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Mitreisende | |
Land: Syrien
Reisezeit: Dezember
Region/Kontinent: Vorderasien
Marhaban,
nun, ich hoffe man nimmt diesen kurzen Bericht "wärmend" entgegen zwischen all den Wintertouren-Berichten. Wer jedoch denkt, Syrien ist im Dezember wärmer, könnte fast irren. Abgesehen von ein paar Tagen war es durchgehend bewölkt und hat sogar abends geregnet - ja, in der Wüste hat es geregnet. Das war auch für mich das erste Mal.
Nun gut, kurz zu den Vorbereitungen: Flug ging über Prag mit Czech Airlines - absolut nicht zu empfehlende Airline! War das erste und das letzte Mal für mich, mehr dazu vielleicht später. Gelandet sind wir in Damaskus morgens um ca. 5 Uhr. Wir haben uns dann gar nicht lange in Damaskus aufgehalten sondern sind direkt mit dem Bus raus nach Dayr az Zawr, was im Osten von Syrien liegt. Dort wurden wir dann mittags von einem Bekannten abgeholt, bei dem wir einen Tag blieben.
Am Tag darauf ging dann auch schon unsere Tour los. Wir fuhren in die Stadt um genügend Wasser zu kaufen und besorgten die letzten Dinge. Mit dem Taxi liessen wir uns ein paar Kilometer aus der Stadt bringen und bauten dann unsere Wägen auf. Wir liefen rund 7 Tage Richtung Süden zuerst, später immer mehr Richtung Westen. Am Ende landeten wir wieder auf der Straße zwischen Palmyra und Dayr Az Zawr. Von dort trampten wir Richtung Palmyra wo wir einen weiteren Tag blieben und setzten unsere Tour dann Richtung Damaskus fort. Dort blieben wir zuerst im Hotel bevor wir noch 2 Tage in den Norden über Homs zum Krak de Chevalier reisten. Anschließend gings wieder zurück nach Damaskus wo wir wieder bei Freunden unterkamen. Und somit waren die knapp 20 Tage Syrien bereits vorbei.
Im Folgenden will ich ein paar Bilder zeigen und kommentieren ... damit kann man sich sicherlich besser vorstellen, wie das Ganze ablief. Einen ausführlichen Bericht wird es die Tage sicherlich noch geben, dafür fehlt allerdings gerade noch die Zeit. Wir haben auch noch jede Menge Videos und hochauflösende Bilder, die alle noch verarbeitet werden sollten.
Wichtig ist vielleicht auch noch zu sagen, dass das trotz Wüstentrip keine "richtige" Wüstentour war, wie eigentlich geplant. Wer meine anderen Tourenberichte gelesen hat, weiss wovon ich rede. Dieser Trip hatte wohl Wüste eher einen kulturellen Touch. Wir hatten sehr viel Kontakt mit den Bewohnern der Wüste im östlichen Gebiet Syriens. Wir erfuhren wahre, authentische Gastfreundschaft von Leuten, die selbst nichts haben. Wir wurden aber auch selbst Zeuge von den Problemen, die durch den Irakkrieg und den "Kampf gegen den Terror" enstanden sind und die das normale Volk am härtesten trifft. Diese Erfahrungen würde ich zunächst in den Vordergrund rücken. Die eigentlichen, touristischen Highlights Syriens wie Palmyra, Damaskus und das Krak de Chevalier sind eigentlich eher nette "Mitbringsel" im Angesicht der kulturellen Erfahrungen in der Wüste.
Einer unserer beiden Wägen in gepackter Form daheim in Bochum. Eigentlich eine Schande, dass beide die Tour nicht überstanden. Die nächste Generation ist aber bereits in Vorbereitung.
Bei unseren Freunden in Dayr Az Zawr. Wie immer wurden wir einmalig verköstigt.
In der Stadt shoppten wir noch genügend Wasservorräte - wahrscheinlich ein wenig zuviel. Aber wer konnte wissen, dass es wirklich so "kalt" war.
Wir nahmen knapp 80 Liter für 3 Personen mit.
Der Untergrund war weitestgehend sehr gut, bis auf einige größere Geröllfelder, die unseren Wägen leider den Tod brachten.
Einer unserer ersten Zeltplätze. Das mitgebrachte Zelt war wohl ein wenig die falsche Wahl. Während der abendlichen Regenschauer und Winden - ja, man kann schon fast von Schauern sprechen - riss ein bereits vorhandenes Loch ein wenig weiter auf als geplant. Wir hatten also eher Probleme mit dem Regen und dem Wind als mit der Sonne und der Hitze.
Eine der zahlreichen, meist sehr freundlichen Begegnungen mit den Einheimischen. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass diese Leute nicht wirklich viele Europäer zu sehen bekommen - dementsprechend freundlich bzw. harsch reagieren sie. Wir hatten da so einige Fälle, wo das Gespräch damit anfing, dass wir unsere deutschen Pässe vorzeigten um dem Gegenüber klarzumachen, dass wir keine Spione aus Israel sind.
Einer der definitiven Lieblings-Beduinen die wir trafen und die uns einluden. Ich habe auf meinen ganzen Reisen in der arabischen Welt selten so einen netten, zuvorkommenden Menschen gesehen, der nichts hatte aber trotzdem alles geteilt hat.
Aufbruch am frühen Morgen ...
Wir hatten knapp einen Tag mit einem doch recht heftigen Sandsturm zu kämpfen. Er kam leider genau aus Süd-West, also unserer Gehrichtung. Ich hatte diese Stürme anfangs auch unterschätzt vor allem in der "Schmirgelwirkung". Man ist innerhalb von Minuten komplett mit Sand bedeckt, bis in den letzten Winkel der Socken. Nichtsdestotrotz machten wir uns eher einen Spaß daraus die gegenseitige Verdrecktheit zu diskutieren.
Thumbs Up im Wüstensturm! Alles halb so tragisch ... ;) Wobei ich echt sagen muss, dass es mir diese Erfahrung wert war - sehr interessant.
Ich empfehle jedem, der in irgendwelche sandigen Gebiete geht, einen Schal oder ähnliches mitzunehmen. Gerade in solchen Situationen kann es sehr ungemütlich werden, wenn die Nase und der Mund nicht geschützt werden können. Micha, rechts im Bild, band sich seine Thermounterhose um den Kopf - funktioniert auch.
Eines der größten Probleme ist es anscheinend, dass man die Orientierung verliert. Läuft man ohne modernes GPS oder Kompass usw. wird es also recht schnell schwierig zu navigieren. Wir liefen zu dieser Zeit einer uralten Straße bzw. Weg hinterher, der genau in die geplante Richtung verlief.
Meetup mit ein Mitarbeitern einer Ölfirma, die in der Gegend Anlagen besaß. Fotografieren war strengstens verboten!!
Wieder einmal zu Gast bei Beduinen.
Einer der wundervollen Sonnenuntergänge in der Wüste.
Nächtlicher Stangenbruch - suboptimal. Wir mussten den Wagen leider zurücklassen da dieser Bruch irreparabel war.
Zu guter Letzt möchte ich Euch die Komfort-Toiletten unserer Absteige nicht enthalten - was ein Genuß! Eigentlich darf man in diesem Zug nicht erwähnen, dass wir dort die Weihnachtsnacht verbracht haben oder?
Dafür zum Ende noch ein paar Pics des Krak de Chevalier - sehr empfehlenswertes Ausflugsziel. Die Burg ist wirklich sehr gut erhalten und riesengroß.
So, das wars mal kurz und knapp soweit. Es wird sicherlich noch ein weiterer Bericht folgen - vielleicht kopier ich ihn auch hier rein. Weitere Bilder, Videos usw wirds dann hoffentlich bald auf www.desert-trekking.com geben.
Beste Grüße
Reisezeit: Dezember
Region/Kontinent: Vorderasien
Marhaban,
nun, ich hoffe man nimmt diesen kurzen Bericht "wärmend" entgegen zwischen all den Wintertouren-Berichten. Wer jedoch denkt, Syrien ist im Dezember wärmer, könnte fast irren. Abgesehen von ein paar Tagen war es durchgehend bewölkt und hat sogar abends geregnet - ja, in der Wüste hat es geregnet. Das war auch für mich das erste Mal.
Nun gut, kurz zu den Vorbereitungen: Flug ging über Prag mit Czech Airlines - absolut nicht zu empfehlende Airline! War das erste und das letzte Mal für mich, mehr dazu vielleicht später. Gelandet sind wir in Damaskus morgens um ca. 5 Uhr. Wir haben uns dann gar nicht lange in Damaskus aufgehalten sondern sind direkt mit dem Bus raus nach Dayr az Zawr, was im Osten von Syrien liegt. Dort wurden wir dann mittags von einem Bekannten abgeholt, bei dem wir einen Tag blieben.
Am Tag darauf ging dann auch schon unsere Tour los. Wir fuhren in die Stadt um genügend Wasser zu kaufen und besorgten die letzten Dinge. Mit dem Taxi liessen wir uns ein paar Kilometer aus der Stadt bringen und bauten dann unsere Wägen auf. Wir liefen rund 7 Tage Richtung Süden zuerst, später immer mehr Richtung Westen. Am Ende landeten wir wieder auf der Straße zwischen Palmyra und Dayr Az Zawr. Von dort trampten wir Richtung Palmyra wo wir einen weiteren Tag blieben und setzten unsere Tour dann Richtung Damaskus fort. Dort blieben wir zuerst im Hotel bevor wir noch 2 Tage in den Norden über Homs zum Krak de Chevalier reisten. Anschließend gings wieder zurück nach Damaskus wo wir wieder bei Freunden unterkamen. Und somit waren die knapp 20 Tage Syrien bereits vorbei.
Im Folgenden will ich ein paar Bilder zeigen und kommentieren ... damit kann man sich sicherlich besser vorstellen, wie das Ganze ablief. Einen ausführlichen Bericht wird es die Tage sicherlich noch geben, dafür fehlt allerdings gerade noch die Zeit. Wir haben auch noch jede Menge Videos und hochauflösende Bilder, die alle noch verarbeitet werden sollten.
Wichtig ist vielleicht auch noch zu sagen, dass das trotz Wüstentrip keine "richtige" Wüstentour war, wie eigentlich geplant. Wer meine anderen Tourenberichte gelesen hat, weiss wovon ich rede. Dieser Trip hatte wohl Wüste eher einen kulturellen Touch. Wir hatten sehr viel Kontakt mit den Bewohnern der Wüste im östlichen Gebiet Syriens. Wir erfuhren wahre, authentische Gastfreundschaft von Leuten, die selbst nichts haben. Wir wurden aber auch selbst Zeuge von den Problemen, die durch den Irakkrieg und den "Kampf gegen den Terror" enstanden sind und die das normale Volk am härtesten trifft. Diese Erfahrungen würde ich zunächst in den Vordergrund rücken. Die eigentlichen, touristischen Highlights Syriens wie Palmyra, Damaskus und das Krak de Chevalier sind eigentlich eher nette "Mitbringsel" im Angesicht der kulturellen Erfahrungen in der Wüste.
Einer unserer beiden Wägen in gepackter Form daheim in Bochum. Eigentlich eine Schande, dass beide die Tour nicht überstanden. Die nächste Generation ist aber bereits in Vorbereitung.
Bei unseren Freunden in Dayr Az Zawr. Wie immer wurden wir einmalig verköstigt.
In der Stadt shoppten wir noch genügend Wasservorräte - wahrscheinlich ein wenig zuviel. Aber wer konnte wissen, dass es wirklich so "kalt" war.
Wir nahmen knapp 80 Liter für 3 Personen mit.
Der Untergrund war weitestgehend sehr gut, bis auf einige größere Geröllfelder, die unseren Wägen leider den Tod brachten.
Einer unserer ersten Zeltplätze. Das mitgebrachte Zelt war wohl ein wenig die falsche Wahl. Während der abendlichen Regenschauer und Winden - ja, man kann schon fast von Schauern sprechen - riss ein bereits vorhandenes Loch ein wenig weiter auf als geplant. Wir hatten also eher Probleme mit dem Regen und dem Wind als mit der Sonne und der Hitze.
Eine der zahlreichen, meist sehr freundlichen Begegnungen mit den Einheimischen. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass diese Leute nicht wirklich viele Europäer zu sehen bekommen - dementsprechend freundlich bzw. harsch reagieren sie. Wir hatten da so einige Fälle, wo das Gespräch damit anfing, dass wir unsere deutschen Pässe vorzeigten um dem Gegenüber klarzumachen, dass wir keine Spione aus Israel sind.
Einer der definitiven Lieblings-Beduinen die wir trafen und die uns einluden. Ich habe auf meinen ganzen Reisen in der arabischen Welt selten so einen netten, zuvorkommenden Menschen gesehen, der nichts hatte aber trotzdem alles geteilt hat.
Aufbruch am frühen Morgen ...
Wir hatten knapp einen Tag mit einem doch recht heftigen Sandsturm zu kämpfen. Er kam leider genau aus Süd-West, also unserer Gehrichtung. Ich hatte diese Stürme anfangs auch unterschätzt vor allem in der "Schmirgelwirkung". Man ist innerhalb von Minuten komplett mit Sand bedeckt, bis in den letzten Winkel der Socken. Nichtsdestotrotz machten wir uns eher einen Spaß daraus die gegenseitige Verdrecktheit zu diskutieren.
Thumbs Up im Wüstensturm! Alles halb so tragisch ... ;) Wobei ich echt sagen muss, dass es mir diese Erfahrung wert war - sehr interessant.
Ich empfehle jedem, der in irgendwelche sandigen Gebiete geht, einen Schal oder ähnliches mitzunehmen. Gerade in solchen Situationen kann es sehr ungemütlich werden, wenn die Nase und der Mund nicht geschützt werden können. Micha, rechts im Bild, band sich seine Thermounterhose um den Kopf - funktioniert auch.
Eines der größten Probleme ist es anscheinend, dass man die Orientierung verliert. Läuft man ohne modernes GPS oder Kompass usw. wird es also recht schnell schwierig zu navigieren. Wir liefen zu dieser Zeit einer uralten Straße bzw. Weg hinterher, der genau in die geplante Richtung verlief.
Meetup mit ein Mitarbeitern einer Ölfirma, die in der Gegend Anlagen besaß. Fotografieren war strengstens verboten!!
Wieder einmal zu Gast bei Beduinen.
Einer der wundervollen Sonnenuntergänge in der Wüste.
Nächtlicher Stangenbruch - suboptimal. Wir mussten den Wagen leider zurücklassen da dieser Bruch irreparabel war.
Zu guter Letzt möchte ich Euch die Komfort-Toiletten unserer Absteige nicht enthalten - was ein Genuß! Eigentlich darf man in diesem Zug nicht erwähnen, dass wir dort die Weihnachtsnacht verbracht haben oder?
Dafür zum Ende noch ein paar Pics des Krak de Chevalier - sehr empfehlenswertes Ausflugsziel. Die Burg ist wirklich sehr gut erhalten und riesengroß.
So, das wars mal kurz und knapp soweit. Es wird sicherlich noch ein weiterer Bericht folgen - vielleicht kopier ich ihn auch hier rein. Weitere Bilder, Videos usw wirds dann hoffentlich bald auf www.desert-trekking.com geben.
Beste Grüße
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