[RE] La Réunion: eine Inseldurchquerung auf dem GR R2 (Reunion)

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    #21


    TAG 10 – TEIL I: BESTEIGUNG DES PITON DES NEIGES
    LUSTWANDLER SOLO
    BY MARKUS
    Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

    Traditionell wird der Piton des Neiges vor Tagesanbruch bestiegen, um dann vom Gipfel den Sonnenaufgang über dem Ozean bewundern zu können. Uns steht heute noch ein langer Tag bevor, denn die eigentliche Tagesetappe lautet Refuge de la Caverne Dufour nach Bourg-Murat, ein langer Abstieg von 2.479 m auf etwa 1.600 m, mit kleineren Gegenanstiegen und ungefähr 12 km Länge. Die Gipfelbesteigung ist ein Extra mit 3 km und 600 Höhenmeter pro Richtung. Der Gipfel war immer als Option geplant, Elisabeth hat gestern entschieden, ihr Knie – das bisher keine Probleme gemacht hat – nicht mit einem überlangen Abstiegstag zu überlasten, ich kann einem 3000er aber nicht widerstehen und so wird der Morgensport mein Privatvergnügen: Lustwandler solo auf den Piton des Neiges.

    Ich hab mir den Wecker für 3.30 Uhr gestellt, was aber vergebene Liebesmüh war, da die anderen bereits lange vor 3 Uhr eine Menge Lärm machen. Es hat nicht den Anschein, als hätten gestern schon viele mitgedacht und die Sachen für den Aufstieg zurechtgelegt, um sich dann im Dunkeln leise anziehen zu können. Generell haben wir wenig geschlafen, halbwegs ruhig ist es in unserem Vielbettzimmer erst nach Mitternacht geworden.

    Entsprechend müde und gut gelaunt krieche ich kurz nach halb aus dem Schlafsack und schlüpfe leise in meine Sachen, schnappe Kameratasche und Ultra-Leichtrucksack, verabschiede mich von Elisabeth und starte um 3.45 von der Hütte. Die Hütte ist mittlerweile relativ leer, wer heute in der Dunkelheit aufsteigt, ist schon weg. Ich rechne mit Morgendämmerung knapp nach 5, das sollte sich also bei 600 Höhenmetern gut ausgehen.

    Noch ist es stockdunkel, die Stirnlampe erzeugt gespenstische Schattengestalten aus harmlosen Felsen und Pflanzen. Es geht über viele lose Steine und Geröll nach oben. Der Weg ist mit weißen Farbklecksen markiert, die zwar recht gut reflektieren, wenn man sie anstrahlt, aber dafür müssen sie im Lichtkegel sein. Der Weg selbst ist durch die Bodenbeschaffenheit nicht immer gut sichtbar, aber dafür leicht zu gehen. Ich komme gut voran, auf dem Berg vor mir tanzen überall die Lichtkegel der Stirnlampen.

    Es dauert nicht lange, bis ich die ersten ein- und überhole und auch rasch hinter mir lasse. Und so geht das dann weiter, ich überhole ein Team nach dem anderen, nach ein paar Tagen Mafate-Training und ohne nennenswertes Gepäck fliege ich förmlich den Berg hinauf. Das folgende Bild ist ein Blick zurück und knapp vor 5 Uhr entstanden.



    Aufstieg zum Gipfel des Piton des Neiges (3.070 m)

    Um 5:15 Uhr bin ich oben, wie erwartet in 1 ½ Stunden und pünktlich zur Morgendämmerung. Tief unten am Hang sind noch viele Lichterketten zu sehen. Nicht zu sehen ist allerdings der Ozean, ein wolkenfreier Himmel ist den Frühaufstehern heute leider nicht vergönnt.



    Stirnlampen im Aufstieg

    Die Kälte auf 3.071 m darf man nicht unterschätzen. Im Aufstieg war mir dank flottem Tempo schön warm, mittlerweile habe ich das Fleece hochgeschlossen, die Kapuze auf und Goretex-Jacke und -Hose übergezogen. Eine Daunenjacke wäre jetzt auch fein, aber die haben wir nicht mit. Zeit für das nächste Bild: es ist jetzt 5:30 Uhr.



    Before sunrise

    Um 5:45 Uhr ist der Gipfel in warmes Morgenlicht getaucht, das sind zwar noch keine wärmenden Sonnenstrahlen, aber es wärmt trotzdem ein wenig von innen. Auf dem Bild sind die Meisten zu sehen, die es bis jetzt auf den Gipfel geschafft haben. Weiter unten tanzen immer noch die Stirnlampen.



    Das erste Licht des Tages sorgt für eine marsartige Atmosphere am Gipfel


    Seflie am Gipfel des Piton des Neiges (3.070 m)


    Beim Warten auf den Sonnenaufgang ist es richtig kalt…

    Um 6 Uhr steigt die Sonne zwar nicht aus dem Meer, aber aus den Wolken. Kurz darauf genießen wir alle die wärmenden Sonnenstrahlen.



    Sonnenaufgang um 6 Uhr


    Hoch über den Wolken….

    Bevor ich mich wieder an den Abstieg mache, noch ein Blick hinunter auf Cilaos – dort haben wir unseren Ruhetag verbracht und gestern mit dem Aufstieg begonnen. Im Hintergrund der Ozean im Süden der Insel und die Hafenstadt Saint-Louis.



    Blick auf Cilaos (1.800 m tiefer) und St. Louis am Meer

    Im Abstieg zeige ich euch nun den Weg und die Vulkanlandschaft des Piton des Neiges. Ganz oben besteht der Boden aus Lavasand durchsetzt mit Steinen, weiter unten ist der Boden steinig/felsig. Je tiefer bzw. geschützter die Lage, desto höher ist der spärliche Bewuchs durch Heidepflanzen.



    Wegbilder Piton des Neiges (im Abstieg aufgenommen)


    Wegbilder Piton des Neiges (im Abstieg aufgenommen)


    Wegbilder Piton des Neiges (im Abstieg aufgenommen)


    Wegbilder Piton des Neiges (im Abstieg aufgenommen)


    Wegbilder Piton des Neiges (im Abstieg aufgenommen)


    Wegbilder Piton des Neiges (im Abstieg aufgenommen)

    Das folgende Bild zeigt ganz klein die Caverne Dufour. Von rechts sind wir gestern gekommen, da unten liegt Cilaos. Und heute gehen wir quasi gerade weiter in den Bildhintergrund.



    Refuge de la Caverne Dufour und im Hintergrund in den Wolken der Piton de la Fournaise (2.632 m)

    Um 7:45 Uhr bin ich zurück bei der Hütte, Elisabeth hat mich schon von der Weite gesehen und kommt mir ein Stück entgegen! ❤️ Wir essen gemeinsam Frühstück, ich packe meine Ausrüstung wieder in den normalen Rucksack um und 8:45 Uhr starten wir gemeinsam in den heutigen Wandertag – weiter geht’s im nächsten Post!
    Trekkingblog: lustwandler.at

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      #22


      TAG 10 – TEIL II: ABSTIEG NACH BOURG-MURAT
      FARBENPRACHT AM WEGESRAND
      BY MARKUS
      Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

      Dieser Beitrag heißt nicht zufällig Teil II – wer den ersten Teil verpasst hat: Lustwandler-Leseempfehlung – es handelt sich dabei nämlich um den Gipfeltag des Piton des Neiges, des einzigen 3000ers der Insel, den Artikel findet ihr hier.

      Jetzt sind wir wieder zurück auf der Route und heute geht es vom Refuge de la Caverne Dufour hinunter nach Bourg-Murat, etwa 12 km und etwa 900 Meter Höhenunterschied, Gegenanstiege nicht mitgezählt. Die Plaine des Cafres ist mit 4 ½ Stunden Gehzeit angeschrieben. Beginnen wir mit einem Blick zurück auf das Refuge de la Caverne Dufour und den Piton des Neiges und den Aufstiegsweg im unteren Teil nach der Hütte.



      Refuge de la Caverne Dufour und der Piton des Neiges

      Vor uns liegt der Rempart Coteau Kerveguen. Im nächsten Bild kann man sich unseren Weg vorstellen: zuerst der Kante entlang nach hinten und dann vor der Hügelkette nach links. Die folgenden zwei Bilder zeigen noch einmal Blicke zurück, wiederum mit dem Piton des Neiges im Hintergrund.



      Rempart Coteau Kerveguen


      Unser Weg am Rempart Coteau Kerveguen, Blick zurück auf den Weg und den Piton des Neiges


      Unser Weg am Rempart Coteau Kerveguen, Blick zurück auf den Weg und den Piton des Neiges

      Der Weg führt durch eine Landschaft mit außergewöhnlich hochgewachsenen Heidesträuchern, die Wege sind tief in den Boden eingegraben, entsprechend verschwinden wir völlig im Grünen und haben nur selten die tollen Ausblicke, die ihr hier auf den Fotos seht. Der Weg ist teilweise steinig, teilweise rutschig und mit hohen Stufen nach unten. Nach etwa 2 Stunden erreichen wir die Hügelkette, die wir von oben gesehen haben und gehen nun an dieser Hügelkette entlang.



      Steinige, rutschige Wege, tief eingegraben in der Vegetation


      Wer genau schaut, sieht einen blauen Rucksack….


      Verwachsene Pfade

      Landschaftlich ist dieser Teil des Weges einer der schönsten Abschnitte. Links und rechts des Weges verzaubert uns ein Mikrokosmos unterschiedlichster Pflanzen.



      Leuchtende Farben links und rechts des Weges


      Leuchtende Farben links und rechts des Weges


      Bunte Moose


      Umgestürzte Bäume


      Totholz als Grundlage frischen Lebens


      Reunion2019_DSC2054

      Kurz nach Mittag halten wir die Zeit für eine ausgiebige Pause für gekommen. Gemütlich auf einem Baumstamm, mitten im dichten Wald, naschen wir von unseren Vorräten und gönnen unseren Füßen eine Pause. Während wir sitzen und tratschen, sehe ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf dem Weg – doch das unbekannte Wesen hatte auch nicht mit einer Begegnung gerechnet und flüchtet ins Gebüsch. Dort ist es erst ruhig, dann ein Rascheln hier, ein Rascheln da – und ein Kameramann, der sich langsam anpirscht. Und da haben wir den Burschen, die Recherche daheim ergibt, dass es sich dabei wohl um einen großen Tenrek handelt.



      Großer Tenrek (Tenrec ecaudatus)

      Nach dieser überraschenden Begegnung gehen wir weiter, weiter auf und ab im Urwald, tendenziell natürlich weit mehr hinunter.



      Ich dichten Urwald kann es ganz schön dunkel sein…


      Bissl gatschig heute….


      Ja, das ist auch ein Wegfoto…


      Der Weg


      Der Weg

      Mittlerweile gehen wir seit einiger Zeit in einem feinen warmen Regen. Der ist so angenehm auf der Haut, dass wir auf Regenschutz verzichten. Der Boden selbst ist auch schon seit einiger Zeit sehr feucht, rutschig, matschig und stellenweise auch unter Wasser. Sumpf von unten und warmer Regen von oben – das ergibt eine ausgewogene Mischung von nass. Elisabeth möchte den Effekt noch ein bissl verstärken und versinkt bei einem missglückten Sprung bis zum halben Schienbein! ?



      Mittlerweile Sumpf von unten und leichter warmer Regen von oben – ergibt eine ausgewogene Mischung von nass.


      Der Weg

      Links und rechts des Weges gibt es weiterhin viel zu entdecken, wir bleiben oft stehen und staunen und natürlich entsteht auch das eine oder andere Foto.



      Bunte Vielfalt am Wegesrand


      Bunte Vielfalt am Wegesrand


      Bunte Vielfalt am Wegesrand


      Bunte Vielfalt am Wegesrand


      Überall dichter Bewuchs

      Wir wandern weiter verträumt durch den Urwald, doch plötzlich geschieht etwas. Wir fallen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Urwald – plötzlich ist es aus und wir stehen nahezu übergangslos in einer völlig anderen Landschaft!



      Und plötzlich stehen wir in einer anderen Welt: La Plaine des Cafres


      …und auf einmal Almurlaub

      La Plaine des Cafres! Und aus unserem tropischen Abenteuerurlaub wird plötzlich ein Almurlaub. Was für ein Kontrast!

      Wir haben für die angegebenen 4 ½ Stunden übrigens gut 7 Stunden mit Pausen und Fotostops benötigt. Der Rest ist schnell erzählt: Es geht jetzt noch unschwierig entlang der Weiden bis zu einer kleinen Schotterstraße mit Parkplatz, dann würde man der Schotterstraße 2 km zur N3 folgen. Der GR R2 geht morgen von der N3 aus weiter, unser Nachtquartier in Bourg-Murat liegt ca. 5 Kilometer südlich. Wir haben Glück, dass andere Wanderer ein Taxi gerufen haben und können um 16:30 gegen eine Beteiligung an den Fahrtkosten nach Bourg-Murat mitfahren.
      Trekkingblog: lustwandler.at

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        #23


        TAG 11: VON BOURG MURAT ZUR GîTE DU VOLCAN

        BY ELISABETH
        Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

        Die Vegetationszonen unserer heutigen Etappe lassen sich so zusammenfassen: Von der niederösterreichischen „Buckligen Welt“ gehts in den tropischen Regenwald, von dort über skandinavische Heidelandschaft zur isländischen Vulkanwüste. Und das in nur 7 Stunden auf der Île de la Réunion. Aber beginnen wir am Anfang. Der erste Blick aus dem Fenster zeigt uns: Nicht das beste Wetter heute. Aber wir sehen das von der guten Seite: Denn erstens hätten wir sonst das ganze Regenzeugs umsonst mitgeschleppt und zweitens sind Bilder bei nebligem Wetter oft besonders interessant. Nach dem Frühstück bitten wir unsere Gastgeber, uns ein Taxi zu organisieren, das uns auf den GR R2 zurückbringt, denn 5 km auf der viel befahrenen N3 zu gehen, das erscheint uns nicht verlockend. Schon gar nicht bei Regen. Über Weideland, vorbei an großen Kuhherden und Kuhfladen, geht es gemächlich immer höher.



        Weg im Weidegebiet


        Weidegebiet


        Aufstieg durch bewaldetes Gebiet

        Bald landen wir bald in einer offenen Heidelandschaft. Wir marschieren hinauf zum Rand des Rempart de la Rivière de l’Est. Der Boden wird immer karger und so manche Pflanze nutzt jede Gelegenheit für einen nährstoffreichen Untergrund. Dass die Landschaft auch für Menschen sehr unwirtlich sein kann, zeigt das Denkmal an den Ranger Josemont Lauret, der im Oktober 1887 der Kälte und Erschöpfung zum Opfer fiel.



        Offene Landschaft mit Heidebuschwerk


        Anstieg


        Das Leben nützt jede Chance in der kargen Landschaft


        Gestorben an Kälte und Erschöpfung (1887)

        Das Wetter bessert sich nach und nach und als wir oben ankommen und hinunter auf die Plaine des Sables blicken, haben wir schon blauen Himmel.



        Letzter Aufstieg zum Rand des Rempart de la Rivière de l’Est


        Rempart de la Rivière de l’Est, unten die Savanne Cimentière und rechts im Hintergrund der Piton de la Fournaise (2.632 m)


        Piton Chisny

        Wir steigen ab und die Vegetation ändert sich drastisch: karg und einer Mondlandschaft gleichend, erstreckt sich die Lavawüste vor uns.



        Plaine des Sables, im Hintergrund links der Piton de la Fournaise (2.632 m) und rechts der Piton Chisny (2.439 m)


        Plaine des Sables

        Ein Blick zurück zeigt den Rempart de la Rivière de l’Est. In der linken Bildhälfte, bevor die lange Steilwand beginnt, kann man im oberen Teil die Serpentinen unseres Abstiegspfad in die Plaine des Sables erahnen.



        Rempart de la Rivière de l’Est und unser Abstiegspfad


        Plaine des Sables

        Wir wandern die Wüste entlang, über Lavaplatten und knirschenden Lavasand. Beeindruckend, die Kontraste zwischen dem dunklen Gestein und den einzelnen grünen Oasen.



        Saftiges Grün im Lavafeld


        Markus

        Nach etwa 20 Kilometern erreichen wir unser Ziel, die Gîte du Vulcan, mit Wahnsinnsblick aufs Meer.



        Gîte du Volcan (2.230 m) und der indische Ozean
        Trekkingblog: lustwandler.at

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          #24


          TAG 12: PITON DE LA FOURNAISE

          BY MARKUS
          Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

          Den einzigen 3.000er der Insel, den erloschenen Vulkan Piton des Neiges haben wir vor ein paar Tagen ja bereits bestiegen – heute sind wir beim Piton de la Fournaise, der mit 2.631 m nur unwesentlich kleiner ist. Mit einem Alter von ca. 400.000 – 500.000 Jahren ist er deutlich jünger und im Gegensatz zu seinem Bruder ist er noch aktiv. Höchst aktiv, der Piton de la Fournaise zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt und seit dem 17. Jahrhundert gibt es Aufzeichnungen von über 180 Ausbrüchen. Im Jahr unserer Reise gab es (kleinere) Ausbrüche im Februar, März, Juni, Juli und August und dann einen heftigeren Ausbruch nach unserer Tour im Oktober.

          Wir beginnen unsere Tour auf dem Rempart de Bellecombe und steigen von dort ca. 100 Höhenmeter hinunter in die Caldera Enclos Fouqué. Innerhalb dieser Caldera türmen sich kleinere und größere Vulkankegel auf, die alle vom Cratère Dolomieu überragt werden und diesen werden wir in den nächsten Stunden besteigen.

          Im Vordergrund ist der kleine Formica Léo (2.218 m) zu sehen, der bei einem Ausbruch 1753 entstanden ist.



          Abstieg vom Rempart de Bellecombe (äußere Caldera)


          Formica Léo (2.218 m) – petit cône strombolien formé en 1753

          Der Piton de la Fournaise ist ein beliebtes Ausflugsziel, entsprechend gut markiert ist der Weg – immer den weißen Punkten nach. Der Weg ist einfach – und cool: wir gehen von einer Lavaplatte zu nächsten!



          Immer den weißen Punkten nach…

          Nun ist es Zeit für einen Blick zurück auf den Rempart de Bellecombe, den Abstieg und den bisherigen Weg über das mächtige Lavaschild.



          Blick zurück auf den Rempart de Bellecombe und den Abstieg (äußere Caldera)

          Auf dem nächsten Bild haben wir schon mit dem Aufstieg begonnen, stehen jetzt also schon etwas höher. Wiederum ist es ein Blick zurück auf den Rempart de Bellecombe. Die Ausbrüche der jüngeren Vergangenheit sind tiefschwarz deutlich zu erkennen.



          Blick in Richtung des Rempart de Bellecombe, gut sichtbar die Ausbrüche der jüngeren Vergangenheit

          Das nächste Bild ist eines meiner Lieblingsbilder, verbindet es doch wunderbar die beiden Vulkane. Ja, im Hintergrund ist der Piton des Neiges, auf dessen Gipfel ich vor wenigen Tagen gestanden bin, dann der Rempart de la Rivière de l'Est, über den wir zur Plaine des Sables abgestiegen sind und dann der nun schon gut bekannte Rempart de Bellecombe.



          Rempart de Bellecombe, Rempart de la Rivière de l’Est und im Hintergrund der Piton des Neiges (3.070 m)

          Für uns geht es weiter hinauf, nicht schwierig, aber heiß. Von oben brennt die Sonne herunter und von unten gibt die aufgeheizte Lava Wärme ab.



          Der Weg auf den Piton de la Fournaise

          Nachdem wir jetzt wieder ein Stück höher sind, ergibt sich ein neuer Ausblick, ein Blick auf den Lavastrom des Ausbruchs im Jahr 2000 (in der Ebene unterhalb des Rempart).



          Blick auf den Lavastrom des Ausbruchs im Jahr 2000

          Nach weiterem Anstieg öffnet sich der Blick nach Osten und wir sehen den indischen Ozean und den nord-östlichen Kraterrand.



          Blick nach Nordosten auf den Rempart de Bois Blanc und den indischen Ozean

          Wenig später erreichen wir den höchsten zugänglichen Punkt und blicken in den Krater Dolomieu.



          Cratère Dolomieu – Piton de la Fournaise (2.632 m)


          Elisabeth und Markus auf dem Piton de la Fournaise

          Das folgende Bild zeigt jetzt den süd-östlichen Kraterrand, Richtung Osten gibt es keine Barriere hier floss/fliesst die Lava ungehindert ins Meer (und zerstört dabei unter Umständen die Küstenstraße).



          Blick nach Südosten auf den Rempart du Tremblet und den indischen Ozean



          Rempart du Tremblet


          Vulkangestein


          Vulkangestein


          Buntes Vulkangestein eines jüngeren Ausbruchs



          Rempart de Bellecombe, Rempart de la Rivière de l’Est und im Hintergrund der Piton des Neiges (3.070 m)

          Der Rückweg ist ident mit dem Hinweg – den Großteil der Zeit haben wir den Piton des Neiges – jetzt natürlich in den Wolken – und den Rempart de Bellecombe im Blick. Am Ende geht es wieder über steile Stufen aus der Caldera hinaus und dann auf leichtem Weg zurück zur Gîte du Vulcan



          Und am Ende geht es wieder hinauf…


          Rückweg zur Gîte du Volcan

          Zum Abschluss gibt es einen letzten Blick zurück auf den Piton de la Fournaise und die beindruckende Caldera.



          Piton de la Fournaise (2.632 m) und im Vordergrund der Formica Léo
          Trekkingblog: lustwandler.at

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            #25


            TAG 13: VON DER GîTE DU VOLCAN ZUR GîTE DE BASSE VALLéE

            BY ELISABETH
            Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

            Heute ist Tag 13 unserer Insel-Durchquerung und gleichzeitig der vorletzte Wandertag. Eigentlich der letzte, denn morgen gehts dann nur noch das letzte kurze Stück hinunter zum Meer. Apropos hinunter: Auch heute gehts schon bergab, nämlich 1600 Höhenmeter auf einer Etappe von 18 Kilometern. Die ersten 9 Kilometer sind recht eben und verlaufen am Rand des äußeren Vulkankegels.



            Einfacher Weg durch die Vulkanlandschaft am Rand der Plaine des Sables


            Einfacher Weg durch die Vulkanlandschaft am Rand der Plaine des Sables


            Panoramablick von der westlichen Seite – links den Rempart des Bellecombe entlang, rechts den Rempart du Tremblet

            Der Weg verläuft immer wieder direkt am Rand mit tollen Blicken auf die zahlreichen kleinen und großen inneren Vulkankegel, die wir gestern von der anderen Seite bzw. aus dem Inneren gesehen haben. Heute strahlt die Sonne und der dunkle Untergrund heizt sich ganz schön auf. Schattenspendende Vegetation sucht man hier oben vergeblich.



            Rempart des Bellecombe


            Les puys Ramond


            Panoramablick von der südwestlichen Ecke – links den Rempart des Bellecombe entlang, rechts den Rempart du Tremblet4 – links den Rempart des Bellecombe entlang, rechts den Rempart du Tremblet


            Les puys Ramond

            Am Bild oben seht ihr die „Puys Ramond“, eine Gruppe kleiner Vulkankegel südlich des Walls. Nun tauchen wir ab Richtung Meer und damit wieder in die verschiedensten Vegetationsstufen. Markus springt unvorsichtig einen größeren Absatz nach unten, landet schlecht auf einem Stein, überknöchelt mit dem rechten Fuß und steht erstmal nicht mehr auf. Bänder(ein)risse im Sprunggelenk sind ja unsere „Spezialität“ auf Tour, also wissen wir zumindest, was zu tun ist. Fürs erste: Kühlen mit der Trinkblase, Pause einlegen. Dann erste zaghafte Versuche, wieder aufzutreten. Gerade Fußhaltung geht halbwegs, Neigung im Sprunggelenk gar nicht. Stark auf die Stecken gestützt, geht es dann langsam weiter – belastbar ist das Sprunggelenk leider nicht mehr.

            Wenig später erreichen wir die Kante und unser Blick fällt auf die südliche Küste in Richtung Basse Vallée.



            Blick auf die südliche Küste in Richtung Basse Vallée


            Blick auf die Küste – Basse Vallée (links) und Vincendo und Langevin (rechts)

            Leider ist es nun auch mit dem einfachen Weg nun vorbei. Sobald wir in den Wald eintauchen, ist der Weg wieder steil, teils rutschig, mit hohen Stufen, die Stabilität voraussetzen. Das ist von Haus aus schon herausfordernd, aber mit Markus’ beleidigtem Sprunggelenk nun wirklich mühsam und wir kommen nur mehr langsam voran.



            Abstieg nach Basse Vallée


            Abstieg nach Basse Vallée

            Wir wissen, heute ist der letzte Tag im Regenwald. Deshalb beachten wir nochmal bewusst die Pflanzenvielfalt, die so anders ist als in unseren Breitengraden. So lustig, dass „Zimmerpflanzen“ hier einfach so im Wald herumstehen.



            Abstieg nach Basse Vallée


            Abstieg nach Basse Vallée


            Teilweise geht es steil und rutschig durch den Regenwald


            Seltene Ausblicke im Regenwald


            Teilweise geht es steil und rutschig durch den Regenwald


            Teilweise geht es steil und rutschig durch den Regenwald

            Das letzte Stück bis zur Hütte ist dann sehr gemütlich und ein guter Abschluss. Doch trotz der heutigen Kraxelei sind wir ein bisschen melancholisch, denn morgen gehts zurück in die Zivilisation.

            Unsere Schlafhütte ist ca. 5 Minuten Gehzeit entfernt von der Gîte. Wir werden schon erwartet, sind die letzten, die heute eintreffen. Immerhin, auf eigenen Beinen und ohne Heli. Das Sprunggelenk: angeschwollen und unzufrieden mit der vielen Bewegung. Kurz duschen und frisch machen und dann ist es schon wieder Zeit fürs Essen.



            Gîte de Basse Vallée
            Trekkingblog: lustwandler.at

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              #26


              TAG 14 UND MEHR

              BY ELISABETH
              Original mit hochauflösenden Bildern auf Lustwandler.at

              Nach einem schnellen Frühstück schnüren wir ein letztes Mal die Wanderschuhe und es geht 6 Kilometer und 580 Höhenmeter hinunter fast bis ans Meer, zur Bushaltestelle in Basse Vallée. Der meist asphaltierte Weg steht stark im Gegensatz zu allen Wegen, die wir in diesem Urlaub bisher bestritten haben. Doch dieser einfach Weg hat auch seine Vorteile. Wir gehen Hand in Hand, lassen in Gesprächen den Urlaub Revue passieren und gehen Schritt für Schritt Richtung Zivilisation. Der unberührten Natur folgt plötzlich ein Wald mit Überwachungskameras und Verbotsschildern, wir brauchen eine Weile, bis wir erkennen, dass es sich dabei um Vanille-Plantagen handelt. Etwas später erreichen wir die ersten Häuser und Gärten. Auch Markus’ Fuß freut sich über den leichten Weg und: Tolle Fotomotive gibt es nach wie vor!



              Palmen am Rand der schmalen Straße


              Details am Wegrand


              Details am Wegrand


              Bourbon Vanille


              Bourbon Vanille


              Wald im Abstieg nach Basse Vallée


              Details am Wegrand


              Details am Wegrand

              Wir kommen schon früh bei der kleinen Busstation an, setzen uns auf eine der Bänke und beobachten die älteren Männer, die sich hier anscheinend regelmäßig zum Tratschen treffen. Kurz vor 12 verabschieden sie sich der Reihe nach, wir vermuten, dass nun zu Hause bald das Essen am Tisch steht. Von Basse Vallée gehts mit dem Bus bequem nach Saint Pierre, wo wir unsere Unterkunft schon im Voraus gebucht haben. Das Hotel "Le Saint Pierre ÎLe De La Reunion" ist nur einen Katzensprung von der Promenade entfernt. Wir genießen die Wärme, den Duft des Meeres und gönnen uns ein richtig gutes Abendessen – und nein: Wir wählen nicht das traditionelle Cari.



              Saint Pierre

              Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus weiter nach Saint Gilles, wo wir 2 Nächte bleiben und im schönen "Hôtel Le Grand Bleu" übernachten. Neben Spaziergängen am Strand, Schwimmen im Indischen Ozean (das aufgrund der bestehenden Hai-Gefahr und permanenter Gefahrenfahne am Strand nicht so unbeschwert war wie im Mittelmeer) und sehr gutem Essen war die Bootsfahrt mit Delphin-Beobachtung das Highlight der letzten Tage.

              Schon im Vorfeld hatten wir geplant, auf Réunion eine Waltour zu machen. Wir hatten schon einmal auf den Lofoten das Glück, Pottwale ganz nah zu erleben und hier auf unserer Hochzeitsreise würde eine Wiederholung gut passen. Wir wussten, dass die Buckelwale im Herbst bereits weiterziehen, hofften aber das Beste.

              Vor Ort müssen wir nun leider erfahren: Keine Chance, die Wale sind bereits abgereist. Aber eine Delphintour können wir machen, da sei die Chance auch recht groß, welche zu sehen. Wir überlegen kurz und stimmen dann zu. Das kleine Boot bringt uns rasch hinaus aufs Meer und einige Zeit tut sich nichts. Unser Guide telefoniert mit seinen Kollegen, gibt Gas und kurze Zeit später befinden wir uns mitten in einer Delphinschule – Lustwandler sind Glückskinder! Und schon kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus!




              Delphinschule vor Saint-Pierre


              Delphinschule vor Saint-Pierre


              Saint Gilles


              Saint Gilles

              Die letzte Nacht vor dem Rückflug verbrachten wir in der Hauptstadt der Insel, in Saint Denis. Es war heiß, heiß und ... heiß und vermutlich aus diesem Grund gibt es von Saint Denis gar keine Bilder. Außer diesem hier, vom Frühstück im "Paul" vor dem folgenden letzten Spaziergang auf der Promenade, bevor es zum Flughafen und somit Richtung Heimat geht.



              Zuletzt geändert von bourne; 25.09.2022, 21:44.
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