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Region/Kontinent: Nordamerika
Die folgende Wanderung ist Teil einer sechswöchigen Reise durch den Westen der USA mit Besuch vieler der großen Nationalparks...wir sind zu zweit unterwegs gewesen und waren/sind immer noch absolut beeindruckt. Hier aber mal der Bericht mit ein paar Fotos:
Yosemite: Eine sehr beeindruckende, in Europa nicht existente Landschaft. Unsere erste Nacht verbringen wir noch außerhalb des Yosemite Valley auf einem vorgelagerten Campingplatz Namens Mariposa Grove. Sehr idyllisch gelegen an einem kleinen Bach. Da wir in Sequoia keine Möglichkeit zum waschen hatten, nutzten wir die eiskalte Gelegenheit und badeten - um dem Körpergeruch Herr zu werden – in dem sehr klaren Bach - nichts für eitle Mitmenschen, aber das sollten wir später noch genauer erfahren – das mit dem Körpergeruch meine ich.
Eine Nacht verbrachten wir in Mariposa Grove, dann ging es weiter Richtung Yosemite Valley. Schon die Fahrt war überwältigend. Über kleine Bergstraßen und viele Serpentinen führte uns der Weg immer tiefer in das Wunder der Natur bis plötzlich, hinter einer Straßenbiegung, die Aussicht sich auf einen Schlag änderte.
Yosemite Valley – und das Tal überragend – Half Dome, der majestätisch im leichten Rauch der Waldbrände thront.
Der erste turn-out wurde direkt für Fotos genutzt.
Weiter ging’s Richtung Glacier Point. Einem Aussichtspunkt hoch über Yosemite Valley mit tollem Blick auf das Valley, den Merced River, Half Dome, Yosemite Falls, sowie Nevada- und Vernall Falls. Das fanden auch die anderen 1000 Touris die mit uns hier oben waren. Ein paar nette Fotos gemacht und anschließend ins Valley gefahren, unseren Campingplatz einnehmen.
Wie sich herausstellte war es clever, bereits aus Sequoia telefonisch einen Campingplatz im Valley zu buchen. Upper Pines war wirklich schön. Am Merced River gelegen mit unbeschreiblichem Ausblick aus dem Zelt. Morgen sollte also unser großer Trip starten. Das Backcountry Permit hatten wir schon in Mariposa Grove organisiert so das wir die Chance nutzten und im Valley die letzten Lebensmittel und Campingschnickschnak einzukaufen. Angesichts des erhaltenen Permits, das uns zu einem Weg führte, der in etwa dreimal??? So lang war wie der ursprünglich geplante, deckten wir uns mit zusätzlicher Nahrung, vorwiegend Gefriergetrocknetes und Power Bars, sowie Blister Packs ein.
Abends lecker gekocht und ab in den Schlafsack.
Der Wecker klingelte früh und auf ging´s zum Shuttle-Bus der Tioga Road Richtung Toloume Meadows, zu unserer Überraschung ein kostenpflichtiges Transportmittel (15$ each).
Der Busfahrer, oder war es vielmehr ein Guide, erwies sich als lustiger und informativer Vogel mit einer einzigen Phobie – gemietete RV´s bzw. gemietete RV´s mit deren Fahren auf wirklich engen Bergstraßen.
Die Fahrt dauerte ca 1,5 Stunden und führte zu allen an der Tioga Road gelegenen Camps um diese nicht nur mit neuen Touristen sondern auch mit Post und anderen Nützlichen dingen zu versorgen.
In vielen Camps (White Wolf z.B.) wohnten Firefighter – echte amerikanische Firefighter – gegerbt von der Natur und auf dem Weg ins nächste Feuer um es mit Spitzhacke und Spaten aufzuhalten. Sehr beeindruckend, wirklich filmreif.
Angekommen an der Toulome Meadows Lodge wird ausgeladen und der Trailhead gesucht.
Es geht entlang des Rafferty Creek durch malerische Landschaft und frische Wiesen bei moderaten Temperaturen und sehr sehr schweren Rucksäcken. Das Gelände ist flach und einige andere Wanderer sind mit uns zusammen unterwegs. Je weiter die Uhr jedoch voranschreitet, desto größer werden die Lücken zwischen den einzelnen Wandergrüppchen. Wir halten uns tapfer im Mittelfeld.
Der Weg wird immer steiler und so langsam fragen wir uns, wann das denn nun ein Ende hat !
Springen wir mal ein paar Stunden nach vorne. Wir laufen immer noch und nähern uns langsam aber sich Camp Vogelsang. Unserem High Sierra Camp für die erste Nacht. Das Gefühl, wieder Zivilisation zu sehen ist einfach nur schön. Vogelsang liegt an einem idyllischen kleinen (seeeehr kalten) Bergsee und keine 50m entfernt davon bauen wir unser Zelt auf. Die Sonne scheint, dennoch ist es auf über 3000m recht kalt.
Schnell Wasser gefiltert, Curryhuhn Indisch gekocht (wie glücklich kann doch Instant-Orangengetränk machen !!) und dann ab in die Schlafsäcke - der Wecker klingelt früh.
Die Nacht war unheimlich bequem und mollig warm (Stefan hat dazu eine andere Meinung), obwohl es draußen sicher -10°C/14°F waren.
Morgens geht’s weiter. Vor uns liegen ca. 15mi bis Little Yosemite Valley, dem designierten zweiten Nachtlager und Basislager zu Half Dome. Obwohl es der Theorie nach nur bergab gehen sollte sieht die Praxis anders aus. Immer wieder kleine fiese Anstiege die mit Rucksack äußerst unangenehm sind. Nach langen Strapazen erreichen wir jedoch Little Yosemite Valley zum Einbruch der Dämmerung. Schnelle das Zelt errichtet, gekocht und geschlafen.
Der nächste Tag, die nächste Aufgabe. Half Dome.
Nur mit leichtem Gepäck bestehend aus Wasser und Müsliriegeln geht es bergauf Richtung Half Dome – lediglich 2mi entfernt vom Schlafplatz der letzten Nacht. Die ersten 1,5mi gehen schnell, aber dann beginnt die Kletterei schon vor der legendären Cable Route. Immer steil bergauf in brennender Mittagssonne.
Endlich an den Kabeln angekommen, entschließt sich Stefan die letzte Strecke nicht in Angriff zu nehmen und um Fuß des Berges auf mich zu warten. Ich starte Richtung Cables, ein paar erträgliche Handschuhe aus dem Fundus gepickt und auf geht’s in Richtung Gipfel. Alles in allem war der Aufstieg nicht zu anstrengend, der Ausblick den man oben hatte war auf jeden Fall die Anstrengung wert. Unberührter Fels wohin das Auge blickt.
Schnell noch ein Foto schießen Lassen (von einem Berliner, der in Berkeley – Lawrence Livermoore studiert) und dann ging’s wieder ab nach unten. Wir wollten den Tag schließlich in einem komfortablen Motel mit üppiger Burgermahlzeit beenden.
Der Abstieg war schnell bewältigt und wir konnten ohne Hektik unser Zelt zusammenpacken. Schnell noch was gegessen und dann auf den Trail Richtung Yosemite Valley. Dieser Trail war bei weitem der Belebteste auf unserer Wanderung. Viele Tagestouristen versuchen in einem Tag vom Valley zu Half Dome und zurück zu wandern. Je weiter wir also nach unten kamen, desto mehr wurden die Touristen aber desto besser wurde auch der Weg.
Kurzer Zwischenstop noch an Vernall Falls und dann straight down Richtung Auto.
Der Weg zog und zog sich und wollte kein Ende nehmen, Tagestouristen behinderten ein zügiges Vorankommen – die hatten wohl noch keinen Stallgeruch gewittert . Letztendlich ließ die Ankunft am Trailhead die Glückshormone hüpfen.
Schnell in den, diesmal kostenlosen, Valley Shuttlebus gesprungen und direkt von einem coolen Surfertypen mit Schnecke angesprochen worden was wir denn so gemacht hätten, man sah uns die Anstrengung offensichtlich an. Nach ein paar Minuten, auf Intervention der o.g. Freundin, setzten die beiden sich ein paar Reihen nach hinten. Der animalische Körpergeruch war wohl der Auslöser dafür.
Die Busfahrerin war auch in diesem Bus von der mitteilsameren Sorte und erzählte uns, das die beiden Hubschrauber am Vortag MedEvacs waren, die zwei Personen von Half Dome geholt haben. Einer hat’s nicht geschafft.
Eine halbe Stunde später Auto erreicht und voller Glück festgestellt : die Softdrinks sind noch kalt. Keiner hatte sich unsere Bear proof eingelagerten patriotischen Campingstühle gemopst und auch unsere diversen Kühlcontainer waren noch da.
Raus aus dem Tal geht’s immer den Merced entlang zu Klängen von Incubus’s the warmth.
Summa summarum kann man sagen : gigantisch. All die Anstrengung, sogar die Quälerei am zweiten Tag, als wir die einladenden Schwimmgelegenheiten quasi vollständig auf halber Strecke liegen lassen mussten, um das ehrgeizig gesteckte Tagesziel Little Yosemite Valley zu erreichen war vergessen.
Trotzdem brauchten wir mehrere Tage der Rekonvaleszenz um auch nur an die Wanderung in den Grand Canyon zum Colorado River zu denken.
Die folgende Wanderung ist Teil einer sechswöchigen Reise durch den Westen der USA mit Besuch vieler der großen Nationalparks...wir sind zu zweit unterwegs gewesen und waren/sind immer noch absolut beeindruckt. Hier aber mal der Bericht mit ein paar Fotos:
Yosemite: Eine sehr beeindruckende, in Europa nicht existente Landschaft. Unsere erste Nacht verbringen wir noch außerhalb des Yosemite Valley auf einem vorgelagerten Campingplatz Namens Mariposa Grove. Sehr idyllisch gelegen an einem kleinen Bach. Da wir in Sequoia keine Möglichkeit zum waschen hatten, nutzten wir die eiskalte Gelegenheit und badeten - um dem Körpergeruch Herr zu werden – in dem sehr klaren Bach - nichts für eitle Mitmenschen, aber das sollten wir später noch genauer erfahren – das mit dem Körpergeruch meine ich.
Eine Nacht verbrachten wir in Mariposa Grove, dann ging es weiter Richtung Yosemite Valley. Schon die Fahrt war überwältigend. Über kleine Bergstraßen und viele Serpentinen führte uns der Weg immer tiefer in das Wunder der Natur bis plötzlich, hinter einer Straßenbiegung, die Aussicht sich auf einen Schlag änderte.
Yosemite Valley – und das Tal überragend – Half Dome, der majestätisch im leichten Rauch der Waldbrände thront.
Der erste turn-out wurde direkt für Fotos genutzt.
Weiter ging’s Richtung Glacier Point. Einem Aussichtspunkt hoch über Yosemite Valley mit tollem Blick auf das Valley, den Merced River, Half Dome, Yosemite Falls, sowie Nevada- und Vernall Falls. Das fanden auch die anderen 1000 Touris die mit uns hier oben waren. Ein paar nette Fotos gemacht und anschließend ins Valley gefahren, unseren Campingplatz einnehmen.
Wie sich herausstellte war es clever, bereits aus Sequoia telefonisch einen Campingplatz im Valley zu buchen. Upper Pines war wirklich schön. Am Merced River gelegen mit unbeschreiblichem Ausblick aus dem Zelt. Morgen sollte also unser großer Trip starten. Das Backcountry Permit hatten wir schon in Mariposa Grove organisiert so das wir die Chance nutzten und im Valley die letzten Lebensmittel und Campingschnickschnak einzukaufen. Angesichts des erhaltenen Permits, das uns zu einem Weg führte, der in etwa dreimal??? So lang war wie der ursprünglich geplante, deckten wir uns mit zusätzlicher Nahrung, vorwiegend Gefriergetrocknetes und Power Bars, sowie Blister Packs ein.
Abends lecker gekocht und ab in den Schlafsack.
Der Wecker klingelte früh und auf ging´s zum Shuttle-Bus der Tioga Road Richtung Toloume Meadows, zu unserer Überraschung ein kostenpflichtiges Transportmittel (15$ each).
Der Busfahrer, oder war es vielmehr ein Guide, erwies sich als lustiger und informativer Vogel mit einer einzigen Phobie – gemietete RV´s bzw. gemietete RV´s mit deren Fahren auf wirklich engen Bergstraßen.
Die Fahrt dauerte ca 1,5 Stunden und führte zu allen an der Tioga Road gelegenen Camps um diese nicht nur mit neuen Touristen sondern auch mit Post und anderen Nützlichen dingen zu versorgen.
In vielen Camps (White Wolf z.B.) wohnten Firefighter – echte amerikanische Firefighter – gegerbt von der Natur und auf dem Weg ins nächste Feuer um es mit Spitzhacke und Spaten aufzuhalten. Sehr beeindruckend, wirklich filmreif.
Angekommen an der Toulome Meadows Lodge wird ausgeladen und der Trailhead gesucht.
Es geht entlang des Rafferty Creek durch malerische Landschaft und frische Wiesen bei moderaten Temperaturen und sehr sehr schweren Rucksäcken. Das Gelände ist flach und einige andere Wanderer sind mit uns zusammen unterwegs. Je weiter die Uhr jedoch voranschreitet, desto größer werden die Lücken zwischen den einzelnen Wandergrüppchen. Wir halten uns tapfer im Mittelfeld.
Der Weg wird immer steiler und so langsam fragen wir uns, wann das denn nun ein Ende hat !
Springen wir mal ein paar Stunden nach vorne. Wir laufen immer noch und nähern uns langsam aber sich Camp Vogelsang. Unserem High Sierra Camp für die erste Nacht. Das Gefühl, wieder Zivilisation zu sehen ist einfach nur schön. Vogelsang liegt an einem idyllischen kleinen (seeeehr kalten) Bergsee und keine 50m entfernt davon bauen wir unser Zelt auf. Die Sonne scheint, dennoch ist es auf über 3000m recht kalt.
Schnell Wasser gefiltert, Curryhuhn Indisch gekocht (wie glücklich kann doch Instant-Orangengetränk machen !!) und dann ab in die Schlafsäcke - der Wecker klingelt früh.
Die Nacht war unheimlich bequem und mollig warm (Stefan hat dazu eine andere Meinung), obwohl es draußen sicher -10°C/14°F waren.
Morgens geht’s weiter. Vor uns liegen ca. 15mi bis Little Yosemite Valley, dem designierten zweiten Nachtlager und Basislager zu Half Dome. Obwohl es der Theorie nach nur bergab gehen sollte sieht die Praxis anders aus. Immer wieder kleine fiese Anstiege die mit Rucksack äußerst unangenehm sind. Nach langen Strapazen erreichen wir jedoch Little Yosemite Valley zum Einbruch der Dämmerung. Schnelle das Zelt errichtet, gekocht und geschlafen.
Der nächste Tag, die nächste Aufgabe. Half Dome.
Nur mit leichtem Gepäck bestehend aus Wasser und Müsliriegeln geht es bergauf Richtung Half Dome – lediglich 2mi entfernt vom Schlafplatz der letzten Nacht. Die ersten 1,5mi gehen schnell, aber dann beginnt die Kletterei schon vor der legendären Cable Route. Immer steil bergauf in brennender Mittagssonne.
Endlich an den Kabeln angekommen, entschließt sich Stefan die letzte Strecke nicht in Angriff zu nehmen und um Fuß des Berges auf mich zu warten. Ich starte Richtung Cables, ein paar erträgliche Handschuhe aus dem Fundus gepickt und auf geht’s in Richtung Gipfel. Alles in allem war der Aufstieg nicht zu anstrengend, der Ausblick den man oben hatte war auf jeden Fall die Anstrengung wert. Unberührter Fels wohin das Auge blickt.
Schnell noch ein Foto schießen Lassen (von einem Berliner, der in Berkeley – Lawrence Livermoore studiert) und dann ging’s wieder ab nach unten. Wir wollten den Tag schließlich in einem komfortablen Motel mit üppiger Burgermahlzeit beenden.
Der Abstieg war schnell bewältigt und wir konnten ohne Hektik unser Zelt zusammenpacken. Schnell noch was gegessen und dann auf den Trail Richtung Yosemite Valley. Dieser Trail war bei weitem der Belebteste auf unserer Wanderung. Viele Tagestouristen versuchen in einem Tag vom Valley zu Half Dome und zurück zu wandern. Je weiter wir also nach unten kamen, desto mehr wurden die Touristen aber desto besser wurde auch der Weg.
Kurzer Zwischenstop noch an Vernall Falls und dann straight down Richtung Auto.
Der Weg zog und zog sich und wollte kein Ende nehmen, Tagestouristen behinderten ein zügiges Vorankommen – die hatten wohl noch keinen Stallgeruch gewittert . Letztendlich ließ die Ankunft am Trailhead die Glückshormone hüpfen.
Schnell in den, diesmal kostenlosen, Valley Shuttlebus gesprungen und direkt von einem coolen Surfertypen mit Schnecke angesprochen worden was wir denn so gemacht hätten, man sah uns die Anstrengung offensichtlich an. Nach ein paar Minuten, auf Intervention der o.g. Freundin, setzten die beiden sich ein paar Reihen nach hinten. Der animalische Körpergeruch war wohl der Auslöser dafür.
Die Busfahrerin war auch in diesem Bus von der mitteilsameren Sorte und erzählte uns, das die beiden Hubschrauber am Vortag MedEvacs waren, die zwei Personen von Half Dome geholt haben. Einer hat’s nicht geschafft.
Eine halbe Stunde später Auto erreicht und voller Glück festgestellt : die Softdrinks sind noch kalt. Keiner hatte sich unsere Bear proof eingelagerten patriotischen Campingstühle gemopst und auch unsere diversen Kühlcontainer waren noch da.
Raus aus dem Tal geht’s immer den Merced entlang zu Klängen von Incubus’s the warmth.
Summa summarum kann man sagen : gigantisch. All die Anstrengung, sogar die Quälerei am zweiten Tag, als wir die einladenden Schwimmgelegenheiten quasi vollständig auf halber Strecke liegen lassen mussten, um das ehrgeizig gesteckte Tagesziel Little Yosemite Valley zu erreichen war vergessen.
Trotzdem brauchten wir mehrere Tage der Rekonvaleszenz um auch nur an die Wanderung in den Grand Canyon zum Colorado River zu denken.
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