Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Land: Äthiopien
Reisezeit: Februar 2017
Dauer: 3,5 Wochen
Bevor ich meine Sommerreise antrete, will ich noch diesen Bericht online stellen, schließlich schiebe ich das nun schon lang genug vor mir her. Ich werde mich kurz fassen und lass die Bilder größtenteils für sich selbst sprechen, nur ein paar wenige Vorbemerkungen.
Reiseidee
Seit November 2016 bin ich bereits mit der Planung dieses Sommers beschäftigt und hatte einfach keine Zeit, etwas Größeres für den Winter zu organisieren. Zumal ich gern wieder mit Sofia reisen wollte, die sich nur etwa drei Wochen frei nehmen konnte. Wir wollten irgendetwas unternehmen, das für uns beide neu war, nicht viel Planungsaufwand mit sich bringt und körperlich nicht so anstrengend ist. Kein Expeditionscharakter, sondern eine Reise, bei der man sich auch ein wenig erholen kann, schließlich ist Sofia inzwischen voll berufstätig.
Äthiopien schien ein angemessenes Ziel zu sein. Reiseführer berichten von allerlei Sehenswürdigkeiten landschaftlicher und kultureller Art, wir entschieden uns für den nördlichen Landesteil. Wir nahmen natürlich unsere Trekkingausrüstung mit, hatten ansonsten aber kaum konkrete Pläne, im Gegenteil, vieles wurde erst vor Ort entschieden. Normalerweise laufen meine Reisen ja nicht so ab, ihr wisst das, aber diesmal hatte ich einfach nicht mehr Zeit im Vorhinein.
Ablauf
Am 3. Februar flogen wir nach Addis Abeba, verbrachten einen vollen Tag in der Stadt und nahmen dann einen Bus nach Gondar. Dort schauten wir uns in Ruhe um und begannen ein paar Tage später eine 8-tägige Trekkingtour durch die Simien Mountains, in denen wir abschließend den höchsten Berg des Landes bestiegen (Ras Dashen, 4.450 m). Mit einem privaten Allrad-Fahrzeug und Fahrer ging es dann auf eine 8-tägige Rundreise durch Nordäthiopien: Gondar – Shire – Aksum – Adigrat – Mekele – Danakil Depression – Weldiya.
Für die Wanderung in den Simien Mountains mussten wir einen bewaffneten Scout mitnehmen, das war quasi die Mindestanforderung für die Nutzung des Nationalparks. In der Danakil Depression mussten wir uns mit unserem Fahrzeug einer organisierten Tour anschließen, also einem fremden Reiseanbieter mich Militärschutz und allem drum und dran.
Meine Eindrücke
Bevor wir zu den Bildern kommen möchte ich euch ganz kurz und stark reduziert meine persönlichen Eindrücke schildern. Landschaftlich ist die Gegend sehr interessant: Einzigartige Felsformationen und Berglandschaften in den Simien Mountains, faszinierende Wüstenlandschaften in der Danakil, heiße Quellen und meilenweit nur Salz auf einer Meereshöhe von -123 m Seehöhe und so weiter. Es gibt also viel zu sehen.
Mit der Mentalität der Menschen sind wir nicht so gut zurechtgekommen. Sehr häufig wurden wir belogen, betrogen und respektlos behandelt. Meistens ging es dabei um Geld, aber nicht immer. In Äthiopien ist es übrigens ganz normal, dass Weiße ein Vielfaches vom lokalen Preis zahlen müssen, gern auch das 20- oder 30-fache. Daraus wird noch nicht mal ein Geheimnis gemacht. Wer im Vorhinein ein Rundum-Sorglos-Paket bei einem Reisebüro bucht, bekommt vor Ort wahrscheinlich nicht viel davon mit und kann sich entspannen, aber wir haben einen nicht unwesentlichen Teil unserer Reise mit nervigen Verhandlungen verbringen müssen. Glaubt mir, ich bin nicht übertrieben geizig und gebe gerne mal ein paar Euro mehr, aber was wir in Äthiopien erlebten, hat mich mitunter sprachlos gemacht. Unsere Reise wurde etwa tausend Euro teurer, als erwartet, aber es war nicht nur das, was mich störte. Vielleicht hatten wir nur Pech, aber von aggressiven Kindern auf der Straße bis hin zu körperlichen Übergriffen von Männern haben wir eine Menge erlebt.
Äthiopien ist die Hochburg westlicher Entwicklungshilfe in Afrika, gerade Deutschland hat extrem viel Geld in dieses Land gesteckt. Einige gebildete Äthiopier, mit denen wir über dieses Thema gesprochen haben, empfinden Entwicklungshilfe angesichts ihrer korrupten Regierung eher als schädigend und auch ich musste mich immer wieder fragen, ob diese „Hilfe“ nicht eher eine Subventionierung von Abhängigkeit und Hilflosigkeit ist, die die Gier in den Menschen weckt und Verantwortungsbewusstsein erstickt. Nun ja, ein weites Feld, das sich sicher kontrovers diskutieren ließe…
Genug davon, jetzt ist Zeit für die Fotos. Wer mehr Geschichten und Eindrücke hören möchte, darf gern mal zu einem Reisevortrag kommen, sowas kündige ich immer wieder auf meiner Facebook-Seite Outventurous an. Natürlich stehe ich euch auch hier im Forum für Nachfragen zur Verfügung, bis Ende Juni bin ich noch online.
Addis Abeba

Abendstimmung in der Hauptstadt.
Gondar, Gebäude und Ruinen aus dem 16. und 17. Jahrhundert








Simien Mountains


Zeltplatz im Nationalpark.

“Gelada Baboons“ sind Grasfresser und mittlerweile nur noch im Hochland Äthiopiens anzutreffen.





Manche Stellen des Weges sind gut ausgebaut, wie hier. Vom Weg abkommen und querfeldein gehen ist nicht erlaubt.

Gänsegeier mit 2,6 m Flügelspannweite.


Mann mit „Masinqo“, einem traditionellem Instrument, etwa so groß wie eine Viola, aber mit nur einer Seite.




Zwei Scouts sitzen nachts am Feuer in einer Hütte. Mein Lieblingsfoto von dieser Reise.

Montag-Morgen-Stimmung auch bei den Affen.



Eine der vielen Schluchten, auf die man an der Abbruchkante im Norden des Gebirges blicken kann.













Dorf im Osten des Nationalparks.

Straßenarbeiter mit Holzschaufel.



Sofia und ich am Gipfel des Ras Dashen, höchster Berg Äthiopiens. Angenehm kühl war’s.


Regenwetter am letzten Trekkingtag.

Aksum

Stelenpark von Aksum. Die größte Stele (siehe Bild) hat wohl nie gestanden sondern ist bei der Errichtung zerbrochen.




Grabkammer im Stelenpark.



Ein orthodoxer Christ beim Klosterbesuch.

Im Inneren eines Antiquitätenladens.
Zwischen Aksum und Mekele

Auf diesem Felsplateau steht ein Kloster, für dessen Besichtigung wir allerdings keine Zeit hatten.

Wie im Film, nur mit den falschen Schuhen.


Danakil Depression und Erta Ale Vulkan

Auf dem Weg in die Salzwüste kommen uns schon die ersten Kamele entgegen, jedes ist mit über 100 kg Salz beladen.

Mädchen in einem Afar-Dorf. Die Afar sind Muslime und bewohnen den nordöstlichen Teil Äthiopiens und Teile Dschibutis und Eritreas.

Kurz vor unserer Ankunft gab es Regen, man sieht noch die Pfützen. Trinkbar ist das Wasser daraus leider nicht, der gesamte Boden besteht aus Salz.



Meine Gefährtin.

Die letzte Karawane des Tages zieht dahin.

In diesem Afar-Dorf haben wir die Nacht verbracht.

Wir befinden uns 123 Meter unter dem Meeresspiegel. Eine Premiere für mich.

“Dallol“: Heiße Quellen und Mondlandschaften…








Für die nötige Sicherheit ist natürlich immer gesorgt.

Landcruiser-Karawane.

Hier wird das Salz in gleichgroße Stücke gehauen und auf Kamele geladen, an einem der heißesten Orte der Erde mit Temperaturen oftmals über 50°C.

Die Arbeit an einem der lebensfeindlichsten Orte der Erde setzt allem Leben sichtlich zu. Dieses Portrait habe ich machen dürfen, weil wir den Mann im Gegenzug ins nächste Dorf brachten, wo er irgendwas zu erledigen hatte.

Nachts sind wir auf den Vulkan Erta Ale geklettert. Dort floss die Lawa… auch eine Premiere für mich.

Sofia und ich am Erta Ale.
Südliche Afar-Region

Hotel in Weldiya. Die äthiopische Hotelbesitzerin erzählte mir, wie gut sie auf Deutschland zu sprechen sei, schließlich sei ihr Sohn dort als eritreischer Flüchtling registriert und gut umsorgt.

Die Männer der Afar sind nicht gerade für ihre Freundlichkeit bekannt. Aus diesem Dorf wurden wir sehr schnell wieder vertrieben.
----------------
Ja, das war’s mal wieder. Ich bin gespannt auf eure Fragen oder Kommentare. Ansonsten wünsche ich euch allen einen erlebnisreichen Sommer!
Reisezeit: Februar 2017
Dauer: 3,5 Wochen
Bevor ich meine Sommerreise antrete, will ich noch diesen Bericht online stellen, schließlich schiebe ich das nun schon lang genug vor mir her. Ich werde mich kurz fassen und lass die Bilder größtenteils für sich selbst sprechen, nur ein paar wenige Vorbemerkungen.
Reiseidee
Seit November 2016 bin ich bereits mit der Planung dieses Sommers beschäftigt und hatte einfach keine Zeit, etwas Größeres für den Winter zu organisieren. Zumal ich gern wieder mit Sofia reisen wollte, die sich nur etwa drei Wochen frei nehmen konnte. Wir wollten irgendetwas unternehmen, das für uns beide neu war, nicht viel Planungsaufwand mit sich bringt und körperlich nicht so anstrengend ist. Kein Expeditionscharakter, sondern eine Reise, bei der man sich auch ein wenig erholen kann, schließlich ist Sofia inzwischen voll berufstätig.
Äthiopien schien ein angemessenes Ziel zu sein. Reiseführer berichten von allerlei Sehenswürdigkeiten landschaftlicher und kultureller Art, wir entschieden uns für den nördlichen Landesteil. Wir nahmen natürlich unsere Trekkingausrüstung mit, hatten ansonsten aber kaum konkrete Pläne, im Gegenteil, vieles wurde erst vor Ort entschieden. Normalerweise laufen meine Reisen ja nicht so ab, ihr wisst das, aber diesmal hatte ich einfach nicht mehr Zeit im Vorhinein.
Ablauf
Am 3. Februar flogen wir nach Addis Abeba, verbrachten einen vollen Tag in der Stadt und nahmen dann einen Bus nach Gondar. Dort schauten wir uns in Ruhe um und begannen ein paar Tage später eine 8-tägige Trekkingtour durch die Simien Mountains, in denen wir abschließend den höchsten Berg des Landes bestiegen (Ras Dashen, 4.450 m). Mit einem privaten Allrad-Fahrzeug und Fahrer ging es dann auf eine 8-tägige Rundreise durch Nordäthiopien: Gondar – Shire – Aksum – Adigrat – Mekele – Danakil Depression – Weldiya.
Für die Wanderung in den Simien Mountains mussten wir einen bewaffneten Scout mitnehmen, das war quasi die Mindestanforderung für die Nutzung des Nationalparks. In der Danakil Depression mussten wir uns mit unserem Fahrzeug einer organisierten Tour anschließen, also einem fremden Reiseanbieter mich Militärschutz und allem drum und dran.
Meine Eindrücke
Bevor wir zu den Bildern kommen möchte ich euch ganz kurz und stark reduziert meine persönlichen Eindrücke schildern. Landschaftlich ist die Gegend sehr interessant: Einzigartige Felsformationen und Berglandschaften in den Simien Mountains, faszinierende Wüstenlandschaften in der Danakil, heiße Quellen und meilenweit nur Salz auf einer Meereshöhe von -123 m Seehöhe und so weiter. Es gibt also viel zu sehen.
Mit der Mentalität der Menschen sind wir nicht so gut zurechtgekommen. Sehr häufig wurden wir belogen, betrogen und respektlos behandelt. Meistens ging es dabei um Geld, aber nicht immer. In Äthiopien ist es übrigens ganz normal, dass Weiße ein Vielfaches vom lokalen Preis zahlen müssen, gern auch das 20- oder 30-fache. Daraus wird noch nicht mal ein Geheimnis gemacht. Wer im Vorhinein ein Rundum-Sorglos-Paket bei einem Reisebüro bucht, bekommt vor Ort wahrscheinlich nicht viel davon mit und kann sich entspannen, aber wir haben einen nicht unwesentlichen Teil unserer Reise mit nervigen Verhandlungen verbringen müssen. Glaubt mir, ich bin nicht übertrieben geizig und gebe gerne mal ein paar Euro mehr, aber was wir in Äthiopien erlebten, hat mich mitunter sprachlos gemacht. Unsere Reise wurde etwa tausend Euro teurer, als erwartet, aber es war nicht nur das, was mich störte. Vielleicht hatten wir nur Pech, aber von aggressiven Kindern auf der Straße bis hin zu körperlichen Übergriffen von Männern haben wir eine Menge erlebt.
Äthiopien ist die Hochburg westlicher Entwicklungshilfe in Afrika, gerade Deutschland hat extrem viel Geld in dieses Land gesteckt. Einige gebildete Äthiopier, mit denen wir über dieses Thema gesprochen haben, empfinden Entwicklungshilfe angesichts ihrer korrupten Regierung eher als schädigend und auch ich musste mich immer wieder fragen, ob diese „Hilfe“ nicht eher eine Subventionierung von Abhängigkeit und Hilflosigkeit ist, die die Gier in den Menschen weckt und Verantwortungsbewusstsein erstickt. Nun ja, ein weites Feld, das sich sicher kontrovers diskutieren ließe…
Genug davon, jetzt ist Zeit für die Fotos. Wer mehr Geschichten und Eindrücke hören möchte, darf gern mal zu einem Reisevortrag kommen, sowas kündige ich immer wieder auf meiner Facebook-Seite Outventurous an. Natürlich stehe ich euch auch hier im Forum für Nachfragen zur Verfügung, bis Ende Juni bin ich noch online.
Addis Abeba

Abendstimmung in der Hauptstadt.
Gondar, Gebäude und Ruinen aus dem 16. und 17. Jahrhundert








Simien Mountains


Zeltplatz im Nationalpark.

“Gelada Baboons“ sind Grasfresser und mittlerweile nur noch im Hochland Äthiopiens anzutreffen.





Manche Stellen des Weges sind gut ausgebaut, wie hier. Vom Weg abkommen und querfeldein gehen ist nicht erlaubt.

Gänsegeier mit 2,6 m Flügelspannweite.


Mann mit „Masinqo“, einem traditionellem Instrument, etwa so groß wie eine Viola, aber mit nur einer Seite.




Zwei Scouts sitzen nachts am Feuer in einer Hütte. Mein Lieblingsfoto von dieser Reise.

Montag-Morgen-Stimmung auch bei den Affen.



Eine der vielen Schluchten, auf die man an der Abbruchkante im Norden des Gebirges blicken kann.













Dorf im Osten des Nationalparks.

Straßenarbeiter mit Holzschaufel.



Sofia und ich am Gipfel des Ras Dashen, höchster Berg Äthiopiens. Angenehm kühl war’s.


Regenwetter am letzten Trekkingtag.

Aksum

Stelenpark von Aksum. Die größte Stele (siehe Bild) hat wohl nie gestanden sondern ist bei der Errichtung zerbrochen.




Grabkammer im Stelenpark.



Ein orthodoxer Christ beim Klosterbesuch.

Im Inneren eines Antiquitätenladens.
Zwischen Aksum und Mekele

Auf diesem Felsplateau steht ein Kloster, für dessen Besichtigung wir allerdings keine Zeit hatten.

Wie im Film, nur mit den falschen Schuhen.



Danakil Depression und Erta Ale Vulkan

Auf dem Weg in die Salzwüste kommen uns schon die ersten Kamele entgegen, jedes ist mit über 100 kg Salz beladen.

Mädchen in einem Afar-Dorf. Die Afar sind Muslime und bewohnen den nordöstlichen Teil Äthiopiens und Teile Dschibutis und Eritreas.

Kurz vor unserer Ankunft gab es Regen, man sieht noch die Pfützen. Trinkbar ist das Wasser daraus leider nicht, der gesamte Boden besteht aus Salz.



Meine Gefährtin.

Die letzte Karawane des Tages zieht dahin.

In diesem Afar-Dorf haben wir die Nacht verbracht.

Wir befinden uns 123 Meter unter dem Meeresspiegel. Eine Premiere für mich.

“Dallol“: Heiße Quellen und Mondlandschaften…








Für die nötige Sicherheit ist natürlich immer gesorgt.

Landcruiser-Karawane.

Hier wird das Salz in gleichgroße Stücke gehauen und auf Kamele geladen, an einem der heißesten Orte der Erde mit Temperaturen oftmals über 50°C.

Die Arbeit an einem der lebensfeindlichsten Orte der Erde setzt allem Leben sichtlich zu. Dieses Portrait habe ich machen dürfen, weil wir den Mann im Gegenzug ins nächste Dorf brachten, wo er irgendwas zu erledigen hatte.

Nachts sind wir auf den Vulkan Erta Ale geklettert. Dort floss die Lawa… auch eine Premiere für mich.

Sofia und ich am Erta Ale.
Südliche Afar-Region

Hotel in Weldiya. Die äthiopische Hotelbesitzerin erzählte mir, wie gut sie auf Deutschland zu sprechen sei, schließlich sei ihr Sohn dort als eritreischer Flüchtling registriert und gut umsorgt.

Die Männer der Afar sind nicht gerade für ihre Freundlichkeit bekannt. Aus diesem Dorf wurden wir sehr schnell wieder vertrieben.
----------------
Ja, das war’s mal wieder. Ich bin gespannt auf eure Fragen oder Kommentare. Ansonsten wünsche ich euch allen einen erlebnisreichen Sommer!
Kommentar