[MN] Mit Bike und Boot um den Khövsgöl See (2024)

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    [MN] Mit Bike und Boot um den Khövsgöl See (2024)

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    Da mich meine zurückliegenden Touren seit mittlerweile einem Jahrzehnt immer wieder nach Sibirien geführt hatten, war es mal an der Zeit, den Blick auf ein neues Reiseziel zu lenken. Von allen, die da in Frage kamen, lag mir die Mongolei am nächsten, denn hier war ich schon einmal – während meiner Studienzeit im Jahre 2006. In jenem Sommer kaufte ich mir vor Ort ein koreanisches Fahrrad und fuhr damit nach dem Ende eines Geländepraktikums von der Hauptstadt Ulaanbaatar direkt nach Westen – bis in den Altai und schließlich noch nach Sibirien, von wo ich meine Heimreise per Bahn antrat. Ich war damals total begeistert von dem bis dato vollkommen unbekannten Steppenland, so dass ich mir fest vorgenommen hatte, irgendwann wiederzukommen. Ganze 18 Jahre vergingen, bis ich diesen Entschluss im Spätsommer/Herbst 2024 in die Tat umsetzte...

    Natürlich wollte ich nun den Teil des Landes bereisen, den ich noch nicht kannte, also bastelte ich an einer verhältnismäßig langen Route, die mich vom Khövsgöl See im Norden über den Khangai und die Gobi bis in den Mongolischen Altai ganz im Westen führen sollte. Ich rechnete mit vollen drei Monaten, um diese Strecke offroad mit einem Fatbike zu bewältigen, doch das hierfür benötigte Visum sollte ich am Ende nicht bekommen... Nach einigem Hin und Her beschränkte ich mich schließlich auf den äußersten Norden, denn der Khövsgöl See stand in meiner Liste der interessanten Orte ganz weit oben. Diesen wollte ich schon während meiner damaligen Radtour ansteuern, musste ihn aber aus Zeitgründen rechts liegen lassen. Doch jetzt war die Chance gekommen, nicht nur den See, sondern das ganze Gebiet um ihn herum zu erkunden – diesmal mit Fatbike und Packraft, denn ich hatte mir auch ein paar Flussabschnitte ausgekuckt, die ich unbedingt vom Wasser aus erkunden wollte. Am Ende kam diese Route zustande, die einer großen Rundtour um den Khövsgöl See entspricht:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei001.jpg Ansichten: 0 Größe: 492,9 KB ID: 3294574

    In Summe war ich rund sieben Wochen unterwegs (1400 km), davon fast fünf Wochen auf dem Rad (1055 km) und zwei Wochen auf dem Boot (344 km). Und obwohl ich mich während dieser Zeit ausschließlich durch den Khövsgöl Aimag bewegte (nördlichster Bezirk der Mongolei), erlebte ich eine faszinierende Vielfalt an landschaftlichen Eindrücken, die sich der Reihe nach in sieben markante Etappen aufteilen lassen:

    Etappe 1: Mörön – Tarialan (7 Tage / 226 km)
    Rafting auf den Flüssen Delgermörön und Selenge

    Etappe 2: Tarialan – Khövsgöl See (8 Tage / 344 km)
    Radfahrt durch die sibirisch angehauchten Bergwälder

    Etappe 3: Khövsgöl Ostufer bis Khankh (7 Tage / 157 km)
    Per Boot und Fahrrad am Seeufer entlang

    Etappe 4: Khankh – Tsagaannuur (7 Tage / 166 km)
    Auf wilder Piste über das Sajangebirge

    Etappe 5: Tsagaannuur – Bajanzurkh (4 Tage / 163 km)
    Radfahrt durch die Darkhadsenke

    Etappe 6: Bajanzurkh – Burenkhaan (6 Tage / 119 km)
    Rafting durch die Schluchten des oberen Delgermörön

    Etappe 7: Burenkhaan – Mörön (6 Tage / 224 km)
    Radfahrt durch das Bulnajngebirge

    Falls sich jemand von dieser Tour inspiriert fühlt: die gesamte Runde lässt sich auch als ausschließliche Radwanderung ohne Boot umsetzen (natürlich mit Abweichungen im Routenverlauf), andererseits können die Rafting/Paddeletappen auch verlängert werden – je nachdem, worauf der Fokus liegt. Es wäre z.B. möglich, die Etappe 6 mit der Etappe 1 direkt zu verbinden, indem man den Delgermörön einfach weiterpaddelt.

    Ein kurzer Überblick in Bildern…

    Flussfahrt auf dem Delgermörön
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei002.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,0 KB ID: 3294573

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    Auf der strömungsstarken Selenge
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    Fahrspur in der Steppe hinter Tarialan
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    Lebensmittelgeschäft in Erdenebulgan
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    Fahrweg im Tal des Egijn gol
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    Einzige Fähre über den Uur gol
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    Heilige Höhle Dajan Deerkh
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    Ankunft am Khövsgöl nuur
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    Paddeletappe am Ostufer des Sees
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    Radetappe entlang des Ostufers
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    Blick auf Khankh
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    Piste ins Sajangebirge
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    Sonnenaufgang über dem Ikh-Khoro-Tal
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    Pass auf 2300 Metern
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    Wintereinbruch auf 2000 Metern
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    Morgennebel über dem Khoridol-Saridag
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    Auf dem Oberlauf des Delgermörön
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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei025.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,8 KB ID: 3294593

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    Kamele am Delgermörön
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei027.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,5 KB ID: 3294596

    Sonnenuntergang über dem Sangijn Dalaj nuur
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei028.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,9 KB ID: 3294595

    Am 2000 Meter hohen Dsuun nuur
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    Unterwegs im Bulnajngebirge
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    Zuletzt geändert von bikevagabond; 20.11.2024, 00:01.
    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
    Meine bisherigen Reisen

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    • Meine Reisen

    #2
    Einen ausführlichen Reisebericht möchte ich diesmal nicht schreiben, daher beschränke ich mich fürs Erste auf ein paar Infos und Tipps zur Reisevorbereitung – mit Fokus auf das, wonach ich lange suchen musste bzw. erst nach einigem Hin und Her eine Antwort fand. Eventuell schreibe ich später noch etwas zu den einzelnen Etappen.

    Visum

    Vorweg: Für die Einreise und einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen ist seit dem Jahr 2013 kein Visum mehr nötig! Ich wollte aber 3 Monate am Stück im Land verbringen, also war mir von Beginn an klar, dass ich ein Visum beantragen muss. Hierzu schreibt das Auswärtige Amt: „Für längerfristige Aufenthalte ist ein Visum erforderlich, das bei jeder mongolischen Botschaft beantragt werden kann.“ Leider fehlt da der wichtige Hinweis, dass für einen Visaantrag auch eine Einladung von einem lokalen Gastgeber erforderlich ist! Diese Info bekam ich erst, als ich mich im Frühsommer direkt zur mongolischen Botschaft in Berlin begab. Man machte mir dort klar, dass mein Antrag auf ein 3-Monats-Touristvisum nur dann bearbeitet werden kann, wenn dem Ganzen eine Genehmigung von der mongolischen Ausländerbehörde beiliegt, die von einem Gastgeber vor Ort beantragt wurde. Dieser Gastgeber kann eine Privatperson oder auch ein lokaler Reiseveranstalter sein (2006 war es die Uni in Ulaanbaatar). Also habe ich ein paar Reiseveranstalter angeschrieben und um eine entsprechende Einladung gegen Bezahlung gebeten, bekam aber entweder keine Antwort oder den schlichten Hinweis, dass ich meinen Aufenthalt vor Ort um 30 Tage verlängern könnte.

    Dass es eine Verlängerungsoption gibt, wusste ich bereits von meiner ersten Reise 2006, jedoch hätte das Prozedere damals rund 10 Tage gedauert, weshalb es für mich zunächst nicht in Frage kam. Doch dann erfuhr ich über einen englischsprachigen Blogger, dass dies inzwischen vollkommen unproblematisch und innerhalb kürzester Zeit gleich zu Beginn des Aufenthaltes möglich sei. Da mir die Zeit davon lief und ich mir keinen Erfolg mehr auf ein Visum ausrechnete, entschied ich mich schließlich für genau diese Variante, obwohl dies bedeutete, den ursprünglichen Plan komplett umschmeißen zu müssen. Ich verließ mich darauf, dass die Verlängerung auf insgesamt 60 Tage klappen würde und reiste am 11. August (bereits verspätet) ohne Visum in die Mongolei ein. Wobei ich auf Anraten der Botschaft nur den Hinflug buchte, damit es nicht danach aussieht, dass ich vorsätzlich länger als 30 Tage bleiben würde. Hierzu kann ich aber gleich sagen, dass das totaler Quatsch war, denn man könnte innerhalb der ersten 30 Tage auch mal nach China ausreisen (seit diesem Jahr sogar für 15 Tage visafrei!) und bei Rückkehr in die Mongolei würden dann die 30 visafreien Tage von neuem gezählt. Wie oft man das wiederholen kann, weiß ich nicht, es wäre aber definitiv eine Option, die Mongolei-Reise ohne ein Visum und ohne Aufenthaltsverlängerung zu verlängern (falls man in der Nähe der chinesischen Grenze reist).

    Ansonsten noch ein Hinweis zur Registrierung, zu der das Auswärtige Amt folgendes schreibt: „Bei einem Aufenthalt von mehr als 30 Tagen müssen Reisende sich in den ersten sieben Tagen bei der Ausländerbehörde (Immigration) anmelden und sich vor Ausreise wieder abmelden, um ein Ausreisevisum zu erhalten.“ Dies scheint gar nicht nötig zu sein oder es gilt nur für Inhaber eines Visums. Denn als ich zur Beantragung meiner Aufenthaltsverlängerung direkt im Büro der Immigration war, hat man auf meine Frage zur Registrierung einfach nur abgewunken. Auch der Betreiber meiner Unterkunft in Ulaanbaatar hat mir deutlich gemacht, dass das niemanden (mehr) interessiert. Es gab diesbezüglich auch keine Fragen oder gar Probleme bei der Ausreise.

    Weitere Infos zur Visabeantragung gibt es hier:
    https://berlin.embassy.mn/page/422

    Flug

    Um direkt von Berlin starten zu können, wollte ich anfangs mit Turkish Airlines via Istanbul nach Ulaanbaatar fliegen. Die Flugpreise dieser Airline sind allerdings seit einigen Jahren unverschämt teuer geworden, auch die Mitnahme eines Fahrrades kostet jetzt ein Vielfaches von dem, was früher üblich war (insgesamt 180 Euro je Flugrichtung: 80 Euro Berlin-Istanbul +100 Euro Istanbul-Ulaanbaatar). Meine Empfehlung gilt daher der mongolischen Airline MIAT, die zwar nur von Frankfurt/Main (oder Prag) abhebt, dafür aber ohne Zwischenstopp bis Ulaanbaatar durchfliegt. Hier fand ich letzten Sommer Tickets ab 300 Euro je Flugrichtung (einige Wochen vor dem Flugdatum) und die jeweilige Fahrradmitnahme kostete lediglich 70 Euro. Das Hinflugticket buchte ich über die Seite www.miat.com, das Rückflugticket im MIAT Ticketing Office in Ulaanbaatar, welches hier zu finden ist: 47°54'11"N 106°55'45"E


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    Auf der Linie Frankfurt-Ulaanbaatar verkehrt übrigens eine hochmoderne Boeing 787 mit Platz für fast 300 Passagiere! Jede Reihe besteht aus 3x3 Sitzplätzen – man kommt sich fast schon ein wenig verloren vor in dem riesigen Flieger... Es geht auch direkt über Russland und nicht drumherum, da die Mongolei in einem neutralen Verhältnis zu Russland steht.

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    Was mir auch nicht sofort klar war: dass sich der neue „Chinggis Khaan International Airport“ ganze 50 km außerhalb von Ulaanbaatar befindet, da Google Maps immer noch auf die alte stadtnahe Lage verweist. Wenn man aber den Suchbegriff „New Ulaanbaatar“ eingibt, gelangt man zum neuen Flughafen: 47°39'04"N 106°49'17"E

    Von dort führt eine sechsspurige, fein asphaltierte Autobahn direkt in die Stadt, die für Radfahrer leider offiziell verboten ist (es gab ein entsprechendes Schild am Anfang). Da ich aber keine gescheite Alternative ausfindig machen konnte (außer mit Umweg über Dsuunmod) und kaum Autos auf der Autobahn fuhren, bin ich trotzdem diese Strecke nach Ulaanbaatar geradelt. Es stellte sich sogar heraus, dass dies der sicherste Weg war, denn auf der schmalen Straße von Dsuunmod nach Ulaanbaatar gab es deutlich mehr Verkehr und keinen Seitenstreifen.


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    In die Stadt hinein gab es dann aber nur noch eine Straße und der Verkehr nahm immer mehr zu. Für einen Radfahrer, der an seinem Leben hängt, blieben dann nur noch die Gehwege. Es war auf jeden Fall kein Spaß mehr, so dass ich mich am Ende der Reise mit einem Privattaxi zum Flughafen zurückbringen ließ (üblicher Preis: 100.000 Tugrik bzw. 28 Euro; am Flughafen gibt es auch eine Wechselstube, um sich das erste Geld für eine Taxifahrt zu ertauschen).

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    Unterkunft Ulaanbaatar

    Hotels und Gästehäuser gibt es in Ulaanbaatar zuhauf, daher möchte ich lediglich eine persönliche Empfehlung abgeben, denn die von mir über Booking.com gebuchte Unterkunft mit dem Namen „Gana‘s Guest House“ hat mir aus vielerlei Gründen gut gefallen:
    1. die zentrumsnahe Lage (nicht weit vom Gandan-Kloster)
    2. die Dachterrasse mit Blick über die Stadt
    3. die preiswerten und gut gepflegten Zimmer
    4. der überaus freundliche und hilfsbereite Betreiber

    Ich konnte hier mein Rad problemlos und sicher auf der Dachterrasse parken (mit ins Zimmer nehmen wäre auch erlaubt gewesen) und während meiner Radtour ein paar Dinge zwischenlagern, die ich unterwegs nicht benötigte (z.B. Radverpackung und Schloss). Ein Doppelzimmer mit Terrassenzugang gibt es für 15-25 Euro pro Nacht, auch eine Jurte mit integriertem Bad kann gebucht werden. Gewöhnungsbedürftig ist lediglich die unbefestigte, bei Regen lehmig-matschige Zufahrtsgasse Tuul 2, die nur von Westen angefahren werden kann: 47°55'09"N 106°53'46"E


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    Aufenthaltsverlängerung

    Um meinen Aufenthalt von 30 visafreien Tagen um weitere 30 Tage zu verlängern (mehr ist leider nicht möglich), fuhr ich am zweiten Tag mit der Buslinie 9 direkt zur „Mongolian Immigration Agency“. Das Gebäude befindet sich rund 13 km außerhalb des Stadtzentrums – unmittelbar neben dem alten, inzwischen dauerhaft geschlossenen Flughafen, an dem ich am Tag zuvor schon einmal vorbeigefahren war (man steigt aus dem Bus, wenn man ein rundes UFO-artiges Gebäude sieht): 47°51'13"N 106°46'56"E


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    Ohne es besser zu wissen, bin ich am Anfang in genau das Gebäude gegangen, an dem sich der Schriftzug „Immigration Agency“ befand. Nach einigem Warten bekam ich dann aber von einer englisch sprechenden Angestellten den Hinweis, dass ich hier falsch sei und im großen Gebäude nebenan meinen Antrag auf Verlängerung einreichen muss.

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    Hier bin ich dann sofort drangekommen und erhielt ein zweiseitiges Formular, das ich nur noch ausfüllen musste. Man gibt seine Passdaten an, die Adresse und Telefonnummer der aktuellen Unterkunft und neben dem Einreisedatum das gewünschte (späteste) Ausreisedatum. Auf der Rückseite wird auch der Grund der Verlängerung erfragt – ich habe einfach angegeben, dass ich mit dem Fahrrad reise und ich es in 30 Tagen nicht schaffen würde, alle für mich interessanten Orte zu besuchen. Wichtig: es muss auch ein Passfoto aufgeklebt werden – ein solches sollte man also unbedingt mitbringen!

    Es hat keine 20 min gedauert und ich bekam einen Stempel in den Pass, in dem das verlängerte Ausreisedatum vermerkt wurde (bis zu diesem Datum durfte ich nun in der Mongolei verweilen). Gekostet hat mich das Ganze umgerechnet 48 Euro, die ich mit Kreditkarte bezahlen musste (bar war nicht möglich). Die Gebühr richtet sich übrigens nach der Zahl der Tage, um die man verlängern möchte, so dass sie geringer ausfällt, wenn man weniger als 30 Tage verlängert.

    Offizielle Seite der Immigrationsbehörde:
    https://immigration.gov.mn/en/

    Die Rückfahrt zur Unterkunft erfolgte dann wieder mit der Buslinie 9. Die Stadtbusse sind zwar immer gerammelt voll, kosten aber je Fahrt nur 500 Tugrik bzw. 14 Cent.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei043.jpg Ansichten: 240 Größe: 130,9 KB ID: 3294614

    Geldtausch, SIM-Karte, Gaskartuschen, Proviantkauf

    Geld tauscht man am besten in den Wechselstuben neben dem NAZO Tower (von meiner Unterkunft waren diese fußläufig nur wenige Minuten entfernt): 47°55'10"N 106°54'10"E


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei044.jpg Ansichten: 244 Größe: 201,8 KB ID: 3294612

    Nur eine Straße weiter gibt es auch ein Geschäft des Mobilfunkanbieters Mobicom, in dem ich eine mongolische SIM-Karte für mein Smartphone bekam: 47°55'16"N 106°54'21"E

    Gaskartuschen vermutete ich zunächst im Outdoor-Geschäft „Seven Summits“ in der Peace Avenue schräg gegenüber vom riesigen „State Department Store“. Dort waren sie aber nicht mehr im Sortiment, also begab ich mich in den „State Department Store“ und suchte dort die Geschäfte ab: 47°54'60"N 106°54'23"E


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei045.jpg Ansichten: 248 Größe: 180,4 KB ID: 3294613

    Fündig wurde ich dann in der zweiten Etage in einem Geschäftsbereich namens „Ajlal“. Hier gab es auch die klassischen Kartuschen mit Schraubventil, allerdings nur drei an der Zahl mit 450 Gramm Füllmenge (ich benötigte nur eine). Der Preis betrug 27.000 Tugrik bzw. 7,50 Euro.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei046.jpg Ansichten: 243 Größe: 192,2 KB ID: 3294615

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei047.jpg Ansichten: 245 Größe: 159,2 KB ID: 3294616

    Proviant beschaffte ich mir in einer der nächstgelegenen Markthallen. Hier fand ich alles, was ich mir für die ersten zwei Wochen zusammenkaufen wollte: 47°55'09"N 106°54'01"E

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei048.jpg Ansichten: 245 Größe: 160,3 KB ID: 3294617

    Busfahrt nach Mörön

    Der Busterminal, an dem auch die Busse nach Mörön abfahren, befindet sich in der Moscow Street etwa 6 km östlich der von mir gebuchten Unterkunft. Tickets bekommt man im Gebäude: 47°54'39"N 106°49'14"E


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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei051.jpg Ansichten: 256 Größe: 157,0 KB ID: 3294620

    Es ist ratsam, mindestens eine Stunde vor Abfahrt dort aufzuschlagen, mit Fahrrad bzw. viel Gepäck am besten zwei Stunden zuvor, denn der Platz in den Gepäckfächern ist limitiert und schnell ausgereizt. Ich hatte mich schon zwei Tage zuvor erkundigt und mit den Busfahrern gesprochen, so dass sie mein Rad und all mein Gepäck ohne Diskussionen verfrachtet haben. Die Mitnahme von Übergepäck ist nämlich immer mit dem Busfahrer abzustimmen – er entscheidet, ob und wie – und was das Ganze zusätzlich kostet. Der Fahrer hinzu verlangte z.B. das Doppelte des üblichen Preises, der rückzu etwas mehr (zu Beginn weigerte er sich sogar, das Fahrrad mitzunehmen...). Da ein Ticket von Ulaanbaatar nach Mörön aber nur 60.000 Tugrik bzw. rund 16 Euro kostete, war der Aufpreis für das Fahrrad vollkommen akzeptabel (hinzu 60.000 Tugrik, rückzu nach zäher Verhandlung 80.000 Tugrik).

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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei053.jpg Ansichten: 245 Größe: 133,2 KB ID: 3294622

    Die 770 km lange Fahrt nach Mörön dauerte insgesamt 14 Stunden (Abfahrt 15 Uhr), rückzu komischerweise nur 12 Stunden (Abfahrt 20 Uhr). Pro Tag gibt es mehrere Abfahrten, man hat also Wahlmöglichkeiten. Während der Hinfahrt Mitte August war der Bus nur zur Hälfte voll, auf der Rückfahrt Ende September dagegen bis auf den letzten Platz ausgebucht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei054.jpg Ansichten: 248 Größe: 140,5 KB ID: 3294623

    Der Busplatz in Mörön befindet sich direkt an der Hauptstraße. Wie in Ulaanbaatar, gibt es hier auch ein Gebäude mit Ticketschalter: 49°38'09"N 100°10'16"E

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei055.jpg Ansichten: 242 Größe: 143,2 KB ID: 3294624

    Grenzzonen Permit

    Im Vorfeld der Reise hatte ich mir auch den Kopf zerbrochen, wie ich an all die Genehmigungen komme, um die Grenzzone, den Khövsgöl Nationalpark und die Ulaan Taiga betreten zu dürfen. Jens Wehofsky, der hier im Forum mal einen Bericht über seine Packpferdtour um den Khövsgöl See verfasst hat (von 2018), ist diesem Thema auf seiner Webseite nachgegangen. Hier fand ich erste Anhaltspunkte und schrieb zunächst das dort erwähnte „Mongol Ujin Camp“ in Khatgal an, ob sie mir bei der Beschaffung der Permits behilflich sein könnten. Es gab zwar eine positive Rückmeldung, letztlich kam es aber nicht dazu, vermutlich weil ich nicht vorhatte, über Khatgal zu fahren... Also verlegte ich meinen ursprünglich in Erdenet geplanten Tourstart nach Mörön, denn hier würde ich zumindest das Permit für die grenznahen Gebiete um den Khövsgöl See einholen können.

    Ich begab mich direkt zur Niederlassung der „Grenztruppen“, welche sich unmittelbar neben dem Polizeigebäude befindet und erkundigte mich nach der Notwendigkeit und Möglichkeit ein Grenzzonen Permit zu erhalten: 49°38'24"N 100°09'34"E


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei056.jpg Ansichten: 246 Größe: 149,3 KB ID: 3294625

    Hier teilte man mir jedoch überraschenderweise mit, dass ich für meine geplante Hauptroute kein Permit benötigen würde! Die Uniformierten sagten mir wortwörtlich: „Khankh, Tsagaannuur – no problem“ Nur wenn ich „in die Taiga“ gehen möchte, z.B. zum Dzhoschim nuur im Gebiet der Tsaaten oder zum abgeschiedenen Oberlauf des Delgermörön in der Ulaan Taiga, dann bräuchte ich ein Permit, welches allerdings nur mit einem Guide zu bekommen wäre – ohne wäre „zu gefährlich“... Damit hatte ich nun freie Fahrt für mein grundsätzliches Vorhaben, die optionalen Abstecher zum Dzhoschim nuur und in die Ulaan Taiga konnte ich mir aber abschminken. An der Wand des Gebäudes befand sich auch eine Infotafel, die das Ganze im Groben bestätigte:

    „It is absolutely vital (and required by law) that you have a border permit when traveling in the Tsagaan nuur, Renchinlkhumbe, Ulaan-Uul area and visiting the taiga, as these areas are situated on the Mongolian-Russian border. In order to get the border permit you have to have a Mongolian guide who will be able to secure the safety.“ Hier muss offenbar das „and“ zwischen „Tsagaan nuur, Renchinlkhumbe, Ulaan-Uul area“ und „visiting the taiga“ hervorgehoben werden, denn die Permitpflicht scheint nur für die grenznahen Taigagebiete zu gelten und nicht für die komplette Region.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei057.jpg Ansichten: 242 Größe: 175,9 KB ID: 3294627

    Letztendlich stellt sich aber die Frage, ob diese abgelegenen, zum Teil auch menschenleeren Taigagebiete überhaupt kontrolliert werden. Ich habe während der gesamten Reise niemanden getroffen, der mich auf ein Permit angesprochen, geschweige mich kontrolliert hat, obwohl ich mich quer durch den Khövsgöl Nationalpark bewegte und zwischenzeitlich sehr nah an die Grenze kam (insbesondere während der Sajanquerung von Khankh nach Tsagaannuur). Ein Englisch sprechender Einheimischer aus Ulaan-Uul erzählte mir zudem, dass er mal einfach so mit seinem Motorrad in die Ulaan Taiga gefahren ist, und zwar bis an die russische Grenze, wo der obere Delgermörön beide Länder trennt. Auch ich wollte dorthin, nahm aber an, dass sich auf dieser einzig möglichen Strecke auch die Grenztruppen bewegen würden, um sich abzulösen oder zu versorgen, doch laut seiner Aussage, ist es sehr unwahrscheinlich, dort hinten überhaupt jemanden zu treffen, man könne sich da relativ frei bewegen...

    Unterkunft Mörön

    Zu guter Letzt noch ein Übernachtungstipp für Mörön: „Baigal‘s Guest House“, das nur wenige hundert Meter von der Busstation entfernt ist: 49°38'11"N 100°10'48"E


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei058.jpg Ansichten: 241 Größe: 149,1 KB ID: 3294626

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei059.jpg Ansichten: 239 Größe: 136,9 KB ID: 3294628

    Hier verbrachte ich am Ende der Tour eine Nacht in der Jurtenunterkunft, die sich durch ein rustikales Ambiente auszeichnet und selbst beheizt werden musste, dafür aber mit 30.000 Tugrik bzw. 8 Euro sehr preiswert war. Schon während meiner ersten Radreise 2006 kam ich hier unter und es war interessant zu sehen, wie sich die Dinge weiterentwickelt haben (damals gab es nur eine Jurte, ein kleineres Gebäude und deutlich weniger Gäste...)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: mongolei060.jpg Ansichten: 243 Größe: 192,3 KB ID: 3294629
    Zuletzt geändert von bikevagabond; 23.11.2024, 01:01. Grund: ein paar Zahlen korrigiert
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      #3
      boah, wie cool, ich bin dabei

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      • sibirier
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        #4
        Aha! Sehr spannend ✌️
        Den See habe ich auch vor mir anzusehen und per Paddel zu umrunden...Herbst 2026 möglicherweise.
        https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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        • ronaldo
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          #5

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          • Blahake

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            Fuchs
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            #6
            Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
            Einen ausführlichen Reisebericht möchte ich diesmal nicht schreiben...
            😥

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            • codenascher

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              #7
              Klingt ja wieder nach ner spannenden Zeit, ich werde folgen.

              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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              • Bambus
                Fuchs
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                #8
                Höchst spannend, hab selber in 2022 (u.a.) die Tour zu Pferd von Khatgal zu den Tsaatan nördlich von Tsaganuur und retour durch die Berge gemacht.
                Das Permit für die Grenzregion gab es damals in Tsaganuur.
                Aber selbst für ein Fatbike ist die Landschaft eine echte Herausforderung, Respekt!

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                • bikevagabond
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                  • 22.11.2013
                  • 297
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                  Höchst spannend, hab selber in 2022 (u.a.) die Tour zu Pferd von Khatgal zu den Tsaatan nördlich von Tsaganuur und retour durch die Berge gemacht.
                  Das Permit für die Grenzregion gab es damals in Tsaganuur.

                  Das klingt auch spannend ;) Gibt es von dieser Tour einen Bericht oder Bilder? Hattest du einen einheimischen Begleiter dabei? Mir scheint ja, dass diese Permits für einen allein reisenden Touristen nicht zu bekommen sind...

                  Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                  Aber selbst für ein Fatbike ist die Landschaft eine echte Herausforderung, Respekt!
                  Manchmal hatte ich mir gewünscht, nicht so viel Gepäck dabei zu haben... Das Relief war schon ziemlich herausfordernd und so manche Wegzustände auch (insbesondere bei der Sajanquerung)

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: mongolei000a.jpg
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ID: 3295084
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                  • bikevagabond
                    Erfahren
                    • 22.11.2013
                    • 297
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                    Aha! Sehr spannend ✌️
                    Den See habe ich auch vor mir anzusehen und per Paddel zu umrunden...Herbst 2026 möglicherweise.
                    Du wärst ja sogar in der Lage, den kurzen Anreiseweg über Mondy nach Khankh zu nehmen Aber stelle dich auf viel Wind ein, sogar im Herbst wehte dort oftmals eine ordentliche Brise! In der einen Woche am Khövsgöl Ostufer hatte ich nur drei windschwache Tage, der Rest sah in etwa so aus:

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: mongolei000b.jpg
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                    • Bambus
                      Fuchs
                      • 31.10.2017
                      • 1929
                      • Privat

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                      #11
                      Bilder gibt es - nur zu viele . Aber der Bericht ist in Vorbereitung.
                      Ich hatte einen einheimischen Guide dabei, alleine schon wegen der Sprache - mein Mongolisch ist extrem "rudimentär" und er spricht ganz ordentiches Englisch. Da wir zu Pferd unterwegs waren kamen wir auch durch Gegenden, die selbst einem Fatbike zu heavy sind - es sei denn es wäre sumpf/schwimmtauglich . Zur Einstimmung haben wir erst eine Runde östlich des Sees zu den heißen Quellen dort gemacht und dann über Tsaganuur zu den Tsaatan und zurück quer durch die Berge.
                      Der See ist schon beeindruckend, genau wie die Flora. Wiesen voll mit Küchenschellen (lila, gelb und weiß), Trollblumen und anderen.
                      Dieses Jahr (na ja, wird wohl nächstes Jahr) wollen die Mongolen alle eingebrochenen LKW (der See wurde im Winter als "Straße" für den Frachtverkehr zw. Russland und der Mongolei genutzt) und gesunkenen Schiffe herausgeholt haben um den See als DAS Trinkwasserreservoir der Mongolei zu schützen.

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                      • bikevagabond
                        Erfahren
                        • 22.11.2013
                        • 297
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                        #12
                        Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                        Bilder gibt es - nur zu viele . Aber der Bericht ist in Vorbereitung.
                        Das klingt doch vielversprechend 😉​​

                        Mit Pferden durch diese Gegend zu reiten, ist sicher nochmal ein ganz anderes (ursprünglicheres) Erlebnis. Aber weil ich es sehr unabhängig mag, entschied ich mich auch hier, meinen eigenen Stahlgaul über die Berge zu treiben 😄 Ein bisschen Sumpf musste er auch passieren, war aber kein Spaß...

                        Zum Thema Wracks aus dem See herausholen... Was mir auf dieser Reise besonders auffiel (im Vergleich zur der vor 18 Jahren): dass mittlerweile auch in der "dünn besiedelten" Mongolei der Plastikmüll allgegenwärtig geworden ist! Am Khövsgöl Ostufer waren an jedem Kiesstrand, an dem ich anlegte, etliche Plastikflaschen, teilweise auch Kanister zu finden. Selbst am Oberlauf des Delgermörön bei genauerem Hinschauen immer wieder Flaschen und Tütenreste (teilweise vom Sand bedeckt). Hätte ich nicht gedacht, dass die Entwicklungen der Neuzeit auch in diesen abgelegenen Gebieten so präsent sind...
                        „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                        • Bambus
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                          #13
                          Der Khövsgöl See ist auch, zumindest die ganze Süd(west)seite, einer DER Touristen Hotspots der Mongolen selber. Im kurzen Sommer steppt da sprichwörtlich der Bär und fließt der Vodka.
                          Was mich aber insgesamt überrascht hat war wie sehr einzelne Mongolen doch darauf geachtet haben, keinen nicht-organischen Müll zu hinterlassen. Sowohl im Norden wie ganz im Westen. Auch Jüngere. An vielen deutschen Rast-, Ruhe und Rummelplätzen sieht es schlimmer aus als an einem Festplatz in der Mongolischen Steppe.
                          Umgekehrt sind die Müllkippen hinter den Ortschaften wirklich abschreckend voll mit Plastik. Und ein nicht unerheblicher Teil des Wintersmogs in Ulan Baator kommt von den Jurtensiedlungen am Rand der Stadt, in denen mangels anderer Optionen neben Roh-Steinkohle praktisch alles brennbare verbrannt wird... Ich ahbe schon das Gefühl, inzwischen tut sich da etwas, aber noch nicht genug.

                          PS. was mir an ALLEN Straßen außerorts, auf denen der Fernverkehr rollt, aufgefallen ist war die Dichte der leeren Vodka-Flaschen am Straßenrand....

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                          • sibirier
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                            • 17.10.2010
                            • 854
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen

                            Du wärst ja sogar in der Lage, den kurzen Anreiseweg über Mondy nach Khankh zu nehmen
                            Ja, selbstverständlich... wenige Stunden von Irkutsk und ich bin an der Grenze.
                            https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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