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vom 29.September bis 8.Oktober 2016
die Idee
Ursprünglich wollte ich keinen Bericht über diese Reise schreiben. Während der Tour habe ich aber gedacht, daß diese Gegend ist viel zu schön um nicht darüber zu schreiben
.
Die Idee dieser Reise entstand im Sommer in einer Kneipe in St Pauli während einer Bierrunde mit Paul und Vincent. Vincent fing damit an:
„Wir können im Spätsommer ja mal eine Tour zu dritt machen! Für ca. eine Woche, durch eine geile Gegend, die günstig und schnell erreichbar ist!“
Hm, ich wollte dieses Jahr eigentlich nichts mehr machen, weil ich im nächsten Jahr wieder länger weg sein will
. Auch Paul wollte sich seine Urlaubstage eigentlich lieber für eine Fernreise im nächsten Jahr aufsparen. Trotzdem, die Idee klang sehr verlockend, zu verlockend um nicht zuzustimmen
.
Die nächsten paar Wochen passiert erstmal nichts, bis plötzlich wieder jemand damit anfängt:
„Was wird denn nun aus unserer Tour? Soll es überhaupt noch losgehen? Und falls ja wohin??“
Daraufhin werden Vorschläge in den Raum geworfen: Norwegen, Schottland und die Alpen.
Paul und ich können erst ab Ende September. Das heißt Norwegen fliegt schonmal raus, weil es zu spät für die Jahreszeit ist. Auf Schottland hat Vincent keinen Bock, also bleiben nur noch die Alpen
.
Wir einigen uns schließlich auf die südfranzösischen Alpen nördlich von Nizza. Ich will die Route planen und die anderen beiden können sich um den Rest kümmern: einen günstigen Flug nach Nizza suchen, recherchieren wie man vom Flughafen zum Trekkingstartpunkt kommt, eventuelle Unterkünfte etc.....
Als ich meinen fertigen Routenentwurf Paul und Vincent per E-mail schicke, bin ich schon gespannt was sie dazu sagen werden. Die erste Antwort kommt von Paul:
„Sieht zwar geil aus deine Route, ich habe aber schon einen Flug nach Bulgarien gebucht
. Die Flüge nach Nizza sind mit 130 Euro momentan recht teuer. Dafür habe ich aber einen sehr günstigen Direktflug von Hamburg nach Sofia für nur 35 Euro gefunden. Da habe ich nicht lange gefackelt und den einfach mal gebucht, vom 29.September bis 8.Oktober. Entweder Ihr kommt mit oder nicht!
“
Egal! Eine kurze Recherche ergibt daß es in Bulgarien auch gute Trekkingmöglichkeiten gibt. Ein weiterer Pluspunkt ist daß Bulgarien ein noch sehr preisgünstiges Reiseland ist.
Paul schlägt die beiden kleinen nebeneinanderliegenden Gebirge Pirin- und Rila vor. Das sind die beiden höchsten Gebirge Bulgariens und es sollen landschaftlich wohl auch die spektakulärsten sein
.
Sie liegen westlich der Rhodopen, nahe an der Grenze zu Griechenland und Mazedonien. Beide Gebirge sind Nationalpark und das Pirin zusätzlich auch noch Unesco Weltnaturerbe. Sehr schnell habe ich unsere neue Trekkingroute fertiggeplant
.
Das Pirin Gebirge ist etwa 40 Kilometer lang, sehr felsig mit stark hochalpinem Charakter und reich an Bergseen. Höchster Gipfel im Pirin und zweithöchster Gipfel Bulgariens ist der 2914 m hohe Wichren. Die Täler sind dicht bewaldet.
Das direkt nebenan liegende Rila Gebirge ist nicht überall so felsig und hochalpin wie das Pirin. Die Kammbereiche sind über weite Teile viel sanfter und abgeflachter. Der höchste Gipfel ist der 2925 m hohe Musala, der auch der höchste Berg Bulgariens und der gesamten Balkanhalbinsel ist.
Im Rila Gebirge kann man sehr gut tagelang entlang der Gebirgskämme wandern. Die spektakulären tiefeingeschnittenen bewaldeten Täler eignen sich zum Trekking aber leider nicht so gut, da in fast alle Täler Fahrwege reinführen
.
Weitere Planung
Kurz vor Mitternacht würden wir in Sofia ankommen. Vincent schlägt vor direkt vom Flughafen für 100 Euro mit dem Taxi die 160 km zu unserem Trekkingstartpunkt nach Bansko zu fahren.
Auf die Idee wäre ich niemals gekommen! Paul auch nicht! Er hatte sogar schon für uns eine Zugverbindung nach Bansko rausgesucht für nur 4 Euro, die aber erst am nächsten Morgen geht. Es soll ja schießlich ein Billigurlaub werden
.
Vincent macht uns die Taxi-Anreise schmackhaft: „das wären nur 33 Euro pro Person. In Deutschland würde man für die gleiche Strecke das mehrfache zahlen! Wir könnten dann am nächsten Vormittag schon kurz nach zehn Uhr starten, gleich nach dem Kauf der Gaskartusche, und gewinnen so einen halben Tag Zeit gegenüber der Zuganreise".
Ok, der Grund klingt plausibel, dann reisen wir also mit dem Taxi an
.
Vincent bucht dann für sich noch eine Übernachtung im fünf Sterne Luxushotel, für 47 Euro, incl. reichhaltigem Frühstücksbüffet. Das ist ein absolutes Schnäppchen und Nebensaisonpreis! In Hamburg würde man dafür mindestens 300 Euro zahlen!!!
Vincent schafft es aber nicht uns auch noch die Hotelübernachtung schmackhaft zu machen („sich einmal reich fühlen!“)
.
Paul und ich sehen nicht ein daß wir für nur paar Stunden schlafen überhaupt noch Geld für Unterkunft ausgeben sollen.
Bansko – und die Suche nach einer Gaskartusche
Bansko liegt auf 950 m Höhe am Fuße des Pirin Gebirges. Es ist einer der bekanntesten Touristen- und Wintersportorte Bulgariens, der klar auf Massentourismus setzt. Um den kleinen alten Ortskern (der einigermaßen attraktiv ist) dehnt sich retortenmäßig eine großlächige Neubebauung einer modernen Hotelanlagenstadt, die an Häßlichkeit nicht mehr zu überbieten ist

.
Mit korrupten Methoden und Missachtung dringender Ökologischer Bedenken hat der Skigebiets-Konzessionär, der Julen AG, die Entwicklung vorangetrieben. Für die zahlreichen neuen Skipisten und Hotelanlagen wurden großflächig unberührte Wälder abgeholzt

.

Bansko


die Kirche im alten Ortskern
Morgens um zwei Uhr setzt uns das Taxi vor Vincent´s Schnöselhotel hab. Paul und ich schlagen 300 Meter weiter unsere Zelte auf.
Unseren gesamten Trekkingproviant für 7 Tage haben wir schon in Hamburg eingekauft. Ich muss mir also nur noch eine Gaskartusche besorgen. Paul und Vincent nichtmal das. Sie essen nur kalte Sachen und wollen auf das Kochen komplett verzichten.
Eine Gaskartusche wird man hier wohl schnell finden. Vorsichtshalber hat Vincent schon vor der Reise per Mail bei seinem Hotel nachgefragt. Die Antwort kam schnell: „Gaskartuschen findet ihr problemlos überall. Bei Bedarf können wir Euch auch eine konkrete Adresse nennen.“
Während Vincent noch am Frühstückbüffet sitzt, bauen Paul und ich unsere Zelte ab, um rechtzeitig zur Ladenöffnungszeit eine Gaskartusche zu finden. Wir klappern einige Sportgeschäfte ab, werden aber nicht fündig. Keiner kann uns helfen, wir werden nur ständig zum nächsten Laden weitergeschickt
!
Ich schreibe Vincent eine SMS: „Brauchen deine Hilfe! Sag mal im Hotel Bescheid, sie sollen eine Laden-Adresse rausrücken!“
Wir wandern zurück zu Vincent´s Hotel. Laut dem Rezeptionisten würden wir mit großer Sicherheit an der Tankstelle fündig werden. Scheiße,......die liegt aber ne dreiviertel Stunde Marsch entfernt
! Nützt aber nichts! Zur Sicherheit lasse ich mir vom Rezeptionisten auf einen Zettel noch das Wort Gaskartusche auf Bulgarisch aufschreiben.
Ich gehe alleine und brauche über ne Stunde bis zur Tanke, weil ich unterwegs noch alle möglichen Sportläden abklappere.
Vincent und Paul sitzen auf heiße Kohlen, sie wollen so schnell wie möglich starten und ziehen sich solange in die Hotelbar zurück
.
An der Tanke gibt’s natürlich keine Kartuschen!! Vorsichtshalber frage ich den Betreiber nochmal und zeige den Zettel vor. Er lächelt, „natürlich haben wir das“, geht nach hinten und kommt mit einer Flasche Grillanzünder zurück. Toll
!!
Auf dem Rückmarsch komme ich in einem Laden, dessen Besitzer einigermaßen gutes Englisch spricht. Er ist sich sehr sicher daß es in einem Haushaltsladen nahe der Kirche Kartuschen gibt. Das klang für mich sehr zuversichtlich und dort angekommen kramt die Besitzerin hinter all dem Gerödel tatsächlich eine Gaskartusche hervor. Leider nur eine Steckkartusche und keine Schraubkartusche!! Für meinen Kocher also unbrauchbar
! Nun stehe ich also wieder ganz am Anfang
.
Bin schon ziemlich genervt. Zur Not muss ich dann halt ohne Kocher gehen und meine Butter und Kartoffelpüreeflocken kalt essen. Ich hätte mir eigentlich auch denken können, wenn man vor dem Trek noch was einkaufen muss, und sei es nur eine blöde Gaskartusche, daß man da einen ganzen Tag für einplanen sollte
.
Vincent schreibt mir per SMS daß ich ne Coca-Cola Dose und Spiritus besorgen solle, dann bastelt er mir einen Spirituskocher.
Als ich um 14 Uhr endlich zurück im Hotel bin, haben Vincent und Paul schon 75 Lewa versoffen
. Paul will noch weitertrinken und erst morgen starten. Ich trinke noch ein Bier mit, während Vincent mir aus der leeren Coladose den Kocher bastelt. Dann können wir gegen 15 Uhr schließlich doch noch starten
.

Vincent bastelt mir einen Spirituskocher

der funktioniert sogar!
1.Tag:
Paarhundert Meter von Vincent´s Hotel erreichen wir den Stadtrand und verschwinden auch gleich in den Wäldern. Es geht permanent bergauf den sanften Waldrücken nach oben, zunächst auf markierten Pfad, dann unmarkierte Pfade und schließlich eine Mischung zwischen weglos und Wildwechsel. Wir treffen heute niemanden mehr.
In drei Stunden schaffen wir 5,5 km und fast 1000 Höhenmeter, bis wir auf einer flachen Stelle des Waldrückens auf fast 2000 m Höhe unser Camp aufschlagen. Auch wenn wir durch die Bäume kaum Aussicht haben, ist dies ein sehr schöner Wald mit vielen alten Nadelbäumen. Eine super Gegend!

schon gleich hinter Bansko wandern wir auf attraktive schmale Pfade duch Wald

schöner Wald


Camp 1 (1970 m)
die Idee
Ursprünglich wollte ich keinen Bericht über diese Reise schreiben. Während der Tour habe ich aber gedacht, daß diese Gegend ist viel zu schön um nicht darüber zu schreiben

Die Idee dieser Reise entstand im Sommer in einer Kneipe in St Pauli während einer Bierrunde mit Paul und Vincent. Vincent fing damit an:
„Wir können im Spätsommer ja mal eine Tour zu dritt machen! Für ca. eine Woche, durch eine geile Gegend, die günstig und schnell erreichbar ist!“
Hm, ich wollte dieses Jahr eigentlich nichts mehr machen, weil ich im nächsten Jahr wieder länger weg sein will



Die nächsten paar Wochen passiert erstmal nichts, bis plötzlich wieder jemand damit anfängt:
„Was wird denn nun aus unserer Tour? Soll es überhaupt noch losgehen? Und falls ja wohin??“
Daraufhin werden Vorschläge in den Raum geworfen: Norwegen, Schottland und die Alpen.

Paul und ich können erst ab Ende September. Das heißt Norwegen fliegt schonmal raus, weil es zu spät für die Jahreszeit ist. Auf Schottland hat Vincent keinen Bock, also bleiben nur noch die Alpen

Wir einigen uns schließlich auf die südfranzösischen Alpen nördlich von Nizza. Ich will die Route planen und die anderen beiden können sich um den Rest kümmern: einen günstigen Flug nach Nizza suchen, recherchieren wie man vom Flughafen zum Trekkingstartpunkt kommt, eventuelle Unterkünfte etc.....
Als ich meinen fertigen Routenentwurf Paul und Vincent per E-mail schicke, bin ich schon gespannt was sie dazu sagen werden. Die erste Antwort kommt von Paul:
„Sieht zwar geil aus deine Route, ich habe aber schon einen Flug nach Bulgarien gebucht


Egal! Eine kurze Recherche ergibt daß es in Bulgarien auch gute Trekkingmöglichkeiten gibt. Ein weiterer Pluspunkt ist daß Bulgarien ein noch sehr preisgünstiges Reiseland ist.
Paul schlägt die beiden kleinen nebeneinanderliegenden Gebirge Pirin- und Rila vor. Das sind die beiden höchsten Gebirge Bulgariens und es sollen landschaftlich wohl auch die spektakulärsten sein

Sie liegen westlich der Rhodopen, nahe an der Grenze zu Griechenland und Mazedonien. Beide Gebirge sind Nationalpark und das Pirin zusätzlich auch noch Unesco Weltnaturerbe. Sehr schnell habe ich unsere neue Trekkingroute fertiggeplant

Das Pirin Gebirge ist etwa 40 Kilometer lang, sehr felsig mit stark hochalpinem Charakter und reich an Bergseen. Höchster Gipfel im Pirin und zweithöchster Gipfel Bulgariens ist der 2914 m hohe Wichren. Die Täler sind dicht bewaldet.
Das direkt nebenan liegende Rila Gebirge ist nicht überall so felsig und hochalpin wie das Pirin. Die Kammbereiche sind über weite Teile viel sanfter und abgeflachter. Der höchste Gipfel ist der 2925 m hohe Musala, der auch der höchste Berg Bulgariens und der gesamten Balkanhalbinsel ist.
Im Rila Gebirge kann man sehr gut tagelang entlang der Gebirgskämme wandern. Die spektakulären tiefeingeschnittenen bewaldeten Täler eignen sich zum Trekking aber leider nicht so gut, da in fast alle Täler Fahrwege reinführen

Weitere Planung
Kurz vor Mitternacht würden wir in Sofia ankommen. Vincent schlägt vor direkt vom Flughafen für 100 Euro mit dem Taxi die 160 km zu unserem Trekkingstartpunkt nach Bansko zu fahren.
Auf die Idee wäre ich niemals gekommen! Paul auch nicht! Er hatte sogar schon für uns eine Zugverbindung nach Bansko rausgesucht für nur 4 Euro, die aber erst am nächsten Morgen geht. Es soll ja schießlich ein Billigurlaub werden

Vincent macht uns die Taxi-Anreise schmackhaft: „das wären nur 33 Euro pro Person. In Deutschland würde man für die gleiche Strecke das mehrfache zahlen! Wir könnten dann am nächsten Vormittag schon kurz nach zehn Uhr starten, gleich nach dem Kauf der Gaskartusche, und gewinnen so einen halben Tag Zeit gegenüber der Zuganreise".
Ok, der Grund klingt plausibel, dann reisen wir also mit dem Taxi an

Vincent bucht dann für sich noch eine Übernachtung im fünf Sterne Luxushotel, für 47 Euro, incl. reichhaltigem Frühstücksbüffet. Das ist ein absolutes Schnäppchen und Nebensaisonpreis! In Hamburg würde man dafür mindestens 300 Euro zahlen!!!
Vincent schafft es aber nicht uns auch noch die Hotelübernachtung schmackhaft zu machen („sich einmal reich fühlen!“)

Paul und ich sehen nicht ein daß wir für nur paar Stunden schlafen überhaupt noch Geld für Unterkunft ausgeben sollen.
Bansko – und die Suche nach einer Gaskartusche
Bansko liegt auf 950 m Höhe am Fuße des Pirin Gebirges. Es ist einer der bekanntesten Touristen- und Wintersportorte Bulgariens, der klar auf Massentourismus setzt. Um den kleinen alten Ortskern (der einigermaßen attraktiv ist) dehnt sich retortenmäßig eine großlächige Neubebauung einer modernen Hotelanlagenstadt, die an Häßlichkeit nicht mehr zu überbieten ist



Mit korrupten Methoden und Missachtung dringender Ökologischer Bedenken hat der Skigebiets-Konzessionär, der Julen AG, die Entwicklung vorangetrieben. Für die zahlreichen neuen Skipisten und Hotelanlagen wurden großflächig unberührte Wälder abgeholzt



Zitat von wikipedia
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Bansko


die Kirche im alten Ortskern
Morgens um zwei Uhr setzt uns das Taxi vor Vincent´s Schnöselhotel hab. Paul und ich schlagen 300 Meter weiter unsere Zelte auf.
Unseren gesamten Trekkingproviant für 7 Tage haben wir schon in Hamburg eingekauft. Ich muss mir also nur noch eine Gaskartusche besorgen. Paul und Vincent nichtmal das. Sie essen nur kalte Sachen und wollen auf das Kochen komplett verzichten.
Eine Gaskartusche wird man hier wohl schnell finden. Vorsichtshalber hat Vincent schon vor der Reise per Mail bei seinem Hotel nachgefragt. Die Antwort kam schnell: „Gaskartuschen findet ihr problemlos überall. Bei Bedarf können wir Euch auch eine konkrete Adresse nennen.“
Während Vincent noch am Frühstückbüffet sitzt, bauen Paul und ich unsere Zelte ab, um rechtzeitig zur Ladenöffnungszeit eine Gaskartusche zu finden. Wir klappern einige Sportgeschäfte ab, werden aber nicht fündig. Keiner kann uns helfen, wir werden nur ständig zum nächsten Laden weitergeschickt

Ich schreibe Vincent eine SMS: „Brauchen deine Hilfe! Sag mal im Hotel Bescheid, sie sollen eine Laden-Adresse rausrücken!“
Wir wandern zurück zu Vincent´s Hotel. Laut dem Rezeptionisten würden wir mit großer Sicherheit an der Tankstelle fündig werden. Scheiße,......die liegt aber ne dreiviertel Stunde Marsch entfernt

Ich gehe alleine und brauche über ne Stunde bis zur Tanke, weil ich unterwegs noch alle möglichen Sportläden abklappere.
Vincent und Paul sitzen auf heiße Kohlen, sie wollen so schnell wie möglich starten und ziehen sich solange in die Hotelbar zurück

An der Tanke gibt’s natürlich keine Kartuschen!! Vorsichtshalber frage ich den Betreiber nochmal und zeige den Zettel vor. Er lächelt, „natürlich haben wir das“, geht nach hinten und kommt mit einer Flasche Grillanzünder zurück. Toll


Auf dem Rückmarsch komme ich in einem Laden, dessen Besitzer einigermaßen gutes Englisch spricht. Er ist sich sehr sicher daß es in einem Haushaltsladen nahe der Kirche Kartuschen gibt. Das klang für mich sehr zuversichtlich und dort angekommen kramt die Besitzerin hinter all dem Gerödel tatsächlich eine Gaskartusche hervor. Leider nur eine Steckkartusche und keine Schraubkartusche!! Für meinen Kocher also unbrauchbar


Bin schon ziemlich genervt. Zur Not muss ich dann halt ohne Kocher gehen und meine Butter und Kartoffelpüreeflocken kalt essen. Ich hätte mir eigentlich auch denken können, wenn man vor dem Trek noch was einkaufen muss, und sei es nur eine blöde Gaskartusche, daß man da einen ganzen Tag für einplanen sollte


Vincent schreibt mir per SMS daß ich ne Coca-Cola Dose und Spiritus besorgen solle, dann bastelt er mir einen Spirituskocher.
Als ich um 14 Uhr endlich zurück im Hotel bin, haben Vincent und Paul schon 75 Lewa versoffen




Vincent bastelt mir einen Spirituskocher

der funktioniert sogar!

1.Tag:
Paarhundert Meter von Vincent´s Hotel erreichen wir den Stadtrand und verschwinden auch gleich in den Wäldern. Es geht permanent bergauf den sanften Waldrücken nach oben, zunächst auf markierten Pfad, dann unmarkierte Pfade und schließlich eine Mischung zwischen weglos und Wildwechsel. Wir treffen heute niemanden mehr.
In drei Stunden schaffen wir 5,5 km und fast 1000 Höhenmeter, bis wir auf einer flachen Stelle des Waldrückens auf fast 2000 m Höhe unser Camp aufschlagen. Auch wenn wir durch die Bäume kaum Aussicht haben, ist dies ein sehr schöner Wald mit vielen alten Nadelbäumen. Eine super Gegend!

schon gleich hinter Bansko wandern wir auf attraktive schmale Pfade duch Wald

schöner Wald


Camp 1 (1970 m)
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