AW: [MNE, AL, RKS, RS] Von den Prokletije in die Karpaten des Balkans
Etappe 10: Babino polje – Plav
Kurz nach 6 Uhr war es noch nicht so warm. In den Tälern waberten Wolken aus denen in der Sonne leuchtende Berggipfel ragten. Die letzte Etappe des POB begann, ich befand mich sozusagen auf der Zielgeraden. Der Weg führte über den Bergsee Hridsko Jezero und war bis zum See ausgezeichnet markiert. Das muss ja mal erwähnt werden. Doch die Markierungsmisere auf dem POB sollte heute schon noch neue Dimensionen annehmen.
Der See unter schroffen Felswänden, eingebettet zwischen Kiefern und Geröll ist wunderschön. Der Weg hinauf zur Fahrstraße am Veliki Hrid war noch gut zu erkennen. Ein Wegweiser direkt an der Fahrstraße war der vorletzte Hinweis auf dem POB in Richtung Plav. Wie in meinem Wanderbüchlein beschrieben, zweigt an einer Holzhütte ein kaum sichtbarer Pfad nach links ab. Ich war natürlich erstmal vorbeigerannt.
Der Pfad führte mich auf eine Wiese voller Enzian, die Sicht auf die umliegenden Berge war gigantisch. Weniger toll fand ich den nachfolgenden Abstieg. Der Weg war bald verschwunden und ich musste mich blind auf die GPS-Daten verlassen. Bald tauchte irgendwann wieder ein Wegstück auf, um ebenso plötzlich wieder zu verschwinden. Und in dem ganzen Bergnirwana tauchte mitten auf einer Wiese ein Wegweiser auf.
Es ging noch ein Stück durch Wald, dann kam das erste Haus in Sicht. Ab jetzt war es nicht mehr so schwierig sich zu orientieren. Ein Fahrweg wand sich in Serpentinen durch Blumenwiesen den Hang hinab, bis zu einem Wildbach. Dort passte gar nichts mehr! Laut GPS musste ich ein paar Meter dem Fahrweg folgen und dann den Bach queren. An der Stelle hätte mich das Wasser wohl bis in die Adria gespült. Also zurück! Das Wanderbüchlein sagte: „... ein gutes Stück kürzer und schöner ist es aber, wenn Sie sich zunächst nach links wenden, dann den Fluss über eine Holzbrücke überqueren und den unmittelbar hinter der Holzbrücke zwischen den Bäumen beginnenden Pfad nehmen.“
So weit, so gut. Nur ich konnte hinter der Brücke keinen Pfad entdecken. Die Schotterstraße sah irgendwie planiert aus, wie nach Bauarbeiten. Ich lief ein Stück talauf und entdeckte einen halbverwachsenen Pfad, der auf einen noch mehr verwilderten Bewässerungskanal führte. Am Rand des Kanals lies es sich laufen, also lief ich. Ich lief ungefähr 20 Minuten, dann lief nichts mehr! Den Kanal hatte die Vegetation völlig überwuchert.
Jetzt war ich so richtig emotionsgeladen oder einfacher gesagt, ich kochte vor Wut. Verfluchte den ganzen POB, dass er mir 6 Kilometer vor dem Ziel noch mal dermaßen das Leben schwer machte. Ich hatte die Schnauze voll, machte kehrt und folgte der Straße nach Plav.
Nach insgesamt 9 ¼ Stunden erreichte ich das Städtchen am blauen See, bei 26 ° C aus allen Poren schwitzend und mit rotem Kopf, aber ich war zufrieden. Im Café Timm bekam ich eine Limonade spendiert, das Zimmer musste ich zahlen. Diesmal gab's auch Klopapier!
Morgennebel
Hirtenhütte
Gut markierter Weg zum Hridsko Jezero
Hridsko Jezero
Enzianwiese
Weideland
Bergweide
Frühlingsblumen
Plav-See
Plav-See
Etappe 10: Babino polje – Plav
Kurz nach 6 Uhr war es noch nicht so warm. In den Tälern waberten Wolken aus denen in der Sonne leuchtende Berggipfel ragten. Die letzte Etappe des POB begann, ich befand mich sozusagen auf der Zielgeraden. Der Weg führte über den Bergsee Hridsko Jezero und war bis zum See ausgezeichnet markiert. Das muss ja mal erwähnt werden. Doch die Markierungsmisere auf dem POB sollte heute schon noch neue Dimensionen annehmen.
Der See unter schroffen Felswänden, eingebettet zwischen Kiefern und Geröll ist wunderschön. Der Weg hinauf zur Fahrstraße am Veliki Hrid war noch gut zu erkennen. Ein Wegweiser direkt an der Fahrstraße war der vorletzte Hinweis auf dem POB in Richtung Plav. Wie in meinem Wanderbüchlein beschrieben, zweigt an einer Holzhütte ein kaum sichtbarer Pfad nach links ab. Ich war natürlich erstmal vorbeigerannt.
Der Pfad führte mich auf eine Wiese voller Enzian, die Sicht auf die umliegenden Berge war gigantisch. Weniger toll fand ich den nachfolgenden Abstieg. Der Weg war bald verschwunden und ich musste mich blind auf die GPS-Daten verlassen. Bald tauchte irgendwann wieder ein Wegstück auf, um ebenso plötzlich wieder zu verschwinden. Und in dem ganzen Bergnirwana tauchte mitten auf einer Wiese ein Wegweiser auf.
Es ging noch ein Stück durch Wald, dann kam das erste Haus in Sicht. Ab jetzt war es nicht mehr so schwierig sich zu orientieren. Ein Fahrweg wand sich in Serpentinen durch Blumenwiesen den Hang hinab, bis zu einem Wildbach. Dort passte gar nichts mehr! Laut GPS musste ich ein paar Meter dem Fahrweg folgen und dann den Bach queren. An der Stelle hätte mich das Wasser wohl bis in die Adria gespült. Also zurück! Das Wanderbüchlein sagte: „... ein gutes Stück kürzer und schöner ist es aber, wenn Sie sich zunächst nach links wenden, dann den Fluss über eine Holzbrücke überqueren und den unmittelbar hinter der Holzbrücke zwischen den Bäumen beginnenden Pfad nehmen.“
So weit, so gut. Nur ich konnte hinter der Brücke keinen Pfad entdecken. Die Schotterstraße sah irgendwie planiert aus, wie nach Bauarbeiten. Ich lief ein Stück talauf und entdeckte einen halbverwachsenen Pfad, der auf einen noch mehr verwilderten Bewässerungskanal führte. Am Rand des Kanals lies es sich laufen, also lief ich. Ich lief ungefähr 20 Minuten, dann lief nichts mehr! Den Kanal hatte die Vegetation völlig überwuchert.
Jetzt war ich so richtig emotionsgeladen oder einfacher gesagt, ich kochte vor Wut. Verfluchte den ganzen POB, dass er mir 6 Kilometer vor dem Ziel noch mal dermaßen das Leben schwer machte. Ich hatte die Schnauze voll, machte kehrt und folgte der Straße nach Plav.
Nach insgesamt 9 ¼ Stunden erreichte ich das Städtchen am blauen See, bei 26 ° C aus allen Poren schwitzend und mit rotem Kopf, aber ich war zufrieden. Im Café Timm bekam ich eine Limonade spendiert, das Zimmer musste ich zahlen. Diesmal gab's auch Klopapier!
Morgennebel
Hirtenhütte
Gut markierter Weg zum Hridsko Jezero
Hridsko Jezero
Enzianwiese
Weideland
Bergweide
Frühlingsblumen
Plav-See
Plav-See
Das wars auf dem POB - Tschüss und Gute Nacht!
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