[IE] Wicklow Way von Dublin nach Glendalough, April 2015

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • naj
    Anfänger im Forum
    • 05.02.2015
    • 14
    • Privat

    • Meine Reisen

    [IE] Wicklow Way von Dublin nach Glendalough, April 2015

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Wicklow Way – Dublin bis Glendalough 15. – 18.04.2015


    Am 14.04.15 bin ich mit meinem Rucksack von Frankfurt Hahn nach Dublin geflogen. Ich hatte versucht, nur das nötigste mitzunehmen, hatte aber trotzdem unnötige Sachen dabei. Zu dem Tag in Dublin will ich nur so viel sagen, dass man vom Flughafen direkt mit der Linie 16 zum Marley Park durchfahren kann. Ich empfehle aber einen Zwischenstopp bei Lidl, denn da gibt es große, leckere Cookies für 50 Cent das Stück (vergleichbar mit denen, die es hier bei Subway gibt).



    Tag 1 Marley Park – Knockree ~ 20 km

    20 km – wie lange braucht man dafür? Schaff ich das? Mit Berg hoch und runter? Und schwerem Rucksack? Hab ich genug zu Essen und zu trinken? Diese Fragen gingen mir am Anfang durch den Kopf. Deshalb bin ich direkt nach dem Frühstück in Dublin losgefahren und war gegen halb 10 auf dem Parkplatz im Marley Park, wo der Weg offiziell beginnt. Die Freude, der großen Stadt und den vielen Menschen entkommen zu sein, die Tatsache, dass es (noch) nicht regnet und der hübsche Park gaben mir einen großen Motivationsschub. Und so marschierte ich durch den Park, die Straße entlang, an den Golfplätzen vorbei in den Kilmashogue Forest, wo ich den letzten Menschen für längere Zeit treffen sollte. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen und Nebel begrenzte die Sicht, aber das verlieh dem Weg auf dem Fairy Castle etwas Mystisches. Nur ich, der Weg und der Nebel – toll! Durch eine Karte mit Wanderwegen etwas verunsichert, habe ich dann das erste Mal meinen Map Guide ausgepackt – und mich erschrocken, wie weit ich schon war. Ein gutes Drittel hatte ich schon hinter mir und war noch nicht einmal Mittag.


    Weg auf dem Fairy Castle

    Beim Abstieg gibt es dann ein neues Landschaftsbild, es folgen grüne Wiesen, auf denen etliche Schafe fröhlich vor sich hin blöken. Durch das Tal folgt man einer Straße, auf der ich mich darüber gefreut habe, dass ich von jedem entgegenkommenden Autofahrer gegrüßt werde und der Regen aufgehört hatte. Vorbei an einzelnen Häusern zwischen den Wiesen, über den Glencullen River geht es durch den Wald über den Glencullen Mountain und in das County Wicklow.


    neugierige Schafe und neugierige Rehe

    Meine Mittagspause wollte ich am Raven`s Rock einlegen, der gerade im Nebel verschwand. Wo da jetzt ein Rabe oder sonst was sein soll, weiß ich nicht. Vielleicht hab ich auch nicht richtig hingesehen, weil ich eine trockene Stelle zum Essen gesucht hab. Danach geht es weiter den Berg runter, bis man auf einen Waldweg kommt, der einem zum Knockree Hostel bringt. Die Wolken waren dabei, sich zu verziehen und ich stellte fest, dass es erst viertel vor drei war. Ich war viel zu schnell!

    Blick vom Raven's Rock zurück auf den Weg (linkes Bild)



    Im Hostel war ich in einem Dreibettzimmer mit Bad untergebracht, dass ich für mich alleine hatte. Ich musste auch viel weniger zahlen, als meine Lieblingsbuchungsseite gesagt hatte. Es gibt dort einige Automaten, an denen man sich mit kalten und heißen Getränken, sowie Knabberkram und Süßigkeiten eindecken kann. Diese nehmen aber nur Münzen und an der Rezeption gab es auch einen Kleingeldmangel, sodass ich auch nicht wechseln konnte. Ich hatte aber auch genug dabei, die anderen Gäste haben sich das Leitungswasser abgefüllt, kann man wohl also trinken. Auf dem Sofa im Eingangsbereich habe ich dann den Nachmittag und Abend verbracht und mich auf den nächsten Tag gefreut.

  • naj
    Anfänger im Forum
    • 05.02.2015
    • 14
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [IE] Wicklow Way von Dublin nach Glendalough, April 2015

    Tag 2 Knockree – Roundwood ~ 22 km

    Am nächsten Morgen schien die Sonne in mein Fenster und ließ den Sugarloaf strahlen. Nach einem guten Frühstück habe ich geschaut, vor den anderen Gruppen loszulaufen, um meine Ruhe zu haben. Zunächst läuft man ein kurzes Stück Straße, dann biegt der Weg ab ins Tal zum Glencree River. Über mir blauer Himmel, unter meinen Füßen weiches Gras, auf dem die Tautropfen im Sonnenlicht leuchten und neben mir dir Bach – ein super Start in einen schönen Tag.



    Danach führt der Weg in den Crone Forest, es geht eine Weile über einen befestigten Waldweg den Berg hinauf. Schaut man nach links, erstreckt sich eine tolle Landschaft aus Wiesen und Hügeln vor einem, im Hintergrund sieht man das Meer.



    Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, einen Umweg zum Powerscourt Wasserfall zu machen, an der Abzweigung überlegte ich es mir dann aber doch anders. Dabei hatte ich allerdings wertvolle zwei Minuten verloren, die ich direkt bitter bereute. Der plärrende Lautsprecher eines Smartphones kündigte die Vorhut an – eine größere Gruppe Jugendlicher samt ihrer zwei Betreuer hatten scheinbar vor, denselben Weg zu gehen. Ich zog etwas das Tempo an, um etwas Abstand zu bekommen und freute mich, als der Weg zu einem schmalen Pfad wurde. Es hatte sich gelohnt, nicht zu dem Wasserfall zu gehen, denn von hier aus hatte man einen super Blick darauf. Der Weg führt weiter über dem Tal entlang und verläuft dann selbst hinunter zum Dargle River. Dort wollte ich die Gruppe vorbeiziehen lassen und machte es mir auf einem großen Stein gemütlich. Die Gruppe tat das allerdings auch, also ging ich doch weiter.



    Jetzt führt der Weg hoch auf den Djouce Mountain, man geht von 340 auf knapp 600 m Höhe. Eigentlich wollte ich noch die letzten 100 Meter bis zum Gipfel gehen, aber dort wartete schon die nächste Gruppe aus Schulkindern, also ging ich weiter.



    Man läuft auf Holzbalken durch diese Bilderbuchlandschaft und muss aufpassen, dass einen der Wind nicht wegbläst. Hier hatte ich endlich wieder meine Ruhe. Lediglich eine Wanderin begegnete mir, die mich, wie üblich, freundlich begrüßte. Etwas später kommt man oberhalb des Lough Tay heraus. Hier traf ich einen Maler, der das Panorama auf einer kleinen Leinwand einfing. Leider hatte er so einen breiten Akzent, dass ich nichts verstanden habe.





    Etwas weiter unten auf einem Parkplatz legte ich dann meine Mittagspause ein, wo ich wieder von der Gruppe eingeholt wurde. Zudem waren hier einige Radfahrer, Wanderer und die Gruppe, die ebenfalls die letzte Nacht im Knockree Hostel verbracht hatte, unterwegs. Nun macht der Weg allerdings noch einen Bogen durch den Wald, sodass ich wieder meine Ruhe hatte. Hier liegen einige Quarzbrocken herum, bei denen es sich lohnen kann, den einen oder anderen mal genauer anzuschauen, denn mit etwas Glück kann man Bergkristalle in solchen Klumpen finden. Danach geht es auf eine Straße, die in den nächsten Wald führt. Dabei hat man immer einen schönen Blick auf die Reservoire bei Roundwood und dahinter das Meer. Bevor der Weg nach Osten geht, kann man auch Lough Dan sehen, aber leider nicht in voller Größe. Dafür müsste man den Wicklow Way verlassen, was ich aber nicht tat. Dann geht es über eine grüne Wiese, vorbei an neugierigen Schafen, wieder auf die Straße.





    An dieser Stelle schlug ich einen anderen Weg Richtung Roundwood ein, wo ich den Rest des Tages und die Nacht verbringen wollte. Vorbei an einer Schule, wo man verwundert angeschaut wird oder High-Fives geben muss, geht es in das kleine Örtchen. Schon aus der Ferne konnte ich das Coach House sehen, ein Pub, in dem ich ein Zimmer gebucht hatte. Dort wurde ich herzlich begrüßt und mir wurde mein wirklich schönes Zimmer mit noch schönerem Bad gezeigt. Zahlen musste ich dafür 45 Euro.
    Danach schaute ich kurz im Supermarkt vorbei und lief noch zu dem Vartry Reservoir. Dann war es aber genug mit laufen und ich machte es mir im Pub am Kamin gemütlich und gönnte mir endlich mein erstes irisches Bier auf der Reise, auf das noch ein paar weitere folgten. Auch das Essen war sehr gut und die freundlichen Mitarbeiter und die Atmosphäre rundeten den Tag perfekt ab.

    Kommentar


    • naj
      Anfänger im Forum
      • 05.02.2015
      • 14
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [IE] Wicklow Way von Dublin nach Glendalough, April 2015

      Tag 3 Roundwood – Glendalough ~ 12 km

      Der nächste Morgen begann mit einem gemütlichen Frühstück im Pub und einem netten Gespräch mit der Bedienung. Er erzählte mir, das Lough Tay auch Guiness Lake genannt wird, weil er eine ähnliche Farbe hätte (fand ich nicht), dass Irland sehr schön wäre, wenn es nicht regnet und dass es sehr oft regnet. Er konnte auch nicht verstehen, wie ich bei Regen wandern konnte. Gestärkt ging es dann los, über viel Straße neben einem kleinen Bach entlang Richtung Oldbridge. Hier hatte ich gedacht, etwas näher an Lough Dan zu kommen, allerdings versperrt das riesige Gelände der Pfadfinder den Zugang zum See. Danach verläuft ein unbefestigter Weg neben der Straße, bis man zum Ceocha’s Brook kommt.



      Es geht erst ein Stück über Straße, dann biegt man in einen Feldweg ein. Am letzten Haus gibt es einen Wasserhahn, der als Wasserquelle genutzt werden darf. Jetzt geht der Weg durch ein kleines Waldstück – oder in meinem Fall drumherum. Ich habe nicht auf die Markierungen geachtet und bin einfach weiter gelaufen, bis ich gemerkt habe, dass das nicht ganz richtig ist. Allerdings waren an der Kreuzung, zu der ich zurück gehen müsste, ein paar Wanderer, die Pause machten und die hätten dann gesehen, dass ich falsch gelaufen bin… Also bin ich ein Stück querfeldein gelaufen und dann um den kleinen Wald herum.



      Nun geht es über einen Hügel, vorbei an ein paar freilaufenden Pferden und Schafen weiter in den nächsten – und letzten Wald. Man geht über einen recht neu wirkenden Pfad über den Glenmacanass River, steigt noch etwas in die Höhe, um dann den ersten Blick auf den Lower und Upper Lake bei Glendalough zu haben.



      Diesen Moment sollte man genießen, es ist der letzte ruhige. Kurz darauf hört man die ersten Touristen und steigt dann runter zum Glendalough Hotel. Da es noch so früh war, bin ich erst einmal weiter gelaufen, da ich ja noch die Seen und die alte Minen-Siedlung sehen wollte. Also bin ich durch den Park gelaufen, vorbei an vielen deutschen Touristen (Jack Wolfskin-Sortiment) und deutschen Jugendlichen (Smartphone-Süchtig). Mach etwas Zeit gewöhnt man sich auch daran, dass man mit dem ganzen Gepäck und den schmutzigen Hosen etwas komisch angeschaut wird. Ab dem zweiten See wird es wieder etwas ruhiger, wobei die Strecke doch länger war, als ich dachte. Von den Ruinen, die von der Siedlung übrig waren, war ich etwas enttäuscht, allerdings habe ich da einen Mineralien-Sammler getroffen, der mir kurz erklärte, was man hier finden kann.





      Danach machte ich mich wieder auf den Rückweg, da der Tag langsam zu Ende ging und meine Beine doch etwas mitgenommen waren von den letzten Tagen. Die Tagestouristen waren inzwischen abgereist und so war es etwas ruhiger und angenehmer in dem Park. Am Hotel angekommen zeigte meine Wander-App 24km an, dabei wollte ich doch gar nicht mehr so viel laufen! Also erst einmal einchecken und duschen, danach ein Kaffee im Wasserkocher. Die Sachen im Restaurant waren nicht nach meinem Geschmack, also ab zur Imbissbude, die gerade schließen wollte. Der Souvenirladen hatte auch schon geschlossen, also ab in die Hotelbar, die wohl auch als Dorfpub genutzt wird. Bei einigen Pints Smithwicks habe ich dann noch den Einheimischen beim Billard spielen zu gesehen, bevor ich dann erschöpft und mit vielen Eindrücken und Bier im Kopf schlafen gegangen bin.
      Den nächsten Tag habe ich bei Sonnenschein beim Frühstück am Bach genossen und habe dann auf den St. Kevins Bus gewartet, der mich zurück nach Dublin bringen sollte. Dabei wurde ich noch von einer Reisegruppe aus Kalifornien angesprochen, die von meiner Aktion begeistert waren, aber mir empfohlen haben, das nächste Mal nach zu ihnen nach Kalifornien zu kommen – da wäre es wärmer. Im Bus hörte ich das Gespräch zwischen dem Busfahrer und zwei älteren Mitfahrern. Ich hab zwar kein Wort verstanden, aber ihr herzliches Lachen und ihre Freude waren auch so ansteckend. Danach wurde ich wieder in die große Stadt gespuckt und besuchte an dem Tag noch North Bull Island, was ich auch jedem empfehlen kann.

      Kommentar

      Lädt...
      X