AW: [ES, IT] Wenn Grenzen verschwimmen - Mallorca und das Mittelmeer
24.01.2015. Auf zu neuen Ufern.
Meine Tischnachbarin frühstückt heute wieder sehr früh. Ein letztes Schwätzchen, das mich mit Infos über die Insel versorgt. Der Lluis (von meiner Nachbarin demonstrativ Ludwig genannt) - Salvator - Fanboy versucht sie nach Details zu befragen. Ich kenne sie nun lange genug, dass sie sich a) nicht ausfragen lässt und b) sowieso nur das erzählt, worauf sie Lust hat und c) gerne auch mehrmals das gleiche erzählt. Wir haben viel Spaß. Der Wiener versteht nicht so recht und fühlt sich veralbert. Ich empfehle ihm, einfach hinzufahren und zu schauen, statt sich zu beschweren, dass hier niemand etwas weiß. Selbst der Museumsdirektor wusste irgendetwas nicht von etwas, dem Salvator in den sieben Bänden eine Seite widmete, was der Wiener mit endlosen Klagen kommentiert hatte. Dann soll er es eben selbst rausfinden. Uh. Da ist er sauer. Meine Tischnachbarin meint, mit dem Mann stimmt was nicht. Dramatisch schüttelt sie den Kopf. Hach, und gleich werde ich von meinen Freunden abgeholt. Und dann noch dieser Kerl. Sie kennt hier viele Leute. Vierzig Jahre kommt sie schon hier her. Gleich kommt das Auto. Aber doch nicht so früh! Es ist Viertel nach acht.
Ich schließe meinen großen Rucksack in den Gepäckraum ein. Dann setze ich mich auf die Mauer am Strand. Die Mauer ist eiskalt, und ich setze mich auf meinen Wollpulli. Jogger. Radfahrer. Die Räder surren. Die Sonne ist noch kühl, aber heute wird ein schöner Tag. In der Ferne liegt eine Aida. Man erkennt sie mit bloßem Auge. Hafenkind.
Bekannte aus dem Hotel. Verabschiedung. Auch ohne mich geht alles seinen Gang. Die Baustelle an der Ecke lärmt. Es macht mir nichts mehr aus.
Ich habe eine anderthalb Liter Flasche Mineralwasser dabei. Zu schwer, um sie zu tragen. Ich trinke sie aus. Um blöde Ideen bin ich nie verlegen. Und weiß das schon. Die letzten Tage hatte ich wenig Durst.
Gegen 11.00 Uhr wandere ich zum Hotel. Der Gepäckraum. Den Rucksack schultern. Ich öffne die Tür von innen und habe die Klinke in der Hand. Die Schrauben fehlen. Per favore. Das Zeichen, er möge bitte mal schauen. Gracias, ich beauftrage den Handwerker. Vorsichtshalber bringe ich das Wasser weg.
Der Bus. Die 15 winke ich durch. Die 25 ist schneller. Placa Espana. Mit spanischem "th". Proxima parada („nächste Haltestelle“). Mit gerolltem "r". Als Kind hatte ich geübt. Proxima parada: Placa de Reina. Gibt es hier Toiletten? Der Fahrer macht den Motor aus. Verdammt. Wie immer endlos die Zahl der Haltestellen zum Zielpunkt. Endlich Placa Espana. Der Busbahnhof. Ich frage zur Sicherheit nach. Die Rolltreppe, dann aber zuerst in die falsche Richtung. Falls mal jemand Bedarf hat: Rolltreppe runter, durch die Tür, dann links. Vor dem Eingang des Eroski.
Der Bus Nummer 1. Zielrichtung Port. Auf der Seite des Busbahnhofes fährt er, wie praktisch. Kinder lärmen. Hier steht ein Karussell. Alte Spanierinnen mit rundlichem Bauch drängen in die Busse. Die 1 kommt. Außer mir steigt ein Trupp Berliner ein. Sie wollen zum Castell Sant Charles.
Der Busfahrer ruft Port zu mir. Er meint die Fähre. Ich nicht. An der Endstation steige ich aus. Passkontrolle. Ihr Ticket. Plötzlich wird die Beamtin freundlich. Zwei Rucksäcke sieht sie vielleicht nicht immer, die meisten Leute können sich Koffer leisten.
Und damit beginnt die Reise, die ich immer schon machen wollte. So oft habe ich sie gesehen. Auf ods Treffen am Elbestrand. Dummdummdummdumm. Die Disco. Hell beleuchtet. Den Auslaufenden zugewinkt. Die Sehnsucht nach der Ferne. Noch 15 Minuten Fußweg liegen vor mir, und ich genieße jeden Schritt. Und dann stehe ich vor der AIDA. Und heute fahre ich mit.
24.01.2015. Auf zu neuen Ufern.
Meine Tischnachbarin frühstückt heute wieder sehr früh. Ein letztes Schwätzchen, das mich mit Infos über die Insel versorgt. Der Lluis (von meiner Nachbarin demonstrativ Ludwig genannt) - Salvator - Fanboy versucht sie nach Details zu befragen. Ich kenne sie nun lange genug, dass sie sich a) nicht ausfragen lässt und b) sowieso nur das erzählt, worauf sie Lust hat und c) gerne auch mehrmals das gleiche erzählt. Wir haben viel Spaß. Der Wiener versteht nicht so recht und fühlt sich veralbert. Ich empfehle ihm, einfach hinzufahren und zu schauen, statt sich zu beschweren, dass hier niemand etwas weiß. Selbst der Museumsdirektor wusste irgendetwas nicht von etwas, dem Salvator in den sieben Bänden eine Seite widmete, was der Wiener mit endlosen Klagen kommentiert hatte. Dann soll er es eben selbst rausfinden. Uh. Da ist er sauer. Meine Tischnachbarin meint, mit dem Mann stimmt was nicht. Dramatisch schüttelt sie den Kopf. Hach, und gleich werde ich von meinen Freunden abgeholt. Und dann noch dieser Kerl. Sie kennt hier viele Leute. Vierzig Jahre kommt sie schon hier her. Gleich kommt das Auto. Aber doch nicht so früh! Es ist Viertel nach acht.
Ich schließe meinen großen Rucksack in den Gepäckraum ein. Dann setze ich mich auf die Mauer am Strand. Die Mauer ist eiskalt, und ich setze mich auf meinen Wollpulli. Jogger. Radfahrer. Die Räder surren. Die Sonne ist noch kühl, aber heute wird ein schöner Tag. In der Ferne liegt eine Aida. Man erkennt sie mit bloßem Auge. Hafenkind.
Bekannte aus dem Hotel. Verabschiedung. Auch ohne mich geht alles seinen Gang. Die Baustelle an der Ecke lärmt. Es macht mir nichts mehr aus.
Ich habe eine anderthalb Liter Flasche Mineralwasser dabei. Zu schwer, um sie zu tragen. Ich trinke sie aus. Um blöde Ideen bin ich nie verlegen. Und weiß das schon. Die letzten Tage hatte ich wenig Durst.
Gegen 11.00 Uhr wandere ich zum Hotel. Der Gepäckraum. Den Rucksack schultern. Ich öffne die Tür von innen und habe die Klinke in der Hand. Die Schrauben fehlen. Per favore. Das Zeichen, er möge bitte mal schauen. Gracias, ich beauftrage den Handwerker. Vorsichtshalber bringe ich das Wasser weg.
Der Bus. Die 15 winke ich durch. Die 25 ist schneller. Placa Espana. Mit spanischem "th". Proxima parada („nächste Haltestelle“). Mit gerolltem "r". Als Kind hatte ich geübt. Proxima parada: Placa de Reina. Gibt es hier Toiletten? Der Fahrer macht den Motor aus. Verdammt. Wie immer endlos die Zahl der Haltestellen zum Zielpunkt. Endlich Placa Espana. Der Busbahnhof. Ich frage zur Sicherheit nach. Die Rolltreppe, dann aber zuerst in die falsche Richtung. Falls mal jemand Bedarf hat: Rolltreppe runter, durch die Tür, dann links. Vor dem Eingang des Eroski.
Der Bus Nummer 1. Zielrichtung Port. Auf der Seite des Busbahnhofes fährt er, wie praktisch. Kinder lärmen. Hier steht ein Karussell. Alte Spanierinnen mit rundlichem Bauch drängen in die Busse. Die 1 kommt. Außer mir steigt ein Trupp Berliner ein. Sie wollen zum Castell Sant Charles.
Der Busfahrer ruft Port zu mir. Er meint die Fähre. Ich nicht. An der Endstation steige ich aus. Passkontrolle. Ihr Ticket. Plötzlich wird die Beamtin freundlich. Zwei Rucksäcke sieht sie vielleicht nicht immer, die meisten Leute können sich Koffer leisten.
Und damit beginnt die Reise, die ich immer schon machen wollte. So oft habe ich sie gesehen. Auf ods Treffen am Elbestrand. Dummdummdummdumm. Die Disco. Hell beleuchtet. Den Auslaufenden zugewinkt. Die Sehnsucht nach der Ferne. Noch 15 Minuten Fußweg liegen vor mir, und ich genieße jeden Schritt. Und dann stehe ich vor der AIDA. Und heute fahre ich mit.
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