[GB] Auf dem "South West Coast Trail" rund um Cornwall

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  • gast3202010119
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    Erfahren
    • 03.10.2008
    • 225
    • Privat

    • Meine Reisen

    [GB] Auf dem "South West Coast Trail" rund um Cornwall

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    A) Vorwort:
    Wie ich drauf kam, weiß ich nicht mehr. In einem Wanderforum traf ich auf den "South West Coast Path” (seltener SWCP genannt), klickte rein und war sofort angetan. Warum nicht mal auf der Insel wandern?! Der South West Coast Path ist mit 630 Meilen (ml), = 1.014 km, und 115.000 Fuß (ft), = 35.000 Höhenmeter (!) aufwärts, also "one-way", Englands längster und bergigster Fernwanderweg. Ich suchte mir das ansehnlichste und wohl meistgelaufene Mittelstück um den Linksaußenzipfel, also Cornwall, mit dem "Lands End" heraus; von PLYMOUTH bis NEWQUAY.





    B) Die "Ausrüstung" ...
    ... besteht wie bei meinen gelaufenen, geradelten und getrampten Fernwegen üblich, aus
    * einer Gitarre und im schmalen Zwischenraum, Noten- und Halsfach verstauchten:
    * Ausgehanzug; weißes T-Shirt, weiteres auch rotkariertes Hemd,
    * 2 Gtr. Unterwäsche,
    * kurzes Schlafanzügelchen,
    * Hüttenschlappen aus Filz,
    * Beauty-Case (s. andere Touren),
    * Knirps, der zu klein war und gegen einen Stockschirm ausgetauscht wurde,
    * erstmals einem Smartphone mit u.a. "Open-Andromaps England hc” (hike + cycle),
    einer sehr guten Kamera, sogar telefonieren konnte man damit,
    * Karte "Ordnance Survey / Cornwall / 1 : 100.000" eher zur Einteilung der Etappen und
    für Notizen, Quartiere, Tel.-Nummern usw., der “SWCP” ist grün eingezeichnet (!),
    * 2 Teleskopstöcke,
    * 300,- britische Pfund (£, hier: BP) bar, ec-Card, (zum vorbuchen unterwegs 2 mal benutzte) Master-Card.

    C) Ablauf mit Quartieren:

    Tag 1 (10.6.), Anreise bis PLYMOUTH:
    Mit einem Billigflieger (easyjet, hin und zurück zus. rund € 100,-, einchecken nur online und Durchsagen only english, sonst OK) ging es ab Luxembourg nach LONDON-Gatwick, von dort per Zug mit nur 1 x umsteigen in READING, dort Schlange stehen für Bahnticket, bis PLYMOUTH für BP 47,80.

    Mein Quartier war:
    - - - - - "Chesterhouse B+B", 54, Stuart Road, Tel. 01752-663 706, nur BP 28,- ( + ), - - - - -
    relativ zum Preis mit das beste Quartier. Als ich meine späte Ankunft um ca. 10 Uhr pm (= "post meridiem", nachmittags/abends, im Gegensatz zu "am", = ante meridiem, vormittags) telefonisch avisieren wollte, sagte die nette Frau, der Schlüssel läge unter einem roten Ziegelstein bei den Blumentöpfen und ich hätte Nr. 1. Ich fand ihn in finsterer Nacht um 11 pm, schließlich nach einigem Suchen und bezog mein Quartier. Bis hier hat das schon mal geklappt im fremden Land. Gute Nacht!

    Tag 2 (11.6.) von Plymouth (Devon) per Fähre nach Cornwall über den “Rame Head” (Pilcher-TV) nach Crafthole:
    Gut gefrühstückt (!) schultere ich meinen Git-sack und fragemich zum Vodafone-Laden durch, die es in ganz Europa in jedem größeren Ort gibt. Warum? “Zur Hilfe”. “Yes, aber nur für Great Britain ... ” erklärte mir der offensichtliche Chef des Ladens mit 3 Mitarbeitern und drehte ab ins ruhige Hinterzimmer. Er ließ also mich und sich damit hängen. Ich wollte eine Auskunft über die GB-SMS-Tel-Pakete, die es überall gibt, nur wie?! Es war, neben einem “Tourist-no-information-Büro” am Tag 6 in Falmouth die einzige negative Erfahrung mit Engländern.



    Beide Läden kriegen noch einen Brief von mir, wenn ich hier fertig bin! Die Dame auf dem Foto war freundlich, konnte aber nicht helfen. Insofern weiter uninformiert laufe durch die "Union Street" westwärts, vorbei am "New Palace Theatre", später "Music Hall", dann Drogen- und heute Amüsiertempel ...



    Jetzt bin ich richtig auf dem "Path", der sich in üppigem fast mediterranen grün zeigt.



    Durch den großen Mount “Edgcumbe Country Park” läuft der Pfad durchs malerische Cawsand



    und zur südöstlichsten Spitze Cornwalls, dem "Rame Head" mit einsamer Kapelle, wo auch ein "Rosamunde Pilcher"-Film gedreht wurde.



    Kurz vor (!) dem meernahen "Portwrinkle"



    lief ich ins nordwärts gelegene Crafthole, wo ich im
    - - - - - - - - - "Finnygook Inn", Crafthole, Tel. 01503-230 388, für BP 35,00 ( + ) - - - - - -
    bei der jungen Wirtin "Ella" ein gutes vorher tel. bestelltes Quartier (ÜF) bekomme.

    Tag 3 (12.6.) von Crafthole über Portwrinkle, Minehead und Looe nach Polperro:
    Gut gelaunt geht es die Straße südwärts runter ins schöne Portwrinkle, wo man einkaufen kann und wo am Beach schon viel los ist.



    Ich laufe 2 Stunden nach Downderry. Eine Begegnung der besonderen Art: 2 Wiener, sie und er, laufen den ganzen Weg von Poole bis Minehead. Sie haben hier ja schon gut die Hälfte rum. “Glück auf den Weg” für den Rest!



    Vielleicht schauen sie hier rein und schreiben mir, ob und wie es geklappt hat. Nach weiteren 2 Stunden ist man im sehr belebten Looe,



    mit einem alten Wehrturm am Hafen



    und mit schöner Badebucht. Nachdem man auf der A 387 den Looe-River überquert hat,



    geht es direkt südwärts am Westufer entlang,



    jedoch gegen Ende halbrechts die Straße hoch auf die “West-Looe-Hill”-Straße mit feinen Villen. Hier könnte man es aushalten ... Nach weiteren 2 Stunden ist man in Polperro, “Picturesque Village” steht auf der Karte; stimmt! Übernachtung/en:

    - - - - - - - “The Claremont Hotel”, BP 65,00 (!), buchbar nur mit Mastercard, - - - - -
    hat viele “Please do not-Schilder, z. B. “auf unserer Treppe Stullen verzehren”(!), Minizimmer und klapprige Armaturen ( - )

    Andere Hotels (genauso teuer) sind:
    Natal House, BP 60,-, 01503-273 011, Vorauszahlung!
    Pennryn House Hotel, BP 75,-, 01503-272 157, Vorauszahlung!
    Milly’s B& B, BP 75,-, 01503-272 492, Vorauszahlung!


    Tag 4 (13.6.) von Polperro über Fowey nach Mevagissey:
    Die ersten 3 km ab Polperro wurden mir als sehr verbuscht geschildert, weshalb ich über Straße und Feld nach Lansallos, mit alter Kirche,



    und erst dann runter zum Pfad lief, der ab dort, wie meist rauf und runter, sehr schön war.



    Die unanständige Tafel konnte ich natürlich nicht auslassen



    Im kleinen schönen Polruan treffe ich den Steven, er macht einen 3-days-hike, arbeitet bei der “Royal Mail” (!), also nicht einfach bei der ”Post” sondern bei der königlichen; very british! (Foto ist von Steve)



    Wir fahren mit der Fähre, die er mir spendiert, ins gegenüber liegende Fowey, eine lebhafte Touristenstadt, wo ich in einer Kneipe aufspiele und er mir neben “Spaghetti mit Shrimps” noch 2 Beer bezahlt, der Wirt legt auch noch eins drauf - fast so schön wie “Wein, Weib und Gesang”. Er bucht Quartiere mit Vorauszahlung, was bei nur 3 Tagen angeht, bei Ausfall gäbe es eine spezielle Versicherung dafür; so? Man lernt immer noch dazu, hat jemand Erfahrungen damit: bitte schreiben, ich setze das dann hier rein. Die Quartiersuche ist für mich, neben Landregen, das unangenehmste auf Fernwegen. Durch das “Konzert” verlor ich, gern, einige Zeit, so daß ich für BP 8,00 die Fähre nach MEVAGISSEY, “Pitt- Village”, nehme,



    wo ich bei friendly “Danny und Helen” sehr fein unterkam. “Cliff Street” ist wörtlich zu nehmen
    - - - Tregorran Guesthouse, 07971-842 319, Cliff Street, ohne Hausnr.(!): ziemlich hoch, links, BP 55,- ( + ) - -

    Tag 5 (14.6.) von Mevagissey über den bekannten “Chapel Point” ins ausgebguchte (?) Portloe:
    Gleich nach dem nahen Portmellon liegt auf vorgeschobener Landspitze der malerische Chapel Point. Daphne du Maurier’s Roman “The house on the strand” spielt hier.



    Nach “Gorran Haven” kommt der weit nach Süden auskragende ”Dodman Point” mit großem Granitkreuz, 1896 als Navigationshilfe für Schiffe gebaut, zweimal von Schiffen (!) zerstört und wieder aufgebaut.



    Ein ins Landinnere gebogenes Baumgerippe zeigt die Hauptwindrichtung an,



    kurz danach kommt man zum schönen “Caerhays Castle” mit vielbesuchtem Strand.



    “Have you payed and displayed” steht an allen meernahen Parkplätzen; die Küste von Cornwall ist felsig, flache Flächen nahebei sind selten, außer den beachs, aber die sind sandig :-) In Portholland treffe ich vor einer kleinen Strandbar “Melody”, british, die mit ihrem 20-kg-Rucksack incl. Zelt und Geschirr den ganzen SWCP läuft.



    Ob sie’s geschafft hat? 2/3 sind ja schon gelaufen. Mein Tagesziel ist das kleine malerische PORTLOE.



    Das evtl. feine, jedenfalls teure, “The Lugger Hotel”, BP 135,-/ÜF, nimmt nur “2 days or more”-Gäste an. Bei einem feinen kurz danach bergauf liegenden Hotelrestaurant fiel ich, evtl. wegen der Deutschlandfahne (?), durch die Gesichtskontrolle; “full booked”, was wegen der wenigen Autos davor eher zweifelhaft war. Eine weibliche barmherzige Seele, ”Elisabeth”, die das mitgekriegt hat, fuhr mich 1 Meile hoch (!) zum
    - - - - - - Broom Parc Camels, Ort: Veryan, Truro (!), 01872 501803, BP 55,- (-), - - - - - -
    alte Villa in herrlicher Lage


    mit verblichenem Charme, nahe am Pfad, aaber: no TV, WC übern Flur, kein Waschtisch im Zimmer, “please take off shoes” sowie zum Essen am Abend 1 Meile nach Portloe, zu Fuß natürlich, und zurück. Auf mein “langes Gesicht” deswegen machte mir die Dame allerdings ein paar Sandwichs o. ä., wodurch der Nachtmarsch entfiel. Der Abend war einsam, das Frühstück auch, außer 2 Hunden - und der Dame natürlich - war sonst niemand da :-(

    Tag 6 (15.6.) von Portloe über Portscatho in die Stadt FALMOUTH:
    “Der Tag der 3 Nothelfer”. Ein morgendlicher Blick Blick zurück auf das Housel BayHotel.



    PORTSCATHO begrüßt mich mit einer 5 Meter hohen Kerze ...



    ... und - keinem freien Quartier! So hilft mir in seiner “Harbour Gallery” der Galerist und 1. Nothelfer, “Mark”
    a) die Ferry-times von “St Mawes Castle” ins große Falmouth zu finden,
    b) dortselbst telefonisch ein Quartier zu reservieren, und
    c) indem er mir vom hiesigen “Coast Path”, wie er hier kurz genannt wird, und von Falmouth eine Google-Map ausdruckte.
    2. Nothelfer war ein Angler, der mir eiligen Schrittes zur letzten Ferry nach ST MAWES voraus lief, wo ich auch noch eine weitere Ferry nach FALMOUTH erreichte.
    Dort fand ich schließlich das vom 1. Nothelfer bestellte Quartier,
    - - - Castleton Guest House, 67 + 68 Killigrew Street, citynahe, BP 45,-, OK, Tel. 01326-372 644, - -,
    aber niemanden, der mir die Tür öffnete. Nach einem Anruf meldete sich eine Schnellquasselstrippe, es war die Oma, wie sich später herausstellte. Ich verstand - nix. Direkt daneben war ein ähnliches “The Engleton Guest House” mit gleicher Aufmachung, Schild, Tel. usw., wo auch Touristen, Japaner u. a., ein- und aus gingen. Da hielt ein deutsches Auto vor der Tür: “GM”, also aus dem “Bergischen”. Heraus stieg mein 3. Nothelfer, der besser englisch verstand. Nach längerem Telefonat führte er mich nochmal zum “Castleton”, wo seitlich der Tür ein paar Blechkästen mit Nummerncode hingen. Er probiert es an einigen und bei der richtigen Box und der richtigen Nummer (!) öffnete sich das Kästchen; dahinter lag mein Schlüssel. “Reisen bildet” (Goethe). Ich mag diese besitzerlosen Schlafkästen nicht. Danach ergänzte ich das derzeitige “Seashanty-Festival 2014” bei der abendlichen Einkehr mit “What shall we do with the drunken sailor ...”.

    Tag 7 (16.6.)von FALMOUTH über die bekannten ”Stepping Stones” und Gillan nach Coverack:
    Wegen Quartiersuche im nächsten Etappenort suchte ich das kleine “Tourist-Information”-Büro auf, vor dem ich bis zur 10 Uhr-Öffnung warten musste. Auch dort erklärte mir der offensichtlich höchste Dienstgrad, ein Herr, ich bat ihn um eine Liste oder sowas mit Quartieren in Porthhallow oder Porthoustok, er sei “busy only for Falmouth” und verzog sich ins Hinterstübchen mit Schild “staff only”, wo sich 3 Herren ein Schwätzchen hielten. Siehe hierzu der Vodafone-Laden in Plymouth am Tag 2. Demnach waren die einzigen Stoffel, die sich unkulant zeigten, auch wenn sie formell vielleicht (?) nicht zur Hilfe verpflichtet waren, zwei Herren, die vom Telefonieren und von Touristen leben - jedoch nur für “only for Great Britain” und “only for Falmouth”. An der Ostspitze von St-Anthony-in-Meneage ist der Pfad voll Gestrüpp, ...

    [/url]

    ... der hat eine ins Meer ragende Nase mit einer unnötigen dornigen und aussichtslosen Schleife, die ihr besser auslasst. Wenn also eine 3-Wege-Kreuzung kommt: den Rechtsabzweig abwärts nehmen. Danach kommen, siehe Wegweiser, ...



    ... die lustigen “stepping stones”, wo furchtlose Gemüter, also praktisch alle Fernwanderer, nicht 2 + 2 = 4 km hintenrum bis zur nächsten Brücke über den Gillan-Creek gehen, sondern, bei “low water” (!) über die Steine und durch Schlamm navigieren (einziges Foto nicht von mir, sondern Wiki-). "stepping stones" ist ja falsch, es müsste heißen "stepping poeple", because - die Steine bleiben ja liegen.



    Am Südufer erwarteten mich nach “Private ... ”-Schild und kurzem Anstieg - 2 große Hunde mit feinem Herrn hintendran in (!) einem noblen Anwesen. Nur die Schrotflinte fehlte noch, denn die sonst sehr netten Briten sind bei “Private ground” sehr pingelig. Bitte beachten! Ich hätte durch Gestrüpp am Ufer linksab kriechen müssen, anstatt über den noch gangbaren Steg. He was not amused :-((

    Von Gillan aus lief ich aus Zeitknappheit statt über den hin und her eiernden Path auf Landes- und Nationalstraßen (B 3293 und B 3294) über St. Keverne bis
    - - - - - - Coverack, “Pitt. Village”, The Paris Hotel, The Cove, BP 50,-, (++) Tel. 01326-280 258. - - - - - -
    Es war das erste wirklich feine Bad mit guten neuen Armaturen. Hier sah ich das Match “D : Portugal, 4 : 0” mit dem von Müller geschundenen Elfmeter in Minute 11. Ich fand das nicht nett.

    Tag 8, 17.6. von Coverack über Cadgwith zum berühmten “Lizard Point”:
    Heute ist auch der Pfad sauber geputzt und zeigt den größten Rhabarber ontour.



    Auf und ab macht hungrig, ...





    ... ein einsamer und somit nicht artgerecht gehaltener Schimmel schaut herüber.



    Cadgwith ist wieder eines der wunderschönen Fischerdörfer mit einer uralten aber noch in Betrieb befindlichen eisernen Bootswinde.





    Vor dem berühmten “devils hole”



    posiere ich am Tag nach dem berauschenden 4 : 0 gegen Portugal von gestern abend.



    Nach einem wunderschönen Tag kommt das tel. von der netten Wirtin im “Paris Hotel” von gestern mit Mastercard vorbestellte (Ref. Nr. 11478) und in einem Park gelegene
    - - - Housel Bay Hotel, BP 70,-, sehr fein, mit Restaurant, ( + ), Tel. 01326-290 417, - - -





    Auch hier könnte man es noch ein paar Tage aushalten.

    Tag 9 (18.6.) vom berühmten LIZARD POINT, * * * , über Predannack Wollas nach Gunwalloe:
    Vom Hotel aus sieht man den südlichsten Punkt Englands, eine britische “Landmarke”, den “Lizard Point”, * * * , ...



    ... mit dem Leuchtturm aus 1752 um die Schiffe vor den gefährlichen Klippen bei der Ein-oder Ausfahrt durch den Ärmelkanal zu warnen. Lustig: der erste Turm wurde von einem Privatmann errichtet, der mit offenem Feuer warnte. Die Schiffe sollten für die Hilfe zahlen, was sie aber nicht taten. Das “Inkasso” war wohl schwierig So verfiel der Turm. Die Tafel zeigt in einer Tabelle die Daten (Datum), Namen der in Seenot gewesenen Schiffe und die Anzahl der geretteten Personen.



    Auf- und abwärts, der "Coadst Path" wie ihn die hiesigen kurz nennen, hat von vorn bis hinten 10.300 Höhenmeter, one-way, ...



    ... kommt man nach Predannak Wollas, wo mich von “unser Susi” eine SMS erreichte:
    “Die Füße machen die Arbeit, die Augen kriegen die Belohnung”, wonach ich auch ihnen die Gegend zeigte.



    Dann passiert man das imposante Mullion Cove Hotel ...



    ... und den sandigen Beach, wo die Füße einsinken. Gegen Abend erreiche ich das tel. vorgebuchte “Cornwall Dining Pub of the year” (2001 + 2005) in Gunwalloe-Ort; die Straße ostwärts rein, am T rechts ab, linke Seite:
    - - -The Halzephron Inn, Gunwalloe, BP 55,-, Restaurant mit guter Küche, Tel. 01326-240 406.(+ +) - -



    Nach gutem Dinner sitze ich vorm Haus mit Emily und Freunden. Wir plaudern, sie spielt meine Gitarre und singt mit bluesiger Stimme melancholische Songs - die ich nicht verstand, sie waren wunderschön, wie Emily. Als wir uns verabschieden drückt sie mich (pst!).

    Tag 10 (19. 6.) Von Gunwalloe über Porthleven und die bekannte “Wheal Prosper Mine” nach Perranuthnoe:
    Zuhause ist Fronleichnam, hier merkt man nix davon - fast wie in D. Hier sieht man eine der zahllosen Umgehungsschleifen, die den Pfad trotz kurzer Luftlinie so lang machen.



    Ein Künstler (?) malt in den verwaisten langen Strand, was die nächste Flut wieder auswischt ...



    Nach 2 Stunden ist man im Porthleven mit einem 200 Jahre alten Hafen, der in der Zeit Napoleons hauptsächlich von französischen (!) Kriegsgefangenen gebaut wurde. Joo, der historische “Erbfeind” von England ist nicht D, sondern F. Auf blau-grünem Zick-Zack-Pfad kommt man zur Wheal Prosper Mine, wo nur 6 Jahre lang, 1860 - 1866, Kupfer und Zinn abgebaut wurden - vermutlich hat man also mehr gesucht als gefördert.



    - - - - - - - - Victoria Inn, Perranuthnoe, Dorfmitte, BP 50,- ( + ), Tel. 01736 - 710 309. - - -

    Tag 11, (20.6.) Von Perranuthnoe am berühmten “Saint Micheals Mount” vorbei durch PENZANCE zum idyllischen Mauseloch (ääh - Mousehole):
    Bis Penzance ist die Strecke mal flach, das tut gut. Nach einer Stunde sieht der Wandersmann in der Ferne schon den berühmten “St. Michaels Mount”, also den Michelsberg,



    + 1 x mit D-Fahne.



    Im bekanten Urlaubsort PENZANCE sehe ich im blitzssauberen (!) Hafenbecken eine Nixe schwimmen, die sich auf meinen durchdringenden Pfiff, wie am Tag 8 der Schimmel und bei “Goetheweg München - Venedig” 2009 die zwei deutschen Fernwanderinnen, zu mir zum Foto-Shooting umdreht.



    Am Ortsausgang beim Gasthaus “Red Lion” begenet mir Richard aus Nottingham/GB; er wandert die ganze Strecke von Minehead bis Poole in 6 Wochen - “Gutes Gelingen” auch ihm!



    Jetzt sind es nur noch 2 Stunden bis MOUSEHOLE, das Mauseloch und “Pittoresque Village”. Stimmt:



    Vorm Pub xxx (?) Eckhaus, treffe ich “Martin” aus München mit Freund “Hans” und dessen Frau. Ich laufe vorbei, gucke rein, er lädt mich zu einem Song dazu, was ich natürlich annehme.



    Nach ein paar Songs und beers laufe ich hoch zu meinem Quartier, das unten im Ort niemand kennt und oben keine Hausnummer hat:
    ------ Lynvale B + B, Mousehole, Mousehole Lane, leider ohne Nummer, den Berg hoooch, linke Seite, BP ..... (?) Tel. 01736-731 132 -----

    Tag 12, 21.6. Von Mousehole über den “Lamorna Beach”, das berühmte "Minack Theatre" und das entbehrliche "Lands End" nach Sennen Cove:
    Heute kommt eine wunderschöne Strecke mit dem reich bestückten Lamorna Beach mit WC, Bootsverleih und Lokal.



    Nach drei Stunden kommt ein Heileit (Hochlicht?): das berühmte MINACK THEATRE mit Blumenpracht und Luftgitarrenshow :-)





    Es ist wie eine halbe Arena seit 1932 in den blanken Fels gebaut und führt vorrangig Stücke von Shakespeare auf, traditionell den ”Sommernachtstraum”. Ein nettes Cafe ergänzt das Ensemble. Das bekannten LANDS END besteht nur aus einer riesigen Souvenir-Eisdielen-Restaurant-Anlage und ist der westlichste Punkt von England. Sonst nix.


    - - - - - Sunny Bank Hotel, Sea View Hill, Sennen-Cove, only BP 24,50 (!), Tel. 01736-871 278 ( + ) - - - -

    “Nachspiel” nach dem Quartierbezug: “Wo kann man hier essen und TV-Football-WM gucken?” “In the Pub there ...”, zeigt die Straße runter. Ich laufe los, und laufe, und laufe, eine Meile! Da war endlich das Pub. Leider ohne Football-WM, dafür mit einer Dorfbänd, die laute Musik zu Gehör brachte. Das örtliche Publikum, 20- bis 40-jährig etwa, war angetan, ich hab’s ausgehalten, gegessen und bin wieder eine Meile ins Quartier zurück gelaufen. Dort sah ich nix "Deutschlaand-Deutschlaaand", sondern nur die Kurzfassung vom Spiel Brazil-Kroatien (3 : 1).

    Tag 13, 22. 6. Ab Sennen Cove über das “Cape Cornwall” an der alten “Gevor Tin Mine” vorbei nach Pendeen:
    Heute kommt eine lange Natur-Tour über das bekannte “Cape Cornwall” mit Kneipe und Imbisswagen,



    unterbrochen von vielen stillgelegten Minen, hier die "Gevor tin mine", mit anderen Minen zusammen zum Weltkulturerbe gehörend,



    Von Klippen gesäumt kommt man nach PENDEEN



    - - - - - - St. John’s House, Pendeen, B + B, BP 40,-, Tel. 01736-786 605, OK. - - - - - -

    Gut essen kann man im “The North Inn”, zur Hauptstraße zurück, links ab, 200 m, rechte Seite.

    Tag 14, 23.6. Von Pendeen mit kleiner Bus-Einlage ins große ST IVES:



    Macht mal hier Händewaschen ohne Überschwemmung! Die Lady vom “St. John’s House” bucht telefonisch mein Quartier in St. Ives - da ist das schon mal geklärt; unbeschwertes Wandern!



    Ich treffe eine Wandergrupe mit Scout, 8 Leute aus D, England und Austria, sie wandern 5 Tage von St. Ives nach Lizard, also ne Art Schnuppertour. Auf Anregung vom Scout “was ist denn da drin?” --> “Wenn Ihr Euch hier ins Gras setzt, zeige ich es Euch”. Sie machten das und ich spielte “Es gibt kein Bier auf Hawaii”. ST IVES ist ne große Touristenstadt mit einer echten “Tate Gallery”, wo aber derzeit nur temporäre Ausstellungen geboten werden, das musste nicht sein.



    - - - “Beachside Guesthouse”, St. Ives, BP 55,-, no beach, no ec-Card, no breakfast, no Wifi, aber der “Kenny”, Chef, stellt mir eine Flasche kühles Bier hin und bucht mir tel. ein Quartier in “St. Agnes”, damit: OK, Tel. 07810-127 812. - - -


    Tag 15, (24.6). Von ST IVES über Portreath und Porthtowan nach ST AGNES:

    Heute ist “Gehansdaa”, also “Johannistag” und somit mein Hans-Namenstag, und meine liebe Frau schickt mir eine schöne SMS. Ich frühstücke fein in einer nahen Bäckerei “Yellow bird”, da “ohne breakfast” und laufe durch das schön belebte HAYLE. Dort nehme ich einen Bus nach Redruth und von dort zu Fuß über enge Landstraßen ohne Fußgänger und Radler (!) bis Porthtowan, um den zu knappen Zeitplan wieder einzuholen, der durch die zahllosen Schleifen sowie Auf- und Abstiege entstanden ist. Neben dem Bärenklau sehr Ihr in der Ferne die Umrisse vom "Saint Michaels Mount" - cu later!



    Auf malerischem Pfad, aufgelockert von alten Minen und roten Felsen,



    begegnet mir der “Martin”, mein Sponsor vom Tag 11 mit der Frau vom “Hans”. Mein Quartier (?) habe ich “verloren”, vermutlich habe ich auch dort getafelt, denn die Abbuchung lautete über BP 111,85. (!)



    ------------------------------------------------------

    > Den kompletten Bericht, findet Ihr - hier - <

    >>> Die Tage geht's weiter!<<<
    Zuletzt geändert von gast3202010119; 10.01.2015, 17:28. Grund: Titel korrigiert; "Path" statt "Trail"

  • ranunkelruebe

    Fuchs
    • 16.09.2008
    • 2211
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

    Oh, ich setz ein Abo und bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

    Kommentar


    • Horst24
      Erfahren
      • 01.02.2012
      • 211
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

      Das ist ja eine wirklich coole Reise, Hans, die du da gemacht hast und ein prima Bericht. Das kann ich mir vorstellen, daß du, mit Gitarre und Fahne bei den Engländern (jedenfalls den meisten) gut angekommen bist.
      Wir wollen nächstes Jahr um diese Zeit auch nach England, allerdings in die Ecke Cotswold. Ich bin gespannt, wies bei dir weitergeht.
      Viele Grüße aus Nürnberg.
      Horst

      Kommentar


      • Rainer Duesmann
        Fuchs
        • 31.12.2005
        • 1642
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

        Ah ein Bericht von Hans!
        Wunderbar. 😃
        radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

        Kommentar


        • ChrisH
          Anfänger im Forum
          • 28.08.2014
          • 15
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

          Cornwall kenne ich schon von einem kurzen Aufenthalt, durch deinen Bericht habe ich jetzt richtig Lust bekommen nochmal dort hinzufahren und mehr von der Umgebung zu sehen. Danke

          Kommentar


          • blauloke

            Lebt im Forum
            • 22.08.2008
            • 8444
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

            Wieder mal ein interessanter Bericht von dir.
            Du hast ja eine spezielle Art zu wandern mit deiner Gitarre. Obwohl ich jeden deiner Berichte gelesen habe, verstehe ich immer noch nicht, wie du mit so wenig Gepäck auskommst. Das wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.
            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

            Kommentar


            • gast3202010119
              GELÖSCHT
              Erfahren
              • 03.10.2008
              • 225
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

              Merci für die netten Antworten, die mich weiter beflügeln werden, besonders an Rainer, moin-moin nach Münster, und die "Blaue Lockeunterm Schlapphut". Das Geheimnis des wenigen Gepäcks: meine Frau fährt mit dem Campingbus mit Doppelbett, Küchenzeile, Dusche, Wäsche- und Verpflegungspaktet hinterher
              Frohen Wandergruß - Hans

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              • neogrom
                Anfänger im Forum
                • 23.04.2014
                • 13
                • Privat

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                #8
                AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

                Das ist wirklich ein spannender Reisebericht. Ich bin fest entschlossen, ihn weiter zu lesen. Wieso? Ich habe einen persönlichen Zugang, wunderschöne Orte und eine interessante Darstellung gefunden.

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                • gast3202010119
                  GELÖSCHT
                  Erfahren
                  • 03.10.2008
                  • 225
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                  #9
                  AW: [GB] Auf dem &quot;South West Coast Trail&quot; rund um Cornwall

                  Erst mal "Schöne Weihnachten Euch allen vor der Außentür" auf den letzten Drücker am 24. Dez. 2015, wo Mutti schon die"Krischkindcher unter den Weihnachtsbaum legt!
                  Mein "Maximiliansweg" und die anderen Dinger (Goethe- und Westweg, Rhein-, und Renn-steig usw. findet Ihr, weil die Suche hier nicht mehr alles anzeigt, mit einem neuen Webseitenprogramm unter
                  http://wandernmithans.de/south-west-coast-path-swcp/
                  Alles Gute auch für 2016 mit viel Frischluft und mehr Frieden auf Erde!
                  Euer Wanderhans

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