[FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

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    [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Reisezeitraum: 04.08.-14.08.2013
    Vorweg schonmal einige Bemerkungen. Vielen Dank an Andreas-F und Mario294 für die hilfreichen Tipps bei der Planung. Die ursprüngliche Idee war, dem rectangle rouge (der Markierung des Weges aus dem Rother-Wanderführer „Vogesen-Durchquerung“) von Saverne bis nach Barr zu folgen, um dann mit Bus und Bahn über Sélestat, Colmar und Kayersberg nach Le Bonhomme zu kommen, und von dort dann nochmal bis nach Metzeral durch die Hochvogesen zu streifen. Es kam dann aber doch irgendwie etwas anders...
    Mein Reisebericht wird ergänzt werden durch die Schilderungen meiner Freundin und bezaubernden Reisepartnerin Eno. Hierzu wird sie Tante Edit bemühen und ihre Eindrücke und Sicht der Dinge durch kursive Schrift kenntlich machen.
    Und: Dies wird definitiv kein Bericht übers bedingungslose Kilometerfressen. Wir hatten ja schließlich Urlaub. So, nu aber Butter bei die Fische!

    04.08.2013 – Tag 1
    Der Tag beginnt zu früh. Viel zu früh! 4.15 Uhr klingelt der Wecker. So weit, so unangenehm, aber es ist ja für den guten Zweck – URLAUB! Das Problem, was meine Euphorie etwas bremst ist, dass wir erst um 2 Uhr von einer Hochzeit nach Hause kamen. Egal, wir können ja noch in der Bahn pennen. Die Deutsche Bahn war sogar so umsichtig, unsere Fahrtzeit durch allerlei lustige Einfälle von ursprünglich fünf Stunden auf elf Stunden zu dehnen. Danke DB. Schwamm drüber, wir haben ja noch elf Tage Urlaub. Bis zur nächsten Hochzeit von gemeinsamen Freunden.



    Endlich in Saverne angekommen bin ich direkt hin und weg. Die Stadt ist wunderschön, die Menschen lächeln (als Münsteraner verwirrt mich dieser Anblick etwas), der Sommer gibt nochmal alles (knackige 35°C) und der Weg zum Campingplatz nicht weit – in der Theorie. In der Praxis dringt der restalkoholisierte Schweiß schon nach dem ersten (von zwei) Kilometern aus allen Poren und der Rucksack drückt noch etwas. Auch weil ich es (als relativer Trekkingneuling) für eine gute Idee hielt, einen Großteil des Proviants schon vor Reisebeginn zu kaufen, was das Rucksackgewicht auf ca. 17kg pusht. In einem besonders lichten Moment hielt ich es sogar für clever, Pernod im heimischen Supermarkt zu kaufen und nach Frankreich zu reimportieren (war ja schließlich ein Sonderangebot – äh, ja...).





    Auf dem Campingplatz ist der Empfang freundlich, wir werden auf das Vorhandensein eines Swimmingpools hingewiesen, den wir, nach vorheriger Dusche(!), nutzen dürften. Zu groggy, selbst zum Schwimmen. Erstmal Zelt aufbauen, Essen kochen, DUSCHEN, auch mental endlich ankommen, pennen! Meinen desaströsen Fitnesszustand schiebe ich auf den vorherigen Abend, das wird schon...


    Spaß beim ersten Aufbau des neuen Spielzeugs. Hier die drei Dinge, die ich auch auf zukünftigen Touren nicht mehr missen möchte.
    Zuletzt geändert von Bearded; 20.08.2013, 23:04.
    "Auf der Spaß-Galeere, wäre lieber alleine - von hinten schreit jemand: Jetzt rudert ihr Schweine!" (Kettcar)

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    #2
    AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

    Schon fertig?

    Dabei fing das so verheissungsvoll an! Schade eigentlich.....

    "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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      #3
      AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

      oh... schon vorbei? mehr

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      • Bearded
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        #4
        AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

        Der Eingangskommentar über das "Kilometerfressen" ist durchaus auf das "Zeilenfressen" übertragbar
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          #5
          AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

          05.08.2013 - Tag 2: Saverne - Dabo

          Das hat gut getan. Um 7.30 Uhr klingelt der Wecker, nach erholsamen 11 Stunden Schlaf. Kaffee, duschen, Müsli reinschaufeln, Sachen packen. Um 10 Uhr sind wir, nach kurzem Abstecher zum Supermarkt, endlich auf dem Weg. Der führt uns nur kurz über Straßen, dann geht es auf Waldwegen 250m bergauf in Richtung Le Haut-Barr, einer alten Burgruine. Jaja, alles ganz schön hier, aber eigentlich zu früh für die erste Pause.





          Also alles kurz bestaunt, und weiter gehts. Unterwegs Leute vom Club Vosgien getroffen, die uns, nach getaner Arbeit in Sachen Wegpflege, freundlich zuprosteten. Überhaupt kommen mir hier alle Leute seeehhhhrrr freundlich vor - ob das an meiner rosaroten-Urlaubsbrille oder am vormittäglichen Weinkonsum der Elsässer liegt, ich kann es nicht sagen. Dass die Menschen hier vielleicht wirklich "einfach nur so" freundlich und über die Maßen hilfsbereit sind, kommt mir als Münsteraner immer noch abwegig vor



          Der Weg führt uns weiter, auf schönen Pfaden durch ebenso schönen Wald den Brotschberg hinauf. Auf dem Weg dahin treffen wir ein Pärchen Tageswanderer, die rauchend an einer Bank mit Tisch sitzen. Wir kommen ins Gespräch, und recht zügig stellt sich heraus, dass die Beiden ebenfalls aus Münster kommen und gerade einmal 500m von uns entfernt wohnen. Also gesellen wir uns auf zwei Zigaretten zu ihnen und schnacken.
          OT: An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass, wenn ich die Münsteraner-Unfreundlichkeit beschreibe, ich natürlich nicht alle Münsteraner meine. Ich dramatisiere. Doch diese Stadt lässt einen zuweilen einfach nur kopfschüttelnd zurück. Und damit erkläre ich das Thema für diesen Bericht jetzt auch für abgeschlossen. Versprochen!
          Auf dem Brotschberg treffen wir zwei junge französische Trekker, denen wir diesen Tag noch des öfteren Begengnen werden. Fast jedesmal, wenn sie Pause machen, überholen wir sie, und umgekehrt.


          Links der Aussichtsturm auf dem Brotschberg, in der Mitte Eno, rechts ich


          Blick zurück


          Irgendwo da gehts lang.


          Grotte du Brotsch


          La Hardt


          Der erste Bach.


          Wasser. Frisch gezapft.


          Dabo. Genauer die Chapelle St. Léon auf dem Rocher de Dabo.

          Irgendwo in Blickweite dieser Kirche liegt dann auch der Campingplatz, den wir kurz nach 17 Uhr erreichen. Der Campingplatz ist preislich ok, sauber, ruhig, nichtssagend. Die einzigen anderen Gäste sind ein Vater mit seinem Sohn - und die beiden Franzosen, die wir zumindest während der ersten Tageshälfte noch regelmäßig trafen. Man trifft sich beim Geschirr spülen, kommt ins Gespräch, ich lade die beiden auf einen Pastis ein. Die beiden sind aus Colmar stammende strasbourger Jurastudenten, die uns nochmals die Gegend zwischen Le Bonhomme und Metzeral ans Herz legen. Und so sitzen wir uns unterhaltend vor unserem Zelt bis es dunkel wird und eine seltsame Fluginsekten-Invasion beginnt. Die Viecher kommen zu tausenden, stechen nicht, sind aber so bräsig, dass sie dir unversehens in den Mund, in die Tasse, schlicht überall hin fliegen. Kapitulation. Bonne nuit Dabo!
          Zuletzt geändert von Bearded; 20.08.2013, 23:32.
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            • 25.06.2013
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            #6
            AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

            Bin beruhigt! Ging ja weiter! Danke!
            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

            Gruß, Wi grenzenlos

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            • Bearded
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              #7
              AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

              06.08.2013 – Tag 3: Dabo – Niedeck

              Als wir am nächsten Morgen aufwachen, ist von der nächtlichen Invasion nichts mehr zu sehen. Die beiden Franzosen machen sich kurz vor uns auf den Weg, denn das allmorgendliche Ritual dauert wie üblich knapp zwei Stunden. Ist aber kein Problem, denn erstens hat der Wecker früh genug geklingelt, zweitens ist die Etappenlänge gewohnt unambitioniert gewählt, und drittens haben wir ja schließlich Urlaub. Also alles gepackt und los gehts.



              So wie es scheint, geht der Sommer auch heute wieder in die vollen. Erneut morgendlicher Sonnenschein von ungetrübtem Himmel, schon vormittags um die 30°C und keine Spur vom angekündigten „leichten Regen“. Was natürlich auch bedeutet: Wasser schleppen. Drei Liter pro Nase sollten genügen; das macht zwar den Rucksack nicht bequemer, aber: Safety first
              Zunächst geht es, wie eigentlich fast immer, auf sehr schönen Waldwegen 150m höher auf den Col de la Schleif, dann auf noch schöneren Pfaden wieder 280 Höhenmeter bergab nach Wangenbourg-Engenthal.


              Aufstieg zum Col de la Schleif


              Abstieg nach Wangenbourg-Engenthal


              Blick auf Wangenbourg-Engenthal

              Beim dann anstehenden Aufstieg auf den Schneeberg (500 Höhenmeter, die letzten 2/3 davon auf Forststraßen) machen wir an einer Quelle die obligatorische Mittagspause (morgens beschränken wir uns meist auf eine kleine Portion Müsli, bei Bedarf folgen dann während des Gehens Müsliriegel, mittags gibts Baguette, Camenbert und luftgetrocknete Salami). Kurzer Kartencheck, alles läuft nach Plan.




              Aufstieg zum Schneeberg

              Als wir dann auf knapp 800m sind und der Wald sich etwas lichtet, ist die Sonne nur noch trübe zu sehen, und es fängt an zu nieseln. Ah ja, der angekündigte Regen. Der wird auch recht schnell kräftiger, von irgendwoher hört man Donnergrollen. Hmmm. Skepsis. Zum Umkehren ist es zu weit, weiter nach oben macht aus meiner Sicht, trotz angekündigter Schutzhütte am Gipfel, auch nur wenig Sinn. Außerdem sind die Wolken derart konturlos, dass ich nicht ausmachen kann, aus welcher Richtung sie kommen. Also gut, wir stellen uns unter niedrige aber dichte Bäume am Rand der Forststraße. Was hab ich nochmal über Gewitter und Metall gelesen? Die Trekkingstöcke werden in 30m Entfernung in den Boden gerammt, solche Blitzableiter brauch ich im Moment nicht in der Hand zu halten. Wir hören das Gewitter näher kommen, nur woher? Und wohin? Nix zu sehen, wird schon weiterziehen. Der Regen wird noch stärker, das Blattwerk über uns suppt langsam durch. Aus dem Groundsheet wird ein kleines, in die Äste gehängtes Abdach. Sitzen, warten, rauchen, sich nach Zecken absuchen. Ui, das hört sich jetzt aber schon recht nah an...
              Und dann schwappt es über den Berg von Süden her ins Tal rein. Und die Disko mit beeindruckender Lichtshow und derben Bass ist eröffnet. Fuck! Wir wechseln aus dem Sitzen in die empfohlene „Gewitterhocke“. Ich bin gerade dabei, meinen Rucksack zu schließen, da blitzt und donnert es fast zeitgleich. Fuckfuckfuck! Eno macht ein überraschtes Geräusch und krabbelt rückwärts im Entengang den hinter uns liegenden Abhang ein Stück hoch, in eine kleine Mulde. Mir geht auch schon die Düse, ich will aber auch nicht, dass der ganze Proviant nass wird. „Was machst du da denn noch?“ Recht hat sie, also schnell hinterher. Dann der zweite Kracher, in geschätzten 100m Entfernung den Abhang runter knallt es. Och liebes Gewitter, du darfst jetzt auch gerne mal weiterziehen! Das tut es dann auch. Aber laaaannnngggssssaaaaam. Nach insgesamt zwei Stunden sind wir nass, lehmig, gut durchgeschüttelt – und leben. Mitten auf dem Forstweg werden die Klamotten gewechselt. Bei dem Wetter ist jawohl keiner unterwegs, außer irgendwelchen Deppen Weiter gehts!


              Abziehendes Gewitter

              Dann kommen wir an eine T-Kreuzung, beide Wege führen irgendwie bergauf, nur in komplett unterschiedliche Richtungen. Das rectangle rouge glänzt in der Mitte, allerdings ohne richtungsweisenden Pfeil. 30 Minuten Wegsuche. Grmpf. Weg gefunden, aber langsam stellt sich Zeitdruck ein. Obwohl der Weg sehr schön ist (oben eine fast hochmoorartige Waldandschaft, dann ein schöner Abstieg über größtenteils sehr schmale Pfade) vergessen wir irgendwie, mehr Fotos zu machen. Die Sonne scheint schon wieder, es ist aber "nur noch" gute 20°C.


              Abstieg vom Schneeberg 1


              Abstieg vom Schneeberg 2

              Unten angekommen, treffen wir am Maison Forestière du Niedeck drei Franzosen, die eine Hüttentour bis zum Donon geplant haben. Mit einem verquatschen wir uns, die beiden Anderen ziehen schon voraus. Wir gehen zu dritt weiter. Der Franzose, dessen Namen ich vergessen habe zu erfragen, sammelt sämtlichen Müll auf, den er am Wegesrand vorfindet. Vorbildlich - wir beschränken uns allerdings darauf, keinen eigenen Müll zu hinterlassen. Die Ruine Nideck sparen wir uns (Zeitdruck), der Weg zu den Cascaden ist gesperrt. Egal, an diesem Tag hab ich eh schon genug Eindrücke zu verdauen.


              Tal der Cascade de Nideck


              Namenloser französischer Müllsammler, Hüttenwanderer und Wegabschnittsgefährte. Nach diesem Foto verschärft er das Tempo und sagt Lebewohl, er will auch noch ein Zimmer bekommen...

              Der weitere Weg führt uns dann zügig und ohne weitere An- oder Abstiege zum Campingplatz kurz vor Oberhaslach. Viele Dauercamper, auf den ersten Blick nicht besonders einladend (obwohl die Leute wieder einmal unglaublich freundlich und hilfsbereit sind), aber das mag auch an meinem heutigen Gemüt liegen. Der Schreck sitzt mir immer noch in den Knochen.

              Edit: Falsche Datierung berichtigt.
              Zuletzt geändert von Bearded; 09.11.2013, 09:30.
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                #8
                AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                07.08.2013 - Tag 4: Nideck - Rothau

                Um 3.00 Uhr früh werden wir beide von erneutem Donnergrollen wach. Och nee! Abends hatte es sich schon wieder zugezogen, aber eigentlich dachte ich, da oben wären jetzt alle Spannungen bereinigt. Denkste. Auch dieses Gewitter scheint direkt über uns hinwegzuziehen. Es blitzt ordentlich (so, dass man die feinen Verästelungen durch die Zeltwände sehen kann), dann folgt banges Sekundenzählen im Halbschlaf, bis es kräftig rummst. Wir trösten uns mit dem Gedanken, auch das erste Gewitter in deutlich exponierterer Lage überlebt zu haben. Nun steht unser kleines Zelt (in hoffentlich ausreichender Entfernung) zwischen lauter einladenden Wohnwagen mit hübschen Antennen. Das Gewitter zieht mit einer Menge Regen im Schlepptau vorbei, wir schlafen weiter.



                Der morgen beginnt wie die Letzten, nur beschleunigt das ungemütliche Wetter heute alles. Der ursprüngliche Plan für heute sah vor, von hier aus Richtung Donon zu laufen, um dort irgendwo in einer Abris zu pennen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Campingplatz-Don über das anstehende Wetter (heute nicht so toll, morgen besser), wollen wir dann doch lieber nur nach Oberhaslach laufen, um in der im Reiseführer empfohlenen Hostellerie einen Tag Auszeit zu nehmen. Telefonnummer ist mit abgedruckt, also rufe ich an. Die Dame am anderen Ende erzählt mir, es gäbe nur einen Schlafsaal (auch ok, wirds halt billiger), es seien auch noch Betten frei. Und das Beste: Sie haben einen Wäschetrockner.

                Frohen Mutes laufen wir los, die Wolken hängen tief, aber Oberhaslach ist nur 45 Minuten entfernt und besagte Hostellerie schnell gefunden. Dort ist man verwundert: Es gäbe hier keinen Schlafsaal, ich hätte vermutlich mit der benachbarten Herberge telefoniert. Also schnell rüber, doch auch hier nur fragende Gesichter: Die Herberge gehöre zur Kirche, und das Gemeindehaus werde gerade renoviert, die Herberge sei geschlossen. Mein ganzes Gesicht ist ein großes Fragezeichen. Ein erneuter Blick in den Reiseführer gibt Aufschluss. Ich habe die Gite d'Étape de Luttenbach angerufen, die sich ungefähr auf Höhe des Campingplatzes befindet (dort, wo unser gestriger Wegbegleiter einkehren wollte).
                Erneutes Umplanen ist gefragt. Zumal wir uns im Gespräch mit zwei Einheimischen erneut nach dem Wetter erkundigt haben, und deren Prognosen waren für heute nicht gut - und für morgen richtig schlecht (viel Regen, evtl. Gewitter, nein Danke!).
                Plan C sieht dann folgendermaßen aus: Wir laufen über den GR531 von Oberhaslach nach Urmatt.


                GR 531 zwischen Oberhaslach und Urmatt. Ja, das ist ein Wanderweg...


                Urmatt kommt näher.

                Dort setzen wir uns in den Zug und fahren nach Schirmeck, wo es einen Campingplatz gibt. Beziehungsweise nach unserer Karte (vor zwei Monaten gekauft) geben soll, denn die Dame vom Office de Tourisme sagt uns, der habe vor zehn Jahren geschlossen. Im Nachbardorf Rothau gäbe es jedoch noch einen. Sehr gut. Plan D tritt in Kraft. Wir laufen nach Rothau und treiben die magere Kilometerbilanz von heute doch noch etwas in die Höhe.


                Schirmeck. Nicht das hübscheste mögliche Foto, aber das witzigste.

                Der Campingplatz wirkt super! Abends werden hier heute Flammkuchen angeboten. Ein Angebot, dass wir gerne annehmen. Ebenso wie die warmen Duschen! Während des Essens kommen wir noch mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch: Sue und Bob, zwei pensionierte Lehrer aus der Nähe von London (Sue würde hier eher die Nähe zu Windsor erwähnen, "Near Windsor, where the Queen lives!!!"), die seit sage und schreibe 45 Jahren gemeinsam Campingurlaub machen. Trotz aller netten Gespräche, nur noch ein letzter Wein und ab in die Poofe!

                Edit: Falsche Datierung berichtigt.
                Zuletzt geändert von Bearded; 09.11.2013, 09:31.
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                  #9
                  AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                  08.08.2013 - Tag 5: Rothau

                  Wir wachen erholt, aber bei immer noch mäßigem Wetter auf. Der Himmel ist in monotones Grau gehüllt. Aber hey, es regnet nicht. Beim ausgiebigen Frühstück beratschlagen wir die nächsten Schritte. Bedingt durch Gewitter-Debakel, immer noch klamme Klamotten (die bei diesem Wetter auch keine Anstalten machen zu trocknen) sowie die durch die Bahnfahrt verpassten Highlights Rocher de Mutzig und Donon, stecken wir in einem kleinen Motivationsloch.
                  Die Überlegung sieht dann wie folgt aus: Wir werden noch eine weitere Nacht auf dem Campingplatz bleiben und nutzen den Ruhetag für eine Tagestour zum Donon und einen Abstecher zum Waschsalon in Schirmeck (Wäschetrockner!!!). Bei genauerer Betrachtung des Himmels fällt uns dann aber auf, dass der gar nicht mehr sooo monoton grau ist, sondern mittlerweile viele verschiedene Grauschattierungen aufweist - und die Wolken deutlich tiefer hängen, als noch vor einer Stunde. Genauer gesagt, schieben sich dicke Wolken über alle umliegenden Gipfel. Die Aussicht, beim Aufstieg auf den Donon erneut in ein Gewitter zu geraten und oben angelangt vermutlich noch nichtmal etwas sehen zu können, lässt uns dann schon wieder alle eben gemachten Pläne über den Haufen werfen.
                  Also heute nur Waschsalon, Gräten entspannen, einkaufen und endlich mal was ordentliches (kein Fertigtüteninstantglutamatzeugs) kochen. Gesagt getan, es regnet immer noch nicht, auf nach Schirmeck! Waschsalon gefunden, Wäsche getrocknet, weiter zum Supermarkt. Frisches Gemüse, frische Wurst, regionaler Wein, alles supi! Und dann das:



                  Es regnet wie aus Eimern, und es macht keine Anstalten, weniger zu werden. Grmpf! Egal, irgendwie müssen wir zum Zelt zurück. Vier Kilometer und gefühlte 10'000 Liter später sind wir wieder auf dem Campingplatz, mit trockenen Klamotten im Rucksack und triefnassen am Körper. Da es immer noch regnet, kochen wir im Zelt. Und ich merke mal wieder, wie sehr sich kochen und gutes Essen auf mein Gemüt auswirkt
                  Wir haben in der Zwischenzeit neue Nachbarn bekommen. Liesbeth, eine niederländische Integrationhelferein/Schulsozialarbeiterin und zwei Essener Abiturienten, die sich zu Fuß von Strasbourg nach Freiburg duchschlagen wollen. Mit den Dreien verbringen wir dann noch einen schönen Abend im campingplatzeigenen Aufenthaltsraum (den wir dankenswerterweise auch zum Aufhängen unserer Wäsche nutzen durften). Wir quatschen über Gott und die Welt, Eno und Liesbeth reden über Krimis, die Jungs und ich planen die nächsten Tage, während mehrere Flaschen Wein ihrem Sinn zugeführt werden.

                  Edit: Falsche Datierung berichtigt.
                  Zuletzt geändert von Bearded; 09.11.2013, 09:32.
                  "Auf der Spaß-Galeere, wäre lieber alleine - von hinten schreit jemand: Jetzt rudert ihr Schweine!" (Kettcar)

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                    #10
                    AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                    Schöner Bericht!

                    Besonders interessant für mich, da ich offenbar zu einem großen Teil die gleiche Strecke mit meiner Freundin gelaufen bin, so um 2008 rum. Die Bilder ähneln sich z.T stark („der erste Bach“….). Und auch das Wetter…..wir sind ebenfalls in Unwetterdisko gekommen, allerdings hatten wir das fast jede Nacht, nur ohne Campingplatz mitten im Wald…

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                      #11
                      AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                      09.08.2013 - Tag 6: Rothau - le Hohwald

                      Am nächsten Morgen wachen wir beide mit Hummeln im Hintern auf. Endlich geht es weiter, und das Wetter scheint auch mitzuspielen. Es zeigen sich einzelne blaue Flecken am Himmel, Gewitter sind erstmal nicht mehr angekündigt. Yippie!!!
                      Wir haben uns (mit schlechtem Gewissen) gegen einen Besuch des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof entschieden, da wir bei unserem Tempo (beim Wandern und beim Besichtigen) es sonst nicht mehr ohne Zeitdruck nach le Hohwald schaffen würden. Also geht es für uns ohne den Umweg über Schirmeck direkt in Richtung Champ du Feu. Die beiden Essener, die zumindest heute noch dem selben Weg wie wir folgen, sind schon seit einer knappen Stunde los.
                      Nach einem letzten kurzen Abstecher zum Bäcker verlassen wir Rothau und verbringen die nun anstehenden 300m Aufstieg in einem deprimierendem Fichten-Forst. Doch pünktlich, als der Wald sich lichtet, kommt auch die Sonne zum Vorschein und es macht sich fast so etwas wie Euphorie breit.



                      Der dann folgende Weg über den Col de la Perheux bietet Heidi-Idylle. Vereinzelt weiden Kühe und Schafe auf der Alm...





                      ...und es bieten sich endlich ein paar schöne Fernblicke.



                      Das nach weiterem Auf und Ab (aber vor allem Auf!) folgende Champ du Feu erreichen wir dann schon bei schönstem Sonnenschein. Eine sich in sanften Hügeln wiegende aber relativ unspektakuläre Hoch"ebene". Zeit für eine kurze Mittagspause.



                      Dann heißt es wieder rein in den Wald. Der ist aber diesmal kein in Reih und Glied stehender Forst, sondern richtig schön. Und das Beste ist das reiche Buffet von Heidelbeeren, Himbeeren und Walderdbeeren



                      Auf dieser Etappe hätten wir uns das Wasserschleppen sparen können, denn bis le Hohwald kreuzen wir nun alle fünf Minuten kleinere und größere Quellbäche. Ob man die aber immer in der Frequenz antrifft, oder ob es am Schietwetter der letzten Tage lag, weiß ich leider nicht.



                      Und auf einmal: Menschen! Wir nähern uns der Cascade d'Alndlau. Der kleine Quellbach von vor ein oder zwei Stunden hat sich wohl ganz schön gehen lassen und ist richtig fett geworden.



                      Von hier aus ist es nun auch nicht mehr weit. Es sei denn, man lässt sich von der plötzlichen Anwesenheit von so vielen Menschen ablenken und biegt falsch ab. Egal, Zeitpuffer ist vorhanden und nach 30 Minuten sind wir wieder auf dem Weg.
                      Die letzte halbe Stunde vor le Hohwald verläuft der Weg parallel zu einer (zum Glück kaum befahrenen) Straße, und wir sehen einen Baum, der bei den Gewittern der letzten Tage weniger Glück hatte als wir.




                      Keine zehn Minuten nach diesem Bild spuckt uns der Weg direkt auf den Campingplatz von le Hohwald. Viele Dauercamper, sauberes Sanitärgebäude, freundliche und hilfsbereite Leute und eine überdachte Feuerstelle, an der wir abends noch unsere Füße wärmen, bevor es heißt: Bonne nuit!

                      Edit: Falsche Datierung berichtigt.
                      Zuletzt geändert von Bearded; 09.11.2013, 09:33.
                      "Auf der Spaß-Galeere, wäre lieber alleine - von hinten schreit jemand: Jetzt rudert ihr Schweine!" (Kettcar)

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                      • FrankK
                        Erfahren
                        • 22.03.2011
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                        #12
                        AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                        Ich stoße jetzt erst auf deinen Bericht. Beim Titel hätte ich jetzt eher Angst vor Wildschweinen erwatet als die bei einem Gewitter. Aber so ging es mir in diesen Jahr auf dem Rennsteig auch. Ja, und es kommt mir einiges bekannt vor. Ich hatte allerdings eine andere Einteilung der Strecke und bin eben wirklich von früh morgens 5.30 Uhr bis abends 21.30 Uhr immer gelaufen. Aus dem Bach unten im Tal vor La Hoube, mit der kleinen Brücke im Hintergrund (dein Foto), hatte ich mir Wasser gefiltert, welches danach aber trotzdem einen seltsamen Beigeschmack hatte. Der Abschnitt von Urmatt über den Porte de Pierre, Rocher de Mutzig und Donon bis Schiermeck ist bei schönem Wetter fantastisch.

                        Viele Grüsse.

                        Frank

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                        • Bearded
                          Erfahren
                          • 20.12.2012
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                          #13
                          AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                          Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                          Beim Titel hätte ich jetzt eher Angst vor Wildschweinen erwatet als die bei einem Gewitter.
                          Damit liegst du auch richtig. Nur an der Stelle bin ich noch nicht...

                          Ich hatte allerdings eine andere Einteilung der Strecke und bin eben wirklich von früh morgens 5.30 Uhr bis abends 21.30 Uhr immer gelaufen.
                          Hatte deinen Bericht im Vorfeld auch gelesen. Beeindruckende Laufleistung, insbesondere, wo ich jetzt ein Bild von den Höhenmetern habe.

                          Der Abschnitt von Urmatt über den Porte de Pierre, Rocher de Mutzig und Donon bis Schiermeck ist bei schönem Wetter fantastisch.
                          Das wird bei nächster Gelegenheit noch nachgeholt. Mit den Vogesen hab ich noch nicht abgeschlossen.
                          "Auf der Spaß-Galeere, wäre lieber alleine - von hinten schreit jemand: Jetzt rudert ihr Schweine!" (Kettcar)

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                          • FrankK
                            Erfahren
                            • 22.03.2011
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                            #14
                            AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                            Na dann bin ich aber beruhigt, dass ich nicht der Einzige bin, welcher Bekanntschaft mit Wildschweinen gemacht hat.
                            Ja, wie ich beschrieben hatte, brachte mich die Tour an meine Grenzen und als ich zurück war wollte ich von alle dem erstmal nichts mehr wissen. Andere waren weniger erfolgreich. Und in den Hochvogesen nehmen die Höhenmeter am Weg nochmals zu. Aber wenn man genügend Zeit hat und nicht so viele Kilometer am Tag läuft wie ich, kann man den Weg dennoch an einem Stück schaffen. Und er ist wunderschön, bei Sonnenschein um so mehr. Aber bei alle dem habe ich mir abends dennoch des öfteren ein Bierchen gegönnt, sei es aus dem Supermarkt oder in einer Gaststätte. Das betäubt schön die vorhandenen Schmerzen und macht bessere Laune. Bin ja nicht unbedingt so der Wein Fan. Ich bin mal gespannt bis wohin ihr gekommen seid und damit man danach noch sagen kann, was es alles schönes gibt um weiter zu laufen. Ich fand den Abschnitt von Barr bis hin nach Bonhomme eigentlich ganz schön. Zumal auf dem Weg zum Beispiel Monte Saint Odile oder das Château du Haut Koenigsbourg oder die wundervolle mittelalterliche Stadt Ribeauvillé warteten. Hab auch gehört, dass der Abschnitt auf dem Kamm über den Gazon du Faing dem Col de la Schlucht bis hinauf zum Hoheneck wunderschön sein soll, bei Sonnenschein! Ich hatte Daueregen und auf dem Hoheneck konnte man keine 5 Meter schauen. Wild campen hattet ihr nicht in Betracht gezogen? Nette Schutzhütten gibts ja auch.

                            Viele Grüsse.

                            Frank

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                            • Bearded
                              Erfahren
                              • 20.12.2012
                              • 112
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                              #15
                              AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                              Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                              Wild campen hattet ihr nicht in Betracht gezogen? Nette Schutzhütten gibts ja auch.
                              Doch, eigentlich war der Plan, auch mal wild oder in den Hütten zu pennen. Es hat sich allerdings nie ergeben. Die erste Nicht-Campingplatz-Übernachtung war irgendwo zwischen Camping Nideck und Schirmeck eingeplant, aber da haben wir ja wegen des Wetters umdisponiert. Danach hat sich's auch nicht mehr ergeben, aber das würde jetzt zu weit vorgreifen.
                              Meistens ließen sich die Etappen aber auch so planen, dass die Länge für uns angenehm war, und man trotzdem jedesmal ohne großen Umweg auf einem Campingplatz landete. Das war mir auf dieser Tour auch ganz recht. Ich hatte mich die letzten Monate hinter meinem Schreibtisch verschanzen müssen, deshalb war von Vornherein alles eher auf mehr Komfort und etwas abendliche Geselligkeit ausgelegt.
                              "Auf der Spaß-Galeere, wäre lieber alleine - von hinten schreit jemand: Jetzt rudert ihr Schweine!" (Kettcar)

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                              • FrankK
                                Erfahren
                                • 22.03.2011
                                • 254
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                                #16
                                AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                                Na wo bleibt denn jetzt die Fortsetzung mit der Begegnung der netten Grunzer?

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                                • DaDavid
                                  Erfahren
                                  • 14.04.2013
                                  • 160
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                                  #17
                                  AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                                  Darf ich mal abseits des Themas (welches nichts desto weniger sehr interessant ist) fragen was genau du für nen Rucksack geführt hast und wie er dir taugt? (also Gewicht, Platzangebot, Tragekomfort bei Gewicht v.a. Passform ist ja wieder individuell)
                                  Freue mich auf mehr!

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                                  • Bearded
                                    Erfahren
                                    • 20.12.2012
                                    • 112
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                                    Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                                    Na wo bleibt denn jetzt die Fortsetzung mit der Begegnung der netten Grunzer?
                                    Äh, ja, sorry... Bin im Moment mal wieder derbe eingespannt und hab kaum Zeit und Muße, den Bericht voranzutreiben. Hoffe aber, dass sich morgen oder an Allerheiligen die Gelegenheit dafür ergibt. Meiner (immer noch bezaubernden aber auch ziemlich schreibfaulen) Freundin und Reisepartnerin, die den Bericht um ihre Eindrücke ergänzen wollte, geht es gerade ähnlich. Und bis zur Schweinebegegnung am Ungersberg ist's auch noch ein bisschen hin...

                                    OT:
                                    Zitat von DaDavid Beitrag anzeigen
                                    Darf ich mal abseits des Themas (welches nichts desto weniger sehr interessant ist) fragen was genau du für nen Rucksack geführt hast und wie er dir taugt? (also Gewicht, Platzangebot, Tragekomfort bei Gewicht v.a. Passform ist ja wieder individuell)
                                    Freue mich auf mehr!
                                    Mein Rucksack ist der Backcountry 65 von Exped, und mein Fazit hierzu ist leicht zwiespältig. Sitzen tut er ziemlich gut, das Gewicht lässt sich ordentlich auf die Hüfte übertragen, Stauraum ist ausreichend vorhanden. Außerdem ist er auch ohne Regenhülle "wasserdicht" und hat einen Frontzugang, wovon sich ersteres während des Gewitters und zweiteres bei unseren insgesamt zwei Ruhetagen ausgezahlt hat. Insgesamt ist er auch sehr robust.
                                    Weniger gut gefällt mir, dass er so wenig Möglichkeiten besitzt, um Dinge außen am Rucksack zu befestigen. Habe daher ein elastisches Band kreuzweise durch die Daisychain gezogen, um Groundsheet o.ä. anzubringen. Auch die Getränkeversorgung finde ich problematisch, da er zwar ein Fach für ein Trinksystem, aber keine Schlauchdurchleitung besitzt. Innerhalb des Rucksacks transportierte Getränke lassen sich nur umständlich erreichen, da das Hauptfach nicht nur durch das Deckelfach verdeckt, sondern auch mit einem Rollverschluss gesichert ist. Deswegen hab ich zusätzlich noch ein Halfter am Hüftgurt angebracht, in das eine 0,75l PET-Flasche passt.
                                    Mit diesen Ergänzungen finde ich den Rucksack dann aber top!

                                    Edit: Der Rucksack wiegt 1,5kg.
                                    Zuletzt geändert von Bearded; 27.10.2013, 02:35.
                                    "Auf der Spaß-Galeere, wäre lieber alleine - von hinten schreit jemand: Jetzt rudert ihr Schweine!" (Kettcar)

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                                    • FrankK
                                      Erfahren
                                      • 22.03.2011
                                      • 254
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                                      #19
                                      AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                                      Wenn ich mich recht entsinne geht es ja von Le Hohwald zum Mont Saint Odile und dann nach Barr hinab. Danach über kleine Sträßchen nach Andlau und dann hinauf Richtung Ungersberg oder erstmal zum Col du Ungersberg. In der offenen Behausung, im Anstieg zum Ungersberg, die für die Jäger von dort gedacht ist, hatte ich übernachtet. Ich erinnere mich dass der Weg danach immer steiler und steiler wurde. Und das dort Wildschweine unterwegs sind kann ich mir gut vorstellen. Meine Begegnungen mit ihnen hatte ich allerdings kurz nach Urmatt und dann kurz vor Ribeauvillé. In den Vogesen scheint es wohl Unmengen an Wildschweinen zu geben.

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                                      • DaDavid
                                        Erfahren
                                        • 14.04.2013
                                        • 160
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [FR] Schweineangst und Naturdisko - 10 Tage in den Vogesen

                                        Ganz vielen Dank, vor allem für die Ausführungen gut und schlecht!
                                        Ich werd das mal mit nem kleineren Modell von Exped testen und den auf jeden Fall im Blick behalten.

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