Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Nach und nach möchte ich die Donau bis zum Delta auf dem Donau-Radweg erkunden. Deshalb stelle ich den Bericht schon einmal prophylaktisch unter "Europa" ein. Bis "wir" Tulcea erreichen, könnte es etwas dauern. Sozusagen zur Einleitung möchte ich schon einmal von den beiden ersten Etappen berichten. Fangen wir also in Donaueschingen an und gucken mal, wie es voran geht. Nichts für Puristen. Das wird ein übles Section-Gehike.
2.6.2013
Samstag. Es regnet in Strömen. Seit Tagen. Wir fahren nach Donaueschingen, um ein Stück die Donau abwärts zu fahren. Ab Sonntag ist ein Nachlassen der Regenfälle und dann für die Woche strahlender Sonnenschein angesagt. Darauf bauen unsere Pläne auf. Tatsächlich hört es am späten Nachmittag auf zu regnen. Es trieft natürlich alles. Wir fahren auf den Campingplatz am Riedsee. Er wird von Dauercamping-Residenzen dominiert. Leute wie wir sind offensichtlich nicht sehr willkommen. Obwohl es auch höher gelegene Flächen gibt und praktisch kaum jemand anwesend ist, müssen Zelte natürlich auf die Zeltwiese. Am tiefst gelegenen Punkt. Bei jedem Schritt sackt man bis über die Schuhe in den Schlamm ein. Auch das Auto muss in den Schlamm. Die asphaltierten Flächen sind potenziell anreisenden Wohnmobilen vorbehalten.
3.6.2013
So sind wir froh, am nächsten Morgen abreisen zu dürfen. Wir parken unser Auto auf einem öffentlichen Parkplatz in Bahnhofsnähe. Die Brigach, einer der beiden Donau-Quellflüsse fließt dran vorbei, beladen unsere Räder und – los.
Die Brigach entlang geht es zur Donauquelle. Genau wie im letzten Jahr ist sie, da rundum Baustelle, nur von weitem zu sehen. Durch den Schlosspark erreichen wir den Donau-Radweg und folgen ihm stadtauswärts. Die Landschaft ist zunächst einmal sehr offen. Der Weg ist vorbildlich ausgeschildert. Einige Sonntags-Ausflügler sind unterwegs. Die noch junge Donau ist reichlich gefüllt und schlägt fröhlich Haken. Die grünen Hügel laufen flächig talabwärts aus. Das sind keine Rinnsale mehr, die sich da bewegen. Das ist eine Wasserschicht. Sollte das etwa ein Hochwasser werden?
Hinter Immendingen kommen wir an die Donauversinkung. Hier kann man etwa die Hälfte des Jahres im Flussbett spazieren gehen, da die Donau über ein Höhlensystem Richtung Rhein verschwindet und sich danach erst wieder durch neue Zuläufe auffüllen muss. Es gibt einen Kiosk. Eine Zeltgelegenheit. Einen Kinderspielplatz. Und einen Fußweg zur Versinkung. Weit können wir ihm nicht folgen, da er überflutet ist. Da müssen wir wohl noch mal wiederkommen.
Ein Stückchen weiter steht eine Abschrankung auf dem Weg. „Hochwasser“. Neugierig fahren wir weiter. Wie die anderen Radler auch. Etwa 100 m weiter steht der Weg unter Wasser. Wir kehren um, wechseln auf die Straße oben drüber und sehen von dort aus, wie der Weg jetzt über weite Passagen unter Wasser steht. Wir erreichen Möhringen über die Autostraße, können dort aber wieder auf den Radweg direkt an der Donau wechseln. Er liegt hoch genug, wenn auch direkt am Fluss. Das ist natürlich schöner.
Hinter Tuttlingen ist der Radweg überflutet. Wieder geht es auf die Autostraße. Die Hügel sind jetzt höher und dichter zusammen gerückt. Wir mühen uns aufwärts. Die Autostraße ist auch unangenehm stark befahren. Auf Mühlheim zu treffen wir auf eine einheimische Familie zu Rad. Sie meinen, es gäbe kein Hochwasser. Wir wären unsinnigen Hinweisen auf den Leim gegangen und könnten beruhigt ins Tal zurück. Zunächst einmal erreichen wir aber, da wir nun schon einmal so weit oben herumkurven, das Mühlheimer Schloss und die historische Oberstadt, ein ausgesprochen idyllisches Eckchen, das wir ganz für uns haben. Wir kochen uns am Brunnen vor dem Rathaus einen Kaffee.
Jetzt wird das Tal eng. Der Radweg ist tatsächlich nicht überflutet, da er weit oben liegt. Viele Radler und Wanderer sind unterwegs. Der Naturpark Obere Donau ist wunderschön. Der Fluss schlängelt sich durch das enge Tal. Oben ragen spektakulär die Felsen aus dem Wald. Es gibt schöne Picknickplätze. Und oben auf den Bergen thronen diverse Burgen und Schlösser. Die Straße ist weit weg, so dass man keinen Autoverkehr mehr hört. Eine Strecke zum Träumen. Wir können uns kaum satt sehen. Der Weg ist in weiten Teilen unbefestigt und durch die starken Regenfälle ziemlich ausgespült. Trotzdem aber noch problemlos befahrbar.
Von oben kommen wir zum Kloster Beuron. Dessen Kirche statten wir natürlich einen Besuch ab. Rundum gibt es diverse Gaststätten, Andenkenläden, ein Pilgerbüro – alles, was man so braucht und noch mehr. Sehr hoch oben drüber sieht man die Burg Wildenstein. Mit Jugendherberge. Gut, dass wir unser Zelt dabei haben. Einen ausführlichen Stop machen wir an der Kapelle St. Maurus. So eine Jugendstil-Kapelle im Wald mit Quelle davor – das hat was. In Hausen gibt es einen Campingplatz, der uns empfohlen wurde. Der steht unter Wasser.
Immer noch ist die Landschaft beeindruckend. Es sind jetzt weniger Radler und Wanderer unterwegs. Viele sind in Beuron in den Zug gestiegen. Die anderen sitzen offensichtlich alle im Biergarten der Neumühle. Jedenfalls könnte man den Eindruck haben. Der Donau-Radweg führt hier direkt über den Hof. Und zwischen all den Schildern übersehen wir einen Zettel auf dem steht, dass der Radweg ab hier überflutet und nicht mehr befahrbar ist.
An Gutenstein kommen wir noch vorbei. Wir kommen an die Schmeie. Wohl normalerweise nur ein kleines Flüsschen. Wenn überhaupt. Jetzt tost das Wasser gewaltig. Die überschwemmten Radwegstücke werden immer länger. Das Wasser tiefer. Bis wir schließlich bis zum Hintern drinstehen, während wir die Räder längst schieben. Irgendwann geht es nicht mehr weiter. Überall um uns herum ist Wasser. Oben über das enge Tal führt eine Straßenbrücke. Aber wie kommt man da rauf? Wir rufen einen Spaziergänger, der von oben auf die Fluten guckt. Er lotst uns aus der Patsche. Wir müssen zwar fast senkrecht den Berg hoch, sind aber reichlich froh, als wir oben angekommen sind.
Nun geht es trocken über die Straße nach Sigmaringen. Bald passieren wir ein Gewerbegebiet und folgen den Wegweisern zum Campingplatz, der glücklicherweise nicht überschwemmt ist. Wir werden freundlich aufgenommen – trotz des vielen Schlamms, den wir mitbringen. Und treffen hier viele Radfahrer, die alle schon mehr oder weniger durchnässt sind.
2.6.2013
Samstag. Es regnet in Strömen. Seit Tagen. Wir fahren nach Donaueschingen, um ein Stück die Donau abwärts zu fahren. Ab Sonntag ist ein Nachlassen der Regenfälle und dann für die Woche strahlender Sonnenschein angesagt. Darauf bauen unsere Pläne auf. Tatsächlich hört es am späten Nachmittag auf zu regnen. Es trieft natürlich alles. Wir fahren auf den Campingplatz am Riedsee. Er wird von Dauercamping-Residenzen dominiert. Leute wie wir sind offensichtlich nicht sehr willkommen. Obwohl es auch höher gelegene Flächen gibt und praktisch kaum jemand anwesend ist, müssen Zelte natürlich auf die Zeltwiese. Am tiefst gelegenen Punkt. Bei jedem Schritt sackt man bis über die Schuhe in den Schlamm ein. Auch das Auto muss in den Schlamm. Die asphaltierten Flächen sind potenziell anreisenden Wohnmobilen vorbehalten.
3.6.2013
So sind wir froh, am nächsten Morgen abreisen zu dürfen. Wir parken unser Auto auf einem öffentlichen Parkplatz in Bahnhofsnähe. Die Brigach, einer der beiden Donau-Quellflüsse fließt dran vorbei, beladen unsere Räder und – los.
Die Brigach entlang geht es zur Donauquelle. Genau wie im letzten Jahr ist sie, da rundum Baustelle, nur von weitem zu sehen. Durch den Schlosspark erreichen wir den Donau-Radweg und folgen ihm stadtauswärts. Die Landschaft ist zunächst einmal sehr offen. Der Weg ist vorbildlich ausgeschildert. Einige Sonntags-Ausflügler sind unterwegs. Die noch junge Donau ist reichlich gefüllt und schlägt fröhlich Haken. Die grünen Hügel laufen flächig talabwärts aus. Das sind keine Rinnsale mehr, die sich da bewegen. Das ist eine Wasserschicht. Sollte das etwa ein Hochwasser werden?
Hinter Immendingen kommen wir an die Donauversinkung. Hier kann man etwa die Hälfte des Jahres im Flussbett spazieren gehen, da die Donau über ein Höhlensystem Richtung Rhein verschwindet und sich danach erst wieder durch neue Zuläufe auffüllen muss. Es gibt einen Kiosk. Eine Zeltgelegenheit. Einen Kinderspielplatz. Und einen Fußweg zur Versinkung. Weit können wir ihm nicht folgen, da er überflutet ist. Da müssen wir wohl noch mal wiederkommen.
Ein Stückchen weiter steht eine Abschrankung auf dem Weg. „Hochwasser“. Neugierig fahren wir weiter. Wie die anderen Radler auch. Etwa 100 m weiter steht der Weg unter Wasser. Wir kehren um, wechseln auf die Straße oben drüber und sehen von dort aus, wie der Weg jetzt über weite Passagen unter Wasser steht. Wir erreichen Möhringen über die Autostraße, können dort aber wieder auf den Radweg direkt an der Donau wechseln. Er liegt hoch genug, wenn auch direkt am Fluss. Das ist natürlich schöner.
Hinter Tuttlingen ist der Radweg überflutet. Wieder geht es auf die Autostraße. Die Hügel sind jetzt höher und dichter zusammen gerückt. Wir mühen uns aufwärts. Die Autostraße ist auch unangenehm stark befahren. Auf Mühlheim zu treffen wir auf eine einheimische Familie zu Rad. Sie meinen, es gäbe kein Hochwasser. Wir wären unsinnigen Hinweisen auf den Leim gegangen und könnten beruhigt ins Tal zurück. Zunächst einmal erreichen wir aber, da wir nun schon einmal so weit oben herumkurven, das Mühlheimer Schloss und die historische Oberstadt, ein ausgesprochen idyllisches Eckchen, das wir ganz für uns haben. Wir kochen uns am Brunnen vor dem Rathaus einen Kaffee.
Jetzt wird das Tal eng. Der Radweg ist tatsächlich nicht überflutet, da er weit oben liegt. Viele Radler und Wanderer sind unterwegs. Der Naturpark Obere Donau ist wunderschön. Der Fluss schlängelt sich durch das enge Tal. Oben ragen spektakulär die Felsen aus dem Wald. Es gibt schöne Picknickplätze. Und oben auf den Bergen thronen diverse Burgen und Schlösser. Die Straße ist weit weg, so dass man keinen Autoverkehr mehr hört. Eine Strecke zum Träumen. Wir können uns kaum satt sehen. Der Weg ist in weiten Teilen unbefestigt und durch die starken Regenfälle ziemlich ausgespült. Trotzdem aber noch problemlos befahrbar.
Von oben kommen wir zum Kloster Beuron. Dessen Kirche statten wir natürlich einen Besuch ab. Rundum gibt es diverse Gaststätten, Andenkenläden, ein Pilgerbüro – alles, was man so braucht und noch mehr. Sehr hoch oben drüber sieht man die Burg Wildenstein. Mit Jugendherberge. Gut, dass wir unser Zelt dabei haben. Einen ausführlichen Stop machen wir an der Kapelle St. Maurus. So eine Jugendstil-Kapelle im Wald mit Quelle davor – das hat was. In Hausen gibt es einen Campingplatz, der uns empfohlen wurde. Der steht unter Wasser.
Immer noch ist die Landschaft beeindruckend. Es sind jetzt weniger Radler und Wanderer unterwegs. Viele sind in Beuron in den Zug gestiegen. Die anderen sitzen offensichtlich alle im Biergarten der Neumühle. Jedenfalls könnte man den Eindruck haben. Der Donau-Radweg führt hier direkt über den Hof. Und zwischen all den Schildern übersehen wir einen Zettel auf dem steht, dass der Radweg ab hier überflutet und nicht mehr befahrbar ist.
An Gutenstein kommen wir noch vorbei. Wir kommen an die Schmeie. Wohl normalerweise nur ein kleines Flüsschen. Wenn überhaupt. Jetzt tost das Wasser gewaltig. Die überschwemmten Radwegstücke werden immer länger. Das Wasser tiefer. Bis wir schließlich bis zum Hintern drinstehen, während wir die Räder längst schieben. Irgendwann geht es nicht mehr weiter. Überall um uns herum ist Wasser. Oben über das enge Tal führt eine Straßenbrücke. Aber wie kommt man da rauf? Wir rufen einen Spaziergänger, der von oben auf die Fluten guckt. Er lotst uns aus der Patsche. Wir müssen zwar fast senkrecht den Berg hoch, sind aber reichlich froh, als wir oben angekommen sind.
Nun geht es trocken über die Straße nach Sigmaringen. Bald passieren wir ein Gewerbegebiet und folgen den Wegweisern zum Campingplatz, der glücklicherweise nicht überschwemmt ist. Wir werden freundlich aufgenommen – trotz des vielen Schlamms, den wir mitbringen. Und treffen hier viele Radfahrer, die alle schon mehr oder weniger durchnässt sind.
Kommentar