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Kaukasus, Juli 2012
Am Zürcher Flughafen fiebern Drei zusammen, die sich schon mal für erfreuliche Touren gefunden haben: ein toller Wanderer (Becks), ein starker Kletterer (Flachlandtiroler) und, ahmm… ich. Es geht für alle ins Unbekannte, ein alter Traum, ein paar knappe E-mails, eine unleserliche Karte und einige Tourenbeschreibungen, teilweise 40 Jahre alt (Friedrich Bender, Classic Climbs in the Caucasus). Was wird uns wohl erwarten?
Keiner von uns war schon mal in Russland, in den Kaukasus schon mal gar nicht, wir essen noch die (vermeintlich) letzten frischen Früchten für die nächsten zwei Wochen und fliegen dann ab, zunächst nach Moskau. Dort erwartet uns eine grosse und sehr langsame Schlange am Passport-Schalter. Nach etwa einer Stunde sind wir schon im Stress, der nächste Flug nach Mineralnie Vody ist schon in weniger als 1,5 Stunden und wir wissen nicht vom welchen Terminal. Becks will kurz fragen und wird dann, überraschenderweise, zum nächsten Schalter abgewunken, der nur für Russen war. Die Passkontrolle ist in 10 Minuten vorbei, wir dürfen rennen. Zunächst einmal das Gepäck holen, wir haben für jeden 23 Kg plus den 8-10 Kg schweren kleinen Rucksack als Handgepäck. Der Terminal scheint eine unleserliche Falle zu sein, nirgendwo lateinische Buchstaben, nirgendwo das Gepäck von Zürich aufgelistet. Nach einigem, chaotischem Hin und Her holen wir die Taschen und dürfen diesmal richtig rennen. Der andere Flug geht in einem 2-3 Km entfernten Terminal ab.
Um Mitternacht kommen wir in Min. Vody an, dort sollten wir abgeholt und ins Base Camp Bezengi gebracht werden, so der Plan. Die Bestätigungs-Email war 4 Worte lang, zwei auf Russisch, zwei auf Englisch. Ob da jemand wirklich wartet? Tatsächlich, ein sehr freundlicher, nicht Englisch sprechender Russe: „Bezengi? Bezengi. Alex? Alex“. Die Fahrt findet in einem alten englischen Auto (Steuer rechts) auf zunächst normalen, später recht abenteuerlichen Strassen statt. Helmut
, der Fahrer, fährt mit Vollgas rechts an allen vorbei, laute Musik hörend, gegen 3 Uhr morgens telefonierend und allen möglichen Strassenlöchern gekonnt abweichend. Der letzte Teil der Fahrt durch die Republik Kabardino-Balkarien ist das sehr langeTal Bezengi, die Strasse kann man kaum noch Strasse nennen, wir werden quer durch das Auto geschleudert, keiner kann schlafen. Wir wundern uns dass das Auto doch irgendwie die kraterähnliche Löcher überwindet.
Wir befinden jetzt in das offizielle Grenzgebiet zu Georgien, dafür hat uns der Camp Permits besorgt, die werden jetzt an einem Militärpunkt penibel von einem schläfrigen Soldaten kontrolliert. Alles wird eingetragen, bei der Abreise ebenso.
Kurz vorm Ziel verschwindet der Weg in einer Mure, der Fahrer spricht uns auf russisch an, keiner versteht ihn. Er fährt rückwärts und deutet uns an, aus dem Auto auszusteigen. Na toll, jetzt noch paar Km mit 30 Kg Gepäck laufen? Unmöglich. Ich kapiere irgendwann von seinen Gesten dass uns hinter der Mure ein anderes Auto abholen würde. Ich laufe los, den grossen Rucksack auf dem Rücken, den kleinen vorne. Langsam dämmert es, die Nacht ist schon fast durch. Ich sehe Martin´s Licht vor mir und will direkt auf die Mure steigen, die schien mir hart zu sein. Nach 2 Schritten versinke ich bis zu den Knöchel in Schlamm, ich will mich umdrehen. Da ich aber viel mehr an Gewicht trage als ich überhaupt könnte, bringt mich das aus dem Gleichgewicht und ich falle auf der Seite. Ein hysterischer Lachkrampf überfällt mich, es ist halb 5 in der Früh, wir sind seit 16-17 Stunden unterwegs und jetzt stecke ich mit meiner Tourenausrüstung im Schlamm.
Wir erreichen trotzdem wohlauf das Basislager Bezengi, ein richtiges Dorf ist das, gut ausgebaut, viel mehr als wir uns vorgestellt haben. Ali, der nette Camp Leiter, begrüsst uns mit Cognac und bietet uns, mich anblickend, ein Zimmer mit Dusche an. Wir lehnen erstmals ab, so gut wollten wir uns doch nicht gehen lassen
, aber dann nehmen doch an und richten uns für die nächsten 14 Tage in einem einfachen, leicht müffelndem aber doch konfortablen Zimmer ein.


Am Zürcher Flughafen fiebern Drei zusammen, die sich schon mal für erfreuliche Touren gefunden haben: ein toller Wanderer (Becks), ein starker Kletterer (Flachlandtiroler) und, ahmm… ich. Es geht für alle ins Unbekannte, ein alter Traum, ein paar knappe E-mails, eine unleserliche Karte und einige Tourenbeschreibungen, teilweise 40 Jahre alt (Friedrich Bender, Classic Climbs in the Caucasus). Was wird uns wohl erwarten?
Keiner von uns war schon mal in Russland, in den Kaukasus schon mal gar nicht, wir essen noch die (vermeintlich) letzten frischen Früchten für die nächsten zwei Wochen und fliegen dann ab, zunächst nach Moskau. Dort erwartet uns eine grosse und sehr langsame Schlange am Passport-Schalter. Nach etwa einer Stunde sind wir schon im Stress, der nächste Flug nach Mineralnie Vody ist schon in weniger als 1,5 Stunden und wir wissen nicht vom welchen Terminal. Becks will kurz fragen und wird dann, überraschenderweise, zum nächsten Schalter abgewunken, der nur für Russen war. Die Passkontrolle ist in 10 Minuten vorbei, wir dürfen rennen. Zunächst einmal das Gepäck holen, wir haben für jeden 23 Kg plus den 8-10 Kg schweren kleinen Rucksack als Handgepäck. Der Terminal scheint eine unleserliche Falle zu sein, nirgendwo lateinische Buchstaben, nirgendwo das Gepäck von Zürich aufgelistet. Nach einigem, chaotischem Hin und Her holen wir die Taschen und dürfen diesmal richtig rennen. Der andere Flug geht in einem 2-3 Km entfernten Terminal ab.
Um Mitternacht kommen wir in Min. Vody an, dort sollten wir abgeholt und ins Base Camp Bezengi gebracht werden, so der Plan. Die Bestätigungs-Email war 4 Worte lang, zwei auf Russisch, zwei auf Englisch. Ob da jemand wirklich wartet? Tatsächlich, ein sehr freundlicher, nicht Englisch sprechender Russe: „Bezengi? Bezengi. Alex? Alex“. Die Fahrt findet in einem alten englischen Auto (Steuer rechts) auf zunächst normalen, später recht abenteuerlichen Strassen statt. Helmut

Wir befinden jetzt in das offizielle Grenzgebiet zu Georgien, dafür hat uns der Camp Permits besorgt, die werden jetzt an einem Militärpunkt penibel von einem schläfrigen Soldaten kontrolliert. Alles wird eingetragen, bei der Abreise ebenso.
Kurz vorm Ziel verschwindet der Weg in einer Mure, der Fahrer spricht uns auf russisch an, keiner versteht ihn. Er fährt rückwärts und deutet uns an, aus dem Auto auszusteigen. Na toll, jetzt noch paar Km mit 30 Kg Gepäck laufen? Unmöglich. Ich kapiere irgendwann von seinen Gesten dass uns hinter der Mure ein anderes Auto abholen würde. Ich laufe los, den grossen Rucksack auf dem Rücken, den kleinen vorne. Langsam dämmert es, die Nacht ist schon fast durch. Ich sehe Martin´s Licht vor mir und will direkt auf die Mure steigen, die schien mir hart zu sein. Nach 2 Schritten versinke ich bis zu den Knöchel in Schlamm, ich will mich umdrehen. Da ich aber viel mehr an Gewicht trage als ich überhaupt könnte, bringt mich das aus dem Gleichgewicht und ich falle auf der Seite. Ein hysterischer Lachkrampf überfällt mich, es ist halb 5 in der Früh, wir sind seit 16-17 Stunden unterwegs und jetzt stecke ich mit meiner Tourenausrüstung im Schlamm.
Wir erreichen trotzdem wohlauf das Basislager Bezengi, ein richtiges Dorf ist das, gut ausgebaut, viel mehr als wir uns vorgestellt haben. Ali, der nette Camp Leiter, begrüsst uns mit Cognac und bietet uns, mich anblickend, ein Zimmer mit Dusche an. Wir lehnen erstmals ab, so gut wollten wir uns doch nicht gehen lassen




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