[RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

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  • volx-wolf

    Lebt im Forum
    • 14.07.2008
    • 5576
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

    Unterhalb des Stundenturmes an der Piata Hermann Oberth (bzw. vlt. auch schon Str. des 1. Dezember) gab es, zumindest vor 6 Jahren, auch noch einen Campingplatz. War in einem Hinterhof, der Spielplatz eines ehemaligen Kindergartens, auffällig vor allem wegen des Computerclubs, der dort seinen Sitz hatte und von einem ehemaligen Mathemaiklehrer/-professor betreut wrude, der auch den Platz leitete. Recht angenehm und vor allem sehr, sehr zentral.

    Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
    daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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    • Peter83
      Fuchs
      • 22.08.2010
      • 1115
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

      Sehr spannender Bericht und tolle Bilder. Macht richtig Lust das Land selbst zu entdecken.

      Grüsse,
      Peter
      "A man who is a man goes on till he can do no more and then goes twice as far."

      Norwegian saying

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      • Abt
        Lebt im Forum
        • 26.04.2010
        • 5726
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

        Die gelben Stadttore habe ich direkt vergessen für meine rumänische Unikatsammlung.

        Danke für eure Angabe der Campingplätze. Könnte bei nächtlicher Anreise wichtig werden. Freue mich auf Sqirrels Weiterfahrt.

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        • squirrel
          Gerne im Forum
          • 25.04.2010
          • 83
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

          Mittwoch, 24.8.
          Durch die Bicaz-Klamm


          Gerade als ich mich zum Frühstück auf die Terrasse gesetzt habe, hält ein Polizeiauto am Straßenrand, kurz darauf ein zweites -- das Ganze immer noch auf der Passhöhe des Bucin-Passes mit vielleicht zwei Dutzend Häusern. Vier Männer steigen aus und betreten das Grundstück, ein Anzugträger, zwei Männer in Hemden und ein uniformierter Polizist. Ihr Ziel ist meine Wirtsfamilie. Recht schnell wird mir klar, dass dies ein unangekündigter Besuch der rumänischen Wirtschaftsprüfer ist... Ich gehe wieder auf's Zimmer und packe meine Sachen, weil meine Gastgeber mit dem überraschenden Besuch voll ausgelastet sind und mich und meinen Frühstückswunsch komplett ignorieren. Aus dem Zimmer höre ich, wie die Diskussion im Stockwerk unter mir lauter wird... Ich gebe die Hoffnung auf das Frühstück auf und entschließe mich zum Aufbruch. Etwas verunsichert bin ich schon, wie ich mich verhalten soll, da ich bei meinem "Checkin" nicht das übliche Registrierungsformular ausfüllen musste. Aber das ist nicht mein Problem. Als ich mit meinen Taschen beladen in die Gaststube komme, wird erst mal meine Registrierung nachgeholt, inklusive einer kritischen Begutachtung meines Passes durch die Offiziellen.

          Nachdem die Bücher geprüft sind und der Stress für meine Gastgeber vorbei ist, bekomme ich doch noch ein Frühstück, Eier mit leckerem Speck. So mache ich mich gestärkt auf den Weg Richtung Gheorgheni. Die Abfahrt in den im leichten Nebel liegenden Talkessel ist ziemlich rasant, so dass sogar ein von mir aufgeschreckter Hund die Verfolgung schnell aufgibt.

          Auf der anderen Seite von Gheorgheni beginnt gleich die Auffahrt zum ca. 1250 Meter hohen Bicaz-Pass. Auf der Passhöhe erstehe ich an einem kleinen Stand ein Glas Honig aus lokaler Produktion. Damit garantiert nichts ausläuft, sichere ich den Deckel mit Klebeband und verpacke das Plastikglas noch in einer Plastiktüte (Planungsfehler Nr. 3...).
          Der touristisch gut erschlossene Lacu Roșu auf der Abfahrt des Passes ist ein willkommener Rastplatz für die Mittagspause. Es gibt Honigbrot mit den Himbeeren von gestern, köstlich, auch wenn die Himbeeren nicht ganz vegetarisch sind...

          Die weitere Abfahrt durch die Bicaz-Klamm ist landschaftlich spektakulär, aber das starke Gefälle und der Autoverkehr auf der engen Straße erlauben es kaum, anzuhalten oder den Blick weg von der Straße auf die steil aufragenden Felsformationen zu richten.



          Der Tag endet auf einem Campingplatz direkt unter der Staumauer des Stausees Izvorul Muntelui (Lacul Bicaz). Zum ersten Mal seit einer guten Woche gibt es einen kurzen Regenschauer.


          Das Badezimmer


          Nächtlicher Blick auf die Staumauer

          98 km, 4:33 h

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          • squirrel
            Gerne im Forum
            • 25.04.2010
            • 83
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

            Donnerstag, 25.8.
            Das Tal der Bistrița


            Der nächste Morgen präsentiert sich trocken, aber bewölkt -- ideales Wetter für die heute geplante Etappe: Zunächst möchte ich flussaufwärts der Bistrița folgen, um dann über einen kleinen Pass die ersten Moldauklöster rund um Gura Humorului zu erreichen. Etwa 140 km wären das, mal sehen, was realistisch ist.

            Zunächst geht es über die Staumauer auf die andere Seite des Lacul Bicaz, danach folgen knapp 40 km entlang des Stausees. Inzwischen habe ich mich mit der Streckenführung entlang von Stauseen angefreundet, der ständige Wechsel zwischen bergauf und bergab fast ohne flache Abschnitte macht mir heute weniger aus als noch vor einer Woche am Lacul Vidraru.

            Nach dem Ende des Stausees folge ich weiter der Bistrița, die sich in einem engen Tal quer durch die gesamten Ostkarpaten zieht. Stück für Stück werden die Ortschaften in diesem abgeschiedenen Tal kleiner.



            Auf einmal kommen mir zwei gar nicht so recht in die Landschaft passende Verkehrsteilnehmer entgegen, es sind schwerbepackte Reiseradler. Ein willkommener Anlass für eine kurze Pause und einen Austausch über die Routen und die bisherigen Erlebnisse. Die beiden Radler kommen aus Polen, er ist gerade auf der Reise von Norwegen nach Südafrika, sie begleitet ihn auf dem Teilstück von Polen bis Istanbul...
            Ein paar gegenseitige Streckentipps -- unsere gefahrenen bzw. geplanten Routen überschneiden sich zumindest ein Stück weit -- und ein Crashkurs "Rumänisch für Reiseradler" (à la "Kann ich hier mein Zelt aufstellen?") runden die Begegnung ab.



            Nach einer Mittagspause am Straßenrand und knapp 80 km entlang der Bistrița zweige ich auf eine kleine Nebenstraße in Richtung des Tarnița-Passes (1161m) ab. Ich werde nicht enttäuscht, die Straße ist asphaltiert, obwohl meine Karte sie in die niedrigsten Kategorie einordnet. Die nächsten 10 km geht es durch ein fast menschenleeres, dicht bewaldetes Tal zur Passhöhe. Abgesehen davon, dass diese Passhöhe die letzte Hürde auf meinem Weg durch die Ostkarpaten ist, ist sie recht unspektakulär, daher rolle ich gleich weiter bergab. Das erste Anzeichen menschlicher Aktivität auf dem Weg bergab sind ein paar verlassene und verfallene Industrieanlagen und ein leuchtend rostfarbener Bach, der irgendwo in den Anlagen seinen Ursprung zu haben scheint und das Tal und die folgenden Dörfer durchfließt...


            Bei dieser Geisterindustrie handelt es sich um einen aufgegebenen Tagebau (47.354771 N, 25.713696 E). Die spärlichen Internetquellen dazu nennen abwechselnd Kupfer und Uran als ehemals hier abgebaute Rohstoffe. Egal was es ist, die Bewohner der Dörfer unterhalb beneide ich nicht.

            Ungefähr auf Höhe dieser Anlagen ändert sich auch der Straßenbelag der bisher recht glatten Straße hin zu Betonplatten, die ihre besten Jahre schon lange hinter sich haben. Nach gut 20 km auf diesem Untergrund und etwa 4000-fachem zwangsweisen durchgeschüttelt werden bin ich froh, bei Frasin endlich die Europastraße nach Suceava zu erreichen. Die heutige Etappe endet in Voroneț, gegen Ende spüre ich deutlich die Anstrengung der letzten paar Tage in den Beinen. Der örtliche "Campingplatz" überzeugt mich nicht -- er bietet keinen sichtbaren Mehrwert gegenüber wildem Zelten --, daher wähle ich die bequeme Alternative einer Pension unweit des Klosters Voroneț und nutze den Komfort zum Wäsche waschen und Akkus laden.

            134 km, 7:03 h
            Zuletzt geändert von squirrel; 06.04.2012, 01:25. Grund: Typo

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            • jannemann
              Anfänger im Forum
              • 01.03.2008
              • 31
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

              Super Bericht!!!
              Wenn ich immer direkt mein Geld für einen Flug in das Land eines gelesenen Reiseberichts investieren würde, weil ich davon grade so angetan bin, dann könnte ich hier nicht schreiben, weil kein Geld mehr für Internet da wäre

              => Ich habe auch Bock (Du hast es mir schmackhaft gemacht^^) die Ecke mal zu bereisen!
              Ich liebe meine neue "Lücke im Lebenslauf"

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              • Abt
                Lebt im Forum
                • 26.04.2010
                • 5726
                • Unternehmen

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                Haben damals den Weg von Cimp.-Moldovenesc über den Rarau-Pass genommen. Das war die blanke Katastrophe. Bin gespannt wie dein Weg weiterführt.
                Bei Brosteni wurde Mangan gefördert
                Zuletzt geändert von Abt; 06.04.2012, 01:41.

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                • squirrel
                  Gerne im Forum
                  • 25.04.2010
                  • 83
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                  Freitag, 26.8.
                  Von Kloster zu Kloster - die südliche Bukowina


                  Mein ursprünglicher Plan, als nächste Etappe über den Ciumarna-Pass und die Klöster Moldovița und Sucevița nach Putna zu fahren, erscheint mir eine Nummer zu groß für heute. So wähle ich eine etwas entschärfte Variante, entlang der Ausläufer der Bergketten soll es über Solca nach Putna gehen. Die beiden heute verpassten Klöster kann ich ja von Putna aus immer noch auf dem Weg nach Câmpulung Moldovenesc erreichen...

                  Zuerst geht es aber zum Kloster Voroneț und dessen berühmten Wandmalereien an den Außenmauern. Nachdem ich jetzt eine relativ entspannte Tagesetappe vor mir habe, kann ich mir Zeit nehmen, einige der zahllosen Details auf den Fresken zu entdecken.

                  So bin ich zur Mittagspause erst in Solca. Gelegentlicher Gegenwind und viele kleine Anstiege halten auf. Auch die vermeintlich flache Strecke hat ihre Höhenmeter.





                  Trotzdem entschließe ich mich hier zu einem kleinen Abstecher nach Arbore. Dort finde ich die ebenfalls für ihre Außenmalereien bekannte Kirche jedoch nicht. Die eingeschlagene Abkürzung auf dem Rückweg zur Hauptstraße Richtung Putna komplettiert das Erlebnis: Anstatt auf Asphalt -- wie in einer Karte am Straßenrand eingezeichnet -- geht es über einen Feldweg der Glattheit "very horrible" (Fortsetzung von Fehler Nr. 3, aber das werde ich erst später merken...). Hoffentlich haben sich auf den paar Kilometern nicht zu viele Schrauben gelockert...


                  Apfelbaumallee

                  Heute fällt mir zum ersten Mal bewusst auf, um wie viel einfacher die meisten Menschen hier leben: Immer häufiger sehe ich auf den Feldern keine Traktoren, sondern ganze Familien, die ihr Land in Handarbeit bewirtschaften. Es kommt mir vor, als wäre die Zeit stehengeblieben.


                  Kloster Solca


                  Kirche Izvorul Tămăduirii in Horodnic de Sus


                  Kloster Putna

                  Kurz vor der ukrainischen Grenze zweigt die Stichstraße nach Putna ab, das den Abschluss eines kleinen, abgelegenen Tals bildet. Ohne das berühmte Kloster würde sich wohl kaum ein Tourist hierher verirren.
                  Zuerst radle ich durch den ganzen Ort bis unmittelbar vor der Pforte in der Ummauerung des Klosters. Mein Reiseführer erwähnt eine vom Kloster betriebene Campingmöglichkeit ("a summer campsite with cabins"), die möchte ich finden. Anstatt den Zeltplatz zu finden, lerne ich die Vertriebsmethoden der örtlichen Tourismusindustrie, vertreten durch eine Gruppe Frauen vor dem Klostereingang, kennen: "Cazare?" -- "Loc de campare?" Daraufhin wird mir von Regen (es hat schon die letzten zehn Tagen so gut wie nicht geregnet), Kälte (es ist Hochsommer!) und Bären (dieses Argument zieht noch am ehesten, aber von den Bären hier erhoffe ich mir noch etwas Respekt vor menschlichen Siedlungen) erzählt, mitsamt der Wegbeschreibung zu der Pension, die ich doch stattdessen nehmen möge...
                  Trotz des Ablenkungsmanövers und noch eines weiteren Versuchs eines Mannes am Straßenrand, mich für seine Pension zu begeistern, finde ich die im Reiseführer erwähnte Unterkunft. Sie ist jedoch kein gewöhnlicher Campingplatz, sondern besteht aus etwa zwei Dutzend kleiner Holzhütten im Garten eines zum Kloster gehörenden Gästehauses. Nach einer Weile habe ich mich durchgefragt bis zum Priester, der für die Belegung der Hütten zuständig ist. Für 10 Lei bekomme ich die Übernachtung fast geschenkt.


                  Das ist also der "summer campsite with cabins"

                  Natürlich gibt es auch hier einen Besuch im Kloster, dessen Fresken nicht weniger beeindruckend sind als die in Voroneț.





                  Abends fühle ich mich zunehmend schlechter und appetitlos, also leg' ich mich ohne etwas zu essen bald in meiner kleinen Hütte schlafen. In der Nacht merk' ich, dass meine Verdauung verrückt spielt, anscheinend habe ich mir außer dem Rumänien-Virus noch etwas anderes eingefangen...

                  ca. 82 km

                  Samstag, 27.8.

                  Am Morgen fühle ich mich immer noch sehr schlecht. Den Vormittag verbringe ich abwechselnd schlafend und auf der Toilette. Dass heute Ruhetag ist, steht außer Frage. Länger brauche ich für die Entscheidung, morgen nicht über zwei Pässe nach Câmpulung Moldovenesc zu fahren -- ich kann mir nicht vorstellen, morgen schon wieder ganz fit zu sein --, sondern gleich per Zug in Richtung Cluj.
                  Mit einer Cola-Schwarztee-Keks-Therapie versuche ich die Verdauung wieder in den Griff zu bekommen.

                  Für Beschäftigung sorgen allerdings die Folgen von Fehler Nr. 3: Das Honigglas ist trotz aller Sicherungen ausgelaufen und hat den Inhalt einer Packtasche mit einer klebrigen Schicht überzogen. Außer zu einer Reinigungsaktion und einer kurzen Fahrt zum Bahnhof und zu einem Minimarkt bin ich auch am Nachmittag zu nichts zu gebrauchen.


                  Holzkirche von Volovăț, jetzt aber in Putna, eine der ältesten Kirchen Rumäniens aus dem 14. Jahrhundert

                  Sonntag, 28.8.

                  Als ich aufwache, geht's mir wieder gut, vielleicht hat die Therapie gestern tatsächlich gewirkt.
                  Das erste Teilstück der Zugfahrt von Putna nach Suceava verbringe ich in einem fast leeren Zug, so dass Fahrrad und Gepäck kaum Aufmerksamkeit benötigen.

                  Das zweite Teilstück von Suceava nach Cluj dauert sieben Stunden und ist recht anstrengend: Der Zug ist ein Accelerat älterer Bauart ohne Mehrzweckabteil, also müssen Fahrrad und Gepäck im schmalen Eingangsbereich ganz hinten im Zug Platz finden. Da ständig Leute ein- und aussteigen oder während der Fahrt die Türen zum Rauchen öffnen, verbringe ich die Fahrt stehend neben dem Fahrrad. Außerdem ist da noch der etwa 10-jährige Sohn einer Roma-Familie, der nicht die Finger von meinem Fahrrad lassen kann, mich immer wieder um Geld bittet und mich auch nach dem 20. Mal Schulterzucken und "I don't understand" weiter alles Mögliche fragt...
                  Gegen Ende der Fahrt gibt es immerhin noch eine nette Begegnung mit zwei jungen Rumänen; sie sind auf dem Weg nach Bayern, um dort für ein Jahr zu arbeiten. Es ist ihre erste Reise nach Deutschland, und so versuche ich mit ein paar Tipps den bevorstehenden Kulturschock abzumildern.
                  Noch eine angenehme Überraschung, vielleicht ein kleines Geschenk, weil Sonntag ist: Ausnahmsweise interessiert sich heute keiner der Schaffner auch nur im Geringsten für mein Fahrrad.

                  In Cluj werde ich morgen D. treffen. Sie hat mir schon letztes Jahr in Timișoara Gastfreundschaft angeboten und ist zwischenzeitlich nach Cluj gezogen, so dass sich nun diese Stadt für einen Zwischenstopp anbot. Vorerst nehme ich aber ein Zimmer nahe der Michaelskirche.







                  Abschied von den Karpaten

                  Montag & Dienstag, 29.-30.8.
                  Cluj


                  Zum Ausklang der Radtour verbringe ich zwei Tage bei D. in Cluj.
                  Genauso wie vor einem Jahr in Timișoara bekomme ich zuerst eine kleine Stadtführung. Und ähnlich wie in Timișoara sind es auch hier zwei Kirchen und ihre Vorplätze, die den Stadtkern aufspannen.


                  Noch ein aus Timișoara bekanntes Motiv

                  Den nächsten Tag verbringe ich im botanischen Garten -- offensichtlich ist entweder nicht genügend Geld oder Motivation zur Pflege vorhanden, trotzdem ist es ein schöner Ort für einen entspannten Vormittag -- und dem ethnografischen Museum, das im Gegensatz zum botanischen Garten sehr reichhaltig ausgestattet ist.


                  Cluj am Abend...


                  ... und am Morgen


                  Mittwoch, 31.8. und Donnerstag, 1.9.
                  Abschied


                  Leider ist mein Urlaubszeitfenster bald zu Ende, sonst wäre jetzt noch die Gelegenheit zu einer Tagestour in die Gilău-Berge.
                  Stattdessen mache ich mich auf den Heimweg. Mit dem Zug geht es zunächst nach Oradea und von dort aus weiter über die ungarische Grenze. In diese Richtung ist es auch ganz ohne Probleme möglich, das Fahrrad im Zug mitzunehmen...


                  Im Bahnhof von Oradea

                  Diesmal darf ich in Budapest eine kurze Nacht verbringen. Um 23 Uhr komme ich in Keleti pu an. Meine erste Idee ist es, die Zeit bis zum ersten Zug am nächsten Morgen im Bahnhof zu verbringen -- die Reviews des Bahnhofs lese ich erst viel später --, um Mitternacht sorgt die Polizei aber für einen leeren Bahnhof. Auf der Suche nach anderen Plätzen bleibe ich vor den Luxushotels und dem Casino nahe der Kettenbrücke hängen -- in Sichtweite von Überwachungskameras und Türstehern fühle ich mich sicher.
                  Bei Sonnenaufgang sitze ich schon im Zug nach Györ, und am frühen Nachmittag komme ich zwar etwas müde, aber mit vielen Erinnerungen an eine schöne Reise in München an. Und ich fürchte, der Rumänien-Virus hat sich in den letzten Wochen etwas tiefer festgesetzt...





                  An alle, die den Bericht von Anfang an verfolgt und bis hierher gelesen haben: Vielen Dank für eure Geduld mit meiner Schreibgeschwindigkeit...
                  Zuletzt geändert von squirrel; 03.06.2012, 20:26. Grund: Bildunterschriften

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                  • Abt
                    Lebt im Forum
                    • 26.04.2010
                    • 5726
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                    Danke für deinen Bericht. Für mich ist der sehr interessant

                    Die besagte Eisnbahnstrecke Putna-> Suceava führte früher weiter hinten im Sucevitza-Tal bei Nisipitsu über die Grenze und müsste eine russ. Breitspur sein.Die Überflutungen 1996 und 2008 haben die letzten Kilometer aber unter Schlamm und Geröll begraben und halbe Dörfer dieser Idylle weggeschwemmt.

                    Vielleicht hier auch für andere als Anregung,-das Tal kann man nicht ganz durchfahren, aber über Lupsa und Izvoare Sucevei kann man weiter und kommt in Tibau-> Cirlibaba oder am Prislop heraus. Oder weiter über den Pass Taritza bis Baia Borsa über unasphaltierte Wege. Einsame Strecken durch malerische Landschaften.

                    Die Strecke über Solca sind wir 1986 mit in entgegengesetzter Richtung gefahren, nur nach Putna sind wir nicht hin.
                    http://www.outdoorseiten.net/forum/s...angenen+Zeiten

                    Kannst du bitte noch mal etwas zu den Kirchen sagen. Putna erkenne ich ,ok. aber die anderen sind mir nicht mehr so im Gedächtnis. Die Übernachtungspreise sind sehr verträglich, zumal meist das Zimmer gerechnet wird.10 Lei sind kaum zu untertoppen

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                    • EbsEls
                      Erfahren
                      • 23.07.2011
                      • 439
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                      Hi Alibotusch,
                      Die besagte Eisenbahnstrecke Putna-> Suceava führte früher weiter hinten im Sucevitza-Tal bei Nisipitsu über die Grenze und müsste eine russ. Breitspur sein.
                      Was Du nur immer mit Deiner russischen Breitspur hast? Zum Zeitpunkt des Baus hatte der Zar keine Macht über die Gegend der Karpaten und der Bukowina. Ergo hat er auch nicht über die Breite der Eisenbahnspur bestimmen können.

                      Pardon @Squirrel: Schön, dass Du den Bericht fortsetzt. Vielen Dank! Ich lese eben gern die Berichte von Gegenden, die ich aus eigenem Erleben kenne.
                      Zuletzt geändert von EbsEls; 03.06.2012, 09:14.
                      Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                      Eberhard Elsner

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                      • Abt
                        Lebt im Forum
                        • 26.04.2010
                        • 5726
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                        #31
                        AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                        Moin Ebs, na dann sag mal, warum man an der Ukrainischen Westgrenze immer noch umspurt?
                        Ich habe das speziell für diese Strecke im "Lok-Report" (oder "Drehscheibe") so gelesen. Die ging früher bei Umla über die Grenze.

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                        • EbsEls
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                          • 23.07.2011
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                          #32
                          AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                          Zitat von Alibotusch Beitrag anzeigen
                          Moin Ebs, na dann sag mal, warum man an der Ukrainischen Westgrenze immer noch umspurt?
                          Ich habe das im Lok-Report oder Drehscheibe so gelesen.
                          Guggst Du hier! und weiter ...

                          Geschichte der Bahnen in der Gegend

                          Umbau der der Strecke von Lwiw nach Tscherniwzi erst 1940, dann auch nur auf sowjetischem Gebiet. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstr...%93Tscherniwzi

                          ... und so ist wird es sicher auch bei den meisten anderen Strecken gewesen sein.

                          Ich revidiere mich also in Teilen von der globalen Aussage oben.
                          Zuletzt geändert von EbsEls; 03.06.2012, 09:35.
                          Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                          Eberhard Elsner

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                          • Abt
                            Lebt im Forum
                            • 26.04.2010
                            • 5726
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                            #33
                            AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                            Дружба!
                            Zuletzt geändert von Abt; 03.06.2012, 09:42.

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                            • squirrel
                              Gerne im Forum
                              • 25.04.2010
                              • 83
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                              #34
                              AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                              Zitat von Alibotusch Beitrag anzeigen
                              Vielleicht hier auch für andere als Anregung,-das Tal kann man nicht ganz durchfahren, aber über Lupsa und Izvoare Sucevei kann man weiter und kommt in Tibau-> Cirlibaba oder am Prislop heraus. Oder weiter über den Pass Taritza bis Baia Borsa über unasphaltierte Wege. Einsame Strecken durch malerische Landschaften.
                              Etwa diese Route (Vicovu de Sus - Brodina - Izvoarele Sucevei - Câmpulung Moldovenesc) hatte ich mir überlegt zu fahren. Ich habe die Idee aber wieder gestrichen, weil ich unsicher war über den Straßenzustand dieser Strecke fast am "Ende der Welt". Für längere unasphaltierte Wege habe ich eindeutig das falsche Fahrrad.

                              Zitat von Alibotusch Beitrag anzeigen
                              Die Strecke über Solca sind wir 1986 mit in entgegengesetzter Richtung gefahren, nur nach Putna sind wir nicht hin.
                              http://www.outdoorseiten.net/forum/s...angenen+Zeiten
                              Fand es gerade nochmal sehr interessant, euren Bericht zu lesen. Im direkten Vergleich ist es wirklich "eine Geschichte aus längst vergangenen Zeiten".
                              Ein Teil eurer Route durch die Maramureș steht vielleicht dieses Jahr auf meinem Programm.

                              Zitat von Alibotusch Beitrag anzeigen
                              Kannst du bitte noch mal etwas zu den Kirchen sagen. Putna erkenne ich ,ok. aber die anderen sind mir nicht mehr so im Gedächtnis.
                              Ich habe die Bilder um Beschreibungen ergänzt. Die Fotos außerhalb von Putna waren meist Schnappschüsse von eher wenig bekannten Kirchen am Wegesrand.

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                              • Abt
                                Lebt im Forum
                                • 26.04.2010
                                • 5726
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                                #35
                                AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                                Danke, ich habe gerad mal die Beschriftung gelesen.
                                Den Bericht kennst du ? Da geht es im rumänischen Teil in dieser Gegend entlang.
                                http://www.outdoorseiten.net/forum/s...E4nischer-Teil.
                                Die Schreibweise in der Gegend hat auch zumindest von erst latein dann auf kyrillisch und wieder zurück zum lateinischen gewechselt.
                                Zuletzt geändert von Abt; 03.06.2012, 22:04.

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                                • squirrel
                                  Gerne im Forum
                                  • 25.04.2010
                                  • 83
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                                  #36
                                  AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                                  Danke für den Link. Den Bericht kenne ich schon (wie auch alle anderen aus der Ecke, so viele sind es ja noch nicht). Momentane Idee ist ebenso wie bei deiner Tour ein Start in der Slowakei und ein Stück durch den äußersten Südwesten der Ukraine. Wie einfach das ohne grundlegende Ukrainisch-/Russischkenntnisse möglich ist, werd' ich wohl ausprobieren...
                                  Ich werde deinen Bericht aber bestimmt nochmal lesen, bevor es in die Maramureș geht. Vielleicht ist ja diesmal neben dem Radeln auch etwas Wandern möglich.

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                                  • Abt
                                    Lebt im Forum
                                    • 26.04.2010
                                    • 5726
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                                    #37
                                    AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                                    Zumindest ist man dort sehr bemüht den Anschluss an Europa West zu halten. Ortsnamen und auch viele Hinweise und Ausschilderungen sind mit lateinischen Lettern. Bitte erkundige dich nach den möglichen Grenzpassagen mit dem Fahrrad. Über die Theißbrücke bei Sighet war es zumindest kein Problem. Beim Grenzübergang in Uzgorod ging es offenbar nicht, da lassen sie sturerweise nur Autos passieren.

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                                    • squirrel
                                      Gerne im Forum
                                      • 25.04.2010
                                      • 83
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                                      Über die ukrainischen Grenzübergänge als Radfahrer habe ich schon einiges gelesen und diese gute Übersicht gefunden.
                                      Und die kyrillischen Schriftzeichen buchstabenweise entziffern zu können seh' ich mal als das Mindeste an sprachlicher Vorbereitung.

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                                      • Abt
                                        Lebt im Forum
                                        • 26.04.2010
                                        • 5726
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                                        #39
                                        AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                                        guter Link. (Mein Link ist leider nicht mehr aktuell).
                                        Einige Grenzpassagen scheinen mit der Schengenerweiterung von H und RO wieder dicht gemacht zu haben.
                                        Über Feiertage (zB.Ostern und Pfingsten) ist die Gegend in der Maramuresch und Oasch sehr mit Trachten übersäht.
                                        Man sollte vorher aber mal Nachsehen, ob die Feiertage der Orthodoxen mit der wetlichen Kirche übereinstimmen, da die bis zu vier Wochen zeitversetzt sein können.
                                        Zuletzt geändert von Abt; 03.06.2012, 22:49.

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                                        • EbsEls
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                                          • 23.07.2011
                                          • 439
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                                          #40
                                          AW: [RO] Transsilvanien, Ostkarpaten und südliche Bukowina "cu bicicleta"

                                          Hallo Squirrel,

                                          ich gebe mal zum Thema Grenzübergang zur Ukraine auch meinen Senf dazu ...
                                          Als neuen Bericht. Zur Unterhaltung und ein Bisschen Information.

                                          Der Link mit der Google-Karte zu den Grenzübergängen ist wirklich super!
                                          Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                                          Eberhard Elsner

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