[FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

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  • sejoko
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    • 23.12.2009
    • 492
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

    5. Etappe
    Bocca Palmente - Crête de Muratello

    Heute geht offiziell der Südteil unserer Wanderung zu Ende und wir beginnen mit den Nordteil des GR20.



    Unser Tag startet um 5:20 Uhr. Heute ist es recht mild, dafür windig. Im Licht der aufgehenden Sonne macht der Monte d‘Oro seinem Namen alle Ehre. Mächtig und golden glühend liegt er beeindruckend vor uns. Schnell und routiniert packen wir unsere Sachen und beginnen den langen Abstieg in Richtung Vizzavona, die Drehscheibe des GR20. Um Vizzavona zu umgehen wollen wir eine Variante des GR20 nehmen und wählen den sogenannten „Weg der verschollenen Frau – Sentier de la Femme perdue“. Wir biegen nach links auf die gelb markierte Variante, die direkt zu den Cascade des Anglais führt, ohne zunächst durch Vizzavona zu müssen. Der Abstieg führt uns gemütlich durch den Wald.

    Recht früh erreichen wir die ersten kleinen Wasserfälle. Der Weg führt nun teils über glatte Felsen, teils durch lichte Buchenwälder den Agnone-Bach entlang. Immer den Blick auf die Gumpen der Wasserfälle gerichtet suchen wir uns schließlich die beste Badestelle aus und lassen es uns für einige Stunden so richtig gut gehen. Wir waren hier schon vor zwei Jahren während der Hochsaison und wurden damals von den Massen der badenden Touristen förmlich erschlagen. Um so schöner ist es heute eine ganze Badegumpe für sich zu haben. Zur Mittagszeit brechen wir auf, um unser Etappenziel zu erreichen. Der lange Aufstieg zur Crête de Muratello steht und bevor. Wir laufen zunächst weiter durchs Agnone-Tal. Die Hitze staut sich hier enorm und wir sind über jeden noch so kleinen Schatten sehr dankbar. Bis jetzt ist dies unsere heißester Tag. Die Sonne knallt gnadenlos auf uns herab.



    Als der Weg das letzte Mal den Bach kreuzt nutzen wir die Gelegenheit und füllen unsere Wasservorräte auf. Nun wird es keine weitere Möglichkeit bis morgen früh mehr geben an Wasser zu kommen. Hoffentlich reicht das.

    Gab es bis hier noch vereinzelt Schatten, sind wir ab jetzt der prallen Sonne schutzlos ausgesetzt. Wir erklimmen die letzten 600 Höhenmeter über große Schotterhaufen und Felsplatten zu der auf 2.020 m liegenden Crête de Muratello. Immer wieder lösen sich Steine unter uns. Das kleine Stück direkt hinauf zum Pass ist noch einmal richtig steil und wir müssen höllisch aufpassen nicht abzurutschen. Mit Handeinsatz und „bloß nicht runter schauen“ erklimmen wir auch diese Kletterstelle. Gut durchgeschwitzt aber glücklich geniessen wir von hier oben den Ausblick in zwei Richtungen. Einmal der Blick zurück in das Agnone-Tal im Süden, den Monte d‘Oro im Osten und zum anderen der Blick über den gesamten Streckenverlauf des nächsten Tages bis zum Col de la Haute Route. Vor allem der Wegverlauf der alpinen Variante über die Höhenzüge Serra Bianca und Serra di Tenda sind gut zu erkennen und besonders eindrucksvoll.



    Wir verweilen einen Moment und stärken uns. Danach geht es für uns wieder hinunter. Auf 1900 m erreichen wir den Grat der zur Refuge l‘Onda führt. Bevor es jedoch über steile Serpentinen hinunter zur Refuge geht, finden wir eine schöne Stelle für unser Zelt. Diese hatten wir bereits von der Crête de Muratello aus in Augenschein genommen. Trotz des starken Windes entschließen wir hier unser Zelt aufzubauen.

    Es ist später Nachmittag und wir geniessen die letzten warmen Stunden des Tages, vertreiben uns die Zeit mit Lesen, Spielen und Kaffee trinken. Ein leckeres Abendessen bildet mal wieder einen runden Abschluss des Tages. Durch den starken Wind wird es heute Abend recht schnell kühl. Das fantastische Panorama mit Sonnenuntergang wollen wir uns aber nicht entgehen lassen und so rollen wir unsere Schlafsäcke vor dem Zelt auf der Wiese aus und beobachten warm eingepackt das Farbenspiel des Himmels, das nach und nach von den Sternen abgelöst wird.




    Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 5. Etappe

    Gruß
    Sebastian
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    • Staulanzer
      Neu im Forum
      • 27.05.2009
      • 9
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

      Ich wußte noch gar nicht, daß jetzt das Wildzelten auf dem GR 20 erlaubt ist.
      Helmut

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      • oesi

        Fuchs
        • 22.06.2005
        • 1520
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

        Zitat von sejoko Beitrag anzeigen
        Hallo

        Soweit ich weiß haben die meisten Geschäfte in Frankreich/ Korsika auch am Sonntag Vormittag geöffnet. Solltest evtl. also auch am Sonntag Spiritus bekommen.

        Von Bastia aus führt die N192 nach Süden. An dieser Strasse gibt es zahlreiche kleine und größere Supermärkte. In welchem wir unseren bekommen haben, kann ich dir leider nicht mehr genau beschreiben, wir waren wie gesagt ziemlich in Eile. Eigentlich war es bisher (auf früheren Reisen) kein Problem Spiritus auf Korsika zu bekommen, nur war diesmal irgendwie der Wurm drin.

        An den Hütten haben wir nicht übernachtet. Probleme mit Rangern hatten wir nie, genau genommen haben wir auch keine gesehen. Unabhängig davon ist unsere "Philosophie" beim biwakieren: "Leave nothing but your footprint". Sprich wir hinterlassen nichts, aber auch wirklich gar nichts an unserm Lagerplatz. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist aber oft, gerade bei den Biwakplätzen in Hüttennähe nicht der Fall. Wir können es daher gut mit unserem Gewissen vereinbaren "wild" zu biwakieren, auch wenn es offiziell nicht erlaubt ist. Einige ausgewiesene Biwakplätze abseits der Hütten gibt es aber auch. Siehe Wegbeschreibung bei "xthelimits". In der Regel haben wir unser Zelt aber erst am späten Nachmittag aufgebaut und waren um 7 Uhr am nächsten Morgen schon wieder unterwegs, also aufstehen so zwischen 5 und 6 Uhr. Ist ohnehin die schönste Zeit des Tages. Wir haben jeden Morgen fantastische Sonnenaufgänge erlebt.

        Gruß
        Sebastian
        Danke für die schnelle Antwort.

        Also haben i.d.R. die Supermärkte Spiritus. Das ist gut zu wissen.

        Da ich die gleiche Philosophie bezüglich des biwakieren habe, kann ich normalerweise auch ruhigen Gewissens in der Wildnis Zelten. Habe eben nur von den sehr strengen Regeln auf Korsika gelesen. Kann es halt noch nicht genau einschätzen. Würde aber lieber nicht jeden Tag an einer Hütte sein.

        Wann seid ihr denn jetzt genau unterwegs gewesen? Ich ziehe Anfang Juni los.
        Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.
        (Johann Wolfgang von Goethe)

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        • sejoko
          Erfahren
          • 23.12.2009
          • 492
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

          Zitat von oesi Beitrag anzeigen
          Wann seid ihr denn jetzt genau unterwegs gewesen? Ich ziehe Anfang Juni los.
          Hallo

          Wir sind am 23. Juni gestartet und haben 12 Tage gebraucht.

          Ich kann gut nachvollziehen, dass du nicht jede Nacht an einer Hütte nächtigen willst. Ist schon recht viel Trubel dort. Das schöne am biwakieren war auch, dass wir eigentlich immer nur gegen Mittag andere Wanderer gesehen haben. Es war in der Regel ein Schwung, der uns so innerhalb einer Stunde am Mittag entgegenkamen. Davor und danach haben wir meist kaum noch jemanden getroffen.

          Gruß
          Sebastian
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          • Lotta
            Dauerbesucher
            • 17.12.2007
            • 929

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

            Hattet ihr zu Essen wieder selbstgedörrte Gerichte dabei?

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            • sejoko
              Erfahren
              • 23.12.2009
              • 492
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

              Hallo

              Jep! Für 12 Tage köstliche, selbst gedörrte Gericht

              Hatte hier im Forum auch schon mal irgendwo ein Bild mit unserer gesamten Verpflegung eingestellt....ähmmm: hier

              ...ach ja, und einen ganzen Haufen selbst gemachter Müsliriegel hatten wir auch noch dabei...diese hier.

              Gruß
              Sebastian
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              • Abt
                Lebt im Forum
                • 26.04.2010
                • 5726
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                Zitat von Staulanzer Beitrag anzeigen
                Ich wußte noch gar nicht, daß jetzt das Wildzelten auf dem GR 20 erlaubt ist.
                Helmut
                Hm.
                Das ist mir allerdings auch neu.
                Aber alte Erinnerungen an drei Wochen Bergwandern in gnadenloser Sonne werden in mir wach. Wir waren vom 11.07.- 02.08.98 dort unterwegs und sind den den gesamten Kamm abgewandert. Einfach anspruchvolles Bergwandern vom Feinsten. Nur überfüllte Hütten gab es, da endlos viele Touristen in der Saison unterwegs waren.
                An die alpine Wegvariante über Punte del Oriella bis zum Pass hinunter erinnere ich mich noch ganz trocken, da hätte ich meinen Rucksack am liebsten den Felsen runtergeworfen. 700...800m unter uns krochen die Laster wie Ameisen über den Pass.

                Aber erst noch danke und bitte weiterschreiben.

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                • Jaxxn
                  Anfänger im Forum
                  • 23.04.2012
                  • 17
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                  Gerade den kompletten Bericht gelesen und ich freu mir 'nen Ast ab dass ich Ende Mai auch da bin. Hätte ich vorher gewusst, dass das mit dem Biwakieren doch so problemlos läuft, hätte ich mir doch noch ein Zelt besorgen sollen...

                  Ansonsten: Klasse Bericht und absolut geniale Fotos! Das steigert die Vorfreude doch enorm und deine anderen Berichte werde ich mir bei Zeiten sicher auch mal ansehen!
                  Mein Outdoor-Blog unter www.OutdoorInside.eu

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                  • codenascher

                    Alter Hase
                    • 30.06.2009
                    • 4977
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                    Kannst dir doch noch immer ein Zelt kaufen

                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                    meine Weltkarte

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                    • sejoko
                      Erfahren
                      • 23.12.2009
                      • 492
                      • Privat

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                      #30
                      AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                      Zitat von Jaxxn Beitrag anzeigen
                      Ansonsten: Klasse Bericht und absolut geniale Fotos! Das steigert die Vorfreude doch enorm und deine anderen Berichte werde ich mir bei Zeiten sicher auch mal ansehen!
                      Hi,

                      danke für das Lob. Hat mich gerade spontan dazu animiert den Bericht endlich mal weiter zu schreiben.

                      Gruß
                      Sebastian
                      TRAVLRS.COM
                      ein Fenster zur Welt

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                      • sejoko
                        Erfahren
                        • 23.12.2009
                        • 492
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                        6. Etappe

                        Crête de Muratello - Col de Rinoso

                        Der Morgen beginnt stürmisch. Die Nacht über haben wir aufgrund des starken Windes kaum geschlafen und da es bei Sonnenaufgang immer noch ziemlich windig und ungemütlich ist, beschließen wir heute ohne Frühstück aufzubrechen und direkt zur Befuge de l’Onda hinunter zu laufen.



                        Der steile Abstieg zur Bergerie l‘Onda, in unmittelbarer Nachbarschaft zur gleichnamigen Befuge gelegen, ist schnell geschafft. An der Bergerie nehmen wir uns dann endlich Zeit für ein Frühstück mit leckerer Wurst und Käse. Auch frisches Brot können wir erstehen. Auf der großen Wiese zwischen der Bergerie und der angrenzenden Koppel, die den Wanderern als Zeltplatz dient, machen wir es uns gemütlich und geniessen unser frühstück. Kaum setzen wir uns, sind wir von einer Ziegenherde umgeben, deren Geruch exakt mit dem unseres Käses übereinstimmt. Die Ziegen gehören zur Bergerie und werden jeden Tag aufs Neue zu den Weiden gebracht. Nach unserem ausgiebigen Frühstück nutzen wir die hiesigen Waschanlagen und füllen hier an der Quelle unsere Wasservorräte auf.

                        Die alpine Variante des GR20 verläuft von der Refuge de l‘Onda zur Refuge Petra Piana über den Grat der Höhenzüge Serra di Tenda und Serra di Bianca. Der Normalweg des GR20 führt stattdessen durch das Manganellotal und ist ca. 1 Stunde Gehzeit länger. Eine Entscheidung zwischen Badegumpen im Tal oder Fernblicken auf dem Grat. Einen Badetag bei den Gumpen der „Cascades des Anglais“ hatten wir ja bereits am Vortag und da der Wind mittlerweile nachgelassen hat, ist unsere Entscheidung schnell gefallen. Wir wählen die alpine Variante. Der kurze Aufstieg zur Serra di Tenda führt uns über üppige Wiesen. In der Nähe entdecken wir etliche Ziegenherden, die sich an dem satten Grün laben. Bis zur Bocca a Meta gleicht der Kamm einem Spaziergang, bietet aber bereits ein fantastischen Blick bis an die Westküste der Insel mit der Hauptstadt Ajaccio. Danach beginnt der Weg anspruchsvoller zu werden. Die doppelten gelben Farbstreifen markieren die alpine Variante. Immer wieder scheint die alte Markierung in rot-weiß durch und lässt erahnen, dass dies die ursprüngliche GR20-Route war. Von nun an müssen zahlreiche Kletterstellen passiert werden, die uns schließlich auf den bizarren Felsrücken des Pointe de Pinzi Corbini führen. Hier legen wir eine Pause ein und geniessen das 360° Panorama.



                        Von nun an geht es in leichterem Gelände 200 Höhenmeter bergab bis zur Bocca de Manganello. Von hier ist es nicht mehr weit zur Refuge de Petra Piana.

                        An der Refuge de Petra Piana angekommen gibt es eine herrliche Aussicht über unseren zurückgelegten Weg bis hin zum Monte d‘Oro. Wie zu erwarten treffen wir hier auf eine Vielzahl an Wanderern. Wir merken schnell, dass der GR20 Nord besser besucht wird, als der südliche Teil. Es ist noch früh am Nachmittag und so machen wir nur kurz Rast und gehen schliesslich weiter.

                        Hinter der Refuge geht es steil über Geröll zwischen Erlenbüschen den Hang hinauf. Hier kommt uns tatsächlich eine Familie mit einem kleinen Pudel entgegen. Kühe grasen in dieser unwirklichen Landschaft auf kleinen grünen Wiesen zwischen all dem Geröll. Wie auf grünen Inseln inmitten der kargen Felslandschaft stehen die Kühe dicht beieinander. Wir traversieren den Hang und erreichen den Col de la Haute Route. Ein letztes Mal lassen wir den Blick über das Tal zurück nach Süden schweifen. Ein neuer Abschnitt erwartet uns.

                        Wir befinden wir uns nun auf einer kleinen Hochebene, auf der sogar noch Schnee liegt. Vor zwei Wochen dürfte selbst auf den Wegen Schnee gelegen haben. Von hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf den malerischen Lac de Ronoso, der dunkel und geheimnisvoll vor uns liegt.



                        Bis zum Col de Rinoso ist es nicht mehr weit, doch wir sind so fasziniert von diesem Ort, dass wir beschliessen die Etappe für heute zu beenden und unser Zelt hier aufbauen. Eine kleine Wiese umgeben Felsen bietet uns eine ideale Stelle.

                        Wir geniessen den Rest des Tages in der Einsamkeit der Berge mit faulenzen, kochen und sonnenbaden auf über 2000m Höhe.

                        Ein letztes Highlight des Tages bildet der fantastische Sonnenuntergang, der kaum farbintensiver sein könnte. Die umliegenden Felsen sind mit neongrünen Flechten überzogen, die in der untergehenden Sonne mystisch leuchten.



                        Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 6. Etappe

                        Gruß
                        Sebastian
                        TRAVLRS.COM
                        ein Fenster zur Welt

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                        • Jaxxn
                          Anfänger im Forum
                          • 23.04.2012
                          • 17
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                          Zitat von sejoko Beitrag anzeigen
                          danke für das Lob. Hat mich gerade spontan dazu animiert den Bericht endlich mal weiter zu schreiben.
                          Sehr gut!

                          Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                          Kannst dir doch noch immer ein Zelt kaufen
                          Dazu reicht das Geld vorm Urlaub nicht mehr Aber das is ja auch alles ne andere Geschichte und gehört hier nicht mehr rein...
                          Mein Outdoor-Blog unter www.OutdoorInside.eu

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                          • matzen
                            Erfahren
                            • 07.02.2008
                            • 196

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                            Sehr schöne Fotos. Chapeau. Hab mir nur die Fotos angeguckt. Als nächstes Wanderziel ist nun eins mehr auf der Liste. Danke

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                            • Abt
                              Lebt im Forum
                              • 26.04.2010
                              • 5726
                              • Unternehmen

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                              Sehr schöne Bilder. Danke.
                              Ich hoffe es geht bald weiter.

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                              • Cattlechaser
                                Dauerbesucher
                                • 04.08.2010
                                • 848
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                                Wirklich grandiose Bilder. Ich möchte sofort hin!

                                Lasst euch von Alibotusch nicht hetzen. Der erste Post ist ja erst ein gutes halbes Jahr her. Immer mit der Ruhe.
                                Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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                                • sejoko
                                  Erfahren
                                  • 23.12.2009
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                                  #36
                                  AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                                  7. Etappe


                                  Col de Rinoso - Lac de Nino

                                  Der Morgen der siebten Etappe beginnt mit einem fantastischen Sonnenaufgang über den Lac de Rinoso. Die noch kühle Luft wird mit jeder Minute wärmer. Wir geniessen den Beginn des Tages mit einem Frühstück, packen schliesslich zusammen und brechen auf.

                                  Es folgt ein steiler Abstieg in Richtung Lac de Melo. Der Weg führt jedoch nicht direkt bis zu dessen Ufer sondern umrundet den Kessel, in dem der See gelegen ist, einige hundert Meter oberhalb. Der Blick hinunter zum See ist traumhaft. Schon bald darauf tut sich vor uns eine riesige Felswand auf. Der Aufstieg zum höchsten Punkt des GR20, der “Brèche de Capitello” (2225m), beginnt. Einige kleinere Kletterstellen sind auf dem Weg dahin zu überwinden und immer wieder finden sich Reste von Altschneefeldern. Kurz vor Erreichen der “Brèche de Capitello” öffnet sich der Blick hinab zum Lac de Capitello, der 200m höher als der Lac de Melo auf 1930m am Fuße des Felskessels in der Sonne glitzert. Dieser Ausblick auf beide Seen mit der Restonica-Schlucht im Hintergrund gehört sicherlich zu einem der schönsten auf dem gesamten GR20.

                                  Hinter der Scharte folgt nun ein langer, zunächst sehr steiler und felsiger Abstieg in Richtung Refuge de Manganu. Auf dem letzten drittel des Weges zur Hütte erspähen wir in einigem Abstand vom Weg einen kleinen Wasserfall, den wir kurzerhand als willkommene Abkühlung nutzen.

                                  Die Hütte ist nach dieser erfrischenden Pause schnell erreicht. Wir gönnen uns noch einen Kaffee und machen uns schon bald darauf auf den Weg zu unserem Tagesziel, dem Lac de Nino. Über eine weite, von kleinen Flussläufen durchzogene, Hochebene verläuft der Weg zunächst flach in nordwestlicher Richtung, bis er an den Bergeries de Vaccaghia am Ufer des Tavignano zum Lac de Nino ansteigt. Als wir den See schliesslich erreichen sind wir fast sprachlos. Inmitten grüner Wiesen, auf denen halbwilde Schweine, Kühe und Pferde grasen liegt der See bei strahlendem Sonnenschein vor uns. Ein perfektes Plätzchen…










                                  Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 7. Etappe

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                                    8. Etappe


                                    Lac de Nino - Refuge Ciottulu di i Mori

                                    Der Tag beginnt wie immer noch vor Sonnenaufgang, den wir in dieser einmaligen Kulisse umbedingt miterleben wollen. Und das zu recht! Die aufgehende Sonne taucht die Landschaft in faszinierend schöne Farbtöne.

                                    Nach diesem Schauspiel brechen wir auf. Der Weg führt hinauf zur Bocca â Reta. 100m über dem See gelegen bietet sich hier noch einmal ein toller Blick zurück auf den See und die aufgehende Sonne. Wir wenden uns ab und der nächste Ausblick tut sich auf. Im Norden, auf der anderen Seite des Tals, liegt das Matterhorn Korsikas, die Paglia Orba, vor uns. Schon als ich vor einigen Jahren das erste Mal auf dieser Insel war und diesen Berg sah, wollte ich unbedingt auf dessen Gipfel. Morgen früh wird es endlich soweit sein.

                                    Der Weg führt nun, über einen gut zu laufenden alten Hirtenweg, langsam aber stetig hinab zum Col de Saint-Pierre. Auf den steilen Hängen am Rande des Weges tummeln sich zahllose Schafe und Ziegen, die sich die Bäuche am frischen Grün vollschlagen. Nach der Überquerung des windigen Passes erreichen wir schliesslich den Rand des Valdu Niellu, den größten zusammenhängenden Wald der Insel. Zwischen Buchen, Birken und Lariccio-Kiefern führt der schattige Weg nun hinab bis zum Castel de Vergio. Eine hässliche Skistation inmitten der Insel. Dennoch nutzen wir die Gelegenheit und kaufen im gut sortierten kleinen Laden ein paar Leckereien.

                                    Der nun folgende Streckenabschnitt bis zur Hütte ist dafür umso schöner. Er führt durch das wilde Golo-Tal am Ufer des gleichnamigen Flusses steil bergauf. Immer wieder bieten herrliche Badegumpen die Möglichkeit für eine Erfrischung. Kein Wunder, dass wir an einer dieser Gumpen einen Bummelnachmittag mit Schwimmen und Sonnenbaden einlegen.

                                    Gut erholt brechen wir am späten Nachmittag zum restlichen Aufstieg zur Refuge Ciottulu di i Mori auf. Diese liegt weit oberhalb des Golo-Tals am Fuße der mächtigen Paglia Orba. Etwas abseits bauen wir unser Zelt auf und legen uns schon bald nach dem Abendessen in die Schlafsäcke. Eine kurze Nacht steht und bevor. Bereits zu Sonnenaufgang wollen wir auf dem Gipfel der Paglia Orba stehen…










                                    Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 8. Etappe

                                    Gruß
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                                    • Detti
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                                      • 16.06.2012
                                      • 73
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken

                                      Ganz toller Bericht.

                                      Die Bilder sind einfach traumhaft. Danke.
                                      Gruß Detlev

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                                        Erfahren
                                        • 23.12.2009
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                                        9. Etappe


                                        Refuge Ciottulu di i Mori - Refuge de Tighiettu

                                        Es ist stockdunkle Nacht als wir aus dem Zelt steigen. Wage lassen sich die Umrisse der Paglia Orba vor dem Sternenhimmel erkennen. Schnell packen wir ein wenig Essen sowie Wasser in die Rucksäcke und machen uns auf dem Weg. Doch schnell kommen wir zu Beginn ganz und gar nicht voran. Wir sind zu zweit unterwegs, haben aber nur eine Stirnlampe. Da die Besteigung der Paglia Orba umgeben von absoluter Finsternis so im Vorfeld nicht geplant war, blieb die zweite Stirnlampe, um Gewicht zu sparen, zu Hause. Bis jetzt hätten wir sie auch wirklich nicht gebraucht. Aber auch so geht es voran, nur eben etwas langsamer. Zunächst folgen wir einem relativ gut sichtbaren Weg in Richtung Col des Maures, dann weisen uns Steinmännchen den Weg über ein Feld aus großen Felsblöcken. Die erste Kletterei beginnt und richtige Route nicht immer eindeutig. Teilweise müssen wir mehrere Möglichkeiten probieren um weiter zu kommen.

                                        Die Augen haben sich mittlerweile bestmöglich an die Dunkelheit angepasst und auch die ganz langsam einsetzende Dämmerung erleichtert nun die Orientierung. Auf gleicher Höhe ist nun schon das riesige Loch in der Felswand des Capu Tafunatu zu erkennen. Es hat beeindruckende Ausmaße. Ein paar Kletterstellen später nähern wir uns kurz vor Sonnenaufgang dem Vorgipfel der Paglia Orba. Der Ausblick ist bereits traumhaft. Es geht nun noch einmal bergab und anschliessend zum Gipfel hoch. Wenige Minuten nach Sonnenaufgang stehen wir auf dem 2525m hohen Gipfel der Paglia Orba.

                                        Die Wegfindung ist auf der Paglia Orba nicht immer ganz einfach und so kommen wir schliesslich über einen völlig anderen Abstiegsweg wieder an der Hütte an. Ein grandioser Abstecher…

                                        Wir packen in aller Ruhe das Zelt zusammen, frühstücken ausgiebig und folgen dem weiteren Verlauf des GR 20. 600hm geht es nun meist steil bergab, bis wir einen schattenspendenden Wald erreichen. Nach der Besteigung der Paglia Orba und diesem weiteren langen Abstieg sind unsere Beine nun ziemlich schlapp. Wir sehnen die Bergerie de Ballone und eine Pause herbei. Die Bergerie liegt in einem wunderbaren Tal ganz in der Nähe eines Baches. Hier legen wir eine Pause ein.

                                        Wieder etwas erholt beginne ich einige Bilder zu schiessen und stelle die Kamera samt Stativ neben einer Gumpe ab. Nur einem Moment der Unachtsamkeit und einen Windstoss später liegt die Kamera plötzlich in eben jener Gumpe, komplett untergetaucht und völlig durchnässt. Ich hole fluchend die tropfende Kamera aus dem Wasser. Das war’s dann erstmal mit dem Fotografieren…

                                        Ziemlich angefressen brechen wir schliesslich auf, um noch einen Teil des vor uns liegenden Anstiegs zu bewältigen. Wir steigen letztlich bis zur Refuge de Tighiettu auf und bauen etwas abseits der Hütte unser Zelt auf. Ein guter Ausgangspunkt um frühzeitig die Schlüsselstelle des GR20, den Cirque de la Solitude, zu erreichen.









                                        Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 9. Etappe

                                        Gruß
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                                        • MatthiasK
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                                          • 25.08.2009
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                                          Hammer Bilder!!!
                                          Ich hab es vielleicht überlesen aber welche Kamera hattest du mit?
                                          3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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