AW: [FR] GR 20 - Mit der Sonne im Rücken
Heute geht offiziell der Südteil unserer Wanderung zu Ende und wir beginnen mit den Nordteil des GR20.
Unser Tag startet um 5:20 Uhr. Heute ist es recht mild, dafür windig. Im Licht der aufgehenden Sonne macht der Monte d‘Oro seinem Namen alle Ehre. Mächtig und golden glühend liegt er beeindruckend vor uns. Schnell und routiniert packen wir unsere Sachen und beginnen den langen Abstieg in Richtung Vizzavona, die Drehscheibe des GR20. Um Vizzavona zu umgehen wollen wir eine Variante des GR20 nehmen und wählen den sogenannten „Weg der verschollenen Frau – Sentier de la Femme perdue“. Wir biegen nach links auf die gelb markierte Variante, die direkt zu den Cascade des Anglais führt, ohne zunächst durch Vizzavona zu müssen. Der Abstieg führt uns gemütlich durch den Wald.
Recht früh erreichen wir die ersten kleinen Wasserfälle. Der Weg führt nun teils über glatte Felsen, teils durch lichte Buchenwälder den Agnone-Bach entlang. Immer den Blick auf die Gumpen der Wasserfälle gerichtet suchen wir uns schließlich die beste Badestelle aus und lassen es uns für einige Stunden so richtig gut gehen. Wir waren hier schon vor zwei Jahren während der Hochsaison und wurden damals von den Massen der badenden Touristen förmlich erschlagen. Um so schöner ist es heute eine ganze Badegumpe für sich zu haben. Zur Mittagszeit brechen wir auf, um unser Etappenziel zu erreichen. Der lange Aufstieg zur Crête de Muratello steht und bevor. Wir laufen zunächst weiter durchs Agnone-Tal. Die Hitze staut sich hier enorm und wir sind über jeden noch so kleinen Schatten sehr dankbar. Bis jetzt ist dies unsere heißester Tag. Die Sonne knallt gnadenlos auf uns herab.
Als der Weg das letzte Mal den Bach kreuzt nutzen wir die Gelegenheit und füllen unsere Wasservorräte auf. Nun wird es keine weitere Möglichkeit bis morgen früh mehr geben an Wasser zu kommen. Hoffentlich reicht das.
Gab es bis hier noch vereinzelt Schatten, sind wir ab jetzt der prallen Sonne schutzlos ausgesetzt. Wir erklimmen die letzten 600 Höhenmeter über große Schotterhaufen und Felsplatten zu der auf 2.020 m liegenden Crête de Muratello. Immer wieder lösen sich Steine unter uns. Das kleine Stück direkt hinauf zum Pass ist noch einmal richtig steil und wir müssen höllisch aufpassen nicht abzurutschen. Mit Handeinsatz und „bloß nicht runter schauen“ erklimmen wir auch diese Kletterstelle. Gut durchgeschwitzt aber glücklich geniessen wir von hier oben den Ausblick in zwei Richtungen. Einmal der Blick zurück in das Agnone-Tal im Süden, den Monte d‘Oro im Osten und zum anderen der Blick über den gesamten Streckenverlauf des nächsten Tages bis zum Col de la Haute Route. Vor allem der Wegverlauf der alpinen Variante über die Höhenzüge Serra Bianca und Serra di Tenda sind gut zu erkennen und besonders eindrucksvoll.
Wir verweilen einen Moment und stärken uns. Danach geht es für uns wieder hinunter. Auf 1900 m erreichen wir den Grat der zur Refuge l‘Onda führt. Bevor es jedoch über steile Serpentinen hinunter zur Refuge geht, finden wir eine schöne Stelle für unser Zelt. Diese hatten wir bereits von der Crête de Muratello aus in Augenschein genommen. Trotz des starken Windes entschließen wir hier unser Zelt aufzubauen.
Es ist später Nachmittag und wir geniessen die letzten warmen Stunden des Tages, vertreiben uns die Zeit mit Lesen, Spielen und Kaffee trinken. Ein leckeres Abendessen bildet mal wieder einen runden Abschluss des Tages. Durch den starken Wind wird es heute Abend recht schnell kühl. Das fantastische Panorama mit Sonnenuntergang wollen wir uns aber nicht entgehen lassen und so rollen wir unsere Schlafsäcke vor dem Zelt auf der Wiese aus und beobachten warm eingepackt das Farbenspiel des Himmels, das nach und nach von den Sternen abgelöst wird.
Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 5. Etappe
Gruß
Sebastian
5. Etappe
Bocca Palmente - Crête de Muratello
Bocca Palmente - Crête de Muratello
Heute geht offiziell der Südteil unserer Wanderung zu Ende und wir beginnen mit den Nordteil des GR20.
Unser Tag startet um 5:20 Uhr. Heute ist es recht mild, dafür windig. Im Licht der aufgehenden Sonne macht der Monte d‘Oro seinem Namen alle Ehre. Mächtig und golden glühend liegt er beeindruckend vor uns. Schnell und routiniert packen wir unsere Sachen und beginnen den langen Abstieg in Richtung Vizzavona, die Drehscheibe des GR20. Um Vizzavona zu umgehen wollen wir eine Variante des GR20 nehmen und wählen den sogenannten „Weg der verschollenen Frau – Sentier de la Femme perdue“. Wir biegen nach links auf die gelb markierte Variante, die direkt zu den Cascade des Anglais führt, ohne zunächst durch Vizzavona zu müssen. Der Abstieg führt uns gemütlich durch den Wald.
Recht früh erreichen wir die ersten kleinen Wasserfälle. Der Weg führt nun teils über glatte Felsen, teils durch lichte Buchenwälder den Agnone-Bach entlang. Immer den Blick auf die Gumpen der Wasserfälle gerichtet suchen wir uns schließlich die beste Badestelle aus und lassen es uns für einige Stunden so richtig gut gehen. Wir waren hier schon vor zwei Jahren während der Hochsaison und wurden damals von den Massen der badenden Touristen förmlich erschlagen. Um so schöner ist es heute eine ganze Badegumpe für sich zu haben. Zur Mittagszeit brechen wir auf, um unser Etappenziel zu erreichen. Der lange Aufstieg zur Crête de Muratello steht und bevor. Wir laufen zunächst weiter durchs Agnone-Tal. Die Hitze staut sich hier enorm und wir sind über jeden noch so kleinen Schatten sehr dankbar. Bis jetzt ist dies unsere heißester Tag. Die Sonne knallt gnadenlos auf uns herab.
Als der Weg das letzte Mal den Bach kreuzt nutzen wir die Gelegenheit und füllen unsere Wasservorräte auf. Nun wird es keine weitere Möglichkeit bis morgen früh mehr geben an Wasser zu kommen. Hoffentlich reicht das.
Gab es bis hier noch vereinzelt Schatten, sind wir ab jetzt der prallen Sonne schutzlos ausgesetzt. Wir erklimmen die letzten 600 Höhenmeter über große Schotterhaufen und Felsplatten zu der auf 2.020 m liegenden Crête de Muratello. Immer wieder lösen sich Steine unter uns. Das kleine Stück direkt hinauf zum Pass ist noch einmal richtig steil und wir müssen höllisch aufpassen nicht abzurutschen. Mit Handeinsatz und „bloß nicht runter schauen“ erklimmen wir auch diese Kletterstelle. Gut durchgeschwitzt aber glücklich geniessen wir von hier oben den Ausblick in zwei Richtungen. Einmal der Blick zurück in das Agnone-Tal im Süden, den Monte d‘Oro im Osten und zum anderen der Blick über den gesamten Streckenverlauf des nächsten Tages bis zum Col de la Haute Route. Vor allem der Wegverlauf der alpinen Variante über die Höhenzüge Serra Bianca und Serra di Tenda sind gut zu erkennen und besonders eindrucksvoll.
Wir verweilen einen Moment und stärken uns. Danach geht es für uns wieder hinunter. Auf 1900 m erreichen wir den Grat der zur Refuge l‘Onda führt. Bevor es jedoch über steile Serpentinen hinunter zur Refuge geht, finden wir eine schöne Stelle für unser Zelt. Diese hatten wir bereits von der Crête de Muratello aus in Augenschein genommen. Trotz des starken Windes entschließen wir hier unser Zelt aufzubauen.
Es ist später Nachmittag und wir geniessen die letzten warmen Stunden des Tages, vertreiben uns die Zeit mit Lesen, Spielen und Kaffee trinken. Ein leckeres Abendessen bildet mal wieder einen runden Abschluss des Tages. Durch den starken Wind wird es heute Abend recht schnell kühl. Das fantastische Panorama mit Sonnenuntergang wollen wir uns aber nicht entgehen lassen und so rollen wir unsere Schlafsäcke vor dem Zelt auf der Wiese aus und beobachten warm eingepackt das Farbenspiel des Himmels, das nach und nach von den Sternen abgelöst wird.
Weitere Bilder zum Bericht findet ihr unter: GR 20 - 5. Etappe
Gruß
Sebastian
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