Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Land: Tschechien
Reisezeit: 02.10.2011
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Böhmisches Mittelgebirge
Länge: 30 km
Aufstieg: 1460m
Abstieg: 1220m
Es ist 20:00Uhr und das Licht auf der Bahnstation ging schlagartig aus.
Seltsamer Weise sind die Kinder, die Jüngste ist 6, nicht beunruhigt. Meine Älteste(14), die zu Hause noch rumgenörgelt hatte, hat sogar ausgesprochen gute Laune. Auch meine Schwiegermutte(über 70), die unbedingt mit wollte, hält sich wacker. Sind das schon Anzeichen des Wahnsinns?


Wir hängen in

fest. Žim ist ein kleines Nest (159 Einwohner) im Böhmischen Mittelgebirge. Immerhin gibt es eine Bahnstation. Doch der letzte Zug ist schon lange weg.
Bis Usti sind es noch 12km. Selbst wenn wir das in der Dunkelheit schaffen würden, dann wäre es zwecklos, da dann kein Zug mehr nach Dresden fährt.
In dieser aussichtslosen Lage demonstriere ich den Kindern schon mal, wie man in einer Bushaltestelle gut schlafen kann. Vorher schnippse ich aber die Spinne weg. Die mag meine zweitjüngste Tochter nicht.

Wie konnten wir nur in diese Lage geraten?
Seit 15 Jahren versuche ich mal eine Tour im Böhmischen Mittelgebirge zu unternehmen. Als unsere vorgesehene Alpentour ins Wasser fiel, da die von meinen Kindern gewünschte Luxushütte Betriebspause hatte, sah ich die Chance für eine Tour zum Milleschauer. Schnell hatte ich eine 3-Tagestour geplant, die ich dann aber wieder auf einen Tag zurechtstutzte, da noch etliche Arbeiten im Garten zu erledigen waren.
Mit dem Wander-Express Bohemica kamen wir pünktlich gegen 9:35 Uhr ohne Umsteigen in Velké Žernoseky(Groß Tschernosek) an.

Das Elbe-Labe-Ticket macht die ganze Angelegenheit recht preiswert. 28,- EUR für max. 5 Personen.
Gleich zum Anfang gingen wir in die falsche Richtung, da wir uns eigentlich in der Nähe der Fähre wähnten. Nur, die Bahnstation lag seltsamer Weise außerhalb des Ortes.
Mit dem Umweg kamen so gleich zum Anfang 5 km extra hinzu.
Auf der ganzen Fahrt war es leider recht neblig gewesen. Nur zögernd löste er sich auf. Da tauchte auch schon der Lobosch(Lovoš, 570 m) auf. Was für ein toller Kegelberg. Da muss ich hoch.

Hinter uns präsentiert sich noch ein anderer toller Berg, der Radobil(Radobýl, 399m).

An der sonnenbeschienenen Südseite ist er mit Trockenrasen bedeckt. Den werden wir sicher mal auf einer anderen Tour mitnehmen.
Industrie von Lobositz(Lovosice).

Immer wieder müssen wir auf die bummelnden Kinder warten. Sehr ärgerlich, hatte ich doch die Peitsche vergessen.
Die Fährstelle ist kurz vor der Böhmischen Pforte(Porta Bohemica bzw. Česká brána ). Das ist der Beginn des Elbdurchbruches durch das Böhmische Mittelgebirge.

Aber wo ist die Fähre?
Sie hat gerade auf der anderen Seite angelegt und der Fährmann verschwindet in seinem Häuschen.
Hoffen wir mal, das es in 30min auch wirklich weiter geht.

Im Wopparner Tal(Oparenské údolí) ist es angenehm kühl. Am Abzweig zum Lobosch trennen wir uns. Ich stürme mit meinem Freund den Lobosch und die Frauen gehen mit den Kindern weiter in Richtung Milleschauer(836m). Im Motorest in Velemín wollen wir uns wieder treffen.
Schnell schrauben wir uns den Berg hoch. Oben ist die Aussicht überwältigend.

Ein paar Leute hat es auch. Zügig bekommen wir unser Gipfelbier.
Bekanntlich fehlen auf der Autobahn Dresden-Prag 16km durch das Böhmische Mittelgebirge. Wegen zahlreicher Einsprüche verzögerte sich die Fertigstellung mehrmals. 2015 soll sie endlich fertig werden. Erstaunlicher Weise ist schon einiges fertiggestellt. Leider.

Im Hintergrund ist deutlich der Kamm des Erzgebirges zu sehen. Auf Böhmischer Seite fällt das Erzgebirge recht steil ab.
Der Milleschauer(Milešovka, 836m) in seiner ganzen Pracht.

Die Zeit schreitet voran. Wir machen uns wieder an den Abstieg.

So eine Brücke kommt mir bekannt vor. Unweit von meinem Wohnort ist das gleiche passiert. Es ist die gleiche Autobahn. Aber noch ist es ruhig.

Am Motorest treffen wir unsere Truppe. Das kann doch nicht wahr sein. Wir sind ca 4km mehr gelaufen und sie sind gerade erst beim Essen.
Spät brechen wir in Richtung Donnersberg auf.

Der Weg zum Gipfel ist einmalig. Linker Hand befindet sich eine riesige uralte Streuobstwiese. Das Birnenessen kostet natürlich wieder Zeit.
Es ist bereits nach 16:00 Uhr. Wenn wir Glück haben, hat der Imbiss bis 17:00 Uhr auf.
Wir kommen an der Donnersbergwarte, eine meteorologische Station, vorbei.

Früher gab es auch einen Berggasthof, in dem man übernachten konnte.
Gegen 16:55 Uhr waren wir oben und der Imbiss hatte natürlich bereits zu.

Freundlicherweise bekamen wir trotzdem noch 2 Bier und Cola für die Kinder. Die Tschechen nach uns, wurden abgewiesen. Jetzt war endgültig zu.
Hier ist die Aussicht noch gewaltiger. Klein liegt der Lobosch unter uns. Deutlich sieht man auch die neue Autobahnbrücke, die wir durchquert haben.

Wahrscheinlich verbrachten wir viel zu viel Zeit auf dem Gipfel. Es war schon 17:30 Uhr durch und die Sonne stand schon recht tief.

Ursprünglich wollten wir nach Teplitz laufen und dort gegen 18:05 Uhr mit dem Bus nach Dresden fahren. Das war natürlich nicht mehr zu schaffen. Deshalb beschlossen wir nach Usti zu laufen. Unterwegs kommt man an einer Bahnstation vorbei. Das war ungefähr die gleiche Strecke. Nur das es 18km sind, damit habe ich nicht gerechnet.
Am Fuße des Milleschauer steht folgendes nette Schild.

Durch dichten Wald, über schlammige Wege und herrliche Wiesen geht es abwärts.

Nicht mehr lange und es ist dunkel. Eben sehe ich meine Frau und meine Schwiegermutter noch hinter mir. 15 min später stellen wir fest, das sie weg sind. Prima, ich gehe wieder zurück. Sie sind falsch abgebogen, obwohl an einem Baum ein riesiges Wegzeichen war. Manchmal ist es nicht einfach. Diese Aktion hat uns noch einmal 45min gekostet.

Schließlich erreichen wir das kleine Dorf Žim. Ich glaubte nicht wirklich daran, dass noch ein Zug fährt. ...
Reisezeit: 02.10.2011
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Böhmisches Mittelgebirge
Länge: 30 km
Aufstieg: 1460m
Abstieg: 1220m
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Es ist 20:00Uhr und das Licht auf der Bahnstation ging schlagartig aus.




Wir hängen in

fest. Žim ist ein kleines Nest (159 Einwohner) im Böhmischen Mittelgebirge. Immerhin gibt es eine Bahnstation. Doch der letzte Zug ist schon lange weg.
Bis Usti sind es noch 12km. Selbst wenn wir das in der Dunkelheit schaffen würden, dann wäre es zwecklos, da dann kein Zug mehr nach Dresden fährt.

In dieser aussichtslosen Lage demonstriere ich den Kindern schon mal, wie man in einer Bushaltestelle gut schlafen kann. Vorher schnippse ich aber die Spinne weg. Die mag meine zweitjüngste Tochter nicht.


Wie konnten wir nur in diese Lage geraten?
Seit 15 Jahren versuche ich mal eine Tour im Böhmischen Mittelgebirge zu unternehmen. Als unsere vorgesehene Alpentour ins Wasser fiel, da die von meinen Kindern gewünschte Luxushütte Betriebspause hatte, sah ich die Chance für eine Tour zum Milleschauer. Schnell hatte ich eine 3-Tagestour geplant, die ich dann aber wieder auf einen Tag zurechtstutzte, da noch etliche Arbeiten im Garten zu erledigen waren.
Mit dem Wander-Express Bohemica kamen wir pünktlich gegen 9:35 Uhr ohne Umsteigen in Velké Žernoseky(Groß Tschernosek) an.

Das Elbe-Labe-Ticket macht die ganze Angelegenheit recht preiswert. 28,- EUR für max. 5 Personen.
Gleich zum Anfang gingen wir in die falsche Richtung, da wir uns eigentlich in der Nähe der Fähre wähnten. Nur, die Bahnstation lag seltsamer Weise außerhalb des Ortes.

Auf der ganzen Fahrt war es leider recht neblig gewesen. Nur zögernd löste er sich auf. Da tauchte auch schon der Lobosch(Lovoš, 570 m) auf. Was für ein toller Kegelberg. Da muss ich hoch.


Hinter uns präsentiert sich noch ein anderer toller Berg, der Radobil(Radobýl, 399m).

An der sonnenbeschienenen Südseite ist er mit Trockenrasen bedeckt. Den werden wir sicher mal auf einer anderen Tour mitnehmen.
Industrie von Lobositz(Lovosice).

Immer wieder müssen wir auf die bummelnden Kinder warten. Sehr ärgerlich, hatte ich doch die Peitsche vergessen.

Die Fährstelle ist kurz vor der Böhmischen Pforte(Porta Bohemica bzw. Česká brána ). Das ist der Beginn des Elbdurchbruches durch das Böhmische Mittelgebirge.

Aber wo ist die Fähre?
Sie hat gerade auf der anderen Seite angelegt und der Fährmann verschwindet in seinem Häuschen.


Im Wopparner Tal(Oparenské údolí) ist es angenehm kühl. Am Abzweig zum Lobosch trennen wir uns. Ich stürme mit meinem Freund den Lobosch und die Frauen gehen mit den Kindern weiter in Richtung Milleschauer(836m). Im Motorest in Velemín wollen wir uns wieder treffen.
Schnell schrauben wir uns den Berg hoch. Oben ist die Aussicht überwältigend.

Ein paar Leute hat es auch. Zügig bekommen wir unser Gipfelbier.

Bekanntlich fehlen auf der Autobahn Dresden-Prag 16km durch das Böhmische Mittelgebirge. Wegen zahlreicher Einsprüche verzögerte sich die Fertigstellung mehrmals. 2015 soll sie endlich fertig werden. Erstaunlicher Weise ist schon einiges fertiggestellt. Leider.


Im Hintergrund ist deutlich der Kamm des Erzgebirges zu sehen. Auf Böhmischer Seite fällt das Erzgebirge recht steil ab.
Der Milleschauer(Milešovka, 836m) in seiner ganzen Pracht.

Die Zeit schreitet voran. Wir machen uns wieder an den Abstieg.

So eine Brücke kommt mir bekannt vor. Unweit von meinem Wohnort ist das gleiche passiert. Es ist die gleiche Autobahn. Aber noch ist es ruhig.

Am Motorest treffen wir unsere Truppe. Das kann doch nicht wahr sein. Wir sind ca 4km mehr gelaufen und sie sind gerade erst beim Essen.


Der Weg zum Gipfel ist einmalig. Linker Hand befindet sich eine riesige uralte Streuobstwiese. Das Birnenessen kostet natürlich wieder Zeit.

Es ist bereits nach 16:00 Uhr. Wenn wir Glück haben, hat der Imbiss bis 17:00 Uhr auf.
Wir kommen an der Donnersbergwarte, eine meteorologische Station, vorbei.

Früher gab es auch einen Berggasthof, in dem man übernachten konnte.
Gegen 16:55 Uhr waren wir oben und der Imbiss hatte natürlich bereits zu.

Freundlicherweise bekamen wir trotzdem noch 2 Bier und Cola für die Kinder. Die Tschechen nach uns, wurden abgewiesen. Jetzt war endgültig zu.
Hier ist die Aussicht noch gewaltiger. Klein liegt der Lobosch unter uns. Deutlich sieht man auch die neue Autobahnbrücke, die wir durchquert haben.

Wahrscheinlich verbrachten wir viel zu viel Zeit auf dem Gipfel. Es war schon 17:30 Uhr durch und die Sonne stand schon recht tief.

Ursprünglich wollten wir nach Teplitz laufen und dort gegen 18:05 Uhr mit dem Bus nach Dresden fahren. Das war natürlich nicht mehr zu schaffen. Deshalb beschlossen wir nach Usti zu laufen. Unterwegs kommt man an einer Bahnstation vorbei. Das war ungefähr die gleiche Strecke. Nur das es 18km sind, damit habe ich nicht gerechnet.

Am Fuße des Milleschauer steht folgendes nette Schild.

Durch dichten Wald, über schlammige Wege und herrliche Wiesen geht es abwärts.

Nicht mehr lange und es ist dunkel. Eben sehe ich meine Frau und meine Schwiegermutter noch hinter mir. 15 min später stellen wir fest, das sie weg sind. Prima, ich gehe wieder zurück. Sie sind falsch abgebogen, obwohl an einem Baum ein riesiges Wegzeichen war. Manchmal ist es nicht einfach. Diese Aktion hat uns noch einmal 45min gekostet.

Schließlich erreichen wir das kleine Dorf Žim. Ich glaubte nicht wirklich daran, dass noch ein Zug fährt. ...
Kommentar