Wenn dies dein erster Besuch hier ist, lies bitte zuerst die Nutzungsbedingungen
durch. Du musst dich registrieren,
bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke dazu oben auf 'Registrieren', um den Registrierungsprozess zu
starten. Du kannst auch jetzt schon Beiträge lesen.
Toll Nita- wieder mal eine schöne Tour abseits der Standard Wege.
In der "Respumoso" Ecke war ich vor einigen Tagen auch- jedoch auf dem HRP (Etappe- Refuge de Arremoulit zur Wallon.......) über den Col de La Fache.
Schnee war insgesammt schon weniger als bei deinen Fotos- aber zum Col de La Fache (26...m ) noch reichlich.
Ob sie die beste Wahl für den Sommer sind, wage ich zu bezweifeln, im Herbst, Frühjahr und Winter bieten sie einem aber viele einsame, schöne und anspruchsvolle (Wander)Routen, leicht erreichbare (Winter-)3000er, praktisch unberührte Natur und nicht zuletzt interessante kulturelle Ziele
Irgendwie schade, dass deine Zeit in Spanien vorbei ist. Deine Tourenberichte von dort werde ich vermissen!
Aber irgendwie auch schön, dass du jetzt wieder in Deutschland weilst! Vielleicht ziehen wir dann ja demnächst mal wieder gemeinsam zu einer kleineren Tour los!?
Danke für den Hinweis, habe die Links überprüft - jetzt gehen alle.
Freut mich sehr, dass es gut ankommt! Die beiden kleinen "Klettersteige" sind mMn für alle OK (festhalten, aufpassen), für Gran Facha und umgebende Gipfel sind Erfahrungen am Fels aber schon von Vorteil.
Am "Platzhalter" wird leider nichts Großes geben, bin nur momentan zu gestresst um abzuschließen.
Die Pyrenäen sind jetzt auch auf Grund Deiner Berichte und tollen Fotos doch nochmal weiter nach oben auf meiner Liste gewandert. (Allerdings dann eher im Herbst und nicht mit so viel Schnee!)
Bitte mehr davon, ich bin schon gespannt, für was der Platzhalter da ist!
„Was frühstückst du normalerweise?“
„Müsli“
„Igitt, Müsli!!!“
„Und du?“
„Vollkornbrot mit Wurst oder so…“
„Vollkornbrot? Freiwillig nie! Und Wurst am Morgen?“
„Was sollen wir zum Abendessen mitnehmen? „
„Egal, Hauptsache kein Kartoffelpüree. Am liebsten Reis. Was magst du?“
„ Reis - . Am liebsten Kartoffelpüree…„
„Wie viel Schokolade sollen wir mitnehmen?“
„Ähm, für mich keine, esse eh nichts Süßes. Aber wir haben zu wenig Käse!“
Usw. usf.
Bis 10 Uhr eine Prüfung, um 11 fährt der Bus ab – vom Busbahnhof wohlgemerkt. Dazwischen kapern wir im Laufschritt zwei Supermärkte, eine Apotheke und einen Outdoorladen, halten ein Taxi an und sind 5min vor der Abfahrt am Bf. Nur:
„Deine Stiefel habe ich in meinem Rucksack, aber wo sind meine???“ Tja, Damen on tour.
Tag 1 Sallent-Respomuso, ca. 900hm
Die Fahrt nach Sallent ist kurz und angenehm (Linie Sabinanigo-Formigal, www.alosa.es). Dort suchen wir erstmal eine offene Bar auf und bitten um ein wenig Salz, das wir vergessen haben. Dabei kommen wir mit einem Holländer ins Gespräch, der seit Jahren als Guide in der Gegend arbeitet („bei uns gibt es keine Berge, deswegen bin ich hierher gekommen“) und uns mit vielen Informationen versorgt. Salz bekommen wir auch und starten gegen 15 Uhr in Richtung Respomuso (See und Hütte).
Der Weg (GR 11) ist gut ausgeschildert, einfach und recht malerisch. Das Gehen mit vollem Gepäck fällt aber nicht leicht, deswegen freuen wir uns sehr, am Respomuso-See anzukommen. Die Landschaft ist beeindruckend schön; wir steigen am Refugio vorbei und wollen ein Stück weiter zelten. Zwei Hüttenbesucher schauen uns verwundert hinterher, das bin ich hier aber mittlerweile gewohnt.
„Es fehlt nur noch, hier einzubrechen“- denke ich und trete müde auf die fragwürdige Schneebrücke über dem Bach. Im nächsten Augenblick kracht es, wird kalt& nass und ich umarme Steine im Bachbett, weil die Strömung nicht einschätzbar ist. Doch es geht glimpflich aus und außer nassen Hosen und einem angeschlagenen Fingernagel passiert nichts. Die Warnung funktioniert: Wir verlieren vertrauen in den Schnee; wie sich später herausstellen wird, nicht umsonst. Die beiden an der Hütte beobachten uns immer noch, fragen aber nicht einmal, ob alles gut gegangen ist.
Nach 1,5h Zeltplatzsuche (Frauen ) finden wir endlich absolut trockenen und ebenen Boden sowie die perfekte Aussicht in Kombination mit Wind- und Sichtschutz und genießen den Abend.
Tag 2 Gran Facha, 3005m
Gran Facha ist der höchste Gipfel im Bild
Zur Wahl standen mehrere Gipfel, die wir mit leichtem Gepäck angehen wollten. Wegen des unsicheren Wetter am Nachmittag entschieden wir uns für die einfachere Variante – Gran Facha (F, 3005m).
Erste Schwierigkeit war die Orientierung, die trotz der guten Sicht und 40er Karte nicht klappen wollte. Wir verbrachten 1,5h mit der Suche des Pfades (zelteten aber zugegebenermaßen etwas abseits)! Dort angekommen, trafen wir auf zwei, die damit 2h beschäftigt waren – das Selbstbewusstsein wurde wieder aufgebaut .
Weiter ging es barfuss über einen Bach, eine Schlucht hoch und vom Sattel mehr oder weniger den Kamm entlang. Einen durchgehend sichtbaren Pfad gibt es nicht, als Markierung dienen die Steinmännchen. Sie sind leicht zu verfehlen, also stiegen wir oft dort, wo es uns am besten gefiel. Einmal holte ich einen ganzen Block raus , „stellte“ ihn zurück und beschleunigte weg von dort. Meine Partnerin kletterte gleichzeitig einen Überhang und war danach genauso wenig motiviert weiter zu gehen wie ich, wenn ich an den Abstieg dachte. Die Bewertung „facil“ konnte keine von uns nachvollziehen.
Zum Gipfel hin wurde die Felsqualität (klagen konnte man auch früher nicht) besser und das Gelände zwar luftiger, aber einfacher.
5h nach dem Start waren wir oben und beeilten uns bald zurück (instabiles Wetter).
Und das ging ganz easy! Glücklich folgten wir den Steinmännchen und waren schon 200hm tiefer, als die falsche Abstiegsrichtung auffiel Was soll das denn, als ob zum ersten Mal draußen!!!
Noch einmal hoch, richtig runter. Markierungen aufmerksam folgend, ging es viel besser als der Aufstieg. Weiter unproblematisch, nur die Zeltsuche zog sich etwas. Schöner Tag!
Tag 3 Zeltplatz - 300hm vor dem Cuello de Infiernos
Ganz faul ;) Ausgeschlafen, den (grauen) Morgen genossen und diejenigen beobachtet, die uns den Aufstieg zur Scharte spurten
Zum Mittag ging es doch raus. Einige Bäche barfuss gequert, gemütlich ein Stück aufgestiegen. Da wir aber in der Mittagshitze teilweise hüfttief einbrachen – dort, wo die anderen es nur bis zum Knöchel taten – wurde das Passieren der Scharte bald in Frage gestellt. Auf ca. 2500m ließen wir es endgültig sein und zelteten auf dem letzten Fleck Gras.
Die Richtigkeit dieser Entscheidung bestätigten mehrere im Laufe des Abends gesehene Schneerutsche von den umgebenden Hängen sowie eine ältere Bodenlawine. Es wurde noch ein super Abend in traumhafter Umgebung, der nächste Tag wird es aber noch toppen!
keine Chance
Tag 4 Cuello de Infiernos (2782m) -Ibón de Bachimaña Alto
Zeitig aufgestanden , früh genug los. Kalt! Das letzte Stück vor der Scharte ist wirklich so steil, wie es von unten aussieht, dank den gefrorenen Spuren aber gut zu gehen.
in der Scharte
Oben dann eine Gerölltraverse (GR 11 soll irgendwo hier auch gehen, vermutlich tiefer unter dem Schnee) und flacher Abstieg an mehreren wunderschönen Seen vorbei. Den Gipfel eines der Picos de Infiernos, praktisch auf dem Weg liegend, haben wir sein gelassen, weil der Schnee schon wieder stark aufgeweicht war und wir schnellstmöglich absteigen wollten.
Geplant war der Abstieg auf 2200m und Aufstieg in Richtung der nächsten Scharte (Übergang ins Val D´Ara). Am See 100hm über dem Ibón de Bachimaña Alto mussten wir aber einsehen, dass es nicht möglich ist:
Insgesamt waren Wasserverhältnisse ziemlich kompliziert (Schneeschmelze) und die größte Schwierigkeit unterwegs.
laut Karte soll der Übergang kurz vor dem Damm sein, dort ging es aber sicher nicht
Zurück am Ibón de Bachimaña Alto wollten wir in die Biwakhütte reinschauen und evtl. dort übernachten. Das erforderte eine Flußquerung, die die schwierigste der ganzen Woche werden sollte. Fotos gibt’s keine, da wir zu zweit gingen.
Die Hütte war dreckig und ungemütlich. Unser Zeltplatz dagegen klein, aber herrlich gelegen. Noch ein toller Abend!
Tag 5 Ibón de Bachimaña Alto->Baños de Panticosa
Ausschlafen, Aussicht bewundern, sich zwischen den Eisschollen waschen, Sekt trinken. Meine Partnerin hatte Geburtstag, das Wetter passte und wir mussten erst um 16 Uhr in Panticosa sein. Da sich ein Freund zu uns gesellen wollte und wir Torla als Startpunkt vereinbarten, hier aber nicht weiter kamen, mussten wir etwas mit dem Bus nachhelfen. 700hm Abstieg und ein paar Km zogen sich länger als gedacht, sodass wir nur mit viel Glück und 10km per Anhalter den Bus bekamen.
der Fluss vom Vorabend am Morgen - diesmal einfach
Tag 6 Torla- Rif. Goriz
Die Nacht war ein Erlebnis. Noch beim Aufstellen des Zeltes hatten wir die Wahl: Wildschweinspuren oder Wespennest in der Nähe. Wir entschieden uns für die Wildschweine, bereuten diese Entscheidung jedoch SEHR schnell Noch am Abend wurden wir belagert, begrunzt, beobachtet usw.. Sehr gemütlich
Circo de Cotatuero von unten
GR11 auf dem klassischen Touristenweg durchs Ordesa-Tal. Wasserfälle bestaunen, zum Circo de Soaso aufsteigen und dann über die Clavijas (=Stifte) zum Rerugio Goriz und etwas höher um zu zelten.
Es war heiß, die knapp 1400hm mit ca. 14km lang und wegen der Busfahrt kamen wir erst spät an. Meine Partnerin ließ zudem ihre Kamera 30m weit fallen und diese funktionierte nicht mehr.
Tag 7 Cuello Millaris-Circo de Cotatuero-Torla
Schaffen wir es oder schaffen wir es nicht? Wenn nur ein Bus pro Tag fährt und man am nächsten Tag nach Hause fliegt, denkt man zwei Mal nach. Es wird beschlossen, es zu schaffen, und so starten wir zeitig in Richtung Cuello Millaris (ca. 2457m).
Verschneites Karstgelände – was gibt es Besseres, besonders wenn man nur zwei Stöcke für drei Personen hat. Auf dem Sattel sind wir noch im Zeitplan, der Abstieg gestaltet sich aber immer schwieriger. Die Zeit läuft. Das Gelände ist steil und abschüssig. Ich muss heute Abend das Zimmer aufgeben und meine Sachen vom ganzen Jahr packen. Von der Markierung keine Spur. Die Freundin von mir fliegt morgen mit nach Deutschland. Der Freund fährt noch in der Nacht nach Südspanien. Das gibt’s doch nicht, ich bin doch hier schon mal hoch und runter! Eine einfache Kletterpassage, dann steiles Gras. Und hier geht es nur senkrecht nach unten, möglicherweise eine der berühmten Cotatuero-Xern Donnerwetter.
Wir behalten die Nerven und suchen geduldig nach einem annehmbaren Abstieg. Ein Murmeltier schreit meine gerade kraxelnde Freundin aus der nächsten Nähe an, eine Gämse steuert auf mich zu und schießt in nur 1-2m an mir vorbei. Der „Weg“ ist akzeptabel, aber nicht mehr. Gehen oft einzeln, um den andern nichts auf den Kopf fallen zu lassen und freuen uns sehr, den ersten Teil des Abstiegs geschafft zu haben. Sind aber eine Stunde hinter der Zeit und müssen erstmal eine Watstelle suchen. Schuhe aus, furten, Schuhe an und gleich noch die Clavijas de Cotatuero – einer Art Miniklettersteig.
Es ist luftig und mit großen Rucksäcken nicht der beste Weg, geht aber ohne Probleme. Dann noch eine Stunde und die 1500hm Abstieg sind hinter uns. 10 Minuten später sind wir an der Pradera de Ordesa (Parkplatz); zum Bus ab Torla sind es noch 7km und 28 Minuten…
Der Parkplatz war voll. Wir sprachen mehrere Personen an, sie wollten aber erst später fahren. 8 Minuten vor der Busabfahrt wurden wir aber doch eingesammelt.
Torla
Der Bus kam 15min später. Hinter uns lag eine super Woche, hinter mir ¾ Jahr Spanien mit vielen kurzen, aber intensiven Trips in die Pyrenäen. Ob sie die beste Wahl für den Sommer sind, wage ich zu bezweifeln, im Herbst, Frühjahr und Winter bieten sie einem aber viele einsame, schöne und anspruchsvolle (Wander)Routen, leicht erreichbare (Winter-)3000er, praktisch unberührte Natur und nicht zuletzt interessante kulturelle Ziele. Bei all der anfänglichen Skepsis – ich komme wieder!!!
@Julia&Wildniswanderer: danke, da musst ich aber lachen Wenn man nur ein paar Tage lang unterwegs ist und das Wetter mitspielt ist das Biwakieren für mich viel schöner als das Zelten. Mein Biwi ist wasser- und winddicht (wie schrieb hier jemand - "den kann man auch als VBL nutzen"...) und nur für mich ein Zelt mitzuschleppen (das eh in Deutschland liegt) wäre zu aufwendig. Das einzig abenteuerliche war der leichte Schlafsack, darüber war ich mir aber im Klaren und habe Vorkehrungen getroffen (Hüttennähe, mehr Kleidung, Decke mitgenommen.) Aber jetzt ist der neue da, juhuuu!!!
@Folko: Kann mir vorstellen, so ein schöner Sommermorgen dort Jetzt gab es noch "Die Spülung funktioniert im Winter nicht. Bitte benutzen Sie den Eimer."
@Björn: Danke sehr! (Und ruhig, mein Freund, mit dir würde ich doch jederzeit tauschen )
Björn, ich werde dir nach Karneval dann berichten, ob es da unten wirklich so schön ist.
Ich war doch schon da... Und, du wirst es mir nicht glauben: Nach Schweden, Kanada und den USA ist Spanien eines meiner Top 4-Urlaubs- (=Outdoor)länder!
Also, dann Karneval viel Spaß im Süden (aber wir sehen uns bestimmt vorher noch...)!
Björn, ich werde dir nach Karneval dann berichten, ob es da unten wirklich so schön ist. Und wenn Anja den Bericht nicht schreiben darf, dann mach ich das gerne!
Ach, Anaj, könntest du bitte aufhören, weiter so tolle Berichte zu schreiben - du weckst in mir das (zur Zeit leider nicht zu befriedigende) Fernweh...
Toll! Wieder einmal beneide ich dich für diese Tour. Und sich im Dezember unterm Perdido in den Biwaksack zu legen, alle Achtung!
Dem stimme ich bei! Dies hier ist auch so ein Bericht, wo ich sehr, sehr gern mitlese. Die Fotos sind beneidenswert, und überhaupt, ja, Du bist nicht zimperlich!! Ich glaube, ich werde langsam alt, denn irgendwie verleitet das mit dem bivaken nicht zum nachmachen, obwohl ich Dich drum beneide !
Einen Kommentar schreiben: