[RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

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  • SolidJ
    Anfänger im Forum
    • 15.07.2010
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    #21
    AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

    Danke für die ausführliche Antwort!!!

    Werde die Tour auf jeden Fall machen, weiß nur nicht, ob ich es dieses Jahr schaffe

    Wie vielen Leuten seid ihr den auf den Wanderstrecken begegnet? Ward ihr so abgeschieden, dass man einen Hobo problemlos benutzen konnte?

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    • volx-wolf

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      • 14.07.2008
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      #22
      AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

      Tja, die Zeit ist auch mir mir immer das niedrigste Brett an der Minimum-Tonne.

      Menschen sind wir wenigen begegnet. Schrieb ich ja weiter oben schon. In den kleinen Siedlungen 1-2 Menschen. Je nach Strecke gab es aber auch Tage ganz ohne Häuser undoder Siedlungen.
      Außerdem zwei bis drei Herden mit jeweils einem oder zwei Hirten je Tag.
      Andere Wanderer gab es nicht - außer in den touristischen Highlight (Rimet-Klamm, Turzi-Klamm). Und auch dort hielt es sich in Grenzen.

      Hobo könnt Ihr gut benutzen, das Gebiet ist ja nicht sehr hoch, weswegen man immer abwechselnd im Wald und auf Freiflächen läuft. Aber selbst in letzterem Fall gibt es noch Gebüsch und Strauchwerk oder die Waldgrenze ist nicht weit entfernt.
      Holz ist also genügend da.
      Ihr könnt auch gleich auf offenem Feuer kochen - ist vielleicht einfacher? Wenn Ihr in oder bei Schäferhütten seit, gibt es dort oft schon Feuerstellen, so dass keine neuen angelegt werden müssen. Haben wir ja teils auch so gemacht.
      Interessieren tut sich dort kein Mensch dafür, solange Ihr nicht den Wald abfackelt.
      Vernünftigen Umgang mit Feuer und ein gewisses ökologisches/naturschutzerisches Verständnis darf ich aber sicherlich voraussetzen, oder?

      Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
      daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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      • Abt
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        #23
        AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

        Warum ausgerechnet dieser schöne Weg schlecht bzw. nicht markiert ist, verstehe ich,- ehrlich gesagt, überhaupt nicht.
        Aber sehn wir mal, wie's bei Volx-Wolf weitergeht mit der Tour...
        Zuletzt geändert von Abt; 13.08.2011, 13:45.

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        • volx-wolf

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          #24
          AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

          Allergrößtenteils ist der Weg schon ausgezeichnet.
          Aber wenn halt wenige Leute dort unterwegs sind, auch wenig Hirten - dan verwachsen die Wege halt.
          Oder es werden neue Trampelpfade oder Treibewege angelegt, die dann etwas woanders verlaufen.
          Aber es ist halt ärgerlich, wenn man sich dann auf 1 Kilometer Strecke den Weg im Unterholz oder verbuschten Wiesen suchen muss - bleibt halt auch etwas hängen im Gehirn.
          Beschrieben ist es hier auch, damit jene, die dort ebenfalls hinmöchten, wissen, worauf sie sich einlassen. Es ist eben nicht der Rennsteig... (zum Glück )

          Versuche heute Abend mal noch einen weiteren Tag zu schreiben & einzustellen. Da ich aber ganztägig am PC arbeiten muss, habe ich abends häufig nicht so viel Lust, noch zusätzlich die Feierabendstunden damit zu verbringen. Und genügend mit Haushalt & Familie ist ja auch zu tun

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          • Abt
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            #25
            AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord


            Bucium= Alphörner im Trascaugebiet
            Zuletzt geändert von Abt; 15.08.2011, 07:24.

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            • volx-wolf

              Lebt im Forum
              • 14.07.2008
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              #26
              AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

              Tag 6
              Wir haben uns den Wecker zeitig gestellt, denn wir wollen schon ein Stück des Weges geschafft haben, bevor wir ansonsten von der Hitze des Tages geschafft sind.
              So starten wir zeitig in diesen Tag. Beim Aufbruch begegnen wir noch dem Hirten vom Vorabend, der uns freudig begrüßt. Er ist einer der verschiedenen Originale, die wir auf dieser Reise und in diesem Gebirge begegnen. Schade, dass ich bis auf einige Brocken kein Rumänisch spreche. Schade, dass ich mich nicht getraue, Menschen zu fotografieren.



              Der Hirte des Morgens.


              Dort, wo sich das Blaue und Rote Band trennen, verabschieden auch wir uns temporär vom Roten Band, dass nun nach Rimetea führt. Wir wollen einen Abstecher zur Burgruine Trascaului (Cetatea Trascaului) in der Nähe des Dorfes Coltesti machen, wo das Blaue Band vorbei führt.
              Der Weg führt nun wieder bergab und in die Schlucht Silasului (Cheile Silasului), nicht wirklich spekatkulär, aber eine nette Abwechselung.



              Blick in Richtung Cheile Silasului.


              Die Gegend um die Klamm ist als Naturschutzgebiet deklariert, wie auch viele der anderen Schluchten und Felsformationen, die wir besucht haben. Meistens auf ein sehr enges Gebiet beschränkt – aber immerhin. In der Schlucht von Surului hat es in den letzten Jahren wohl eine EU Natura 2000–Förderung gegeben, wo wohl auch Gelder für einen nachhaltigen, naturverträglichen Tourismus geflossen sind.
              Auf unserem Weg durch die Schlucht haben wir jedenfalls 6 (in Worten: sechs!) übergroße, identische Schilder gesehen, die über die Flora und Fauna in diesem Gebiet aufklärten. Auf einer Wegstrecke von maximal 2 Kilometern! Und schenkt man den Angaben auf diesem Schild Glauben, stehen noch einmal 7 weitere identische Informationstafeln in diesem eng begrenztem Gebiet.

              Die Angaben waren eher knapp gehalten, viele Photos – vor allen Dingen aber ausschließlich auf rumänisch! Und klärten darüber auf, dass es Bär, Wolf und Kreuzotter gibt .. und eine Handvoll Blümchen und Kräuterlein.
              Um den Spaß auch wirklich auf die Spitze zu treiben, standen die Tafeln teilweise abseits der Wege und so ungünstig (Wasser/Morast), dass sie überhaupt nicht erreichbar waren! So kann man Naturschutz-Tourismus-Fördergelder natürlich auch versenken!!!



              Eines der vielen Schildbügerstreiche.


              Die Burg ist den Abstecher wirklich wert. Wir genießen ein zweite, spätes Frühstück. Notwendig ist die Pause aber auch, weil es inzwischen nicht nur wieder sehr warm, sondern unerträglich drückend geworden ist. Es scheint, als läuft alles auf ein Gewitter hinaus.



              Burgruine von Coltesti



              Mit steilem Anstieg



              Blick von der Burg - überall wird fleißig Heu aufgehockt.


              Wir steigen dann von der Burg hinab und laufen nach Coltesti hinein, wo wir uns im Dorfladen erst einmal eine eisgekühlte Cola gönnen.
              Seit Ampoita sind wir erstmalig wieder in einem richtigen Dorf. Alles andere waren nur kleine und kleinere Siedlungen mit selten mehr als 10 Gebäuden. Was an Coltesti ebenfalls auffällt: es ist ein hauptsächlich von Ungarn bewohntes Dorf. Die Aushänge und Plakate im Dorf sind zweisprachig, teils sogar ausschließlich in ungarisch. Zwar wusste ich um die große ungarische Minderheit in Rumänien, doch war ich bisher kaum in deren Siedlungsgebieten.
              Die noch kommenden Dörfer sind ähnlich ungarisch geprägt und auch die Leute, die wir sprechen, stellen sich als Ungarn vor bzw. sprechen ungarisch.

              Nach Coltesti geht es wieder steil den nächsten Bergrücken hinauf. Eigentlich wollten wir dem Blauen Kreuz folgen, bis wir wieder dem Roten Band begegnen. Doch außer einem Zeichen im Dorf macht das Zeichen sich rar. Der Weg und die Richtung, den wir gehen müssen, ist aber aufgrund der Topographie gut zu erkennen.



              Blick zurück auf Coltesti und die Cetatea Trascaului im Hintergrund.



              Blick auf den Piatra Secuiului - und nein er ging leider nicht zu umgehen, auch wenn das Foto einen andern Eindruck macht.


              Es ist sehr, sehr schwül und am Horizont ist sind nun auch die (Gewitter-)Wolken sichtbar, die wir schon seit dem Morgen gefühlt haben. Wir beeilen uns, auf den Piatra Secuiului (1129 m) zu steigen. Doch immerhin sind es 550 m Höhenmeter, es ist Mittagszeit, außerdem heiß & schwül, so dass es einiger kurzer Verschnaufpausen bedarf.
              Oben auf dem Berg gibt es zwar eine schöne Aussicht, doch diese zu genießen, bleibt nur im Vorübergehen Zeit, denn das Gewitter zieht kräftig auf. Ich habe keine Lust auf dem dem höchsten Berg der Umgebung das Gewitter zu erleben. Die beiden vom Blitz getroffenen und ausgebrannten Bäume, die wir unterwegs sehen, tragen auch nicht gerade zur Beruhigung bei. Die Hirten rundherum ziehen mit ihren Herden auch schon bergab.



              Blick vom Secuiului



              Ebenda


              Wir eilen über den Bergrücken bis es wieder bergab geht. Dann kommen wir in das erste Buchen-Eichen-Wäldchen, in das wir uns schlagen. Wir sind zwar immer noch – relativ zur Umgebung – sehr hoch – aber wenigsten in einem Wald und nicht auf freiem Felde oder unter einem Einzelbaum. Nach einer kurzen Rast beginnt auch schon das Gewitter. Wir bauen schnell das Überzelt auf und verkriechen uns darin. Dann geht es richtig los … hossa, die Waldfee!
              Das Gewitter zieht genau über uns hinweg und die Blitze wirken bedrohlich nah. Glücklicherweise ist nach einer dreiviertel Stunde alles wieder vorüber. Wir haben die Pause als Chance für ein verspätetes Mittagessen genutzt. Wohlgestärkt und geruht, aber mit dem Adrenalin des Gewittererlebnisses im Blut, ziehen wir weiter. Es läuft sich nun – leicht bergab und in der kühlen Luft des Nach-Gewitters, sehr gut. Die Rote Band Markierung ist seit dem Gipfel wieder bei uns. Entgegen den Angaben auf der Karte ist der Weg zischen Coltii Trascaului (dort wo wir wieder auf das Rote Band gestossen sind) und Moldovenesti nicht besser oder schlechter ausgezeichnet als im bisherigen Verlauf. Es gibt sogar mehrere Markierungsstangen bzw. Wegweiser. Zwar alle alt, aber immerhin noch vorhanden. Irgendwann muss dieser Wanderweg einmal sehr ausführlich ausgebaut worden sein.

              Wir eilen uns trotzdem voran zu kommen in Richtung Moldovanesti, dem nächsten größeren Dorf und Etappenziel, denn am Horizont ist es immer noch dunkel und grummelt vor sich hin.
              Nach einer sehr schönen Strecke über eine weitere Hochebene geht es dann durch den Wald und steil bergab. Wir erreichen Moldovensti. Aufgrund des stark bewölkten Himmels machen wir uns zügig daran, den Ort zu queren und in Richtung des Flusses Aries und der Fernstraße 75 zu laufen. Jenseits von Fluss und Straße geht der Wanderweg wieder auf den nächsten Kamm. Wir spekulieren jedoch auf eine in der Karte eingezeichnete Pension mit angeschlossenem Campingplatz.



              Augenblicke mittendrin



              Hochplateau mit Schafherde



              Blick auf Moldovenesti, Aries und Fernstraße (im Hintergrund Cornesti)

              Als wir in der Flußeben ankommen und eigentlich nur noch einen Kilometer Weg vor uns haben, holt uns das Gewitter ein – beziehungsweise wir treffen nun aufeinander, da wir uns aufeinander zu bewegten. Als wir sehen, wie in den Berghang gegenüber, vor tiefschwarzer Kulisse, die ersten Blitze einschlagen, haben wir keine Lust, durch die Ebene zu laufen. Insbesondere ich nicht mit dem Aluminium-Außengestellrucksack.
              So biegen wir erst einmal in die andere Richtung zur Tankstelle ab. Hier genießen wir ein vorzeitiges Abendbrotbier, bis sich das Gewitter verzogen hat, das währenddessen draußen kräftigst tobt.

              Dann gehen wir zur Pension, wo wir uns überreden lassen, statt des Zeltes wieder einmal eine kleine Holzhütte zu mieten. Diese ist etwas teurer als die letzte, aber dafür auch um Längen komfortabler – mit richtigen Federbetten!
              Nur auf eine warme Dusche müssen wir wieder verzichten. Egal, mittlerweile sind wir dran gewöhnt und trotz des Regenfalls ist es immer noch ausreichend warm draußen um auch kalt zu duschen.
              Wir schlafen entspannt ein, während draußen ein Gewitter nach dem anderen vorüber zieht und der begleitende Platzregen ein Trommelkonzert auf dem Hüttendach veranstaltet.

              Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
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              • volx-wolf

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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

                Tag 7
                Wir erwachen und hören den Regen auf das Hüttendach prasseln.
                Noch einmal umgedreht und weiter geschlafen. Beim nächsten Mal ist die Situation nicht viel anders, also dösen wir noch einmal weiter.
                Dann endlich hat es aufgehört zu regnen, während wir frühstücken gibt es aber den nächsten Schauer.

                Wir sind unentschlossen: Auf der Fernstraße 75 verkehren stündlich Busse nach Turda/Thorenburg. Von Turda nach Cluj ist es dann easy.

                Sollen wir einen Bus nehmen und die Tour hier abbrechen? Im Regen zu wandern ist nicht wirklich spaßig. Wir haben eine schöne Strecke hinter uns und können auch zwei Tage in Cluj verbringen. Andererseits: Auf die Cheile Turzii haben wir Lust und irgendwie auch den Ehrgeiz, auch noch das letzte interessante Stück des Trascau-Gebirgs zu erlaufen.
                Wir verschieben die Entscheidung ein wenig und holen uns erst einmal einen Kaffee aus der Pension, denn die Gaskartusche hat auch gerade ihren Geist aufgegeben.

                Nach dem Kaffee wird gepackt. Als wir fertig zum Aufbruch sind, scheint die Sonne. Wir nehmen es als gutes Zeichen und beginnen den letzten Teil der Wanderung. Es ist zwar schon 10:00 Uhr, aber die heutige Strecke ist auch nicht übermäßig lang.
                Erst ein wenig am Bergrücken entlang, dann finden wir den Abzweig, der hinauf führt. Oben soll dann der Weg direkt auf dem Rücken bis zur Turzii-Klamm führen.
                Am Abzweig finden wir mit etwas suchen sogar eine alte, zugewachsene Markierung. Gefunden haben wir den Aufstieg aber durch gute Kartenlektüre. Der Weg ist gerade etwas frei geholzt. Irgendwann wird es aber dann doch wieder eng und zugewachsen. Freundlicherweise hat jemand Plastetüten-Fetzen an die Äste geknotet, die uns das letzte Teil des Weges weisen. Markierungen gibt es bis kurz vor der Cheile Turzii kaum.



                Schämt es ich für seinen Zustand? Verstecktes Wegzeichen.



                Blick ins Aries-Tal


                Und dann sind wir auf einmal oben und stehen mitten in einem neu erbauten Klosterkomplex.
                Wir pausieren kurz und genießen die Aussicht. Dann folgen wir dem Wanderweg der durch einen uralten Wegweiser, der nun mitten im Klosterkomplex steht, angezeigt wird – direkt am übergroßen Outdoor-Kruzifix vorbei



                Kloster im Entstehen



                Klein & fein an ausgesuchter Stelle und bester Lage.


                Der Wind bläst kräftig, hinter uns ist es wieder einmal duster am Horizont, ab und an nieselt es auch etwas. Doch das Wetter hält, vom großen Regen bleiben wir verschont und auch die Sonne schaut hin und wieder, was wir wohl so treiben.
                Es geht immer genau auf dem Bergrücken entlang. Am späten Mittag erreichen wir die Klamm. Mit einem schönen Ausblick auf die Umgebung vespern wir, bevor der Abstieg ins Tal in Angriff genommen wird.



                Blick zurück ins Trascau-Gebirge



                Freundlichere Ausblicke


                Unten angekommen gibt es direkt an der Abstiegsstelle keinen Übergang über den Fluss, der außerdem auch aufgrund der vielen Regenfälle kräftig Wasser führt.
                Folgen wir ihm einige hundert Meter aufwärts bis zu dem alleinstehenden Haus. Hier gibt es eine Hängebrücke. Außerdem stellt sich das Haus als Café, Bar und Pension mit angeschlossenem Zeltplatz heraus. Gar nicht auf der Karte verzeichnet.
                Außer einer spanische Familie zeltet hier allerdings niemand – im Gegensatz zu dem wilden Zeltplatz auf der anderen Seite der Klamm, wie wir später feststellen werden.
                Uns kommt das Café gerade recht, denn der Regen hat uns nun doch eingeholt. Während es schüttet, sitzen wir unter einem Pavillon und trinken Kaffee.



                Ankunft an der Cheile Turzii



                Gibt's auch im Hochformat.


                Danach geht es los in die Schlucht - womit wir endgültig das Rote Band verlassen, welches weiter nordwärts nach Cluj-Napoca führt. Landschaftlich ist die Schlucht überwältigend, aber schon kräftig touristisch ausgebaut und es sind auch - gefühlt und im Verhältnis zu den letzten Tagen sowieso - viel zu viel Tagestouristen unterwegs. Am Ende/Beginn der Schlucht wollen sie sogar Eintritt haben. Wir werden aber nicht angesprochen – nur die Tagestouristen, die uns entgegenkommen. Auch gut...



                Nördlicher Eingang der Cheile Turzii.



                Schön, dass wir hier noch hergekommen sind.



                Ausgebaut für Stöckelschuhtouristen



                Übrigens sind viele Kletterrouten im Fels angelegt. Wer also Kletterzeug dabei hat...



                ...dürfte hier viel Spaß haben.



                Spaß am Wegesrand


                Überraschend die jahrmarktähnlichen Zustände am Ostende der Schlucht: Grillstand, Bierzelt, Süßigkeiten und viele, viele Zelte auf einem wilden Zeltplatz. Wir lassen alles schnell hinter uns und steigen aus dem Tal hinaus. Da der Weg nun wieder eine Schotterstraße ist, läuft es sich leicht.



                Südlicher Eingang der Schlucht mit Zeltplatz.



                Ein Schäfer, dessen Hunde Touristen gewohnt waren.


                Dann lenken wir unsere Schritte wieder in Norden. Den Abzweig nach Turda hinein ignorieren wir, wollen wir doch nördlich davon auf die Fernstraße 1 stoßen. So hoffen wir, längere Strecken durch irgendwelche öden Industriegebiete zu vermeiden und schneller einen Bus nach Cluj anzuhalten.

                Kurz hinter Sandulesti ist das Glück uns dann ganz hold: Drei Frauen im PKW erhören unser Trampen und laden uns ein, mitzufahren. Zum Glück haben wir gestern geduscht!
                Sie fahren uns nach Turda und lassen uns am ersten Busstop hinaus, den sie sich erfragen. Hier stehen wir auch nur wenige Minuten, bevor ein Bus nach Cluj kommt.
                Als wir aus dem Bus steigen, beginnt es wieder in Strömen zu regnen. Das erstbeste Taxi ist unser und bringt uns hinauf zum Campingkomplex Faget.
                Da ich erst einmal in der Stadt gewesen bin, kam mir zwar bei der Ankunft mit dem Bus die Strecke hinunter in die Stadt bekannt vor, aber reagiert habe ich nicht. Ansonsten hätten wir uns die Einfahrt in die Stadt schenken können und uns gleich am Abzweig zum Campingplatz hinaus lassen könne. Es wären nur einige hundert Meter zu laufen gewesen. Egal, die 4,-€ für das Taxi machen uns auch nicht arm und wir kommen direkt & trocken an der Rezeption an.

                Platz ist genügend auf dem Platz auch wenn von den Pappeln viele Äste herumliegen, die die letzten Gewitter hinunter gefegt haben.
                Ein freundlicher Ungar lässt uns auf seinem Kocher das Wasser für's Abendbrot kochen. Dann gibt es endlich die ersehnte heiße Dusche. Anschließend wird mit Bier vom benachbarten Restaurant und dem letzten Wodka aus dem Rucksack der Abend begossen. Lange halten wir aber nicht durch – zu müde.
                Beim Einschlafen hören wir noch das laute Bumm-Bum aus der Stadt von einem Live-Konzert, kümmern uns aber nicht mehr weiter darum.
                Tja, hätten wir mal...
                Zuletzt geändert von volx-wolf; 01.09.2011, 20:02.

                Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
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                  #28
                  AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

                  Tag 8

                  Der Sonntagmorgen wird ruhig angegangen. Dann werden die Rucksäcke für die Rückfahrt gepackt und wir laufen los in Richtung Stadt, um uns irgendwo ein Taxi anzuhalten.
                  Verschlafen geht es natürlich erst einmal zweihundert Meter in die falsche Richtung. Ist nicht weiter schlimm, hat aber den Vorteil, dass wir noch einmal auf Wegweiser für das Rote Band stoßen.
                  Wer also wirklich die komplette Tour laufen möchte, der kann von/bis Cluj-Napoca laufen!

                  Mit dieser freudigen Erkenntnis geht es nun in die richtige Richtung und nach einigen Minuten finden wir auch ein freies Taxi. Wir lassen uns zum Bahnhof bringen, um dort die Rückfahrt-Tickets nach Budapest für den Nachtzug um 02:00 Uhr zu kaufen. Das Gepäck wollen wir in die Aufbewahrung geben. Der Ticketkauf ist problemlos. Die Gepäckaufbewahrung verblüfft uns, hat sie abends nur noch bis 21:30 geöffnet und bietet keinen 24-Stunden-Service mehr an. Schließfächer gibt es leider keine. Wenigstens für einige Stunden wollen wir die Rucksäcke aber doch abgeben.
                  Als es geglückt ist, machen wir uns auf den Weg in die Altstadt. Auf dem Marktplatz löst sich dann das Rätsel um die Musik der letzten Nacht: Es findet ein an diesem Wochenende ein kostenloses Musikfestival, sponsert von einer der größten rumänische Bierbrauereien, mit rumänischer Alternativmusik statt. Als ich dann sehe, dass am Vorabend „Zdob zi Zdub“ gespielt haben, ärgere ich mich dann aber reichlich, dass wir letzten Abend nicht in die Stadt gefahren sind. Seit Jahren höre ich die Band begeistert. Nun hätte sich die Gelegenheit geboten, die Band einmal live (und kostenlos!) zu sehen und die Chance ist aufgrund der eigenen Müdigkeit vergeben … *grummel*
                  Wir laufen kreuz und quer durch die Stadt, schauen uns dieses und jenes an. Dann holen wir gegen 18:00 Uhr die Rucksäcke von der Gepäckaufbewahrung und machen uns wieder auf zum Marktplatz. Dort willigt einer der vielen Helfer an einer der vielen Bierverkaufsstände ein, unsere Rucksäcke bei ihm zu lagern. Unbelastet können wir uns auf die nun kommenden Bands konzentrieren. Es gibt ein lustiges Potpourri aus rumänsichen Rock-, Pop und Rap-Bands. Von Band zu Band wird die Stimmung ausgelassener. Eine wunderschöne Abschlussfeier für unsere Tour
                  Gegen Mitternacht ist der Spaß dann leider zu Ende, so geht es zurück zum Bahnhof, wo wir uns die letzten beiden Stunden bis zur Zugeinfahrt um die Ohren schlagen.
                  Die Rückfahrt verläuft wenig spektakulär. In Budapest essen wir noch gemeinsam Frühstück, bevor ich mich mit dem RailJet in Richtung Österreich, Passau und Mitteldeutschland auf den Weg mache, so dass ich spät abends daheim bin.
                  A. bleibt noch bis zum Abendzug nach Berlin Budapest und ist dann erst am nächsten Morgen wieder zu Hause.

                  Schön war's !!!!


                  Epilog
                  In Vorbereitung auf die Tour habe ich verzweifelt nach Zeitangaben für verschiedene Teilstrecken gesucht. Hin und wieder fand ich in Reiseberichten verschiedene Angaben, manchmal hatte jemand mit Absicht oder zufällig einen Wegweiser fotografiert. Für einige besondere Besuchsregionen (Padis) gibt es auch online Streckenbeschreibungen inklusive Zeitangaben.
                  Gerade aber für die von uns begangene Strecke war im Vorfeld kaum etwas herauszufinden. Deswegen habe ich kontinuierlich alle Wegweiser, derer wir auf unserer Strecke habhaft werden konnten, fotografiert. Einzig der erste auf unserer Tour, jener oberhalb des Cricau-Flusses fehlt.

                  Wie bekannt, sind je nach eigener Kondition, Wetterlage und anderer Umstände die angegebenen Zeiten mit einem persönlichen Faktor größer oder kleiner eins zu multiplizieren.
                  Also, möge die folgende Aufzählung jemandem nützen!


                  Wegweiser an der Piatra Cetii, dort wo Rotes Band und Rotes Dreieck aufeinandertreffen (leider habe ich vergessen, die Seite für das Rote Band zu fotografieren)



                  Wegweiser 1 in Cheia



                  Wegweiser 2 in Cheia



                  Tafel mit Übersicht über die Wanderwege im Trascau in der Nähe des Kloster Râmeț (für weitere Infos einfach reinzoomen)



                  Wegweiser auf dem Plateau Bredelui


                  Wegweiser auf dem Plateau Bredelui



                  Wegweiser an der Burg Trascaului bei Coltesti



                  Wegweiser am Ortseingang von Coltesti von der Burg aus kommend



                  Wegweiser irgendwo zwischen Plateu Secuiului Moldovenesti (am Ende des Plateaus bevor es in den Wald und bergab nach Moldovenesti geht)



                  Wegweiser im neu erbauten Kloster auf dem Kamm nördlich der Fernstraße 75



                  Wegweiser zwischen dem Kloste rund der Cheile Turzii



                  Wegweiser am östlichen Ausgang der Cheile Turzi



                  Wegweiser in Cluj-Napoca in der Nähe des Campingplatzes Faget

                  Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                  daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                  • volx-wolf

                    Lebt im Forum
                    • 14.07.2008
                    • 5576
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

                    Wer sich den Reisebericht lieber ausdruckt, der sei darauf hingewiesen, dass bei www.karpatenwilli.com der Reisebericht als pdf hochgeladen ist.

                    Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                    daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                    • anthe
                      Erfahren
                      • 14.08.2010
                      • 175
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [RO] Trascău-Gebirge - komplett von Süd nach Nord

                      Hi,

                      danke für den schönen Bericht. Hat einige Erinnerungen geweckt. Hab 2008 fast die gleiche Tour gemacht.

                      Gruß
                      anthe

                      edit: weil das Thema "Hunde" auch in den Kommentaren angesprochen wurde, hier hatte ich auch schon mal was zu meinen Erfahrungen in Rumänien geschrieben
                      Zuletzt geändert von anthe; 02.10.2011, 18:20.

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