[CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

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    [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Land: Tschechien/Polen
    Reisezeit: Anfang Oktober 2010
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Es sind Herbstferien. Da muss man mit der Familie raus. Im Isergebirge fehlten mir noch ein paar Ziele, z.B. der Spitzberg, der Stephansturm oder die Große Iserwiese. Ein paar Freunde schlossen sich noch an. So waren wir zu zehnt. Sechs davon waren Kinder(11-13).

    1. Tag - Lausitzer Gebirge und Jeschkenkamm an einem Tag

    Es ist Schade, aber das Lausitzer Gebirge streifen wir nur kurz. Leider haben wir nur 5 Tage Zeit. Das Zittauer Gebirge ist übrigens der deutsche Teil vom Lausitzer Gebirge. Eigentlich wollten wir die erste Nacht in der Hochwaldbaude(749m) übernachten. Aber sie war schon voll. Deshalb fuhren wir mit dem Zug von Dresden bis Hradek nad Nisou(Grottau). Dank Sachsen-Böhmen-Ticket auch recht preiswert.



    Schnell fanden wir einen Geldautomaten und einen Supermarkt. Da es bis zum Jeschken keine Einkehrmöglichkeit gibt, mussten wir noch ein paar Biere nachladen.
    Der blaue Weg Richtung Kamm war auch schnell gefunden. Wir hatten hervorragendes Herbstwetter. Überall standen Pilze. Besonders diese Sorte:



    Nach 5 km hatten wir bereits den Kammweg erreicht. Es ist der E3 Richtung Jeschken. Die letzten Gewitter sind noch nicht lange her. Die Wege waren herrlich verschlammt.



    Kurz vorm Jeschkenkamm verpassten wir die Elefantensteine (Bílé kameny). Das sind recht eigentümliche helle und runde Felsen. Ein Umweg von 2km war nicht mehr drin. Ursprünglich hatte ich 22 km bis zum Jeschken kalkuliert. Es waren aber 27 km. Da wir früh gestartet sind, war es kein Problem. Endlich haben wir den Jeschkenkamm erreicht.



    Durch den Abstieg vom Lausitzer Gebirge sind wir wieder bei 400 Höhenmeter angekommen. Wir queren die Fernstraße nach Liberec(Reichenberg). Der Jeschken ist 1012m hoch und der Kamm bewegt sich bei 700-800 Höhenmeter. Ein schöner Aufstieg ist uns sicher. Da der Kamm einen Bogen macht, sehen wir bald unser Ziel.



    Obwohl es eine wunderschöne Waldstrecke ist, ist auf dieser Strecke wie immer wenig los. Am Ende bleibt ein steiler Anstieg zum Jeschken übrig.



    Beim Zurückblicken sieht man schön den geschwungenen Bergrücken, den wir abgearbeitet haben.



    In die andere Richtung geht der Kamm auch weiter. Fällt dann aber bald ab. Deutlich sind die Abfahrtshänge zu sehen.



    Leider war es dann mit der schönen Aussicht vorbei. Es kamen immer mehr Wolken und der traumhaft schöne Sonnenuntergang war gestorben.
    Ich habe mal die Höhenmeter überschlagen. Wir sind bei ca 200 Höhenmeter gestartet. Durch das auf und ab müssen es insgesamt ca 1400 sein. Die armen Kinder

    Christian
    Zuletzt geändert von ; 30.10.2011, 21:14.

  • Atze1407
    Fuchs
    • 02.07.2009
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

    Danke für den Bericht, der die Wartezeit zu Pfadi überbrückt.

    Gruß
    Atze 1407
    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
    Abraham Lincoln

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      #3
      AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

      Du kannst wohl auch nicht schlafen?

      Ich habe es ja angekündigt, dass ich ins Isergebirge fahre. Wir wären uns beinahe über den Weg gelaufen. Aber wenn ich 9 Tage zurückrechne, müsste Pfadi in Klein Iser oder auf der Tafelfichte schon weggewesen sein (wenn ich die große Überblickskarte richtig interpretiere). Wir sind erst letzten Samstag in Jizerka angekommen.

      Gruß,
      Christian

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        #4
        AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

        2. Tag - Ins Herz des Isergebirges

        Der Jeschken(Ještěd) ragt 1012m in die Höhe. Wahrlich kein Riese, aber 500 Höhenmeter Unterschied zu Liberec lassen ihn doch recht imposant erscheinen. Gekrönt wird der Gipfel durch den an ein Raumschiff erinnernden Fernsehturm. Das alte Berghotel brannte 1963 ab und wurde 1973 durch den Turm ersetzt.
        Wir nutzten natürlich die Möglichkeit einer Übernachtung. Die Einrichtung ist im Stil der 80er Jahre. Dichter Nebel brachte uns aber um die wohlverdiente Aussicht beim Frühstück. Wahrscheinlich stand deshalb eine Flasche Obstschnaps auf dem reichhaltigen Frühstücksbüfett. Betrunken torkeln wir dann zur Seilbahn (So schlimm war es nicht!)
        Auch heute hatten wir wieder ein straffes Tagesprogramm. 26 km hatte ich geschätzt (Das Wort "kalkuliert" trifft es irgendwie nicht.). Ich kenne einen Bericht, da sind sie den Berg herabgelaufen und auch tapfer durch Liberec marschiert. Auf den Asphaltwegen im Isergebirge sind sie dann verzweifelt. Es ist leider so, in Tschechien gibt es wahnsinnig viele harte Waldarbeiterwege Die Fahrradfahrer freut es. Das Isergebirge kann man hervorragend mit Rad erschließen.
        Zurück zu unserer Tour. Wir nutzen die 1933 eröffnete Seilbahn für den Abstieg und fuhren mit der Straßenbahn ans andere Ende der Stadt. Eine Stunde Zeit verloren wir aber, da wir noch 2 Nachzügler am Bahnhof abholen mussten.



        Wir stehen am Ausgangspunkt unserer heutigen Tour. Es ist reichlich spät (11:00 Uhr) und wie am Wegweiser zu sehen ist , liegen 29km (22 bis Smedava + 7 bis Jizerka) vor uns. Das kann was werden.



        Sonst bin ich immer den roten E3-Weg über Bedrichov gelaufen. Diesmal wählen wir den blauen Weg, den eine Woche zuvor der Sachsen-Stammtisch gelaufen ist. Wir sind auf alten deutschen Wegen unterwegs.



        Los geht es durch eine parkähnliche Landschaft und dann in den tiefen Iserwald. Einigen wird diese Brücke bekannt vorkommen.



        In Rudolfstal(Rudolfov) fehlten plötzlich zwei Kinder Wir warteten. Sie kamen nicht. Handyempfang war auch schlecht. Ich ging ein Stück zurück und in der Annahme, dass sie einen Abzweig falsch gegangen sind, lief ich den Ort Rudolfstal die Straße hoch bis zum roten E3-Weg. Jetzt konnte ich wenigstens sicher sein, dass sie hier nicht sind. Macht 2km Extraweg.



        Bei meiner Rückkehr waren sie zum Glück da. Sie sind einer Motorradspur gefolgt und zweimal im Kreis gelaufen. Das hätte böse ausgehen können.

        Wir steigen zur Bedrichover Talsperre auf. Zurecht nennt man ihn auch den kanadischen See.



        Das Isergebirge ist recht wasserreich. Um die Überschwemmungen in den Griff zu bekommen, hat man zahlreiche Talsperren errichtet. Zur Stromerzeugung werden sie natürlich auch genutzt. Es gibt auch eine durchbrochene Talsperre. Am vierten Tag steht dieser interessante Durchbruch auf unserem Plan.



        Endlich erreichen wir Nova Louka(Neuwiese). Hier wollte ich schon immer mal Essen. Bisher passte es nie. Das Jagdschloss aus Holz hatte offen, auch wenn es etwas ruhig wirkte.



        Nach einem leckeren Mittagessen und viel zu spät, folgten wir dem blauen E3-Weg Richtung Wittighaus(Smedava). 18 km sind es noch bis Klein Iser(Jizerka). Wir hatten also noch nicht mal die Hälfte geschafft.



        Der Imbiss Na Kneipe hatte wie erwartet zu. Eine kurze Pause für die Kinder war trotzdem nötig. Am Anfang hatte ich noch vor, kurz den Siechhübel(Jizera, 1122m) zu besteigen. Schlechtes Wetter und wenig Zeit ließen mich von dem Vorhaben Abstand nehmen.



        Zum Wittighaus geht es jetzt ein paar Kilometer abwärts.



        Am Wittighaus angekommen, mussten wir feststellen, dass es geschlossen hatte. Ursprünglich wollte ich hier übernachten. Auf meine Mails wurde aber nicht geantwortet und ich reservierte gleich für 3 Nächte im Herrenhaus(Pansky Dum) in Klein Iser. Viele hauen sich auch im strengsten Naturschutzgebiet in die Landschaft. Mit Kindern bin ich aber nicht unsichtbar.
        Es dunkelte bereits und vor uns lagen noch 7 km.



        Jetzt aber schnell den geteerte Weg entlang. Wenigstens verliert man den Weg nicht im Dunkeln. Klein Iser liegt ungefähr genauso hoch wie das Wittighaus(ca. 850 m). Da frage ich mich, wieso es schon wieder hoch geht. Das hatte ich ganz anders in Erinnerung. Ein großer Nachteil im Dunkeln, man sieht nichts von der wunderschönen Landschaft. Sie lässt sich höchstens erahnen.



        (Das Herrenhaus in Klein Iser habe ich natürlich erst am nächsten Tag aufgenommen.)

        Wir sind so ca. 19:55 Uhr angekommen. Ehe wir im Restaurant saßen, war es nach 20:00 Uhr. In dem sehr gemütlich und stilvoll eingerichteten Haus gibt es eine brutale Regel. Ab 20:00 Uhr ist Küchenschluß! Der Besitzer sicherte uns zwar zu, dass sie eine Ausnahme machen, aber der Kellner war stur. Gäste muss man schließlich erziehen. Zum Glück musste er seine Meinung ändern und wir bekamen noch einen leckeren Gulasch mit Knödeln.

        Christian

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          #5
          AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

          Ja Christian, diese Brücke haben wir auch passiert. Muss schon sagen, tolle Leistung der Kinder, die Kilometer so weg zu stecken.

          Nun schreib aber mal weiter.
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          Abraham Lincoln

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            #6
            AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

            Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
            Muss schon sagen, tolle Leistung der Kinder, die Kilometer so weg zu stecken.
            Ich muss ehrlich zugeben, sie meutern schon. (Ich wurde auch schon als Sklaventreiber betitelt ) Aber am Ende haben sie es mit Links geschafft. Das es immer etwas mehr wurde, hatte ich auch nicht geplant. Ich dachte eher an maximal 25km. Aber es kam noch schlimmer

            Das ich das Zittauer Gebirge nicht einbauen konnte, ist richtig Schade. Beim nächsten Mal wird es aber klappen und dann wahrscheinlich über die Schwarzbrunnkoppe(Černá Studnice) bis ins Riesengebirge.

            Ich hoffe, ich kann heute Abend weiterschreiben, jetzt muss ich erstmal arbeiten. Oder, ich gehe erstmal joggen

            Gruß,
            Christian

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              #7
              AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

              Frech! Der Kerl läuft einfach Teile der Stammtisch-Strecke und dann auch noch MEINER Strecke!

              Das Wittighaus/Smedava war am Samstagnachmittag (2.10.) definitiv geöffnet und rege besucht, habe mir dort eine Kleinigkeit gegönnt. Oder was ich so als Kleinigkeit bezeichne, Svickova mit ctyri knedliky navic eben. Bin aber an dem Abend dann zwischen Smedava und Jizerka im Wald verschwunden, wohlgemerkt außerhalb des NSG.

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                #8
                AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                Frech! Der Kerl läuft einfach Teile der Stammtisch-Strecke und dann auch noch MEINER Strecke!
                Ich bin bereits die gesamte Strecke vom Osterzgebirge bis ins Altvatergebirge gelaufen. Fast! Letztes Jahr hat mein Sohn nach dem Adlergebirge schlapp gemacht. Knieschmerzen, da kann man nichts machen. Das Streckenpensum war vielleicht etwas zu hart. Jetzt kann ich froh sein, wenn überhaupt noch einer mitkommt
                Falls Du vom Adlergebirge weiter in Richtung Altvater und Beskiden willst, sollten wir uns mal unterhalten. Auch die andere Variante über das Eulengebirge (Aufstand der Weber) hat was.

                Das Wittighaus/Smedava war am Samstagnachmittag (2.10.) definitiv geöffnet und rege besucht, habe mir dort eine Kleinigkeit gegönnt. Oder was ich so als Kleinigkeit bezeichne, Svickova mit ctyri knedliky navic eben. Bin aber an dem Abend dann zwischen Smedava und Jizerka im Wald verschwunden, wohlgemerkt außerhalb des NSG.
                Am Sonntag Abend hatte das Wittighaus jedenfalls geschlossen. Ich kann mir schon vorstellen, wie Du übernachtet hast. Würde ich genauso machen, aber NSG ist dort überall.

                Gruß,
                Christian

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                  #9
                  AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                  He, ich warte noch immer wie es denn nun weiter geht mit euren Berichten.
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                    #10
                    AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                    Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
                    He, ich warte noch immer wie es denn nun weiter geht mit euren Berichten.
                    Das dauert halt, ich habe vorhin allein 2 Stunden für die Auswahl der Fotos vom 3. Tag gebraucht Mal sehen, wie lange ich jetzt mit Schreiben zu bringe. Also ich haben allergrößten Respekt vor jedem, der hier einen Reisebericht reinstellt.

                    Gruß,
                    Christian

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                      #11
                      AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                      Chranena krajinna oblast (CHKO) ist Landschaftsschutzgebiet (LSG). Narodni prirodni reservace (NPR) bzw. I./II. zona Narodniho parku ist Naturschutzgebiet/NSG ("Nationales Naturreservat") bzw. Nationalpark-Kernzone. Da habe ich nicht draußen gepennt.
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                        #12
                        AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                        Das geht allen anderen wohl genauso, wobei das schreiben das geringere Übel ist.
                        Die meiste Zeit geht mit den Fotos drauf, dieses ewige Hochladen und dann entsprechend in den Text einbinden.
                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                        Abraham Lincoln

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                          #13
                          AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                          Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                          Chranena krajinna oblast (CHKO) ist Landschaftsschutzgebiet (LSG). Narodni prirodni reservace (NPR) bzw. I./II. zona Narodniho parku ist Naturschutzgebiet/NSG ("Nationales Naturreservat") bzw. Nationalpark-Kernzone. Da habe ich nicht draußen gepennt.
                          Ohne mich jetzt genauer informiert zu haben, bezweifle ich, dass man im LSG "draußen pennen" darf. Das passt auf keinen Fall zusammen. Ich nehme mal an, dass das wilde Zelten in Tschechien, wie auch in Deutschland, schlicht verboten ist.

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                            #14
                            AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                            3.Tag - Zur Tafelfichte und dem Heufuder

                            Noch am Abend habe ich mich mit anderen Gästen unterhalten. Die sind bereits die Runde über die Tafelfichte und Große Iserwiese gelaufen. Das wären ungefähr 29 km. Da sie in der gemütlichen Neuen Schule auf der Großen Iserwiese hängengeblieben sind, sind sie erst gegen 21:00 Uhr zurück gewesen. Das klingt nicht gut, für meine Mitstreiter.
                            Dann gibt es noch ein Problem. Frühstück gibt es erst ab 8:30 Uhr Wenn wir schon frühstücken, dann dauert das auch eine Stunde. Das heißt, wir kommen nicht vor 10:00 Uhr weg. Wenn man sich einfach in die Büsche schlägt, hat man diese Probleme nicht
                            Das Frühstücksbüfett war jedenfalls hervorragend. So lässt es sich aushalten. Wie vorausgesagt brechen wir gegen 10:00 Uhr auf.

                            Der Buchberg (Bukovec, 1005m) bei Klein Iser. Statt aus Granit, wie der Rest des Isergebirges (abgesehen von Gneis, Glimmerschiffer,... ), besteht der Vulkankegel natürlich aus Basalt.



                            Kurz vor Gustav Ginzels Misthaus, biegen wir auf den roten Weg Richtung Mittlerer Iserkamm ab. Der ist zum Glück nur 1000m hoch.



                            Auf dem Mittleren Iserkamm findet man wieder diverse Felsen. Zum Beispiel den Raubschützenfelsen.



                            Raubschützen? Was für ein seltsamer Begriff. Raubschützen nannte man die Wilderer im Isergebirge. Davon scheint es viele gegeben zu haben. Das Leben war hart im Gebirge und so waren viele auf ein Zubrot angewiesen.

                            Durchgang am Raubschützenfelsen, schlecht für große Menschen



                            Den Raubschützenfelsen kann man besteigen. Es ist recht windig hier oben.
                            Blick zur Großen Iserwiese und dem Hohen Iserkamm.



                            Blick zur Tafelfichte(Smrk), unser nächstes Ziel.



                            Stark eingewachsene Bretterwege führen durchs Hochmoor.



                            Die Tafelfichte(1124m) mit ihrem markanten Aussichtsturm rückt immer näher.



                            Blick die Himmelsleiter herunter. Ostern 2009 floss uns hier das Wasser als größerer Bach entgegen.



                            Der neue Aussichtsturm auf der Tafelfichte.



                            Hier stand früher eine Baude und ein hölzerner Aussichtsturm. Wie ich gerade nachlesen musste, gehört die Tafelfichte nicht zum Hohen Iserkamm, sondern zum Welscher Kamm (Vlašký hřbet).
                            Oben wehte der Wind so stark, dass die Kinder sich nicht hoch wagten.

                            Blick zum Hohen Iserkamm.



                            Bis zur Heufuderbaude sollten es noch 45 min sein. Mit Skiern kam es mir damals viel kürzer vor.

                            Grenzübergang nach Polen. Deutlich sieht man den alten abgestorbenen Wald und die neuen Bäume.



                            In meinem Bericht Auf der Suche nach Schnee sieht man die Heufuderbaude von vorne. Diesmal ein Bild von hinten.



                            Halbzeit, Zeit für eine Einkehr. Drinnen scheint die alte Einrichtung noch erhalten zu sein. Nur die Regale und der Ausschanktisch passen nicht zum Stil. Wir haben genug Zloty. In Euro hätten wir aber auch bezahlen können.

                            Dann geht es weiter über den Hohen Iserkamm.

                            Blick nach Bad Flinsberg.



                            An den Kammhäusern(Polana Izerska) biegen wir zur Großen Iserwiese ab.



                            Hier stand früher die Siedlung Groß Iser. Nach 1945 wurden aber alle Bewohner vertrieben und die Häuser wurden später zerstört (wahrscheinlich wurde der Ort als Truppenübungsplatz von der polnischen Armee benutzt). Heute sieht man nur noch Fundamente. An den aufgestellten Schildern kann man die Hausnummer erkennen.



                            Nun ja. Ein Gebäude steht zum Glück noch. Die Neue Schule. Trotz später Stunde lässt sich eine Einkehr nicht vermeiden.



                            Drinnen ist es recht gemütlich. Als wir kamen, wurde der Ofen angeheizt. An der Wand stehen hohe Bücherregale. Die Bücher sind scheinbar alle in polnisch.

                            Die Große Iserwiese, ein magischer Ort.



                            Wir kommen zur letzten Sehenswürdigkeit, Carlsthal (Orle). Hier gab es früher einige Glashütten.



                            Damit haben wir alle polnischen Bauden im Isergebirge abgeklappert. Eigentlich gibt es noch die Ludwigsbaude. Die ist aber in einem recht unguten Zustand.



                            Jetzt wird es bereits dunkel. Der Weg ist aber schön hell. Eigentlich müssten wir die Iser schneiden. Statt dessen sehe ich auf dem Navi, dass wir parallel zu ihr gehen. Pech gehabt, sofort zurück. Wir sind 100m zu spät abgebogen. Jetzt aber schnell, 20:00 Uhr ist Küchenschluss!
                            Am Ende standen 33 km auf dem Zähler. Für den morgigen Tourplan sieht es schlecht aus. Wir werden wohl zwei Gruppen bilden müssen.
                            Zuletzt geändert von ; 11.10.2010, 23:50.

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                            • Gast-Avatar

                              #15
                              AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                              4. Tag - Spitzberg und Gebrochene Talsperre

                              Am vierten Tag war ein Teil der Gruppe so fertig, dass wir zwei Gruppen bilden mussten. Die eine ging eine kleinere Runde über die Darretalsperre(vodní nádrž Souš) und die andere Gruppe hielt sich an den Tourenplan und wanderte zum Tannwalder Spitzberg(Tanvaldský Špičák) und der Gebrochenen Talsperre(Protržená přehrada). Die zweite Gruppe kann man eigentlich nicht als Gruppe bezeichnen

                              Das Wetter war leider recht Neblig, aber wenigstens regnete es nicht. Trotzdem sind es keine idealen Bedingungen für eine Bergbesteigung. Schließlich will man auch was sehen.

                              Ich lasse unser wundervolles und gemütliches Quartier hinter mir.



                              Vorbei an der Bergbaude Pyramida.



                              Und anderen geheimnisvollen Hütten in Klein Iser.



                              Der Weg ist wie gewohnt recht matschig und der Fels recht feucht und glitschig. Ich folge dem blauen Weg Richtung Darretalsperre, die ich aber nicht zu Gesicht bekomme, da der Weg zu weit unterhalb verläuft.
                              Ab der Darretalsperre besteht der Weg leider nur aus Straße. Dafür ist Wald um so schöner.

                              Siedlung in Desna.



                              Plattenbauten in Desna.



                              In Desna berühre ich die Europastraße nach Harrachov(Riesengebirge). Die Talsohle liegt in 500m Höhe. Von hier könnte man auch mit dem Zug nach Hause fahren. In weiser Voraussicht (siehe Hohe Tour zu Fuß) besuche ich einen Supermarkt.

                              Dann geht es wieder hinauf zum Spitzberg (831m).



                              Einsam ist es. Beim Aufstieg begegne ich nur einem Wegzeichenmaler. Das letzte Mal habe ich einen im Adlergebirge 2008 gesehen.

                              Buchenwälder am steilen Spitzberg.



                              Irgendwann ist jeder Weg zu Ende. So ein Berg, dazu so ein kleiner, hört irgendwann mal auf.



                              Dicke Suppe herrscht hier oben. Aussicht aussichtslos. Da nützt auch der Turm nichts. Muss ich halt mal wieder hier her.
                              An diesem Berg, abgesehen vom Heufuder in Polen, befinden sich die besten Skihängen im Isergebirge. Der Sessellift endet direkt neben der Baude.



                              Und dann beim näher kommen. Ich fühle mich in DDR-Zeiten zurückversetzt.



                              Das Geschlossen Schild kann man bestimmt auf einen beliebigen Tag umhängen. Unten gibt es natürlich keinen Hinweis.
                              An diesem Tag bewegte ich mich abseits der Hauptrouten, da hat in der Nebensaison alles geschlossen. Gut, das ich diesmal genug Verpflegung dabei habe.

                              Weiter zur Gebrochenen Talsperre über einsame Wege und durch wunderschöne Herbstwälder. Und über viel Asphalt Ich wünschte ich hätte meine Trailrunningschuhe an, da wäre das ein Klacks.



                              Und da sind auch schon die ersten Anzeichen der Gebrochenen Talsperre.



                              Um das Problem der wiederkehrenden Hochwasserschäden in den Griff zu bekommen, hat man auch an der weißen Desse im Jahr 1915 eine Talsperre fertigestellt. Ein Jahr später kam es zum Bruch. Ungenügende Abdichtung und Projektierungsfehler waren die Ursache. Eine Wasserflut mit Geröll und Bäumen raste über Dessendorf(Desna) und Tannwald hinweg. Die Schäden waren nicht zu verachten. Es gab 62 Tote und 33 Häuser waren ganz verschwunden. Schön blöd, sein Grundstück unter einer Talsperre zu behalten (Dieser Satz bezieht sich auf einen Thread im Forum)

                              Übrig blieb der Kontrollturm.



                              Reste vom Damm



                              Tafel mit Querschnitt des Dammes



                              Blick vom Restdamm auf die "Gebrochene" Stelle



                              Der 1,1 km lange Verbindungsstollen zur Darretalsperre existiert noch. Für ein fast 100-jähriges Bauwerk ist der Zustand hervorragend.



                              Diesmal quere ich die Darretalsperre oberhalb. Sie staut übrigens die Schwarze Desse. Nach dem Unglück an der Weißen Desse wurde das Wasser abgelassen und die Sperre überprüft.
                              An der Straße zum Wittighaus habe ich ein Problem. Wo geht der gelbe Weg weiter. Ich habe mir extra eine aktuelle 1:25000 Karte gekauft. Die habe ich aber der anderen Gruppe gegeben. Ich habe eine 1:100000 Karte (ideal für Weitwanderer) aus DDR-Zeiten einstecken. Und da sollte der Weg gerade gehen.

                              Nur, es sieht nicht so aus.



                              Aber doch, gelbe Zeichen Kommt hier überhaupt einer vorbei?



                              Ich erreiche die neue Wegführung und muss mich nur noch durch dichtes Tannengrün quetschen.



                              Der Weg ist doch gleich ganz anders.



                              Einer der berüchtigten Plattenwege im Isergebirge. Hier muss ich zum Glück nicht lang.



                              Bunker des tschechischen Verteidigungswalls gibt es hier natürlich auch.



                              Und zurück in Klein Iser.



                              Das waren wieder mal 30 km. Obwohl allein, war es eine wunderschöne Tour.

                              (Es folgt die Tour über den Stephansturm)

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                                • 17.11.2006
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                                #16
                                AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                                So, so - du warst also die zweite "Gruppe". Da kann ich mir ja lebhaft vorstellen, wie du die vorherigen Tage mit dem Rest der Mannschaft umgesprungen bist.


                                Die Landschaft, besonders die waldlose, gefällt mir ausgesprochen gut.
                                Vielleicht kann ich mich ja diesen Winter mal mit den Ski zu einer Tour aufraffen.
                                Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                  #17
                                  AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                                  Zitat von november Beitrag anzeigen
                                  Die Landschaft, besonders die waldlose, gefällt mir ausgesprochen gut.
                                  Vielleicht kann ich mich ja diesen Winter mal mit den Ski zu einer Tour aufraffen.
                                  Kann ich nur empfehlen. Dort kommt auch immer ordentlich Schnee herunter. Teilweise kann man sogar Ostern (dieses Jahr nicht) noch Ski fahren Die Bauden sind aber wesentlich dünner gesät als im Riesengebirge.

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                                    #18
                                    AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                                    5. Tag - Über den Stephansturm nach Hause

                                    Heute war es leider auch wieder recht diesig Alles oberhalb von 900m verschwand spurlos im Nebel. Vorbei am Buchberg folgen wir dem roten E3-Weg. Der Weg führt immer an der Iser entlang. An der Eisenbahnbrücke (Strecke Tanvald-Harrachov) biegen wir auf den gelben Weg Richtung Wurzelsdorf (Kořenov) ab. Eigentlich wollte ich ein Bild, wie der Zug über die Brücke donnert, machen. Es kam auch einer. Da hatte ich mich aber gerade in die Büsche geschlagen



                                    Inzwischen kann man bis zur Flugschanze von Harrachov sehen. Dort ist bereits das Riesengebirge. Es gibt übrigens nur 5 Skiflugschanzen auf der Welt.



                                    Die Kuppe des Teufelsberges verschwindet natürlich im Nebel. Deutlich ist der Skihang zu sehen.



                                    Unterwegs kommen wir an mehreren kleinen Skihängen vorbei. Der Pistenbully träumt bestimmt vom Winter



                                    Märchenhaft erscheint der Wald am Stephansturm. Gleich kommt uns der Wolf entgegen und fragt uns nach dem Haus der Großmutter
                                    Nur auf die Aussicht, werden wir verzichten müssen.



                                    Alle Bauden in der Nähe haben Mangels Wanderer geschlossen. Ein kleiner Imbiss am Fuße des Turmes hat aber geöffnet Zeit für ein Gipfelbier. Der Stephansturm (Štěpánka) ist 24 m hoch und befindet sich auf dem 959m hohen Hvězda. Er wirkt ein bisschen klein. Jedenfalls hatte ich ihn mir größer vorgestellt.



                                    Da wir noch heute nach Dresden wollen, machen wir uns auf den Weg nach Tannwald. Der Rückweg ist unspektakulär. Es geht vor allem Berg ab.



                                    Tannwald mit den obligatorischen Plattenbauten.



                                    Bahnhof von Tannwald



                                    Am Schalter bekommt man das tschechische Gegenstück zum Sachsen-Böhmen-Ticket (440,- Kc). Wir mussten auch nicht lange warten, da kam der Zug Richtung Liberec.



                                    Trotz des etwas nebligen Wetters war es mal wieder eine sehr schöne Herbsttour.

                                    Christian

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                                      #19
                                      AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                                      Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
                                      Der Rückweg ist unspektakulär. Es geht vor allem Berg ab.
                                      Das ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen.

                                      Danke fürs zu Ende schreiben!
                                      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                        #20
                                        AW: [CZ][PL] Vom Lausitzer Gebirge über den Jeschkenkamm ins Isergebirge

                                        Zitat von november Beitrag anzeigen
                                        Das ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen.

                                        Danke fürs zu Ende schreiben!
                                        Es war erst Mittwoch und ich wäre gerne noch weiter ins Riesengebirge gezogen. Leider mussten einige arbeiten

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