AW: [ES][FR] Camino de Santiago
10.Oktober 2009 - Tag 7: Edelwasser
Linkes Ohr meldet Schall, ich dreh meinen Kopf auf das linke Ohr.
Rechtes Ohr meldet Schall – scheiße! Augen öffnen sich, welche Pfeife hat den Lichtschalter betätigt? Es ist 5 Uhr!! Das wird heut nicht mein Tag! Versuche meinen Kopf in die Matratze zu stopfen und mit 10 Kissen zu bedecken scheitern wegen nicht vorhandener Matratze und nicht vorhandener Kissen! Alles Kacke! Den Kampf gegen das Temperament einiger Spanier habe ich heute verloren, das kriegen die zurück!
Aber das Betreten der Küche ist wenigstens ein kleiner Lichtblick im Dunkeln dieser zerschredderten und aufs widerlichste unterbrochenen Nacht! Es gibt Frühstück! Stilecht mit reichlich Zwieback und allen Annehmlichkeiten die wir uns nur erträumt hätten!

Meine Beine schreien wehemennt „Ich will schlafen!“ und so wird der Anfang heute zu einer Qual! Das Schaukeln was ich momentan hinlege ist zum Glück großteilig unbeobachtet. Ich muss wohl wie ein Hampelmann mit Rucksack die Straße in Estella entlanggelaufen sein.

Das Tagesziel für heute ist zwar eigentlich Los Arcos, aber das eigentliche großes Ziel des gesamten Jakobsweges ist nur noch 5km entfernt, es ist der Weinbrunnen! Wein aus einem Brunnen! Fließend! In sauß und braus zum Volllaufen lassen! Um 8 Uhr stehen wir an diesem Brunnen und läuten den heutigen Alkoholkonsum ein, irgendwie müssen wir ja mal auf Trab kommen! Mangels Trinkbehälter missbrauchen wir unsere ehrwürdigen Jakobsmuscheln, andere tauschen direkt das gesamte Wasser ihrer Trinkbeutel mit Wein aus.

Der Weg spart heute nicht an angepflanzten Leckereien. Es geht von einem Weinberg zum Nächsten, natürlich immer mit einem Strauch Weintrauben in der Hand. Diese Rundumverpflegung gefällt uns! Hier lässts sich Leben!

Als wir auf irgendeinem Acker unsere Mittagspause einläuten, merken wir noch nicht an welch magischem Ort wir uns gerade befinden. Als die Sonne sich für kurze Zeit durch die Wolken drängt verwandelt sich dieser Acker zu einem der größten Deluxe-Sleeping-Points überhaupt und wir schnackern weg – mehrstündig! Nach dieser kaputten Nacht ist das auch bitter nötig!


Los Arcos schockt uns beide etwas. Die zahlreichen leerstehenden und mittlerweile zerfallenden Häuser passen nicht zu dem, was wir sonst bisher kennengelernt haben. Eine Geisterstadt!
Heute Nacht habe ich die besondere Ehre mir das Hochbett mit dem Star des Caminos zu teilen! Ich hab seinen Namen zwar unendlich mal gehört, aber zwecks meilenweiter Entfernung zwischen seinem und meinem Sprachraum immer wieder vergessen: ein Franzose. Er ist bereits über 2000km gegangen! Das ist schon eine Hausnummer!
10.Oktober 2009 - Tag 7: Edelwasser

Linkes Ohr meldet Schall, ich dreh meinen Kopf auf das linke Ohr.
Rechtes Ohr meldet Schall – scheiße! Augen öffnen sich, welche Pfeife hat den Lichtschalter betätigt? Es ist 5 Uhr!! Das wird heut nicht mein Tag! Versuche meinen Kopf in die Matratze zu stopfen und mit 10 Kissen zu bedecken scheitern wegen nicht vorhandener Matratze und nicht vorhandener Kissen! Alles Kacke! Den Kampf gegen das Temperament einiger Spanier habe ich heute verloren, das kriegen die zurück!
Aber das Betreten der Küche ist wenigstens ein kleiner Lichtblick im Dunkeln dieser zerschredderten und aufs widerlichste unterbrochenen Nacht! Es gibt Frühstück! Stilecht mit reichlich Zwieback und allen Annehmlichkeiten die wir uns nur erträumt hätten!

Meine Beine schreien wehemennt „Ich will schlafen!“ und so wird der Anfang heute zu einer Qual! Das Schaukeln was ich momentan hinlege ist zum Glück großteilig unbeobachtet. Ich muss wohl wie ein Hampelmann mit Rucksack die Straße in Estella entlanggelaufen sein.

Das Tagesziel für heute ist zwar eigentlich Los Arcos, aber das eigentliche großes Ziel des gesamten Jakobsweges ist nur noch 5km entfernt, es ist der Weinbrunnen! Wein aus einem Brunnen! Fließend! In sauß und braus zum Volllaufen lassen! Um 8 Uhr stehen wir an diesem Brunnen und läuten den heutigen Alkoholkonsum ein, irgendwie müssen wir ja mal auf Trab kommen! Mangels Trinkbehälter missbrauchen wir unsere ehrwürdigen Jakobsmuscheln, andere tauschen direkt das gesamte Wasser ihrer Trinkbeutel mit Wein aus.

Der Weg spart heute nicht an angepflanzten Leckereien. Es geht von einem Weinberg zum Nächsten, natürlich immer mit einem Strauch Weintrauben in der Hand. Diese Rundumverpflegung gefällt uns! Hier lässts sich Leben!

Als wir auf irgendeinem Acker unsere Mittagspause einläuten, merken wir noch nicht an welch magischem Ort wir uns gerade befinden. Als die Sonne sich für kurze Zeit durch die Wolken drängt verwandelt sich dieser Acker zu einem der größten Deluxe-Sleeping-Points überhaupt und wir schnackern weg – mehrstündig! Nach dieser kaputten Nacht ist das auch bitter nötig!


Los Arcos schockt uns beide etwas. Die zahlreichen leerstehenden und mittlerweile zerfallenden Häuser passen nicht zu dem, was wir sonst bisher kennengelernt haben. Eine Geisterstadt!
Heute Nacht habe ich die besondere Ehre mir das Hochbett mit dem Star des Caminos zu teilen! Ich hab seinen Namen zwar unendlich mal gehört, aber zwecks meilenweiter Entfernung zwischen seinem und meinem Sprachraum immer wieder vergessen: ein Franzose. Er ist bereits über 2000km gegangen! Das ist schon eine Hausnummer!
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