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Mitreisende | |
Land: Italien
Reisezeit: Anfang Mai 2009
Region/Kontinent: Südeuropa
Bonjourno
Dies soll ein kleiner Reisebericht über meine erste Trekkingtour werden.
Statt wie andere Menschen, sich erstmal im heimischen Wald vorzubereiten, hat mich mein Gehirn gezwungen gleich nach Italien zu fliegen mit Sack und Pack.
TuiFly hatte dann auch noch gemeinerweise Flüge für 25 € im Angebot, was die Sache endgültig bestätigte.
Flugziel: Rimini, hm, unschön. Daraufhin -> GoogleEarth angeschmissen, ca. 25km westlich liegen die Ausläufer des NordAppennin`s. Ok, geguckt, notiert, beschlossen. Einen wunderschönen Campingplatz für die "Not" noch schnell rausgesucht ( http://www.campinglesorgenti.it/eng/index.php ) und los...
1. Tag
04:30 Uhr, Reisestart Fehmarn
23:40 Uhr, Landung Rimini
Weder Hostel noch Hotel reserviert, man wird ja sicher was finden in so einem ÜberTouristenOrt. Nach ca. 10 km Irrlauf durch Rimini, kam ich am Bahnhof von Riccione an. Was auch mein erstes Nachtlager wurde, gut gelaunt und in freudiger Erwartung habe ich dort meine erste Nacht verbracht. Mir strahlte das Glück nur so aus den Augen

05:50 Uhr kommt der Zug nach Marradi-Popolano. Der Ticketautomat nimmt kein Bargeld und meine Ec-Karte verträgt er nicht, herrliche Sache, dazu öffnet der Ticketschalter erst um 06:00 Uhr, perfekt, Gott sei Dank kommt die nächste Bahn schon um 06:50 Uhr.
Nicht mehr Geschlafen ausser Powernapping : 26 Stunden
ca. 09:00 Uhr, Ankunft Marradi-Popolano

Aussicht auf die wunderschöne Natur lässt alles vergessen.
Nach einigem Rumgefrage erfahre ich, das der Campingplatz in Palazzuolo sul Senio liegt, und mit dem Zeigefinger immer ganz komisch hinter die Berge gezeigt wird. Richtungsschild gefunden und los, hm was macht nur die komische 11 da drauf, naja egal.

Nach kurzer Zeit wird mir dann auch bewusst das ich in einem herrlichen Naturschutzgebiet gelandet bin, mit etlichen Grotten und Wasserfällen.

Nach ca. 5km die erste Pause. Ich wundere mich über die Salzkristalle die ich mir aus den Augenhöhlen wische, naja, erstmal eine halbe Packung Schwarzwälder Schinken in den Kopf nageln. Wasservorrat fast erschöpft.
Nicht mehr Geschlafen: ca. 32 Stunden

Nachdem eine Gruppe italienischer Radfahrer an mir vorbeigefahren sind und der letzte Mann mich mit einem englischen "Bis Morgen !" gegrüßt hat, reiss ich mich zusammen und quäle mich die restlichen 6km extrem fiese Serpentinen weiter nach Oben.
Nach unbekannter Zeit, endlich Häuser, endlich !
Nach kurzem fragen nach dem Campingplatz die ernüchternde Erkenntnis, ich bin in Palazzuolo angekommen, nicht in Palazzuolo sul Senio. Grausame Welt.
Naja, nochmal 4-5 km auf der anderen Seite wieder runter.
Das Bedürfnis den Rucksack runterzunehmen um die Kamera rauszuholen schwindet unerklärlicherweise mit jedem weiteren Schritt.
Ortsschild Palazzuolo sul Senio, endlich, wieder Rumfragerei, "il campeggio ? Visano !"
Nach kurzer Zeit in die richtige Richtung gegangen, dann doch gedacht ne du bist falsch, wieder zurück, dann gemerkt das doch richtiger Weg und wieder in Richtung Visano, so wurden aus den eigentlich letzten 4 km nochmal ca. 6-7 km.
Dann aber, endlich Visano, endlich der Campingplatz.... hmm Gitter davor ? Ne, das kann nicht sein.... und wie der aussah !
Stellt Euch ein verlassenes Dorf mit 3 Hütten in der Umgebung von Murmansk vor, was das letzte Mal 1940 genutzt wurde, so sah der Campingplatz aus.
Meinen Kopf plagten plötzlich Berserkfantasien darum zog ich mich schnell aus der Umgebung dieses Platzes wieder zurück und lief wieder die 4km nach Palazzuolo sul Senio, Wasser gekauft und Süßwaren gekauft und an die Bushaltestelle gechillt.
Nach einigen Stunden, endlich ein Bus. Ich will Ticket kaufen. Nur mit Mastercard beim Busfahrer und was passiert... meine nimmt das Gerät nicht an.... und der einzigste Kiosk der dort Biglietto`s verkaufte war schon bei meinem ersten durchkommen durch Palazzuolo sul Senio dabei mit sehr geröteter Nase zu schließen. Herrlich !
Als es langsam dann dunkler wurde und irgendwie kein Ausweg einfiel bzw ich unbedingt aus diesem *****kaff rauswollte, bin ich dann mit meinen ca. 40 Stunden ohne wirklichen Schlaf und in diesen 40 Stunden ca. 65 Kilometern mit dem letzten Tageslicht und den Rest im Dunklen wieder die ca. 17 km bergrauf bergrunter nach Marradi zum Bahnhof zurück.


hinter mir heulten die Wölfe (hörte sich zumindest so an)
Wo ich dann mit krampfenden Waden meinen Magen entleerte (in spontan erwählte Richtungen) und einfach auf einer Bahnhofsbank eingeschlafen bin.
Morgens um ca. 6 Uhr wurde ich dann durch nicht wenige Leute geweckt die an mir vorbeigingen beziehungsweise ihr Bigliettos über meinem Kopf in den Fahrkartenentwerter stecken mussten. Also schnell zusammengepackt, Ticket gelöst und in den Zug gesetzt, wieder ab nach Rimini, Touristeninformation, Torre Pedrera Campingplatz, Schlafen, Wunden Lecken und den Rest meines Urlaubes dort verbracht. Ich konnte kein Stück mehr laufen. Habe nur noch Kurztrips gemacht zu Burger King, Ravenna, Wash-Center, Supermarkt, Strand und Farmacia.
Bin jetzt seit knapp 2 Tagen wieder da, ich kann immer noch nicht laufen, es fühlt sich an als würden meine Füße absterben. Die beiden Zehennägel der Zehen neben dem großen Zeh sind völlig blau und ich habe 5 daumengroße offene Blasen an beiden Füßen und humpel mir hier richtig einen ab.
Und ja, ich habe wirklich nur so wenige Fotos auf meiner StruggleStrecke gemacht, ich war irgendwie mit Anderem beschäftigt

edit: Und ich werde nie NIE wieder ohne Luftmatratze losziehen, diesen Luxus werde ich mir meinen Schultern und meiner Hüfte gönnen, da ich leider krampfhafter Seitenschläfer bin, was bei steinhartem Untergrund nicht unbedingt BlaueFleckenZurückhaltend ist ^^
Reisezeit: Anfang Mai 2009
Region/Kontinent: Südeuropa
Bonjourno

Dies soll ein kleiner Reisebericht über meine erste Trekkingtour werden.
Statt wie andere Menschen, sich erstmal im heimischen Wald vorzubereiten, hat mich mein Gehirn gezwungen gleich nach Italien zu fliegen mit Sack und Pack.
TuiFly hatte dann auch noch gemeinerweise Flüge für 25 € im Angebot, was die Sache endgültig bestätigte.
Flugziel: Rimini, hm, unschön. Daraufhin -> GoogleEarth angeschmissen, ca. 25km westlich liegen die Ausläufer des NordAppennin`s. Ok, geguckt, notiert, beschlossen. Einen wunderschönen Campingplatz für die "Not" noch schnell rausgesucht ( http://www.campinglesorgenti.it/eng/index.php ) und los...
1. Tag
04:30 Uhr, Reisestart Fehmarn
23:40 Uhr, Landung Rimini
Weder Hostel noch Hotel reserviert, man wird ja sicher was finden in so einem ÜberTouristenOrt. Nach ca. 10 km Irrlauf durch Rimini, kam ich am Bahnhof von Riccione an. Was auch mein erstes Nachtlager wurde, gut gelaunt und in freudiger Erwartung habe ich dort meine erste Nacht verbracht. Mir strahlte das Glück nur so aus den Augen

05:50 Uhr kommt der Zug nach Marradi-Popolano. Der Ticketautomat nimmt kein Bargeld und meine Ec-Karte verträgt er nicht, herrliche Sache, dazu öffnet der Ticketschalter erst um 06:00 Uhr, perfekt, Gott sei Dank kommt die nächste Bahn schon um 06:50 Uhr.
Nicht mehr Geschlafen ausser Powernapping : 26 Stunden
ca. 09:00 Uhr, Ankunft Marradi-Popolano

Aussicht auf die wunderschöne Natur lässt alles vergessen.
Nach einigem Rumgefrage erfahre ich, das der Campingplatz in Palazzuolo sul Senio liegt, und mit dem Zeigefinger immer ganz komisch hinter die Berge gezeigt wird. Richtungsschild gefunden und los, hm was macht nur die komische 11 da drauf, naja egal.

Nach kurzer Zeit wird mir dann auch bewusst das ich in einem herrlichen Naturschutzgebiet gelandet bin, mit etlichen Grotten und Wasserfällen.

Nach ca. 5km die erste Pause. Ich wundere mich über die Salzkristalle die ich mir aus den Augenhöhlen wische, naja, erstmal eine halbe Packung Schwarzwälder Schinken in den Kopf nageln. Wasservorrat fast erschöpft.
Nicht mehr Geschlafen: ca. 32 Stunden

Nachdem eine Gruppe italienischer Radfahrer an mir vorbeigefahren sind und der letzte Mann mich mit einem englischen "Bis Morgen !" gegrüßt hat, reiss ich mich zusammen und quäle mich die restlichen 6km extrem fiese Serpentinen weiter nach Oben.
Nach unbekannter Zeit, endlich Häuser, endlich !
Nach kurzem fragen nach dem Campingplatz die ernüchternde Erkenntnis, ich bin in Palazzuolo angekommen, nicht in Palazzuolo sul Senio. Grausame Welt.
Naja, nochmal 4-5 km auf der anderen Seite wieder runter.
Das Bedürfnis den Rucksack runterzunehmen um die Kamera rauszuholen schwindet unerklärlicherweise mit jedem weiteren Schritt.
Ortsschild Palazzuolo sul Senio, endlich, wieder Rumfragerei, "il campeggio ? Visano !"

Nach kurzer Zeit in die richtige Richtung gegangen, dann doch gedacht ne du bist falsch, wieder zurück, dann gemerkt das doch richtiger Weg und wieder in Richtung Visano, so wurden aus den eigentlich letzten 4 km nochmal ca. 6-7 km.
Dann aber, endlich Visano, endlich der Campingplatz.... hmm Gitter davor ? Ne, das kann nicht sein.... und wie der aussah !
Stellt Euch ein verlassenes Dorf mit 3 Hütten in der Umgebung von Murmansk vor, was das letzte Mal 1940 genutzt wurde, so sah der Campingplatz aus.
Meinen Kopf plagten plötzlich Berserkfantasien darum zog ich mich schnell aus der Umgebung dieses Platzes wieder zurück und lief wieder die 4km nach Palazzuolo sul Senio, Wasser gekauft und Süßwaren gekauft und an die Bushaltestelle gechillt.
Nach einigen Stunden, endlich ein Bus. Ich will Ticket kaufen. Nur mit Mastercard beim Busfahrer und was passiert... meine nimmt das Gerät nicht an.... und der einzigste Kiosk der dort Biglietto`s verkaufte war schon bei meinem ersten durchkommen durch Palazzuolo sul Senio dabei mit sehr geröteter Nase zu schließen. Herrlich !
Als es langsam dann dunkler wurde und irgendwie kein Ausweg einfiel bzw ich unbedingt aus diesem *****kaff rauswollte, bin ich dann mit meinen ca. 40 Stunden ohne wirklichen Schlaf und in diesen 40 Stunden ca. 65 Kilometern mit dem letzten Tageslicht und den Rest im Dunklen wieder die ca. 17 km bergrauf bergrunter nach Marradi zum Bahnhof zurück.


hinter mir heulten die Wölfe (hörte sich zumindest so an)
Wo ich dann mit krampfenden Waden meinen Magen entleerte (in spontan erwählte Richtungen) und einfach auf einer Bahnhofsbank eingeschlafen bin.
Morgens um ca. 6 Uhr wurde ich dann durch nicht wenige Leute geweckt die an mir vorbeigingen beziehungsweise ihr Bigliettos über meinem Kopf in den Fahrkartenentwerter stecken mussten. Also schnell zusammengepackt, Ticket gelöst und in den Zug gesetzt, wieder ab nach Rimini, Touristeninformation, Torre Pedrera Campingplatz, Schlafen, Wunden Lecken und den Rest meines Urlaubes dort verbracht. Ich konnte kein Stück mehr laufen. Habe nur noch Kurztrips gemacht zu Burger King, Ravenna, Wash-Center, Supermarkt, Strand und Farmacia.
Bin jetzt seit knapp 2 Tagen wieder da, ich kann immer noch nicht laufen, es fühlt sich an als würden meine Füße absterben. Die beiden Zehennägel der Zehen neben dem großen Zeh sind völlig blau und ich habe 5 daumengroße offene Blasen an beiden Füßen und humpel mir hier richtig einen ab.
Und ja, ich habe wirklich nur so wenige Fotos auf meiner StruggleStrecke gemacht, ich war irgendwie mit Anderem beschäftigt


edit: Und ich werde nie NIE wieder ohne Luftmatratze losziehen, diesen Luxus werde ich mir meinen Schultern und meiner Hüfte gönnen, da ich leider krampfhafter Seitenschläfer bin, was bei steinhartem Untergrund nicht unbedingt BlaueFleckenZurückhaltend ist ^^
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