[GE] Georgien 2025 - Chewsuretien und Tuschetien

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    [GE] Georgien 2025 - Chewsuretien und Tuschetien

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    Mitreisende
    Archaische Landschaften und Lebensweisen (21.07.-31.07.2025)

    Nach den Ereignissen des letzten Jahres wollte ich dieses Jahr nicht alleine norwegische Landschaften erkunden, sondern lieber mit einer Gruppe unterwegs sein. So etwas hatte ich seit meiner frühen Jugend nicht mehr gemacht – und es war auch teilweise nicht einfach. Und wenn ich schon mal so weit in den südlichen Kaukasus reise, sollte es sich auch lohnen.
    Am Silvestertag 2024 hatte ich mich spontan für den Kaukasus entschieden – und stieß dann recht schnell auf diese geführte 2-wöchige Wandertour. Danach hatte ich eine Woche Zeit für mich, die ich mit unterschiedlichen spontanen Touren in Westgeorgien verbracht habe. Anschließend (nicht mehr Teil dieses Berichts) bin ich dann nach Baku in Aserbaidschan geflogen (Aserbaidschans Landgrenzen sind für die Einreise geschlossen) und habe noch eine zweiwöchige Studienreise auch mit Armenien angeschlossen. Diese Studienreise war aus der Gruppensicht nicht ganz einfach, die Reise selber war toll. In Summe war ich so 5 Wochen unterwegs.

    Diese Wandertour war eine kommerzielle Reise mit Führer und Helfern fürs Gepäck, Kochen, Aufbauen teils mit Jeep und teils mit Pferden. Ich möchte aber auch Mut dafür machen, sich in diese georgischen Gegenden allein auf den Weg zu machen. Erstens scheint der Individualtourismus im Kommen zu sein und zweitens brauchen alle drei Länder im Südkaukasus jede Unterstützung für ihre Eigenständigkeit und wirtschaftliche Entwicklung. Für die Zukunft hätte ich überhaupt keine Probleme mehr, die wirklich wilden und einsamen Gegenden Tuschetiens alleine zu erkunden - wenn es nicht so weit weg wäre.
    Hier im Forum werde ich nur auf den Weg und die Landschaft und die Menschen eingehen, die wir/ich getroffen haben. Wer mehr Informationen habe möchte, kann mich gerne direkt kontaktieren.

    Geflogen bin ich nach Tiflis (Tbilisi, „warmes Wasser“, weil es dort heiße Quellen gibt). Die Gruppe hat sich am 20.07. morgens getroffen, 8 Personen zwischen Mitte 30 und Mitte 70, gleichverteilt in den Geschlechtern. Hinzu kam der deutschsprachige Guide, sehr erfahren auf der Strecke. Wir haben eine kurze Stadtbesichtigung gemacht und sind dann nachmittags auf der georgischen Heerstraße nach Stepantsminda kurz vor der russischen Grenze im Norden gefahren. Dies ist die einzige offene Straße zwischen Russland und dem südlichen Kaukasus, die beiden anderen in Abchasien und Aserbaidschan sind ebenso wie die Bahnstrecken geschlossen. Somit stauen sich hier je nach Laune der Grenzbeamten endlose (wirklich, 30 km und mehr!) LKW-Schlangen, man kann ahnen wie es im Winter bei den schneebedeckten Serpentinen des 2500 m hohen Kreuzpasses aussieht. Aber auch dafür gibt es Abhilfe: Im Rahmen des „Neue Seidenstraßen-Projekts“ baut China einen ca. 15 km langen Tunnel… Dazu muss man noch wissen, dass Georgien (ebenso wie Armenien) wirtschaftlich auf den Export ihrer Früchte, Gemüse, Weine, Autos etc. nach Russland angewiesen ist. Überall im Land ist eine schleichende Unterwanderung mindestens durch russisches Geld spürbar.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Kaukasus0028.jpg Ansichten: 55 Größe: 981,8 KB ID: 3348708
    Unsere Gruppe vor der Altstadt von Tiflis

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    Ananuri – Stausee mit Kirche, Georgien holt 70 Prozent seines Energiebedarfs aus Wasserkraft

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    Das erwähnte chinesische Straßenbauprojekt

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    Hoher Kaukasus, kurz vor dem Pass auf 2400 m

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Kaukasus0120.jpg Ansichten: 54 Größe: 210,1 KB ID: 3348709
    Der Kazbek am späten Abend

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Kaukasus0121.jpg Ansichten: 53 Größe: 267,1 KB ID: 3348710
    Der Berg hinten ist schon in Russland
    Zuletzt geändert von vobo; Gestern, 11:03.

  • Blahake

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    Fuchs
    • 18.06.2014
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    #2
    Da bin ich aber sowas von dabei!

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    • Breitfuessling

      Fuchs
      • 06.04.2023
      • 1071
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      • Meine Reisen

      #3
      Aber natürlich ich auch, nachdem ich so viele Bilder schon gesehen habe mit wenig Kommentaren, bin ich auf deine Beschreibung nun sehr gespannt.
      Viele Füße vom Breitgrüßling

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      • vobo

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        • 01.04.2014
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        • Meine Reisen

        #4
        Montag, 21.07 / 18.08.: Einwandern vor dem Kazbek
        (Warum zwei Daten: drei Wochen später war ich mit der Studienreise nochmal dort, da das Wetter so traumhaft gut war)

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        Sonnenaufgang um kurz nach 6 Uhr am 5050 m hohen Kazbek

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        Etwa 400 Höhenmeter liegen zwischen Stepantsminda und der Dreifaltigkeitskirche Gergeti – und das vor dem 5050 m hohen Kazbek.

        Das ist DIE Touristenattraktion Georgiens, wenn man von den reinen Badeurlaubern im georgischen Klein-Las-Vegas Batumi absieht. Es geht etwa 100 Höhenmeter im Ort hinauf, dann kann man sich aussuchen ob man rechts oder links um den Kirchenhügel geht.

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        Links findet sich dann gleich ein alter Wehrturm

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        Wer den Kazbek besteigen will, es gibt „Hütten“ auf 3000 und 3600 m Höhe und dann geht es hintenrum

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        Die Dreifaltigkeitskirche Gergeti…

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        … mit Blick auf den Ort Stepantsminda

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        Abstieg…

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        … in bester Stimmung

        Außer dem Tagegepäck wurde alles andere (Zelte, Essen und unsere Klamotten) in Jeeps bzw. später auf Pferde verpackt und ans Tagesziel gebracht, die Zelte waren dann immer schon aufgebaut. Das war echter Luxus, den wir aber alle sehr genossen haben, die Strecke wurde anstrengend genug. Hier ging es jetzt für eine kurze Fahrt mit Taxis in ein Seitental nach Juta, wo dann die „richtige“ Wanderung begann.

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        Juta, etwa 15 km von Stepantsminda

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        Eine letzte bewirtschaftete Hütte

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        Zum Chauki-Pass und den Abudelauri-Seen ging unser Weg

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        Nach einer guten Stunde war dann auch unsere erste Lagerstätte erreicht.

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        Ein sehr wichtiger Ort 😉

        Zur Orientierung habe ich auf einer Google-Map unsere Strecken eingetragen. Grün sind die gefahrenen Strecken, rot die gewanderten. Insgesamt sind wir an den 10 Wandertagen 122 km mit 8300 hm Anstieg und 7700 hm Abstieg gelaufen (ein echter Vorteil einer solchen Gruppe, irgendwer trackt immer 😎).

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        • Blubbi
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          • 17.01.2016
          • 539
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          • Meine Reisen

          #5
          Hallo vobo,
          auch ich bin natürlich dabei und bin sehr gespannt, wie es dir ergangen ist!

          Liebe Grüße,
          Blubbi

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          • vobo

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            • 01.04.2014
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            • Meine Reisen

            #6
            Dienstag, 22.07.: Der erste Pass - Tausend Höhenmeter hoch und wieder runter

            Nachts hatte es ordentlich gewittert, so doll dass unsere neuen Zelte vereinzelt leicht durchgetropft hatten – bei der Wassermenge und -kraft eigentlich aber auch verständlich. Recht früh gegen 8 Uhr machten wir uns dann bei immer schönerem Wetter auf den Weg.

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            Der Fluss war nach dem Gewitter ordentlich angeschwollen („hätte er noch nie gehabt“ behauptete der Guide), für den erfahrenen Nordlandwanderer natürlich kein Problem 😉

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            Auf über 2500 m Höhe war es noch immer sehr grün.

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            Unten Mitte links kann man den Serpentinenaufstieg recht gut erkennen, sind jetzt auf etwa 3000 m Höhe.

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            Bergkämme auf rund 3500 m Höhe

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            Jetzt wurde auch endlich ein Schneefeld gekreuzt, links ist schon die Passhöhe zu sehen

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            Passhöhe mit einer zerrissenen georgischen Flagge, hinten rechts der Mitte auch nochmal der Kazbek

            Der Pass ist der Chaukhi- oder Abudelauri-Pass (3338 m), wir haben als Gruppe 4,5 Stunden für die 1000 Höhenmeter gebraucht. Letztlich schon zu meiner Überraschung musste ich aber feststellen, dass die Gruppe sehr fit war (bei zwei Über-70-jährigen(!)) und ich somit als Bremsklotz das Tempo bestimmte – zumindest bergauf 😊. Hier schon mal ein dickes Dankeschön, dass sich alle auf mein Tempo eingestellt haben.

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            Blick beim Abstieg, rechts unten die blauen Abudelauri-Seen, links hinten an der Straße haben wir dann irgendwo gezeltet nahe dem Ort Roshka.

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            Herrlich!

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            Juta, den Startpunkt unserer Wanderung von hier aus in 4 Stunden zu erreichen ist sicher etwas illusorisch.

            Generell gab es auf dieser Wanderung selten Schilder, eigentlich nur wenn man sie nicht brauchte. Aber mit Karte oder GPS wäre die Orientierung nie ein Problem gewesen, fast immer gab einen Pfad der auch auf der Karte war – mit Guide war es sowieso kein Thema. Jetzt ging es noch durch herrliche Blumenwiesen auf ca. 2400 m Höhe durch, wunderschön. Als wir dann gegen 17 Uhr unseren Lagerplatz erreichten, waren die Zelte schon aufgebaut – was ging es uns gut. Waschen konnte man sich im nahen Bach. Kurz zuvor gab es noch eine Art Café, die kühle Getränke verkauften, eine wunderbare Belohnung für diesen doch ziemlich anstrengenden Tag.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Kaukasus0328.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3348973

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Kaukasus0329.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.012,9 KB ID: 3348974

            ​Mit dem Pass waren wir im historischen Gebiet Chewsuretien angekommen, der Nationalpark beginnt offiziell erst übermorgen mit dem Hauptkamm des Großen Kauskasus. Und zwar im "diesseitigen Chewsuretien", hinter dem Kamm kommt dann das "jenseitige Chewsuretien". Ein paar Hundert Menschen leben noch dauerhaft in dieser Region.

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            • qwertzui
              Alter Hase
              • 17.07.2013
              • 3298
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              #7
              Neue Voboheimen? Cool und spannend.

              Von wegen Bremsklotz, von Bergführern, die solche Touren führen, weiß ich dass Du Ihnen geholfen hast. Oft ist die Gruppendynamik so kompetetiv, dass der Guide immer bremsen muss, weil gerade jüngere, sportliche aber Langstrecken unerfahrene Teilnehmer sich gerne mit dem Anfangstempo überschätzen. Ein erfahrener Wanderer als Schlusslicht, der weiß welches Tempo er einen langen Wandertag durchhält, ist da ein gern gesehener Mitwanderer.

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              • Bambus
                Fuchs
                • 31.10.2017
                • 1950
                • Privat

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                #8
                Sehr sehr schön und interessant! Danke fürs zeigen und berichten!

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