[ES][FR] Serra del Cadí-und dann? Pyrenäen! Was sonst?

[Dotti]

Tag 15 // 14. März 2023 // 12 km // Hm rauf 1210 // Hm runter 236


©OpenStreetMapContributors



Neuer Tag, neuer Morgen, +7 Grad. Mir fast schon ein bisschen zu warm. Aber es kommen auch wieder "kältere" Zeiten. Hoffe Ich zumindest. Heißen Kaffee trinke Ich natürlich trotzdem.



Auf meist schönen Pfaden geht es weiter bergauf, viel fällt mir zu dem Tag nicht mehr ein, außer das Ich ihn in schöner Erinnerung habe. An der Orri d'El Saquès, einer alten Steinhütte, mache Ich eine Pause.

















Orri d'El Saquès


Dann geht es auf einem markierten Pfad steil bergauf, es tauchen Schneereste auf. Je höher Ich komme desto windiger wird es und als Ich die Ebene Pla Guillem erreiche haut es mich fast um. Ich bringe mich hinter dem großen Steinmännchen erstmal in Sicherheit, also in den Windschatten. Es ist so wunderschön hier, gerne würde Ich hier irgendwo zelten. Aber mit dem Zelt in diesem etwas fragwürdigen Zustand? Ausgeschlossen.





Blick zurück




Pause mit Aussicht-noch weht hier ein laues "Lüftchen"



Ich erreiche die Ebene Pla Guillem

Blick Richtung Nordost


Windschutz hinter dem "Steinmann"



Auf der Karte sehe Ich eine Hütte eingezeichnet, vielleicht könnte Ich da übernachten? Ich geh also weiter nach Norden und bald taucht eine Hütte auf, allerdings eingestürtzt und ziemlich runtergekommen. Kann das sein? Ist das die Richtige? Ich guck nochmal auf's Handy und tatsächlich, es ist die Abri de Pla Guillem, Ich geh also noch ein paar Meter und dann taucht sie auf, die Refuge de Pla Guillem.







Eine solide gebaute Hütte, der Eingang etwas zugeschneit, die Türe lässt sich nach einigem hin und her öffnen. Was bin Ich froh und erleichtert aus dem Wind zu sein. Drinnen gibt es einen Tisch, Stühle, einen Ofen, es liegt sogar etwas Holz daneben. Benutze Ich aber nicht. Vieleicht haben es andere nötiger als Ich.





Ich breite mein Zeugs aus und merke wieder wie der Mensch den Platz den er hat in Beschlag nimmt. Wenn er viel hat nimmt er auch viel. Unschön. Ich lebe lieber auf oder in kleinem Raum. Wie z.B. in einem Zelt. Da hat alles seinen Platz, da ist alles leicht erreichbar.



Wohl fühle Ich mich hier nicht. Trotzdem bin Ich sehr dankbar das Ich diesen Ort erreicht habe und hier geschützt die Nacht verbringen kann.

[Dotti]

Tag 16 // 15. März 2023 // 21 km // Hm rauf 611 // Hm runter 937


©OpenStreetMapContributors



Morgens ist es knapp über Null Grad. Fühlt sich in der Hütte deutlich kälter an als im Zelt. Also erst mal heissen Kaffee trinken und planen was heute passiert. Gestern bin Ich ja auf die HRP gestoßen und werde ab jetzt wieder nach Westen gehen und ihr zunächst folgen. So mein "Beschluss" nach wenig reiflicher Überlegung. Mal sehen wo es mich hin verschlägt.



Ich steck erst mal den Kopf aus der Hütte, eine wunderbar angenehme Kälte empfängt mich. Draussen ist es wunderschön, sonnig, blauer Himmel, leicht bewölkt, fast windstill, aber kalt. Ich zieh 'ne Mütze auf, Handschuhe an. Nachdem Ich mein Zeugs eingepackt und die Sonnenbrille auf der Nase plaziert habe geht es über die flache, grasige Ebene, erst den Markierungen, dann dem gut sichtbaren Weg folgend.







Blick zurück


Dort wo noch Schneereste liegen ist alles vereist, glatt und rutschig. Ich muss aufpassen. Hier kann man wunderbar auf die "Schnauze" fliegen.





Richtung Porteille de Rojta



Auf den offenen Flächen liegt nur eine dünne Schneeschicht, auf Abschnitten durch Baumbestand höher, vielleicht einen knappen Meter, zum großen Teil auch gefroren, so ist das fortkommen mit Micro-Spikes einfach. Immer mal habe Ich die Möglichkeit nach Süden in's Tal zu schauen durch das Ich vor ein paar Tagen gelaufen war. Der Costabona taucht zwischen zwei Felsen auf. Schön aus der anderen Perspektive zu sehen.

im Süden der Costabona



Als Ich die Porteille de Rojta erreiche wechselt der Weg von der Nord- auf die Südseite des Bergkammes. An der Biwakschachtel vorbei, über ein gefrorenes Schneefeld, breitet sich die Portella del Callau vor mir aus, eine weitere grasbewachsene, zum Teil noch mit Schnee bedeckte weitläufige Ebene. Das Wetter großartig, so wundert es nicht das Ich in einiger Entfernung mehrere Wanderer sehe.

die Porteille de Rojta


Seitenwechsel. Blick zurück nach Osten zum Refuge Porteille de Rojta

Nach Süden fällt das Gelände steil ab, das gefällt mir. So verlasse Ich die HRP und gehe immer an der "Kante" entlang. Setzte ab und zu den Rucksack ab, freue mich über die Eindrücke die Ich von der Landschaft habe.



Portella del Callau


Blick Südost Richtung Costabona



Wie geht's weiter? In dem Ich einfach bei Gelegenheit weiter gehe. Keine Ahnung wohin. So frei in seinen nicht vorhandenen Plänen und Entscheidungen zu sein, das, was man erlebt annehmen und es bestenfalls als schön empfinden, es ist genau das was mich so glücklich macht, weswegen Ich so wie Ich unterwegs bin unterwegs bin.

im Süden der Costabona, der Pfad der zum Col de Pal führt



Roca Colom


rechts verläuft die HRP, Ich folge aber der Kante nach links

Ich setzt mich aber erst mal in's Gras, zieh die Schuhe und Socken aus, lehne mich an meinen Rucksack und lass mir die Sonne in's Gesicht scheinen. Es ist der Moment, wie so oft, den Ich in vollen Zügen erleben, genießen will. Auch mal einfach sein. Unvernünftig sein. Kind sein. Alles andere wird sich schon irgendwie finden.

im Süden im Tal der Estanyols de Concròs

im Westen das Skigebiet und der Coll de la Marrana von dem Ich vor ein paar Tagen kam

Und das tat es. Spontan verließ Ich die HRP an der Portella de Morens (23812m) und stieg nach Norden in's Tal hinunter, Richtung Mantet, einem kleinem Dorf. Ich hatte gesehen das dort der GR10 verläuft, dem wollte Ich falls möglich etwas folgen.

Portella de Morens


Abstieg in's Tag Richtung GR10

Ich kam an einer verschlossenen Hütte vorbei, dann an einer kleinen, offenen, Rauch steigt aus dem Schornstein. Zwei ältere Franzosen kommen heraus, wir unterhalten uns kurz. Dann gehe Ich weiter.

Zeltplatz 16 auf 1900m


Als Ich eine mit Gras bewachsene, buckelige und etwas "schiefe" Weidefläche erreiche baue Ich trotz der mittelmäßigen Vorraussetzungen mein Zelt hier auf, etwas "graderes" würde Ich hier vermutlich auch nicht finden. Schlafe trotzdem gut, wenn auch in etwas "schepper" Lage.



sieht beser aus als es ist

[Dotti]

Tag 17 // 16. März 2023 // 17 km // Hm rauf 1058 // Hm runter 1345


©OpenStreetMapContributors



Morgenstund hat Gold im Mund... oder so ähnlich. Also steh Ich früh, also nein, eher wach Ich früh auf. Es ist noch dunkel als Ich den Kocher anschmeisse und Kaffee mache, am Horizont zeigt sich der erste rötliche Schimmer. Bis Ich fertig getrunken habe scheint die Sonne mit voller Kraft auf's Zelt-alles trocken.





Ich gehe die paar Meter zurück bis Ich auf den Wegweiser des GR10 treffe. Auf schönem Pfad bergan, gut zu gehen, im Norden das Tal mit einer dichten Wolkenschicht vollgelaufen. Sobald Ich offene Flächen erreiche gehe Ich immer öfter über eine geschlossene Schneedecke die "bretthart" gefroren ist. Die nächsten Kilometer wechsel Ich immer wieder zu Micro-Spikes, dann wieder "ohne". Keine Fußspuren oder ähnliches, vom Weg oder Markierungen sowieso nix zu sehen, die Illusion der Unberührtheit. Der Stille. Außer dem knarzen meiner Tritte.







Wenige hundert Meter bevor Ich den Col des Pal (2204m) erreiche wird die Hangneigung nach und nach so steil das Ich plötzlich mit etwas weichen Knien unschlüssig mitten während der Querung des Schneefeldes stehen bleibe, und überlege zurückzugehen. Aber der "Point-of-no-return" liegt meiner Einschätzung nach bereits hinter mir, also weiter. Langsam, vorsichtig, Schritt für Schritt. Die Zacken krallen sich in den gefrorenen Schnee.

sieht erst mal nicht so aus...

wird aber richtig steil, im Hintergrund der Col des Pal

Als Ich den Pass erreiche mache Ich erstmal Pause, setze mich ins Gras, genieße die Ruh... Ruhe? Ein näher kommendes monotones Brummen. Ein Helikopter fliegt hier immer wieder die selben Runden, im Westen, rund um den Coll Mitja (2367m). Erst dachte Ich das es eine Rettungsaktion ist aber später als Ich dort oben stehe habe Ich eher den Eindruck das es Trainingsflüge sind. Immer wieder fliegt er die selbe Schleife, geht direkt über dem Pass für ca. 60 Sekunden in einen Schwebeflug über um dann wieder aufzusteigen.

der Coll Mitja in Sicht




Naja, Ich lass ihn fliegen und mach mich auf erstmal hinunter in's Tal, dort befindet sich eine Hütte, das Refuge du Ras de La Carança. Ich geh mal rein, Tisch, Bänke, auf einem Regal unzählige leere Wein- und Schnapsflaschen. Plötzlich rumpelt es im Obergeschoss. Kurz darauf stürmt ein junger Mann die Treppe hinunter, sagt "ello" und drückt hektisch auf seinem Handy rum. Irgendwie eine skurile Situation. Liegt aber vermutlich an mir.

Refuge du Ras de La Carança


Ich folge den Serpentinen hinauf auf den Coll Mitja, freue mich immer wieder über den Helikopter der nach wie vor seine Runden dreht. Meine Faszination für diese Fluggeräte ist wirklich groß und Ich staune immer wieder was damit für für mich "irre" erscheinende Flugmanöver möglich sind. So vergeht der etwas langweilige Aufstieg wie im "Flug". Ich werde gut unterhalten.





"bekanntes" Flugobjekt im Anflug auf den Coll Mitja

Dann dreht er die letze Runde, Ruhe kehrt ein. Hier oben würde Ich gerne zelten, einen Platz hätte sich sicherlich gefunden, es ist mir aber noch zu früh. Die Sonne scheint, Ich noch bei Kräften, also mache Ich mich an den Abstieg, umgehe weiche und brüchige Schneefelder, stapfe auf schneebedecktem Pfad bis Ich einen fast schneefreien Weg erreiche.



Kurz darauf treffe Ich den zweiten Menschen heute, einen Mounainbiker, der sein Gefährt ohne murren und mit großer Vorfreude auf die Abfahrt hier hochschiebt. Und getragen hat wie er mir berichtet. Er gibt mir Tips und eine Empfehlung wo Ich heute zelten könnte und welcher Weg schön ist. Sowas nutze Ich ja meistens eher als "Kontra-Indikator" und mache oft das Gegenteil. Heute leider nicht.



Entsprechend langweilig ist es auch, die Aussicht trotzdem schön. Am Reservoir d'Aumet ist es mit dem zelten auch nicht so toll wie "versprochen", so suche Ich mir auf einer nicht benutzten Weide einen Platz der mir so "lala" gefällt.



Zeltplatz 17 auf 1710m


Learning: Was dem einen gefällt muss dem anderen nicht unbedingt gefallen. Eigentlich nix neues. Zu verschieden die Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen. Also werde Ich auch in Zukunft weiterhin ungeplant einfach mein "Ding" machen und nicht auf andere hören. Keinen Empfehlungen, Vorschlägen oder Tips-statt dessen meinem "Bauchgefühl" folgen. Das ist ein gutes Gefühl. Funktioniert seit vielen Jahren sehr gut. Und macht mich glücklich. Mehr will Ich gar nicht.

[Dotti]

Tag 18 // 17. März 2023 // 22 km // Hm rauf 829 // Hm runter 723


©OpenStreetMapContributors



Der GR10 dem Ich auch heute weiter folge führt erst leicht ansteigend nach Süden Richtung Talende, dort steht eine Hütte, La Barraque de l'Orri.





Ich überlegte weiter in die Berge zu steigen, sieht mir aber zu verschneit und ziemlich steil aus. So geht es jetzt auf der anderen Talseite wieder nach Norden, auf einem schönen Waldpfad, ab und an habe Ich schöne Blicke auf die andere Seite nach Osten wo Ich herkam.



Blick auf die andere Talseite zum Coll Mitja-heute ohne Hubschrauber





Bei einer kleinen Pause fällt mir auf das der weitere Wegverlauf durch eher besiedeltes Gebiet mit mehreren kleineren Ortschaften führt. Das gute daran ist das es dort einen großen Intermarché gibt, das finde Ich grade anhand des "Internets" heraus. Das bedeutet einkaufen. Kuchen, Kekse, 'ne Zuchini. Vieleicht sogar eine Dose Bier. Geil!

Trotz des eher erwartungslosen gehens ist die Wegführung deutlich schöner als vermutet, macht mir richtig Freude.

durch diese besiedelte Ebene geht es entlang Richtung Berge

unerwartet schön, wie hier auf diesem Pfad

Durch die Ortschaften Planès, La Cabanasse und Bolquère erreiche Ich einen kleinen See im Wald. Hier verlasse Ich den GR10 und erreiche kurz darauf den Supermarkt.

gefällt mir richtig gut hier



Da Ich mal wieder nicht weiß wie lange Ich noch unterwegs sein werde hatte Ich eigentlich große Lust großkalibrig einzukaufen-aber die Preise schrecken mich ab. So beschränke Ich mich auf's wesentliche, verkrümel mich in den Wald und krümel dort mächtig rum, mampfe Kuchen den Ich mir trotzdem gekauft habe. Schmeckt sehr gut. Da mach Ich mir doch gleich noch 'nen Kaffee dazu.



Nachdem Ich fertig gekrümelt habe mach Ich mich wieder auf die Socken, der Rucksack schwer, fühlt sich nach Freiheit und Unabhängigkeit an. Sehr gut. Ich guck mal nach wie Ich wieder auf den GR10 kommen könnte und finde einen Weg in der App. Wenige Menschen begegnen mir, dann Niemand mehr. Kurz darauf stoße Ich auf den Wanderweg, ausgeschildert, kann nix schief gehen.



Nach ca. zwei Kilometern tut sich rechts von mir "zeltplatztaugliches" Gelände auf, das bedeutet Feierabend. Ich steige noch ein bisschen unschlüssig rum, gehe hier hin, dann schau Ich dort drüben, ist aber überall gleich schön. Also wird hier das Zelt jetzt hier hingestellt.

Zeltplatz 18 auf 1800m




Ich genieße die Ruhe, mein Essen, das Gezwitscher von Vögeln, das... brrrruuuuummmm, brrrrruuummm... was ist denn jetzt los? Außerhalb meiner Sichtweite finden anscheinend Holzarbeiten mit irgendeinem lauten Fahrzeug statt, vielleicht ein Harvester. Beim heulen von Motoren und dem krachen von Holz welches mich bis in die Dunkelheit begleiten sollte schlafe Ich irgendwann ein.

[Dotti]

Tag 19 // 18. März 2023 // 13 km // Hm rauf 769 // Hm runter 207


©OpenStreetMapContributors



Heute geht's endlich wieder in die Berge, Ich freu mich drauf. Auf dem GR10 der auf mehreren hundert Metern so vereist ist das Ich mal wieder mit Micro-Spikes unterwegs bin, an einem Skilift der nicht in Betrieb ist vorbei, kommt kurze Zeit später zu meiner rechten ein See in Sicht.



Es ist der Estany de la Pradella, fast komplett zugefrorenen. Ich bin begeistert, fasziniert, generell von allem was irgendwie vereist ist, also Eiszapfen und Ähnliches.

Estany de la Pradella


Es sind drei kleine Seen und es führt ein Wanderweg dort entlang. So verlasse Ich den GR10, gehe langsam über Schnee am Ufer, freue mich über die "vereisten" Eindrücke und mache unendlich viele Fotos.









Am nächsten See, dem Estany Negre, mache Ich Pause, setzt mich in's Gras, lehne mich an einen Baum, esse Brot mit Tomaten "Knacki's" und anscheinend auch eine Packung Kekse. Wundern würde es mich nicht. Aber vielleicht war's auch nur 'ne halbe.

Estany Negre




Eine Gruppe von ziemlich fitten, älteren Wanderern zieht strammen Schrittes vorbei, dann kehrt wieder Ruhe ein. Ich bleib noch ein bisschen sitzen, trinke noch einen Kaffee. Ob Ich Zeit dafür habe oder nicht-keine Ahnung. Da Ich ja ziellos und ohne Plan unterwegs bin spielt auch heute wieder Zeit keine Rolle.



Estany Llarg


Nachdem Ich den dritten See, den Estany Llarg hinter mir gelassen habe und mich der Straße näher treffe Ich auf immer mehr Menschen und als Ich die Staumauer des Lac des Bouillouses erreiche wird es richtig voll. Scheint eine leicht erreichbare und schöne Gegend hier zu sein. Ein Hotspot sozusagen.



Viele Menschen, mit Hunden, schreienden Kindern, schimpfenden (Ehe)Frauen, mit Wanderstöcken, ohne Wanderstöcke, großen Rucksäcken, kleinen und keinen Rucksäcken, Selfie-Sticks, Junge- sowie Ältere, eine bunte Mischung.

Blick nach Norden


Ich geh mal besser weiter, erst auf Pfad, dann durchgängig auf Schnee. Auch hier sind viele Menschen unterwegs. War das Wetter heute Vormittag noch richtig schön hat es sich jetzt etwas zugezogen, es ist bewölkt und wird zunehmend ungemütlicher. Ich schau mal auf die Karte, der GR10 führt über den Pic Carlit (2913m) und da steht auch irgendwas von T3. Oha, ob da was geht? Keine Ahnung, werd einfach mal sehen wie weit Ich komme.









Der Himmel ist mittlerweile richtig grau, erst fällt leichter Grissel, dann schneit es. Wie schön. Je höher Ich komme desto weniger Menschen habe Ich vor und hinter mir, die jungen Leute mit den großen Rucksäcken sind umgekehrt.





Vorbei an weiteren zugefrorenen Seen, teils Fußspuren folgend, meist aber weglos, steige Ich bergan und erreiche eine ebene Fläche, die auch noch fast schneefrei ist, das wäre ja perfekt zum zelten. Ich setzt den Rucksack ab, steh erstmal so rum als mich plötzlich was "feuchtes" an meiner Hand berührt.



Es ist ein Hund, ein Husky. Freut sich anscheinend über ein paar Streicheleien. Ich mich auch. Dann taucht der zugehörige Mensch auf, Carlos, aus Barcelona. Ausgerüstet mit allerlei Ausrüstung, zwei Eisäxten, Steigeisen, Seilen und etlichen Karabinern die an seinem Gürtel baumeln. Er erzählt das weiter oben alles vereist ist und auch er mit seiner Ausrüstung nicht weitergekommen ist.



Also ist der Pic Carlit somit gestrichen. Wie es weitergeht, wohin Ich weitergehe, das verschiebe Ich auf irgendwann mal, aber nicht heute. Hier oben gefällt es mir, mit Blick auf die Berge, es hat wieder angefangen zu schneien. Obwohl es erst Nachmittag ist baue Ich erstmal das Zelt auf, pack mich in den Schlafsack und lausche den Schneeflocken die sich sanft auf's Zelt legen. Dann schlafe Ich ein.







Etwa eine Stunde später wache Ich wieder auf, es hat ganz ordentlich geschneit. Ich geh mal vor die Tür, räume Schnee vom Zelt, dann mach Ich mir was zu essen: erst Schnee schmelzen, dann Pasta Pomodoro Mozarella in den Topf, schneide frische Zwiebeln und Knoblauch, dann viel Salz und Pfeffer rein, dazu esse Ich Brot.



Zeltplatz 19 auf 2374m zwei Kilometer östlich des Pic Carlit



Während das essen zieht werde Ich nochmal tätig, ziehe die Schuhe an und räume das letzte mal für heute Schnee, dann mach Ich's mir drinnen gemütlich, lass es mir schmecken und freue mich über den schönen Tag und die vielen Eindrücke, speziell die zugefrorenen Seen haben es mir angetan.