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Mitreisende | |
Land: Italien
Reisezeit: April 2009
Region/Kontinent: Südeuropa
Ende April Urlaub, möglichst Berge und Klettersteige und warm sollte es auch sein, da blieb nicht mehr viel Auswahl. Bisher kannte ich mehr den Süden des Gardasees, aber bei den Voraussetzungen blieb nur der Norden übrig.
Problem war noch, dass in den Tagen vorher der Wetterbericht täglich Sprünge machte und diese eher trübe waren, im Gegensatz zu dem perfekten Wetter hier. Dennoch haben wir uns dafür entschieden, ein paar Tage in den Süden zu fahren.
Nach 730 km im Corsa standen wir jedoch vor einem Problem mit Blaulichtern auf dem Autodach und einer Kelle in der Hand: Die Straße zwischen Riva und Torbole war gesperrt, sodass wir nicht bis nach Riva kamen. Nach kurzer Orientierung und der Nachfrage in einer Tankstelle erfuhren wir, dass heute das Zeitfahren des Giro del Trentino stattfand, so ein Timing muss man erstmal haben
Dafür war das Wetter super, der Blick über die Bucht von Torbole und den Monte Brione:

Blick von Torbole auf das Rocchetta-Massiv

Über Arco war ebenfalls kein durchkommen Richtung Riva, die direkte Verbindung war gesperrt und die Idee, über Seitenstraßen hinzukommen hatten noch mehr Leute. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns dafür, in Arco auf den Campingplatz zu gehen und dann erstmal weiter zu sehen, bevor wir noch mehr Zeit im Auto vergeuden. Also wurde es der Camping Arco im Norden des Städtchens: http://www.arcoturistica.com/Tedesco...eggio_arco.htm
Die Dame an der Rezeption war wenig freundlich, aber der Platz machte einen guten Eindruck und man konnte die eine oder andere Slackline entdecken. Das Zelt war schnell aufgebaut und wir wollten uns erstmal von der Autofahrt etwas entspannen:

Aufgrund des angekündigten Regens und da der Steig nicht wirklich lang ist, haben wir uns noch schnell umgezogen und sind den Sentiero del Colodri angegangen. Nach einem etwas schweißtreibenden Anstieg der direkt hinter dem Campingplatz beginnt, geht's auch schon los. Für uns perfekt für den Anfang, die Schwierigkeitsbewertung bei Klettersteig.de ist aber in der Tat etwas übertrieben. Von oben hat man einen tollen Blick Richtung Gardasee:

In der Mitte der Monte Brione, links davon Torbole, rechts davon Riva und im Vordergrund Arco. Der Abstieg erfolgt auf der Rückseite des Monte Colodri durch Arco, sehr nett und still.
Hier die Wand vom Campingplatz aus:

Am nächsten Tag haben wir flott alles zusammen gebaut und sind nach Riva gefahren, auf den ursprünglich geplanten Campingplatz Monte Brione/. Dieser liegt doch deutlich ruhiger als der in Arco, und außer 3 oder 4 Wohnmobilen waren wir die einzigen Gäste. Sehr freundliche Dame an der Rezeption und alles war sauber, hier konnte man es aushalten. Gegen Mittag kam dann der angekündigte Regen, eine Pause nutzten wir für den ersten Ausflug Richtung Riva.
Ausblick Richtung Monte Altissimo:

Richtung Süden:

Etwas Romantik:

Dank Regen und völligen Bah-Wetter haben wir uns frühzeitig in die Schlafsäcke verkrochen.
Am nächsten Tag sah die Welt viel besser aus, Sonne und es war wenigstens einigermaßen warm. Also ging es auf den Sentiero del Pace über den Monte Brione, um uns langsam an die Höhe zu akklimatisieren
Leider ist die Wegbeschreibung aus unserem Rother Wanderbuch nicht mehr ganz aktuell, ist aber auch eine Ausgabe von 2000 oder so. Der Ausblick und das Wetter machten aber einiges wett, auch wenn die uns verfolgende Rentner-Gruppe mit ihren Trekkingstöcken etwas anstrengend war.
Ausblick Richtung Süden:

Etwas näher in Richtung Sirmione, irgendwo im Dunst:

Richtung Torbole und den Monte Altissimo:

Nago, etwas oberhalb von Torbole:

Um mal einen Eindruck von unserem Gipfelsturm zu bekommen, der Blick auf die Ostwand des Monte Brione:

In der Nacht wurde es richtig frisch mit um die 5°, dafür war das Wetter am Samstag absolut makellos und stabil genug, um die Berge des Rocchetta-Stocks in Angriff zu nehmen. Zunächst ging es nach Biacese in's Ledrotal. Von dort folgten wir dem Senter dei Bech:

Über verschlungene Pfade ging es einige (Höhen-)Meter in Richtung Gardasee und bereits dieser Weg lies einiges für die kommenden Klettersteige erwarten.
Blick vom Sentier dei Bech über das Ledrotal zum Gardasee:

Da war der Weg noch breit und unbewachsen:

Irgendwann trifft man dann auf den Weg von Riva und gemeinsam geht es zum Einstieg des Sentiero attrezzato Fausto Susatti
Hier war jede Menge los, aber keiner hat gedrängelt und es gab genug Möglichkeiten, um schnellere Kollegen vorbei zu lassen. Den Steig würde ich gar nicht so einfach bewerten, teilweise sind keine Sicherungen vorhanden oder vereinzelt lose. Auch Klettereien im I. oder II. Grad (lt. Hüsler) sind hier dabei und für uns als Anfänger bei doch etwas ausgesetztem Gelände erzeugt das etwas Stress. Aber insgesamt gut machbar und man das Gefühl, eine Menge zu lernen. Der Ausblick von der Cima Capi ist es allemal wert:

Perfekt ist die weitere Verbindung, von dort aus kann man weitere Klettersteige und Wanderwege anschließen. Den Weiterweg seht ihr hier:

Auf dem Grat geht es weiter und man hat die Möglichkeit nach links abzubiegen, und so den Sentiero attrezzato Mario Foletti in Angriff zu nehmen. Im Vergleich zu dem vorher geleisteten nicht wirklich fordernd. Er ist zwar gar nicht so unspektakulär, aber perfekt und durchgehend versichert und erlaubt nette Blicke ins Ledrotal.
Hier war dann auch deutlich weniger los und Zeit für Fotos:

Der Steig endet bei der Kapelle San Giovanni, wenn man von der Cima Capi aus kommt. Vorher trifft man noch auf ein unbewirtschaftetes Bivaccio. Hinter der Kapelle für der Weg nach oben und man trifft auf den Einstieg zum Sentiero dei Camminamenti. Dieser ist wirklich einfach und man benötigt nicht wirklich Klettersteigausrüstung. Teilweise verläuft er in den alten Befestigungen aus dem ersten Weltkrieg, weshalb eine Taschenlampe pflicht ist. Stirnlampe muss man nicht haben, alle Stellen mit Klettereinlagen verlaufen entweder draußen oder durch Licht von Außen beleuchtet. Der Helm ist hier sehr hilfreich, bei meinen 1,85m hat er mich vor einigem Feindkontakt mit den niedrigen Gängen bewahrt.
Der Blick von der Cima Rocca auf 1089m Richtung Cima Capi (909hm) und den Gardasee im Hintergrund:

Als Abstieg gingen wir den gleichen Weg hinab bis zur Kapelle und von dort einem breiten Wanderweg hinab bis Biacesa. Dieser ist relativ steil und als Abschluss recht anstrengend nach der vorher geleisteten Arbeit.
Der Rest des Tripps war recht unspannend, ab Sonntag Mittag regnete es ununterbrochen, weshalb wir Montags unser Zeug zusammenpackten und Richtung Heimat aufbrachen.
Insgesamt war es trotz des Wetters sehr nett, wir haben alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Der Gardasee bietet Klettersteige in einer hohen Dichte, die durchaus auch Anfänger-tauglich sind.
Also, jederzeit wieder!
Reisezeit: April 2009
Region/Kontinent: Südeuropa
Ende April Urlaub, möglichst Berge und Klettersteige und warm sollte es auch sein, da blieb nicht mehr viel Auswahl. Bisher kannte ich mehr den Süden des Gardasees, aber bei den Voraussetzungen blieb nur der Norden übrig.
Problem war noch, dass in den Tagen vorher der Wetterbericht täglich Sprünge machte und diese eher trübe waren, im Gegensatz zu dem perfekten Wetter hier. Dennoch haben wir uns dafür entschieden, ein paar Tage in den Süden zu fahren.
Nach 730 km im Corsa standen wir jedoch vor einem Problem mit Blaulichtern auf dem Autodach und einer Kelle in der Hand: Die Straße zwischen Riva und Torbole war gesperrt, sodass wir nicht bis nach Riva kamen. Nach kurzer Orientierung und der Nachfrage in einer Tankstelle erfuhren wir, dass heute das Zeitfahren des Giro del Trentino stattfand, so ein Timing muss man erstmal haben

Dafür war das Wetter super, der Blick über die Bucht von Torbole und den Monte Brione:

Blick von Torbole auf das Rocchetta-Massiv

Über Arco war ebenfalls kein durchkommen Richtung Riva, die direkte Verbindung war gesperrt und die Idee, über Seitenstraßen hinzukommen hatten noch mehr Leute. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns dafür, in Arco auf den Campingplatz zu gehen und dann erstmal weiter zu sehen, bevor wir noch mehr Zeit im Auto vergeuden. Also wurde es der Camping Arco im Norden des Städtchens: http://www.arcoturistica.com/Tedesco...eggio_arco.htm
Die Dame an der Rezeption war wenig freundlich, aber der Platz machte einen guten Eindruck und man konnte die eine oder andere Slackline entdecken. Das Zelt war schnell aufgebaut und wir wollten uns erstmal von der Autofahrt etwas entspannen:

Aufgrund des angekündigten Regens und da der Steig nicht wirklich lang ist, haben wir uns noch schnell umgezogen und sind den Sentiero del Colodri angegangen. Nach einem etwas schweißtreibenden Anstieg der direkt hinter dem Campingplatz beginnt, geht's auch schon los. Für uns perfekt für den Anfang, die Schwierigkeitsbewertung bei Klettersteig.de ist aber in der Tat etwas übertrieben. Von oben hat man einen tollen Blick Richtung Gardasee:

In der Mitte der Monte Brione, links davon Torbole, rechts davon Riva und im Vordergrund Arco. Der Abstieg erfolgt auf der Rückseite des Monte Colodri durch Arco, sehr nett und still.
Hier die Wand vom Campingplatz aus:

Am nächsten Tag haben wir flott alles zusammen gebaut und sind nach Riva gefahren, auf den ursprünglich geplanten Campingplatz Monte Brione/. Dieser liegt doch deutlich ruhiger als der in Arco, und außer 3 oder 4 Wohnmobilen waren wir die einzigen Gäste. Sehr freundliche Dame an der Rezeption und alles war sauber, hier konnte man es aushalten. Gegen Mittag kam dann der angekündigte Regen, eine Pause nutzten wir für den ersten Ausflug Richtung Riva.
Ausblick Richtung Monte Altissimo:

Richtung Süden:

Etwas Romantik:

Dank Regen und völligen Bah-Wetter haben wir uns frühzeitig in die Schlafsäcke verkrochen.
Am nächsten Tag sah die Welt viel besser aus, Sonne und es war wenigstens einigermaßen warm. Also ging es auf den Sentiero del Pace über den Monte Brione, um uns langsam an die Höhe zu akklimatisieren

Ausblick Richtung Süden:

Etwas näher in Richtung Sirmione, irgendwo im Dunst:

Richtung Torbole und den Monte Altissimo:

Nago, etwas oberhalb von Torbole:

Um mal einen Eindruck von unserem Gipfelsturm zu bekommen, der Blick auf die Ostwand des Monte Brione:

In der Nacht wurde es richtig frisch mit um die 5°, dafür war das Wetter am Samstag absolut makellos und stabil genug, um die Berge des Rocchetta-Stocks in Angriff zu nehmen. Zunächst ging es nach Biacese in's Ledrotal. Von dort folgten wir dem Senter dei Bech:

Über verschlungene Pfade ging es einige (Höhen-)Meter in Richtung Gardasee und bereits dieser Weg lies einiges für die kommenden Klettersteige erwarten.
Blick vom Sentier dei Bech über das Ledrotal zum Gardasee:

Da war der Weg noch breit und unbewachsen:

Irgendwann trifft man dann auf den Weg von Riva und gemeinsam geht es zum Einstieg des Sentiero attrezzato Fausto Susatti
Hier war jede Menge los, aber keiner hat gedrängelt und es gab genug Möglichkeiten, um schnellere Kollegen vorbei zu lassen. Den Steig würde ich gar nicht so einfach bewerten, teilweise sind keine Sicherungen vorhanden oder vereinzelt lose. Auch Klettereien im I. oder II. Grad (lt. Hüsler) sind hier dabei und für uns als Anfänger bei doch etwas ausgesetztem Gelände erzeugt das etwas Stress. Aber insgesamt gut machbar und man das Gefühl, eine Menge zu lernen. Der Ausblick von der Cima Capi ist es allemal wert:

Perfekt ist die weitere Verbindung, von dort aus kann man weitere Klettersteige und Wanderwege anschließen. Den Weiterweg seht ihr hier:

Auf dem Grat geht es weiter und man hat die Möglichkeit nach links abzubiegen, und so den Sentiero attrezzato Mario Foletti in Angriff zu nehmen. Im Vergleich zu dem vorher geleisteten nicht wirklich fordernd. Er ist zwar gar nicht so unspektakulär, aber perfekt und durchgehend versichert und erlaubt nette Blicke ins Ledrotal.
Hier war dann auch deutlich weniger los und Zeit für Fotos:

Der Steig endet bei der Kapelle San Giovanni, wenn man von der Cima Capi aus kommt. Vorher trifft man noch auf ein unbewirtschaftetes Bivaccio. Hinter der Kapelle für der Weg nach oben und man trifft auf den Einstieg zum Sentiero dei Camminamenti. Dieser ist wirklich einfach und man benötigt nicht wirklich Klettersteigausrüstung. Teilweise verläuft er in den alten Befestigungen aus dem ersten Weltkrieg, weshalb eine Taschenlampe pflicht ist. Stirnlampe muss man nicht haben, alle Stellen mit Klettereinlagen verlaufen entweder draußen oder durch Licht von Außen beleuchtet. Der Helm ist hier sehr hilfreich, bei meinen 1,85m hat er mich vor einigem Feindkontakt mit den niedrigen Gängen bewahrt.
Der Blick von der Cima Rocca auf 1089m Richtung Cima Capi (909hm) und den Gardasee im Hintergrund:

Als Abstieg gingen wir den gleichen Weg hinab bis zur Kapelle und von dort einem breiten Wanderweg hinab bis Biacesa. Dieser ist relativ steil und als Abschluss recht anstrengend nach der vorher geleisteten Arbeit.
Der Rest des Tripps war recht unspannend, ab Sonntag Mittag regnete es ununterbrochen, weshalb wir Montags unser Zeug zusammenpackten und Richtung Heimat aufbrachen.
Insgesamt war es trotz des Wetters sehr nett, wir haben alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Der Gardasee bietet Klettersteige in einer hohen Dichte, die durchaus auch Anfänger-tauglich sind.
Also, jederzeit wieder!

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