[ES] Im Winter durch die Serra de Tramuntana

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    [ES] Im Winter durch die Serra de Tramuntana

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Etappenübersicht


    Ablauf:


    Bustransfer Palma-Port d‘Andratx
    Tag 1: Port d‘Andratx – La Trapa
    Tag 2: La Trapa – Nähe Banyalbufar
    Tag 3: Nähe Banyalbufar – Valldemossa (Apartment)
    Tag 4: Valldemossa (Apartment) – Nähe Biniaraix
    Tag 5: Nähe Biniaraix – Lluc (Campingplatz)
    Tag 6: Lluc (Campingplatz) – Port de Pollensa
    Tag 7: Port de Pollensa – Cap Formentor
    Autostopp und Fußmarsch nach Port de Pollensa
    Bustransfer Port de Pollensa-Palma

    Gesamtdistanz: rund 180 Kilometer
    Gesamte Höhenmeter: rund 6500 hm



    Karte:


    Post als Moderator
    Karte entfernt, da Copyright unklar.

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der


    GPS-Track der Tour


    Einleitung

    Off-season (Februar) sollte es wieder mal in den Süden gehen und viel Geld ausgeben wollte ich auch nicht. Business as usual also. Die Flüge nach Malle waren günstig und der Ruf der Insel, vorwiegend Sauftouristen anzuziehen, belustigt mich irgendwie. Wieso dort nicht hinfliegen, um quasi das Gegenteil zu machen und etwas für statt gegen seinen Körper zu tun? Am Ende könnte ich außerdem Tourismus-Tourismus betreiben und vielleicht den ein oder anderen hedonistischen Ballermannvibe aufnehmen.


    Weil mir während der Planung ein Freund abgesprungen war, war ich zunächst etwas demotiviert und bekam den Arsch nicht hoch, endlich mit der Planung zu starten. Dankenswerter Weise fragte meine Freundin dann aber immer wieder nach, wann ich denn nun die Tour starten würde. So vergaß ich meine Idee vom Malle-Trip nicht und buchte schlussendlich meinen Flug im Februar samt Rückflug 10 Tage später.


    Südlicher GR221 (bis Valldemossa)


    Nach Ankunft mit dem Flieger quartierte ich mich in das einzige im Winter geöffnete Hostel mit Schlafsälen ein, das „El Josemari“. Nach Beziehen meines Zimmers, bei dem ich flüchtig ein paar deutsche Sporttouris in meinem Alter kennenlernte, schlenderte ich etwas durch die bedrohlich engen Gassen in Palma auf der Suche nach Material für die Kauleiste. Da ich in Hostelnähe nicht fündig wurde, musste der Automat vor dem El Josemari herhalten, bei dem man sich für ein bisschen Kleingeld aufgewärmte Speisen runterdrücken kann. Auf einen Automaten-Cheeseburger folgte ein weiterer und gut genährt von dieser Gourmetkost legte ich mich in meinen kleinen, aber im Vergleich zu anderen Hostels (zB in Schottland) komfortableren Schlafsarg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09344.jpg Ansichten: 5 Größe: 461,2 KB ID: 3323269
    Das El Josemari

    Nach dem Checkout am nächsten Morgen besorgte ich mir bei „Kenia Outdoor“ noch meine Gaskartusche und lernte dabei eine fünfköpfige Gruppe von Tschechen kennen, die auch den GR221 gehen wollten, allerdings von Nord nach Süd. Später sollten wir uns deshalb etwa in der Mitte der Tour treffen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09352.jpg Ansichten: 5 Größe: 654,0 KB ID: 3323268
    Palma de Mallorca

    Mit dem Bus ging es schließlich nach Port d’Andratx, wo ich die Tour startete. Bei herrlichen Temperaturen und Sonnenschein ging es erst die Strandpromenade entlang, bevor Gassen-Wirrwarr folgte und dann die ersten Waldpfade begannen. Bis Sant Elm folgt man meist einem Karrenweg, der sich mal näher und mal entfernter an der Küste entlangschlängelt. Erste schöne Ausblicke bekam ich am „Pintal Vermell“, einem kleinen Gipfel, den man nach etwa 2-3 Stunden vom Startpunkt aus erreicht. Hier kann man die Insel „Sa Dragonera“ in voller Breite betrachten, ebenfalls die Stadt Sant Elm, die man bald darauf erreicht.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09357.jpg Ansichten: 5 Größe: 882,7 KB ID: 3323270 Port d'Andratx

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09388.jpg Ansichten: 5 Größe: 932,5 KB ID: 3323271 Ausblick Richtung Norden

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    Ausblick vom Pintal Vermell auf Sa Dragonera

    In Sant Elm stellte ich mir inmitten deutscher Rentner im Strandcafe frittierte Calamari rein. Als dann eine der Gruppen wegen Platzmangel bei mir am Tisch Platz nahm, reichte es und ich suchte das weite. Ich zog in Richtung meines Tagesziels: dem ehemaligen Kloster La Trapa. Nach steilem Anstieg und zwei mit Ketten gesicherten Stellen erreichte ich dieses auch, aber nicht ohne, dass mich davor ein Hilfscheriff des örtlichen Birdwatching-Vereins, der das Gelände des ehemaligen Klosters jetzt sein Eigentum nennt, ausgefragt hätte. Er sah den Rucksack und wusste sofort, wo ich vorhatte zu schlafen. In dem Areal dürfe man nicht ohne Bewilligung schlafen, sagte er (das wusste ich natürlich), aber ich solle mich halt in die alte Mühle, die etwas abseitssteht, zum Schlafen legen. Ich befolgte seine Worte und baute mein (gottseidank selbststehendes) Zelt in der Mühle auf. Nach einem seltsamen Intermezzo vor dem Einschlafen (irgendjemand kam bei völliger Dunkelheit zu mir in die Mühle, als ich bereits im Zelt war, und ging dann lautlos wieder davon) konnte ich immerhin relativ gut durchschlafen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09415.jpg Ansichten: 5 Größe: 849,5 KB ID: 3323273
    Sant Elm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09419.jpg Ansichten: 5 Größe: 1,01 MB ID: 3323274
    Promenade Sant Elm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09432.jpg Ansichten: 5 Größe: 679,2 KB ID: 3323275Sa Dragonera in der Abendsonne

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09434.jpg Ansichten: 5 Größe: 894,6 KB ID: 3323277 Versicherter Aufstieg zu La Trapa

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09435.jpg Ansichten: 5 Größe: 900,0 KB ID: 3323279 Die alte Mühle in La Trapa - mein Schlafplatz

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09446.jpg Ansichten: 5 Größe: 1,16 MB ID: 3323281
    Früher Kloster, heute Ornithologenstützpunkt - La Trapa

    Weil der Hilfscheriff halb drohend angekündigt hatte, seine Leute würden am Morgen schon früh dort sein, suchte ich lieber früh das Weite um Diskussionen zu vermeiden. Im Finsteren bahnte ich mir also meinen Weg durch die spärlich bepflanzte Küstengegend Richtung Norden. Drehte ich mich um, lag vor mir Sa Dragonera in völliger Dunkelheit, einzig der Scheinwerfer des Leuchtturms der Insel drehte eifrig seine Runden und erhellte ein paar Flecken der Küste. Ein schöner Anblick. Bis auf einen guten Aussichtspunkt an der Küste gestalteten sich die nächsten Stunden wenig interessant. Allerdings wurden die Wasservorräte knapp, da ich in Sant Elm nur eine große Wasserflasche gekauft hatte. Noch vor Ses Fontanelles suchte ich in der Pampa nach einer angeblichen Wasserstelle (im Cicerone Guide eingezeichnet), die nicht existierte. Auch an dem refugio bei Ses Fontanelles kommt man entgegen der Beschreibung im Cicerone Guide nicht mehr direkt vorbei, da sich die Streckenführung geändert hat (wie übrigens an einigen Stellen). Ich stand also ohne Wasser da, obwohl jetzt eine Bergpassage begann, die erst in Estellencs enden sollte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09466.jpg Ansichten: 5 Größe: 652,2 KB ID: 3323278
    Morgenstimmung an der Küste

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09472.jpg Ansichten: 5 Größe: 339,0 KB ID: 3323276 Auf einer Karte verewigter Touristenhass

    Der steile Anstieg auf den Mola de s’Esclop war zunächst eintönig, am Ende aber lohnend, nicht nur wegen der herrlichen Fernblicke am Gipfel, sondern auch wegen dem Trinkwasserbrunnen, der mich noch während dem Aufstieg überraschte. Der GR221 führt nicht auf den Gipfel des „Holzschuhs“, wie der Berg auf Deutsch heißen würde. Deshalb versenkte ich mein Hab und Gut kurz im Gebüsch und machte die letzten Höhenmeter ohne viel Gepäck, um oben noch bessere Ausblicke zu erhalten und die Ruine eines alten Ausblickspostens zu besuchen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09483.jpg Ansichten: 5 Größe: 1,14 MB ID: 3323284
    Anstieg auf den "Holzschuh"

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09489.jpg Ansichten: 5 Größe: 888,8 KB ID: 3323282
    Blick Richtung Süden auf den zurückgelegten Weg

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09496.jpg Ansichten: 5 Größe: 688,9 KB ID: 3323280
    Trinkwasserbrunnen

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09510.jpg Ansichten: 5 Größe: 771,9 KB ID: 3323283
    Auf dem Mola de s’Esclop

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09513.jpg Ansichten: 5 Größe: 747,0 KB ID: 3323285 Alter Ausblicksposten

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    Es Castellet

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09535.jpg Ansichten: 5 Größe: 910,2 KB ID: 3323286Refugio sa Coma​d en Vidal (nur nach Reservierung geöffnet)

    In Estellencs angekommen hatte ich das Glück, noch kurz beim örtlichen Greissler/Kiosk vorbeischauen zu können, um die Leibeskräfte mit Zuckerplörre wiederherstellen zu können. Glück deshalb, weil das Geschäft überhaupt das einzige war, das in dem kleinen Städtchen geöffnet hatte und außerdem, weil ich fünf Minuten vor Ladenschluss auftauchte. Nach einer kurzen Rast zwischen Früchte tragenden Zitronenbäumen auf einer mit bunten Mosaiken verzierten Sitzbank ging es weiter durch Olivenhaine und vorbei an einer der für Mallorca typischen Eselfarmen. Der GR221 wurde hier zu einem Waldpfad der relativ eben bis Banyalbufar verlief. Auf halber Strecke fand ich im Gebüsch eine Stelle, die wenig einsehbar erschien und da es auch schon dämmerte, war ich mir recht sicher hier nicht von irgendwem erwischt zu werden. Sehr leise baute ich mein Zelt auf, immer von Sorgen begleitet, irgendein Ranger könnte ja doch noch unterwegs sein. Am Ende passierte nichts, aber sicherheitshalber brach ich wieder sehr früh auf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09546.jpg Ansichten: 5 Größe: 907,2 KB ID: 3323289
    Estellencs

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09577.jpg Ansichten: 5 Größe: 441,1 KB ID: 3323288 Blick zurück beim Verlassen von Estellencs

    Tag 3 war verregnet und den Weg nach Banyalbufar hätte ich mir getrost sparen können. Es war zu früh und zu kalt, als dass die Stadt ihre lebhafteren Seiten gezeigt hätte und ich ärgerte mich ein wenig, nicht den Direktweg nach Esporles genommen zu haben (auch dieser hätte meines Wissens zum GR221 gezählt). Die Wege zogen sich durch den Wald und es wurde frisch, beim steilen Anstieg beim Verlassen von Banyalbufar durchnässte mich ein Regenschauer.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09589.jpg Ansichten: 5 Größe: 756,3 KB ID: 3323291 Banyalbufar

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09597.jpg Ansichten: 5 Größe: 879,4 KB ID: 3323290
    Mieses Wetter am etwas öden Waldpfad Richtung Esporles

    Spaßiger sollte Tag 3 eigentlich nicht werden, aber immerhin interessanter: In Esporles aß ich zur Aufmunterung im Restaurant und warf einen Blick in den Wanderführer, der vor dem kommenden Stück warnte. Es war die Rede davon, dass die lokale Jägerschaft sich immer wieder gegen die Wegführung des GR221 durch ihr Revier wehrte und dass offenbar nicht ganz klar sei, ob man dort nun gehen dürfe oder nicht. In Realität war alles weniger spektakulär: der Weg ist zwar manchmal schwer erkennbar, Verbotsschilder gab es aber keine mehr und der Weg wurde auch von einigen Wanderern begangen. Bei Nebel, Nässe und Kälte durchquerte ich dieses durchwegs bewaldete, manchmal auch felsige und steile Gelände bis Valldemossa.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09606.jpg Ansichten: 5 Größe: 1,09 MB ID: 3323295 Hauptplatz in Esporles

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09619.jpg Ansichten: 5 Größe: 845,5 KB ID: 3323294 Felsiger Pfad nach Valdemossa

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09624.jpg Ansichten: 5 Größe: 952,6 KB ID: 3323292 Bei diesem Wetter war Trittsicherheit gefragt

    Dort angekommen hing mir alles schon ein Bisschen zum Hals raus aber immerhin wirkte die Stadt bis jetzt wie die größte und bei den Touristen beliebteste. Ein Blick auf die Karte ergab, dass jetzt wieder eine Bergpassage anstehen würde und dass ich beim steilen Aufstieg wohl eher keine günstigen Plätze fürs Campen finden würde. Gleichzeitig lockte die Stadt natürlich mit allen möglichen Apartments, Einkaufsmöglichkeiten und dem Gedanken an eine heiße Dusche nach diesem feucht-„fröhlichen“ Wandertag. Der Schweinehund siegte und ich verbrachte eine Nacht im Apartment, die heiße Dusche wars aber wert.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09628.jpg Ansichten: 5 Größe: 837,9 KB ID: 3323293 Valldemossa

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09636.jpg Ansichten: 5 Größe: 1.009,7 KB ID: 3323296 In dem Gebäude links im Bild quartierte ich mich im obersten Stock ein
    Zuletzt geändert von ronaldo; 28.04.2025, 06:18.

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    #2
    Nördlicher GR221 (ab Valldemossa)

    Gewohnt früh startete ich von Valdemossa wieder in die Tour. Es ging durch das Cairats-Tal hinauf auf die Hochebene unter dem Puig Gros. Auf dieser Hochebene befindet sich ein historischer Pfad, der „Camí de s'Arxiduc“, oder auch „Reitweg des Erzherzogs“. Erzherzog Ludwig Salvator von Habsburg-Lothringen hat diesen Weg einst angelegt und versprach sich dadurch eine bessere Erforschung der mallorquinischen Natur. Auch heute noch ist der Berg sicher einer der sehenswertesten auf der ganzen Insel, nicht zuletzt wegen dem genialen Ausblick auf zugleich felsige Gipfel und die beiden malerischen Orte Deia und Port de Soller.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09671.jpg Ansichten: 12 Größe: 1,23 MB ID: 3323460
    Refugi des Cairats

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09683.jpg Ansichten: 17 Größe: 867,6 KB ID: 3323455Cairats-Tal

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09686.jpg Ansichten: 15 Größe: 915,4 KB ID: 3323456Plateau unter dem Puig Gros

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09690.jpg Ansichten: 15 Größe: 930,9 KB ID: 3323458Karg wie in Norwegen

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09702.jpg Ansichten: 15 Größe: 696,0 KB ID: 3323459Ausblick auf Deia und Port de Soller

    Auf der Hochebene kam bei mir beinahe ein Hauch von Norwegenstimmung auf. Auf dem Plateau mit karger Vegetation war es frisch und ich zog mir den Schlauchschal ins Gesicht. Es ging in einer S-Form zunächst Richtung Westen und dann wieder Richtung Nordost, nämlich steil und ausgesetzt bergab Richtung Deia. Direkt in dieser steilen Passage, der "Son Rullan Klippe", wie ich sie jetzt mal frei und fern jeder Fachkenntnis übersetze, traf ich wieder meine tschechischen Kameraden aus Palma, mit denen ich im und nach dem Outdoorshop geplaudert hatte. Sie schienen sehr angetan mich wieder zu treffen und wollten gleich ein gemeinsames Foto knipsen. Wir tauschten uns über die jeweiligen, bereits zurückgelegten Routen aus. Ich erzählte ihnen etwa, wie man die Bergpassage beim Mola de s’Esclop ohne zu viele Wasservorräte mitschleppen zu müssen, mit Hilfe des dortigen Brunnens bewältigen konnte. Sie halfen mir im Gegenzug mit Erfahrungswerten zu geeigneten Plätzen fürs Wildcamping. Während dem steilen Abstieg über die serpentinenmäßig angelegten Klippenpfade wurde mir etwas mulmig und ich lenkte mich mit Musik aus den Handyboxen ab, eine Strategie die bei solchen Stellen bei mir öfter wirkt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09707.jpg Ansichten: 15 Größe: 808,5 KB ID: 3323457Son Rullan Klippe

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09715.jpg Ansichten: 15 Größe: 1.006,5 KB ID: 3323464Deia

    Im Künstlerort Deia angekommen verfrachtete ich meinen ausgehungerten Leib erstmal in einen Supermarkt für eine stattliche Kalorienzufuhr. Beim Essen im Halbschatten vor dem Supermarkt beobachtete ich allerlei Leute, vor allem aber spindeldürre deutsche und britische Rennradfahrer, die nach dem Absteigen aufgeblasen wie Gockel in den Shop stolzierten und dabei mit ihren Fahrradschuhen herumklackerten. Die Gesprächsthemen drehten sich darum, wer in welcher Kurve vorne lag und um ähnliche Nichtigkeiten. Lange währte aber keiner ihrer Aufenthalte, denn fürs Innehalten hatten die hastigen Wichtigtuer auf dem Carbonrahmen natürlich keine Zeit. Belustigt von diesem Anblick ging es weiter Richtung Soller, denn meine Planung auf der Karte für die nächsten Tage ergab, dass ich noch bis nach Soller kommen musste, um am nächsten Tag nicht im Gebirge schlafen zu müssen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09728.jpg Ansichten: 16 Größe: 714,4 KB ID: 3323461Rast in Deia bei Kaiserwetter

    Auf einem bewaldeten, mehrheitlich ebenen Pfad ging es bis Soller dahin. Soller erreichte ich, nach einem kleinen Intermezzo mit einer deutschen Touristin, die mich vor einer angeblich wegen einer geschlossenen Tür unpassierbaren Route warnte (sie war passierbar, man musste die Tür nur ziehen, statt drücken), bereits in der Abenddämmerung. In Soller wollte ich nicht denselben Fehler wie in Valdemossa machen und mich von den Vorzügen der Stadt einlullen lassen. Wie mit Scheuklappen steuerte ich also durch Soller und kaufte nur das Nötigste: Wasservorräte und Zuckerplörre. Ein Teenager sah mich im verdreckten Wanderoutfit und kommentierte mein Antlitz gegenüber seinem Freund mit „look, that‘s hiking endboss“.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09748.jpg Ansichten: 16 Größe: 831,1 KB ID: 3323466Soller

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Ansichten: 278
Größe: 694,5 KB
ID: 3323462Hauptplatz in Soller

    Verbissen und mit schmerzenden Gliedern durchquerte ich die Stadt, verließ die Stadt und durchquerte auch Biniaraix, wo mich ein spanischer Senior schon vor der untergehenden Sonne warnte, als er merkte ich gehe Richtung Berg. „Noche, noche!“ sagte er, und ich nur so „ja ja, Notsch“. Ich hatte echt schon „den Arsch offen“, weil ich weit und breit noch keinen Schlafplatz sah und die Dämmerung schon weit fortgeschritten war. Zudem türmte sich ja vor mir schon der nächste steile Anstieg auf die wohl alpinste Region Mallorcas auf, die nun zur Drohkulisse wurde. Eine befriedigende Lösung konnte ich nicht mehr finden und so landete ich in einer Olivenplantage am Übergang zwischen Biniaraix und Gebirge.

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Größe: 729,0 KB
ID: 3323463Blick auf Biniaraix und den Anstieg am nächsten Morgen

    Nur etwa zehn Meter vom Wanderweg entfernt befand sich ein Terrassenabschnitt der Plantage, auf der mein Zelt gerade so Platz hatte. Gleichzeitig war das Zelt dort zum Wanderweg hin durch ein Gebüsch weitgehend sichtgeschützt. Die zunehmende Dunkelheit schützte mich ebenso. Ich lagerte erstmal alle Sachen ab, setzte mich auf den Boden und beschloss, die Nacht abzuwarten um mein Zelt dann völlig sichtgeschützt aufbauen zu können. Im Prozess des Wartens stellte sich leider heraus, dass gegenüber von meiner Position, auf der anderen Seite des kleinen Tals in dem ich mich befand, ein Bauernhaus mit Balkon war, wo Leute draußen saßen und zu Abend aßen. Vielleicht gehörte ihnen sogar der Grund, auf dem ich gerade vorhatte, mich einzunisten. Da es sowieso keine Alternative mehr gab (schon zu dunkel), startete ich den Aufbauprozess trotzdem. Sorgfältig und ganz leise setzte ich die Einzelteile meines MSR Hubba NX zusammen, bis das Teil tatsächlich stand. Tatsächlich klappte alles, ohne dass die Leute in 50-70m Entfernung etwas mitbekommen hätten. „Wildcamping Meisterklasse“ dachte ich mir und daddelte den restlichen Abend nur lautlos am Handy herum, um weiterhin unter dem Radar zu bleiben. Den Wecker stellte ich dieses Mal für noch früher, um beim Zeltabbau ja mit keiner Menschenseele in Kontakt zu treten.

    Der nächste Tag stellte so etwas wie das Kernstück meiner Reise dar: die Etappe war lang, es gab viele Höhenmeter zu bewältigen und es boten sich Ausblicke auf die höchsten Gipfel der Insel. Aber der Reihe nach: der Tag startete mit dem üblichen Geduldspiel, dem feinsäuberlichen Zusammenpacken meiner Sachen. Als ich fertig war, staunte ich nicht schlecht, als bereits um etwa 5:30 Uhr in der Früh ein Trailrunner vorbeihuschte. Gut also, dass ich mit dem Einpacken so früh dran gewesen war. Wiedermal in der Morgendämmerung wanderte ich nun – meist über steinerne Serpentinenpfade – den Hang hinauf, immer mit der Sorge im Hinterkopf, ein Steilhäng könnte bevorstehen, der meine Höhenangst triggern könnte.

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ID: 3323465Morgenstimmung

    Solche stellen kamen auch, sie waren aber alle machbar. Zum größeren Problem wurden nun die schon erwähnten Trailrunner: leider war Samstag und das Wetter war einigermaßen gut. In sündteure, neonfarbene Laufjacken gehüllt strömte die Trailrunnermeute daher ins Naherholungsgebiet, wo ich eigentlich die schönsten Orte des Landes in Einsamkeit und Stille zu bestaunen vorhatte.

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ID: 3323485Blick zurück auf Soller

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ID: 3323474Ein etwa 1,5m breiter Steinpfad erleichtert den Aufstieg

    Auf dem Plateau angekommen, erreichte ich erstmal eine in Nebel gehüllte Senke. Zwar waren mir deshalb Ausblicke auf die alpine Umgebung verwehrt, aber ich konnte mich an schönen und mystischen Lichtspielen erfreuen, als die Sonne von oben durch Nebelwolken und Baumwipfel durchstrahlte.

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ID: 3323469Angekommen in der Nebelsuppe

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ID: 3323468Mystik statt Weitblick

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ID: 3323470Lichtspiele

    Zu den Trailrunnern kamen nun um den Cuber-Stausee Wochenendspaziergänger hinzu, denn leider ist auch die alpinste Gegend Mallorcas durch eine Straße für jedermann mit dem Auto zu erreichen. Ich fand trotzdem meinen Gefallen an der Gegend um den Stausee und knipste einige Bilder, bevor ich am Nordende des Sees einen Parkplatz passierte und dann den Einstieg in den „Wasserleitungsweg“ nahm, wie ich ihn jetzt mal nenne. Hier gibt es einen wunderbaren Ausblick auf den höchsten Gipfel der Insel, den Puig Major, und auch auf den Gorg Blau, einen zweiten Stausee, inklusive malerischer, gebirgiger Umrandung. Einige Zeit zieht sich der Weg so dahin, bis eine längere Waldpassage folgt.

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ID: 3323471Freilaufender Esel am Stausee

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ID: 3323472Cuber-Stausee

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ID: 3323473Blick Richtung Nordost

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ID: 3323475Blick Richtung Südwest

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ID: 3323477Puig Major, der höchste Gipfel der Insel (militärisches Sperrgebiet)

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ID: 3323478Am "Wasserleitungsweg"

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ID: 3323476Gorg Blau

    Nach einem Lunch, bei dem ich gleich zwei meiner Outdoornahrungssäckchen aß, folgte eine wieder etwas langweiligere Aufwärtspassage vorbei am Puig de Massanella bis zum Coll de ses Cases de Neu (Schneehäuser-Pass).

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ID: 3323479Anstieg zum Coll des Prat

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ID: 3323480Felswand des Massanella

    Hier gibt es eine irgendwie faszinierende, sich bis in die Berggipfel ziehende Steinmauer und ansonsten eine ganze Menge „Norwegenvibes“. Von der Vegetation bis zum Wetter und der Temperatur fühlte ich mich hier wie ein paar Jahre zuvor in Norwegen und wäre ich körperlich noch fitter und geistig auch noch nicht so niedergeschmettert gewesen, hätte ich diese Umgebung sicher noch mehr genossen.

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ID: 3323481Coll des Prat

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ID: 3323482Steinmauer am Fuß des Massanella

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ID: 3323483Karger Fels erinnerte wieder an Norwegen

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ID: 3323484Links die Überreste eines mallorquinischen Schneehauses (dort wurden Gegenstände gekühlt und Eis hergestellt)
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Landstreicher666; 24.04.2025, 21:29.

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    • Landstreicher666
      Erfahren
      • 12.09.2023
      • 195
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      • Meine Reisen

      #3
      Die vielen Stunden auf den Beinen hatten aber tatsächlich schon an mir gezehrt und dazu kamen nun noch zwei Dinge, die mich anpissten: einmal, dass ich mich selbst ausgetrickst hatte und bereits davon ausgegangen war, nach dem Pass ginge es nur mehr bergab (ging es nicht) und zweitens, dass einer der „verhassten“ Bergläufer nun vor meiner Nase von einer vierköpfigen, gackernden Gruppe ebenfalls Bergläuferinnen lauthals zu seinem Hobby und seinen sportlichen Zielen ausgefragt wurde. So viel Selbstgefälligkeit könnte ich der Gattung „Trailrunner“ zu diesem Augenblick nicht mehr und ich war froh, als sie allesamt wieder weitergehastet waren – wahrscheinlich auf zur neuen persönlichen Bestzeit.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09947.jpg Ansichten: 10 Größe: 968,3 KB ID: 3323514Noch mehr Norwegen-Vibes

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09961.jpg Ansichten: 10 Größe: 934,7 KB ID: 3323516Letzter Anstieg vor Lluc

      Nach dem letzten Anstieg sackte ich erst einmal im Gras nieder und genehmigte mir einen Riegel. Der Tag hatte mir schon zugesetzt und wiedermal musste ich darüber grübeln, wie ausgesetzt sich der doch recht steile Abstieg nach Lluc wohl gestalten würde. Diesmal war an den Befürchtungen etwas mehr dran, als am Anfang des Tages und an der einen oder anderen Stelle musste ich meine „Scheuklappen“ wieder aufsetzen, ergo: Blick geradeaus, Musik aus den Handyboxen an. Auf die steileren Stellen folgten dutzende Serpentinen und schließlich unspektakuläre Waldpfade bis Lluc. In Lluc befindet sich ein Campingplatz, der sogar geöffnet hatte! Ich quartierte mich für faire 5€ dort ein und nahm eine heiße Dusche, die ihresgleichen sucht. Jeder der mal weitwandern war, versteht was ich meine.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09965.jpg Ansichten: 10 Größe: 1,09 MB ID: 3323518Auch bergab gabs wieder den gewohnten Steinpfad

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09970.jpg Ansichten: 10 Größe: 756,8 KB ID: 3323517Hier wurde es teilweise recht luftig

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ID: 3323515Fernblick auf die Etappe Richtung Pollensa

      Lluc liegt im Norden einer Gebirgsregion, dementsprechend ist es dort länger als sonstwo schattig und deshalb auch kühler. Zumindest war das meine Herleitung für die echt grenzwertig kalte Temperatur an jenem Abend, die meinen durch die Dusche aufgeheizten Körper bald wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Zeitweise hinderte mich die Kälte, ebenso wie die etwa bis 12 Uhr am Campingplatz lärmenden Spanier, sogar am Einschlafen.

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ID: 3323520Campingplatz in Lluc

      Die Etappe von LLuc bis Pollensa, also bis zum offiziellen Ende des GR221 ist eigentlich nicht der Rede wert, weshalb ich darüber nicht viele Wörter verlieren werde. Anfangs geht es mäßig bergauf, später nur mehr flach dahin, weitestgehend auf Forstwegen mit keinen besonderen Ausblicken. Als ich dieses Stück am nächsten Tag bewältigt hatte, pausierte ich kurz in Pollensa und setzte meinen Marsch dann aber fort, weil ich schon Tage zuvor beschlossen hatte, den „GR221+“ zu machen und bis zum Kap Formentor zu wandern, denn ich lag gut in der Zeit und wollte einen spektakuläreren Endpunkt als das relativ gewöhnliche Pollensa.

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ID: 3323521Kloster in Lluc

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ID: 3323519Blick vom Refugi de Son Amer auf das Kloster in Lluc

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ID: 3323522Refugi di Son Amer

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ID: 3323497Schafe vorm Bildungszentrum Binifaldo

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ID: 3323498Flachland vor Pollensa

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ID: 3323496Santa Maria Kirche in Pollensa


      Port de Pollensa und Kap Formentor

      Bis Port de Pollensa hatte ich einen monotonen „Straßenhatsch“ entlang der Schnellstraße „MA-220“. Die Autos und Autobusse rauschten nur so vorbei und viel Hübsches zu sehen gab es nicht. Die Schlafsituation war wieder mal ungeklärt. Ich versuchte spontan noch ein AirBnB zu ergattern aber hatte kein Glück, der Host meldete sich nicht. Dumm gelaufen, aber so hatte ich wenigstens noch einmal die Möglichkeit, meine Wild- (in diesem Fall sogar besser: Urban-) Camping Skills auszutesten. Nachdem ich bis zur Dämmerung noch fast ganz Port de Pollensa durchquert hatte, entdeckte ich eine bewaldete Grünfläche zwischen Schnellstraße und Wohnsiedlung, die gerade groß genug aussah, um darin schlafen zu können und dabei nicht gesehen zu werden. Energie hatte ich sowieso keine mehr und dunkel wurde es auch, also: rein da.

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ID: 3323499Die MA-220 Richtung Port de Pollensa

      Im Herzen dieses toten Winkels fand ich eine Lichtung von etwa fünf mal fünf Metern vor, auf der normalerweise augenscheinlich Obdachlose oder wohl eher Jugendliche ihr Unwesen trieben. Was ein Freund von mir, dem ich später Fotos davon gezeigt habe, ein „Aidscamp“ nannte, in dem er nie schlafen würde, schien mir gerade Recht um die letzte Nacht meines Trips zu verbringen. Und tatsächlich, der Plan ging auf und mein Urban Camping gelang: auch wenn Passanten teilweise bedrohlich nahekamen (umliegende Straßen waren etwa zehn Meter entfernt) und es einmal schien, als würde jemand in das Waldstück kommen, blieb ich unentdeckt und hatte eine recht friedliche Nacht. Beinahe stolz über die zweite Nacht auf dem „Wildcampig Meisterklasse“-Niveau (nach dem Motto „desto riskanter desto besser“) packte ich meinen Kram früh am Morgen wieder ein und verließ mit leisen Schritten das Wäldchen. Wieder alles eingepackt zu haben, wieder „back on track“ zu sein und die Nachtstunden hinter sich zu lassen, in denen man in Wahrheit angreifbar und im Ernstfall ausgeliefert ist, fühlte sich wie meistens in solchen Momenten wie ein großer Befreiungsschlag an.

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ID: 3323495Blick von meinem Lager auf die MA-220 gleich daneben

      Unter dem blauen Himmel der Morgendämmerung trottete ich die breite und völlig leere MA-220 entlang weiter Richtung meinem Ziel: dem Leuchtturm am Kap Formentor. Diese Kulisse und die Aussicht auf das baldige Ende meiner Tour machte mich glücklich und motiviert. Ein leichter Dämpfer war es dann, beim Verlassen von Port de Pollensa festzustellen, dass es tatsächlich keinerlei Fußwege bis zum Kap gibt. Es blieb also nur die mal schwächer und mal stärker von Autos, LKW und Radfahrern befahrene MA-220. Mit dem Verkehrsaufkommen hatte ich um diese Uhrzeit aber noch keine Probleme und konnte die Strecke der nächsten Stunden, inklusive genialen Ausblicken (der Mirador de Es Colomer ist hier eine der besten Adressen) relativ ungestört genießen.

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ID: 3323494Am Beginn des Kap Formentor

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ID: 3323500Blick auf den morgendlichen Port de Pollensa

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ID: 3323501Bei jedem Mal Umdrehen erschien die Stadt in einer neuen Schattierung

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ID: 3323503Im Gegensatz zu dem Bereich um Pollensa wird es hier wieder alpiner

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ID: 3323502Ausblick auf die Insel Es Colomer

      Ab dem großen Parkplatz und dem Schranken bei der Playa de Formentor wurde es plötzlich noch leiser als es eh schon war: hier kam nur mehr etwa alle 20 Minuten ein Auto vorbei und auch sonst ist die Gegend hier dünn besiedelt. Es sorgte für mich für eine ganz besondere Stimmung, sich auf diesem Kap zu befinden, nur an einzelnen, unbewohnten Villen vorbeizumarschieren und keinerlei Straßen- oder sonstigen Lärm zu hören.

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ID: 3323507Weite Teile vom Kap bekam ich auf der Straße keine Gesellschaft

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ID: 3323510Das Kap ist sehr dünn besiedelt

      Nach einer gefühlt ewig langen Gerade durch den Wald, auf der ich wahrscheinlich etwa eine Stunde verbracht hatte, begann der letzte Abschnitt des Kaps, der die schönsten Anblicke lieferte, aber natürlich auch mehr Besucher anlockte. Zu dieser Uhrzeit waren vor allem schon einige Rennradfahrergruppen unterwegs zum Kap, während ich als Weitwanderer wirklich der einzige meiner Gattung war, dem die asphaltierte Küstenstraße nicht zu blöd war. Am herrlichen Blau des Cala Figuera vorbei, aufwärts durch einen Tunnel und schließlich im Zickzack zu weiteren Aussichtspunkten ging es schließlich zu einer Stelle, an der ich erstmal den Far de Formentor, den Leuchtturm Formentors sah.

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ID: 3323504Tunnel bei der Cala Figuera

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ID: 3323505Cala Figuera

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ID: 3323508Das Ziel: der Leuchtturm am Kap Formentor

      Unter dem Anblick eines doch so schönen Fleckens Land, der gleichzeitig das Ende meines Marsches markieren würde, packte mich ein euphorisches Gefühl und ich musste eine Träne verdrücken. Es ist jedes Mal dasselbe: ich freue mich über das Ende der Strapazen, dass alles gut gegangen ist, aber bin gleichzeitig auch etwas wehmütig darüber, meine Landstreicheridentität jetzt wieder an den Nagel hängen zu werden und einem normalen geregelten Alltag nachzugehen.

      50 Meter weiter entdeckte ich eine Frau, die eine Kamera mit riesigem Teleobjektiv hatte und am Straßenrand auf einem Klappsessel hockte. Ich quatschte sie an und fragte sie was sie da tue. Sie fotografiere Radfahrer und verkaufe ihnen die Bilder später über eine Internetplattform. Interessant dachte ich, und luchste ihr bei dieser Gelegenheit ein Foto von mir mit meiner eigenen Kamera ab – den Leuchtturm im Hintergrund.

      Einige Momente später kam ich nach einem letzten Anstieg am Ziel an und genoss erstmal die Ausblicke in alle Richtungen. Dann kam natürlich eine Einkehr im Leuchtturmcafe, bei der ich Zeit hatte, die sonstigen Besucher zu studieren: Rennradfahrergruppen und Tagesausflügler mit Auto dominierten die Szenerie. Nach dem Snack versuchte ich weiter so viel gute Stimmung des Ortes wie möglich aufzunehmen, der wirklich ein viel würdigerer Endpunkt war, als das mittelmäßige Pollensa. Unschön wurde allmählich aber der immer stärker werdende Touristenandrang: auf der letzten Serpentine hin zum Kap bildete sich ein etwa 200 Meter langer Stau und die Touristen begannen hektisch ein- und auszuparken und herumzureversieren.

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ID: 3323506Rückblick auf die letzte Serpentine vorm Ziel

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ID: 3323512Die übliche Formentor-Zielgruppe: Rad- und Autofahrer

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ID: 3323509Ausblick vom Leuchtturm auf den Punta d’en Tomas

      Mich beschäftigte nun auch eine organisatorische Frage, wegen der ich nicht komplett entspannt sein konnte: die Abreise vom Kap war noch ungeklärt und ich hatte keinen Internetempfang, der über das Absenden einzelner Whatsappnachrichten hinausgegangen wäre. Meine Freundin versuchte mir zu helfen und aus der Ferne ein Taxi für mich zu organisieren, doch alle Unternehmen lehnten die lange Fahrt aufs Kap ab. Etwas von der Situation frustriert, beschloss ich es mit einem Autostopp zu probieren und siehe da: bereits nach 10 Minuten biss einer an. Ein deutscher Tourist fuhr gerade los zum Formentor Strand und nahm mich bis dahin mit, sodass ich von dort nur mehr etwa 3 Stunden bis Port de Pollensa marschieren musste, was mir dann auch schon egal war.

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ID: 3323511Am Rückweg ging es nochmal an Es Colomer vorbei

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ID: 3323513Ausklang in Port de Pollensa


      Rückfahrt und Palma

      Von Port de Pollensa fuhr ich nach einem gelungenen „Abschlussdinner“ (gegrillter Sepia) mit dem Bus direkt nach Palma, wo ich mich wieder in dasselbe Hostel einnistete, in dem ich eine Woche davor war. In Palma fröhnte ich dem „Tourismus-Tourismus“ und stattete dem Ballermann einen Besuch ab, was mich mehr belustigte als es eigentlich dürfte. Ansonsten hatte Palma ein nettes Flair aber für mich nichts besonders Sehenswertes.


      Fazit

      Der GR221 ist eine super Sache für eine Off-Season Wanderung: nicht zu warm, nicht zu kalt, wenige andere Wanderer. Die Strecke bietet wirklich schöne Ecken (jeweils die Bergpassagen und das Kap Formentor) und auch langweilige (die Waldpassagen in den Tälern), allerdings werden sich bei keiner Tour etwas langweiligere Abschnitte vermeiden lassen.

      Wildcampinggeeignet ist der GR221 allemal, denn bei geschickter Planung kann man jede Nacht eine flache Stelle in der Wildnis finden, auf der man sein Zelt aufbauen kann. Gerade außerhalb der Hauptsaison werden eher keine Ranger oder sonstige Aufpasser unterwegs sein, die einen zur Rede stellen (Ausnahme: La Trapa). Dennoch ist natürlich Diskretion und Geschick gefragt, denn Wildcamping bleibt illegal und auszuschließen sind einzelne Kontrollmaßnahmen nie. Wer sich dagegen erhofft, in von Refugios einkehren zu können, sollte aufpassen: die wenigsten von ihnen sind dauerhaft geöffnet, die meisten müssen lange im Vorhinein für die Benutzung reserviert werden, was in der Nebensaison vor allem von Einheimischen in Anspruch genommen wird.


      Anhang

      Outdoor-Shop in Palma:
      https://keniaoutdoor.com/en/?srsltid...T1orPfYnhiheq3

      Infos GR221:
      https://www.gr221.info/gr221%20deutsch.htm

      Zuletzt geändert von Landstreicher666; 24.04.2025, 22:08.

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      • blauloke

        Lebt im Forum
        • 22.08.2008
        • 9204
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        • Meine Reisen

        #4
        Danke für den Bericht, der die Insel mal von einer anderen Seite zeigt, wie sonst immer den Massentourismus.
        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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        • Aktaion97
          Gerne im Forum
          • 12.01.2025
          • 68
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          • Meine Reisen

          #5
          Sehr kurzweiliger und interessanter Artikel zum GR221! Mallorca kennt man ja eher als Destination des "eingehegten" Tourismus, sprich motorisierte Erkundungen, wenn überhaupt Fahrradfahrer und natürlich der Ballermann. Ich bin ehrlich positiv überrascht, dass dein Wildcampen dennoch weitestgehend gut geklappt hat, vom Vogelspanner Revier mal abgesehen. Die Vegetation ist in dem semiariden Klima ja doch recht spärlich und die Gefahr des Gesehenwerdens daher erwartungsgemäß größer.

          Als landschaftliche Höhepunkte sehe ich vor allem die bergige Etappe nach Biniraix und den Cuber Stausee. Die Höhenmeter dürften ja doch einige gewesen sein, aber die Bilder sind top. Und natürlich die letzte Passage zum Kap Formentor, sicherlich ein gelungener Abschluss mit seinen zerklüfteten Hängen. In der Hochsaison wäre der Teil sicher schwer gewesen, da wahrscheinlich wesentlich mehr Touri Autos die Straßen heimgesucht hätten und ein ewiges Gelatsche neben den motorisierten Kolonnen ist glaube ich eher mühsam.

          Was mich aber noch besonders interessiert, weißt du noch mit wieviel L Wasser du üblicherweise unterwegs warst? Zugang zu frischem Wasser ist im Süden ja nicht ganz so leicht und ich bin da zB eher paranoid.

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          • Flachlandtiroler
            Freak
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            • 14.03.2003
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            #6
            Zitat von Aktaion97 Beitrag anzeigen
            Ich bin ehrlich positiv überrascht, dass dein Wildcampen dennoch weitestgehend gut geklappt hat, vom Vogelspanner Revier mal abgesehen.
            Hilfssheriff, Vogelspanner...
            Was habt ihr eigentlich gegen den Naturschützer, dass der hier so schlecht wegkommt? Was ich verstehe hat der sich doch sogar geradezu konstruktiv verhalten (statt dem TO einfach mal die Ordnungsmacht auf den Hals zu hetzen... )? ​
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            • codenascher

              Lebt im Forum
              • 30.06.2009
              • 5162
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              • Meine Reisen

              #7
              Schöner Bericht, danke fürs mitnehmen. Mir fehlen nur ein paar Zeltplatz Bilder.

              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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              • dormi
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                • 24.11.2017
                • 24
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                • Meine Reisen

                #8
                Sehr schöner Bericht - danke dafür!

                Ich war selbst 2017 auf dem GR221 - allerdings in den diversen Refugis. Definitiv eine lohnenswerte Wanderung.

                Die Buchung fand ich nicht ganz so aufwendig (bzw. lange vorher nötig; bei mir etwa 4 Monate vorher), als Tossals Verds stand (da gibt es keinerlei Alternative, außer man ändert die Etappen) war der Rest problemlos und das auch in der Nebensaison (allerdings etwas später als Du - Ende März).

                Zu:
                Zitat von Aktaion97 Beitrag anzeigen
                [...]In der Hochsaison wäre der Teil sicher schwer gewesen, da wahrscheinlich wesentlich mehr Touri Autos die Straßen heimgesucht hätten und ein ewiges Gelatsche neben den motorisierten Kolonnen ist glaube ich eher mühsam.[...]
                Nein - die Wege laufen weit weg von den motorisierten Kolonnen. Berührung mit Touris gibt es nur in Valdemossa, Soller und am Cuber Stausee sowie die letzten paar Kilometer nach Pollenca (die sind tatsächlich direkt an der Straße); ansonsten ist man relativ ungestört unterwegs.

                Grüße
                Markus

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                • Muecke

                  Fuchs
                  • 12.03.2022
                  • 1162
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Das ist der mit Abstand arroganteste Reisebericht, den ich jemals auf ODS gelesen habe.
                  Nur die anderen Touristen sind blöd, man selbst ist ja der tolle Hecht.

                  Der Autor brüstet sich noch dazu permanent damit, wild und teils auch noch im Schutzgebiet zu übernachten, obwohl er weiß, dass es auf der ganzen Insel nicht erlaubt ist. Zusätzlich wird auch noch der einheimische Landbesitzer ausgiebig beschimpft, der ihn darauf aufmerksam macht. (Es ist mir durchaus klar, dass in vielen Reiseberichten auf ODS mehr oder weniger illegal wild gecampt wird. Aber hier wird es schon sehr auf die Spitze getrieben und regelrecht zum nachmachen aufgefordert.)

                  Die Mallorquiner haben schon genug Ärger mit dreisten Touris, da brauchts solche Reiseberichte eigentlich nicht auch noch...

                  Dass die Hütten in der Tramuntana eigentlich nicht besonders schwierig zu buchen sind, haben ja oben schon einige geschrieben.​

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                  • Landstreicher666
                    Erfahren
                    • 12.09.2023
                    • 195
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von Aktaion97 Beitrag anzeigen
                    Was mich aber noch besonders interessiert, weißt du noch mit wieviel L Wasser du üblicherweise unterwegs warst? Zugang zu frischem Wasser ist im Süden ja nicht ganz so leicht und ich bin da zB eher paranoid.
                    Meistens mit 1,5 bis 3 Litern. Vor der Etappe mit dem Cuber Stausee habe ich aber aus Sorge, vielleicht auf dem Berg schlafen zu müssen, 6 Liter eingepackt.

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                    • Landstreicher666
                      Erfahren
                      • 12.09.2023
                      • 195
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                      Was habt ihr eigentlich gegen den Naturschützer, dass der hier so schlecht wegkommt?
                      Eh nichts, "Hilfscheriff" passt aber gut zu dem verhörartigen Gespräch, das wir geführt haben. Habe ja schließlich auch befolgt, was er mir gesagt hat.

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                      • Landstreicher666
                        Erfahren
                        • 12.09.2023
                        • 195
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                        Das ist der mit Abstand arroganteste Reisebericht, den ich jemals auf ODS gelesen habe. ​
                        Freut mich, dass dir mein Bericht gefällt, Muecke.

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                        • Aktaion97
                          Gerne im Forum
                          • 12.01.2025
                          • 68
                          • Privat

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                          #13
                          Flachlandtiroler Habe nichts gegen ihn. Ornithologen oder Birdwatcher werden zuweilen (wg Arbeitsweise und Ausrüstung) als „Vogelspanner“ bezeichnet. :P
                          Scherz unter Biologen.
                          Zuletzt geändert von Aktaion97; 28.04.2025, 18:16.

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                          • Aktaion97
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                            #14
                            Zitat von Landstreicher666 Beitrag anzeigen

                            Meistens mit 1,5 bis 3 Litern. Vor der Etappe mit dem Cuber Stausee habe ich aber aus Sorge, vielleicht auf dem Berg schlafen zu müssen, 6 Liter eingepackt.
                            Uff 6 Liter ist schon ne Menge. Speziell im bergigen Gelände. Kann ich aber nachvollziehen. Mal nen Abend nichts essen kann man gut verkraften aber ohne Wasser schaut es bald düster aus.

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