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Heute Morgen ist es mal anders. Anders schön: Windig, kalt, leicht bewölkt. Einzigste Konstante: Kaffee & Wollmütze.
Was sagt der "Reiseführer" für die östliche Niedere Tatra?
This is your first day of a four-day long traverse of Low Tatra mountains, which many consider the most beautiful part of the entire SNP Trail.
Das ist ja mal `ne Ansage. Hab Ich natürlich erst nach meiner Rückkehr gelesen. Will ja nie so genau wissen was mich erwartet. Aber es wurde tatsächlich einer, wenn nicht gar der schönste und eindrucksvollste Tag dieser Wanderung, besonders wenn man es "spektakulär" mag. Worauf es mir nicht ankommt. Trotzdem-Ich war, und bin, auch jetzt beim betrachten der Fotos und schreiben des Berichts begeistert.
Was mich besonders gefreut hat das Ich bis auf zwei Trail-Runner am Andrejcová Shelter niemanden getroffen und gesehen habe. Liegt vermutlich an der Jahreszeit. Alles richtig gemacht.
Um 06:00 Uhr bin Ich schon wach, die Morgendämmerung setzt grade erst ein, die Vorfreude auf den Tag riesengroß. Um 06:42 Uhr gibt's Kaffee und um 07:30 Uhr habe Ich alles eingepackt, inklusive mir, denn es pfeift ein ordentlicher Wind über den Kamm.
Über den Kamm, immer nach Westen, bei leichtem auf und ab, die Hohe Tatra in ihrer ganzen Schönheit fast immer im Blick. Das Wetter wird besser, zwischendurch scheint sogar ein bisschen die Sonne. Meine Freude riesig. Ich geh extra langsam um diese schönen Momente und Eindrücke möglichst lange erleben zu können. Bleibe oft stehen. Und staune.
Denn es hätte auch anders kommen können. Was sagt der "Reiseführer"? After Kráľova Hoľa you’ll follow a beautiful scenic path along the main right of Low Tatra mountains, going up and down and enjoying amazing views (or a thick fog, depends on the day). Da hab Ich richtig Glück heute.
Über die Stredna Hola, die Orlova, Bartkova, über die kahlen Hügel des Kammes der Niederen Tatra, die Aussichten in alle Himmelsrichtungen großartig. An einem Wegweise zu einer Quelle vorbei mach Ich kurze Zeit später erstmal Pause, unter Latschenkiefern. Im Windschatten. Auch Pause um die Eindrücke zu verarbeiten. Und da Ich nun eh schon sitze könnte Ich ja auch mal was essen-und trinken. Brot, Wurst, und `ne Dose slowenisches Bier. Marke unbekannt. Schmeckt gut und rundet diese schönen Erlebnisse sehr gut ab.
An einem Wegweiser sehe Ich ein Schild das den Weg zum Andrejcová Shelter angezeigt, 100m. Eigentlich hab Ich dort nichts zu erledigen, geh aber trotzdem mal hin. Und wie schön es dort ist. Sehr guter Zustand, offen, mit traumhaftem Blick auf die Hohe Tatra, draussen viele Tische und Bänke, und drinnen, super gemütlich, sauber, fühlt sich an als ob man bei Freunden zu Hause ist. Wie ein Wohnzimmer. Gute "Vibes". Es gibt Keks: 1,50€, Pivo: 2€, Übernachtung: 10€. Ich genehmige mir 2 Dosen Bier und zwei Packungen "Keks" (Waffeln). Und tue 10€ in den "Schlitz". Ein großartiger Ort.
Als Ich grade gehe kommen zwei Trail-Runner angelaufen und verkümeln sich umgehend in die Hütte, es ist nach wie vor etwas frisch.
Velka Vapenica
Erst hinauf auf die Velka Vapenica (1691m) fällt der Weg anschließend ca. 500 Höhenmeter auf 2 Kilometern sehr steil ab zum Priehyba Pass ab. Die Knie freuen sich, sind stabil. Unten steht eine kleine Hütte, leider liegt hier sehr viel Müll rum, vermutlich weil der Pass mit Autos zu erreichen ist.
Priehyba Pass
Wo's runter geht geht's gelegentlich auch wieder rauf. Das ist hier der Fall. Auch wieder ziemlich steil, 550 Höhenmeter, aber sehr, sehr schön. Der Wind hat nachgelassen, immer öfter bricht die Sonne durch die Wolken.
die Hohe Tatra leuchtet in der Abendsonne
Bei Anbruch der Dämmerung halte Ich die Augen nach einem möglichen Zeltplatz offen, gibt auch einiges aber immer ohne Aussicht und direkt am Weg. So geh Ich immer weiter und-es hat sich gelohnt. Auf einer kleinen Kuppe mit freiem Blick zur Hohen Tatra im Norden sowie nach Süden finde Ich meinen Zeltplatz für die 14 Übernachtung.
Zeltplatz 14
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