[PL] Wollin zum Jahreswechsel 2022/23

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    [PL] Wollin zum Jahreswechsel 2022/23

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    Ich habe mal auf den Outdoorseiten nachgeschaut und gefunden, dass die Insel Wollin bisher erst in einem einzigen Beitrag erwähnt wurde. Das zumindest glaubt man, wenn man der forumseigenen Suche vertraut. Wenn man dagegen Google anschmeißt, dann findet man immerhin bereits 8 Beiträge zur Insel.

    Nichtsdestotrotz denke ich, können weitere aktuelle Informationen zur Insel und zum Nationalpark Wollin dem ein oder anderen von Nutzem sein.

    Andrea wollte über den Jahreswechsel 2022/23 an die Ostsee fahren. Bei booking.com fanden sich Ferienwohnungen für zwei Nächte zwischen 150 und 400 €, was mir natürlich zu viel war. Ich habe dann mal selber gesucht und eine günstige Unterkunft in Polen gefunden. Sie kostete nur 300 Złoty (~66€) für 2 Nächte und so konnten wir uns gut noch eine zusätzliche Nacht leisten.

    Wir tuckern also am vorletzten Tag des Jahres 236km an die Ostsee. Die Unterkunft befindet sich im Ort Neuendorf/Wisełka auf der Insel Wollin. Einfaches Zimmer, alles Neubau, alles sauber. Der offenbar ziemlich wohlhabende Besitzer im Rentenalter spricht nur polnisch, wir nur deutsch. Wenn es komplizierter wird, hilft Google Translate.

    Unser erster Spaziergang führt uns 2km durch den schönen Küstenwald im Nationalpark Wollin zum Strand.

    Der Strand ist 30 - 50m breit und aus feinstem hellen Sand:
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    Im Westen sieht man die Nachbarinsel Usedom:
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    Der Strand ist ziemlich bevölkert. Die meisten sind Deutsche, die hier den Jahreswechsel verbringen.

    Blick nach NO, in Richtung “Stinas Utkiek”:
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    Hier hat einst Stina, die Gefährtin von Klaus Störtebeker, Ausschau nach den Seeräubern gehalten haben. Störtebeker trieb von 1395 bis 1400 sein Unwesen auf der Ostsee. In “Pommersche Sagen” von Alfred Haas wird das so beschrieben: “An der Nordküste der Insel Wollin liegt am hohen Ufer eine Stelle, die Stinas Utkiek heißt. Diesen Namen hat die Örtlichkeit erhalten, weil ehedem Stina, die kühne Gefährtin des Seeräubers Klaus Störtebecker, von hier aus Ausschau zu halten pflegte, wenn Störtebecker von seinen Raubzügen ausruhen und besonders wertvolle Schätze verstecken wollte, segelte er hierher; aber er landete nicht eher, als bis er auf dem hohen Ufer eine rote Flagge wehen sah. Das war das Zeichen, das ihm Stina gab, zur Kunde, das keine Gefahr drohte. Dann landete Störtebecker mit seinen Genossen. Ihre Boote und ihren Raub trugen sie das Ufer hinauf und brachten alles nach dem Jordansee, der im tiefen Waldesdickicht versteckt lag. Dabei schritten sie, einer hinter dem anderen her, das Bett eines kleinen Baches entlang, der vom Jordansee abfließt und in die Ostsee mündet; dadurch wurde jede Spur ihrer Ankunft verwischt. An dem Ufer des Jordansees begann dann ein wildes, ausgelassenes Treiben: die Räuber jubilierten und schwelgten, bis sie zu neuen Taten hinaussegelten. Als Störtebecker und seine Genossen endlich vom Schicksal ereilt wurden, stand die treue Stina noch lange Jahre wartend auf dem hohen Ufer – aber Störtebecker kehrte nimmer wieder. Unermeßliche Schätze sollen am Ufer des Jordansees vergraben oder im Wasser des Sees versenkt liegen; doch weiß niemand, wie sie zu heben sind (Quelle, Projekt Gutenberg).

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    Die Steilufer ragen hier ~20m, weiter nach Nordosten im Hinterland bis zu 70m auf und bestehen, soweit ich das erkennen kann, aus reinem Sand. Es erstreckt sich durchgehend über 14km von Misdroy/Międzyzdroje im Westen bis Heidebrink/Międzywodzie im Osten

    Nach Südwesten hin ragt in 3½km Entfernung ein Kliff ins Meer, ~60m hoch und das Hinterland geht hoch bis 111m:
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    Hier unten am Strand verläuft der Europäische Fernwanderweg E9, der “Internationale Küstenweg Atlantik–Ostsee”, und biegt dann nach Neuendorf ab.

    Als wir unsere 6km-Runde beenden, ist es bereits dunkel.

    ------

    Am nächsten Tag, dem letzten des Jahres 2022, fahren wir auf der Landstraße 102, am geheimnisvollen Jordansee/Jezioro Gardno vorbei, 6km vor in Richtung Misdroy/Międzyzdroje, bis zu einem großen Parkplatz mitten im Wald. Als wir auf den Wanderweg in Richtung Küste einbiegen wollen, versperrt uns ein relativ neuer Aushang den Weg:
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    “Kauf ein Ticket”, heißt es da. Diese Regelung ist neu. Seit dem 4. Oktober 2022 kostet der Eintritt in den Nationalpark 7Zł. Na ok, wir versuchen es. Der QR-Code führt uns auf die Seite wolinpn.pl/kup-bilet.

    Wir klicken uns durch und gelangen am Ende zu den Bezahlmöglichkeiten:
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    Neben dem in Polen offenbar verbreiteten Bezahlsystem “Blik” werden noch weitere 23 Banken für die Bezahlung angeboten. Leider ist weder die Berliner Sparkasse noch die Deutsche Kreditbank mit aufgeführt und so scheitern wir an dieser Stelle. Kreditkartenzahlung oder Paypal wird nicht angeboten.

    Da waren wir vor 3 Jahren im Biebrza-Nationalpark erfolgreicher. Da konnte/kann man für fast alle polnischen Nationalparks auf der Seite eparki.pl Tickets erwerben, natürlich auch auf Kreditkarte. Nur der Nationalpark Wollin fehlt auf dieser Seite.

    Naja, wären wir jetzt Ditschi so würden wir auf der Stelle kehrt machen und den Nationalpark verlassen, weil wir nicht in der Lage sind, uns an seine Regeln zu halten. Auch sind wir nicht in der Lage, die Verbesserungen des Bezahlsystems in einer uns angemessen erscheinenden Zeit von vielleicht 5 Minuten demokratisch anzuregen oder gar durchzusetzen. Aber weil wir nicht Ditschi sind, setzen wir uns über die festgesetzten Regeln hinweg und betreten den Nationalpark, ohne zu bezahlen, so, wie es alle anderen auch machen.

    Der Weg führt durch einen sehr schönen Laubwald, hauptsächlich Buchen, aber auch ein paar andere Baumarten. 600m sind es bis zum Aussichtspunkt Gosan-Berg, 93m über dem Meeresspiegel und damit die höchstgelegene Aussicht direkt an der Küste von Wollin.

    Hier ist wieder ein Stück der hier sehr hohen Steilküste weggerutscht und wir haben eine schöne Aussicht aufs Wasser:
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    Kalt und grau liegt die Pommersche Bucht vor uns.

    Vor Swinemünde/Świnoujście liegen etliche Frachtschiffe und warten auf die Einfahrt in den Hafen (MarineTrafic-Map):
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    Danach geht es mit dem Auto 2km weiter bis zu einem weiteren großen Parkplatz/Picknickplatz an der Straße. Von hier geht es wieder durch hohen Buchenwald durch eine sehr bewegte Eiszeitlandschaft (Wolfsschlucht) zwischen den Bergen Kaffeeberg/Kawcza Góra (61m) und Weißer Berg/Biała Góra (68m) zu ausgedehnten historischen Artilleriestellungen mit guten Aussichten aufs Meer.

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    Goldgelber Zitterling?:
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    Er riecht schön nach Pilz und die Schnecken finden offenbar auch gefallen an ihm.

    Rechts passieren wir einen alten Beobachtungsturm, von dem nur noch das Betongerippe übriggeblieben ist, und ein Stück weiter sehen wir auf der linken Seite den Eingang zu einem unterirdischen Bunker, der verschlossen ist:
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    Weiterer Bunker:
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    Hinter den Bunkern geht es noch einige Meter geradeaus, bevor der Wanderweg nach links in einem großen Bogen Richtung Küste abbiegt. Am Ende der Kurve steht eine Informationstafel über die deutsche Artillerieschule (Marineflakschule III oder vollständig: Lehrgruppe Ausbildung leichte Flak an Bord und Land/ 3. Abteilung der M Flak S I/Marineflugabwehrschule III), die die deutsche Kriegsmarine hier zwischen 1937 und 1945 unterhielt. Nahe der Infotafel befindet sich eine Betonplattform, auf der Kadetten der deutschen Kriegsmarine an Bordkanonen und Entfernungsmessern ausgebildet wurden (historische Fotos auf den Informationstafeln).
    Nicht weit von hier entfernt stehen zudem noch einige Gebäude der Artillerieschule, die heute der Nationalpark Wollin als Forschungs- und Wissenschaftszentrum nutzt. Die Gebäude sind vom Wanderweg aus nicht zu sehen.

    Weiter geht es den viel begangenen Wanderweg entlang. Nach 100 m gelangt man zu einer befestigten Artilleriestellung der polnischen Armee. Nach dem II. Weltkrieg errichtete die polnische Armee entlang der Ostseeküste insgesamt 11 Artilleriestellungen, die die Schifffahrtswege entlang der Küste sichern sollten. Für einen dieser Standorte fiel die Wahl auf das Gelände der ehemaligen deutsche Marineflakschule III. Über eine Treppe gelangt man auf die bereits erwähnte bunkerähnliche Geschützstellung, von der man weit über die Ostsee blicken kann. Das Fundament der 130-mm-Kanone ist noch zu erkennen. Auch die Aufzüge für die Munition sind noch vorhanden (polish-online.com).

    Die Nationalparkverwaltung hat in letzter Zeit begonnen, viele Wege im Park zu sperren. Wanderer können ihn kaum noch längs durchqueren, erlaubt sind nur noch die kurzen Zugänge von den Parkplätzen zu den Aussichtspunkten an der Küste.
    Die verbliebenen Wanderwege waren heute allesamt gut besucht. Zu ¾ waren es deutsche Spaziergänger, der Rest Polen und ein paar wenige Ukrainer.

    Nach einer Runde von 3½km sind wir wieder zurück am Auto und fahren jetzt rein nach Misdroy. Misdroy ist eine alter Bäderort, der bereits im 19.Jhd noch vor den benachbarten Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin startete und habe bereits um 1850 mehr Badegäste als Einwohner gezählt. 1913 kamen ~20.000 Urlauber, 2013 sollen es ~50000 und 2013 ~600000 gewesen sein.
    Die Stadt ist geprägt von der alten Baussubstanz aus deutschen Zeiten, etwas polnischen Zubau aus sozialistischen Zeiten in oft sehr spezieller Architektur, und massenweisem Zubau in den letzten Jahren seit Wende. Dabei wurden und werden auch tatsächlich noch jetzt große Bettenhäuser an den Strand gebaut, so wie sie seit den 60er Jahren spanische Strände verunstaltet haben.
    2004 war im Spiegel zu lesen: Dabei ist schon ein gutes Stück europäischen Wohlstands rübergewachsen – viele der stolzen Villen im unverwechselbaren Ostseebäderstil wurden restauriert. Nur das edle Weiß der Kaiserzeit – wie in Binz oder Ahlbeck – hat sich auf Wollin nicht gehalten. Stattdessen dominiert ein kunterbunter Farb- und Stilmix vom taubenblauen Möchtegernbarock bis zur Bauhaus-Architektur in Zinnoberrot. Etwas weiter im Landesinneren finden sich noch überall Häuser in bröckelndem Grau, die auf Käufer warten. Bauvorschriften scheint es kaum zu geben – „jeder kann machen, was er will“ …

    Umfangreiche Statistiken zu Misdroy findet man hier.

    Denkmal für die Soldaten des 2. Weltkriegs:
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    In der Stadt ist heute am Silvestertag viel los, die Cafes Gaststätten sind gut besucht und der Stand dicht bevölkert:
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    In der Ferne leuchten die Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin auf Usedom:
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    Überall ist man auf deutsche Gäste eingerichtet und von Energieknappheit keine Spur:
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    Das Feuerwerk beobachten wir von der fast 400m langen Seebrücke aus:
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    Die Leute sind in Feierlaune, die Stimmung gelöst. Überall knallen private Feuerwerke in allen Dimensionen. Feuerwerk kauft man in mobilen Ständen überall in der Stadt (“Fajerwerk”).
    Und trotzdem die Leute hier allesamt mit den ach so gefährlichen “Polenböllern” hantieren, passiert kaum ein Unglück. Alles läuft zivilisiert ab. Es gibt neben Männern fast genauso viele Frauen auf den Straßen, viele auch mit Kindern, was überhaupt kein Problem war, da man sich nicht gegenseitig beschossen hat.
    "Männer"-Gruppen waren dagegen nicht zu sehen. Weder brennen Busse oder Müllcontainer oder Straßenbarrikaden, noch werden die Scheiben von Polizeiautos mit Pistolen zerschossen. Auch fliegen keine Feuerlöscher in die Frontscheiben von Rettungswagen. Ja, es ist richtig langweilig dort.

    Die Polen sind offenbar spießig und lehnen das weltoffene, bunte Treiben, wie es zB zur selben Zeit in Berlin zum Höhepunkt auflief, in großen Teilen ab. Zusätzlich habe ich den Verdacht, dass die vielen Deutschen, die hier zum Neujahrsfest herreisen, das genauso wollen. Die meisten der Deutschen waren übrigens Sachsen, ja, da weiß man ja, wie die so sind.


    Editiert vom Moderator
    Den ironischen Seitenhieb gegen die Sachsen hättest du dir zwar auch sparen können, aber deine politischen Ansichten die du hier versucht hast lustig zu verpacken, haben in einem Reisebericht nichts verloren und wurden nach interner Diskussion gelöscht!

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der


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    Am Neujahrstag fahren wir wieder zum zweiten Waldparkplatz in den Nationalpark. Wieder geht es durch schönen Buchenwald:
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    Diesmal wandern wir am Kaffeeberg vorbei den Weg zur großen Strandtreppe.
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    Leider ist die Treppe gesperrt. Ein Wanderweg führt uns nun über die Höhe direkt an den Ortseingang von Misdroy:
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    Hier muss ich wieder den Kopf schütteln, wie kann man nur so etwas böses da hinkritzeln:
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    Am Ostende von Misdroy liegt der “Fischereihafen”. So heißt es jedenfalls in den Übersetzungen. Ich kann keinen Hafen entdecken. Aber tatsächlich war oder ist das hier der Liegeplatz der Fischkutter. Sie können mit Winden ins und aus dem Wasser gezogen werden. Hinter den Kuttern haben die Fischer einfache Imbissgaststätten aufgemacht, in denen sie einen Teil ihres Fanges verkaufen:
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    Im Badeort wird gebadet:
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    Strandzugang in den Nationalpark:
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    Das obige Bild ist mit dem Smartphone geknipst, das nächste mit meiner Sony:
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    Leider fabriziert die Sony nicht so schöne warme Farben wie das Samsung S20. Bei mir bleibt die Landschaft in ein kaltes nordisches Licht gehüllt.

    Auch hier soll man laut Aushang über QR-Code für ein Ticket löhnen, aber ich beobachte niemanden, der das versucht:
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    Ok, der Eintritt zum Strand soll wohl erst ab 1. April 2023 erhoben werden und 4Zł kosten. Die Nationalparkverwaltung überlegt, an den Zugängen zu den Stränden Kassen einzurichten und Personen zum Eintreiben der Gebühren einzustellen, oder Automaten zu installieren.
    Dagegen erhebt sich allerdings Widerstand, die Leute wollen das nicht hinnehmen. Schon in Neuendorf ist uns der Protest aufgefallen. Im gesamten Ort hängen an jedem Grundstückszaun gelbe Protestplakate: “Nie!!! dla płatnej plaży w Wisełce”, “Nein!! zum Bezahlstrand in Wisełka” (Foto). Wenn ich das richtig verstanden habe, gilt der Eintrittspreis nur für Gäste, Einheimische sollen weiter freien Zugang zum Strand haben. Aber die Vermieter befürchten natürlich, dass dann die Gäste wegbleiben.

    Der Strand ist fast durchweg feiner weißer Sand:
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    Die Strandtreppe von unten:
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    Abrutschender Hang:
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    Auch wenn es in so ruhigen Zeiten wie heute nicht danach aussieht, aber manchmal nagen die Wellen tatsächlich am Hangfuß.

    Nach allem was ich lesen konnte sind die Höhen eiszeitliche Moränenzüge. Ich habe da gewisse Zweifel, da ich so einen reinen Sand nur mit Dünen in Zusammenhang bringen kann. Ich meine so große Dünen wie im Slowinzischen Nationalpark/Słowiński Park Narodowy westlich von Łeba (Map) oder auf der Kurischen Nehrung (Map), wobei diese mit 50 - 60m Höhe nur halb so hoch wären wie die höchsten Steilufer hier auf Wollin.
    Nur an ganz wenigen Stellen finden sich unten am Strand ein paar Findlinge und wenig gröberer Schotter.

    Wir laufen am Weißen Berg vorbei bis unterhalb des Grünen Grundes und kehren da um.

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    Gelbrandkäfer am Strand:
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    Danach wandern wir zum Wisentgehege, was aber heute leider geschlossen war.

    Mit Sonnenuntergang sind wir zurück in Misdroy:
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    Nach einem Kaffee in einem der Restaurants auf der Seebrücke machen wir uns auf zurück zum Auto. Natürlich ist es bereits stockdunkel, aber der hell scheinende ¾-Mond beleuchtet uns den Weg 1½km durch den Buchenwald:
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    Sehr schön, solch eine Nachtwanderung.

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    Am 2. Januar, unserem Abreisetag, besuchen wir noch Swinemünde. Wir wollen rüber ins Zentrum der Stadt auf der Usedomer Seite und mein Naviprogramm auf dem Smartphone (Sygic) zeigt eine 1½km lange Tunnelverbindung unter der Swine an. Doch als wir im Bereich der Fährterminals nach Schweden stecken bleiben, stellt sich heraus, dieser Tunnel ist immer noch im Bau, die Straße noch gar nicht freigegeben.
    Also schaue ich kurz nach einer Fährverbindung und werde wenige hundert Meter nördlich fündig. Wir stellen uns hinter einem weiteren deutschen Fahrzeug an eine von 5 parallelen Warteschlangen vor der Fähre an. Da steigt ein benachbarter Pole aus und erklärt uns Deutschen, dass die Fähre uns nicht mitnimmt, sie sei nur für Einheimische. Fremde müssten auf eine andere Fähre im Süden ausweichen, was jetzt 15km Umweg bedeuten würde.
    Zum Glück hatte ich so etwas schon vorher mal gelesen, sonst hätte ich es womöglich nicht geglaubt. Im Sommer gab es stundenlange Staus an der Fähre, und damit wenigstens die Einheimischen in angemessener Zeit an ihre Arbeitsplätze gelangen können, hat man diese Regelung eingeführt.
    Was solls, direkt hier an der Fähre war gerade ein Parkplatz frei, wir stellen das Auto ab und fahren als Fußgänger mit der Fähre rüber in die Altstadt:
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    Die Fähren heißen alle “Bielik” und das bedeutet “Seeadler”, wie ich hier erfahren habe:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8004.jpg Ansichten: 0 Größe: 622,0 KB ID: 3176708

    Massenansammlung von Kormoranen am befestigten Ufer mitten in der Stadt:
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    Von Swinemünde habe ich keine weiteren Fotos gemacht. Nur das hier:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230102_125203.jpg Ansichten: 0 Größe: 798,0 KB ID: 3176719

    Der unvermeidliche Zigarettenkauf.
    Andrea besucht ein paar Läden und am Ende sitzen wir noch in einem Cafe ("Manufaktura Ekologiczna”).

    Gegen ¾2 sind wir wieder zurück am Auto und tuckern Richtung Heimat. Östlich von Stettin staut es sich auf der Autobahn und ich befürchte schon, dass das auf der Autobahn bis Berlin so bleiben könnte. So biegen wir auf die Landstraße ab und fahren über die Dörfer zum Grenzübergang Hohenwutzen, Tanken, und weiter nach Berlin.

    Zuletzt geändert von Lobo; 18.01.2023, 13:18.

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    #2
    Die Insel ist bestimmt schön. Die Bilder sind es auch. Der Text wird nach meinem Empfinden durch das Einflechten fragwürdig-populistischer Ansichten abgewertet.
    Spartaner; da Du mich erwähnst: Ich wäre da in den Wald tatsächlich nicht reinspaziert. Und zwar völlig unabhängig davon, ob das Bezahlen einfach möglich ist oder nicht. Weil es mir nämlich prinzipiell gegen den Strich geht, für das Betreten eines Waldes Geld zu bezahlen. Und einfach reingehen, ohne zu bezahlen, empfände ich irgendwie als würdelos. Darum ginge es mir auch nicht. Ich wäre einfach umgekehrt. Gut, daß in D das Betreten aller Nationalparks kostenfrei ist.
    Diese Einstellung zur Natur halte ich auch zu Hause durch. Es geht mir auch hier gegen den Strich, daß ich für das Betreten unserer Nordseeküste, von der ich nicht weit entfernt wohne, Geld bezahlen soll. Habe ich noch nie gemacht. Nichts gegen Kurtaxe. Wenn Menschen eine Küste als Freizeitpark betrachten und eine kostenintensive touristische Infrastruktur verlangen, sollen sie auch dafür bezahlen. Ich sehe in einer Küste etwas anderes und gehe dahin, wo es ruhig ist ohne Menschenmassen und nichts kostet. Jetzt im Winter bin ich öfter da. Von Oktober bis März sind sogar die sonst raren und teuren Parkplätze leer und kostenlos.
    Ditschi
    P.S. Nachdem in dem Reisebericht politische Ansichten nachträglich gelöscht wurden, paßt mein Betrag auch nicht mehr so ganz.
    Zuletzt geändert von Ditschi; 18.01.2023, 17:44. Grund: Ergänzung

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