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Mitreisende | |
Land: Korsika / Frankreich
Reisezeit: Herbst
Region/Kontinent: Südeuropa
Sonntag 28.9.08
So, heute geht es nun endlich los! Nach monatelanger Planung und Vorfreude, sind wir gestern in Korsika angekommen, haben den Weg in die Balagne, ins Tal der Tartagine gefunden und haben erst einmal in einem kleinen Hotel in Pioggiola übernachtet. Die Spannung, wie auch die Vorfreude wächst, gleichzeitig kommen bei mir aber auch Nervosität und Bedenken hinzu: Klappt wirklich alles? Was, wenn der Esel doch störrisch ist? Wenn eine Reservation einer Übernachtung – oder noch schlimmer: eines Nachtessens – nicht klappt? Das Zelt haben wir dabei, auch Lunch für die ganze Woche, aber nur für zweimal Nachtessen und Frühstück; und Einkaufsmöglichkeiten gibt es unterwegs keine. Die Wetterprognosen am Fernsehen im Hotel versprechen schönes, aber für die Jahreszeit eher kühles Wetter.
Nach dem Frühstück fahren wir die kurze Strecke nach Olmi Cappella, und parkieren unser Auto wie angewiesen hinter der Kirche. Und da steht ja auch schon unser Esel, und Herr Boyer wartet auch auf uns. Die Instruktion geht nicht lange: Futter, Wasser, Striegeln, Hufe auskratzen und satteln. Wobei der Sattel mit seinen vielen Riemen das Komplizierteste ist. Drei alte Seesäcke dürfen wir mit unserem Gepäck füllen. Wichtig ist nur, dass auf beiden Seiten gleich viel Gewicht hängt. Das haben wir schnell gemacht und schon bald marschieren wir etwas unsicher, aber stolz mit unserem Esel „Musi“ durch das Dorf. Er trottet gemütlich neben uns her, als ob er schon immer mit gehört hätte.


Schon bald führt uns der Weg aus dem Dorf hinaus und auf alten Saumpfaden durch einen Steineichenwald hinunter ins Tal der Tartagine. Dass hier auf Korsika die Rinder frei herumlaufen, haben wir gestern schon erfahren, doch wir staunen nicht schlecht, als wir schon in der ersten halben Stunde über drei Kadaver von solchen Tieren auf dem Wanderweg steigen müssen. Ob die über die Böschung hinuntergestürzt sind? Offensichtlich wird hier ein totes Tier weder weggeräumt noch von anderen Tieren gefressen – es vertrocknet einfach.

Nun ist der Weg schmal und man kann den Esel nicht mehr neben sich laufen lassen. Allerdings ist das einfacher gesagt als getan. Musi nimmt es aber mit stoischer Ruhe und wartet jedes Mal, bis sich Rebecca auf den Weg zurückgerappelt hat und er scheint ihr auch das Geschrei nicht übel zu nehmen, wenn sie einmal mehr von ihm ins Dornengebüsch geschubst oder an eine Mauer gedrückt wird.


Mausoleo
Im Talgrund angelangt, machen wir auf einer Wiese neben der alten Steinbrücke eine ausgiebige Mittagspause. Während wir es uns auf der Picknick-Decke gemütlich machen wirft Philipp Steine ins Wasser und Rebecca hält Musis Leine, um ihn beim Fressen zu begleiten, so dass er nicht an einem Baum angebunden sein muss. Langsam ziehen Wolken auf und es windet, so dass das Herumliegen ungemütlich wird.

Weiter geht der Weg steil bergauf durch Steineichenwälder und nach etwa eineinhalb Stunden haben wir Vallica erreicht.

Das Dorf ist sehr klein und viele Häuser sehen nicht mehr bewohnt aus. Die erste Person, die wir antreffen fragen wir nach dem Weg zum Zeltplatz, wo wir heute übernachten werden. Die Frau erweist sich als Chefin des „Camping sur la ferme“ und kommt gleich mit uns und zeigt uns, wo wir unser Zelt aufstellen und wo den Esel anbinden können. Das Gelände ist eingezäunt, so dass wir unseren Esel frei auf dem Platz herumlaufen lassen, mindestens so lange wir ihn beobachten können.


Abendstimmung auf dem Zeltplatz
Zum Nachtessen begeben wir uns in einen alten Gewölbekeller, wo wir zusammen mit zwei weiteren Urlaubspärchen und der Gastgeberfamilie ein reichhaltiges, korsisches Viergangmenu geniessen. Da es aber auch im Gewölbekeller nicht sehr warm ist und wir müde sind von unserem ersten Wandertag, schlüpfen wir schon bald in unsere Schlafsäcke.
Fortsetzung folgt
Reisezeit: Herbst
Region/Kontinent: Südeuropa
Sonntag 28.9.08
So, heute geht es nun endlich los! Nach monatelanger Planung und Vorfreude, sind wir gestern in Korsika angekommen, haben den Weg in die Balagne, ins Tal der Tartagine gefunden und haben erst einmal in einem kleinen Hotel in Pioggiola übernachtet. Die Spannung, wie auch die Vorfreude wächst, gleichzeitig kommen bei mir aber auch Nervosität und Bedenken hinzu: Klappt wirklich alles? Was, wenn der Esel doch störrisch ist? Wenn eine Reservation einer Übernachtung – oder noch schlimmer: eines Nachtessens – nicht klappt? Das Zelt haben wir dabei, auch Lunch für die ganze Woche, aber nur für zweimal Nachtessen und Frühstück; und Einkaufsmöglichkeiten gibt es unterwegs keine. Die Wetterprognosen am Fernsehen im Hotel versprechen schönes, aber für die Jahreszeit eher kühles Wetter.
Nach dem Frühstück fahren wir die kurze Strecke nach Olmi Cappella, und parkieren unser Auto wie angewiesen hinter der Kirche. Und da steht ja auch schon unser Esel, und Herr Boyer wartet auch auf uns. Die Instruktion geht nicht lange: Futter, Wasser, Striegeln, Hufe auskratzen und satteln. Wobei der Sattel mit seinen vielen Riemen das Komplizierteste ist. Drei alte Seesäcke dürfen wir mit unserem Gepäck füllen. Wichtig ist nur, dass auf beiden Seiten gleich viel Gewicht hängt. Das haben wir schnell gemacht und schon bald marschieren wir etwas unsicher, aber stolz mit unserem Esel „Musi“ durch das Dorf. Er trottet gemütlich neben uns her, als ob er schon immer mit gehört hätte.


Schon bald führt uns der Weg aus dem Dorf hinaus und auf alten Saumpfaden durch einen Steineichenwald hinunter ins Tal der Tartagine. Dass hier auf Korsika die Rinder frei herumlaufen, haben wir gestern schon erfahren, doch wir staunen nicht schlecht, als wir schon in der ersten halben Stunde über drei Kadaver von solchen Tieren auf dem Wanderweg steigen müssen. Ob die über die Böschung hinuntergestürzt sind? Offensichtlich wird hier ein totes Tier weder weggeräumt noch von anderen Tieren gefressen – es vertrocknet einfach.

Nun ist der Weg schmal und man kann den Esel nicht mehr neben sich laufen lassen. Allerdings ist das einfacher gesagt als getan. Musi nimmt es aber mit stoischer Ruhe und wartet jedes Mal, bis sich Rebecca auf den Weg zurückgerappelt hat und er scheint ihr auch das Geschrei nicht übel zu nehmen, wenn sie einmal mehr von ihm ins Dornengebüsch geschubst oder an eine Mauer gedrückt wird.


Mausoleo
Im Talgrund angelangt, machen wir auf einer Wiese neben der alten Steinbrücke eine ausgiebige Mittagspause. Während wir es uns auf der Picknick-Decke gemütlich machen wirft Philipp Steine ins Wasser und Rebecca hält Musis Leine, um ihn beim Fressen zu begleiten, so dass er nicht an einem Baum angebunden sein muss. Langsam ziehen Wolken auf und es windet, so dass das Herumliegen ungemütlich wird.

Weiter geht der Weg steil bergauf durch Steineichenwälder und nach etwa eineinhalb Stunden haben wir Vallica erreicht.

Das Dorf ist sehr klein und viele Häuser sehen nicht mehr bewohnt aus. Die erste Person, die wir antreffen fragen wir nach dem Weg zum Zeltplatz, wo wir heute übernachten werden. Die Frau erweist sich als Chefin des „Camping sur la ferme“ und kommt gleich mit uns und zeigt uns, wo wir unser Zelt aufstellen und wo den Esel anbinden können. Das Gelände ist eingezäunt, so dass wir unseren Esel frei auf dem Platz herumlaufen lassen, mindestens so lange wir ihn beobachten können.


Abendstimmung auf dem Zeltplatz
Zum Nachtessen begeben wir uns in einen alten Gewölbekeller, wo wir zusammen mit zwei weiteren Urlaubspärchen und der Gastgeberfamilie ein reichhaltiges, korsisches Viergangmenu geniessen. Da es aber auch im Gewölbekeller nicht sehr warm ist und wir müde sind von unserem ersten Wandertag, schlüpfen wir schon bald in unsere Schlafsäcke.
Fortsetzung folgt
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