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Mitreisende | |
Italien/Frankreich
Reisezeit: Sommer
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Hallo zusammen,
hier nun der Bericht meiner Chaberton-Tour:
Um mein Interesse am Mont Chaberton bzw. dessen "Bezwingung" erklären zu können muß ich ein paar "Jährchen" zurück "gehen", genauer bis ins Jahr 1984. Damals war es ein Bericht von Reiner H. Nitschke in einer Motorad-Touren-Zeitschrift ("Motorrad-Reisen") über die "Besteigung" des Mont Chaberton mit zwei Enduro-Motorrädern (Das Heft habe ich immer noch
). Seit damals wollte ich da hoch, natürlich mit dem Motorrad. Aber es kommt im Leben ja vieles anders und so kam ich nicht dazu dort mit meiner XT 500 hoch zu fahren. Aus dem Kopf gegangen ist mir der Chaberton allerdings nie ganz und so kam es, das ich vor ca. 10 Jahren wieder anfing mich mit dem Thema zu beschäftigen. Motorradfahren ist nun aus anderen Gründen nicht mehr, daher wurde die Besteigung zu Fuß angedacht. Leider wurde auch daraus erstmal nichts, mit "Google Earth" bin ich dann irgendwann wieder auf den Chaberton gestossen und habe es mir zum Ziel gesetzt dort jetzt endlich mal hoch zu gehen. Irgendwann haben mich meine Recherchen auch auf diese Seiten hier geführt und der Bericht von Raoul hat mich nochmals bestärkt. Motivatiosfördernd war dann auch noch der sich an den Bericht von Raoul anschließende Austausch hier und die vielen wertvollen Informationen die ich von Euch hier bekommen habe. So kam es dann, das ich mich am Dienstag um 6:30 auf den Weg gemacht habe. Die Anreise von sollte nicht nur Mittel zum Zweck sein, sondern auch ein wenig Spaß machen, daher wählte ich eine Strecke bei der ich gleich 4 Alpenpässe "bezwingen" kann. Den ersten Foto-Stop gabs aber schon etwas früher, nämlich am Lac Leman:

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Von hier ging es dann auf den ersten Paß, den Gr. d. San Bernhard (jawohl, der Paß und nicht der Tunnel, den habe ich erst für die Rückfahrt genutzt).
Weiter ging es dann über den Pt. d. San Bernhard in Richtung Col d'Iseran. Die Aussicht hier ließ schon eine Ahnung aufkommen was einen (gutes Wetter vorausgesetzt) auf dem Chaberton erwartet):

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Vorbei am Lac du Mont Cenis in Richtung Ouix bzw. Cesana ging es dann weiter und auf einmal, war er dann auch zu sehen:

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Ich bin dann auch gleich in Richtung Fenils abgebogen und gleich hoch nach Pra Cloud gefahren, am Ortsende von Fenils gibt es weder Schranke noch Verbotsschild, es fehlt allerdings auch ein Hinweisschild. Anhand der Kompaß-Karte konnte es nur die Abzweigung nach rechts sein, die war es dann auch. Pra Cloud zeigt sich wie erwartet, ein großes Schild macht eindrücklich deutlich, das hier Schluß ist mit motorisierter Fortbewegung. Ich habe dann angesichts der Uhrzeit (es war inzwischen schon fast 20:00) beschlossen mir einen ruhigen Platz in der "Pampa" zu suchen, diesen fand ich bei der Rückfahrt in Richtung Fenils, einen kleinen "Stich" hoch, dieser hatte an der ersten Kehre einen "Auslauf" und ich mein "Nachtlager":

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Zur Nachtdämmerung gab es dann noch einen schönen Blick auf den Mont Chaberton:

By linksflieger
Nach recht ruhiger Nacht zeigte sich am Mittwoch morgen das Wetter so wie ich es mir gewünscht habe und so ging es dann um 6:50 nach kurzem Frühstück endlich los:

" border="0" />Land:" border="0" />
Vom "Parkplatz" aus (Übrigens scheint ein "Einwohner" von Pra Cloud beim Grenzschutz tätig zu sein, er wurde in Uniform mit einem Militärjeep gerade abgeholt als ich die Bergschuhe anzog, daher tut man , so denke ich, gut daran das Verbotsschild zu beachten), ging es dann erstmal bei mäßiger Steigung die Strasse weiter entlang:

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Nach ca. 100m macht der Weg eine Rechtskehre, die um das Haus dort herum führt, es gibt hier zum Haus zugehörige, freilaufende Hunde, doch wenn man diese nicht beachtet und einfach weiterläuft, ziehen sie auch wieder ab. Da ich selber einen Hund habe (der durfte zu Hause bleiben) bin ich da natürlich etwas im Vorteil.
Etwas weiter des Wegs zeigt sich dann auch der Chaberton im Morgenlicht:

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Nochmal zum Thema Hunde:
Im unteren Teil der Strecke (schon ab Fenils) hängen immer wieder Hinweisschilder an den Bäumen zum Thema Hunde. Ich bin leider des Italienischen nicht mächtig (es reicht gerade mal für einen Besuch im Ristorante
) aber es geht um die Hütehunde:

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Im weiteren Verlauf der Strecke sind mir dann nochmal diese Hunde begegenet, davon berichte ich dann noch. Doch zurück zur Strecke, in einer ersten Serpentinen-Gruppe gewinnt der Weg rasch an Höhe, er ist noch recht gut befestigt und von daher ohne Schwierigkeiten zu begehen. Auch das Ziel der Wanderung zeigt sich hier in bestem Licht:

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Schon hier gut zu erkennen die Quertrasse etwa mittig am Berg, diese zweigt auf Höhe von "Grand Quagliet" von der Chaberton-Strasse nach links ab und führt zum "Osservatorio Cresta Nera".

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Über eine letzte Kehre (hier der Blick zurück) der ersten Serpentinengruppe gelangt man dann zur nächsten Serpentinen-Gruppe diese hat ihren Ausgang bei "Grand Quagliet", hier zweigt dann auch der o.g. Weg ab. Wie auf dem Bild gut zu erkennen ist wird die Wege-Befestigung schlechter und der Belag gröber:

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Kurz vor "Grand Quagliet" gab es dann eine letzte "Pic-Nic Area", auch ich habe die Gelegenheit zur Stärkung genutzt:

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Hier gabe es dann nochmal eine "Hundebegegnung", oberhald der "Pic-Nic Area" befand sich eine Schafherde, diese war eingezäunt und wurde von zwei dieser Hütehunde bewacht. Der eine davon beäugte mich von oben und bellte kontinuierlich, der andere kam dann beim Weiterlaufen ein Stück hinter mir her. Man braucht sich jedoch vor diesen Hunden nicht fürchten, solange man sie nicht beachtet und einfach weiterläuft werden sie ausser bellen nichts tun. In meinem Fall kam der Hund bellend angelaufen, blieb in 3 m Abstand stehen und ist einfach wieder zurück gegangen, als er merkte das ich nichts von seinen Schafen will. Als ich allerdings anhielt um die Fotos zu machen hob er sofort wieder den Kopf und fing zu bellen an. Hier die Herde:

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Und hier der Hund auf dem Weg zurück zu seiner Herde:

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Der Weg bot inzwischen neue Aussichten und ließ mich rätseln, wie er wohl weitergehen würde, die grobe Richtung war mir klar, aber wie das wohl im Detail aussiehen würde wußte ich natürlich nicht:

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Der Weg wurde nun auch etwas schmaler, das Geröll wieder etwas feiner und die Vegetation etwas karger:

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Nachdem es ja den ganzen Morgen fast wolkenlos war, zogen auf einmal ein paar Wolken auf:

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Irgendwann war dann auch die letzte Kehre der zweiten Serpentinengruppe erreicht:

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Die Wolken wurden zunächst dichter, was in der kargen Umgebung durchaus etwas Bedrohliches haben kann, zumal die Sicht auf einmal sehr eingeschränkt ist:

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Doch genauso schnell wie sie gekommen sind, haben sie sich auch, zumindest teilweise, wieder verzogen und gaben einmal mehr einen interessanten Blick auf den Chaberton frei:

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Der Weg führte jetzt mit mäßiger Steigung unterhalb der Felswand des "Croce del Vallonetto" entlang, im Hintergrund der Colle Chaberton:

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Nach ein paar hundert Metern kam dann auch der "gespaltene Fels" in Sicht:

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Dieser exponierte Wegpunkt (lt. m. GPS 2417m hoch) ist ja eigentlich nichts Besonderes, mir ist ein Bild in Erinnerung wo ein kleiner 4x4 diese Stelle passiert. Meiner Einschätzung nach wäre heutzutage eine "Befahrung" der Strecke bestenfalls mit einem Quad möglich, und das auch nur bis zur Grenze, doch dazu später mehr. interessant ist die Stelle aber allemal:

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Das nächste Bild zeigt den weiteren Weg nach dem "gespaltenen Fels", was auf dem Foto nicht zu erkennen ist, hier wurde an mehreren Stellen der Weg "repariert", d.h. es wurden Schalungsbretter längs des talseitigen Wegrandes befestigt und der Weg mit Beton aufgefüllt.

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Nach einem leichten Rechtsbogen kommt dann die italienisch-französische Grenze, auf französischer Seite wird jegliche Weiterfahrt per Verbotsschild untersagt, man könnte dies aber auch als gut gemeinten Hinweis verstehen, denn was nach der Grenze in dem sich öffnenden Hochtal in Richtung des Colle Chaberton kommt verdient kaum noch die Bezeichnung "Weg":

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Hier noch einmal der Blick auf das Ziel der Reise (wenngleich für mich ganz eindeutig auch der Weg das Ziel war):

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Der Weg wurde nun zunehmend schlechter, die Felsen und das Geröll waren nun in der Größe: "Kieselstein bis Fußballgröße" vertreten, die Wegführung war nicht mehr klar ersichtlich und an dem Serpentinen-Stück nach der langen Geraden ist teilweise gar kein Weg mehr erkennbar.

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Es begann nun ein sehr anstrengender Abschnitt des Weges:

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Während auf der italienischen Seite der Weg ja offenkundig in Stand gehalten wird, scheint dies auf der französischen Seite eher vernachlässigt zu werden:

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Da, wie schon gesagt dieser Weg zunehmen anstrengender wurde wurde auch mein Tempo langsamer und die Pausenfrequenz höher:

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Im weiteren Verlauf wird der Weg dann scheinbar wieder etwas besser, hält aber nicht lange vor, zunehmen kreuzen auch diverse "Abkürzungen" die ursprüngliche Strecke:

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Von oben läßt sich die Wegführung gut erkennen, im Weg selber war dies aber ungleich schwieriger:

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Aber alle Strapaze hat ja auch mal ein Ende und so gelangte ich, nach insgesamt gut 4,5 Std. Wegzeit (ab Pra Cloud) auf den Colle Chaberton, genauer gesagt etwas oberhalb des Colle, hier war dann gleich das Hinweisschild, wo es noch hingehen sollte:

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Hier oben gab es dann auch erstmals die Aussicht in Richtung Frankreich:

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Ich war nun schon gut 4,5 Stunden unterwegs, alleine für das letzte Stück von der Grenze bis zum Colle habe ich knapp 1,5 Std. gebraucht. Es war nun Zeit für eine ausgiebige Pause bevor ich den letzten Teil in Angriff nehmen konnte. Ich wußte ja bereits, das die letzten Meter die anstrengensten sein würden, dabei fand ich schon den Aufstieg zum Colle Chaberton sehr anstrengend. Ich bin ja ohne große körperliche Vorbereitung zu dieser Tour gestartet, ich gehe zwar täglich 1 - 2 Stunden mit dem Hund raus, da ind auch mal 150 Höhenmeter am Stück dabei, aber das war es dann auch schon mit dem "Training". Ich hatte mir vorgenommen nicht um jeden Preis auf den Gipfel zu wollen, und bin auf dm Colle erstmal in mich gegangen ob ich den letzten Teil wirklich schaffen würde. Aber ich wollte ja hoch und nach einem weiteren Blick auf das zu ereichende Ziel ging es dann weiter:

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War ich bei meinem Weg bis zum Colle Chaberton völlig alleine, waren hier oben recht viele Wanderer unterwegs, diese kamen alle über die französische Seite hoch. Ich nahm mir vor sehr langsam zu gehen, entsprechend oft wurde ich dann natürlich auch überholt. Es gab ja nun mehrere markierte Möglichkeiten für den "Gipfelsturm", ich entschied mich allerdings für die ursprüngliche Strecke, da diese mir zwar länger, aber weniger steil erschien:

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Hier der Weg mit Blick auf den Gipfel:

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Nochmals der Gipfel:

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Der Weg bot zwar interessante Ausblicke, aber mich strengte das Ganze zunehmend an, so das ich öfters kurze Pausen machen muste.

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Die Wasserflasche behielt ich in der Hand, so gewann ich Meter für Meter:

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Hier ein kurzer Blick zurück (ohne Reue
):

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Doch dann, nach einer kurzen Kehre eine zweite und --- ich hatte es geschaft, ich war oben auf dem Mont Chaberton. Welch ein Gefühl endlich hier oben zu stehen. Um meinen Kreislauf langsam "runter zu fahren" bin ich zunächstmal das Plateau abgelaufen bevor ich mich hinsetzte. Vom Colle zum Gipfel habe ich nochmal knapp 1,5 Std. benötigt. Doch eigentlich ist das egal, denn ich war am Ziel.

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Leider steht vom Gipfelkreuz nur noch der Pfosten, aber die Aussicht sagt einem auch so, dass man dem Hmmel sehr nahe ist:

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Diese Aussicht entschädigt für vieles und ist die Mühe in jedem Fall Wert:

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Wieder aufziehende Wolken versperrten dann leider die Sicht zur Italienischen Seite:

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Natürlich darf auch ein Foto der "Türme" nicht fehlen:

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Nach ausgiebigem "Gipfelgenuß" ging es dann auch wieder an den Abstieg, zurück nach Pra Cloud, da meine Speicherkarte voll war hierfür nur noch ein Foto:

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Der Abstieg verlief unproblematisch und ohne größrere Pausen, so das ich nach 2 Std. wohlbehalten und guter Stimmung über das Erreichte wieder am Ausgangspunkt in Pra Cloud ankam. Hier kam dann dieser riesige braune Hund auch zu mir,aber der hatte nur Interesse anmeinem "Vesper" und als er merkte das er nichts bekommt, ging er auch wieder. Ich habe mir erstmal die Schuhe ausgezogen und gut "gevespert".
Ich habe ich dann entschlossen wieder in Richtung Heimat zu starten, TomTom durfte diesmal die Route bestimmen,es ging Richtung Turin, dann Aosta, Gr. S.Bernard-Tunnel Richtung Wallis, etc. Mit etlichen Pausen war ich dann irgendwann mitten in der Nacht wieder zu Hause.
Ein paar Fakten (Zahlen):
Gesamtdauer der Wanderung: ca. 9 Std.
Gesamtstrecke (einfach): 6,4 km
Gipfelhöhe (lt. meinem GPS): 3170 m
Steighöhe (lt. GPS): 1572 m
Sodele, dies ist nun der Bericht von meinem Chaberton-Trip, mit dessen Realisierung ich mir einen lange gehgten Wunsch erfüllt habe. Ich freue mich nun auf eure Kommentare,
Grüßle,
Lifli
Reisezeit: Sommer
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Hallo zusammen,
hier nun der Bericht meiner Chaberton-Tour:
Um mein Interesse am Mont Chaberton bzw. dessen "Bezwingung" erklären zu können muß ich ein paar "Jährchen" zurück "gehen", genauer bis ins Jahr 1984. Damals war es ein Bericht von Reiner H. Nitschke in einer Motorad-Touren-Zeitschrift ("Motorrad-Reisen") über die "Besteigung" des Mont Chaberton mit zwei Enduro-Motorrädern (Das Heft habe ich immer noch


Von hier ging es dann auf den ersten Paß, den Gr. d. San Bernhard (jawohl, der Paß und nicht der Tunnel, den habe ich erst für die Rückfahrt genutzt).
Weiter ging es dann über den Pt. d. San Bernhard in Richtung Col d'Iseran. Die Aussicht hier ließ schon eine Ahnung aufkommen was einen (gutes Wetter vorausgesetzt) auf dem Chaberton erwartet):

Vorbei am Lac du Mont Cenis in Richtung Ouix bzw. Cesana ging es dann weiter und auf einmal, war er dann auch zu sehen:

Ich bin dann auch gleich in Richtung Fenils abgebogen und gleich hoch nach Pra Cloud gefahren, am Ortsende von Fenils gibt es weder Schranke noch Verbotsschild, es fehlt allerdings auch ein Hinweisschild. Anhand der Kompaß-Karte konnte es nur die Abzweigung nach rechts sein, die war es dann auch. Pra Cloud zeigt sich wie erwartet, ein großes Schild macht eindrücklich deutlich, das hier Schluß ist mit motorisierter Fortbewegung. Ich habe dann angesichts der Uhrzeit (es war inzwischen schon fast 20:00) beschlossen mir einen ruhigen Platz in der "Pampa" zu suchen, diesen fand ich bei der Rückfahrt in Richtung Fenils, einen kleinen "Stich" hoch, dieser hatte an der ersten Kehre einen "Auslauf" und ich mein "Nachtlager":

Zur Nachtdämmerung gab es dann noch einen schönen Blick auf den Mont Chaberton:

By linksflieger
Nach recht ruhiger Nacht zeigte sich am Mittwoch morgen das Wetter so wie ich es mir gewünscht habe und so ging es dann um 6:50 nach kurzem Frühstück endlich los:

Vom "Parkplatz" aus (Übrigens scheint ein "Einwohner" von Pra Cloud beim Grenzschutz tätig zu sein, er wurde in Uniform mit einem Militärjeep gerade abgeholt als ich die Bergschuhe anzog, daher tut man , so denke ich, gut daran das Verbotsschild zu beachten), ging es dann erstmal bei mäßiger Steigung die Strasse weiter entlang:

Nach ca. 100m macht der Weg eine Rechtskehre, die um das Haus dort herum führt, es gibt hier zum Haus zugehörige, freilaufende Hunde, doch wenn man diese nicht beachtet und einfach weiterläuft, ziehen sie auch wieder ab. Da ich selber einen Hund habe (der durfte zu Hause bleiben) bin ich da natürlich etwas im Vorteil.
Etwas weiter des Wegs zeigt sich dann auch der Chaberton im Morgenlicht:

Nochmal zum Thema Hunde:
Im unteren Teil der Strecke (schon ab Fenils) hängen immer wieder Hinweisschilder an den Bäumen zum Thema Hunde. Ich bin leider des Italienischen nicht mächtig (es reicht gerade mal für einen Besuch im Ristorante


Im weiteren Verlauf der Strecke sind mir dann nochmal diese Hunde begegenet, davon berichte ich dann noch. Doch zurück zur Strecke, in einer ersten Serpentinen-Gruppe gewinnt der Weg rasch an Höhe, er ist noch recht gut befestigt und von daher ohne Schwierigkeiten zu begehen. Auch das Ziel der Wanderung zeigt sich hier in bestem Licht:

Schon hier gut zu erkennen die Quertrasse etwa mittig am Berg, diese zweigt auf Höhe von "Grand Quagliet" von der Chaberton-Strasse nach links ab und führt zum "Osservatorio Cresta Nera".

Über eine letzte Kehre (hier der Blick zurück) der ersten Serpentinengruppe gelangt man dann zur nächsten Serpentinen-Gruppe diese hat ihren Ausgang bei "Grand Quagliet", hier zweigt dann auch der o.g. Weg ab. Wie auf dem Bild gut zu erkennen ist wird die Wege-Befestigung schlechter und der Belag gröber:

Kurz vor "Grand Quagliet" gab es dann eine letzte "Pic-Nic Area", auch ich habe die Gelegenheit zur Stärkung genutzt:

Hier gabe es dann nochmal eine "Hundebegegnung", oberhald der "Pic-Nic Area" befand sich eine Schafherde, diese war eingezäunt und wurde von zwei dieser Hütehunde bewacht. Der eine davon beäugte mich von oben und bellte kontinuierlich, der andere kam dann beim Weiterlaufen ein Stück hinter mir her. Man braucht sich jedoch vor diesen Hunden nicht fürchten, solange man sie nicht beachtet und einfach weiterläuft werden sie ausser bellen nichts tun. In meinem Fall kam der Hund bellend angelaufen, blieb in 3 m Abstand stehen und ist einfach wieder zurück gegangen, als er merkte das ich nichts von seinen Schafen will. Als ich allerdings anhielt um die Fotos zu machen hob er sofort wieder den Kopf und fing zu bellen an. Hier die Herde:

Und hier der Hund auf dem Weg zurück zu seiner Herde:

Der Weg bot inzwischen neue Aussichten und ließ mich rätseln, wie er wohl weitergehen würde, die grobe Richtung war mir klar, aber wie das wohl im Detail aussiehen würde wußte ich natürlich nicht:

Der Weg wurde nun auch etwas schmaler, das Geröll wieder etwas feiner und die Vegetation etwas karger:

Nachdem es ja den ganzen Morgen fast wolkenlos war, zogen auf einmal ein paar Wolken auf:

Irgendwann war dann auch die letzte Kehre der zweiten Serpentinengruppe erreicht:

Die Wolken wurden zunächst dichter, was in der kargen Umgebung durchaus etwas Bedrohliches haben kann, zumal die Sicht auf einmal sehr eingeschränkt ist:

Doch genauso schnell wie sie gekommen sind, haben sie sich auch, zumindest teilweise, wieder verzogen und gaben einmal mehr einen interessanten Blick auf den Chaberton frei:

Der Weg führte jetzt mit mäßiger Steigung unterhalb der Felswand des "Croce del Vallonetto" entlang, im Hintergrund der Colle Chaberton:

Nach ein paar hundert Metern kam dann auch der "gespaltene Fels" in Sicht:

Dieser exponierte Wegpunkt (lt. m. GPS 2417m hoch) ist ja eigentlich nichts Besonderes, mir ist ein Bild in Erinnerung wo ein kleiner 4x4 diese Stelle passiert. Meiner Einschätzung nach wäre heutzutage eine "Befahrung" der Strecke bestenfalls mit einem Quad möglich, und das auch nur bis zur Grenze, doch dazu später mehr. interessant ist die Stelle aber allemal:


Das nächste Bild zeigt den weiteren Weg nach dem "gespaltenen Fels", was auf dem Foto nicht zu erkennen ist, hier wurde an mehreren Stellen der Weg "repariert", d.h. es wurden Schalungsbretter längs des talseitigen Wegrandes befestigt und der Weg mit Beton aufgefüllt.

Nach einem leichten Rechtsbogen kommt dann die italienisch-französische Grenze, auf französischer Seite wird jegliche Weiterfahrt per Verbotsschild untersagt, man könnte dies aber auch als gut gemeinten Hinweis verstehen, denn was nach der Grenze in dem sich öffnenden Hochtal in Richtung des Colle Chaberton kommt verdient kaum noch die Bezeichnung "Weg":

Hier noch einmal der Blick auf das Ziel der Reise (wenngleich für mich ganz eindeutig auch der Weg das Ziel war):

Der Weg wurde nun zunehmend schlechter, die Felsen und das Geröll waren nun in der Größe: "Kieselstein bis Fußballgröße" vertreten, die Wegführung war nicht mehr klar ersichtlich und an dem Serpentinen-Stück nach der langen Geraden ist teilweise gar kein Weg mehr erkennbar.

Es begann nun ein sehr anstrengender Abschnitt des Weges:

Während auf der italienischen Seite der Weg ja offenkundig in Stand gehalten wird, scheint dies auf der französischen Seite eher vernachlässigt zu werden:


Da, wie schon gesagt dieser Weg zunehmen anstrengender wurde wurde auch mein Tempo langsamer und die Pausenfrequenz höher:

Im weiteren Verlauf wird der Weg dann scheinbar wieder etwas besser, hält aber nicht lange vor, zunehmen kreuzen auch diverse "Abkürzungen" die ursprüngliche Strecke:

Von oben läßt sich die Wegführung gut erkennen, im Weg selber war dies aber ungleich schwieriger:

Aber alle Strapaze hat ja auch mal ein Ende und so gelangte ich, nach insgesamt gut 4,5 Std. Wegzeit (ab Pra Cloud) auf den Colle Chaberton, genauer gesagt etwas oberhalb des Colle, hier war dann gleich das Hinweisschild, wo es noch hingehen sollte:

Hier oben gab es dann auch erstmals die Aussicht in Richtung Frankreich:

Ich war nun schon gut 4,5 Stunden unterwegs, alleine für das letzte Stück von der Grenze bis zum Colle habe ich knapp 1,5 Std. gebraucht. Es war nun Zeit für eine ausgiebige Pause bevor ich den letzten Teil in Angriff nehmen konnte. Ich wußte ja bereits, das die letzten Meter die anstrengensten sein würden, dabei fand ich schon den Aufstieg zum Colle Chaberton sehr anstrengend. Ich bin ja ohne große körperliche Vorbereitung zu dieser Tour gestartet, ich gehe zwar täglich 1 - 2 Stunden mit dem Hund raus, da ind auch mal 150 Höhenmeter am Stück dabei, aber das war es dann auch schon mit dem "Training". Ich hatte mir vorgenommen nicht um jeden Preis auf den Gipfel zu wollen, und bin auf dm Colle erstmal in mich gegangen ob ich den letzten Teil wirklich schaffen würde. Aber ich wollte ja hoch und nach einem weiteren Blick auf das zu ereichende Ziel ging es dann weiter:

War ich bei meinem Weg bis zum Colle Chaberton völlig alleine, waren hier oben recht viele Wanderer unterwegs, diese kamen alle über die französische Seite hoch. Ich nahm mir vor sehr langsam zu gehen, entsprechend oft wurde ich dann natürlich auch überholt. Es gab ja nun mehrere markierte Möglichkeiten für den "Gipfelsturm", ich entschied mich allerdings für die ursprüngliche Strecke, da diese mir zwar länger, aber weniger steil erschien:

Hier der Weg mit Blick auf den Gipfel:

Nochmals der Gipfel:

Der Weg bot zwar interessante Ausblicke, aber mich strengte das Ganze zunehmend an, so das ich öfters kurze Pausen machen muste.

Die Wasserflasche behielt ich in der Hand, so gewann ich Meter für Meter:

Hier ein kurzer Blick zurück (ohne Reue


Doch dann, nach einer kurzen Kehre eine zweite und --- ich hatte es geschaft, ich war oben auf dem Mont Chaberton. Welch ein Gefühl endlich hier oben zu stehen. Um meinen Kreislauf langsam "runter zu fahren" bin ich zunächstmal das Plateau abgelaufen bevor ich mich hinsetzte. Vom Colle zum Gipfel habe ich nochmal knapp 1,5 Std. benötigt. Doch eigentlich ist das egal, denn ich war am Ziel.

Leider steht vom Gipfelkreuz nur noch der Pfosten, aber die Aussicht sagt einem auch so, dass man dem Hmmel sehr nahe ist:

Diese Aussicht entschädigt für vieles und ist die Mühe in jedem Fall Wert:

Wieder aufziehende Wolken versperrten dann leider die Sicht zur Italienischen Seite:

Natürlich darf auch ein Foto der "Türme" nicht fehlen:

Nach ausgiebigem "Gipfelgenuß" ging es dann auch wieder an den Abstieg, zurück nach Pra Cloud, da meine Speicherkarte voll war hierfür nur noch ein Foto:

Der Abstieg verlief unproblematisch und ohne größrere Pausen, so das ich nach 2 Std. wohlbehalten und guter Stimmung über das Erreichte wieder am Ausgangspunkt in Pra Cloud ankam. Hier kam dann dieser riesige braune Hund auch zu mir,aber der hatte nur Interesse anmeinem "Vesper" und als er merkte das er nichts bekommt, ging er auch wieder. Ich habe mir erstmal die Schuhe ausgezogen und gut "gevespert".
Ich habe ich dann entschlossen wieder in Richtung Heimat zu starten, TomTom durfte diesmal die Route bestimmen,es ging Richtung Turin, dann Aosta, Gr. S.Bernard-Tunnel Richtung Wallis, etc. Mit etlichen Pausen war ich dann irgendwann mitten in der Nacht wieder zu Hause.
Ein paar Fakten (Zahlen):
Gesamtdauer der Wanderung: ca. 9 Std.
Gesamtstrecke (einfach): 6,4 km
Gipfelhöhe (lt. meinem GPS): 3170 m
Steighöhe (lt. GPS): 1572 m
Sodele, dies ist nun der Bericht von meinem Chaberton-Trip, mit dessen Realisierung ich mir einen lange gehgten Wunsch erfüllt habe. Ich freue mich nun auf eure Kommentare,
Grüßle,
Lifli
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