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Der Pfunderer Höhenweg steht schon seit Jahren auf meiner To Do Liste, immer kam etwas dazwischen. Dieses Jahr hat es dann endlich geklappt.
Sonderlich viele Informationen findet man nicht im Netz und entsprechend ruhig ist es auch über weite Teile des Wegs. Die Strecke führt zwischen 2000m und 2800m von Sterzing nach Bruneck, im Norden die Zillertaler Alpen, im Süden die Dolomiten als Ausblick.
Etappe 1: Von Sterzing zur Simile-Mahd-Alm
Die Anreise ist möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Sterzing, Wiesen oder Freienfeld, wo jeweils auch das Auto stehen gelassen werden kann. Wer in Freienfeld startet, spart sich das erste, recht unschöne Stück im Eisacktal.
Für mich ist das keine Option, der Fernbus spuckt mich mit etwas Verspätung um 13.00 Uhr irgendwo in Sterzing aus. Immerhin ist ein Supermarkt um die Ecke, da versorge ich mich noch schnell mit Wasser bevor es los geht. Durch Wald und über Wiesen geht es stellenweise recht steil hinauf, immer mit dem Lärm der Autobahn im Hintergrund. Regelmäßig zweigen Wege ab, es ist nicht immer klar, welcher denn nun der für mich richtige ist, die Markierung ist etwas dürftig. Es ist heiß und die Sonne knallt, ich habe etwas Sorge, dass mein Wasser nicht reicht. Unterwegs gibt es aber immer mal wieder Gelegenheit nachzufüllen. Ab ca. 1800m Höhe höre ich die Autobahn nur noch, wenn ich aus dem Wald rauskomme. Beim alten Trenser Joch Biwak geht es zum letzten großen Aufschwung, vorbei am neuen Trenser Joch Biwak hinauf Richtung Höllenkragen. Da es schon spät ist, lass ich den links liegen. Höhe haltend geht es den Hang entlang zum Trenser Joch, danach Abstieg zur Simile-Mahd-Alm, Ankunft 19.40 Uhr. Abendessen und ab ins Lager.
15,9km (bis T3)
1350hm hoch, 290hm runter

Da gehts hoch

Da hab ich wohl wen gestört

Blick ins Pfitscher Tal

Blick Richtung Sterzing zurück, die Autobahn dröhnt

An der Simile-Mahd-Alm
Etappe 2: Von der Simile-Mahd-Alm zur Brixner Hütte
Eindeutig markiert folge ich dem roten Kreis mit weißer Mitte. Am Himmel zeigen sich erste Wolken, es ist deutlich kühler als gestern, aber immer noch angenehm. Der Weg schwingt sich auf bis zum Sengesjöchl über dem Wilden See. Der Ausblick ist klasse, noch besser wäre es, wenn es nicht immer wieder zuziehen würde. Der Gipfel der Wilden Kreuzspitze ist immer wieder verhüllt. Am anderen Seeufer ist einiges los, vermutlich Tagestouristen aus dem Tal, vielleicht auch von der Brixner Hütte. Da die Etappe sonst recht kurz ist, gehe ich trotz der mangelnden Aussicht auf die Wilde Kreuzspitze (3132m). Der Weg hoch führt zum Teil über lockeres Gestein, auch ein Paar Schneefelder müssen noch gequert werden. Die fehlenden Spuren zeigen, dass hier nicht oft gegangen wird. Oben angekommen ist der Gipfel mal wieder in Wolken gehüllt. Viel los ist trotzdem, sodass ich nicht lange bleibe. Im Abstieg warten hinter dem Rauhtaljoch noch zwei große Schneefelder, die durch die Besucher von der Brixner Hütte matschig getreten sind. Der Abstieg wird so recht rutschig. Zur Brixner Hütte führt der Weg recht eben durch einen Kessel. Nach 5 bis 6 Stunden bin ich da. Die Hütte ist überbelegt, alles hoffen hilft nichts, die Familie mit fünf kleinen Kindern landet bei mir im Lager.
9,9km (bis T3)
1050hm hoch, 800hm runter

Da geht's lang

Blick zurück

Blick voraus

Noch scheint die Sonne

Der Wilde See

Blick zurück beim Aufstieg zur Wilden Kreuzspitze

Nochmal Blick zurück

Auf dem Abstieg

Kurz vor der Hütte

Blick zum Talschluss

Von da kam ich

Die Murmeltiere auf der Ebene sind an Menschen gewöhnt
Etappe 3: Von der Brixner Hütte zur Edelrauthütte
Der Tag wird lang, es geht also früh los. Die Wirtin meckert über die Kinder, die schon seit 5.00 Uhr Radau machen. Tatsächlich war auch die Nacht nicht besonders gut, die Kinder waren zwar ruhig, aber es war viel zu warm im Lager, so dass ich kaum geschlafen habe. Gegen 2.00 Uhr ist eines der Kinder aufgewacht und beschwerte sich, es sei kalt, ich musste fast laut loslachen, so heiß war mir.
Die Etappe führt über vier Scharten, mit 9 Stunden Gehzeit sollte man rechnen. Dieser Teil des Höhenweges ist recht anspruchsvoll, die letzte Scharte, die Gaisscharte, ist zum Teil mit Ketten versichert und erfordert ein wenig Kletterei. Bei Regen und Wind wird die Etappe schnell unangenehm und rutschig. Ausrutschen kann dann schnell Feierabend bedeuten. Wem das zu heikel ist, der kann nach der ersten Scharte ins Tal Richtung Pfunders absteigen und dann zur Edelrauthütte aufsteigen.
Glücklicherweise ist es nur neblig und nicht nass, sodass ich die Etappe gehe. Scharte eins stellt kein Problem dar, den Weg zu Nummer zwei muss ich erst suchen. Es dauert etwas bis der Nebel die Markierungen ausspuckt. Es ist offensichtlich, dass der Weg nicht oft begangen wird. Nach der dritten Scharte besteht die Möglichkeit zum Walter-Brenninger-Biwak abzusteigen. Für mich geht es aber hoch zur Gaisscharte, zum Teil über verblocktes Gelände, zum Teil recht steil am Hang entlang. Oben angekommen gucke ich ein wenig erstaunt, die Starte ist nicht viel mehr als ein Fuß-breiter Spalt im Fels. Direkt auf der anderen Seite geht der versicherte Teil los. Das stelle ich aber erst fest, als ich schon in der Scharte stehe. Vorwärts möchte ich mich aber nicht in die Ketten hängen, immerhin geht da gut 20m senkrecht runter und gute Tritte konnte ich auf die Schnelle nicht entdecken. Also drehe ich mich in der Scharte und gehe dann langsam rückwärts, bis ich die Kette greifen kann. Es dauert ein bisschen bis ich wieder auf festem Grund stehe, danach geht es größtenteils über blockiges Gelände zur Edelrauthütte/Eisbruggjochhütte.
15,1km (bis T3, evtl. T4)
1260hm hoch, 970hm runter

Viel mehr ist morgens nicht zu sehen

An der Steinkarscharte

Zwischendurch ein wenig Licht

Und dann auch wieder nicht

Blick zurück von der Gaisscharte

Nochmal Blick zurück

Gaisscharte

Da geht's runter

Eisbruggjochsee

Unter der versicherten Stelle
Etappe 4: Von der Edelrauthütte zur Chemnitzer Hütte
Heute verlasse ich für zwei Tage den Pfunderer Höhenweg, um noch ein paar Gipfel mitzunehmen. Das Wetter ist zur Abwechslung mal wieder gut, so geht es im Sonnenschein auf den Neveser Höhenweg Richtung Chemnitzer Hütte. Hier liegen wieder einige Altschneefelder auf dem Weg, ein paar davon sind kritisch unterspült. Dank des Guten Wetters sehe ich ein paar Zillertaler Gipfel und Gletscherreste. Ca. dreißig Minuten von der Hütte entfernt fängt es plötzlich stark an zu wehen. Kurz darauf fallen die ersten Tropfen. Schnell schmeiße ich die Jacke über und flott geht es zur Hütte. Kurz nachdem ich ankomme stehen die Fahnen schon waagerecht und es wird draußen ungemütlich. Mit Aussicht ist auch nichts mehr. Das ändert sich den ganzen Tag über nicht mehr, und so gibt es keine Gipfel mehr für mich. Dafür aber ein Akkordeonkonzert vom Feinsten, das der Sohn des Wirtes kostenlos zum Besten gibt.
9,6km (überwiegend T2)
290hm hoch, 420hm runter

Blick zurück

Was willst du denn hier?

Spritzschutz bei Bachquerung

Blick zum Hauptkamm

Blick voraus

Blick zurück

Noch sieht das Wetter gut aus

Hier schon nicht mehr so sehr

Sieht abenteuerlich aus, ist aber stabil

Es wird grau am Hauptkamm

Noch rechtzeitig an der Hütte angekommen
Etappe 5: Von der Chemnitzer Hütte zur Edelrauthütte
Heute geht es zurück auf den Pfunderer Höhenweg. Das Wetter ist immer noch bescheiden, sodass Gipfel für mich heute wieder ausfallen, bevor ich absteige zum Nevesstausee. Von dort geht es dann wieder hoch zur Edelrauthütte. Zwischendrin kommt mal kurz die Sonne raus, aber als ich an der Edelrauthütte ankomme, ist es wieder komplett zugezogen. Also auch hier wieder keine Gipfel für mich. Abends gibt es Regen und Gewitter.
7,3km (T2)
670hm hoch, 550hm runter

Am Nevesstausee

Da geht's glücklicherweise nicht drüber

Hier auch nicht
Etappe 6: Von der Edelrauthütte zur Tiefrastenhütte
Das Wetter hat über Nacht aufgelockert, es gibt blauen Himmel, nur zwischendrin hängen noch ein paar Wolken. In den höheren Lagen sind die Berge ein wenig gezuckert, auch als ich losgehe, schneit es noch ein klein wenig. Bald eröffnen sich die ersten Blicke aufs Pustertal. Leider halten sich ab etwa 2600m Höhe hartnäckig ein paar Wolken, so dass die Dolomiten auch heute größtenteils verschleiert bleiben. Genauso zeigt nur zwischendrin mal einer der Zillertaler Gipfel sein Gesicht. Der Weg ist oft überwuchert, an einer Stelle sieht es aus als wäre er in einer kleinen Mure mitgerissen worden. Größtenteils Höhe haltend geht es Richtung Eidechsspitze. An der Gampisalm biegt man nach Osten Richtung Passenjoch ab, von da geht es durch einen blockigen Kessel hoch zur Hochsägescharte, von wo sich der Blick auf die wunderschön gelegene Tiefrastenhütte öffnet. Der Weg hinab wird gerade ausgebessert, als ich vorbeikomme liegen die Arbeiter grade in der Mittagspause auf den frisch gebauten Stufen. Es ist noch früh, ich entscheide mich noch eben zur Hochgrubbachspitze (2811m) aufzusteigen. Die Aussicht ist fantastisch, oder wäre es, wenn nicht immer noch Wolken den Blick auf die Gipfel der Dolomiten in der Ferne versperren würden. Auch die Zillertaler verstecken sich. Nach kurzem Abstieg bin ich an der Tiefrastenhütte.
16km (bis T3)
960hm hoch, 1200hm runter

Die Gipfel sind gezuckert

Blick voraus

Das Tal liegt noch im Schatten

Erster Blick auf die Dolomiten

Nur noch weiße Suppe am Himmel

Zwischendrin klart es auf

Real-life Edelweiß

Gestapelte Spitzen

Eidechsspitze

Blick auf Hochgrubbachspitze und Hochsägescharte

Blick zum Passenjoch

Passensee

Der Hauptkamm lüftet seinen Schleier

Blick aufs Pustertal

In der Hochsägescharte

Hochgrubbachspitze

Drei Zinnen

Tiefrastenhütte und -see
Etappe 7: Von der Tiefrastenhütte nach Sankt Georgen
Morgens ist es wieder wolkig und neblig, die Wirte sagen nachmittags soll es Regen geben. Also gehe ich zügig los Richtung Kleines Tor. Je weiter ich kommen, desto mehr lösen sich die Wolken auf. Trotzdem bleibt die Sicht beschränkt auf die nähere Umgebung. An der Zwölferspitz treffe ich einen Bauern. Wir unterhalten uns nett, er meint, die Wolken lösen sich zum Nachmittag hin auf. Außerdem beklagt er sich über die vielen Italiener, die die unteren Teile der Berge besetzen. Da möchte man doch die alte Trienter Grenze wieder machen, sagt er. Hier oben ist es jedenfalls schön ruhig. Und ruhig geht es weiter über Putzenhöhe und Bärentaler Spitze zum Sambock, wo es dann voll wird. Auf dem Grat zum Sambock ist nochmal ein wenig Block- und Gratkletterei erforderlich. Vom Gipfel geht es stetig bergab nach Sankt Georgen, die Wolken lösen sich immer weiter auf, bloß hilft mir das jetzt nicht mehr, je tiefer ich komme, desto weniger sehe ich von den Gipfeln. In Sankt Georgen stellt sich heraus, dass ich den Bus nach Bruneck um 5 Minuten verpasst habe, und da Feiertag ist, kommt der nächste erst in einer Stunde. Also beschließe ich zu Fuß nach Bruneck zum Bahnhof zu gehen. Von da geht es dann nach einer tollen Tour nach Hause.
Und wie der alte Bauer meinte: Dank des Wetters hab ich einen guten Grund, nochmal wiederzukommen und den Weg nochmal zu gehen. Dann aber bitte bei Sonnenschein!
23,3km (bis T3)
610hm hoch, 2080hm runter

Bärentaler Spitze

Ein bisschen was vom Hauptkamm sieht man

Sambock mit Grat dahinter

Blick ins Pustertal

Am Grat zum Sambock

Aufschwung zum Sambock

Blick zurück über den Grat
Sonderlich viele Informationen findet man nicht im Netz und entsprechend ruhig ist es auch über weite Teile des Wegs. Die Strecke führt zwischen 2000m und 2800m von Sterzing nach Bruneck, im Norden die Zillertaler Alpen, im Süden die Dolomiten als Ausblick.
Etappe 1: Von Sterzing zur Simile-Mahd-Alm
Die Anreise ist möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Sterzing, Wiesen oder Freienfeld, wo jeweils auch das Auto stehen gelassen werden kann. Wer in Freienfeld startet, spart sich das erste, recht unschöne Stück im Eisacktal.
Für mich ist das keine Option, der Fernbus spuckt mich mit etwas Verspätung um 13.00 Uhr irgendwo in Sterzing aus. Immerhin ist ein Supermarkt um die Ecke, da versorge ich mich noch schnell mit Wasser bevor es los geht. Durch Wald und über Wiesen geht es stellenweise recht steil hinauf, immer mit dem Lärm der Autobahn im Hintergrund. Regelmäßig zweigen Wege ab, es ist nicht immer klar, welcher denn nun der für mich richtige ist, die Markierung ist etwas dürftig. Es ist heiß und die Sonne knallt, ich habe etwas Sorge, dass mein Wasser nicht reicht. Unterwegs gibt es aber immer mal wieder Gelegenheit nachzufüllen. Ab ca. 1800m Höhe höre ich die Autobahn nur noch, wenn ich aus dem Wald rauskomme. Beim alten Trenser Joch Biwak geht es zum letzten großen Aufschwung, vorbei am neuen Trenser Joch Biwak hinauf Richtung Höllenkragen. Da es schon spät ist, lass ich den links liegen. Höhe haltend geht es den Hang entlang zum Trenser Joch, danach Abstieg zur Simile-Mahd-Alm, Ankunft 19.40 Uhr. Abendessen und ab ins Lager.
15,9km (bis T3)
1350hm hoch, 290hm runter
Da gehts hoch
Da hab ich wohl wen gestört
Blick ins Pfitscher Tal
Blick Richtung Sterzing zurück, die Autobahn dröhnt
An der Simile-Mahd-Alm
Etappe 2: Von der Simile-Mahd-Alm zur Brixner Hütte
Eindeutig markiert folge ich dem roten Kreis mit weißer Mitte. Am Himmel zeigen sich erste Wolken, es ist deutlich kühler als gestern, aber immer noch angenehm. Der Weg schwingt sich auf bis zum Sengesjöchl über dem Wilden See. Der Ausblick ist klasse, noch besser wäre es, wenn es nicht immer wieder zuziehen würde. Der Gipfel der Wilden Kreuzspitze ist immer wieder verhüllt. Am anderen Seeufer ist einiges los, vermutlich Tagestouristen aus dem Tal, vielleicht auch von der Brixner Hütte. Da die Etappe sonst recht kurz ist, gehe ich trotz der mangelnden Aussicht auf die Wilde Kreuzspitze (3132m). Der Weg hoch führt zum Teil über lockeres Gestein, auch ein Paar Schneefelder müssen noch gequert werden. Die fehlenden Spuren zeigen, dass hier nicht oft gegangen wird. Oben angekommen ist der Gipfel mal wieder in Wolken gehüllt. Viel los ist trotzdem, sodass ich nicht lange bleibe. Im Abstieg warten hinter dem Rauhtaljoch noch zwei große Schneefelder, die durch die Besucher von der Brixner Hütte matschig getreten sind. Der Abstieg wird so recht rutschig. Zur Brixner Hütte führt der Weg recht eben durch einen Kessel. Nach 5 bis 6 Stunden bin ich da. Die Hütte ist überbelegt, alles hoffen hilft nichts, die Familie mit fünf kleinen Kindern landet bei mir im Lager.
9,9km (bis T3)
1050hm hoch, 800hm runter
Da geht's lang
Blick zurück
Blick voraus
Noch scheint die Sonne
Der Wilde See
Blick zurück beim Aufstieg zur Wilden Kreuzspitze
Nochmal Blick zurück
Auf dem Abstieg
Kurz vor der Hütte
Blick zum Talschluss
Von da kam ich
Die Murmeltiere auf der Ebene sind an Menschen gewöhnt
Etappe 3: Von der Brixner Hütte zur Edelrauthütte
Der Tag wird lang, es geht also früh los. Die Wirtin meckert über die Kinder, die schon seit 5.00 Uhr Radau machen. Tatsächlich war auch die Nacht nicht besonders gut, die Kinder waren zwar ruhig, aber es war viel zu warm im Lager, so dass ich kaum geschlafen habe. Gegen 2.00 Uhr ist eines der Kinder aufgewacht und beschwerte sich, es sei kalt, ich musste fast laut loslachen, so heiß war mir.
Die Etappe führt über vier Scharten, mit 9 Stunden Gehzeit sollte man rechnen. Dieser Teil des Höhenweges ist recht anspruchsvoll, die letzte Scharte, die Gaisscharte, ist zum Teil mit Ketten versichert und erfordert ein wenig Kletterei. Bei Regen und Wind wird die Etappe schnell unangenehm und rutschig. Ausrutschen kann dann schnell Feierabend bedeuten. Wem das zu heikel ist, der kann nach der ersten Scharte ins Tal Richtung Pfunders absteigen und dann zur Edelrauthütte aufsteigen.
Glücklicherweise ist es nur neblig und nicht nass, sodass ich die Etappe gehe. Scharte eins stellt kein Problem dar, den Weg zu Nummer zwei muss ich erst suchen. Es dauert etwas bis der Nebel die Markierungen ausspuckt. Es ist offensichtlich, dass der Weg nicht oft begangen wird. Nach der dritten Scharte besteht die Möglichkeit zum Walter-Brenninger-Biwak abzusteigen. Für mich geht es aber hoch zur Gaisscharte, zum Teil über verblocktes Gelände, zum Teil recht steil am Hang entlang. Oben angekommen gucke ich ein wenig erstaunt, die Starte ist nicht viel mehr als ein Fuß-breiter Spalt im Fels. Direkt auf der anderen Seite geht der versicherte Teil los. Das stelle ich aber erst fest, als ich schon in der Scharte stehe. Vorwärts möchte ich mich aber nicht in die Ketten hängen, immerhin geht da gut 20m senkrecht runter und gute Tritte konnte ich auf die Schnelle nicht entdecken. Also drehe ich mich in der Scharte und gehe dann langsam rückwärts, bis ich die Kette greifen kann. Es dauert ein bisschen bis ich wieder auf festem Grund stehe, danach geht es größtenteils über blockiges Gelände zur Edelrauthütte/Eisbruggjochhütte.
15,1km (bis T3, evtl. T4)
1260hm hoch, 970hm runter
Viel mehr ist morgens nicht zu sehen
An der Steinkarscharte
Zwischendurch ein wenig Licht
Und dann auch wieder nicht
Blick zurück von der Gaisscharte
Nochmal Blick zurück
Gaisscharte
Da geht's runter
Eisbruggjochsee
Unter der versicherten Stelle
Etappe 4: Von der Edelrauthütte zur Chemnitzer Hütte
Heute verlasse ich für zwei Tage den Pfunderer Höhenweg, um noch ein paar Gipfel mitzunehmen. Das Wetter ist zur Abwechslung mal wieder gut, so geht es im Sonnenschein auf den Neveser Höhenweg Richtung Chemnitzer Hütte. Hier liegen wieder einige Altschneefelder auf dem Weg, ein paar davon sind kritisch unterspült. Dank des Guten Wetters sehe ich ein paar Zillertaler Gipfel und Gletscherreste. Ca. dreißig Minuten von der Hütte entfernt fängt es plötzlich stark an zu wehen. Kurz darauf fallen die ersten Tropfen. Schnell schmeiße ich die Jacke über und flott geht es zur Hütte. Kurz nachdem ich ankomme stehen die Fahnen schon waagerecht und es wird draußen ungemütlich. Mit Aussicht ist auch nichts mehr. Das ändert sich den ganzen Tag über nicht mehr, und so gibt es keine Gipfel mehr für mich. Dafür aber ein Akkordeonkonzert vom Feinsten, das der Sohn des Wirtes kostenlos zum Besten gibt.
9,6km (überwiegend T2)
290hm hoch, 420hm runter
Blick zurück
Was willst du denn hier?
Spritzschutz bei Bachquerung
Blick zum Hauptkamm
Blick voraus
Blick zurück
Noch sieht das Wetter gut aus
Hier schon nicht mehr so sehr
Sieht abenteuerlich aus, ist aber stabil
Es wird grau am Hauptkamm
Noch rechtzeitig an der Hütte angekommen
Etappe 5: Von der Chemnitzer Hütte zur Edelrauthütte
Heute geht es zurück auf den Pfunderer Höhenweg. Das Wetter ist immer noch bescheiden, sodass Gipfel für mich heute wieder ausfallen, bevor ich absteige zum Nevesstausee. Von dort geht es dann wieder hoch zur Edelrauthütte. Zwischendrin kommt mal kurz die Sonne raus, aber als ich an der Edelrauthütte ankomme, ist es wieder komplett zugezogen. Also auch hier wieder keine Gipfel für mich. Abends gibt es Regen und Gewitter.
7,3km (T2)
670hm hoch, 550hm runter
Am Nevesstausee
Da geht's glücklicherweise nicht drüber
Hier auch nicht
Etappe 6: Von der Edelrauthütte zur Tiefrastenhütte
Das Wetter hat über Nacht aufgelockert, es gibt blauen Himmel, nur zwischendrin hängen noch ein paar Wolken. In den höheren Lagen sind die Berge ein wenig gezuckert, auch als ich losgehe, schneit es noch ein klein wenig. Bald eröffnen sich die ersten Blicke aufs Pustertal. Leider halten sich ab etwa 2600m Höhe hartnäckig ein paar Wolken, so dass die Dolomiten auch heute größtenteils verschleiert bleiben. Genauso zeigt nur zwischendrin mal einer der Zillertaler Gipfel sein Gesicht. Der Weg ist oft überwuchert, an einer Stelle sieht es aus als wäre er in einer kleinen Mure mitgerissen worden. Größtenteils Höhe haltend geht es Richtung Eidechsspitze. An der Gampisalm biegt man nach Osten Richtung Passenjoch ab, von da geht es durch einen blockigen Kessel hoch zur Hochsägescharte, von wo sich der Blick auf die wunderschön gelegene Tiefrastenhütte öffnet. Der Weg hinab wird gerade ausgebessert, als ich vorbeikomme liegen die Arbeiter grade in der Mittagspause auf den frisch gebauten Stufen. Es ist noch früh, ich entscheide mich noch eben zur Hochgrubbachspitze (2811m) aufzusteigen. Die Aussicht ist fantastisch, oder wäre es, wenn nicht immer noch Wolken den Blick auf die Gipfel der Dolomiten in der Ferne versperren würden. Auch die Zillertaler verstecken sich. Nach kurzem Abstieg bin ich an der Tiefrastenhütte.
16km (bis T3)
960hm hoch, 1200hm runter
Die Gipfel sind gezuckert
Blick voraus
Das Tal liegt noch im Schatten
Erster Blick auf die Dolomiten
Nur noch weiße Suppe am Himmel
Zwischendrin klart es auf
Real-life Edelweiß
Gestapelte Spitzen
Eidechsspitze
Blick auf Hochgrubbachspitze und Hochsägescharte
Blick zum Passenjoch
Passensee
Der Hauptkamm lüftet seinen Schleier
Blick aufs Pustertal
In der Hochsägescharte
Hochgrubbachspitze
Drei Zinnen
Tiefrastenhütte und -see
Etappe 7: Von der Tiefrastenhütte nach Sankt Georgen
Morgens ist es wieder wolkig und neblig, die Wirte sagen nachmittags soll es Regen geben. Also gehe ich zügig los Richtung Kleines Tor. Je weiter ich kommen, desto mehr lösen sich die Wolken auf. Trotzdem bleibt die Sicht beschränkt auf die nähere Umgebung. An der Zwölferspitz treffe ich einen Bauern. Wir unterhalten uns nett, er meint, die Wolken lösen sich zum Nachmittag hin auf. Außerdem beklagt er sich über die vielen Italiener, die die unteren Teile der Berge besetzen. Da möchte man doch die alte Trienter Grenze wieder machen, sagt er. Hier oben ist es jedenfalls schön ruhig. Und ruhig geht es weiter über Putzenhöhe und Bärentaler Spitze zum Sambock, wo es dann voll wird. Auf dem Grat zum Sambock ist nochmal ein wenig Block- und Gratkletterei erforderlich. Vom Gipfel geht es stetig bergab nach Sankt Georgen, die Wolken lösen sich immer weiter auf, bloß hilft mir das jetzt nicht mehr, je tiefer ich komme, desto weniger sehe ich von den Gipfeln. In Sankt Georgen stellt sich heraus, dass ich den Bus nach Bruneck um 5 Minuten verpasst habe, und da Feiertag ist, kommt der nächste erst in einer Stunde. Also beschließe ich zu Fuß nach Bruneck zum Bahnhof zu gehen. Von da geht es dann nach einer tollen Tour nach Hause.
Und wie der alte Bauer meinte: Dank des Wetters hab ich einen guten Grund, nochmal wiederzukommen und den Weg nochmal zu gehen. Dann aber bitte bei Sonnenschein!
23,3km (bis T3)
610hm hoch, 2080hm runter
Bärentaler Spitze
Ein bisschen was vom Hauptkamm sieht man
Sambock mit Grat dahinter
Blick ins Pustertal
Am Grat zum Sambock
Aufschwung zum Sambock
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