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Region/Kontinent: Mitteleuropa
Ich hatte den Weg schon einmal kurz beschrieben. Jetzt das ganze noch einmal mit Fotos. Vielleicht machen die Bilder ja Lust auf die Vogesen.
Läuft man in den Vogesen, trifft man immer wieder auf vorchristliche Heiligtümer und heilige Stätten der Megalithkultur und Kelten. Inmitten ausgedehnter und einsamer Wälder erhebt sich der 1008 m hohe Donon, ein altes Höhenheiligtum mit galloromanischem Tempelbezirk.
Mein Weg zu den Göttern begann am Rathaus von Lutzelhouse, westlich von Straßburg. Er führte über den Katzenberg (813 m) mit dem Jardin des Fées (Garten der Feen), einem keltischen Bergheiligtum mit verfallenem Steinkreis. Mit Feen sind in der Überlieferung im übertragenen Sinne die einstigen keltischen Priesterinnen gemeint. Von hier führte der Weg zur Pforte des Teufels (Porte de Pierre), einem fremdartig bizarren Felsentor umgeben von Waldeinsamkeit – ebenfalls ein vorchristliches Heiligtum, wie man an dem behauenen Näpfchenstein unschwer erkennt.
Nach einer verregneten Nacht begann am Morgen der Aufstieg auf den grandiosen Rocher de Mutzig mit seiner felsigen Gipfelplattform in 1010 m Höhe. Sie bietet einen weiten Rundblick über die mittleren Vogesen. Nach einsamen Waldwegen folgte der im ersten Weltkrieg umkämpfte Col de Narion mit den heute noch erkennbaren Befestigungsanlagen aus den Kriegen. Unweit streift man die Quelle der Weißen Saar.
Höhepunkt der Tour ist der 1008 m hohe Donon, der einsam gelegene Berg der Götter. Die Gipfel bietet eine grandiosen Aussicht. Die Sonnenauf- und Untergänge müssen von hier aus gesehen gigantisch sein. Auf seiner Gipfelplattform findet man heute den Nachbau eines gallorömischen Tempels, der anlässlich eines Kaiserbesuches im 19. Jh. entstand. Es ist sehr angenehm, dass trotz der Bedeutung des Berges kein Rummel auf dem Gipfel herrscht. Die Franzosen gehen angenehm gelassen mit der Geschichte um und für viele wird der Weg hierher auch zu beschwerlich sein.
Wie in einem großen Freilichtmuseum findet im früheren Tempelbezirk Nachbildungen, der hier gefundenen Steinfiguren und andere Ausgrabungsrelikte, die wie zufällig in der großartigen Landschaft herumliegen.
Mein Abstieg führte über die Kaisertreppe, den megalithischen Opfertisch, eine große Steinplatte zum Dörfchen Grandfontaine mit seiner früher verehrten Quelle nach Schirmeck.
Von Schirmeck fahren regelmäßig Züge nach Lutzelhouse. Falls man Lust und genügend Zeit hat, kann man die rund sechs Kilometer zum Ausgangspunkt auch zurücklaufen.
Die ganze Strecke ist etwa 40 km lang. Mit Gepäck und ohne Hektik ist man gut anderthalb bis zwei Tage unterwegs. Von Lutzelhouse bis kurz vor Grandfontaine läuft man fast ausschließlich auf schmalen Waldwegen oder Felspfaden. Nur selten ein kurzes Stück unbefestigte Forststraße und kein Haus weit und breit. Unterwegs überall wunderschöne Biwakplätze und drei Schutzhütten in denen man in der einsamen Landschaft auch offiziell übernachten darf.
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Strecke wenn man ein Stück einsame Natur sucht.
Aufstieg zum Gipfel des Katzenberges oberhalb Lutzelhouse.
Ein verborgenes Schild weist auf das frühere Steinkreisheiligtum hin.
Steinkreise dienten den Kelten und Menschen der Megalithkultur unter anderem als astronomischer Kalender mit dem die Priester die Tage der Aussaat und Ernte berechneten. Heute ist der Cromlech zerstört, die Steine umgeworfen.
Von hier oben mit freiem Blick nach Osten und Westen ließen sich die Tage der Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen bestimmen.
Blick nach Norden zur Porte de Pierre.
Wie ein vorzeitliches Ungeheuer taucht das megalithische Steinheiligtum inmitten des Waldes auf. An den umherliegenden Steinen ist unschwer zu erkennen, dass auch die ‚Teufelspforte’ früher von einem Steinkreis umgeben war.
Die drei Öffnungen in dem bearbeiteten Naturfelsen dienten unseren Vorfahren wahrscheinlich ebenfalls astronomischen Zwecken. Der Name Pforte des Teufels stammt aus christlicher Zeit in der die vorzeitlichen Heiligtümer gerne ‚verteufelt’ wurden.
Ein alter Figurenstein mit Näpfchen. Man rätselt heute noch wozu diese künstlichen Vertiefungen dienten.
Biwakplatz auf dem Weg zum Rocher de Mutzig. In der Nacht begann ein hässlicher Dauerregen und ich war froh ein festes Zelt dabei zu haben.
Dicke Wolken an den Hängen des Rocher de Mutzig.
Der Rocher de Mutzig ist mit 1010 m der höchste Fels der mittleren Vogesen und bietet eine grandiose Aussicht.
Der Gipfel besteht aus einer großen ebenen zerrissenen Felsplatte.
Unendliche Wälder ohne Haus und Straße.
Der weitere Weg führt am Hang des gegenüberliegenden Berges entlang.
In der Ferne die alles überragende Spitze des Donon, der sich wie eine Insel aus der waldreichen Landschaft erhebt.
Wälder, Wälder, nichts als Wälder.
Weder Haus noch Straße ist zu sehen.
Lothar hat auch hier seine Spuren hinterlassen.
Geade noch vor Beginn des nächsten Dauerregens war Hütte Barraque Carrée erreicht.
Kein Wetter für eine sensible Griechin.
Auch in einer Hütte lässt sich gut und vor allem trocken zelten.
Während es draußen goss, in der Hütte Luxus pur.
Am Pass des Donon.
Schon von weitem sichtbar: der Tempel auf dem Donon.
Relikte gallo-römischer Ausgrabungen im Tempelbezirk auf dem Donon. Der Haupttempel auf dem Donon war dem keltischen Gott Vosegus gewidmet, dem Schutzgott der Vogesen. In seiner Bedeutung entsprach er dem römischen Mercurius.
Der heutige Tempel wurde anlässlich eines Kaiserbesuches auf dem Donon gebaut.
Der Kaisertempel steht wahrscheinlich auf einem sehr frühen Heiligtum der Megalithkultur.
Blick über die Berge der Vogesen.
Abguss eines auf dem Donon gefundenen Götterbildnisses.
Die natürliche Felsenplattform vor dem Tempel.
Das Tal der Weißen Saar vom Donon aus gesehen.
Das Dörfchen Grandfontaine mit Quelltopf.
Sämtlich Fotos copyright klaus kramer. Verwendung nur mit ausdrücklicher Genehmigung.
Ich hatte den Weg schon einmal kurz beschrieben. Jetzt das ganze noch einmal mit Fotos. Vielleicht machen die Bilder ja Lust auf die Vogesen.
Läuft man in den Vogesen, trifft man immer wieder auf vorchristliche Heiligtümer und heilige Stätten der Megalithkultur und Kelten. Inmitten ausgedehnter und einsamer Wälder erhebt sich der 1008 m hohe Donon, ein altes Höhenheiligtum mit galloromanischem Tempelbezirk.
Mein Weg zu den Göttern begann am Rathaus von Lutzelhouse, westlich von Straßburg. Er führte über den Katzenberg (813 m) mit dem Jardin des Fées (Garten der Feen), einem keltischen Bergheiligtum mit verfallenem Steinkreis. Mit Feen sind in der Überlieferung im übertragenen Sinne die einstigen keltischen Priesterinnen gemeint. Von hier führte der Weg zur Pforte des Teufels (Porte de Pierre), einem fremdartig bizarren Felsentor umgeben von Waldeinsamkeit – ebenfalls ein vorchristliches Heiligtum, wie man an dem behauenen Näpfchenstein unschwer erkennt.
Nach einer verregneten Nacht begann am Morgen der Aufstieg auf den grandiosen Rocher de Mutzig mit seiner felsigen Gipfelplattform in 1010 m Höhe. Sie bietet einen weiten Rundblick über die mittleren Vogesen. Nach einsamen Waldwegen folgte der im ersten Weltkrieg umkämpfte Col de Narion mit den heute noch erkennbaren Befestigungsanlagen aus den Kriegen. Unweit streift man die Quelle der Weißen Saar.
Höhepunkt der Tour ist der 1008 m hohe Donon, der einsam gelegene Berg der Götter. Die Gipfel bietet eine grandiosen Aussicht. Die Sonnenauf- und Untergänge müssen von hier aus gesehen gigantisch sein. Auf seiner Gipfelplattform findet man heute den Nachbau eines gallorömischen Tempels, der anlässlich eines Kaiserbesuches im 19. Jh. entstand. Es ist sehr angenehm, dass trotz der Bedeutung des Berges kein Rummel auf dem Gipfel herrscht. Die Franzosen gehen angenehm gelassen mit der Geschichte um und für viele wird der Weg hierher auch zu beschwerlich sein.
Wie in einem großen Freilichtmuseum findet im früheren Tempelbezirk Nachbildungen, der hier gefundenen Steinfiguren und andere Ausgrabungsrelikte, die wie zufällig in der großartigen Landschaft herumliegen.
Mein Abstieg führte über die Kaisertreppe, den megalithischen Opfertisch, eine große Steinplatte zum Dörfchen Grandfontaine mit seiner früher verehrten Quelle nach Schirmeck.
Von Schirmeck fahren regelmäßig Züge nach Lutzelhouse. Falls man Lust und genügend Zeit hat, kann man die rund sechs Kilometer zum Ausgangspunkt auch zurücklaufen.
Die ganze Strecke ist etwa 40 km lang. Mit Gepäck und ohne Hektik ist man gut anderthalb bis zwei Tage unterwegs. Von Lutzelhouse bis kurz vor Grandfontaine läuft man fast ausschließlich auf schmalen Waldwegen oder Felspfaden. Nur selten ein kurzes Stück unbefestigte Forststraße und kein Haus weit und breit. Unterwegs überall wunderschöne Biwakplätze und drei Schutzhütten in denen man in der einsamen Landschaft auch offiziell übernachten darf.
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Strecke wenn man ein Stück einsame Natur sucht.
Aufstieg zum Gipfel des Katzenberges oberhalb Lutzelhouse.
Ein verborgenes Schild weist auf das frühere Steinkreisheiligtum hin.
Steinkreise dienten den Kelten und Menschen der Megalithkultur unter anderem als astronomischer Kalender mit dem die Priester die Tage der Aussaat und Ernte berechneten. Heute ist der Cromlech zerstört, die Steine umgeworfen.
Von hier oben mit freiem Blick nach Osten und Westen ließen sich die Tage der Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen bestimmen.
Blick nach Norden zur Porte de Pierre.
Wie ein vorzeitliches Ungeheuer taucht das megalithische Steinheiligtum inmitten des Waldes auf. An den umherliegenden Steinen ist unschwer zu erkennen, dass auch die ‚Teufelspforte’ früher von einem Steinkreis umgeben war.
Die drei Öffnungen in dem bearbeiteten Naturfelsen dienten unseren Vorfahren wahrscheinlich ebenfalls astronomischen Zwecken. Der Name Pforte des Teufels stammt aus christlicher Zeit in der die vorzeitlichen Heiligtümer gerne ‚verteufelt’ wurden.
Ein alter Figurenstein mit Näpfchen. Man rätselt heute noch wozu diese künstlichen Vertiefungen dienten.
Biwakplatz auf dem Weg zum Rocher de Mutzig. In der Nacht begann ein hässlicher Dauerregen und ich war froh ein festes Zelt dabei zu haben.
Dicke Wolken an den Hängen des Rocher de Mutzig.
Der Rocher de Mutzig ist mit 1010 m der höchste Fels der mittleren Vogesen und bietet eine grandiose Aussicht.
Der Gipfel besteht aus einer großen ebenen zerrissenen Felsplatte.
Unendliche Wälder ohne Haus und Straße.
Der weitere Weg führt am Hang des gegenüberliegenden Berges entlang.
In der Ferne die alles überragende Spitze des Donon, der sich wie eine Insel aus der waldreichen Landschaft erhebt.
Wälder, Wälder, nichts als Wälder.
Weder Haus noch Straße ist zu sehen.
Lothar hat auch hier seine Spuren hinterlassen.
Geade noch vor Beginn des nächsten Dauerregens war Hütte Barraque Carrée erreicht.
Kein Wetter für eine sensible Griechin.
Auch in einer Hütte lässt sich gut und vor allem trocken zelten.
Während es draußen goss, in der Hütte Luxus pur.
Am Pass des Donon.
Schon von weitem sichtbar: der Tempel auf dem Donon.
Relikte gallo-römischer Ausgrabungen im Tempelbezirk auf dem Donon. Der Haupttempel auf dem Donon war dem keltischen Gott Vosegus gewidmet, dem Schutzgott der Vogesen. In seiner Bedeutung entsprach er dem römischen Mercurius.
Der heutige Tempel wurde anlässlich eines Kaiserbesuches auf dem Donon gebaut.
Der Kaisertempel steht wahrscheinlich auf einem sehr frühen Heiligtum der Megalithkultur.
Blick über die Berge der Vogesen.
Abguss eines auf dem Donon gefundenen Götterbildnisses.
Die natürliche Felsenplattform vor dem Tempel.
Das Tal der Weißen Saar vom Donon aus gesehen.
Das Dörfchen Grandfontaine mit Quelltopf.
Sämtlich Fotos copyright klaus kramer. Verwendung nur mit ausdrücklicher Genehmigung.
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