[CH] Fernwanderweg E5 durch die Schweiz - Beginn einer Annäherung

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    • 29.09.2007
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    [CH] Fernwanderweg E5 durch die Schweiz - Beginn einer Annäherung

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    Mitreisende
    Vorbemerkung: Ich finde zur Wegführung des E5 in der Schweiz (vor dem Bodensee) keine Information aus diesem Jahrtausend.

    Meine Strecke ist an einen Kompass Wanderführer orientiert der allerdings erst ab Stein richtig konkret wird, bzw. ab Kreuzlingen dann tatsächlich eine Beschreibung bietet. Andere aktuelle E5 Beschreibungen haben schon völlig vergessen, dass es ein Leben vor den Alpen (E5= Oberstdorf-Meran) gibt. Weite Teile (und in F ist alles ein wenig weiter) des französischen Teilstücks sind über GRxxx Markierungen nachvollziehbar (Start am Point du Raz, was leider erst einmal keine Relevanz für mich hat), nur Richtung Schweiz und nahe Versailles gibt es Unklarheiten. In der Schweizanbindung hilft mir eine CV Sundgaukarte, die - biblischen Alters - den Verlauf eingetragen hat.
    Während der hier beschriebenen Wanderung im Frühling 2016 begegneten mir neben Schmetterlingen und Vögeln (dabei viele Greifvögel beachtlicher Spannweiten) ein Hase, ein Marder, das obligatorische Eichhörnchen und - bis zum Beweis des Gegenteils - ein Steinbock.
    Die fehlenden technischen Angaben (km Hm,...) bitte ich zu entschuldigen, ich laufe technikarm.

    Tag 1: Lucelle (Grenzort zu Frankreich), Pleigne, Movelier, Aesch


    Schöner Start durch Weiden

    Ich steige erst in Movelier ein, die Strecke ist lang genug, nach Karte verpasse ich nicht viel. Es beginnt mit einem leicht fallenden Weg durch Wiesen, leider ahnt man schon das der Hügel vor einem ein zu erklimmender ist. Es geht auf Schotter Lang aber erträglich bergauf um knapp am Gipfel vorbei wieder Höhe abzubauen, zunächst sehr romantisch am Talwiesenrand dann im Tal des Mettenberggraben, da schon wieder auf Autotrasse (ungeteert). Zwischendurch verstummt das plätschernde Bächlein, entweder es läuft unter den Steinen, oder ist verstromt.
    In Kleinlützel unbedingt Wasser nachfüllen, der Weg läuft am Kamm da gibt es keine Quellen. Per Verkehrsloser Fahrstrasse wieder mal aufwärts, die Ruine Blauenstein ist ruinös, kein Wunder dass sie im Ort nicht bekannt war, den Abstecher kann man auslassen. Vorbei an Challmatten weiter steigen zum Challpass. Nächster Fixpunkt ist das Metzelerchrüz. Noch 2,5h bis Aesch! Hier wäre eine Möglichkeit der Versorgung mit nur etwa 30Min Abweg Liegt ein Berggasthof nahe (zu Di +Mi).

    Der Kammweg

    Am Kamm und Grenzweg Naturbelag was dem Untergrund gemäß viel Kalkstein heißt. Nach dem Blauepass merklich fallend zum Blattepass mit sinnfreier Riesenbank aber auch überdachter Rastzone. Der Talblick zeigt schon den ersten Teil der nächsten Strecke am Gegenhang. Bei der Ruine Pfeffingen ist einiges stehen geblieben oder rekonstruiert. In Aesch gibt es S-Bahn und Straßenbahn Anschluss.

    Tag 2: Aesch Dornach Liestal Rheinfelden


    Nach unspektakulären Einblicken in Fabrikhinterhöfe ist das Götheanum ein erstes Highlight. Als ich dorthin ansteige sind drei Fahnenmaste auf einer Straßeninsel auf den Boden heruntergebogen. Und kurz davor sicherte die Polizei fehlende Gullideckel. Hier scheint eine wilde Horde durchgezogen zu sein. Trotz dieser Ablenkung fallen die Anthroposophischen Häuser am Weg auf. Sie alle erwecken sofort den Wunsch darin zu wohnen. Ein Glas Beton Kubus zeigt den Gegenpol, hier ist der Insasse ein störendes Element.
    Es geht immer am Bächlein nach oben, kurz an der Straße und Felder bald im Wald. Zum Teil unterstützen Stufen den steilen Anstieg, der erste Aussichtsturm des Tages steht natürlich ganz oben. Mit Restaurant und 1Fr Münze als Wegezoll. Oben windet es gehörig. Basel ist wie fast den ganzen Tag in Sicht. Weitgehend angenehm fallender Weg nach Gempen ich wähle den Weg ab Ortsmitte nach Liestal. Wo er den Wald erreicht kommt der Wanderstock zu Ehren. Es geht auf feucht gebliebenen Kalkstein deutlich bergab. Über den Obstwiesen vergrault ein Paar kleinerer Greifvögel einen großen. Noch vor dem Ort ist eine Schiessanlage und ein Trinkwasserbrunnen. In Liestal führt der Weg unterhalb der Altstadt vorbei, ein kleiner Schwenker ist nett auch wenn Essen in der Schweiz arg teuer ist. Faustregel: nimm das obere Ende der Erfahrung und das mal zwei = Frankenpreis. Jetzt geht es fast 300 m stetig aufwärts. Dann wartet wieder ein Aussichtsturm diesmal 0,5 Fr teuer. Das war aber auch die anstrengende Strecke, der Rest nach Rheinfelden ist nettes Schlendern durch Feld und Wald. Ohlsberg wird dabei umrundet. In Rheinfelden geht's durch Alleen in die Sehenswerte Altstadt.

    Tag 3: Rheinfelden bis Stein/ Bad Säckingen

    Das schöne Wetter zieht nach draußen. Die Altstadt des schweizerischen Rheinfelden ist entsprechend belebt.
    Ein weites Stück des E5 scheint mit der Via rhenana identisch zu sein, dem regionalen Weg Nr. 60. Schnell ist man am nagelneuen Kraftwerk, bald darauf kommt am Gegenufer Schloss Beuggen in Sicht. Flussbegleitende Wege sind einfach (links Wasser, rechts Uferhang) und weisen wenig Steigung auf (gelegentlich mal ans Hochgestade). Neben einem zweiten Kraftwerk strukturieren die Reste römischer Wachtürme und eines mittelalterlichen Wehrortes den Wegverlauf, Immer wenn er droht langweilig zu werden ändert der Weg seinen Charakter ein wenig. So gibt es ein Stück mit Zaun zum Wasser und Garteneinblicken, ... Die Fähre in Mumpf ist noch in Winterpause, da ich ja Wegtreu bleiben will wäre ich wohl so und so die autobahnbeeinträchtigten Restkm nachStein AG gelaufen. Dort über die historische Holzbrücke ins Trompeterstädchen Säckingen ist ein tourisitsches Muss. Glücklicherweise führt der Langstreckenwanderer keine Glasflaschen mit sich, das ist nämlich von der Gemeinde Stein für den Rheinuferweg verboten.

    Tag 4: Säckingen Laufenburg und weiter - Schwimmweste empfohlen


    Bald nach dem Ort kommt wiedermal ein Kraftwerk, die Höhe über dem Mittelmeer ist etwa 290 m - nicht das dies für den Wanderer so genau sein muss - aber wenn man Brücken baut sollte das schon passen, das deutsche N.N. startet nämlich an der Nordsee!
    Weiter wie gewohnt geht es am Fluss entlang; so lange und damit so meditativ, dass ein Fall in denselben trotz ausreichender Breite und Qualität des Weges vorstellbar wäre. Das Umklettern der Bunker der Festung Schweiz ist da schon eine willkommene Abwechslung. Stets hat man die Wahl zwischen völlig am Ufer oder etwas höher (Hochwassergerecht). Beim Kraftwerk Laufenburg dürfen Schifflein Aufzug fahren und dann eine lange Strecke am Land, hier gibt es nur eine Straße und nicht wie vorher feste Transportrollen/Schienen. Nach dem Ort mit vielen alten Fassaden- welche Geschäfte mal überleben konnten - ein nerviger km Nähe der Straße, dann geht es schon in den Wald. Von Etzgen nach Schwaderloch aber erst klettert der Weg richtig weg vom Rhein mit entsprechenden Vorausblick. Direkt am Kirchenportal vorbei und unten in der Unterführung gerade. Als ich vorbeikomme ist da ein Wegweiser fehlleitend. Der Fluss hat uns wieder! Von hier bis Rheinfelden teilt auch einer der vielen Jakobswege die Trasse, die wenigen Begegnungen waren aber alle muschellos und sahen von Hundausführen bis höchstens nach Tagesausflug aus.

    Leider sind die freien Tage schon wieder rum, ich hoffe zeitnah am Projekt weiterlaufen zu können.
    Zuletzt geändert von Nummersicher; 15.05.2016, 12:38.
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