[DE] Donaupanoramaweg von Regensburg bis Niederalteich

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  • tomm777

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    • 14.06.2014
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    [DE] Donaupanoramaweg von Regensburg bis Niederalteich

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    Donaupanoramaweg von Regensburg bis Niederalteich

    Der Donaupanoramaweg ist ein relativ neuer Fernwanderweg auf der Strecke von Neustadt a.d. Donau bis nach Deggendorf und umfasst insgesamt ca. 220 Kilometer.
    (Infos unter donaupanoramaweg.de)

    Nachdem ich im August bereits angelehnt an zwei Etappen des Donaupanoramawegs von Kelheim bis Regensburg gegangen bin (mit einer Übernachtung auf dem Campingplatz in Bad Abbach), wollte ich den Weg nun weiter in Richtung Zielpunkt Passau verfolgen. Das Ganze erfolgte nicht an einem Stück sondern verteilt auf eine 1-Tagestour und eine 3-Tagestour.

    Das ist mein erster Reisebericht hier im Forum, ich hoffe, ich habe alles richtig gemacht.

    Mittwoch, 11.11.2015

    Heute starte ich Zuhause in Regensburg und mache mich auf den Weg, den Donaupanoramaweg in Richtung Passau zu verfolgen. Ich habe heute nur den einen Tag Zeit und somit gebe ich für mich die Parole aus, einfach zu sehen, wie weit ich denn an einem Tag komme.
    Meine bisher längste Strecke zu Fuß liegt momentan bei 30 Kilometer und ich möchte für mich wissen, ob noch mehr auch geht. Für Abends habe ich mit meiner Frau vereinbart, dass sie mich mit dem Auto wieder abholt und nach Regensburg zurück bringt. So muss ich mich nicht vorab auf eine bestimmte Strecke festlegen und kann völlig frei drauf los gehen.

    Also geht es um 07.00 Uhr bei allerbestem Herbstwetter zuhause los und ich erreiche nach ca. 1,5 km die Donau und damit den Donaupanoramaweg. Dessen Beschilderung folge ich nun flußabwärts. Allerdings halte ich mich hier - wo ich mich ja noch bestens auskenne - nicht stoisch an die Wegvorgabe und lasse einen ersten „Schlenker“ bei Schwabelweis und Tegernheim aus. Stattdessen folge ich hier dem Donauradwanderweg direkt nach Donaustauf, wo ich mir in der Bäckerei am Ortseingang erstmal meine Brotzeit für den heutigen Tag besorge. Ich denke, die Wegeplaner wollten hier den Wanderweg bewusst vom Radweg trennen, da dieser im Sommer an der Stelle sehr stark frequentiert ist und auch einige enge und wenig übersichtliche Stellen beinhaltet. Hier wären wahrscheinlich Konflikte zwischen Radfahrern und Wanderern vorprogrammiert. Zu dieser Jahreszeit sind allerdings so gut wie keine Radfahrer mehr unterwegs und man kann den Weg auch sehr gut zu Fuß nutzen.

    Weiter geht es durch Donaustauf, wobei ich auch den Ausflug hinauf zur Walhalla auslasse. Für Wanderer, die nicht direkt hier aus der Region stammen, lohnt sich dieser Abstecher unbedingt. Sowohl die Walhalla selbst auch auch der Ausblick von dort oben sind sehr sehenswert. Als Regensburger kenne ich das aber sehr gut und konzentriere mich heute lieber auf mein Vorhaben, möglichst weit zu kommen.
    So geht es in der Folge immer auf dem Donaudamm entlang in Richtung Bach an der Donau.



    Bach an der Donau erreiche ich dann gegen 10.30 Uhr. Das wäre nach der Etappenliste des Donaupanoramawegs der nächste Zielort nach Regensburg. Wenn man die wirklich sehenswerten touristischen Ziele - angefangen noch in der Altstadt von Regensburg über die Burgruine Donaustauf und die Walhalla bis zu den Zeugnissen des Weinanbaus hier in Bach - auch ausreichend betrachten möchte, ist dies mit Sicherheit keine schlechte Idee.

    Für mich geht es aber weiter in Richtung Wörth an der Donau. Ab Bach verläuft der Weg nicht mehr an der Donau entlang sondern auf der Strecke einer früheren Schmalspurbahnlinie (Regensburg bis Wörth - das sogenannte Walhalla-Bockerl, stillgelegt 1968).



    Kurz nachdem ich südlich an der Ortschaft Wiesent vorbei gewandert bin, erreiche ich dann Wörth a.d. Donau und zwar das vorgelagerte Gewerbegebiet wo es erstmal über den Bürgersteig der Straße entlang geht. Kurze Zeit später komme ich dann in den Ortskern von Wörth und mache es mir gegen 12.00 Uhr erstmal bei einem Spielplatz auf einer Parkbank gemütlich um mir und meinen Beinen eine Pause zu gönnen.
    Brotzeit habe ich ja bereits in Donaustauf eingekauft und so steht der Mittagspause nichts mehr im Weg.



    Nach einer knappen halben Stunde mache ich mich dann wieder auf den Weg und verlasse Wörth in östlicher Richtung. Hier führt der Weg zunächst etwas bergauf aus der Ortschaft und verläuft immer noch abseits der Donau über Hungersdorf nach Tiefental. Von hier hat man immer wieder schöne Ausblicke zurück auf Wörth und das Schloss. Man hat aber auch immer wieder schöne Ausblicke auf die vielbefahrene Autobahn. Hinter Tiefental - nach einem kurzen Stück auf der Strasse - führt die Strecke dann auf einen Feldweg direkt an der Autobahn. Und wenn ich sage direkt, dann meine ich direkt hinter dem Wildschutzzaun . Dieser Abschnitt ist zum Glück nur ca. 1,5 km lang, denn Spaß macht das hier nicht wirklich.



    Dafür wird man allerdings gleich danach mehr als entschädigt!
    Nachdem der Weg bei Hofdorf unter der Autobahn hindurch und dann weg von dieser zurück an die Donau führt, erreicht man das Naturschutzgebiet Gmünder Au. Ein herrlicher Fleck!



    Hier mache ich gegen 13.30 Uhr an einem Informationsstand noch eine Pause. Allmählich werden die Beine schon richtig schwer. Kurz nach dieser Pause zeigt der Kilometerzähler um Punkt 14.00 Uhr den Stand von 30 Kilometern an.



    Somit habe ich jetzt also meine bisherige Höchstleistung erreicht und alles was jetzt noch kommt wird neuer „Rekord“

    Der Weg führt nun immer entlang toller Altwasser- und Überflutungsflächen der Donau und gerade bei dem herrlichen Sonnenschein macht es richtig Spaß hier zu gehen.
    Allerdings merke ich die Kilometer schon arg in den Beinen und auch die Füße tun weh.
    Und so mache ich mir auf den nächsten Kilometern allmählich Gedanken, bis wohin mich meine Tour heute führen soll. Ich muss berücksichtigen, dass der Sonnenuntergang um ca. 16.30 Uhr sein wird und somit gegen 17.00 Uhr die Dunkelheit einbricht. Außerdem möchte ich einen Ort erreichen, an dem mich meine Frau mit dem Auto abholen kann, ohne in den letzten kleinen Weiler zu müssen.
    Ich fasse den Entschluss, meinen Beinen noch eine Erholung zu gönnen und mache es mir kurz vor Kirchroth auf einer Bank gemütlich und warte auf den Sonnenuntergang. Ein wirklich herrlicher Fleck um diesen zu verfolgen.



    Nach dem Sonnenuntergang bleibe ich noch kurz, mache mich dann aber auf den Weg in Richtung Kirchroth. Die Ortschaft Kirchroth liegt ein bisschen weg vom Donaudamm in Richtung Autobahn und ist gleichzeitig der nächste Etappenort des Donaupanoramawegs nach Bach a.d. Donau.
    Somit habe ich also heute genau zwei Etappen geschafft und es stehen bei meiner Ankunft in Kirchroth um 17.30 Uhr ziemlich genau 40 Kilometer auf der Uhr. Insgesamt war ich also mit Pausen knappe 10,5 Stunden unterwegs. Das Timing hat auch gepasst, da es ziemlich genau am Ortseingang von Kirchroth endgültig dunkel wurde. Also genau dort, wo auch die Strassenbeleuchtung beginnt.

    Ich gehe dann noch durch den Ort in Richtung Autobahn und komme dort ziemlich zeitgleich mit meiner Frau an. Nochmal perfektes Timing!
    Für mich ein perfekter Wandertag mit einem neuen persönlichen Rekord. Noch nie zuvor bin ich 40 Kilometer zu Fuß gegangen. Und meine neuen Stiefel dürften jetzt mit über 100 Kilometern auch eingegangen sein und haben sich bis jetzt super bewährt.

    Montag, 16.11.2015

    Der Start meiner Tour soll heute dort sein, wo ich in der vergangenen Woche meine Testtour beendet habe. So lasse ich mich also am Montag von meinem Vater ins niederbayerische Kirchroth fahren und starte dort gegen 8.00 Uhr am Sportplatz meine Wanderung. Dieses Mal habe ich mehr Zeit und möchte mehrere Etappen des Donaupanoramawegs in Angriff nehmen. Im Idealfall bis zum Endpunkt in Passau, was fünf Tagesetappen bedeutet. Dabei ist das heutige Ziel die Stadt Bogen und damit ca. 22 Kilometer von hier entfernt.



    Der Tag begrüßt mich mit absolut genialem Wetter - kaum zu glauben, dass es bereits Mitte November ist. Auch die Temperatur ist bereits so, dass ich von Anfang an auf meine Softshell-Jacke verzichte und nur mit Merino-Baselayer und Merino-Jacke losziehe.



    Nach kurzem Weg erreiche ich dann wieder den Donaudamm bei Kirchroth und folge ab jetzt wieder dem Donaupanoramaweg vorbei an Feldern zur linken und Donaualtwasser zur rechten Seite.
    In den Morgenstunden bin ich dort völlig alleine unterwegs und habe das Glück, im Bereich der Donauauen viele Wasservögel wie Reiher, Schwäne, Enten, usw. beobachten zu können. In einem umgeackerten Feld auf der anderen Seite des Dammes entdecke ich eine Gruppe von ca. 10-15 Rehen die sich von mir auch nicht groß stören lassen.



    Gegen 10.00 Uhr erreiche ich die Donauschleuse bei Straubing und überquerte diese. Ab hier führt der Weg dann parallel zur Straße auf dem Rad-/Fußweg nach Straubing, wo ich gegen kurz vor halb zehn ankomme und erstmal eine kurze Pause beim Pulverturm einlege. Die ersten ca. 10 km des heutigen Tages sind damit geschafft.
    Danach führt mich der Weg durch das Zentrum von Straubing und am Ende des zentralen Ludwigsplatzes wieder in Richtung Donau zurück.



    So ein Weg durch ein Stadtzentrum führt einen ja auch an allen erdenklichen Geschäften vorbei und meine Planung besagte, hier in einer Bäckerei für Proviant zu sorgen. Ich muss zu meiner Schande gestehen: Ich bin an vier Bäckereien vorbei gelaufen und habe mir immer gedacht, dass da bestimmt gegen Ende des Platzes noch eine kommt. Und jetzt? Es kommt natürlich nichts mehr … Das Thema Brotzeit hat sich also auch erstmal erledigt. Nochmal zurück gehen möchte ich dann auch nicht.

    Kurz vor halb zwölf befinde ich mich dann wieder auf der linken Donauseite und gehe weiter am Fluss entlang. Gegen zwölf Uhr unterquere ich die vielbefahrene Bundesstrasse 20. Daher ist es auch einige Zeit vorher und nachher recht laut auf der Strecke.

    Dazu muss man wohl mal allgemein etwas zum Thema Donaupanoramaweg und Ruhe bzw. Lärm sagen. Dieser Weg ist mit Sicherheit nichts für Wanderer, die absolute Stille, Einsamkeit und Natur suchen! Das soll aber keineswegs ein Vorwurf an die Wegeplaner sein - es ist nunmal so, dass die Donau und das Donautal eine extrem wichtige und vielgenutzte Verkehrsader darstellen und somit der Kontakt zu Autobahnen, Strassen und Flussschifffahrt unvermeidlich ist.

    Mittlerweile merke ich schon die Kilometer die in den untrainierten Beinen stecken (wahrscheinlich steckt auch noch die 40km Tour aus der letzten Woche in den Oberschenkeln) und es wird Zeit für eine größere Pause. In der Ortschaft Reibersdorf finde ich gegen 12.30 Uhr eine schöne Sitzgruppe direkt bei der Kirche und mache es mir gemütlich.
    Mangels frisch gekaufter Brotzeit halte ich mich jetzt an die wenigen kulinarischen Genüsse, die mein Rucksack bietet … Müsliriegel und Butterkekse



    Nach ein bisschen Erholung geht es auf und hinter dem Donaudamm weiter in Richtung Bogen. Das Wetter könnte nicht besser sein. Daher hat es auch noch einige Radfahrer ins Freie gelockt und es ist nicht mehr ganz so einsam auf dem Weg, der gleichzeitig auch der Donauradwanderweg ist. Das Wahrzeichen Bogens, die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg ist schon fast seit Straubing gut sichtbar und zeigt immer schön den Zielpunkt der Etappe an.



    Und so geht es vorbei an Schöpfwerken und der großen Kirche in Oberachdorf in Richtung Bogen und ich komme gegen 14.00 Uhr beim dortigen Sportgelände hinter dem Donaudamm an.
    Hier mache ich es mir erstmal auf einer Bank in der Sonne gemütlich und genieße diesen Spätherbsttag! Für meine Übernachtungsmöglichkeit ist es noch zu früh und so lasse ich es mir in der Sonne gut gehen. Ein älterer Herr fragt, ob er sich dazu setzen darf und ich habe natürlich nichts dagegen. Es entwickelt sich eine nette, lockere Unterhaltung … schön, diese freundlichen Begegnungen!

    Gegen 15.00 Uhr verabschiede ich mich von dem netten Herren und mache mich auf den Weg in die Stadt. Ich versuche, wie vereinbart, bei meiner Zimmervermieterin anzurufen, erreiche aber niemanden. Naja, nicht so schlimm. Als erstes begegnet mir eine Bäckerei und ich hole den Mittagssnack nach. Danach gehe ich vorbei an meiner Unterkunft noch ins Ortszentrum und erkunde schonmal die Lage bezüglich Restaurants für heute Abend.
    Ein erneuter Versuch, die Vermieterin telefonisch zu erreichen glückt und wir vereinbaren, uns eine halbe Stunde später an der Unterkunft zu treffen.

    Um 16.15 Uhr treffen wir uns vor der Privatunterkunft. Aufmerksam geworden auf diese Übernachtungsmöglichkeit bin ich (bzw. genauer gesagt meine Frau, die mich bei der Planung unterstützt hat) im Internet auf Radwanderseiten. Immerhin ist hier auf dem Donauradwanderweg Regensburg-Passau im Sommer richtig viel los.
    Die Dame führt mich in den ersten Stock in „meine“ Ferienwohnung. Das Haus als solches macht inklusive Treppenhaus einen eher renovierungsbedürftigen Eindruck. Die Wohnung selber ist aber nett hergerichtet mit einem kleinen aber feinen Bad. Die Betten sind dagegen eher älteren Semesters. Insgesamt aber eine nette Unterkunft für eine Nacht und mit 24 Euro auch wirklich günstig. Ich bin der einzige Gast im Haus. Im Erdgeschoss befindet sich nur noch das Büro der Vermieter.

    Nach einer ausgiebigen Dusche und dem Auswaschen/Auslüften meiner Klamotten mache ich mich auf den Weg ins Ortszentrum zu einer bereits nachmittags erkundeten Pizzeria und lasse mir eine sehr leckere Pizza schmecken. Dazu gibt es dann noch ein schönes Spezi und ein leckeres Bier. Auf das habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut

    Danach begebe ich mich zurück in meine Unterkunft und mache mir noch einen gemütlichen Abend auf dem Sofa mit meinem Ebook-Reader und einem guten Buch. Gegen 22.30 Uhr lege ich mich ins Bett um den müden Knochen etwas Erholung zu bieten.

    Gegen 23.30 Uhr wache ich auf und höre Geräusche im Haus. Nanu? Sollte ich nicht der einzige Bewohner hier im Haus sein? Ich höre dann eine Person im Treppenhaus und schließlich versucht Jemand, die Tür zu „meiner“ Wohnung zu öffnen! Gut, dass ich abgeschlossen habe - allerdings nur mit dem vorhandenen altertümlichen Riegel, der eine Öffnung von ca. einem Zentimeter zulässt.
    Jetzt bin ich endgültig voll auf Drehzahl ...
    Durch die geschlossene Tür spreche ich die Person an und es stellt sich in der Folge heraus, dass es sich um den Sohn der Vermieter handelt, der gerade von einer Reise zurück kommt und eigentlich heute hier übernachten wollte und dies angeblich auch seiner Mutter gesagt hätte. Dass die Ferienwohnung vermietet ist, wusste er wohl nicht. Nach kurzem Gespräch, bei dem ich so in der Unterhose bestimmt auch ein tolles Bild abgegeben habe, zieht er dann wieder ab.
    Naja, er ist sauer auf seine Mutter und ich bin jetzt sowas von wach … richtig erholsam schlafen kann ich dann den Rest der Nacht auch nicht mehr ...

    Dienstag, 17.11.2015

    Nachdem die Nacht nicht ganz so nach meinem Geschmack war, stehe ich um 06.00 Uhr auf und mache mich erstmal frisch. Danach packe ich meine ganzen Sachen wieder zusammen, fülle mein Trinksystem wieder mit Wasser auf und mache mich gegen 07.00 Uhr auf den Weg. Immerhin steht heute die längste Einzeletappe mit ca. 30 Kilometern bis Deggendorf auf dem Programm.
    Nach wenigen Metern erreiche ich den Marktplatz von Bogen und steuere direkt die erste Bäckerei an. Den selben Fehler mache ich nicht zweimal!
    So bestens für den Tag versorgt führt der Weg gleich zu Beginn hinauf auf den Bogenberg mit seiner Wallfahrtskirche. Hier, vom „Heiligen Berg Niederbayerns“ aus hat man einen fantastischen Blick über Bogen und über den Gäuboden. Leider ist das Wetter heute weitaus schlechter als gestern und es ist stark bewölkt aber noch trocken.



    Die Wolkenlücken am Horizont sind dann wohl die letzten für diesen Tag. Leider.



    Nach dem Abstieg vom Bogenberg erreiche ich wieder die Donau und der Weg führt wieder am Damm entlang. Gegen 08.45 Uhr und nach gut 5,5 Kilometern mache ich direkt an der Donau die erste Pause. Nachdem ich heute ja ohne Frühstück losgegangen bin fällt diese Pause dafür etwas länger aus und ich mache mich über die vorher eingekaufte Brotzeit her. Dabei kann ich einige Frachtschiffe auf der Donau beobachten. Schon erstaunlich, wie lange diese Schubverbände teilweise sein können.



    Unmittelbar nachdem dieser Pause, gehe ich einen Teil des Donaupanoramawegs, dessen Sinn ich bis heute nicht nachvollziehen kann. Ich gehe zuerst ca. 400 Meter auf einem Feldweg in Richtung Norden, überquere dort die Staatsstraße und gehe dann am Rad-/Fußweg entlang der Straße wieder nach Süden um dann nach weiteren ca. 400 Metern genau an der Stelle anzukommen, an der ich gerade Pause gemacht habe - nur auf der anderen Straßenseite. Den Sinn dieser „Schleife“ habe ich bis jetzt nicht verstanden ...

    Wenige Meter danach beginnt es leider zu regnen und ich flüchte mich bei der Ortschaft Pfelling zu einer Sitzgruppe unter Bäumen um meine Regenklamotten anzuziehen und den Rucksack mit dem Regencover zu schützen. Dabei stelle ich fest, dass meine billige Regenhose ziemlicher Mist ist. Ich bekommen sie durch den kurzen Reissverschluss an den Beinen kaum über die Stiefel aber vor Allem versaue ich dadurch mit den dreckigen Stiefeln die Innenseite der Hose. Mhhh, also erstmal alles einigermassen sauber machen und dann Stiefel aus, Hose an, Stiefel wieder an. Da muss unbedingt eine bessere Lösung her.



    Nach Pfelling führt der Weg dann wieder auf den Donaudamm und dort werde ich heute auch den ganzen Tag verbringen. Die Strecke führt schier endlos auf dem Damm entlang und man kann kilometerweit sehen. Mit richtig schweren Beinen nicht die beste Voraussetzung. Das Gehen fällt mir heute teilweise schon recht schwer aber es geht. Und die Füße fühlen sich besser an als erwartet.

    Der Regen lässt immer wieder etwas nach und wird dann wieder stärker. Aber richtig stark regnet es nicht. In einer Regenpause entschließe ich mich dann meine Regenhose wieder auszuziehen. Also wieder Schuhe runter, Hose ausziehen, Schuhe wieder anziehen. Und was sehe ich? Die Hose ist patschnass vom Schweiß! Da hätte ich gleich ohne Regenhose gehen können. Hier muss also unbedingt Ersatz her - schon eine erste Erkenntnis aus dieser Tour.



    Kurz vor zwölf Uhr komme ich nach Mariaposching und schaue eine Weile der dortigen Donaufähre zu. Hier verkehrt noch eine Gierseilfähre zur Beförderung von Personen und Autos. Hier hätte ich gleich auch eine Pause machen sollen, denn in der Folge kommt leider keine Bank oder andere Sitzmöglichkeit auf meinem Weg und meine Füße werden immer müder.

    Erst eine dreiviertel Stunde später erreiche ich direkt an der Landkreisgrenze einen Rastplatz in einem Informationspavillon, wo ich meine Mittagspause mache.



    An dieser Stelle habe ich dann heute ca. 20 Kilometer und damit zwei drittel der Strecke auf der Uhr.
    Nach der Pause geht es wieder auf dem Damm weiter in Richtung Metten und damit in Richtung der Autobahn.
    Man kann die Autobahnbrücke schon von weitem sehen und natürlich auch hören. Durch das trostlose Wetter bin ich bis jetzt noch niemandem auf meinem Weg begegnet. Auch die Radfahrer sind heute verständlicherweise nicht unterwegs.
    Bei Metten unterquere ich dann die Autobahn und es geht weiter in Richtung Deggendorf.



    Kurz nach 15.00 Uhr erreiche dann endlich Deggendorf und gehe durch das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau an der Donau. Danach führt der Weg vorbei an der Hochschule in das Stadtzentrum von Deggendorf.
    Es ist direkt komisch, auf einen Schlag wieder unter vielen Menschen unterwegs zu sein, nachdem man den kompletten Tag und über 30 Kilometer hinweg kaum Menschen gesehen hat.

    Nur ein paar Schritte vom zentralen Luitpoldplatz entfernt erreiche ich meine Unterkunft für heute. Ich habe ein Zimmer im Stadthotel Deggendorf im Kolpinghaus reserviert. Ich kann schnell einchecken und bekomme die Schlüssel für mein Zimmer im 2. Stock …. und den Hinweis, dass der Fahrstul defekt ist. Habe ich erwähnt, dass meine Beine nach 30 Kilometern auch so schon weh tun?

    Oben angekommen beziehe ich mein Zimmer und nehme erstmal das Bad in Beschlag. Nach einer ausgiebigen Dusche mache ich meine Klamotten soweit sauber und hänge alles zum Trocknen auf. Dann mache ich mich wieder auf den Weg in die Stadt. Ich brauche ein neues Ladegerät für mein Handy, da meines seit gestern Abend immer wieder den Ladevorgang unterbricht. Und da ich das Handy auch als Foto und als GPS benutze, brauche ich jeden Abend eine Möglichkeit zu laden.
    Ich werde in einem kleinen Einkaufszentrum bei MediaMarkt fündig und ziehe mit meiner Errungenschaft und einer großen Flasche Spezi für Abends zurück zum Hotel.
    Später muss ich dann nochmal die Stufen aus dem zweiten Stock bewältigen, als ich zum Abendessen ins hoteleigene Restaurant runter gehe. Ich genieße hier ein wirklich hervorragendes Abendessen und zwei Bierchen. Getrübt wird die Stimmung etwas durch die Breaking-News auf dem Handy. Die Medien berichten von dem wegen möglicher Terroranschläge kurzfristig abgesagten Fußballspiel Deutschland gegen Holland in Hannover. Nach den schrecklichen Ereignissen am vergangenen Freitag in Paris wieder eine sehr bedrückende Meldung und so verbringe ich den Rest des Abends auf dem Zimmer nicht mit Lesen, wie ich es vorhatte, sondern dann doch vor dem Fernseher mit der Berichterstattung der Ereignisse.
    An dieser Stelle muss ich zugeben, dass die Terroristen aus meiner Sicht ihre Ziele durchaus erreicht haben, auch wenn an diesem Tag selbst kein Anschlag statt fand. Sie haben es geschafft, dass ein herrlicher Tag mit viel Zufriedenheit auch für mich mit Sorge und Betrübtheit endete. Schlimm.

    Mittwoch, 18.11.2015

    Nach einer durchaus entspannten Nacht, in der ich gut geschlafen habe, stehe ich kurz nach sechs Uhr auf und mache mich frisch. Danach räume ich meine Sachen zusammen und packe den Rucksack wieder.
    Um sieben Uhr gehe ich kurz im Hotel zum Frühstück. Es gibt ein Frühstücksbuffet, welches ich aber leider nicht ausnutzen kann. Ich weiß, dass es mir beim Gehen nicht gut tut, wenn ich vorher kräftig frühstücke und daher hole ich mir nur eine kleine Portion Müsli und einen Orangensaft.
    Dementsprechend bin ich auch bereits vor acht Uhr abmarschbereit und checke im Hotel aus.
    Die Nacht hat mich inklusive Frühstück 48 Euro gekostet, was absolut okay war.

    Das Wetter ist heute deutlich besser als gestern und ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Nur der Wind bläst relativ stark.

    Ich gehe noch kurz zum Luitpoldplatz in eine Bäckerei und besorge mir wieder meine Brotzeit für den heutigen Tag. Der Fehler vom ersten Tag passiert mir nicht noch einmal



    Die heutige Etappe soll nach Winzer führen und erstreckt sich über eine Länge von etwas über 20 Kilometer. Als erstes steigt der Weg die ersten Kilometer an und führt hinaus aus Deggendorf zuerst über einen Waldweg und dann über Nebenstraßen durch diverse kleine Dörfer. Hier hat man zuerst einen schönen Blick zurück auf Deggendorf und dann teilweise einen echt tollen Fernblick bis zu den Alpen.



    Ich bin Anfangs noch echt begeistert, dass meine Beine wieder recht fit sind und ich auch konditionsmäßig den Anstieg locker bewältige. Ich hatte den Donaupanoramaweg ja extra gewählt, damit ich keine großartigen Höhenmeter zu meistern habe, da ich nach ein paar gesundheitlichen Problemen konditionsmäßig noch nicht wieder so stark bin, wie das schon einmal der Fall war.

    Kurze Zeit später führt der Weg dann wieder bergab in Richtung Donautal. Zuerst steil über die Straße und dann bei Bucha durch den Wald. Eigentlich ein sehr schöner Streckenabschnitt, da sonst ja eher das eintönige Gehen auf dem Donaudamm vorherrscht. Ich konnte das aber leider nicht so genießen, da sich seit dem steilen Stück auf der Straße ein recht starker Schmerz im rechten Bein einstellte. Zuerst dachte ich, es sei an der Außenseite des Oberschenkels. Ich merkte dann aber recht schnell, dass es außen am rechten Knie war. Beim Abstieg durch den Wald wurden die Schmerzen immer heftiger und ich ging dazu über, die Wanderstöcke wie Krücken einzusetzen.
    Entsprechend lange habe ich für das kurze Stück durch den Wald gebraucht.

    Wieder unten im Donautal angekommen hatte ich die Hoffnung, dass in der Ebene die Probleme wieder nachlassen würden. Leider war das nicht der Fall. Es ging eigentlich immer schlechter und nach einigen Pausen und unzähligen Versuchen, doch noch weiter zu kommen, musste ich schließlich die Entscheidung treffen, an dieser Stelle abzubrechen. Es wäre wohl nicht mehr besser geworden und sicher hätte ich mich ins heutige Etappenziel schleppen können, aber das Risiko, das Ganze nur noch wesentlich schlimmer zu machen, war mir dann doch zu groß.

    Somit habe ich schweren Herzens meine Eltern angerufen, die angeboten hatten, mich bei Problemen abzuholen und wir haben als Treffpunkt Niederalteich vereinbart. Ich habe mich dann im Schneckentempo noch die letzten drei Kilometer dorthin bewegt und an der dortigen Bushaltestelle die Tour nach heute 13 Kilometern um zwölf Uhr erstmal abgebrochen.



    Bis Passau sind es von dieser Stelle aus noch ca. 55 Kilometer.
    Mal sehen, wann ich diesen Rest noch nachholen kann

  • blauloke

    Lebt im Forum
    • 22.08.2008
    • 8416
    • Privat

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    #2
    AW: [DE] Donaupanoramaweg von Regensburg bis Niederalteich

    Erstmal Gratulation zu deiner ersten Mehrtageswanderung und dein Bericht liest sich gut.
    Es ist natürlich schade, dass du Probleme mit deinem Knie bekommen hast.

    Da ich letztes Jahr mit meiner Frau von Regensburg nach Passau per Rad gefahren bin habe ich viele Motive auf deinen Bildern wieder erkannt. Da sind wieder viele Erinnerungen hoch gekommen.
    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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    • GClaus
      Anfänger im Forum
      • 18.02.2014
      • 16
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DE] Donaupanoramaweg von Regensburg bis Niederalteich

      Ja, auch ich möchte gratulieren zu Deiner Donaupanorama Wanderung. Man kann sich nun eine bessere Vorstellung von dieser Strecke machen. Sie ist nicht so mit Höhenmetern bestückt wie die Fortsetzung dieses Weges, die Donausteig. Herzlichen Dank für Bericht und Fotos und gute Besserung. Viel Glück bei der weiteren Wanderung. Günther

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      • tomm777

        Anfänger im Forum
        • 14.06.2014
        • 47
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Donaupanoramaweg von Regensburg bis Niederalteich

        Danke für euer Feedback!

        Dem Knie geht es schon wieder gut. Keine Ahnung was das wieder war. Ich und meine Gelenke, das ist so ein ganz spezielles Thema

        Ja, das stimmt ... der Donaupanoramaweg ist zum allergrößten Teil total eben. Es gibt auf jeder Etappe maximal einen Anstieg - meist zu touristischen Zielen, etc.
        Und selbst das könnte man umgehen, wenn man in dem Bereich den Donauradweg benutzt. Wenn jemand also Strecke machen möchte, ohne große Anstiege meistern zu müssen, ist der Weg gut geeignet.

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