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2011 Feldberg, Herzogenhorn und Belchen an einem Tag
2012 Herzogenhorn, Feldberg und Belchen in einem Lauf
2013 Freiburg – Feldberg – Freiburg
2013 Nordschwarzwald von Nagold nach Achern
2014 Mittlerer Schwarzwald von Tübingen nach Straßburg
2015 Karwendelrunde von Mittenwald über Krün, Wallgau ins Rißtal, zur
Eng-Alm, Falkenhütte, Karwendelhaus, Scharnitz nach Mittenwald
2011 Feldberg, Herzogenhorn und Belchen an einem Tag
Ich starte am 15. Oktober 2011 10:13 unterhalb der Feldbergkirche am Feldbergpass (B 317) auf Höhe 1220 m. Heute ist sonniges, windiges und kühles Herbstwetter. Ich fahre auf Skikes über die Bergstraße zum Haus der Natur. Die Rollen der Skikes haben den gleichen Durchmesser (15 cm bzw. 6 Zoll) wie meine Cross-Rollski, die als Reserve im Kofferraum liegen. Die Reifen sind mit Luft gefüllt. An den langen Skistöcken fehlt der Schneeteller, die Spitzen sind geschärft. Es geht über den ruppigen, aber asphaltierten Panoramawanderweg zum Gipfel. Nach 32 Minuten bin ich oben auf 1493 m. Die klare Fernsicht reicht heute vom Allgäu die Gipfelkette entlang bis zum Mont Blanc. Ich mache eine kurze Pause von etwa zehn Minuten.
Dann fahre ich vorsichtig ab, vorallem die steileren Abschnitte. Beinahe wieder am Feldberger Hof, dort wo es relativ flach ist, plötzlich ein heftiger Stolperer. Ich kann gerade noch aussteuern. Die Abfahrt kostet Konzentration und Kraft, da viele Löcher, Kanten und Steine zu beachten sind. Vorsichtshalber trage ich Handprotektoren. Schwierig sind auch Wanderer zu passieren. Sie können verständlicherweise nicht recht einordnen, was ihnen da entgegen oder von hinten kommt. Meist gehen sie dort, wo man noch am besten fahren kann. Nach 59 Minuten bin ich wieder am Auto. 269 Höhenmeter und 9,5 Kilometer.
Nach einer Pause starte ich 11:35 zum Herzogenhorn. Über den Hebelhof und weiter auf der Verbindungsloipe laufe ich rauf zum Leistungszentrum. Ich bevorzuge, wo es geht, den Schlittschuhschritt (skating) oder den Doppelstockeinsatz. Der Asphalt ist wieder sehr rauh. Oben dann Schotter. Abfahrt über die Grafenmatter Wiesen zum Leistungszentrum. Matthias Steiner hatte sich hier auf Peking vorbereitet und dort eine olympische Goldmedaille gewonnen. Ich fahre über groben Schotter, der fast die Hälfte des Jahres mit Schnee bedeckt ist. Der steile Anstieg zum Gipfel hat es in sich. Unmengen eichel- bis kastaniengroßer Schottersteine bremsen immer wieder den Vortrieb. Teilweise muss ich im Grätenschritt gehen. Rücklaufsperren, größere und breitere Räder wären jetzt hilfreich. Dann wird es noch steiler. Selbst mit dem MTB kommt mancher hier an seine Grenzen. Abschnallen will ich nicht. Nach 40 Minuten bin ich oben auf dem Horn, 1415 m. Unterm riesigen Holzkreuz trage ich mich ins Gipfelbuch und Cache-Logbuch ein. 282 Höhenmeter waren es „nur“.
Jetzt kommt die Abfahrt. Sturzbereit rolle ich mit weichen Knien langsam den grobgeschotterten Abhang runter. Immer wieder trifften und rutschen die Räder. Plötzlich blockiert das linke Vorderrad. Ich werfe mich kontrolliert rechts zur Seite auf die Steilwiese. Ein großer Stein klemmt zwischen Rad, Fender und Rahmen. Selbst mit Werkzeug ist er nicht zu entfernen. Also muss ich das Rad ausbauen, Stein entfernen, Rad einbauen und die Spur dann irgendwie einstellen. Es geht weiter. Mit nur etwa 5-7 km/h fahre ich alle oberen Passagen, dann die Schotterpiste wieder schneller. Endlich nach dem Gegenhang und der steinigen Piste kommt das Sträßle. Aber auch hier sind Löcher, Risse, Dellen und der sehr grobe Kieselasphalt zu beachten. Nur nicht hinfallen. Nach 100 Minuten, 317 Höhenmetern und 9,9 Kilometern bin ich wieder am Parkplatz unterhalb der Feldbergkirche. Kann man die Feldbergtour noch empfehlen, so ist die Tour aufs Horn nur bis zum Leistungszentrum gut machbar. Ich kontrolliere die Reifen. Alles o.k., allein das vordere Schutzblech ist gerissen. Mit Tape stabilisiere ich es.
Nach der Pause fahre ich mit dem Auto zum Wiedener Eck. 14:48 gehts zuerst 135 Höhenmeter bergauf der so gut wie nicht befahrenen Straße zum Hohtann 1180 m, dann die schöne lange Abfahrt nach Obermulten und rauf zum Belchengipfel, 1414m. Auch diese grobe Straße läßt sich gut fahren bis 1350 m. Zum Gipfel sind es dann nochmal 64 Höhenmeter, die allerdings grob verblockt sind mit festem und losem Felsgestein, der Weg durchzogen von tiefen, natürlich entstandenen Wasserrinnen. Nach oben fahre ich etwa nur ein drittel der Wegstrecke, dann meist mit Doppelstockschub, runter etwa 70 %, oft ein Bein anhebend wegen der Steine, mit dem anderen voll auf der Bremse. Ansonsten ist es ein Wandertrail, der zum Stolpern und Stürzen einlädt.
Dann folgt meine Abfahrt über die Gipfelstraße. Die Oktoberkälte dringt jetzt durch den Körper. Die Kontrolle der Skates wird schwieriger. Das Dauerbremsen strengt an. Löcher, Unebenheiten und Kanten kommen auf mich zu - oft erkenne ich sie erst im letzten Moment. Dann rutschiger Sand auf der Straße. Die Kurven fahren sich schwieriger als sonst. Plötzlich eine 10 cm Abbruchkante – Vollbremsung. Der Asphalt endet hier. Grobe Schotterpiste bis zur Seilbahnstation. Weiter. Achtung Kreuzung. Bremsen. Achtung Auto. Stolper. Gleichgewicht, o.k. dann wieder 135 Höhenmeter bergauf. Aufwärmen. Nach Hohtann folgt die letzte Abfahrt. Konzentration. Wie schön eigentlich die Landschaft hier im Südschwarzwald ist, interessiert mich nicht. Müsste eigentlich essen und trinken - doch die Flasche ist leer, der Appetit nicht da. Weiter, einfach weiter. 17:48 komme ich erschöpft, fröstelnd und erleichert am Parkplatz an. Die Ausrüstung werfe ich auf die Wiese und mich dazu. Nach 585 Höhenmeter, 19.6 Kilometern und 162 Minuten habe ich auch den dritten Gipfel „gemacht“. Insgesamt waren es heute 39 Kilometer, 1171 Aufstiegsmeter in 5 Stunden, 21 Minuten inklusive der kleinen Pausen unterwegs.
Das nächste Projekt: Alle drei Gipfel als „Überschreitung“ an einem Tag mit Skikes befahren (ohne Auto zwischendurch). Dass sich dabei die Tageskilometer erhöhen, die Aufstiegsmeter fast verdoppeln, ist zu bedenken. Die Bedingungen Wetter, Ausdauer, Kondition usw. müssen stimmen.
Die Orientierung ist leicht. Dafür reicht eine normale Wanderkarte, beim Belchen auch die Straßenkarte. Empfehlen würde ich die Befahrung der Gipfel von Herzogenhorn und Belchen nicht nur nicht wegen der fahrtechnischen Risiken. Die organisierten Naturschützer, aber auch die Bergwacht sehen es nicht gern, wenn man in der schneefreien Zeit mit Sportgeräten diverser Art die sensiblen Ökosysteme der Gipfelregion belastet und die Wanderer erschreckt. Ein Kompromiss wäre es, dass man halt den letzten Teil zu Fuß bewältigt oder vorher schon wieder umkehrt.
Rando
2012 Herzogenhorn, Feldberg und Belchen in einem Lauf
2013 Freiburg – Feldberg – Freiburg
2013 Nordschwarzwald von Nagold nach Achern
2014 Mittlerer Schwarzwald von Tübingen nach Straßburg
2015 Karwendelrunde von Mittenwald über Krün, Wallgau ins Rißtal, zur
Eng-Alm, Falkenhütte, Karwendelhaus, Scharnitz nach Mittenwald
2011 Feldberg, Herzogenhorn und Belchen an einem Tag
Ich starte am 15. Oktober 2011 10:13 unterhalb der Feldbergkirche am Feldbergpass (B 317) auf Höhe 1220 m. Heute ist sonniges, windiges und kühles Herbstwetter. Ich fahre auf Skikes über die Bergstraße zum Haus der Natur. Die Rollen der Skikes haben den gleichen Durchmesser (15 cm bzw. 6 Zoll) wie meine Cross-Rollski, die als Reserve im Kofferraum liegen. Die Reifen sind mit Luft gefüllt. An den langen Skistöcken fehlt der Schneeteller, die Spitzen sind geschärft. Es geht über den ruppigen, aber asphaltierten Panoramawanderweg zum Gipfel. Nach 32 Minuten bin ich oben auf 1493 m. Die klare Fernsicht reicht heute vom Allgäu die Gipfelkette entlang bis zum Mont Blanc. Ich mache eine kurze Pause von etwa zehn Minuten.
Dann fahre ich vorsichtig ab, vorallem die steileren Abschnitte. Beinahe wieder am Feldberger Hof, dort wo es relativ flach ist, plötzlich ein heftiger Stolperer. Ich kann gerade noch aussteuern. Die Abfahrt kostet Konzentration und Kraft, da viele Löcher, Kanten und Steine zu beachten sind. Vorsichtshalber trage ich Handprotektoren. Schwierig sind auch Wanderer zu passieren. Sie können verständlicherweise nicht recht einordnen, was ihnen da entgegen oder von hinten kommt. Meist gehen sie dort, wo man noch am besten fahren kann. Nach 59 Minuten bin ich wieder am Auto. 269 Höhenmeter und 9,5 Kilometer.
Nach einer Pause starte ich 11:35 zum Herzogenhorn. Über den Hebelhof und weiter auf der Verbindungsloipe laufe ich rauf zum Leistungszentrum. Ich bevorzuge, wo es geht, den Schlittschuhschritt (skating) oder den Doppelstockeinsatz. Der Asphalt ist wieder sehr rauh. Oben dann Schotter. Abfahrt über die Grafenmatter Wiesen zum Leistungszentrum. Matthias Steiner hatte sich hier auf Peking vorbereitet und dort eine olympische Goldmedaille gewonnen. Ich fahre über groben Schotter, der fast die Hälfte des Jahres mit Schnee bedeckt ist. Der steile Anstieg zum Gipfel hat es in sich. Unmengen eichel- bis kastaniengroßer Schottersteine bremsen immer wieder den Vortrieb. Teilweise muss ich im Grätenschritt gehen. Rücklaufsperren, größere und breitere Räder wären jetzt hilfreich. Dann wird es noch steiler. Selbst mit dem MTB kommt mancher hier an seine Grenzen. Abschnallen will ich nicht. Nach 40 Minuten bin ich oben auf dem Horn, 1415 m. Unterm riesigen Holzkreuz trage ich mich ins Gipfelbuch und Cache-Logbuch ein. 282 Höhenmeter waren es „nur“.
Jetzt kommt die Abfahrt. Sturzbereit rolle ich mit weichen Knien langsam den grobgeschotterten Abhang runter. Immer wieder trifften und rutschen die Räder. Plötzlich blockiert das linke Vorderrad. Ich werfe mich kontrolliert rechts zur Seite auf die Steilwiese. Ein großer Stein klemmt zwischen Rad, Fender und Rahmen. Selbst mit Werkzeug ist er nicht zu entfernen. Also muss ich das Rad ausbauen, Stein entfernen, Rad einbauen und die Spur dann irgendwie einstellen. Es geht weiter. Mit nur etwa 5-7 km/h fahre ich alle oberen Passagen, dann die Schotterpiste wieder schneller. Endlich nach dem Gegenhang und der steinigen Piste kommt das Sträßle. Aber auch hier sind Löcher, Risse, Dellen und der sehr grobe Kieselasphalt zu beachten. Nur nicht hinfallen. Nach 100 Minuten, 317 Höhenmetern und 9,9 Kilometern bin ich wieder am Parkplatz unterhalb der Feldbergkirche. Kann man die Feldbergtour noch empfehlen, so ist die Tour aufs Horn nur bis zum Leistungszentrum gut machbar. Ich kontrolliere die Reifen. Alles o.k., allein das vordere Schutzblech ist gerissen. Mit Tape stabilisiere ich es.
Nach der Pause fahre ich mit dem Auto zum Wiedener Eck. 14:48 gehts zuerst 135 Höhenmeter bergauf der so gut wie nicht befahrenen Straße zum Hohtann 1180 m, dann die schöne lange Abfahrt nach Obermulten und rauf zum Belchengipfel, 1414m. Auch diese grobe Straße läßt sich gut fahren bis 1350 m. Zum Gipfel sind es dann nochmal 64 Höhenmeter, die allerdings grob verblockt sind mit festem und losem Felsgestein, der Weg durchzogen von tiefen, natürlich entstandenen Wasserrinnen. Nach oben fahre ich etwa nur ein drittel der Wegstrecke, dann meist mit Doppelstockschub, runter etwa 70 %, oft ein Bein anhebend wegen der Steine, mit dem anderen voll auf der Bremse. Ansonsten ist es ein Wandertrail, der zum Stolpern und Stürzen einlädt.
Dann folgt meine Abfahrt über die Gipfelstraße. Die Oktoberkälte dringt jetzt durch den Körper. Die Kontrolle der Skates wird schwieriger. Das Dauerbremsen strengt an. Löcher, Unebenheiten und Kanten kommen auf mich zu - oft erkenne ich sie erst im letzten Moment. Dann rutschiger Sand auf der Straße. Die Kurven fahren sich schwieriger als sonst. Plötzlich eine 10 cm Abbruchkante – Vollbremsung. Der Asphalt endet hier. Grobe Schotterpiste bis zur Seilbahnstation. Weiter. Achtung Kreuzung. Bremsen. Achtung Auto. Stolper. Gleichgewicht, o.k. dann wieder 135 Höhenmeter bergauf. Aufwärmen. Nach Hohtann folgt die letzte Abfahrt. Konzentration. Wie schön eigentlich die Landschaft hier im Südschwarzwald ist, interessiert mich nicht. Müsste eigentlich essen und trinken - doch die Flasche ist leer, der Appetit nicht da. Weiter, einfach weiter. 17:48 komme ich erschöpft, fröstelnd und erleichert am Parkplatz an. Die Ausrüstung werfe ich auf die Wiese und mich dazu. Nach 585 Höhenmeter, 19.6 Kilometern und 162 Minuten habe ich auch den dritten Gipfel „gemacht“. Insgesamt waren es heute 39 Kilometer, 1171 Aufstiegsmeter in 5 Stunden, 21 Minuten inklusive der kleinen Pausen unterwegs.
Das nächste Projekt: Alle drei Gipfel als „Überschreitung“ an einem Tag mit Skikes befahren (ohne Auto zwischendurch). Dass sich dabei die Tageskilometer erhöhen, die Aufstiegsmeter fast verdoppeln, ist zu bedenken. Die Bedingungen Wetter, Ausdauer, Kondition usw. müssen stimmen.
Die Orientierung ist leicht. Dafür reicht eine normale Wanderkarte, beim Belchen auch die Straßenkarte. Empfehlen würde ich die Befahrung der Gipfel von Herzogenhorn und Belchen nicht nur nicht wegen der fahrtechnischen Risiken. Die organisierten Naturschützer, aber auch die Bergwacht sehen es nicht gern, wenn man in der schneefreien Zeit mit Sportgeräten diverser Art die sensiblen Ökosysteme der Gipfelregion belastet und die Wanderer erschreckt. Ein Kompromiss wäre es, dass man halt den letzten Teil zu Fuß bewältigt oder vorher schon wieder umkehrt.
Rando
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