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Hallo liebe ODS-Gemeinde,
wie wahrscheinlich viele von euch war ich hier eine lange Zeit als eifriger Leser unterwegs, bevor ich mich dann tatsächlich irgendwann selbst auf Reisen begab. Von meiner ersten längeren Wanderung, dem Renchtalsteig vom 18.08.2015 - 21.08.2015, soll hier nun ein kleiner Bericht entstehen, der einen Eindruck geben soll von meinen Erfahrungen, vielleicht hilft er ja sogar dem einen oder anderen bei der eigenen Planung.
Vorplanung:
Mitte des letzten Sommersemesters, so ungefähr gegen Mitte Juni, hat mich das Trekkingfieber gepackt – urplötzlich. Ich weiß nicht mehr warum und wie es dazu kam. Zwar war ich schon seit einiger Zeit begeisterter Tagestourenwanderer im heimischen Schwarzwald und der Schweiz, mehrtägige Touren standen allerdings noch nicht in meinem Fokus. Das sollte sich jetzt ändern. Schnell waren der Weg hier in dieses Kleinod des Internets gefunden, fehlende Ausrüstung gekauft und ein erstes Objekt ins Auge gefasst. Anfang September sollte der Schluchtensteig auserkoren werden, meinen aufkeimenden Enthusiasmus nicht schon nach der ersten Erfahrung schwinden zu lassen. Zugegebenermaßen, das hat er auch nicht.
Ende Juli brachte mir der Postbote etwas überraschend doch noch eine Zusage für einen fünfwöchigen Ferienjob und das Projekt Schluchtensteig musste fürs erste verschoben werden. Statt unvergesslicher Erfahrungen in der Natur des Südschwarzwaldes sollte ich jetzt also fünf lange Wochen bei monotoner Fließbandarbeit verbringen?
Nach dem Ende der Klausurenphase fasste ich nach einem Wochenende in München eher spontan den Entschluss, in den letzten freien Tagen den Renchtalsteig zu laufen. Also noch flugs ins Tourismusbüro geradelt und hilfreiches Kartenmaterial besorgt (Infobroschüre „Wandern auf dem Renchtalsteig“ mit guter Beschreibung der Wegpunkte sowie eine Karte des Schwarzwaldvereins für das Renchtal). Der Renchtalsteig ist ein 100 km langer Weg und führt in fünf Etappen von Bottenau über Weinberge ins Renchtal und wieder heraus nach Oberkirch zum Endpunkt der Ruine Schauenburg
Erster Tag: von Bottenau zur Hohlengrundhütte ca. 25km
Der Einstieg des Renchtalsteigs am Bottenauer Rathaus liegt etwa 20 Kilometer entfernt von meinem Heimatort und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Allerdings habe ich das Angebot einer zweistündigen Anfahrt für 20 km (zu Fuß ist ja fast schneller) dankend abgelehnt und so hatte mich Taxi Mama morgens früh vor der Arbeit am Rathaus in Bottenau abgeliefert.


Um sieben Uhr morgens wurde ich dort mit gähnender Leere und einem ersten Anstieg vorbei an gut bestückten Reben zur St. Wendelin Kapelle empfangen. Auf dem weiteren Weg ergaben sich an der Münsterblickhütte erste Blicke ins Rheintal, auch wenn das versprochene Münster und Vogesen im Dunst lagen. Das sollte auch noch lange so bleiben. Der Sonnenschein und die schönen Wege in den Weinbergen und Laubwäldchen führten mich schnell zum Schloss Staufenberg, zu dem ich einen kleinen Abstecher machte. Eine hübsche und bewirtschaftete Anlage, doch leider hatte die Weinstube noch geschlossen



Im Folgenden ging es weiter aufwärts vorbei an der Bildeiche zur Ofenlochhütte mit Brunnen, wo ich eine erste Rast einlegte und den Ausblick auf die heimische Hornisgrinde genießen konnte. Heute auf der Speisekarte: Vollkornbrot, Käse, Müsliriegel, Nüsse. Auch das sollte so bleiben. Nach kurzer Rast ging es weiter hinauf zum Moosturm, dem höchsten Punkt der Etappe. Auf dem Weg dorthin holte ich zwei Frauen ein, die wie ich den Renchtalsteig gehen, allerdings nur die ersten beiden Etappen. Sie erzählten mir von ihren bisherigen Wanderreisen. Sie seien schon mehrfach auf dem Jakobsweg unterwegs gewesen, jetzt aber erkunden sie, genau wie ich, die Heimat. Am Moosturm warteten schon die zwei männlichen Mitwanderer und nach einer kurzen Pause machten wir uns zu fünft weiter auf, die eben gewonnen Höhenmeter bis Oppenau wieder zu vernichten.

Gegen vier Uhr erreichten wir die Sandbühlhütte, wo ich eigentlich geplant hatte, meine erste Nacht zu verbringen. Ich war mir unsicher, wie gut es funktionieren würde mit Gewicht auf dem Rücken, aber da ich mich noch gut und fit fühlte, solch nette Begleitung gefunden habe und zudem hörte, dass nur 500 Meter weiter das Hotel Kalikutt mit einem Radler und einer Schwarzwälder auf mich wartete, war schnell entschieden, weiter zu gehen. Gestärkt mit dieser Sahnebombe ging es nun mit aufgefüllten Wasservorräten (Brunnen am Hotel Kalikutt und vor dem Ortseingang Oppenau) weiter bergab Richtung Oppenau, wo meine vier Mitwanderer im Naturfreundehaus übernachten wollten und vorgeschlagen haben, dass ich auch mitkommen soll. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich aber, noch ein bisschen weiter zu wandern und den Aufstieg zu Beginn der zweiten Etappe heute noch mitzunehmen. Neues Ziel war nun die etwa 400 Meter abseits des Steigs gelegene Hohlengrundhütte. Was für ein Glücksgriff
Eine neu erbaute Hütte, direkt mit davor gelegenen und üppig sprudelndem Brunnen und toller Aussicht auf Oppenau und dahinter liegende Berge. Vor lauter Freude packte ich trotz anstrengendem Anstieg erstmal das Vesper aus und schrieb nebenbei allen Besorgten zu Hause, dass noch beide Beine dran sind und ich was für die Nacht gefunden habe. Blöd, ich merkte nicht, wie ich begonnen habe, zu frieren, da ich mich nicht umgezogen hatte und noch die verschwitzten Klamotten anhatte. Trotz Körperpflege, warmer Kleidung und Schlafsack sollte sich das die Nacht über auch nicht mehr ändern.

wie wahrscheinlich viele von euch war ich hier eine lange Zeit als eifriger Leser unterwegs, bevor ich mich dann tatsächlich irgendwann selbst auf Reisen begab. Von meiner ersten längeren Wanderung, dem Renchtalsteig vom 18.08.2015 - 21.08.2015, soll hier nun ein kleiner Bericht entstehen, der einen Eindruck geben soll von meinen Erfahrungen, vielleicht hilft er ja sogar dem einen oder anderen bei der eigenen Planung.
Vorplanung:
Mitte des letzten Sommersemesters, so ungefähr gegen Mitte Juni, hat mich das Trekkingfieber gepackt – urplötzlich. Ich weiß nicht mehr warum und wie es dazu kam. Zwar war ich schon seit einiger Zeit begeisterter Tagestourenwanderer im heimischen Schwarzwald und der Schweiz, mehrtägige Touren standen allerdings noch nicht in meinem Fokus. Das sollte sich jetzt ändern. Schnell waren der Weg hier in dieses Kleinod des Internets gefunden, fehlende Ausrüstung gekauft und ein erstes Objekt ins Auge gefasst. Anfang September sollte der Schluchtensteig auserkoren werden, meinen aufkeimenden Enthusiasmus nicht schon nach der ersten Erfahrung schwinden zu lassen. Zugegebenermaßen, das hat er auch nicht.
Ende Juli brachte mir der Postbote etwas überraschend doch noch eine Zusage für einen fünfwöchigen Ferienjob und das Projekt Schluchtensteig musste fürs erste verschoben werden. Statt unvergesslicher Erfahrungen in der Natur des Südschwarzwaldes sollte ich jetzt also fünf lange Wochen bei monotoner Fließbandarbeit verbringen?
Nach dem Ende der Klausurenphase fasste ich nach einem Wochenende in München eher spontan den Entschluss, in den letzten freien Tagen den Renchtalsteig zu laufen. Also noch flugs ins Tourismusbüro geradelt und hilfreiches Kartenmaterial besorgt (Infobroschüre „Wandern auf dem Renchtalsteig“ mit guter Beschreibung der Wegpunkte sowie eine Karte des Schwarzwaldvereins für das Renchtal). Der Renchtalsteig ist ein 100 km langer Weg und führt in fünf Etappen von Bottenau über Weinberge ins Renchtal und wieder heraus nach Oberkirch zum Endpunkt der Ruine Schauenburg
Erster Tag: von Bottenau zur Hohlengrundhütte ca. 25km
Der Einstieg des Renchtalsteigs am Bottenauer Rathaus liegt etwa 20 Kilometer entfernt von meinem Heimatort und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Allerdings habe ich das Angebot einer zweistündigen Anfahrt für 20 km (zu Fuß ist ja fast schneller) dankend abgelehnt und so hatte mich Taxi Mama morgens früh vor der Arbeit am Rathaus in Bottenau abgeliefert.
Um sieben Uhr morgens wurde ich dort mit gähnender Leere und einem ersten Anstieg vorbei an gut bestückten Reben zur St. Wendelin Kapelle empfangen. Auf dem weiteren Weg ergaben sich an der Münsterblickhütte erste Blicke ins Rheintal, auch wenn das versprochene Münster und Vogesen im Dunst lagen. Das sollte auch noch lange so bleiben. Der Sonnenschein und die schönen Wege in den Weinbergen und Laubwäldchen führten mich schnell zum Schloss Staufenberg, zu dem ich einen kleinen Abstecher machte. Eine hübsche und bewirtschaftete Anlage, doch leider hatte die Weinstube noch geschlossen

Im Folgenden ging es weiter aufwärts vorbei an der Bildeiche zur Ofenlochhütte mit Brunnen, wo ich eine erste Rast einlegte und den Ausblick auf die heimische Hornisgrinde genießen konnte. Heute auf der Speisekarte: Vollkornbrot, Käse, Müsliriegel, Nüsse. Auch das sollte so bleiben. Nach kurzer Rast ging es weiter hinauf zum Moosturm, dem höchsten Punkt der Etappe. Auf dem Weg dorthin holte ich zwei Frauen ein, die wie ich den Renchtalsteig gehen, allerdings nur die ersten beiden Etappen. Sie erzählten mir von ihren bisherigen Wanderreisen. Sie seien schon mehrfach auf dem Jakobsweg unterwegs gewesen, jetzt aber erkunden sie, genau wie ich, die Heimat. Am Moosturm warteten schon die zwei männlichen Mitwanderer und nach einer kurzen Pause machten wir uns zu fünft weiter auf, die eben gewonnen Höhenmeter bis Oppenau wieder zu vernichten.
Gegen vier Uhr erreichten wir die Sandbühlhütte, wo ich eigentlich geplant hatte, meine erste Nacht zu verbringen. Ich war mir unsicher, wie gut es funktionieren würde mit Gewicht auf dem Rücken, aber da ich mich noch gut und fit fühlte, solch nette Begleitung gefunden habe und zudem hörte, dass nur 500 Meter weiter das Hotel Kalikutt mit einem Radler und einer Schwarzwälder auf mich wartete, war schnell entschieden, weiter zu gehen. Gestärkt mit dieser Sahnebombe ging es nun mit aufgefüllten Wasservorräten (Brunnen am Hotel Kalikutt und vor dem Ortseingang Oppenau) weiter bergab Richtung Oppenau, wo meine vier Mitwanderer im Naturfreundehaus übernachten wollten und vorgeschlagen haben, dass ich auch mitkommen soll. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich aber, noch ein bisschen weiter zu wandern und den Aufstieg zu Beginn der zweiten Etappe heute noch mitzunehmen. Neues Ziel war nun die etwa 400 Meter abseits des Steigs gelegene Hohlengrundhütte. Was für ein Glücksgriff

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