[DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyll

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  • Werner Hohn
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    • 05.08.2005
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    #21
    AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

    Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
    Zum Barmherzigen Jesus führt der Weg nach oben und wahlweise auch auf dem rechten Weg- Leider aber nur für Betriebspersonal. Ich war lange Meßdiener, ob mich das qualifiziert?
    Nein, das gibt auch keinen Nachlass bei der Kirchensteuer.

    Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
    Ich glaube, das war in Schuld:
    Glaube hin, Ortskenntnisse her. Das ist die St. Hubertus-Kapelle in Hönningen.
    .

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    • Chouchen
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      • 07.04.2008
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      #22
      AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
      Das Rad hätte wirklich einen Design Award verdient. Eine tolle Idee. Gefällt mir.
      Danke. Das Rad ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wird oben bei euch im Gängeviertel und in Kopenhagen gebaut, bzw. "geworkshoppt".

      Zitat von derMac Beitrag anzeigen
      Och komm, du hattest doch gleich zwei "traction kings" mit.


      Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
      Nein, das gibt auch keinen Nachlass bei der Kirchensteuer.
      Sackzement! Skandal! 10 Jahre meines Lebens umsonst!


      Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
      Glaube hin, Ortskenntnisse her. Das ist die St. Hubertus-Kapelle in Hönningen.
      Danke, Du allwissende Müllhalde vom Mittelrhein.



      Weiter geht's:

      Auf den kleinen Töurchen rund um Gerolstein bekomme ich furchtbar viele Déjà-vus und werde leicht nostalgisch:
      Waren wir da nicht schonmal an einem Wandertag?
      Wie genau war eigentlich nochmal der Weg zum Heiligenstein?
      Stimmt, diese Blumen habe ich damals zu jenem Geburtstag gepflückt.
      Da drüben hat sich der kleine, fette Schimmel mit seiner Reiterin immer ein Wettrennen geliefert, wer zuerst die reifen Waldhimbeeren vom Strauch zupfen kann.
      Dort stand der Baum mit dem zahmen Rotkehlchen, das, wenn man lange genug stillsaß, auf den Arm geflogen kam.
      Den Weg bin ich damals gegangen, als wir nachts heimlich zu einer Nachtwanderung ausgebüxt sind.
      Da stand der bekloppte Rotschimmel, der mich mal in voller Absicht gegen einen Baum gepratzt hat. (Aber ich hatte es verdient.)
      Dort war im Frühjahr immer eine riesige Pfütze mit mindestens 3 verschiedenen Molcharten.
      Dieser Weg erschien früher wie eine halbe Weltreise, heute gehe ich morgens mal schnell mit den Hunden hoch
      Dieser riesige Kalkfelsen diente immer als Winnetou-Felsen bei unseren Spielen, jetzt wirkt er irgendwie geschrumpft und ist von Neubauten umzingelt.

      Und wo zum Teufel hat mich meine Goti damals zum Blaubeeren-Sammeln hingeschleppt?
      Auf die letzte Frage bekomme ich beim Rückweg von der Dietzenley unerhofft eine Antwort.
      U.a. da hin:


      Die ganze Böschung und der halbe Wald dahinter ist flächendeckend mit Blaubeersträuchern bedeckt. Die Beeren sind gerade reif. Es sind sehr viele, aber aufgrund der Trockenheit sind sie auch sehr "hutzelig".

      Vorbei geht's an der Büschkapelle.


      Wolle hat sich erholt und genießt es im kühlen Wald Zwischengas zu geben.
      "Nein, lauf nicht auf das Licht zu!"

      OT: (BTW: Vor ein paar Jahren wurde ich nach einem Unfall mal mit einem Krankenwagen abtransportiert. Da ich insgesamt glimpflich davon gekommen war, flachsten die Sanis und ich auf der recht langen Überland-Fahrt rum. Irgendwann meinte einer der beiden: "Nicht erschrecken, gleich fahren wir durch einen Tunnel." "Warum sollte ich da erschrecken?" "Naja, egal was Du tust, lauf um Gottes Willen nicht auf das Licht zu!!!")

      Am letzten Abend gibt es noch einmal einen schönen Sonnenuntergang


      und danach noch ein Feuerwerk.


      Am nächsten Tag schifft es. Egal, besser das als mehr als 30 Grad. Ich komme erst am späten Mittag weg und mache mich den selben Weg zurück, den ich gekommen bin, diesmal aber komplett auf eigener Achse und ohne Auto- und Bahnunterstützung. So ein bisschen Stolz hat man ja doch.
      Anmerkung: Eine schöne Runde ist es eigentlich, nach Rhein und Mosel die Kyll weiter bis Trier zu fahren. Von dort bietet sich dann der Rückweg über die Mosel oder die Saar an. Die Rhein-Ahr-Kyll-Saar-Elsaß-Rhein-Variante bin ich mal gefahren. Diesmal ließen aber die Großbaustelle bei mir zu Hause solche Schlenker nicht zu, so dass ich den schnelleren Weg über Ahr und Rhein zurück nach Hause wählen musste.

      Durch die dampfende Regenlandschaft an der Kyll entlang


      an Hillesheim vorbei


      bis die Kyll verlassen wird und wieder der Kalkeifelradweg erreicht wird.


      Ich bin klitsche-klatsche-nass, da ich aufgrund des warmen Wetters erst gar nicht die Regenklamotten angezogen habe.

      Kerpen:


      Kurz vor der Nohner Mühle hört der Regen auf. Ich halte kurz für einen Kaffe und ein Stück himmlischen Kirschkuchen.




      Unweit davon befindet sich der Wasserfall Dreimühlen, dessen stark bemooste Sinterablagerungen jedes Jahr ca. 10 cm wachsen.


      Der Weg trocknet schnell ab und die Temperaturen sind durch den fast ganztägigen Regen noch erträglich, also lasse ich jucken und schlage schließlich mein Zelt an der Ahr bei Stahlhütte auf.
      Ich habe einen Logenblick auf den Fluß.


      Lise behält die Enten fest im Blick.


      "Is was? Ich gucke doch nur ganz allgemein rein zufällig in diese Richtung!"


      "Kann dieser süße Bauch lügen? Ich würde mich niiieeee, never ever auf eine Ente stürzen. Ehrlich!"


      Schlampe!!!
      Zuletzt geändert von Chouchen; 13.08.2015, 18:38.
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      • Werner Hohn
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        • 05.08.2005
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        #23
        AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

        Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
        Sackzement! Skandal! 10 Jahre meines Lebens umsonst!
        10 Jahre! Das schaut nach einer schweren Kindheit in der Eifel aus.

        Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
        Danke, Du allwissende Müllhalde vom Mittelrhein.
        Du fährst ja vor meiner Haustür rauf und runter. Außerdem ist das WAI an der Kapelle vorbeigerollt. Hat das seitdem nicht einen leichten Heiligenschein?
        Zuletzt geändert von Werner Hohn; 13.08.2015, 20:10.
        .

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        • November
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          #24
          AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

          Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
          Oh, den Heli gibts jetzt auch in orange?!
          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          • Chouchen
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            #25
            AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

            Zitat von november Beitrag anzeigen
            Oh, den Heli gibts jetzt auch in orange?!
            Das ist sein China-Klon. Ich habe auch das Original und bin mir ziemlich sicher, dass beide vom selben Band fallen. Er ist nur nicht gelabelt und die Hülle ist etwas anders.
            "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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            • Torres
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              • 30728
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              #26
              AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

              Danke. Das Rad ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wird oben bei euch im Gängeviertel und in Kopenhagen gebaut, bzw. "geworkshoppt".
              Ne, ich meine nicht das Chassis, sondern den Aufbau, den Haasekaschte (keine Ahnung, wie man das schreibt, ist aber der treffenste Ausdruck dafür.). Diese Gesamtkonstruktion finde ich eine geniale Idee und die macht das Rad wirklich individuell. Für mich ist das Design pur.
              Oha.
              (Norddeutsche Panikattacke)

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              • ronaldo
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                Moderator
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                • 24.01.2011
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                #27
                AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                Ne, ich meine nicht das Chassis, sondern den Aufbau, den Haasekaschte (keine Ahnung, wie man das schreibt, ist aber der treffenste Ausdruck dafür.). Diese Gesamtkonstruktion finde ich eine geniale Idee und die macht das Rad wirklich individuell. Für mich ist das Design pur.

                Vielleicht darfst ja mal mitfahren, IN dem Ding, nicht auf dem Sitz...

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                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 30728
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                  Meinst nicht, das wird dann ein bisschen voll?

                  Auf wieviel Kilo ist das Gefährt eigentlich ausgelegt?
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • Chouchen
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Meinst nicht, das wird dann ein bisschen voll?

                    Auf wieviel Kilo ist das Gefährt eigentlich ausgelegt?
                    Ach, ich hatte schon einen Erwachsenen und ein Kind hinten drauf.
                    Ausgelegt ist es laut Homepage auf 120kg Ladung zusätzlich zum Fahrergewicht. Da ist also noch viel Luft nach oben.
                    "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                    • Ditschi
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                      #30
                      AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                      Schöner Bericht mit dem wohl originellsten Transportmittel. Wirst Du oft angesprochen, oder nehmen die Menschen Dich kommentarlos zur Kenntnis?
                      Ditschi

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                      • cane

                        Alter Hase
                        • 21.10.2011
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                        #31
                        AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                        Interessantes Gefährt. Kann man damit auch normale Radtouren mit 500 - 2000 Höhenmetern / Tag fahren oder ist das nur was für Bergrunter / Geradeaus und dann Abholen lassen / mit der Bahn zurück?

                        mfg
                        cane

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                        • Chouchen
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                          • 07.04.2008
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                          #32
                          AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                          MAN kann vielleicht damit 3 Zillionen hm fahren, ICH kann das nicht. Aber dafür ist das Rad auch nicht gemacht. Es ist ein Lastenrad. Ich frage auch keinen, der einen Carbonrenner fährt, wieviele Sprudelkisten er denn auf seinem Rad transportieren kann.

                          Aber selbst ich fahre damit nicht nur geradeaus oder bergab. Das würde den Nutzen dann doch etwas einschränken.


                          @ditschi: Natürlich wird man öfter drauf angesprochen als auf ein Normalrad. Da ich auch im Alltag meistens noch die Hunde nebenher laufen oder hintendrin sitzen habe, steigert das den Hinguck-Effekt. Manchmal ergeben sich daraus sehr nette Gespräche, oft wäre ich aber lieber unauffällig unterwegs und nicht als wandelnde Sehenswürdigkeit. Aber das Gegucke bin ich auch irgendwie gewöhnt. Schon beim Normaltrike mit Hunden nebendran wurde ich oft angesprochen, beim Tretroller wird sowieso geguckt. Und ich hatte als sie noch recht selten waren einen Smart, der wurde eigentlich am meisten begafft und kommentiert, meistens waren es übrigens dämlich-fiese Kommentare.
                          Mein Normaltrike und das Lastentrike sind aber irgendwie Gute-Laune-Mobile, insbesondere wenn die Hunde dabei sind. Die Leute lächeln, wenn sie uns sehen, sie entschleunigen irgendwie, winken uns rein, selbst wenn ich keine Vorfahrt habe, es wird fröhlich gewunken, der Daumen hochgereckt und überholt wird mit genügend Abstand. Davon können die meisten Radfahrer nur träumen. Mit am lustigsten war die Reaktion einer Holländerin auf dem Ahrradweg: Sie kommt uns mit einer Radlergruppe entgegen, sieht uns, fängt an zu strahlen, reisst beide Hände vom Lenker und ruft mit weit ausgebreiteten Armen in unsere Richtung: "Hallelujah!" (Ich habe versucht bei meinem Freundeskreis durchzusetzen, dass ich jetzt immer mit Hallelujah begrüßt werde, aber die Nasen weigern sich einfach.)

                          Trotz des Aufsehens das man erregt: Ich wollte nun einmal wieder aus praktischen Erwägungen ein Trike, dazu ein Liegerad. (Auf einem Aufrechtrad werde ich gesundheitsbedingt einfach nicht mehr glücklich, obwohl ich früher mein Rennrad geliebt habe und durchaus damit ordentliche Strecken gefahren bin.) Dazu sollte es dann ein Lastenrad sein, damit das Auto öfter stehen bleiben kann. Ausserdem sollte es dann noch so alltagstauglich sein, dass ich damit nicht nur kurz zum Getränkemarkt fahren kann, sondern regelmäßig damit zur Arbeit. Und Platz für die Hunde sollte sein, weil ich das Fahren mit Hundehänger nervig finde.
                          Bei diesen Vorgaben wird die Auswahl dann sehr eng, genau genommen gibt es dann gar keine Auswahl mehr. Da man das Rad ausserdem im Workshop weitestgehend selber zusammendängeln kann, machte es dann nochmal interessanter. Dazu das modulare Konzept, die Ausbaumöglichkeiten, die Reperaturfreundlichkeit…
                          Über kurz oder lang möchte ich aber noch ein schnelles, möglichst faltbares Einspurer-Liegerad haben, weil das Trike halt nicht für alles taugt: das kann kein Rad. Aber die Erwartungen die ich hatte, hat das Lastenliegetrike weitestgehend trotz ein paar kleinerer Macken erfüllt, insbesondere bleibt seitdem mein Auto deutlich öfter stehen. Und darum ging es mir hauptsächlich.
                          "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                          • cane

                            Alter Hase
                            • 21.10.2011
                            • 4401
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                            #33
                            AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                            Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                            MAN kann vielleicht damit 3 Zillionen hm fahren, ICH kann das nicht. Aber dafür ist das Rad auch nicht gemacht. Es ist ein Lastenrad. Ich frage auch keinen, der einen Carbonrenner fährt, wieviele Sprudelkisten er denn auf seinem Rad transportieren kann.

                            Aber selbst ich fahre damit nicht nur geradeaus oder bergab. Das würde den Nutzen dann doch etwas einschränken.
                            Hilft mir nicht. Kann man damit einen normalen Arbeitweg (bei mir 24km, 600hm) antreten oder ist das eher nix?

                            mfg
                            cane

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                            • Chouchen
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                              #34
                              AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                              Zitat von cane Beitrag anzeigen
                              Hilft mir nicht.
                              Shit happens.

                              Zitat von cane Beitrag anzeigen
                              Kann man damit einen normalen Arbeitweg (bei mir 24km, 600hm) antreten oder ist das eher nix?
                              Willst Du regelmäßig 4 Sprudelkästen zur Arbeit fahren oder hast Du z.B. diverse Werkzeugkoffer und Maschinen dabei?

                              Man KANN vieles, ob es individuell für jemanden SINN macht, muss derjenige selber entscheiden. (Ich persönlich würde bei einer Strecke wie der oben, die 5 Mal die Woche gefahren werden soll, einen flotten Einspurer oder bei genügend Kohle ein Velomobil wählen, kein unverkleidetes Trike, vor allen Dingen keins mit knapp 40kg Systemgewicht und recht hoher Sitzposition. Und warum das so ist, wirst Du mit ein wenig Nachdenken selber heraus finden.)

                              Man kann mein Rad z.B. auch ohne Pedelec-Antrieb ordern. Für mich macht es bei knapp 40 kg Fahrradgewicht, häufigen Zipperlein meinerseits und dem Hauptzweck des Rades Lasten zu transportieren Sinn den Antrieb zu haben und dafür nur eine 6-Gang-Kettenschaltung mit insgesamt ziemlich kleiner Entfaltung. Für andere sieht das wieder ganz anders aus. Die haben dann keinen Antrieb, aber dafür eine gute Nabenschaltung mit einer ordentlichen Spreizung drin. Das muss jeder selbst wissen.

                              Ich war auch schon mit einer Straßenmotorrad auf einer Enduro-Wettbewerbstrecke. Geht durchaus. Mit meinem Rennrad war ich auch viel im Wald unterwegs. Ging auch. Macht es Sinn das regelmäßig zu tun? Nein. Aber gut zu wissen, dass es geht.
                              "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                              • paddel
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                                • 25.04.2007
                                • 1865
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                                #35
                                AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                                Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                W.Busch

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                                • Ditschi
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                                  • 20.07.2009
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                                  #36
                                  AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                                  Hallo Chouchen, danke für Deine Erläuterung. Menschen reagieren auf Dein Gefährt , und Du siehst es als positive Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Finde ich prima. Den kleinen Smart habe ich übrigens auch ein paar Jahre gefahren, aber wohl erst zu Zeiten, als man sich an den Anblick gewöhnt hatte. Jedenfalls hat mich niemand mehr drauf angesprochen.
                                  Gruß Ditschi

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                                  • Chouchen
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                                    • 07.04.2008
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                                    #37
                                    AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                                    Am nächsten Tag geht es bei Kaiserwetter weiter an der Ahr entlang bis nach Koblenz am Rhein. Da ich jetzt keinen Zeitdruck durch die zu erreichende Feier mehr habe, habe ich etwas mehr Augen für das was rechts und links liegt.
                                    Die Ahr ist bedingt durch das enge Flußtal in dem sich die Bahn drängen und die Bundesstraße, auf der die halbe Eifel Richtung Bonn und Rhein pendelt, relativ laut, aber auch wunderschön. Für meinen Geschmack fast zu lieblich, ich habe oft den unwirklichen Eindruck durch eine Eisenbahnmodelllandschaft zu fahren.










                                    Erschreckend ist, dass einige der Orte entlang der Strecke trotz regen Touristenaufkommens (die Ahr ist wie die ganze Eifel fest in niederländischer Hand) recht tot zu sein scheinen. Viele Läden stehen leer, Gastwirtschaften haben dicht, Dörfer verkommen zu reinen Durchgangsorten. Die ältere Verwandtschaft ist entsetzt, als ich davon erzähle. Sie meinen früher wäre man an die Ahr gefahren wenn man Einkaufen und was erleben wollte.
                                    Es ist wirklich schade, es gibt so schöne Orte an der Ahr mit traumhaften Häuschen.
                                    So richtig lebendig erscheinen mir (neben einigen Weinbaugemeinden) fast nur noch Ahrweiler und Bad Neuenahr. Bad Neuenahr ist mir aber zu morbid-schick, dort passt man anscheinend nur als braungedörrte, reiche Witwe hin. Durch Ahrweiler hingegen latsche ich kurz durch:






                                    Eigentlich schön, uneigentlich aber zu viel aufpolierte, antiseptische Fachwerkromantik für meinen Geschmack. Naja, vielleicht bin ich an dem Tag auch einfach nur defätistisch drauf.

                                    Es wird an dem Tag gut über 30 Grad warm, aber der Weg führt oft unter schattigen Bäumen durch.


                                    Die Felsformationen an der Ahr sind schon spannend:



                                    Schließlich erreiche ich wieder den Rheinradweg:


                                    In meine Richtung fährt kaum ein Radfahrer, die meisten (und das sind nicht wenige) fahren flussabwärts Richtung Nordsee. Die Hunde bleiben weitestgehend hinten in ihrer Box, weil es für sie einfach zu heiß zum Laufen ist. Das Thermometer geht Richtung 38 Grad, aber erstaunlicherweise ist es selbst für mich als Kälteliebhaber erträglich. Es ist nicht schwül und der ständiger leichte Gegenwind kühlt etwas. So lange ich fahre, ist alles in Ordnung, erst beim Absteigen wird es fies. Ich hole mir allerdings auch einen sehr sehenswerten Sonnenbrand im Dekolleté. Ich habe mich nicht eingecrèmt, da ich kaum zu Sonnenbrand neige und ausserdem durch das viele Draußensein mit den Stinktieren schon ordentlich vorgebräunt bin, aber 2,5 Tage am Wasser entlang immer Richtung Süden Fahren, verlangt dann doch seinen Tribut. (Momentan häute ich mich wie eine Eidechse.)
                                    Der Rheinradweg ist eigentlich sehr gut mit jedem Rad fahrbar, die vielen kleinen Bodenwellen besonders in den gepflasterten Passagen nerven mit dem breiten, ungefederten Dreispurer aber schon. Ich muss z.T. doch ordentlich das Tempo zurücknehmen, damit die Hunde hinten drin nicht seekrank werden.


                                    Ab Andernach bis hinter Koblenz ist der Weg oft nicht unbedingt der Knüller: verbaut, industriereich, aber das ist nun einmal nicht zu vermeiden.


                                    Aber ein netter Biergarten zur Rast findet sich trotzdem:


                                    Der Campingplatz in Koblenz hat eine gute Lage direkt gegenüber dem Dt. Eck und der Festung Ehrenbreitstein. Im Vordergrund die Mosel, die am linken Bildrand in den Rhein mündet:


                                    Es ist Donnerstag und da am Wochenende "Rhein in Flammen" ist, ist der Platz knackevoll. Dazu bezahle ich für einen winzigen, staubigen Stellplatz ohne ein Hälmchen Gras satte 23 € für eine Nacht. Links und rechts in einem Meter Entfernung stehen die nächsten Zelte. Die Zelt"wiese" liegt sozusagen am Katzentisch des Areals.
                                    Auch wenn die Lage des Zeltplatzes gut ist, wenn man die Stadt besichtigen will und die Sanitäranlagen neu und wirklich gut sind, komme ich über die 23 € für dieses staubige Stellplätzchen ja fast nicht drüber. Zum Vergleich: Einen Tag später bezahle ich rheinabwärts in Trechtingshausen 8 €. Die anderen Zeltplätze auf der Fahrt lagen ca. zwischen 10 und 15 €.
                                    Naja, wat mut, dat mut, eine Alternative gibt es hier nicht. Und die internationale Ansammlung der anderen Rheinradweg-Radler auf engem Raum ist schon interessant. (Auf den anderen Zeltplätzen war ich oft der einzige Zelter verloren zwischen lauter Wohnwagen.)
                                    "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                                    • Chouchen
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                                      #38
                                      AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                                      Butter bei de Fisch und Endspurt:

                                      Der nächste Tag verspricht noch einmal heißer zu werden. Ich nehme mir darum vor früh los zu fahren, irgendwie wird es dann aber doch wieder 9 Uhr.

                                      Raus aus Koblenz an sehenswerten Villen und am aufgehübschten Rheinufer vorbei:


                                      Dass ich weitestgehend gegen die Sonne fahre, ist nicht nur für mein Dekolleté sondern auch für die Bilder Gift.


                                      Musste ich am Regentag in der Eifel aufpassen nicht laufend Weinbergschnecken zu überfahren, sind es hier die Eidechsen, die sich einem alle Nase lang todesmutig in den Weg werfen.

                                      Ab Koblenz beginnt der Mittelrhein und es burgt wie blöde. Mindestens eine Burg ist immer im Blick, oft auch mehrere. Ab hier mischen sich die vielen Holländer mit Amerikanern, Japanern und Chinesen auf Burgen-Watching-Tour. Die Läden in den Orten am Weg sind darauf eingerichtet: Es gibt Kuckucksuhren, überteuerten Rheinwein, Christbaumschmuck, Schweizer Messer, Lederhosen und Dirndl zu kaufen: also alles das was sich wohl der weitgereiste Tourist als "typisch deutsch" vorstellt.









                                      Die Loreley, an der sich der Rhein sichtbar verengt:


                                      Auf der Freilichtbühne oben findet gerade ein Rockfestival statt; das ganze Tal dröhnt.

                                      Der Rhein hat Niedrigwasser, einige Anlegestellen können von den Schiffslinien deswegen schon nicht mehr bedient werden.


                                      Kaub:


                                      Blick vom Campingplatz in Trechtingshausen hoch zur Burg:


                                      Da es noch recht früh am Tag ist überlege ich noch kurz ob ich nicht doch die restlichen knapp 40 km nach Hause fahren soll. Aber es ist eindeutig zu heiß, der Platz der direkt am Rhein liegt lacht mich an. Ich baue auf, hüpfe in den Strom und lasse den Tag bei einer bombigen und preiswerten Weinschorle, viel Lesen und Klönen mit den niederländischen Nachbarn gemütlich ausklingen.

                                      Am nächsten Tag dann das letzte kurze Stück.


                                      An der Nahe-Mündung in Bingen:


                                      Niedrigwasser. Wer genau guckt, kann drei Graureiher entdecken.


                                      Oft geht es hinter dem Deich entlang.


                                      In Heidenfahrt an einem meiner Lieblingsstrände mache ich eine späte Frühstück- oder frühe Mittagsrast, treffe mich mit einer Freundin und wir essen ein Häppchen.



                                      Es geht noch ein wenig am Rhein entlang und dann vglw. steil hoch in "meinen" Wald.

                                      Er hier begrüßt mich am Waldrand:


                                      Und ein paar schattige Minuten später bin ich wieder zu Hause


                                      wo mich ein mit Kisten vollgestelltes Hexenhaus, eine leergeräumte Küche und ein laufender Bautrockner erwarten. Juchheirassa.

                                      Fazit:
                                      Die Hunde waren einfach nur der Hammer. Brav und mit Spaß am und im Rad, entspannt in den Gaststätten, friedlich auf den Campingplätzen und nachts still. Ich habe richtig Lust gleich wieder loszuziehen. Bei Abfahrt hatte ich noch Zweifel, ob ich den Hunden mit der Tour einen Gefallen tue. Die kurze Tour im Hundehänger letzten Herbst fanden sie auf jeden Fall doof. Aber die Freude, mit der sie von selber ins Rad springen oder das begeisterte Rumgehüpfe, das Lise zeigt, wenn ich ihr fürs Rad rerservierte Geschirr raushole zeigt mir, dass es diesmal für die Tölen trotz der Hitze eine richtig gute Sache war.
                                      Der Weg ist insbesondere für Familien mit Kindern sehr gut geeignet (event. mit der beschriebenen Schleife über Kyll und Mosel): Es gibt viel zu sehen und zu besichtigen, Campingplätze gibt es ausreichend (an der Kyll ist es allerdings recht dünn), die Wegführung ist in großen Teilen auf einer eigenen Trasse, man kann problemlos Lebensmittel nachkaufen und findet viele Einkehrmöglichkeiten. Fast auf der kompletten Strecke verläuft parallel eine Bahnstrecke mit Regionalzügen, die auf die Radmitnahme eingestellt sind, so dass man auch abkürzen kann.
                                      Für Leute die möglichst viele Kilometer am Tag abreissen wollen ist IMO der Rheinradweg nichts, zumindest nicht in den Sommerferien. Dafür sind dann doch zu viele Leute unterwegs und an manchen Stellen wird er auch recht eng.
                                      Die Campingplätze waren überall recht voll, ganz besonders an der oberen Ahr und am Rhein. Auf zwei Plätzen bekam ich den allerletzten freien Platz. Vor sieben Jahren war ich auch schon in den Sommerferien unterwegs, da war aber deutlich weniger los. Ob die Frequentierung der Zeltplätze insgesamt zugenommen hat oder ob es am Bombenwetter und dem bevorstehenden "Rhein in Flammen" lag und es eine Woche früher oder später leerer gewesen wäre, kann ich nicht sagen.
                                      Leute, die möglichst wenig Trubel haben wollen, sollten sich aber eher in die Eifel, als an Rhein (oder Mosel) verziehen.

                                      Für die Radtourenplanung in Rheinland-Pfalz ist der Tourenplaner auf www.radwanderland.de richtig brauchbar.
                                      Zuletzt geändert von Chouchen; 15.08.2015, 14:49. Grund: Ergänzung
                                      "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                                      • Rattus
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                                        • 15.09.2011
                                        • 5177
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                                        #39
                                        AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                                        Klasse Bericht, danke

                                        Einige Wege bin ich schon gegangen/gefahren.
                                        Ab Koblenz beginnt der Mittelrhein und es burgt wie blöde.
                                        Ja, der Rhein hat was, aber bei mir isses nie ganz ungeteilt. Liegt wohl an den ganzen zutreffenden Klischees und komischen Kindheitserinnerungen (war mal Geld da, wurde eine Rheintour gemacht mit unvermeidlichem anschließendem Familienknatsch) Tolle Gefährten, dein Rudel
                                        Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                                          #40
                                          AW: [DE] Ja, mir san mit'm Rudel da - Mit Trike und Hunden an Rhein, Ahr und Kyl

                                          Zitat von Rattus Beitrag anzeigen
                                          Klasse Bericht, danke

                                          Einige Wege bin ich schon gegangen/gefahren. Ja, der Rhein hat was, aber bei mir isses nie ganz ungeteilt. Liegt wohl an den ganzen zutreffenden Klischees und komischen Kindheitserinnerungen (war mal Geld da, wurde eine Rheintour gemacht mit unvermeidlichem anschließendem Familienknatsch) Tolle Gefährten, dein Rudel

                                          Danke.
                                          Ja, die gemischten Gefühle kann ich nachvollziehen. Ich hatte auch irre viele Familien-Cliquen-Jugendfreizeiten-Flashbacks, sowohl positive als auch negative. Dazu bin ich lange brav jedes Wochenende am Mittelrhein entlang mit der Bahn in die Eifel gedampft.
                                          "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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