Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
aufgrund dieser Diskussion ( https://www.outdoorseiten.net/forum/...89#post1410789 ) habe ich überlegt, was mich damals bewogen hat, mit dem Rundwanderweg ;) um Berlin herum zu beginnen.
eigentlich gab es 2 oder besser 3 Gründe dafür, die da wären:
- gute Erreichbarkeit vieler Start- bzw Endpunkte, was eine Wanderung in einem erträglichen Zeitfenster ermöglichte, mich damals länger aus der Familie auszuklinken ging definitiv nicht
- durchaus die Kosten, weiter weg fahren ist schlicht teuerer, als wenn ich mit zwei Tickets ABC in Berlin und Umland unterwegs sein konnte, finanziell war es sehr eng damals
- gute und schöne Erinnerungen an einige Wanderungen in Brandenburg, ich habe einige Jahre nach der Wende im Kreis OHV gelebt und wusste, dass es schöne Teilstücke gibt.
Vor allem ist der Rundwanderweg ja nicht direkt neu angelegt worden, es sind überwiegend alte Spazier- und Wanderwege, die die Einheimischen auch heute noch gehen. Wenn man etwas darauf achtet, nicht gerade zu bestimmten Zeiten irgendwo lang zu tappern, dann kann das sehr schön sein. Ich habe aber nicht den ehrgeiz die Etappen alle zu laufen, schaun mer mal, obh ich da weiter mache irgendwann.
Warum der gemeine Berliner lieber im Umland bleibt und nicht wirklich sich hinaus ins Brandenburgische wagt, das verstehe ich allerdings auch nicht.
Brandenburg ist wirklich sehr schön und ich habe mich dort heimischer gefühlt als jemals in Berlin.
damit Igels Prognose von den 10 Wanderberichten wirklich eines Tages mal stimmt, bin ich so feist und stelle etwas über meine Wanderetappen ein, die ich bisher gelaufen habe.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im Jahr 2011 hatte ich beschlossen, eine Wanderung um Berlin herum zu machen und zwar die 66-Seen-Wanderung.
Eigentlich wollte ich im März starten, da sich mein Frühlingsurlaub zerschlagen hatte, aber aus gegebenem Anlass beschloss ich bereits im Februar Teilstrecken zu wandern.
Das erste Stück sollte von Birkenwerder nach Wensickendorf führen, am Montag den 14. Februar wollte ich beginnen.
Es lief aber von Beginn an alles schief, um 5 vor 2 war ich erst am Sbahnhof, von wo ich etwa 50 Minuten noch unterwegs sein würde.

Die Bahn ist zwar schon angekündigt, aber ich schaffe es noch mir den Luxus zu gönnen und mir einen Becher Cappuchino (nicht mit Pulver sondern richtig aufgeschäumter Milch) oben auf dem Bahnsteig zu besorgen, bevor ich in die Bahn einsteige.
Ich finde gleich einen guten Sitzplatz, schlürfe meinen Cappu und merkte, wie ich mich ganz allmählich entspanne.
Es war ein recht anstrengender Vormittag gewesen.
Umsteigen muss ich nicht mehr, sondern kann ganz gemütlich Löcher in die Luft gucken. Viertel vor drei erreiche ich Birkenwerder.

Auf der Brücke über den Gleisen stehend, überlege ich, was ich denn nun wirklich machen soll. Richtung Hennigsdorf gehen oder doch Richtung Briese und dann weiter Richtung Osten. Mir ist klar, dass irgendwann die Dämmerung hereinbrechen wird und ich nicht so wirklich viel Zeit habe. Dann sehe ich ein Wanderzeichen des 66-Seen-Weges und gehe diesem einfach nach. Es führt an den Gleisen Richtung Borgsdorf. An einer kleinen Fußgängerbrücke quere ich die Gleise nach rechts (Ausschilderung gibt in keine Richtung), aber ich kenne ja den Weg nach Briese, einem kleinen Ortsteil von Birkenwerder mitten im Wald. Dort gibt es ein Naturlehrkabinett (an dessen Erstellung vor zig Jahren meine Tochter beteiligt war).


Es gibt dort einen Zugang zu einem schönen Weg an der Briese entlang. Diese Strecke bin ich abschnittsweise früher sehr oft gegangen. Es sieht alles tot und wenig fühlingshaft aus (jaja, ich weiß es ist noch nicht Frühling), aber der Blick aufs Wasser ist immer schön. An einer Stelle, direkt vor der kleinen Brücke ist das Flüsschen durch Äste und Baumstämme, die ineinander geschoben sind, aufgestaut, so versucht man in jedem Frühfrühjahr die Briese etwas aufzustauen, damit die Wiesen und Ufer überflutet werden. Dadurch entsteht ein Biotop, in welchem in jedem Frühjahr seltene Orchideen und andere Wasserpflanzen wachsen und gedeiehen, es brüten hier auch seltene Vögel, z.B. der Eisvogel.



Während ich an diesem doch recht kalten Tag am Ufer des Flüsschen entlang gehe, mache ich mir zu Beginn einen Rückkehrort aus, wo ich ggf umkehren bzw in einen anderen Ort gehen kann, der eine SBahnanbindung hat. Als ich jedoch dort ankomme, bin ich so in Gedanken, dass ich einfach weiter gehe.



Als ich das eine Weile später feststelle, finde ich es blöd wieder umzukehren, ich werde die längere Strecke schon schaffen. Ich überquere die erste größere Straße, ich weiß nicht warum, aber ich verwechsele sie mit einer anderen, die eigentlich erst 2-3 km später zu queren gewesen ist.


Es gib hier mehrere Bächlein, alle wunderschön anzusehen und ich setze mich auf einen dicken Baumstamm an einem der noch vereisten Wasserrinnsale.

Es ist friedlich hier, still, ich denke immer noch nach, nicht gezielt, sondern eher so, als ob die Gedanken durch meinen Kopf purzeln würden. Als ich so um mich schaue, denke ich: ja, schön ist es hier. Und kalt und äh, ist ein bisserl viel Dämmerung, die herauf gezogen ist, vielleicht sollte ich doch mal weitergehen. Am liebsten würde ich hier bleiben, aber ohne Schlafsack bei Minusgraden im Wald zu nächtigen, ist nicht wirklich gesund. Von vernünftig mal ganz zu schweigen. Es kostet mich tatsächlich Mühe wieder aufzustehen. Am besten ist es wohl zur Straße zurück zu gehen, denn hier wird man in einer Viertelstunde nicht mehr viel sehen können. Ich weiß ja in etwa die Richtung und bald schon kann ich die Autos hören. Es ist noch nicht stockduster, aber viel fehlt nicht mehr. Da ich glaubte, das sei schon die richtige (also die zweite Straße), die nach Wdorf führen muss, gehe ich relativ schnell und zielstrebig in die “richtige” Richtung. die Straße führt durch den hohen Wald, mit je einem Fahrstreifen in jede Richtung, aber ohne Seitenstreifen, nur ein schmaler Stück Waldboden ist an der Seite. Sehr befahren ist sie eigentlich nicht, vor allem, wenn man das mit Berliner Maßstäben sieht, aber es kommen doch schon etliche Autos immer wieder vorbei. Ich wundere mich, weil SO lang kann die Strecke doch gar nciht nach Wdorf sein und in mir keimte der Gedanke auf, dass ich mich wohl etwas verlaufen habe. Waaah, tolles Gefühl im inzwischen richtig Dunklen irgendwohin zu gehen, wobei ich nicht weiß, wohin genau bzw, ob es da überhaupt eine Möglichkeit mit öffentl. Verkehrsmittel fort zu kommen. Es wird ja auch imemr später. Auf dieser Straße laufe ich bestimmt 6 Kilometer. Plötzlich hält neben mir ein Auto an, ein freundliches Männergesicht schaue mich an und fragt, ob er mich mitnehmen solle. Er habe mich vorhin schonmal aus der Gegenrichtung gesehen und wäre nun auf dem Heimweg. Wo ich denn hin wolle. aber erst solle ich mal einsteigen. Da es inzwischen auch mehr als schattig ist, danke ich dem freundlichen Mann und klettere in den Lieferwagen. Tja ich bin wirklich falsch, nach Wdorf könne er mich nicht bringen, aber nach Lehnitz. Beinahe hätte ich gelacht, weil Lehnitz genau eine Sbahnhaltestelle nördlich von dem Ort liegt, wo ich ja einige Jahre gewohnt habe. Er fände das ganz schön mutig von mir, mitten im dunklen durch den Wald zu laufen. Nachdem ich kurz erzählt habe, woher und wohin, sind wir schon am Sbahnhof und 5 Minuten sitze ich in der warmen Bahn und fahre wieder nach Berlin.
So richtig intelligent war das nicht, muss ich selbstkritisch zugeben, deshalb wiederhole ich später die Strecke auch noch einmal zu einem anderen Zeitpunkt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
im Jahre 2012:
ein ganzes Jahr später gibt es dann den zweiten 'Versuch einer
Wanderung an der

Obwohl ich ja bereits vorher ein Stückerl Ubahn fahre, beginnt für mich die richtige Anreise immer erst auf dem Bahnsteig der

an der Yorkstraße und da ich meist ein paar Minuten einplane, kann ich den wirklich leckeren Milchkaffee genießen und ein Schokocoirssant essen.

Danach spaziere ich etwas über den Bahnsteig, es ist verdammt kalt, heute Morgen waren es - 16 und es ist bestimmt noch nicht viel wärmer geworden.
Die Kälte zaubert aber einige Bilder - wie für mich gemacht - hervor. Sieht das nicht schön aus?




Ich komme in Birkenwerder an und sehe, dass sich da einige ältliche Wandervögel sammeln, die gleich in entsprechender Ausstattung mit Wanderstock etc. los wollen. Was heißt einige, es scheinen die reinsten Massen zu werden und ich wühle mich schnell hindurch, hinterher wollen die noch in die gleiche Richtung und ich kann ihren interessanten Gesprächen bis lauschen. Nix wie weg.
Von der Straße aus fotografiere ich schnell den Bahnhof und einige verlassenen Gebäude


links mein Weg zur Brücke über die Gleise



Ich drehe mich um, sehe aber zum Glück niemanden von der Wandermeute, also kann ich gemächlich durch die Gegend schlendern. Ich komme am Boddensee vorbei und der gleichnamigen Gaststätte, die gerade frisch renoviert wird. Offensichtlich wird hier wieder neu eröffnet. Und da ist ja auch schon der blaue Punkt, das Wanderwegzeichen.


Am Boddensee vorbei gelange ich durch sonst sumpfiges Gelände, über das ein Bohlensteg geht weiter. Jetzt ist natürlich alles hart gefroren.


An giftigen Pilzen vorbei gelange ich zur Fußgängerbrücke über die Autobahn, die zu einem kleinen Rest von Birkenwerder und weiter nach Borgsdorf führt.

die Fußgängerbrücke zur anderen Seite


Ich bin schon auf der anderen Seite, als mir ein mittelalter Typ mit Pferdeschwanz begegnet, neben ihm hoppst seine kleine Tochter und zu meinem Erstaunen ein kleines pechschwarzes Zicklein. Ein großer Flauschhund bewacht alle, damit es mit rechten Dingen zugeht. Wir grüßen uns freundlich und nach ein paar Schritten drehe ich mich um und mache ein entferntes Foto von dieser so erfreulichen kleinen Truppe.

Frost zaubert die spannensten Details.

Diesen Weg bin ich früher oft von Birkenwerder nach Borfsdorf gegangen, es ist schon ein bisserl komisch, diesen Erinnerungen nachzuhängen, die aufkommen.

Hier sind meine Kinder oft mit mir oder dem Nachbaropa und den Jungs zum Plantschen gegangen. Wenn es so richtig heiß war im Sommer gab es für sie nichts schöneres.


weiter geht es auf dem schmalen Pfad, den ich so gut kenne.

dieser Bohlenweg führt von der Borgsdorfer Seite herüber zum Briesee, aber ich bleibe auf meiner seite und laufe weiter.


und gelange zum Briesesee, hier haben wir oft Rast bei Wanderungen gemacht und die Füße im See gekühlt. Heute ist es jedoch meinen Füßen nicht warm genug. ;)

auch ihnen ist sicherlich etwas kalt



weiter geht es am Uferweg an der Briese entlang


An dieser Brücke (auch hier ist ein beliebter Plantsch/Badeplatz von uns geewesen) treffe ich auf drei alte Damen, im Gegensatz zu mir sind sie es sichtlich auch, ich unterhalte mich mit ihnen über das Tierleben hier.


Blick von der Brücke




es ist ganz schön kalt, aber um den Kopf und an den Füßen bin ich warm verpackt, ich friere nur an den Oberschenkeln und reibe sie ab und an, da ich keine dickere Hose als meine normale Jeans habe, die ich auch im Sommer trage, bekomme ich sie aber nicht richtig warm. Aber solche Anblicke lassen mich die Kälte vergessen.




an der Hubertusbrücke mache ich an der Rasthütte eine kleine Pause mit Tee und Börek.

und weiter geht es. Es ist mir zwar dank Tee nicht zu kalt, hier zu stehen, aber mich drängt es weiter.



Ich kann mich gar nicht satt sehen an den Verbindungen, die Wasser, Wald und Eiseskälte hervorbringen.
[
An der Schlagbaumbrücke (da muss ich noch nach dem genauen Namen guggn, ich vergess den immer!) schaue ich noch einmal in die Richtung, aus welcher ich gekommen bin und überquere die Landstraße

und auf der anderen Seite ein weiter Blick ins Briesetal hinein, wo ich nun weiterlaufen werde. Ich kann mich nur nicht entscheiden, ob ich links oder rechts des Flüsschen laufen soll, aber links die Strecke kenne ich bereits, mache ich mich also auf die rechte Seite zu erkunden. Es muss eine Entscheidung gefällt werden, weil nun für längere Zeit keine Möglichkeit besteht die Briese zu queren, ich weiß aber nicht ob der Wanderweg nun rechts oder links weiterführt. Rechts geht es auf jeden Fall nach Zühlsdorf.



[
Da es nun häufiger vom Weg fortführende kleine Wege gibt, entscheide ich spontan, wo ich nun lang wandere. Dabei so spontan auch wieder nicht, ich gehe schon in etwa in die Himmelsrichtung (also nach Osten) wo Zühlsdorf liegen müsste. An einer Waldwegkreuzung begegne ich mitten aus dem Off einem älteren Ehepaar, die jedoch nur wenige Worte Deutsch sprechen. Sehr freundlich bemühen sie sich, mir zu erklären, wie ich zum Bahnhof komme. "Sie gehen gerade aus (das verstehe ich mehr durch zeigen als Worte) und wenn Mühlenstraße kommt, dann Sie richtig, nochmal fragen" ok, ich werde mich also auf die Suche nach einer Mühlenstraße und daran liegenden Mühle machen. Ich bedanke mich und als ich in den richtigen Weg einbiege, sie schauen hinter mir her, drehe ich mich noch einmal um und winke ihnen zu.
Also auf nach Zühlsdorf. Interessehalber will ich mal schauen, wie spät es ist und entdecke, dass ich mein handy offensichtlich auf dem Küchentisch habe liegen gelassen. Na, wie Klasse. Ich Eumel ich.
Dann erreiche ich um eine mir nicht bekannte Zeit ;) die Försterei in Zühlsdorf und weiß, ich bin schonmal teilweise richtig.

Ich überquere das Sträßchen und gehe eine namenlose Sandstraße weiter gerade aus, die Briese begleitet mich weiter. Wenn es eine Mühle gibt, wird diese bestimmt an der Briese liegen, das passt schon, denke ich mir.

Leider verliere ich dann die Sicht auf das Flüsschen, weil der Weg inzwschen durch bebautes Gebiet führte. Zdorf ist eines der typischen, sehr langgestreckten Dörfer in Brandenburg (ich liebe das in Brandenburg). Da es einige abzweigende Sandwege gibt, frage ich dann ein älteres Ehepaar mit Sohn, welcher zum Bahnhof führen würde. Der Sohn (etwa 50 und schickimicki in Outdoorüberlebensjacke gekleidet) erklärt, das wäre noch ganz schön weit weg. Der Vater möchte lieber wissen, woher ich denn heute käme. Als ich erzähle, ich sei von Birkenwerder herüber gekommen, meint er zu seinem Sohn: "Da macht ihr der Weg zum Bahnhof auch nichts." Die Mutter (ganz Frau und deswegen praktisch veranlagt) erklärt mir den Weg. Innerlich grinsend, bedanke ich mich und laufe weiter in den Ort hinein.
Als ich erst an dieses

und dann an jenes Schild komme, weiß ich das ich richtig bin.

Ich komme zr Haptstraße und gehe automatisch in Richtung Kirche, bis ich mir überlege, dass die Bahnhöfe hier doch meist nicht direkt im Ort sind.

Ich frage deswegen ein Paar, das an mir vorbeigeht, wie ich zum Bahnhof komme.
Der Mann weist natürlich in die Gegenrichtung, weg von der Kirche und seine Frau gibt mir den Rat, mich zu beeilen, dann würde ich die nächste Bahn noch bekommen. Na gut. also Hände in die Füße und los. All die Mühe nur um die einmal stündlich fahrende Bahn einfahren und abfahren zu sehen. wwwäääh.
der Zühlsdorfer Bahnhof


der Zug in die Gegenrichtung

ich mache zuerst Teepause

Es hat bgonnen zu schneien, erst ein wenig und dann heftiger

Ich laufe den Bahnsteig rauf und runter und beschäftige mich damit, Schneefotos zu machen.


also fit sehe ich gerade wirklich nicht aus! Vielleicht sollte ich doch weniger Überstunden machen und dafür mehr für mich?

Inzwischen ist der blaue Himmel verschwunden und die Sonne nur noch eine Erinnerung hinter den Wolken.




byebye Zühlsdorf - war schön mit dir

der weitere Teil ist erst zur Hälfte geschrieben, mal schauen, wann ich dazu komme, ihn einzustellen. Ich hoffe, es ist interessant für euch.
eigentlich gab es 2 oder besser 3 Gründe dafür, die da wären:
- gute Erreichbarkeit vieler Start- bzw Endpunkte, was eine Wanderung in einem erträglichen Zeitfenster ermöglichte, mich damals länger aus der Familie auszuklinken ging definitiv nicht
- durchaus die Kosten, weiter weg fahren ist schlicht teuerer, als wenn ich mit zwei Tickets ABC in Berlin und Umland unterwegs sein konnte, finanziell war es sehr eng damals
- gute und schöne Erinnerungen an einige Wanderungen in Brandenburg, ich habe einige Jahre nach der Wende im Kreis OHV gelebt und wusste, dass es schöne Teilstücke gibt.
Vor allem ist der Rundwanderweg ja nicht direkt neu angelegt worden, es sind überwiegend alte Spazier- und Wanderwege, die die Einheimischen auch heute noch gehen. Wenn man etwas darauf achtet, nicht gerade zu bestimmten Zeiten irgendwo lang zu tappern, dann kann das sehr schön sein. Ich habe aber nicht den ehrgeiz die Etappen alle zu laufen, schaun mer mal, obh ich da weiter mache irgendwann.
Warum der gemeine Berliner lieber im Umland bleibt und nicht wirklich sich hinaus ins Brandenburgische wagt, das verstehe ich allerdings auch nicht.

Brandenburg ist wirklich sehr schön und ich habe mich dort heimischer gefühlt als jemals in Berlin.
damit Igels Prognose von den 10 Wanderberichten wirklich eines Tages mal stimmt, bin ich so feist und stelle etwas über meine Wanderetappen ein, die ich bisher gelaufen habe.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im Jahr 2011 hatte ich beschlossen, eine Wanderung um Berlin herum zu machen und zwar die 66-Seen-Wanderung.
Eigentlich wollte ich im März starten, da sich mein Frühlingsurlaub zerschlagen hatte, aber aus gegebenem Anlass beschloss ich bereits im Februar Teilstrecken zu wandern.
Das erste Stück sollte von Birkenwerder nach Wensickendorf führen, am Montag den 14. Februar wollte ich beginnen.
Es lief aber von Beginn an alles schief, um 5 vor 2 war ich erst am Sbahnhof, von wo ich etwa 50 Minuten noch unterwegs sein würde.

Die Bahn ist zwar schon angekündigt, aber ich schaffe es noch mir den Luxus zu gönnen und mir einen Becher Cappuchino (nicht mit Pulver sondern richtig aufgeschäumter Milch) oben auf dem Bahnsteig zu besorgen, bevor ich in die Bahn einsteige.
Ich finde gleich einen guten Sitzplatz, schlürfe meinen Cappu und merkte, wie ich mich ganz allmählich entspanne.
Es war ein recht anstrengender Vormittag gewesen.
Umsteigen muss ich nicht mehr, sondern kann ganz gemütlich Löcher in die Luft gucken. Viertel vor drei erreiche ich Birkenwerder.

Auf der Brücke über den Gleisen stehend, überlege ich, was ich denn nun wirklich machen soll. Richtung Hennigsdorf gehen oder doch Richtung Briese und dann weiter Richtung Osten. Mir ist klar, dass irgendwann die Dämmerung hereinbrechen wird und ich nicht so wirklich viel Zeit habe. Dann sehe ich ein Wanderzeichen des 66-Seen-Weges und gehe diesem einfach nach. Es führt an den Gleisen Richtung Borgsdorf. An einer kleinen Fußgängerbrücke quere ich die Gleise nach rechts (Ausschilderung gibt in keine Richtung), aber ich kenne ja den Weg nach Briese, einem kleinen Ortsteil von Birkenwerder mitten im Wald. Dort gibt es ein Naturlehrkabinett (an dessen Erstellung vor zig Jahren meine Tochter beteiligt war).


Es gibt dort einen Zugang zu einem schönen Weg an der Briese entlang. Diese Strecke bin ich abschnittsweise früher sehr oft gegangen. Es sieht alles tot und wenig fühlingshaft aus (jaja, ich weiß es ist noch nicht Frühling), aber der Blick aufs Wasser ist immer schön. An einer Stelle, direkt vor der kleinen Brücke ist das Flüsschen durch Äste und Baumstämme, die ineinander geschoben sind, aufgestaut, so versucht man in jedem Frühfrühjahr die Briese etwas aufzustauen, damit die Wiesen und Ufer überflutet werden. Dadurch entsteht ein Biotop, in welchem in jedem Frühjahr seltene Orchideen und andere Wasserpflanzen wachsen und gedeiehen, es brüten hier auch seltene Vögel, z.B. der Eisvogel.



Während ich an diesem doch recht kalten Tag am Ufer des Flüsschen entlang gehe, mache ich mir zu Beginn einen Rückkehrort aus, wo ich ggf umkehren bzw in einen anderen Ort gehen kann, der eine SBahnanbindung hat. Als ich jedoch dort ankomme, bin ich so in Gedanken, dass ich einfach weiter gehe.



Als ich das eine Weile später feststelle, finde ich es blöd wieder umzukehren, ich werde die längere Strecke schon schaffen. Ich überquere die erste größere Straße, ich weiß nicht warum, aber ich verwechsele sie mit einer anderen, die eigentlich erst 2-3 km später zu queren gewesen ist.


Es gib hier mehrere Bächlein, alle wunderschön anzusehen und ich setze mich auf einen dicken Baumstamm an einem der noch vereisten Wasserrinnsale.

Es ist friedlich hier, still, ich denke immer noch nach, nicht gezielt, sondern eher so, als ob die Gedanken durch meinen Kopf purzeln würden. Als ich so um mich schaue, denke ich: ja, schön ist es hier. Und kalt und äh, ist ein bisserl viel Dämmerung, die herauf gezogen ist, vielleicht sollte ich doch mal weitergehen. Am liebsten würde ich hier bleiben, aber ohne Schlafsack bei Minusgraden im Wald zu nächtigen, ist nicht wirklich gesund. Von vernünftig mal ganz zu schweigen. Es kostet mich tatsächlich Mühe wieder aufzustehen. Am besten ist es wohl zur Straße zurück zu gehen, denn hier wird man in einer Viertelstunde nicht mehr viel sehen können. Ich weiß ja in etwa die Richtung und bald schon kann ich die Autos hören. Es ist noch nicht stockduster, aber viel fehlt nicht mehr. Da ich glaubte, das sei schon die richtige (also die zweite Straße), die nach Wdorf führen muss, gehe ich relativ schnell und zielstrebig in die “richtige” Richtung. die Straße führt durch den hohen Wald, mit je einem Fahrstreifen in jede Richtung, aber ohne Seitenstreifen, nur ein schmaler Stück Waldboden ist an der Seite. Sehr befahren ist sie eigentlich nicht, vor allem, wenn man das mit Berliner Maßstäben sieht, aber es kommen doch schon etliche Autos immer wieder vorbei. Ich wundere mich, weil SO lang kann die Strecke doch gar nciht nach Wdorf sein und in mir keimte der Gedanke auf, dass ich mich wohl etwas verlaufen habe. Waaah, tolles Gefühl im inzwischen richtig Dunklen irgendwohin zu gehen, wobei ich nicht weiß, wohin genau bzw, ob es da überhaupt eine Möglichkeit mit öffentl. Verkehrsmittel fort zu kommen. Es wird ja auch imemr später. Auf dieser Straße laufe ich bestimmt 6 Kilometer. Plötzlich hält neben mir ein Auto an, ein freundliches Männergesicht schaue mich an und fragt, ob er mich mitnehmen solle. Er habe mich vorhin schonmal aus der Gegenrichtung gesehen und wäre nun auf dem Heimweg. Wo ich denn hin wolle. aber erst solle ich mal einsteigen. Da es inzwischen auch mehr als schattig ist, danke ich dem freundlichen Mann und klettere in den Lieferwagen. Tja ich bin wirklich falsch, nach Wdorf könne er mich nicht bringen, aber nach Lehnitz. Beinahe hätte ich gelacht, weil Lehnitz genau eine Sbahnhaltestelle nördlich von dem Ort liegt, wo ich ja einige Jahre gewohnt habe. Er fände das ganz schön mutig von mir, mitten im dunklen durch den Wald zu laufen. Nachdem ich kurz erzählt habe, woher und wohin, sind wir schon am Sbahnhof und 5 Minuten sitze ich in der warmen Bahn und fahre wieder nach Berlin.
So richtig intelligent war das nicht, muss ich selbstkritisch zugeben, deshalb wiederhole ich später die Strecke auch noch einmal zu einem anderen Zeitpunkt.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
im Jahre 2012:
ein ganzes Jahr später gibt es dann den zweiten 'Versuch einer
Wanderung an der

Obwohl ich ja bereits vorher ein Stückerl Ubahn fahre, beginnt für mich die richtige Anreise immer erst auf dem Bahnsteig der

an der Yorkstraße und da ich meist ein paar Minuten einplane, kann ich den wirklich leckeren Milchkaffee genießen und ein Schokocoirssant essen.

Danach spaziere ich etwas über den Bahnsteig, es ist verdammt kalt, heute Morgen waren es - 16 und es ist bestimmt noch nicht viel wärmer geworden.
Die Kälte zaubert aber einige Bilder - wie für mich gemacht - hervor. Sieht das nicht schön aus?




Ich komme in Birkenwerder an und sehe, dass sich da einige ältliche Wandervögel sammeln, die gleich in entsprechender Ausstattung mit Wanderstock etc. los wollen. Was heißt einige, es scheinen die reinsten Massen zu werden und ich wühle mich schnell hindurch, hinterher wollen die noch in die gleiche Richtung und ich kann ihren interessanten Gesprächen bis lauschen. Nix wie weg.
Von der Straße aus fotografiere ich schnell den Bahnhof und einige verlassenen Gebäude


links mein Weg zur Brücke über die Gleise



Ich drehe mich um, sehe aber zum Glück niemanden von der Wandermeute, also kann ich gemächlich durch die Gegend schlendern. Ich komme am Boddensee vorbei und der gleichnamigen Gaststätte, die gerade frisch renoviert wird. Offensichtlich wird hier wieder neu eröffnet. Und da ist ja auch schon der blaue Punkt, das Wanderwegzeichen.


Am Boddensee vorbei gelange ich durch sonst sumpfiges Gelände, über das ein Bohlensteg geht weiter. Jetzt ist natürlich alles hart gefroren.


An giftigen Pilzen vorbei gelange ich zur Fußgängerbrücke über die Autobahn, die zu einem kleinen Rest von Birkenwerder und weiter nach Borgsdorf führt.

die Fußgängerbrücke zur anderen Seite


Ich bin schon auf der anderen Seite, als mir ein mittelalter Typ mit Pferdeschwanz begegnet, neben ihm hoppst seine kleine Tochter und zu meinem Erstaunen ein kleines pechschwarzes Zicklein. Ein großer Flauschhund bewacht alle, damit es mit rechten Dingen zugeht. Wir grüßen uns freundlich und nach ein paar Schritten drehe ich mich um und mache ein entferntes Foto von dieser so erfreulichen kleinen Truppe.

Frost zaubert die spannensten Details.

Diesen Weg bin ich früher oft von Birkenwerder nach Borfsdorf gegangen, es ist schon ein bisserl komisch, diesen Erinnerungen nachzuhängen, die aufkommen.

Hier sind meine Kinder oft mit mir oder dem Nachbaropa und den Jungs zum Plantschen gegangen. Wenn es so richtig heiß war im Sommer gab es für sie nichts schöneres.


weiter geht es auf dem schmalen Pfad, den ich so gut kenne.

dieser Bohlenweg führt von der Borgsdorfer Seite herüber zum Briesee, aber ich bleibe auf meiner seite und laufe weiter.


und gelange zum Briesesee, hier haben wir oft Rast bei Wanderungen gemacht und die Füße im See gekühlt. Heute ist es jedoch meinen Füßen nicht warm genug. ;)

auch ihnen ist sicherlich etwas kalt



weiter geht es am Uferweg an der Briese entlang


An dieser Brücke (auch hier ist ein beliebter Plantsch/Badeplatz von uns geewesen) treffe ich auf drei alte Damen, im Gegensatz zu mir sind sie es sichtlich auch, ich unterhalte mich mit ihnen über das Tierleben hier.


Blick von der Brücke




es ist ganz schön kalt, aber um den Kopf und an den Füßen bin ich warm verpackt, ich friere nur an den Oberschenkeln und reibe sie ab und an, da ich keine dickere Hose als meine normale Jeans habe, die ich auch im Sommer trage, bekomme ich sie aber nicht richtig warm. Aber solche Anblicke lassen mich die Kälte vergessen.




an der Hubertusbrücke mache ich an der Rasthütte eine kleine Pause mit Tee und Börek.

und weiter geht es. Es ist mir zwar dank Tee nicht zu kalt, hier zu stehen, aber mich drängt es weiter.



Ich kann mich gar nicht satt sehen an den Verbindungen, die Wasser, Wald und Eiseskälte hervorbringen.

An der Schlagbaumbrücke (da muss ich noch nach dem genauen Namen guggn, ich vergess den immer!) schaue ich noch einmal in die Richtung, aus welcher ich gekommen bin und überquere die Landstraße

und auf der anderen Seite ein weiter Blick ins Briesetal hinein, wo ich nun weiterlaufen werde. Ich kann mich nur nicht entscheiden, ob ich links oder rechts des Flüsschen laufen soll, aber links die Strecke kenne ich bereits, mache ich mich also auf die rechte Seite zu erkunden. Es muss eine Entscheidung gefällt werden, weil nun für längere Zeit keine Möglichkeit besteht die Briese zu queren, ich weiß aber nicht ob der Wanderweg nun rechts oder links weiterführt. Rechts geht es auf jeden Fall nach Zühlsdorf.



[

Da es nun häufiger vom Weg fortführende kleine Wege gibt, entscheide ich spontan, wo ich nun lang wandere. Dabei so spontan auch wieder nicht, ich gehe schon in etwa in die Himmelsrichtung (also nach Osten) wo Zühlsdorf liegen müsste. An einer Waldwegkreuzung begegne ich mitten aus dem Off einem älteren Ehepaar, die jedoch nur wenige Worte Deutsch sprechen. Sehr freundlich bemühen sie sich, mir zu erklären, wie ich zum Bahnhof komme. "Sie gehen gerade aus (das verstehe ich mehr durch zeigen als Worte) und wenn Mühlenstraße kommt, dann Sie richtig, nochmal fragen" ok, ich werde mich also auf die Suche nach einer Mühlenstraße und daran liegenden Mühle machen. Ich bedanke mich und als ich in den richtigen Weg einbiege, sie schauen hinter mir her, drehe ich mich noch einmal um und winke ihnen zu.
Also auf nach Zühlsdorf. Interessehalber will ich mal schauen, wie spät es ist und entdecke, dass ich mein handy offensichtlich auf dem Küchentisch habe liegen gelassen. Na, wie Klasse. Ich Eumel ich.
Dann erreiche ich um eine mir nicht bekannte Zeit ;) die Försterei in Zühlsdorf und weiß, ich bin schonmal teilweise richtig.

Ich überquere das Sträßchen und gehe eine namenlose Sandstraße weiter gerade aus, die Briese begleitet mich weiter. Wenn es eine Mühle gibt, wird diese bestimmt an der Briese liegen, das passt schon, denke ich mir.

Leider verliere ich dann die Sicht auf das Flüsschen, weil der Weg inzwschen durch bebautes Gebiet führte. Zdorf ist eines der typischen, sehr langgestreckten Dörfer in Brandenburg (ich liebe das in Brandenburg). Da es einige abzweigende Sandwege gibt, frage ich dann ein älteres Ehepaar mit Sohn, welcher zum Bahnhof führen würde. Der Sohn (etwa 50 und schickimicki in Outdoorüberlebensjacke gekleidet) erklärt, das wäre noch ganz schön weit weg. Der Vater möchte lieber wissen, woher ich denn heute käme. Als ich erzähle, ich sei von Birkenwerder herüber gekommen, meint er zu seinem Sohn: "Da macht ihr der Weg zum Bahnhof auch nichts." Die Mutter (ganz Frau und deswegen praktisch veranlagt) erklärt mir den Weg. Innerlich grinsend, bedanke ich mich und laufe weiter in den Ort hinein.
Als ich erst an dieses

und dann an jenes Schild komme, weiß ich das ich richtig bin.

Ich komme zr Haptstraße und gehe automatisch in Richtung Kirche, bis ich mir überlege, dass die Bahnhöfe hier doch meist nicht direkt im Ort sind.

Ich frage deswegen ein Paar, das an mir vorbeigeht, wie ich zum Bahnhof komme.
Der Mann weist natürlich in die Gegenrichtung, weg von der Kirche und seine Frau gibt mir den Rat, mich zu beeilen, dann würde ich die nächste Bahn noch bekommen. Na gut. also Hände in die Füße und los. All die Mühe nur um die einmal stündlich fahrende Bahn einfahren und abfahren zu sehen. wwwäääh.
der Zühlsdorfer Bahnhof


der Zug in die Gegenrichtung

ich mache zuerst Teepause

Es hat bgonnen zu schneien, erst ein wenig und dann heftiger

Ich laufe den Bahnsteig rauf und runter und beschäftige mich damit, Schneefotos zu machen.


also fit sehe ich gerade wirklich nicht aus! Vielleicht sollte ich doch weniger Überstunden machen und dafür mehr für mich?

Inzwischen ist der blaue Himmel verschwunden und die Sonne nur noch eine Erinnerung hinter den Wolken.




byebye Zühlsdorf - war schön mit dir

der weitere Teil ist erst zur Hälfte geschrieben, mal schauen, wann ich dazu komme, ihn einzustellen. Ich hoffe, es ist interessant für euch.
Kommentar