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1.Tag
"Pass auf dich auf." – "Na klar."
"Und du rufst jeden Abend an." – "Natürlich, immer um 8."
"Und kein unnötiges Risiko." – "Jaaa Mäuschen, Du kennst mich doch" – "Na eben ..."
Begleitet von guten Wünschen und wesentlich mehr Ermahnungen beginnt die Fahrt zunächst mit dem Auto, das Boot auf dem Dach lässt sich auf den ersten Kilometern nur vom Fahrtwind durchpusten. GoogleEarth hat mir eine Brücke in Prenzlau gezeigt, da will ich hin und dort mein Kajak in die Ucker einsetzen.
Irgendwie soll es in die Ostsee gehen, mindestens bis Greifswald, besser bis Stralsund, aber eigentlich träume ich von Kap Arkona. Es ist erst meine zweite größere Kajaktour. Im letzten Jahr wollte ich an der Süd-Müritz startend den Ort Prerow von der Boddenseite her erreichen. Am Ende fand ich mich tatsächlich in Prerow, aber von Hiddensee kommend an der Darss-Nordküste - mit Halbspritzdecke und einem Flyer der Nationalparkverwaltung als Kartengrundlage. Ein Fall von gefährlicher Dusseligkeit.
Aber ich habe gelernt, die Ausrüstung ist besser und der Wiedereinstieg mit Paddelfloat macht zumindest auf der heimischen Havel keine Probleme.
In Prenzlau muss mein garagenverwöhntes Auto wohl auf der Straße nächtigen - und das eine ganze Woche lang. Die Freude vor dem Start ist getrübt, obwohl das Boot beladen mit allem Gepäck auf den ersten Paddelschlag wartet.
Doch da ist es dann, das Schicksal, dass es gut mit mir meint. Herzlichen Dank an Familie Lindemann! Meine Vorbereitungen für die Paddeltour blieben nicht unbeobachtet, eine Anwohnerin erkundigt sich nach meinen Plänen und bietet mir spontan ihren Mieterparkplatz im Wohngebiet an.

Um 10 vor 10 ist es dann soweit, das Boot kann ablegen ... um kurz danach auf Grund zu laufen. Die Ucker ist im Stadtgebiet von Prenzlau so flach, dass ich mich an mehreren Stellen mit den Händen am Grund abstützen muss, um über die Sandbänke zu gelangen. Erst ab der Quillow-Mündung am Ortsausgang reicht der Wasserstand für sicheres Fahren.
Eben aus diesem Grunde setzen hier gerade 2 Canadier ein. Für mich wäre das aber keine Alternative, ich hätte das Auto hier nur auf der grünen Wiese parken können, die Lindemannsche Fürsorge hätte ihm sicher gefehlt.
Trotz des ab jetzt ordentlichen Wasserstandes, von zügigem Paddeln kann nicht die Rede sein. Das noch sehr schmale Flüsschen ist dicht von Schilf gesäumt. Entlang des gesamten Flusslaufes ändert sich daran wenig, jedoch treten bald die Ufer weiter auseinander und erlauben damit die vorgesehene Paddelbenutzung.




Kurz vor Wehr Nieden treffe ich ein Boot mit "Rückwärtsfahrern", ein breites Gefährt, für die Ucker an dieser Stelle eigentlich überdimensioniert. Kein Problem an dem behäbigen Ruderkahn vorbei zu ziehen. Ich grüße zwar freundlich, denke mir aber, die sollen sich mal ein ordentliches Boot zulegen.

Höchstens fünf Minuten später habe ich Wehr Nieden erreicht und kurz darauf haben mich die Ruderer erreicht. Jetzt muss ich mein Vorurteil ablegen. Im Boot unterwegs ist ein junges Paar mit einem etwa 1 Jahr alten Kind, dass ich vorhin nicht gesehen hatte. Geschützt unter einer Plane ist im Bug eine Schlaf- und Spielecke eingerichtet. Ich bin begeistert, so lässt sich schon mit einem Kleinkind eine Wasserwanderung unternehmen. Die drei wollen gemütlich bis Ueckermünde fahren und unterwegs auf den Wasserwanderrastplätzen in Pasewalk und Torgelow im Zelt nächtigen.
Wir helfen uns gegenseitig beim Umtragen des Wehrs und nach freundlicher Verabschiedung bleibe ich in Gedanken noch ein wenig bei der Idee, auch schon mit sehr kleinen Kindern auf Tour zu gehen. Wenn ich dann irgendwann Opa bin, möchte ich mit den Enkeln genauso unterwegs sein. Also - ganz genau so dann doch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, zum Rückwärtsfahrer zu werden. Ein richtig "fetter" Canadier sollte aber für den Zweck passen.

2km weiter besteht letztmalig Gelegenheit, Brandenburger Territorium zu betreten. Die Ucker markiert die Landesgrenze, links grüßen Brandenburgische Windräder, rechts wuchert Vorpommersches Schilf. Hier hat dass Flüsschen übrigens ein Identitätsproblem. Je nach dem, an welchem Ufer man anlandet, befindet man sich an der Ucker oder an der Ücker. Um das Flüsschen nicht zu erzürnen, lasse ich es allein mit seinem Namenskonflikt und verlasse bald das Heimatbundesland.

Mit Pasewalk ist nun auch der erste größere Ort in MeckPom erreicht. Am Ortseingang lockt ein Wasserwanderrastplatz, soweit sich dass erkennen lässt mit ordentlicher Ausstattung. Aber es ist erst Mittag, das Wetter ist auf meiner Seite und die Kräfte sind noch frisch.

Pasewalk hat zwei Wehre. Am Mühlenwehr ist eine Strecke von vielleicht 70m zu umtragen. Also auspacken, einpacken, tragen ...
Geht es nicht einfacher, wozu habe ich als Boot eine "Plasteschüssel"? Das Gras im Uferbereich möge es mir verzeihen, ich schleife das Boot über den Bewuchs. Nur eine etwa 10m breite Betonzufahrt lässt sich so nicht überwinden. Als der Bug über dem Beton schwebt, hebe ich das Heck an und drehe das Boot um 180°, der Drehpunkt liegt also unter dem Bug. Der Vorgang wiederholt sich, nur das Bug und Heck ihre Rollen tauschen. Wer ganz sicher gehen möchte, legt etwas Weiches unter den jeweiligen Auflagepunkt - aber mein Boot muss das auch so "abkönnen".

Am zweiten Pasewalker Wehr begegnet mir das erste Mal überhaupt eine Bootsgasse. (Die heimische Havel kennt so etwas nicht, für mich war es schon etwas Besonderes, den kleinen Uckerschwall etwa 3km vor Pasewalk zu befahren.) In der Gasse ist man ziemlich hilflos, steuern ist kaum möglich, vermutlich ist es das, was mir Respekt einflösst. Die Fahrt selbst ist dann unspektakulär ... allet jut!


... mit Bootsgasse
"Allet jut" heißt es auch nach Passage der Bootsgassen an den beiden folgenden Wehren.
Hinweistafeln geben Auskunft, dass die Einrichtung von Bootsgassen und Wasserwanderrastplätze den Tourismus auf der Ucker anregen soll. Noch aber ist viel Luft nach oben, nur auf der Strecke von Prenzlau bis Wehr Nieden habe ich einen Canadier, ein Luftboot (beide natürlich nicht ohne Besatzung) und die Familie im Ruderboot überholt. Erst kurz vor Ückermünde wird mir dann wieder ein Boot begegnen. Auch an den Ufern lässt sich nur selten jemand blicken, vielleicht mal ein Angler.

Der abenteuerlustige männliche Paddler wird aber vielleicht an der Brücke nach Liepe fündig. Drei nicht mehr ganz knackfrische Damen machen mir weit übers Brückengeländer gebeugt unanständige Angebote. Wenn ich nur die Hälfte davon annehmen würde, hätte meine Holde aber so etwas von einen Scheidungsgrund. Und ich befürchte, wenn die offenbar alkoholinduzierte Hochstimmung der Ladies dem fälligen Kater gewichen ist, bekäme ich nicht mal ein Frühstück.

Torgelow, der nächste größere Ort, vermittelt vom Wasser ein freundliches Bild, dass dazu einlädt, an Land zu gehen. Das muss ich dann auch, aber nur um das Wehr zu überwinden. Am Wasserwanderrastplatz auf der Wehrinsel schlagen einige Radtouristen bereits ihre Zelte auf, ihr wichtigster Ausrüstungsgegenstand scheint ein kleiner Hänger mit zwei Kisten Bier zu sein. Wahrscheinlich wäre es ganz witzig, sich hier einzuklinken, aber mich hat der Ehrgeiz gepackt, ich möchte noch bis zum Wasserwanderrastplatz Eggesin paddeln.
Die etwa 500m lange Wehrumtragung verlangt den Einsatz des Bootswagens.

Die Einsetzstelle entpuppt sich als Schwimmsteg mit unbrauchbar steiler Metalltreppe. Wahrscheinlich findet sich der Projektant dieser Einrichtung ganz toll, wozu also jemanden fragen, der sich mit den Bedürfnissen der Paddler auskennt, also z.B. jemanden vom ortsansässigen Paddelverein... Ich rollere jedenfalls etwa 50m zurück zu einer flachen Uferböschung, an der ich das Boot ins Wasser rutschen lassen kann.

Nach Torgelow wird die Uecker zum trägen und für ihre Verhältnisse breiten Fluss. Man kann sich gut vorstellen, dass vor dem Bau der Eisenbahnstrecke Kähne mit vielerlei Gütern beladen den Fluss bevölkerten. Jetzt aber, zu schon abendlicher Stunde zieht nur mein Boot seine Wellenbahn. Kurz vor Einmündung des Randow in die Uecker habe ich sogar Gelegenheit, einen Biber zu beobachten.

Endlich, gegen 20.30Uhr ist der Wasserwanderrastplatz Eggesin erreicht. Dank telefonischer Vorankündigung haben die freundlichen Betreiber noch gewartet, ich kann die Formalitäten erledigen, eine Duschmarke und zwei Flaschen Bier erwerben - und damit ist der Abend gerettet. Als ich nach Zeltaufbau und Abendbrot noch ans Lagerfeuer eingeladen werde, komme ich doch recht spät in den Schlafsack.
"Pass auf dich auf." – "Na klar."
"Und du rufst jeden Abend an." – "Natürlich, immer um 8."
"Und kein unnötiges Risiko." – "Jaaa Mäuschen, Du kennst mich doch" – "Na eben ..."
Begleitet von guten Wünschen und wesentlich mehr Ermahnungen beginnt die Fahrt zunächst mit dem Auto, das Boot auf dem Dach lässt sich auf den ersten Kilometern nur vom Fahrtwind durchpusten. GoogleEarth hat mir eine Brücke in Prenzlau gezeigt, da will ich hin und dort mein Kajak in die Ucker einsetzen.

Fußgängerbrücke über die Prenzlauer Ucker
Irgendwie soll es in die Ostsee gehen, mindestens bis Greifswald, besser bis Stralsund, aber eigentlich träume ich von Kap Arkona. Es ist erst meine zweite größere Kajaktour. Im letzten Jahr wollte ich an der Süd-Müritz startend den Ort Prerow von der Boddenseite her erreichen. Am Ende fand ich mich tatsächlich in Prerow, aber von Hiddensee kommend an der Darss-Nordküste - mit Halbspritzdecke und einem Flyer der Nationalparkverwaltung als Kartengrundlage. Ein Fall von gefährlicher Dusseligkeit.
Aber ich habe gelernt, die Ausrüstung ist besser und der Wiedereinstieg mit Paddelfloat macht zumindest auf der heimischen Havel keine Probleme.
In Prenzlau muss mein garagenverwöhntes Auto wohl auf der Straße nächtigen - und das eine ganze Woche lang. Die Freude vor dem Start ist getrübt, obwohl das Boot beladen mit allem Gepäck auf den ersten Paddelschlag wartet.
Doch da ist es dann, das Schicksal, dass es gut mit mir meint. Herzlichen Dank an Familie Lindemann! Meine Vorbereitungen für die Paddeltour blieben nicht unbeobachtet, eine Anwohnerin erkundigt sich nach meinen Plänen und bietet mir spontan ihren Mieterparkplatz im Wohngebiet an.
Startplatz an der Ucker (das Rote ist kein Müll, sondern mein Boot)
Um 10 vor 10 ist es dann soweit, das Boot kann ablegen ... um kurz danach auf Grund zu laufen. Die Ucker ist im Stadtgebiet von Prenzlau so flach, dass ich mich an mehreren Stellen mit den Händen am Grund abstützen muss, um über die Sandbänke zu gelangen. Erst ab der Quillow-Mündung am Ortsausgang reicht der Wasserstand für sicheres Fahren.
Eben aus diesem Grunde setzen hier gerade 2 Canadier ein. Für mich wäre das aber keine Alternative, ich hätte das Auto hier nur auf der grünen Wiese parken können, die Lindemannsche Fürsorge hätte ihm sicher gefehlt.
Trotz des ab jetzt ordentlichen Wasserstandes, von zügigem Paddeln kann nicht die Rede sein. Das noch sehr schmale Flüsschen ist dicht von Schilf gesäumt. Entlang des gesamten Flusslaufes ändert sich daran wenig, jedoch treten bald die Ufer weiter auseinander und erlauben damit die vorgesehene Paddelbenutzung.
durchs Schilf
die Ufer weiten sich
so werden Illusionen zerstört
Uckerufer
Kurz vor Wehr Nieden treffe ich ein Boot mit "Rückwärtsfahrern", ein breites Gefährt, für die Ucker an dieser Stelle eigentlich überdimensioniert. Kein Problem an dem behäbigen Ruderkahn vorbei zu ziehen. Ich grüße zwar freundlich, denke mir aber, die sollen sich mal ein ordentliches Boot zulegen.
Wehr Nieden mit Krautsperre (ja, da muss man am Rand durch)
Höchstens fünf Minuten später habe ich Wehr Nieden erreicht und kurz darauf haben mich die Ruderer erreicht. Jetzt muss ich mein Vorurteil ablegen. Im Boot unterwegs ist ein junges Paar mit einem etwa 1 Jahr alten Kind, dass ich vorhin nicht gesehen hatte. Geschützt unter einer Plane ist im Bug eine Schlaf- und Spielecke eingerichtet. Ich bin begeistert, so lässt sich schon mit einem Kleinkind eine Wasserwanderung unternehmen. Die drei wollen gemütlich bis Ueckermünde fahren und unterwegs auf den Wasserwanderrastplätzen in Pasewalk und Torgelow im Zelt nächtigen.
Wir helfen uns gegenseitig beim Umtragen des Wehrs und nach freundlicher Verabschiedung bleibe ich in Gedanken noch ein wenig bei der Idee, auch schon mit sehr kleinen Kindern auf Tour zu gehen. Wenn ich dann irgendwann Opa bin, möchte ich mit den Enkeln genauso unterwegs sein. Also - ganz genau so dann doch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, zum Rückwärtsfahrer zu werden. Ein richtig "fetter" Canadier sollte aber für den Zweck passen.
irgendwo im Grenzgebiet
2km weiter besteht letztmalig Gelegenheit, Brandenburger Territorium zu betreten. Die Ucker markiert die Landesgrenze, links grüßen Brandenburgische Windräder, rechts wuchert Vorpommersches Schilf. Hier hat dass Flüsschen übrigens ein Identitätsproblem. Je nach dem, an welchem Ufer man anlandet, befindet man sich an der Ucker oder an der Ücker. Um das Flüsschen nicht zu erzürnen, lasse ich es allein mit seinem Namenskonflikt und verlasse bald das Heimatbundesland.
"Wildwasser"
auf der Uecker

Mit Pasewalk ist nun auch der erste größere Ort in MeckPom erreicht. Am Ortseingang lockt ein Wasserwanderrastplatz, soweit sich dass erkennen lässt mit ordentlicher Ausstattung. Aber es ist erst Mittag, das Wetter ist auf meiner Seite und die Kräfte sind noch frisch.
in Pasewalk
Pasewalk hat zwei Wehre. Am Mühlenwehr ist eine Strecke von vielleicht 70m zu umtragen. Also auspacken, einpacken, tragen ...
Geht es nicht einfacher, wozu habe ich als Boot eine "Plasteschüssel"? Das Gras im Uferbereich möge es mir verzeihen, ich schleife das Boot über den Bewuchs. Nur eine etwa 10m breite Betonzufahrt lässt sich so nicht überwinden. Als der Bug über dem Beton schwebt, hebe ich das Heck an und drehe das Boot um 180°, der Drehpunkt liegt also unter dem Bug. Der Vorgang wiederholt sich, nur das Bug und Heck ihre Rollen tauschen. Wer ganz sicher gehen möchte, legt etwas Weiches unter den jeweiligen Auflagepunkt - aber mein Boot muss das auch so "abkönnen".
Kann man da durch?
Am zweiten Pasewalker Wehr begegnet mir das erste Mal überhaupt eine Bootsgasse. (Die heimische Havel kennt so etwas nicht, für mich war es schon etwas Besonderes, den kleinen Uckerschwall etwa 3km vor Pasewalk zu befahren.) In der Gasse ist man ziemlich hilflos, steuern ist kaum möglich, vermutlich ist es das, was mir Respekt einflösst. Die Fahrt selbst ist dann unspektakulär ... allet jut!
ein weiteres Wehr ...
... mit Bootsgasse
"Allet jut" heißt es auch nach Passage der Bootsgassen an den beiden folgenden Wehren.
Hinweistafeln geben Auskunft, dass die Einrichtung von Bootsgassen und Wasserwanderrastplätze den Tourismus auf der Ucker anregen soll. Noch aber ist viel Luft nach oben, nur auf der Strecke von Prenzlau bis Wehr Nieden habe ich einen Canadier, ein Luftboot (beide natürlich nicht ohne Besatzung) und die Familie im Ruderboot überholt. Erst kurz vor Ückermünde wird mir dann wieder ein Boot begegnen. Auch an den Ufern lässt sich nur selten jemand blicken, vielleicht mal ein Angler.
kurz vor Liepe
Der abenteuerlustige männliche Paddler wird aber vielleicht an der Brücke nach Liepe fündig. Drei nicht mehr ganz knackfrische Damen machen mir weit übers Brückengeländer gebeugt unanständige Angebote. Wenn ich nur die Hälfte davon annehmen würde, hätte meine Holde aber so etwas von einen Scheidungsgrund. Und ich befürchte, wenn die offenbar alkoholinduzierte Hochstimmung der Ladies dem fälligen Kater gewichen ist, bekäme ich nicht mal ein Frühstück.
Einfahrt nach Torgelow
Torgelow, der nächste größere Ort, vermittelt vom Wasser ein freundliches Bild, dass dazu einlädt, an Land zu gehen. Das muss ich dann auch, aber nur um das Wehr zu überwinden. Am Wasserwanderrastplatz auf der Wehrinsel schlagen einige Radtouristen bereits ihre Zelte auf, ihr wichtigster Ausrüstungsgegenstand scheint ein kleiner Hänger mit zwei Kisten Bier zu sein. Wahrscheinlich wäre es ganz witzig, sich hier einzuklinken, aber mich hat der Ehrgeiz gepackt, ich möchte noch bis zum Wasserwanderrastplatz Eggesin paddeln.
Die etwa 500m lange Wehrumtragung verlangt den Einsatz des Bootswagens.
vom "Schwimmzeug" zum "Fahrzeug"
Die Einsetzstelle entpuppt sich als Schwimmsteg mit unbrauchbar steiler Metalltreppe. Wahrscheinlich findet sich der Projektant dieser Einrichtung ganz toll, wozu also jemanden fragen, der sich mit den Bedürfnissen der Paddler auskennt, also z.B. jemanden vom ortsansässigen Paddelverein... Ich rollere jedenfalls etwa 50m zurück zu einer flachen Uferböschung, an der ich das Boot ins Wasser rutschen lassen kann.
Uecker nach Torgelow
Nach Torgelow wird die Uecker zum trägen und für ihre Verhältnisse breiten Fluss. Man kann sich gut vorstellen, dass vor dem Bau der Eisenbahnstrecke Kähne mit vielerlei Gütern beladen den Fluss bevölkerten. Jetzt aber, zu schon abendlicher Stunde zieht nur mein Boot seine Wellenbahn. Kurz vor Einmündung des Randow in die Uecker habe ich sogar Gelegenheit, einen Biber zu beobachten.
hier hat ein Biber geknabbert
Endlich, gegen 20.30Uhr ist der Wasserwanderrastplatz Eggesin erreicht. Dank telefonischer Vorankündigung haben die freundlichen Betreiber noch gewartet, ich kann die Formalitäten erledigen, eine Duschmarke und zwei Flaschen Bier erwerben - und damit ist der Abend gerettet. Als ich nach Zeltaufbau und Abendbrot noch ans Lagerfeuer eingeladen werde, komme ich doch recht spät in den Schlafsack.
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