[DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

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  • Todden
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    • 27.03.2011
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    [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Prolog

    Geplant war in diesem Jahr eine Wochen-Tour gemeinsam mit meinen beiden Kindern. Ursprünglicher Plan war eine Wanderung , da ich aber im Mai das erste Mal eine mehrtägige Fahrrad-Tour mit meiner Holden nach Usedom gemacht hatte und die einfach nur „großes Tennis“ war, war die Entscheidung klar, dass es dann statt Wanderung eher mit dem Fahrrad los gehen würde.

    Rouvi war schon relativ früh raus, nachdem ich seine Frage nach Fahrrad fahren jeden Tag mit ja beantwortet hatte. Seine Antwort darauf war „das ist leider nichts für mich“. Typischer Teenager…

    Ronni war sehr schnell zu begeistern, da sie nur einen klapperigen Drahtesel für die Uni hatte hat sie dann leihweise das Fahrrad von meiner Holden bekommen. Eine Tour war auch schnell gefunden, es sollte auf den Berlin-Kopenhagen Radweg gehen, der läuft bei uns fast an der Haustür vorbei. Da ich mich nur für 4 Werktage in den Ferien aus der Firma ausklinken konnte war unser Ziel den deutsche Teil bis nach Warnemünde zu fahren, zeitlich in 5 Tagen gut zu schaffen.

    1. Tag Berlin – Ziegeleipark Mildenberg, 80 km


    Morgens um 9 Uhr geht es los, alle Sachen sind gepackt. Ronni hatte sich von einer Freundin einen Schlafsack geliehen, ich hatte eine Isomatte vom Kaffeeröster hier liegen. Dazu mein Mini Peak Zelt, deshalb haben wir noch einen Trekking-Stock für den Aufbau mitgenommen. Ich hatte meinen Sommer-Schlafsack von Feinkost Albrecht und das Coleman Avior dabei.
    Nehme ich zum Wandern nicht mehr mit, da es mir mit 2,6 kg zu schwer ist, aber auf dem Fahrrad ist es ja nicht so dramatisch.

    Zunächst ging es auf der mir bekannten Strecke an der Havel lang, kurzen Stop bei Hohen Neuendorf. Mit dem Frachtkahn im Hintergrund haben wir uns immer wieder eine „Wettfahrt“ geliefert.


    Hohen Neuendorf

    Weiter ging es durch Wald und an der Havel nach Oranienburg, ab hier beginnt auch für mich „Neuland“, weiter als Oranienburg bin ich auch noch nie mit dem Fahrrad gekommen. Direkt an der Havel dann die erste große Pause, und der Frachtkahn aus Hohen Neuendorf zog wieder an uns vorbei.


    Oranienburg

    Am Oder-Havel Kanal weiter bis zur Brücke darüber


    Oder-Havel Kanal

    und dann durch den Wald nach Liebenwalde wo wir an der neuen Marina eine weitere Pause eingelegt haben. Hatten in der Kantina lecker Pommes geordert, wenn die bestellten Speisen fertig sind gibt es eine nette Lautsprecherdurchsage, angekündigt durch ein launiges „Ding-Dong“. Das war für den restlichen Tag unser running Gag.

    Ein weiterer Gag war, dass Freunde meiner Tochter eingeredet haben, dass man nicht mehr als 30 km am Tag fahren sollte. Da wir inzwischen über 40 km auf der Uhr hatten haben wir darauf gewartet, dass ihr der Kopf explodiert.
    Zum Glück hatten die Freunde nicht Recht.


    Liebenwalde

    Nach der Stärkung ging es an dem gut ausgebauten Radweg an der Havel weiter Richtung Zehdenick.
    In Zehdenick noch im örtlichen Discounter die Getränkevorräte aufgefüllt und vorbei an den alten, inzwischen gefluteten Tongruben zum Ziegeleipark. Der Ton aus den Gruben wurde direkt vor Ort zu Ziegel verarbeitet und gebrannt.

    Man munkelt, dass halb Berlin aus den Mildenberger Ziegeln zu Anfang des 20. Jahrhundert gebaut wurde.


    Tongrube



    Tongrube2

    Das heutige Ziel war erreicht, der Ziegeleipark Mildenberg


    Alter Fritz


    Brennofen

    Im Net hatte ich recherchiert, dass es am „Alten Hafen“ eine Zeltmöglichkeit gab. Unproblematisch angemeldet, 8 Euro pro Nase bezahlt, Schlüssel für den Waschraum bekommen und freie Platzwahl auf der Zeltwiese. Aber erst einmal ein Pils auf der Terasse vom Restaurant zu der die Zeltwiese gehört, danach das Zelt aufgebaut und dann unter die Dusche. Auf der Zeltwiese hatte bereits eine 5-köpfige Familie ihr großes Zelt aufgebaut, etwas später kam noch eine Radlerin mit ihrem Hilleberg.


    Zeltplatz

    Statt selbst kochen haben wir uns schnell entschlossen hier auch am Abend zu essen, war lecker und ausreichend. Mit einer schönen Lage direkt an der Havel und lauschigen Abendwetter haben wir dann bei weiteren Pilsen den Abend ausklingen lassen.

    Die Zeltwiese ist in jedem Fall zu empfehlen, ausserdem werden noch Zimmer vermietet.


    2. Tag Ziegeleipark Mildenberg - Wesenberg, 69 km

    Morgens gegen 7.30 Uhr raus, schlecht geschlafen, muss mich wieder an die Isomatte und Schlafsack gewöhnen. Trotz Sommerschlafsack war es warm, habe dann den die Tüte aufgezippt und als Decke genommen, wird während der ganzen Tour so bleiben.

    Ronni hat ebenfalls nicht gut geschlafen, ihr war kalt... Der geliehene Schlasa ist dann nicht der Hit, obwohl vom Volumen wesentlich mächtiger als mein Schlafsack für den Herbst. Hätte sie den nur genommen... Sie ist die Nacht zwei mal aufgestanden und hat heiß geduscht um sich aufzuwärmen. Sie bekommt noch mein dickes Langarm-Shirt für die nächsten Nächte.

    Frühstück gibt es auch am alten Hafen, somit bleiben für den ersten Tag Kocher und Topf im Packsack. Nach dem Frühstück flink die Zelte abbauen und los geht's Richtung Wesenberg.


    Frühstück

    Zunächst geht es Richtung Dannenwalde und halten am weltberühmten Barfuß Park. Mich erstaunt immer was alles mit EU-Fördermitteln bezuschusst wird.

    Über Bredereiche


    Bredereiche

    dann nach Himmelpfort zum Weihnachtsmann auf dem Hof. Da es bereits Mittag ist lassen wir uns dort eine Bratwurst schmecken.


    Zum Weihnachtsmann

    Leider ist der gute Mann nicht persönlich anwesend, aber er scheint tatsächlich hier zu wohnen und zu arbeiten. Einen Briefkasten für den Wunschzettel haben wir ebenfalls nicht gefunden. Mal schauen wie das in diesem Jahr mit unseren Geschenken ausgeht.


    Bett vom Weihnachtsmann


    Schrank vom Weihnachtsmann


    Schreibtisch vom Weihnachtsmann

    Weiter in Richtung Fürstenberg, vorbei an der Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück, welche eine der dunkelsten Zeiten Deutschlands dokumentiert.

    So langsam wird es hügeliger und man merkt das eiszeitlich Geschiebe über das wir fahren. Vor Wesenberg sehen wir noch ein Schild, welches auf eine Rentier-Farm hinweist. Aber irgendwie sehen die Kollegen etwas anders aus als Rentiere.


    Rentiere???

    In Wesenberg vefransen wir uns etwas, mein GPS hängt sich auf und ist für den Rest der Tour nicht mehr zum Leben zu erwecken. Erst später zuhause finde ich im Net den Tip es mit einen Reset wieder zum Leben zu erwecken. Aber das GPS hat es eigentlich nicht gebraucht, der Weg ist bestens ausgeschildert. In Wesenberg campen wir am Kleinen Labussee auf dem CP.


    Kleiner Labussee


    CP Labussee

    Abends gibt es noch die Reste meiner Trek'n Eat Mahlzeten, die ich noch aus dem letzten Jahr übrig haben und natürlich wieder ein paar Bierchen, die wir uns unterwegs besorgt haben.
    Demnächst geht's weiter
    Zuletzt geändert von Todden; 22.12.2014, 21:01.

  • Palle
    Erfahren
    • 15.02.2009
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    #2
    AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

    Hallo,
    danke für den schönen Bericht und die Bilder vom Weihnachtsmannhof. Das versöhnt mich zumindest etwas mit der kalten Jahreszeit. Ich glaube, ich brauche wieder Urlaub... :-)
    VG
    Palle

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    • AlfBerlin
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      • 16.09.2013
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      #3
      AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

      Zitat von Todden Beitrag anzeigen
      ... Ein weiterer Gag war, dass Freunde meiner Tochter eingeredet haben, dass man nicht mehr als 30 km am Tag fahren sollte. Da wir inzwischen über 40 km auf der Uhr hatten haben wir darauf gewartet, dass ihr der Kopf explodiert. Zum Glück hatten die Freunde nicht Recht.
      Die haben wahrscheinlich gedacht, dass es nach Warnemünde bergauf geht

      Zitat von Todden Beitrag anzeigen
      ... vorbei an den alten, inzwischen gefluteten Tongruben zum Ziegeleipark. Der Ton aus den Gruben wurde direkt vor Ort zu Ziegel verarbeitet und gebrannt. Man munkelt, dass halb Berlin aus den Mildenberger Ziegeln zu Anfang des 20. Jahrhundert gebaut wurde.
      Schön, sonst gäbe es einen Teich weniger und ich müsste jetzt draußenn schlafen

      Ich danke für den Bericht und ich bin gespannt wie es weiter geht.

      PS: Kannst Du noch was zu den Erfahrungen mit dem Mini Peak Zelt schreiben? Wie war das Innenzelt?

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      • Todden
        Erfahren
        • 27.03.2011
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        #4
        AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

        Zitat von Palle Beitrag anzeigen
        Hallo,
        danke für den schönen Bericht und die Bilder vom Weihnachtsmannhof. Das versöhnt mich zumindest etwas mit der kalten Jahreszeit. Ich glaube, ich brauche wieder Urlaub... :-)
        VG
        Palle
        Ja, das Haus vom Weihnachtsmann ist wirklich sehr liebevoll gestaltet. Ich glaube aber, in der Vorweihnachtszeit ist dort die Hölle los...

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        • Todden
          Erfahren
          • 27.03.2011
          • 219
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

          Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
          Die haben wahrscheinlich gedacht, dass es nach Warnemünde bergauf geht



          Schön, sonst gäbe es einen Teich weniger und ich müsste jetzt draußenn schlafen

          Ich danke für den Bericht und ich bin gespannt wie es weiter geht.

          PS: Kannst Du noch was zu den Erfahrungen mit dem Mini Peak Zelt schreiben? Wie war das Innenzelt?
          Das IZ ist schon etwas knapp, bin selbst 1,85 m groß. Aber es geht, ist leicht und schnell aufgebaut. Deshalb hat bei dieser Tour auch meine Tochter drin genächtigt. Schade das es kein doppeltes IZ mehr dafür gibt, bei dem einzelnen IZ werde ich mir noch ein Stück Baumarktplane zuschneiden, damit das ganze Geraffel nicht mehr auf dem nackten Boden liegt und bei feuchter Wiese nass wird.

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          • Todden
            Erfahren
            • 27.03.2011
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

            Und weiter geht's

            3. Tag Wesenberg - Jabel, 74 km

            Am Morgen wieder bestes Wetter, kurze Katzenwäsche und dann das Frühstück vom CP genossen und dabei noch netten Besuch gehabt.


            CP Wesendorf

            Da wir gestern etwas vom Radweg abgewichen sind erst einmal um den Großen Labussee rum und in Zwenzow wieder auf die reguläre Streckenführung zurück. Weiter geht es neben einer ruhigen Landstrasse durch dichten Wald munter auf und ab, ein erster Vorgeschmack auf den Rest des Tages.
            Nach Blankenförde lichtete sich der Wald und gab den Blick frei über Feuchtwiesen und Auen.


            Blankenförde

            Erste Ziel heute war die Havelquelle die wir über Granzin und Kratzeburg erreichten.


            Havelquelle

            Danach machten wir einen blöden Fehler, statt wieder ein Stück zurück auf den offiziellen Radweg zu fahren wollten wir pfiffig etwas durch den Wald abkürzen und in Bocksee wieder auf den Weg treffen. Unser gewählter Weg entpuppte sich als sandiger Waldweg, was 300 Meter schieben und 100 Meter fahren bedeutete. Letztendlich hat uns die Abkürzung mehr Zeit gekostet, da wir meistens schieben mussten.

            Langsam wurde es auch windiger und es bezog sich. Hügel und Gegenwind sind nicht wirklich der Hit. Nach ca. 25 km erreichten wir Waren, wo wir uns an der Promenade einen dicken Eisbecher gönnten. Die Menschenmassen und der Trubel waren zunächst ungewohnt und gingen uns schnell auf den Geist. Also lieber schnell weiter....


            Waren

            In Waren noch einen Supermarkt besucht um etwas Nachschub an Getränken und Schnuckzeug gekauft. Als wir aus dem Makt kamen goss es wie aus Kübeln, mussten erst einmal unter dem Vordach abwettern. Als es sich vermeintlich etwas beruhugt hatte wagten wir die Weiterfahrt. Was sich aber auch als blöde Idee erwiesen hat, es fing nämlich wieder an zu schütten. Wir retteten uns unter ein Bushaltehäuschen, da hatte bereits ein anderer Fernradler ebenfalls Zuflucht gefunden.

            Nachdem wir auch hier gemeinsam abwetterten ging es weiter in Richtung unseres heutigen Ziels nach Jabel. Dort hatte ich im Net einen CP ausfindig gemacht der allerdings nicht einfach zu finden war. An der Straße nur ein kleines Schild in einen Waldweg rein. Als nach 2 km immer noch kein CP in Sicht war wurde uns das nicht ganz geheuer ob es den CP wirklich gab. Aber nach fast 3 km km dann der CP in Sicht.

            Erst einmal schnell anmelden, aber der Platzwart wollte erst einmal Ausweise sehen. Da ich natürlich meine ganzen Papiere zuhause gelassen hatte musste Ronni einspringen. Platz zum aufbauen konnten wir aussuchen, entweder Zeltwiese am See oder im Wald. Am See war uns lieber, also dort hin, Wiese war zwar gut nass aber egal.


            CP Jabel

            Beim aufbauen wunderte ich mich schon über doch recht "ländlichen" Geruch. Ronni meinte, das käme wohl von den Weiden, die an den CP grenzten. Nachdem ich der Sache nachgegangen bin, stellte sich mitnichten raus, das es von den Weiden kam. Um die Ecke befanden sich die alten Plumpsklos des CP. Musste früher gut besucht gewesen sein, so wie es dort roch. Und das beste war, es gingen doch tatsächlich auch Bewohner des CP noch drauf, obwohl es bei der Anmeldung neue und moderne Sanitäranlagen gab.


            Plumpsklo's Jabel

            Abends dann Nudeln aus dem Hause Knorr und die gerstigen Getränke aus Waren und früh auf die Matte. Morgen kommt schliesslich die "Königsetappe" nach Bützow.

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            • Revolvermann
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              #7
              AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

              Danke für den Bericht, der mir doch glatt eine Idee für nächstes Jahr in den Kopf zaubert.

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              • ranunkelruebe

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                #8
                AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

                Ich lese gespannt mit!
                Ich liebe solche unspektakulären, 'simplen' Touren.

                Grüße,
                Rana

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                • Todden
                  Erfahren
                  • 27.03.2011
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                  #9
                  AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

                  4. Tag Jabel - Bützow, 89 km

                  Morgens die inzwischen übliche Routine, Wasser kochen für einen Kaffee, eine Kleinigkeit essen, Zelte abbauen und dann los.

                  Zunächst ging es wieder die 3 km Zufahrt zum CP retour, danach auf einem Waldweg weiter. Der Belag war schlecht und sehr steinig, das hat dafür gesorgt, dass wir nach ca. 10 km eine Zwangspause und einen Pit-Stop einlagen mussten.

                  Der Schlauch von meinem vorderen Rad hat sich verabschiedet. Also wieder alles abgerödelt und das Rad ausgebaut, neuen Schlauch drauf und gut ist. Zwichenzeitlich kamen Radfahrer aus der Gegenrichtung, einer erklärte "Seit dem er den Schwalbe Marathon habe wäre ihm das noch nie passiert". Mir auch nicht, denn den Schwalbe hatte ich nur auf dem Hinterrad drauf und da ist ja auch noch die Luft im Schlauch. Vorne war noch der alte Mantel drauf, hätte ich den nur vor der Tour noch erneuert...

                  Weiter ging es Richting Krakow am See...


                  Richtung Krakow

                  vorbei an schönen Sonnenblumenfeldern...


                  Sonnenblumen

                  und dem einen oder anderen Anstieg...


                  Anstieg

                  In Krakow selbst steppte der Bär, heute war das Fischerfest. Bunte Büdchen mit Allerlei Schnick-Schnack und die üblichen Fressstände. Highlight war die Bühne, auf der das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr aufspielte.

                  Wir genossen die Darbietung bei einem leckeren Fischbrötchen, was auch sonst auf einem Fischerfest. Am Rande versuchte auch noch Pablo mit der Panflöte, der "originale" Anden-Indianer, seine CD's unters Volk zu bringen.


                  Fischerfest

                  Frisch gestärkt sollte es nun Richtung Güstrow gehen, gleich am Ortsausgang ein knackiger Anstieg, die Strecke wurde richtig anstrengend. Inzwischen hatte sich eine Gruppe, bestehend aus 5 Jugendlichen, einem Ehepaar mit Anhänger und uns gebildet.

                  Es ging teilweise heftig hoch und unter, alle waren am schnaufen, jeder dachte vom anderen das wir auf dem richtigen Weg sind. In Bellin dann der Fehler, statt geradeaus Richtung Güstrow über Mühl Rosin sind wir alle falsch in Richtung Zehna abgebogen. An der Kreuzung in Zehna fiel uns dann auf, das es keine Ausschilderung mehr gab. Das Ehepaar hatte den Bikeline zur Hand und schnell haben wir gemerkt das wir alle falsch gefahren waren. Die 5 Jugendlichen haben ordentlich geflucht, mussten sie die Strecke wieder zurück, da noch weitere Teilnehmer der Tour hinter ihnen waren und vermeitlich den Richtigen Weg genommen haben.

                  Das Ehepaar und wir sind dann auf einer etwas abschüssigen Landstrasse Richtung Gutow gefahren um dann wieder nach Güstrow zu gelangen. Die Strecke war dann echt der Hammer, ging es doch teilweise mit 50 km/h Richtung Güstrow.... Macht mordsspaß nach den Hügel hoch keulen, trotzdem war mir ds schon etwas unheimlich. Hatte den Gedanken "Wenn Du jetzt einen Abflug machst, hilft dir der ulkige Radhelm auch nicht mehr".


                  Güstrow

                  In Güstrow am Schloss vorbei eine kurzen Abstecher in der Altstadt auf ein Eis...


                  Schloss Güstrow

                  Nach der kleinen Stärkung wurden der Rest der heutigen Kilometer in Angriff genommen. Entlang am Güstrow-Bützow-Kanal, inzwischen mit heftigen Gegenwind und langsam schmerzenden Knie nach Bützow. Das Kanu-Camp in Bützow war unser heutiges Ziel, nett gelegen am Bützower See.

                  Kurz vor Bützow noch vorbei an ein Haus, das eher wie eine Kopie der South-Fork-Ranch aussah, mit Freiheitsstatue im Vorgarten und Bison-Herde daneben.


                  Büffel

                  Am Kanu-Camp angekommen schnell die Zelte aufgebaut, eine Restaurant-Empfehlung eingeholt und ab ins Städtchen zum speisen. Da es Sonntag war konnten wir unterwegs nichts mehr einkaufen und so waren die Proviantbeutel recht leer.

                  Im Restaurant "Zur Börse" ein dickes Schnitzel vertilgt und wieder zurück zum CP. Für morgen noch ein paar Brötchen bestellt, unter die Dusche und alsbald auf die Matte ins Zelt.



                  Bützow

                  90 km sind schonmal eine Hausnummer, und das munter rauf und runter mit Gegenwind. Aber danach auch eine gewisse Freude, es geschafft zu haben. Mancher wird die heutige Distanz als lächerlich empfinden, aber für uns war das die größte Distanz die wir bislang gefahren sind. Wer hätte das noch vor ein paar Tagen gedacht...
                  Zuletzt geändert von Todden; 01.12.2014, 21:11. Grund: Ein paar "C" entfernt ...

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                    #10
                    AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

                    Zitat von Todden Beitrag anzeigen
                    Weiter ging es Richting Krackow am See...

                    Richtung Krackow

                    In Krackow selbst ...
                    Die Stadt heißt Krakow.

                    Schön, dass Ihr auch durch Bützow gekommen seid. Aber wer hat Euch denn ausgerechnet die Börse empfohlen? Zumindest früher war es eine absolute Schmuddelkneipe.
                    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                    • Todden
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                      #11
                      AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

                      Zitat von november Beitrag anzeigen
                      Die Stadt heißt Krakow.

                      Schön, dass Ihr auch durch Bützow gekommen seid. Aber wer hat Euch denn ausgerechnet die Börse empfohlen? Zumindest früher war es eine absolute Schmuddelkneipe.

                      Die Chefin von der Kanu-Station hat uns die Börse empfohlen, wir fanden es okay....

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                      • Todden
                        Erfahren
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

                        5. Tag Bützow - Markgrafenheide, 62 km

                        Letzter Tag, letzte Etappe... Heute über Rostock zum CP Markgrafenheide. Bei einem mageren Frühstück, Kaffee und die trockenen Brötchen wird abgebaut und Richtung Schwaan geradelt. In Schwaan in einer Bäckerei dann endlich das verdiente richtige Frühstück bei einem Hefeteilchen und Kaffee.


                        Drahtesel

                        In Schwaann dann die große Überraschung, es sind ja nur noch etwas über 20 km bis nach Rostock. Irgendwie hatten wir gedanklich mit mehr Kilometer gerechnet.


                        Schwaan

                        An ersten abgeernteten Felder vorbei, bei durchwachsenen Wetter. Wie aus dem nichts fing es an zu schütten. Und das bei stürmischen Wind, der inzwischen waagerecht daher kam. Wir flüchteten uns hinter einer großen Werbetafel und zogen die Regenjacken an.


                        Felder

                        Aber genau so schnell wie der Regen kam hörte es auch wieder auf. Also die Regenjacken wieder aus da es sonst viel zu warm war. Und dann kam die letzte Kurve, etwas Berg ab und was sahen wir da... Das Ortsschild von Rostock...


                        Rostock Ronni

                        Weiter bei leicht bergab gehender Strecke in die Altstadt von Rostock. Am Kröpeliner Tor vorbei


                        Kröpeliner Tor

                        zunächst in die Touristen-Information. Da meine GPS sich noch immer eine Auszeit nahm und mein Farbausdruck nach Markgrafenheide nur sehr rudimentär war hoffte ich eine Beschreibung zu finden. Da ich aber zu geizig war um eine Karte für die kurze Strecke zu erweben wurde die kurzerhand abfotografiert.

                        Danach zum örtlichen Burger-Brater und erst einmal für die letzten Kilometer gestärkt. In einem Supermarkt noch etwas für den Abend erstanden und wieder weiter.

                        Und hier begannen die Probleme, die Ausschilderung war nicht eindeutig und so irrten wir durch eine Plattenbausiedlung auf der Suche nach dem Weg aus der Stadt. Durch ein großes Gewerbegebiet mit einem Möbel-Bau-Technik-Markt neben dem anderen weiter.

                        An einer alten Gewerbeimmobilie, war wohl ein ehemaliger Real-Markt, wieder den nächsten Regenschauer abgewartet. Inzwischen wussten wir auch wieder wo wir ungefähr waren. Noch einige Kilometer durch das waldgebiet Markgrafenheide standen wir auch vor dem CP.

                        Wir waren beeindruckt, so ein riesiges Areal hatten wir noch nie gesehen... Ein mördergroßer CP direkt an der Ostsee. Ohne den Plan an der Rezeption hätten wir unseren heutigen Platz für die Zelte nicht gefunden. Es gab hier sogar ein Kino und einen Wellness-Tempel...


                        CP Markgrafenheide

                        Nach dem Zeltaufbau ging erst einmal mit unseren Bieren an die Ostsee... Geschafft, wir standen tatsächlich an der Ostsee und hatten ein breites grinsen im Gesicht.

                        Windgeschützt zwischen ein paar Strandkörben machten wir es uns gemütlich und beschlossen das wir im nächsten Jahr wieder so eine Vater/Tochter-Tour unternehmen...
                        Vielleicht können wir bis dahin auch Rouvi dazu überreden mitzukommen....


                        Ostsee

                        Der nächste Tag verlief unspektakulär, bis auf das Frühstück. Im Idealfall gab es ein Frühstück, aber hier sogar ein Frühstücksbuffet.

                        Wir fuhren nach Warnemünde, setzten mit der Fähre über und schauten erst einmal am Bahnhof nach einer Rückfahrmöglichkeit. Es fuhr ein Connex direkt von Warnemünde nach Leipzig über Berlin-Gesundbrunnen. Das passte wie die Faust auf Auge. Wir hatten noch ein paar Stunden bis zur Abfahrt Zeit und erkundeten Warnemünde.


                        Warnemünde

                        Hier steppte der Bär, ein großen Kreuzfahrtschiff lag im Hafen...


                        Kreuzfahrtschiff

                        Pünktlich machten wir uns Richtung Bahnhof auf, ausser uns waren noch einige Fernradler am Bahnsteig die Richtung Heimat wollten. Der Zug hielt zwar an jeder Milchkanne, waren aber trotzdem nach 3 Stunden in berlin. Habe inzwischen erfahren, das Connex die Verbindung eingestellt hat. Schade eigentlich...

                        In Gesundbrunnen raus und der nächste Kulturschock nach den ruhigen Tagen. Überall Hektik und Gedränge, das waren wir einfach nicht mehr gewohnt. Durch den Berliner Stadtverkehr Richtung Heimat....

                        Und ein paar Kilometer später wurde der neue Schlauch auch ein Opfer der Berliner Fahrradwege... Einen Platten, na toll. Da ich nicht wechseln konnte, der alte hatte ja auch ein Loch und ich hatte ihn nicht mehr geflickt, ging es dann im Rhythmus von pumpen und einen Kilometer fahren und wieder pumpen nach Hause.

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                        • grenzenlos
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                          AW: [DE] Radtour Berlin Warnemünde 2014

                          Hallo,
                          da ich einen Teil der Radelstrecke aus ganz, ganz alten Tagen kenne, war es ein Vergnügen.
                          Danke für den schönen Bericht.
                          LG Wi grenzenlos
                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                          Gruß, Wi grenzenlos

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