[DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

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    • 03.02.2013
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    [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Prolog:
    Das Jahr fing hoffnungsvoll an. Bachelorarbeit schreiben und dann den Sommer genießen, so war der Plan. Ein Wanderurlaub, vielleicht in der Hohen Tatra oder mal wieder in den Alpen sollte es werden. Ein Sportunfall mit gebrochenem Arm machte mir Anfang März dann einen Strich durch die Rechnung. Nach OP und Krankengymnastik reifte in mir der Trotz heran und ich dachte mir "Jetzt erst recht". Ein abendliches Skype-Gespräch mit einer guten Freundin ließ dann die Idee in mir aufkeimen, zu ihr nach Österreich, genauer gesagt ins Waldviertel, zu radeln. Verlockender Gedanke. Von Darmstadt aus ungefähr 740 km Gesamtstrecke, das ist machbar. Die kleine wahnsinnige Stimme in meinem Kopf, die solche Vorhaben grundsätzlich immer gut findet wurde in den nächsten Tagen lauter. Einige Tage später, es war Mai, dann der Entschluss: Das mache ich. Ein neues Mountainbike wollte ich mir dieses Jahr sowieso mal zulegen, so könnte ich es dann gleich mal ordentlich einweihen. Somit wurde diese Tour zu der Möhre, die mich beim Schreiben meiner Bachelorarbeit motivieren und bei der Stange halten sollte.
    Ihr kennt doch sicher dieses Comic-Bild vom Esel, dem eine Möhre gerade außer Reichweite vor die Nase gehalten wird, damit er weiter vorwärts läuft. Dieser Esel sollte von nun an ich sein.
    Im Juli fand ich dann in den Weiten des Internets das Fahrrad, das auf dieser Tour mein treuer Begleiter sein sollte. Aufgrund seiner teilweise etwas abenteuerlichen Teile-Zusammensetzung hatte es bei mir schnell den Spitznamen "Frankenbike" weg.
    Letztlich lief die Abgabe meiner Bachelorarbeit auf den 29.9. hinaus und an eben jenem Tage sollte es dann auch direkt auf große Tour losgehen.
    Also mal eben per Naviki die Touren geplant. Später habe ich auch komoot getestet und für besser befunden, aber nicht alle Etappenpläne nochmal neu gemacht. Der erste große Fehler dieser Tour, aber dazu später mehr.
    Der Plan sah so aus, am Ende der Etappen möglichst bei Freunden und Bekannten unterzukommen, nur dort wo das nicht möglich ist, wollte ich auf Jugendherbergen ausweichen. Vielleicht habe ich zu leidenschaftlich den Ritt von bemme beim Transcontinental Race verfolgt, jedenfalls wollte ich als lange nicht so trainierter und dann noch mit einem Mountainbike die Strecke in 7 Tagen fahren. Das soll jetzt keine Schuldzuweisung sein, für meine Selbstüberschätzung bin ich allein selbst verantwortlich
    Der Bericht wird nicht sehr bildreich, da ich leider meine Kamera vergessen habe und deshalb nur ein paar Bilder mit dem Handy geschossen habe.

    Tag 1: 29.9.2014
    Start: Darmstadt
    Ziel: Gemünden am Main
    Möhre des Tages: V. nach über 2 Jahren mal wieder sehen und ein großer Topf Spaghetti Bolognese

    Bis ich abgegeben habe ist es kurz vor 11 Uhr. Mein Weg führt mich Richtung Messel aus Darmstadt hinaus. Nachdem ich am Oberwaldhaus vorbei bin und mich auch von der Straße nach Dieburg nördlich entferne, fühle ich zum ersten Mal die Stille des Waldes und mir wird klar: Endlich fertig, endlich Urlaub!
    Die Landschaft um Messel herum ist eine Mischung aus Wald und offenen Wiesenstücken, stellenweise fühlte ich mich etwas an meine Kindheitserinnerungen von Urlauben in Südengland erinnert. Das Wetter zeigt sich von seiner guten Seite, also Sonne, aber noch nicht zu warm.

    Kurz vor Messel

    Hinter dem Messeler Bahnhof der erste kleine Dämpfer: Dort wo mein Track sein sollte, ist eine Mülldeponie. Das fängt ja gut an. Benutzt Naviki nicht OpenStreetMap? Sollten die Daten nicht einigermaßen aktuell sein? So eine Mülldeponie entsteht ja nicht von heute auf morgen *grummel*
    Vielleicht war der Weg auch einfach nur so zugewachsen, dass ich ihn nicht gesehen habe. Also erstmal ab in den Wald, Umweg suchen. Der ist auch recht schnell gefunden und nach knapp 2 km bin ich wieder auf der geplanten Route, die hier sehr gut fahrbar über einen geschotterten Waldweg an der Bahnstrecke Richtung Aschaffenburg entlangführt. Einige Kilometer weiter komme ich an einer Stelle vorbei, an der gerade eine Kampfmittelräumungsfirma den Wald mit Metalldetektoren absucht. Überall stehen Schilder, dass das Verlassen der Wege wegen Explosionsgefahr verboten ist. Aber ich will ja die Wege nicht verlassen, ich will vorankommen. So grüße ich nur kurz und fahre weiter. Nach etwa 3 km auf der Nebenstraße Richtung Babenhausen lotst mich das Navi wieder in den Wald und über einen schmalen Trail-Abschnitt. Bin ich da nicht eben an einem Minenfeld vorbeigefahren? Etwas mulmig ist mir schon, aber Fahrradspuren auf dem Boden wecken in mir die Hoffnung, hier nicht zu Biker-Frikassee zu werden. Der Trail an sich ist wirklich schön, dennoch fühle ich mich erst besser, als ich wieder einen Hauptweg erreiche. Zwischen Münster und Eppertshausen unterquere ich eine Bundesstraße und die Bahnstrecke Ober-Roden - Dieburg. Die Brücke über die mich das Navi lotsen will ist wegen Bauarbeiten gesperrt, zum Glück treffe ich einen einheimischen Mountainbiker, der mich bis zur nächsten Brücke begleitet und der schwer beeindruckt ist, als ich ihm von meinem Plan erzähle. Zum Abschied wünscht er mir eine gute Fahrt. Bis Babenhausen verläuft der Weg wunderschön gelegen und flach an der Gersprenz entlang und ich gebe etwas Gas.

    Genussradeln an der Gersprenz

    Am Ortseingang von Babenhausen treffe ich zwei Radreisende mit schwer bepacken Rädern und mit diversen Aufklebern beklebten Packtaschen, die wohl schon etwas länger unterwegs sind. Die beiden fragen mich nach dem Weg nach Eppertshausen und ich erkläre ihnen, wie sie zu dem Radweg an der Gersprenz kommen, über den ich gerade gekommen bin. Babenhausen hat auch eine echt sehenswerte Altstadt. In all den Jahren, die ich nun schon in Darmstadt wohne, war mir nie bewusst, dass so ein Kleinod quasi direkt vor meiner Haustür liegt. Ich kannte die Stadt bisher nur als Grenzbahnhof, bis zu dem mein Semesterticket gilt.
    Im erstbesten Supermarkt der meinen Weg kreuzt hole ich mir etwas zu trinken und zwei Sandwiches zum Mittagessen und setze mich damit auf eine Parkbank neben einem Kinderspielplatz. Noch sehe ich ja recht human aus und muss keine Angst haben, dass jemand die Polizei ruft, wenn er mich an so einem Ort sitzen sieht. Ich habe mich am Morgen sogar noch rasiert!

    Hinter Harreshausen fluche ich zum ersten Mal kurz, als ich sehe, dass ein Stück des Weges über losen Sand führt. Aber die 2,4 Zoll-Schlappen meines Bikes bewähren sich hier zum ersten Mal und ich wühle mich überraschend leicht durch diese Wegpassage. Bei Stockstadt quere ich den Main, nun führt mich der Weg am Rande Mainaschaffs und Aschaffenburgs entlang. Bis hierhin alles gut gelaufen. Ich klopfe auf Alu (für Holz hätte ich anhalten müssen), dass es so bleibt, denn ich weiß: Hinter Aschaffenburg wird es bergiger, der Spessart wartet auf mich.
    So ist es denn auch, nach dem Durchqueren einer Unterführung unter der A3 geht es gleich mal brutal nach oben, erst auf Asphalt, irgendwann auf Schotter. Nachdem ich den ersten Anstieg überstanden habe, entscheide ich mich für eine Riegelpause. Mein Körper verbrät die durch Nahrung zugeführte Energie wie die EU-Bürokraten Steuergeld. Also erstmal Müsliriegel futtern. Inzwischen ist es früher Nachmittag und brüllend heiß. Und ich habe nur eine Wasserflasche dabei, das kann heiter werden.
    Zwei Anstiege weiter ist meine Wasserflasche leer. Ich treffe den örtlichen Förster und frage ihn, ob es irgendwo in der Nähe eine Möglichkeit gibt, Wasser zu kaufen. Er verneint, bietet mir aber den Rest aus seiner Wasserflasche an. Dankend nehme ich an. Die Menschen hier in der Gegend werden mir heute noch einige Male den Arsch retten.
    Kurz nach der Begegnung mit dem Förster werde ich für die Strapazen des Anstiegs zum ersten Mal mit einer furiosen Abfahrt auf einer Schotterpiste belohnt. Mountainbiking at its best. Ich verstehe langsam, warum in diversen Mountainbikemagazinen so vom Spessart geschwärmt wird. Blöderweise muss ich aber alles was ich heute runterfahre auch immer wieder hoch. Richtig ärgerlich wird es, als ich mich vor Unterafferbach noch verfahre, weil die Navi-Anweisung freundlich ausgedrückt Mist ist, ich eine Abzweigung übersehe und ich so fast 150 Höhenmeter abfahre, anstatt auf der Höhe entlang. Also wieder hoch und den richtigen Weg nehmen. Puh, das kann ja noch heiter werden. Erste Zweifel, ob ich es heute bis Gemünden schaffe kommen auf.
    Am Rande von Unterafferbach frage ich eine junge Mutter mit Kinderwagen nach einem Dorfladen. Sie schickt mich zur örtlichen Bäckerei, die auch ein Tante-Emma-Laden ist. Leider ist hier aber Montags geschlossen. Mist.
    Wasserflasche noch halb voll, die Sonne brutzelt wie eh und je. Oberhalb des Ortes ziehe ich mein Merino-Unterhemd aus. Lieber ein stinkendes Trikot als mich ohne Möglichkeit des Wassernachschubs totzuschwitzen.
    Weiter geht es durch Wenighösbach und Feldkahl, wo ich schließlich einen Anwohner nach Wasser frage. Er lässt sich gar nicht lange bitten und kommt mit einer vollen Flasche raus. Auch er hält meinen Plan, heute noch nach Gemünden zu fahren für sehr ambitioniert. Allerdings sieht er mir auch eher nicht nach einem Sportler aus. Wie auch immer, ich habe Wasser. Überschwänglich bedanke ich mich und fahre weiter. Vorbei an Rottenberg und Eichenberg geht es über Waldwege und stellenweise auch mal recht schwierige Trails weiter. Und ich merke schnell, dass das Wasser aus Feldkahl nicht lange reicht. Zumal jetzt auch die Wege wieder recht schwierig werden, es geht immer wieder langgezogen bergauf und über rumpelige Wege wieder runter. Ich bin so fertig, dass die Konzentration nachlässt und traue mich nicht mehr, schnell abzufahren. Die Scheibenbremsen am Rad leisten in jeder Abfahrt Schwerstarbeit. Laut Karte nähert sich meine Route einer Landstraße an und begegnet dieser an einer Kreuzung. Ich beschließe, mich dort nach Alternativen umzusehen. Durch so schweres Gelände kann ich mein Tagespensum nicht mehr schaffen, das wird mir langsam schmerzlich bewusst. Ich habe leider im September doch mehr Zeit in einem fensterlosen Computerraum der Uni verbracht als mir lieb war. Auch die Möhre des Tages kann mich jetzt nur noch wenig motivieren.
    An der Kreuzung weine ich fast vor Freude. Ein Gasthaus!

    Hastig kette ich mein Rad an den nächsten Baum und bevor ich richtig sitze ist das erste alkoholfreie Weizen bestellt. Ich muss mich beherrschen, es nicht sofort auf ex zu trinken. Das tut so unglaublich gut. Zu einem zweiten alkoholfreien Weizen gesellt sich ein leckerer Apfelstrudel mit Vanilleeis. Die schon komplett geleert geglaubten Energiespeicher meines Körpers füllen sich zumindest teilweise wieder. Was eine Wohltat.

    Yummi!

    Ich fülle meine Wasserflasche wieder auf und beschließe, fürs erste auf der geplanten Route zu bleiben. Das stellt sich schon nach wenigen Kilometern als großer Fehler heraus. Der Weg führt mich über einen Trail, der mehr an eine Wildschweinsuhle erinnert und schwer zugewachsen ist. Es sind zwar noch Fahrradspuren zu sehen, aber ich kann mich nicht vorstellen, dass hier in den letzten 2 Jahren jemand hergefahren ist. Na toll. Als mich der Track dann noch über eine steile, mit Brennesseln und Dorngebüsch zugewachsene Abfahrt schickt gebe ich auf. Es reicht. Ich kann nicht mehr. Der Körper ist platt, der Kopf rebelliert. Allzulange wird auch das Tageslicht nicht mehr anhalten. Bei Dunkelheit und komplett fertig über Spessart-Trails? Da hätte ich auch gleich ins Minenfeld fahren und mir die Schinderei der letzten 4 Stunden ersparen können.
    Die zugewachsene Abfahrt kommt glücklicherweise an einer Straße heraus. Ein kurzer Blick aufs Navi sagt mir, dass die Straße nach Heigenbrücken führt. Ich weiß, dort gibt es einen Bahnhof. Meine Erinnerung sagt mir, dass von dort auch Züge nach Gemünden fahren. Bis Heigenbrücken geht es fast nur bergab und so lasse ich es rollen. Zum Gas geben, wie ich es normalerweise auf Abfahrten liebe, bin ich schon zu platt.
    Der Blick auf den Fahrplan sagt mir, dass bald ein Zug fährt. Leider fällt mir erst kurz vor Abfahrt des Zuges ein, dass ich ja noch eine Fahrradkarte brauche. Während ich noch am Automaten stehe, um diese zu kaufen, fährt der Regionalexpress ein und ohne mich wieder ab. Großartig. Die Stimmung erreicht einen Tiefpunkt. Ich sage V. bescheid, dass ich nicht mehr kann und dass der nächste Zug in die richtige Richtung nur bis Lohr fährt. Sie sagt mir zu, dass sie mich dort abholt. Ich nehme einen großen Schluck aus der Wasserflasche und warte. Endlich mal eine gute Nachricht.

    Feierabend in Heigenbrücken

    Der Zug nach Lohr fährt ein und ich bin etwas verstimmt, weil er aus Modus-Wagen besteht. Die Dinger sind sowieso schon unbequem, selbst wenn man von einem hohen Bahnsteig und mit leichtem Gepäck einsteigt. Muss man aber von einem niedrigen Bahnsteig wie in Heigenbrücken ein beladenes Fahrrad hineinwuchten, ist es eine Tortur. Ich halte nicht viel von Bahn-Bashing, aber das geht mal gar nicht
    Als ich in Lohr ankomme, ist V. kurz danach auch da und sammelt mich und das Frankenbike ein und bringt mich nach Gemünden. Nach einer Dusche mache ich mich hungrig über die Spaghetti Bolognese her und genieße ein leckeres Weizen. Anschließend logge ich mich noch kurz bei Komoot ein und plane die nächsten Etappen um. Dann falle ich ins Bett und schlafe sofort ein.

    Gefahrene Strecke heute: 82,8 km
    Tagesschnitt: 14,1 km/h
    Lehre des Tages: Wer bei Naviki als Tourart "Mountainbike-Tour" eingibt, sollte wissen, was er tut!
    Jos ei viina, terva tai sauna auttaa, tauti on kuolemaksi (Finnisches Sprichwort)

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    #2
    AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

    Tag 2: 30.9.2014
    Start: Gemünden am Main
    Ziel: Uffenheim
    Möhren des Tages: Mittagessen beim All-you-can-eat-Chinesen in Würzburg und Fränkisches Bier am Abend

    Nach einem ausgiebigen Frühstück starte ich um kurz vor 9 Uhr in Richtung Uffenheim. Nach meiner Umplanung führt ein Großteil der Route heute über den Maintalradweg. Runter an den Main wird es erst einmal steil. Highspeed am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen (und macht wacher als jeder Kaffee). Ich fühle mich wieder gut, das Rad läuft und es ist weitestgehend flach. Die Navigation gestaltet sich äußerst einfach, der Maintalradweg ist hervorragend ausgeschildert. Kurz vor Karlburg merke ich, wie mein Rad plötzlich schwergängiger rollte und das Vorderrad wird unkontrollierbar: Reifenpanne. Kein großer Akt, eigentlich. Problematisch wird es, wenn man wie ich seine Luftpumpe daheim vergessen hat (und ich Gehirnakrobat hatte sie vorher extra noch auf die Packliste geschrieben). Ich frage einen Spaziergänger nach der nächsten Tankstelle. Er rät mir, es mal beim Mercedes-Autohaus in Karlstadt, direkt hinter der Mainbrücke zu versuchen. Ich bedanke mich und schiebe mein Rad zum Autohaus. Am Autohaus frage ich, ob ich etwas Druckluft haben kann und der Mitarbeiter in der Annahme führt mich sofort zur Werkstatt, sagt den Kollegen dort Bescheid und weist sie an, mir zu helfen, wenn ich Hilfe brauche. Wow, mit soviel Freundlichkeit hätte ich nicht gerechnet. Ein fettes Dankeschön an das Autohaus Grampp in Karlstadt an dieser Stelle!
    Flugs ist der Reifen gewechselt, ich fahre über die Brücke zurück auf die andere Mainseite und setze meinen Weg Richtung Würzburg fort. Der Weg führt am Main entlang, größtenteils asphaltiert, teils geschottert. Oft geht es zwischen abgeernteten Feldern hindurch. Als Ingenieur genieße ich den Anblick der Schleusen, fahre aber nicht näher ran, da ich meinem Handy sowieso keine vernünftigen Fotos zutraue. Ein wenig tue ich ihm da ja schon Unrecht, aber an meine DSLR kommt es natürlich nicht ran.


    In Zellingen komme ich an einem Cafe mit tollem Namen vorbei:

    Normalerweise wäre ich wohl unten am Main dran vorbei geradelt ohne es zu bemerken. Da aber der Maintalradweg wegen der Sanierung der Brücke gesperrt ist und umgeleitet wird, sehe ich das Schild auf dem Weg zurück auf den eigentlichen Weg.
    Bis Würzburg verläuft der Ritt ereignislos, ich muss nur zwischendrin mal das Handy an die Powerbank anschließen und merke dabei, dass ich das USB-Kabel gestern in den Tiefen der Satteltasche versenkt habe. Aber zur Mainkuh ist es nicht mehr weit. Dort treffe ich mich mit K. und wir unterhalten uns beim Essen über alles mögliche. Das Essen ist nicht überragend, aber für den Preis voll OK. Vor allem ist es viel und energiereich, genau das was ich jetzt brauche.
    Nach dem Essen zeigt mir K. noch den Weg zu einem Fahrradladen, in dem ich eine Luftpumpe und einen neuen Ersatzschlauch erstehe und zu einem Supermarkt, indem ich Gummibärchen, Schokolade, Eistee und Wasser kaufe. Energie- und Wasserzufuhr gesichert und nur noch gut 45 km bis Uffenheim, meine Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Vor allem ist es auch nicht mehr so heiß wie gestern, aber bis auf einen kurzen Schauer in Würzburg bleibt es trocken. Perfektes Radfahrwetter!
    Bis kurz hinter Ochsenfurt folge ich dem Maintalradweg. Der Weg ist flach, ich fühle mich gut und gebe richtig Gas, lasse auch zwei ältere Herren mit Pedelecs hinter mir. Ich fühle mich großartig. Nicht unbedingt das, wofür ich ein Mountainbike bräuchte, aber es ist toll. So bin ich den Tag über allein mit meinen Gedanken, den Geräuschen vorbeifahrender Züge und dem Abrollgeräusch meiner Reifen, das mich an einen wütenden Hornissenschwarm erinnert.
    Als der Weg schließlich über eine Nebenstraße, die mehr an einen Wirtschaftsweg erinnert vom Main weg bergauf führt, nehme ich noch schnell etwas Schokolade zu mir, bevor ich den Aufstieg in Angriff nehme. Ich sehe hier zum ersten Mal die Beschilderung des Radweges vom Main zur Aisch, dem ich auch morgen über weite Strecken folgen werde, was ich aber jetzt noch nicht weiß.
    Nach dem kurzen steilen Anstieg schraubt sich mein Weg weiter in Wellen nach oben, immer wieder unterbrochen von kurzen Abfahrten. Nichts für Leute, die keine Berge mögen, für mich durchaus ok. Gestern war schlimmer.
    Lust auf Fotografieren habe ich keine mehr. Die Landschaft ist relativ unspektakulär und ich habe Hunger, also sehe ich zu, dass ich ankomme.
    Am Ortsrand von Uffenheim rufe ich kurz F. an, wie ich zu ihm komme und 5 Minuten später rolle ich in den Hof und stelle mein Rad in der Garage ab. Nach einem Einkauf im örtlichen Getränkemarkt lassen wir es uns beim örtlichen Italiener mit einem Schwarzbier und hervorragenden Rigatoni al Forno gut gehen. Anschließend plaudern wir und testen uns durch einige fränkische Biere. Lecker sind sie alle. Mein Favorit des Abends ist das Oechsner Schwarzbier. Recht früh begebe ich mich ins Bett und schlafe wie ein Baby. Ein toller Urlaub.

    Gefahrene Strecke heute: 92,5 km
    Tagesschnitt: 18,3 km/h
    Zuletzt geändert von Nordlandpirat; 18.10.2014, 10:21.
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      #3
      AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

      Tag 3: 1.10.2014
      Start: Uffenheim
      Ziel: Nürnberg
      Möhre des Tages: Stadtbummel in Nürnberg und viel Essen

      Ich starte wieder gegen 9 Uhr und radele in Richtung Neustadt an der Aisch los. Am Ortsausgang von Uffenheim kaufe ich im Lidl noch schnell ein paar Kleinigkeiten ein und folge danach dem Radweg. Nach einigen Kilometern treffe ich auch wieder auf den Hauptradweg vom Main zur Aisch, dem ich gestern schon gefolgt bin. Der Weg führt heute großteils über asphaltierte Wirtschaftswege und wenig befahrene Nebenstraßen, an letzteren teilweise auch auf einem separaten Weg entlang. Da ich weiß, dass ich heute viel auf Straßen fahren werde, ziehe ich zum ersten Mal auf dieser Tour die Warnweste über.

      So sieht das dann aus:


      Am Rande einer betonierten Panzerstraße fällt mir dieser formschöne Hügel ins Auge:


      Auf den ersten Kilometern ist das Terrain wellig, aber viele der Wellen kann man mit dem Anlauf aus dem Gegenhang mühelos nehmen und teilweise bekomme ich bergab richtig Tempo drauf und fliege den folgenden Anstieg mühelos hinauf als wäre mein Rad mit Federn beladen. Bei Obernzenn erreiche ich den Zenngrund, dem ich von nun an folgen werde. Hier verläuft auch der Radweg von Bad Windsheim nach Fürth, der den Rest des Tages meinen Weg begleiten wird. In Obernzenn packt mich langsam der Hunger und das Gasthaus zum Schwarzen Adler sieht verlockend aus. Ich bin recht früh dran und der erste Gast des Tages, was das Rahmschnitzel mit Spätzle nicht weniger köstlich macht. Franken ist nicht unbedingt die vegetarierfreundlichste Gegend Deutschlands, das merke ich spätestens beim Blick auf die Karte. Ich unterhalte mich noch kurz mit der Wirtin, die ebenfalls gern mit dem Rad unterwegs ist und erzähle ihr, woher ich komme und wohin ich fahre. Sie wünscht mir noch eine gute Fahrt und frisch gestärkt radele ich weiter.

      Im nächsten Ort fülle ich am örtlichen Dorfladen noch meine Wasserflasche und meine Schokoladenvorräte auf und mache dann bei guten Streckenbedingungen schnell Kilometer. Einen kurzen Stopp genehmige ich mir in Neuhof an der Zenn, ein schöner Ort. Aber ich bin auf Betriebstemperatur, sodass ich nur schnell ein paar Fotos mache und weiterfahre.

      Neuhof

      Ehe ich mich versehe bin ich auch schon im Landkreis Fürth, die Wege bleiben nach wie vor hervorragend, auch wenn der Schotteranteil etwas höher wird. Meine Reifen rollen mit der Traktion eines Panzers und der Präzision eines Schienenfahrzeugs über die gut ausgebauten Waldwege. Da ich mich gut fühle und der Weg nicht mehr lang ist gebe ich richtig Gas und habe schneller als gedacht die Stadtgrenze Fürths und die ersten noch recht ländlichen Stadtteile erreicht.

      Tolle Wege und weite Landschaft vor Fürth

      Eine letzte steile Rampe muss ich kurz vor der Unterquerung des Main-Donau-Kanals nehmen, wenig später führt der Radweg direkt an der Pegnitz lang bis fast ins Zentrum von Nürnberg. Die letzten Meter fahre ich auf Radwegen neben Hauptstraßen, aber die Vorfreude auf ein Bett und einen Stadtbummel in Nürnberg lasse ich mir nicht mehr nehmen. Schön, mal wieder hier zu sein.
      Ich checke im A&O Hotel ein, dusche und bummele durch die Innenstadt, schaue ob ich vielleicht in einem Outdoorladen eine Faltflasche bekomme, um mehr Wasser mitnehmen zu können und schließlich kehre ich in einem böhmischen Restaurant unterhalb der Burg ein. Zum leckeren Szegediner Gulasch mit knödeln gibt es tschechisches Schwarzbier. Als ich nach dem Essen durch die abendliche und noch sehr betriebsame Altstadt zum Hotel zurücklaufe bin ich der wahrscheinlich glücklichste Mensch auf diesem Planeten. Im Hotel fasse ich den Beschluss, die Tour nach der nächsten Etappe in Regensburg abzubrechen, da meine weitere Routenplanung für meinen Fitnessstand zu hart ist. Wenn ich nichtmal heil über den Spessart komme sind der Bayerische Wald und der Böhmerwald ein Himmelfahrtskommando. Eigentlich wollte ich von Regensburg über Bayerisch Eisenstein und Budweis zu meinem Ziel fahren. Stattdessen will ich den Zug nehmen und noch ein paar Tagestouren im Waldviertel machen.

      Gefahrene Strecke heute: 84 km
      Tagesschnitt: 19 km/h
      Zuletzt geändert von Nordlandpirat; 15.10.2014, 13:17.
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        #4
        AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

        Tag 4: 2.10.2014
        Zugfahr- und Touritag

        Ich wache auf und frühstücke im Hotel, merke aber, dass die Schmerzen am Hintern im Gegensatz zu gestern morgen immer noch da sind. Ich fühle mich auch generell nicht gut, sodass ich entscheide, die heutige Etappe nicht mehr zu fahren und stattdessen einen Touritag in Regensburg einzulegen. Ich war noch nie dort und es soll schön sein.
        Nachdem ich für 25 Euro dem Fahrrad und mir Tickets besorgt habe geht es los. Ich bin dann auch schon viel zu früh zum Check-In in der Jugendherberge in Regensburg, aber ich kann immerhin mein Fahrrad in den Schuppen stellen und mein Gepäck einschließen. So bummele ich durch Regensburgs Innenstadt und freue mich des Lebens.


        Abends gehe ich in einer mittelalterlichen Taverne Flammkuchen essen und lerne dort noch zwei Mädels kennen, die mich in das Regensburger Nachtleben mitnehmen. Nach einem schönen Abend schlafe ich schließlich trotz dreier Schnarcher im Zimmer wie ein Stein.

        Tag 5: 3.10.2014
        Zugfahrtag

        Ich stehe auf und genieße das Frühstücksbuffet in der Jugendherberge. So lässt es sich doch auch leben. Nach dem Frühstück gebe ich den Zimmerschlüssel ab und radele zum Hauptbahnhof. Es ist das letzte Wiesn-Wochenende, sodass der Bahnhof voll mit alkoholisierten Trachtenträgern ist. Das ist mir zuviel Trubel und so verkrümele ich mich schnell in Richtung des Bahnsteigs, an dem mein Zug abfährt. Ich fahre einen Zug früher, weil mir 5 Minuten Umstieg in Passau als sehr knapp erscheinen. Eine Entscheidung, die sich noch als goldrichtig herausstellen wird. Der Passauer Hauptbahnhof ist eine Großbaustelle, aber immerhin hat eine SB-Bäckerei offen, sodass ich mir etwas zum Mittagessen kaufen kann. Ich hätte ja in Regensburg mal dran denken können, dass heute Tag der Deutschen Einheit ist.
        Dann warte ich auf meinen Zug weiter Richtung Wels. Dieser hat etwas Verspätung, aber zum Umstieg in Wels habe ich 25 Minuten, sodass ich nicht unruhig werde. Ich freue mich aber, in Regensburg früher losgefahren zu sein, weil der Zug, in dem ich eigentlich hätte sitzen sollen so verspätet ist, dass er noch gar nicht in Passau ist, als mein Zug nach Wels abfährt. Nennt sich wohl richtiger Riecher
        In St. Pölten holt mich dann A. ab und wir fahren zu ihr und ihrem Freund. Bei den beiden hatte ich von Anfang an ankommen wollen, nun bin ich schon 2 Tage früher dort. So haben wir wenigstens die Möglichkeit, was zu unternehmen. Ich sehe die beiden ja leider nicht so oft. Zur Begrüßung gibt es ein leckeres Abendessen und Zwettler Bier. Wunderbar

        Tag 6: 4.10.2014
        Gammeltag

        Nicht viel zu berichten heute: Entspannen, Wäsche waschen, einkaufen, Fahrradpflege

        Tag 7: 5.10.2014
        Rund um Zwettl

        Ich bin bestens erholt und setze mich wieder aufs Rad. Ich will ein wenig erkunden, was es so an Wegen um Zwettl gibt und fahre frei Schnauze los. Zuerst ein Stück ins Kamptal, dann den Berg hoch, komme an der Brauerei wieder nach Zwettl rein und fahre noch ein Stück in die Gegenrichtung aus Zwettl raus. Zwischendurch einige knackige Anstiege und schottrige Trails. Ich belasse es heute bei einer kurzen Runde, weil ich schlauerweise Handy und Trinkflasche vergessen habe, aber das heute macht Lust auf mehr. Vor allem da mein Rad nach einer gründlichen Reinigung und Ölung der Kette gleich wieder viel besser läuft. Eigentlich hätte ich heute erst hier ankommen sollen, aber ich habe ja Urlaub. Da muss man sich nicht mehr quälen als für ein ausgiebiges Abendessen nötig

        Gefahrene Strecke heute: 16,5 km
        Tagesschnitt: 15,4 km/h

        Tag 8: 6.10.2014
        Ruhetag

        Ich verbringe einen Großteil des Tages mit Lesen und der Recherche nach einigen Trails, deren Beschilderung ich am Vortag gesehen habe. Vor allem der Stadt-Land-Weg und die Hundertwasser-Tour haben es mir angetan. Beide sind etwas über 30 km lang, perfekt für eine entspannte Tagestour. Ich lade für beide die GPS-Tracks herunter und beschließe, nach dem Frühstück spontan zu entscheiden, welchen der beiden ich am nächsten Tag fahren will.

        Tag 9: 7.10.2014
        Start/Ziel: Zwettl

        Ich frühstücke und schlüpfe dann in die Fahrradklamotten. Beim Losfahren entscheide ich mich spontan für die Hundertwasser-Tour. Ich mag den Stil von Friedensreich Hundertwasser und in Darmstadt steht das letzte Werk, das er zu Lebzeiten noch vollenden konnte. In der Nähe von Zwettl hat Hundertwasser auch einige Jahre gelebt und gearbeitet.
        Die Hundertwasser-Tour führt teils über Waldwege, teils über mehr oder weniger anspruchsvolle Trails, teils über Nebenstraßen in einer Schleife durch das Waldviertel südlich von Zwettl. Ich will gar nicht zuviel verraten, sondern zeige einfach die Bilder:


        Im Kamptal


        Blick zurück, die Rampe war steiler, als es auf dem Bild aussieht


        Die Hundertwassersäge, 1964 vom Künstler gekauft, hat er sich hier ein Heim eingerichtet


        Niederösterreich ist schön


        Für meinen Geschmack ist die Tour etwas zu asphaltlastig für eine Mountainbiketour, aber landschaftlich wirklich schön

        Etwa nach der Hälfte der Tour kommen komische Geräusche von meinem Hinterrad und ich stelle fest, dass ich es nach dem Transport im Auto offensichtlich nicht ganz richtig montiert habe und der Schnellspanner sich gelöst hat. Ouhauaha, das hätte auch ins Auge gehen können. Und als ich es wieder richtig befestigen will zickt auch noch der Schnellspanner. Während ich dort bastle kommt ein Einheimischer vorbeigefahren und bietet mir an, mich ins nächste Dorf mitzunehmen. Dankend lehne ich ab, ich bin gerade fertig und es hält. Niederösterreich hat schon einige Höhenmeter zu bieten, aber wer sich auf der Hundertwasser-Tour alle Anstiege hochackert wird mit zwei furiosen Abfahrten belohnt, auf denen selbst mein breitbereiftes Bike über 60 km/h erreicht.

        Gefahrene Strecke heute: 32,6 km
        Tagesschnitt: 19,7 km/h

        Tag 9: 8.10.2014
        Heimfahrt

        Früh morgens geht es zurück nach St. Pölten, wo ich am Bahnhof erst einmal frühstücke und anschließend auf den Zug warte. Kurz werde ich unruhig, als die Durchsage kommt, dass mein IC 10 Minuten Verspätung hat, ich habe planmäßig nur 12 Minuten in Salzburg. Der Zug ist bis Linz gut gefüllt mit nervigen, lauten Schülergruppen, aber ich verbunkere mich hinter meiner Zeitschrift und ab Linz wird es ruhiger. Bis Salzburg hat der Zug die Verspätung fast aufgeholt und ich erreiche mühelos meinen Anschlusszug nach Darmstadt. Im Zug treffe ich ein Paar aus der Schweiz, das von Basel nach Wien mit dem Tandem gefahren und auch gerade auf dem Heimweg ist. Beim Umstieg helfe ich den beiden, ihr Tandem aus dem österreichischen IC aus- und in den deutschen EC einzuladen. In München trennen sich unsere Wege.
        Entspannt gondelt mein Zug durch Süddeutschland gen Darmstadt und ich komme entspannt und fast pünktlich wieder daheim an und freue mich, einen schönen Urlaub gehabt zu haben
        Jos ei viina, terva tai sauna auttaa, tauti on kuolemaksi (Finnisches Sprichwort)

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        • Nordlandpirat
          Erfahren
          • 03.02.2013
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

          Epilog

          Trotz einiger Fehlplanungen, Pannen und des daraus letztlich resultierenden Tourabbruchs war es eine wirklich tolle Tour und ich hatte sehr viel Spaß dabei. Ich habe viel gelernt, was mir bei zukünftigen Radtouren helfen kann. Immerhin war es nicht nur meine erste Radreise sondern auch meine erste Solotour.
          Das Konzept, zivilisationsnah zu fahren und immer eine Bahnstrecke als Plan B in der Nähe zu haben hat sich hier als goldrichtig erwiesen.
          Weniger richtig war die Einschätzung meiner Fitness und die daraus resultierende Etappenplanung. Dies lag auch daran, dass ich nur ein relativ enges Zeitfenster zur Verfügung hatte. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich sicher kürzere Etappen eingelegt, vor allem auch Pausentage und wäre vielleicht durchgekommen. So bleibt mir als Vorsatz für das nächste Jahr, den Abschnitt ab Nürnberg mit mehr Training und mehr Zeit noch einmal anzugehen. Ich freue mich drauf, bedanke mich bei allen die bis hierhin immer noch mitlesen und beginne bald mit der Planung für das nächste Jahr.
          Jos ei viina, terva tai sauna auttaa, tauti on kuolemaksi (Finnisches Sprichwort)

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          • rippingera
            Gerne im Forum
            • 04.02.2011
            • 53
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            #6
            AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

            Jaja, learning by doing sage ich da nur! Danke fürs ausführliche Schreiben.. und es ist immer gut, wenn man flexibel in der Planung ist und eben doch notfalls auf die Bahn zurückgreifen kann, nicht wahr? ein bekannter von mir fährt derzeit den Jakobsweg mit dem Fahrrad und musste schon des öfteren seine ursprüngliche Planung komplett über den Haufen schmeissen.. Das ist normal

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            • ryo
              Dauerbesucher
              • 10.01.2011
              • 545
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              #7
              AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

              Schöner Bericht, die Reiseberichte mit Überraschungen im Ablauf sind die besten

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              • blauloke

                Lebt im Forum
                • 22.08.2008
                • 8354
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                #8
                AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

                Hallo Nordlandpirat, schöner Bericht, schade dass du die Fahrt nicht wie geplant machen konntest. Aber dafür sind Pläne da, dass man etwas zum ändern hat.
                Ich musste meine geplante Fahrt, von Passau nach Wien, auch abändern, allerdings bereits im Vorfeld
                Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                • Enja
                  Alter Hase
                  • 18.08.2006
                  • 4750
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

                  Ach, Etappenpläne sind doch dazu da, umgeworfen zu werden. Und die schönsten Touren sind meistens die, bei denen man vorab gar kein Ziel festlegt.

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                  • Nordlandpirat
                    Erfahren
                    • 03.02.2013
                    • 146
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE][AT]Bikepacking für Dummies und was Möhren damit zu tun haben

                    Danke für die Blumen

                    Und ihr habt recht, Pläne sind zum Ändern da.
                    Beim nächsten Mal nehme ich wohl auch gedruckte Karten mit, das erweitert den Horizont doch deutlich über den GPS-Track hinaus. Ist ja schließlich kein Rennen, was ich da fahre. Nächstes Jahr geht's dann von Nürnberg aus mit deutlich mehr Zeit auf den Rest der Strecke. Und wenn ich schonmal dabei bin, will ich auch gleich bis Wien weiterfahren.
                    Über den Winter wird aber erstmal an Rad, Setup und Fitness gebastelt
                    Jos ei viina, terva tai sauna auttaa, tauti on kuolemaksi (Finnisches Sprichwort)

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