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Über Schladminger Tauern und Nockberge nach Villach
Über Schladminger Tauern und Nockberge nach Villach
Diese Tour ist die Fortsetzung meiner Wanderung auf dem Main-Donau-Weg, die 2008 machte. Damals bin ich vom Fichtelgebirge nach Passau gewandert. Ich dachte mir, ich gehe einfach von Passau aus nach Süden weiter und habe mir eine Strecke zusammen gestellt, die bis Triest gehen soll.
2012: Von der Donau zum Toten Gebirge
2013:Über den Dachstein zu den Schladminger Tauern
2014:Über Schladminger Tauern und Nockberge nach Villach
2015: Von Villach nach Triest
1.Tag--------------- 23.8.2014--------------- Regen---------------- 6 km
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Ein Schnitzel mit Pfifferlingen und ein Bier später läßt der Regen nach und ich verpacke mich regenfest, bevor ich zu meiner diesjährigen Etappe aufbreche.
Zunächst steige ich entlang der Riesachfälle den stufenförmig angelegten Weg hoch. Das Wasser rauscht eindrucksvoll zu Tal, ich selber werde auch von innen nass, weil ich auf dem steilen Weg ins schwitzen komme. Dieses Jahr habe ich den Sport vernachlässigt und meine nicht vorhandene Kondition macht sich bemerkbar. Bereits nach zwanzig Minuten setze ich mich auf die selbe Bank ,zu meiner ersten Rast, auf der ich voriges Jahr meine letzte Rast gemacht habe.
Nach meinem erneuten Aufbruch überquere ich die lange Hängebrücke, die hoch über dem tief eingeschnittenen Tal hängt. Danach beginnt der Wegabschnitt der durch eiserne Treppen erschlossen ist, die meistens aufwärts zur Abwechslung aber auch mal abwärts führen.
Untere Riesachfälle
bereits nach zwanzig Minuten erledigt
Hängebrücke im Regen
Treppenanlage, runter und rauf
Am Ende des Aufstiegs liegt der Riesachsee ruhig im leichten Regen. Auf dem breiten Schotterweg, entlang des Sees, komme ich rasch voran und bin bald an der Kerschbaumer Alm, wo ich letztes Jahr von oben kommend den Schotterweg erreicht habe. Ab hier ist der Weg neu für mich. Trotz des Regenwetters sind Wanderer unterwegs und auch Kühe benutzen den Weg.
Vor der Steilstufe am Talende, von der wieder ein Wasserfall rauscht, zweigt ein Pfad vom Weg ab, der sich steil, hoch zur Preintaler Hütte windet. Inzischen regnet es wieder kräftiger und ich habe schon länger beschlossen heute nicht zu zelten, sondern in der Hütte zu übernachten. Es muss nicht sein, dass bereits am ersten Tag alles tropft. In der Hütte ist der Kachelofen von der nassen Bekleidung der Wanderer belagert, für meine nassen Sachen finde ich auch noch ein Plätzchen zum Trocknen. Nach einem gemütlichen Abend in der Gaststube lege ich mich ins Matratzenlager und stelle erfreut fest, dass kein starker Schnarcher dabei ist, obwohl rund zwanzig Leute hier schlafen.
Riesachsee im Regen
Kerschbaumeralm; vom Grashang bin ich letztes Jahr auf den Weg gekommen
Gegenverkehr
Trockenübung am Kachelofen
2.Tag-------------- 24.8.2014--------------- Schnee--------------- 12 km
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Es regnet nicht mehr, jedoch herrscht eine geschlossene Wolkendecke und ich habe meine Erwartungen an den Klafferkessel bereits herunter geschraubt. Er wird in den Wolken sein und ich werde nicht viel sehen. Sofort, an der Hütte, beginnt der steile und lange Anstieg zum Kessel. Zunächst klart es leicht auf, jedoch noch während des Anstiegs beginnt es wieder leicht zu regnen. Als ich den zweistündigen Anstieg hinter mir habe geht der Regen in Graupel über und die ersten Seen erahne ich mehr als dass ich sie sehe. Hier kommen mir drei Wanderer entgegen, die von der Gollinghütte aus aufgestiegen sind und wissen wollen wie weit es zur Preintalerhütte ist. Das sind die einzigen anderen Menschen die mir heute begegnen. Inzwischen hat sich der Graupel in Schneefall verwandelt und ich bekomme Probleme mit der Orientierung. Zum einem habe ich schlechte Sicht und der Schnee verdeckt die am Boden angebrachten Rot-Weißen Markierungen. Es stehen Steinmännchen herum, denen ich folge. Mehrmals sind keine anschliesenden Steinmännchen zu sehen und ich gehe in die mir logische erscheinende Richtung. Wenn nach hundert Meter keine neue Markierung zu sehen ist kehre ich um und probiere eine andere Strecke aus. Zweimal nehme ich die falsche Richtung, muss zum Steinmännchen zurück und eine andere Strecke gehen. Irgendwann ist der Pfad mehr zu erahnen als zu erkennen und ich komme wieder besser vorwärts. Von den vielen kleinen Seen, die durch Bäche verbunden sind, sehe ich leider nicht viel, sie verschwinden im Nebel und Schneetreiben. Schließlich komme ich zum Anstieg auf den Greifenberg. Hier wird der Wind stärker und in der Oberen Klafferscharte angekommen, weht er mich fast um, da die Scharte wie eine Düse wirkt. Hinter einem Felsen gekauert überlege ich was ich mache.
Mein Plan war über den Greifenberg zur Gollinghütte abzusteigen und später auch den Hochgolling, als höchsten Gipfel der Schladminger Tauern, zu besteigen.Bei dem Wetter hat das keinen Sinn. Ich sehe nicht mal den Gipfel des Greifenbergs direkt vor mir und habe Bedenken, dass der starke Wind mich vom Gipfel weht.
In der Scharte steht ein Wegweiser der in den Lungauer Klaffer zeigt. Der Abstieg sieht steil aber machbar aus, nach 200 Höhenmetern abwärts wäre ich aus dem Schnee heraus und der Hang liegt im Windschatten. Somit ändere ich meinen Plan und steige hier ab.
Anfangs ist noch ein ausgetretener Pfad zu erkennen, der sich bald verliert. Der Abhang entpuppt sich als Schutthalde, bestehend aus Felsbrocken und Erde die locker aufeinander liegen. Bei jedem Schritt muss ich testen ob der Boden unter mir nicht abrutscht. Streckenweise steige ich in einer frei gespülten Rinne ab, da hier fester Fels ansteht. Wegen eines senkrechten Abschnitts muss ich aus der Rinne wieder auf den Schutthaufen zurück, steige weiter vorsichtig ab und erreiche endlich das untere Ende des Abhangs.
Rückblick beim Aufstieg
See im Klafferkessel
Bach im Klafferkessel
Obere Klafferscharte
Abstieg
Abstieg von unten
Die zweihundert Meter niedriger machen aus dem Schnee Schneeregen. Hier sehe ich wenigstens etwas und ich kann nun teilweise auf Gras, dass zwischen den Felsbrocken wächst, gehen. Am Lungauer Klaffersee vorbei steige ich nochmals einen Hang abwärts zum Zwerfenbergsee. Er und der über ihm liegende Angersee werden von einer Felswand begrenzt, die auf mich wie ein Amphietheater wirkt.
Inzwischen regnet es nicht mehr, am Seezulauf fülle ich meine Wasserflasche auf und ich bewundere die Umgebung. Die Gipfel sind noch in einer Wolkendecke, jedoch zeigt sich talauswärts ein erster blauer Fleck am Himmel.
Dem Abfluss des Sees folgend wende ich mich talwärts, wo der Bach immer wieder Wasserfälle und Strudel bildet. Der Weg begleitet den rauschenden Bach, in mehr oder weniger großem Abstand, so dass ich das fliesende Wasser immer wieder sehe. Vor der kleinen Göralhütte steht eine Bank mit Tisch, bei mir ist es Zeit für etwas warmes und so koche ich mir hier eine Nudelsuppe. Während ich koche frischt der Wind wieder auf und als ich das Essen beginne weht er mir doch glatt die Nudeln vom Löffel. Ich nehme den Topf, gehe auf die andere Seite der Hütte in den Windschatten und esse meine Suppe jetzt im Stehen.
In der längeren Pause kann ich das Panorama in Ruhe geniesen, ich sehe auch rüber zum Hochgolling dessen Gipfel in Wolken hängt. In ein Kar leuchtet die Sonne und auch Richtung Talausgang ist der Himmel blau.
Nach der Pause wandere ich auf schmalem Pfad weiter abwärts, eine kurze leichte Kletterei ist auch dabei und nach einiger Zeit komme ich zum Talboden, wo eine breite Schotterpiste beginnt. Dieser folge ich nun, bis es zu dämmern beginnt. Jetzt brauche ich einen Zeltplatz. Direkt an die Piste will ich mich nicht legen, sehe einen Wegweiser für einen Wasserfallrundweg, folge diesem und am zweiten Wasserfall finde ich eine schöne, ebene Stelle für die Nacht, die ich ungestört verbringe.
Das Lessachtal wird im oberen Tal stark durch Wasser geprägt, mit seinen Seen, Bächen und Wasserfällen ist es einen Ausflug wert.
Lungauer Klaffersee
altes und neues Eis
Zwerfenbergsee
Richtung Talausgang
zur Göralhütte
Ostwand des Hochgolling
Gollinganger
Landschitzwasserfall
3.Tag-------------- 25.8.2014-------------- Sonne--------------- 29 km
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Ich gehe weiter bis Lessach wo mich der Friedhof um die Kirche überrascht. Sämtliche Gräber sind nach der selben Art gestaltet, mit eisernen Grabkreuzen und schwarzen Holzumrandungen. An die Kirche ist ein Karner angebaut, in dem die Knochen der früher Verstorbenen aufbewahrt werden.
Nach Lessach folge ich einer kleinen Teerstraße die halb am Hang entlang läuft. Wieder auf einem Waldweg komme ich zur Burgruine Turnschall in der ich raste. Die Sonne scheint inzwischen kräftig, ich werde müde und schlafe etwas auf einer Bank.
Leider muss ich jetzt runter zur Straße, auf der ich etwa einen Kilometer weit laufe, bis ich den Ort Wölting mit schönen alten Häusern erreiche. Ab hier kann ich wieder auf einen Wander- und Radweg, entlang der Taurach gehen. Es hat weiter aufgeklart, der Himmel ist weiß-blau gesprenkelt und in der Rückschau ist der Hochgolling immer noch von einer, diesmal weißen Wolke einghüllt.
Lessachtal
Friedhof in Lessach
Karner in Lessach
Ruine Turnschall
Niedere Tauern
An einem Campingplatz vorbei komme ich nach Tamsweg, wo ich wieder auf meine ursprünglich geplante Route stoße. In Tamsweg kaufe ich Proviant nach und genehmige mir einen Eisbecher.
Lange halte ich mich nicht auf, suche den Murtalradweg auf dem ich nun Richtung Ramingstein wandere. Heute will ich Strecke machen und das kann ich bei der heutigen langen Talwanderung, entlang der Mur gut umsetzen. Der Weg ist durchgehend asphaltiert, flach und mit Radfahreren bevölkert. Zum Glück nicht so viele, dass sie groß stören. Entlang der Mur sehe ich schon am Horizont die Nockberge, über die ich die nächsten Tage wandern werde. Nachdem die Mur Richtung Osten schwenkt, sehe ich schon von weitem die Burg Finstergrün über Ramingstein thronen. Im Ort selber leiste ich mir noch eine Pizza, bevor ich aufsteige. Zunächst gehe ich zur Burg Finstergrün, sie beherbergt eine evangelische Jugendeinrichtung, die ich kurz besichtige, um anschliesend auf einem schmalen Steig, im Wald an Felsen vorbei weiter den Berghang hoch zu steigen. Später geht der Steig in eine breite Forststraße über auf der ich bis zur Klementikapelle gehe. Außerhalb der Kapellenumzäunung finde ich einen ebenen Platz für mein Zelt zwischen den Bäumen und ich verbringe wieder eine geruhsame Nacht.
Tamsweg
Brücke über die Mur
Burg Finstergrün
Ramingstein
Burgtor der Burg Finstergrün
Steig zur Klementikapelle
Klementikapelle
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