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Vom 66-Seen-Weg gibt es hier mittlerweile einige Berichte, über den Märkischen Landweg findet man hier dagegen kaum etwas. Was schade ist, der ist nämlich streckenweise sogar schöner als der Brandenburger Bruder. Zumindest, wenn man die richtige Jahreszeit wählt. 
Hier also ein paar Impressionen von meiner WE-Radtour vor 3 Wochen von Feldberg nach Angermünde.
Reisezeit: 4-6.4.14
Region: Uckermark, Mecklenburg-Vorpommern
Ein freies Wochenende, aber keine Zeit für Tourplanung oder gar lange Anfahrten, hm, was ist zu tun? Also schnell ein bisschen im weiteren Berliner Umland nach hübschen und stressfrei zu erreichenden Zielen googeln. Ah, da war ja noch was: Übersichtskarte Märkischer Landweg
Toll, einfach Karte ausdrucken, schnell einkaufen, noch ein paar Sachen zusammenwerfen und ab zum Bahnhof. Von da mit dem Zug nach Feldberg, Rest findet sich dann schon. Soweit der Plan. Dummerweise war der Vorderreifen meines Rades gänzlich anderer Meinung. Seit Ewigkeiten keine Panne und ausgerechnet jetzt (jetzt!! Ist das zu fassen?!) ein kaputtes Ventil. Also statt schnellem Flicken ein neuer Schlauch mit vorherigem gehetztem Fussweg zum Fahrradgeschäft, ahrgh. Um dann mit reichlich Verspätung am Ostbahnhof festzustellen, dass die Bahnstrecke Neustrelitz-Feldberg bereits seit 2001 eingestellt ist. Ah ja, wer kann das ahnen, hüstel.
Daher startete die Tour schliesslich in Neustrelitz. Was erstmal 30 km Bundes- und Landstrasse bedeutete:
Für Freunde der gepflegten Kiefern-Monokultur – der Radweg entlang der B198:

Es geht auch anders. Alte Alleebäume auf dem Weg nach Feldberg. Auch wenn das trüb-graue Wetter nicht wirklich Frühlingsstimmung aufkommen liess, war es einfach schön, unterwegs zu sein.

Feldberg zeigte sich dann von seiner schönsten Seite, als ich am späten Nachmittag endlich am offiziellen Anfang des Märkischen Landwegs stand. ;)


Aber schon nach den ersten Metern auf dem Uferweg entlang des Schmalen Luzin war ich froh, tatsächlich von Feldberg statt vom deutlich schneller erreichbaren Fürstenberg gestartet zu sein. Und spätestens hier wurde auch klar, dass ich für den Weg absolut die falsche Jahreszeit gewählt hatte. Eine traumhafte Badestelle nach der anderen unter bleigrauem Himmel und laublosen Bäumen statt in flirrendem Sonnenschein und sattem Grün:

Das trostlose Braun des Waldes passte da schon eher zu einem Abstecher nach Gondor:

[/IMG]
Was solls, vielleicht bringt ja der nächste Tag etwas mehr Sonne. Also suchte ich mir ein Plätzchen am Weg und kaum stand das Zelt, fing es an zu regnen. Yes, perfektes Timing.

Auch am nächsten Tag machte sich die Sonne rar, aber zumindest ließ es sich durchaus ohne Wollmütze fahren. Der Weg war wirklich bezaubernd und schlängelte sich in teilweise absurden Umwegen durch die Landschaft Richtung Lychen. Was dazu führt, dass man fast ausschliesslich auf mehr oder weniger sandigen Fahrtwegen oder kleinen Wanderpfaden statt auf befestigten Wegen unterwegs ist. Da kann sich z.B. der 66-Seen-Weg durchaus mal eine Scheibe abschneiden. ;)
Aber auch an diesem Tag war klar: ich war einfach zu früh dran. Hier würde in ein paar Wochen ein grüner Urwald sein:

Und auch das steht fest: den Küstriner Bach und seine alten Flößerschleusen schaue ich mir im Sommer nochmal vom Kanu aus an.

Lychen weiss seine Lage zwischen zwei Seen touristisch durchaus zu nutzen. Hübsch rausgeputzt zB. der Malerwinkel. Und bei der Mittagspause hier ums Eck zeigte sich doch tatsächlich für einige Sekundenbruchteile die Sonne (hier nicht im Bild):

Kurz darauf trifft man auf pittoreske Ruinen mit sehr düsterer Vergangenheit. Die Heilanstalten Hohenlychen waren anfangs TBC-Klinik und später Mekka der mondänen Gesellschaft aus aller Welt. Später residierten hier Nazi-Schlächter wie Himmler und Hess und die Ärzte führten Menschenversuche an Häftlingen aus Ravensbrück und Neuengamme durch: Wiki-Eintrag Hohenlychen


Ich unterhielt mich mit dem ABM-Wächter der renovierten offenen Kapelle dort und stromerte eine Weile um das Gelände. Ich hätte einiges gegeben, hier mal in die Gebäude zu linsen, aber mittlerweile ist das Gelände verkauft und wird bewacht. Hm, oder vielleicht doch... ach, lassen wir das. ;)
Weiter gehts entlang des Zenssees und Platkowsees. Die beiden Uferwege sind mit die schönsten der ganzen Tour:

Von den vielen Badestellen will ich lieber nicht sprechen, snif. Lieber von diesem schrägen Baumpilz, kennt den wer? Oder hat der Baum einfach bloss Tollwut:

Nach dieser Uferwegs-Orgie lässt man die Seen erstmal hinter sich und der Weg führt als buchstäblicher Landweg durch ausgesprochen malerische Märkische Kulturlandschaft:

Wasserfassen am Grossen Mahlgastsee. Hier suchte ich mir ein Plätzchen für die Nacht, was gar nicht so einfach war:

Kurz nachdem das Zelt stand, fing es an zu regnen. Aber das hatten wir ja schon. Der Abend wurde mir dann vom ortsansässigen Schützenverein (oder was auch immer) mit den ausgesprochen ambitionierten Bemühungen versüsst, den Winter nun entgültig zu vertreiben. Dazu zündeten sie eine Stunde lang eine gefühlte LKW-Ladung eindeutig illegal eingeführter Polenböller.
Am nächsten Morgen geschah bei der Zubereitung des Morgenkaffees dann das unfassbare: Plötzlich erstrahlte mein Wassertopf in wundervollstem Sonnenlicht. Sonne! Licht! Ein Zeichen, juhu! Ich dachte kurz über eine Spende für den Schützenverein nach. Stilleben mit Sonne:

Und tatsächlich, am letzten Tag war er dann endlich da, der Frühling und ich fuhr direkt hinein in die Sonne. Aber davon später.


Hier also ein paar Impressionen von meiner WE-Radtour vor 3 Wochen von Feldberg nach Angermünde.
Reisezeit: 4-6.4.14
Region: Uckermark, Mecklenburg-Vorpommern
Ein freies Wochenende, aber keine Zeit für Tourplanung oder gar lange Anfahrten, hm, was ist zu tun? Also schnell ein bisschen im weiteren Berliner Umland nach hübschen und stressfrei zu erreichenden Zielen googeln. Ah, da war ja noch was: Übersichtskarte Märkischer Landweg
Toll, einfach Karte ausdrucken, schnell einkaufen, noch ein paar Sachen zusammenwerfen und ab zum Bahnhof. Von da mit dem Zug nach Feldberg, Rest findet sich dann schon. Soweit der Plan. Dummerweise war der Vorderreifen meines Rades gänzlich anderer Meinung. Seit Ewigkeiten keine Panne und ausgerechnet jetzt (jetzt!! Ist das zu fassen?!) ein kaputtes Ventil. Also statt schnellem Flicken ein neuer Schlauch mit vorherigem gehetztem Fussweg zum Fahrradgeschäft, ahrgh. Um dann mit reichlich Verspätung am Ostbahnhof festzustellen, dass die Bahnstrecke Neustrelitz-Feldberg bereits seit 2001 eingestellt ist. Ah ja, wer kann das ahnen, hüstel.
Daher startete die Tour schliesslich in Neustrelitz. Was erstmal 30 km Bundes- und Landstrasse bedeutete:
Für Freunde der gepflegten Kiefern-Monokultur – der Radweg entlang der B198:

Es geht auch anders. Alte Alleebäume auf dem Weg nach Feldberg. Auch wenn das trüb-graue Wetter nicht wirklich Frühlingsstimmung aufkommen liess, war es einfach schön, unterwegs zu sein.

Feldberg zeigte sich dann von seiner schönsten Seite, als ich am späten Nachmittag endlich am offiziellen Anfang des Märkischen Landwegs stand. ;)


Aber schon nach den ersten Metern auf dem Uferweg entlang des Schmalen Luzin war ich froh, tatsächlich von Feldberg statt vom deutlich schneller erreichbaren Fürstenberg gestartet zu sein. Und spätestens hier wurde auch klar, dass ich für den Weg absolut die falsche Jahreszeit gewählt hatte. Eine traumhafte Badestelle nach der anderen unter bleigrauem Himmel und laublosen Bäumen statt in flirrendem Sonnenschein und sattem Grün:

Das trostlose Braun des Waldes passte da schon eher zu einem Abstecher nach Gondor:

[/IMG]
Was solls, vielleicht bringt ja der nächste Tag etwas mehr Sonne. Also suchte ich mir ein Plätzchen am Weg und kaum stand das Zelt, fing es an zu regnen. Yes, perfektes Timing.

Auch am nächsten Tag machte sich die Sonne rar, aber zumindest ließ es sich durchaus ohne Wollmütze fahren. Der Weg war wirklich bezaubernd und schlängelte sich in teilweise absurden Umwegen durch die Landschaft Richtung Lychen. Was dazu führt, dass man fast ausschliesslich auf mehr oder weniger sandigen Fahrtwegen oder kleinen Wanderpfaden statt auf befestigten Wegen unterwegs ist. Da kann sich z.B. der 66-Seen-Weg durchaus mal eine Scheibe abschneiden. ;)
Aber auch an diesem Tag war klar: ich war einfach zu früh dran. Hier würde in ein paar Wochen ein grüner Urwald sein:

Und auch das steht fest: den Küstriner Bach und seine alten Flößerschleusen schaue ich mir im Sommer nochmal vom Kanu aus an.


Lychen weiss seine Lage zwischen zwei Seen touristisch durchaus zu nutzen. Hübsch rausgeputzt zB. der Malerwinkel. Und bei der Mittagspause hier ums Eck zeigte sich doch tatsächlich für einige Sekundenbruchteile die Sonne (hier nicht im Bild):

Kurz darauf trifft man auf pittoreske Ruinen mit sehr düsterer Vergangenheit. Die Heilanstalten Hohenlychen waren anfangs TBC-Klinik und später Mekka der mondänen Gesellschaft aus aller Welt. Später residierten hier Nazi-Schlächter wie Himmler und Hess und die Ärzte führten Menschenversuche an Häftlingen aus Ravensbrück und Neuengamme durch: Wiki-Eintrag Hohenlychen


Ich unterhielt mich mit dem ABM-Wächter der renovierten offenen Kapelle dort und stromerte eine Weile um das Gelände. Ich hätte einiges gegeben, hier mal in die Gebäude zu linsen, aber mittlerweile ist das Gelände verkauft und wird bewacht. Hm, oder vielleicht doch... ach, lassen wir das. ;)
Weiter gehts entlang des Zenssees und Platkowsees. Die beiden Uferwege sind mit die schönsten der ganzen Tour:

Von den vielen Badestellen will ich lieber nicht sprechen, snif. Lieber von diesem schrägen Baumpilz, kennt den wer? Oder hat der Baum einfach bloss Tollwut:

Nach dieser Uferwegs-Orgie lässt man die Seen erstmal hinter sich und der Weg führt als buchstäblicher Landweg durch ausgesprochen malerische Märkische Kulturlandschaft:

Wasserfassen am Grossen Mahlgastsee. Hier suchte ich mir ein Plätzchen für die Nacht, was gar nicht so einfach war:

Kurz nachdem das Zelt stand, fing es an zu regnen. Aber das hatten wir ja schon. Der Abend wurde mir dann vom ortsansässigen Schützenverein (oder was auch immer) mit den ausgesprochen ambitionierten Bemühungen versüsst, den Winter nun entgültig zu vertreiben. Dazu zündeten sie eine Stunde lang eine gefühlte LKW-Ladung eindeutig illegal eingeführter Polenböller.

Am nächsten Morgen geschah bei der Zubereitung des Morgenkaffees dann das unfassbare: Plötzlich erstrahlte mein Wassertopf in wundervollstem Sonnenlicht. Sonne! Licht! Ein Zeichen, juhu! Ich dachte kurz über eine Spende für den Schützenverein nach. Stilleben mit Sonne:

Und tatsächlich, am letzten Tag war er dann endlich da, der Frühling und ich fuhr direkt hinein in die Sonne. Aber davon später.

..to be continued.
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