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Nachdem ich in diesem tollen Forum als passiver Mitleser schon so einige nützliche Information erhalten habe, möchte ich nun in Form eines kleinen Wanderberichts auch einen aktiven Beitrag leisten.
Eigentlich bin ich ja eher der Fahrradfahrer. Bisher begrenzte sich das „Wandern“ bei mir auf (teilweise etwas ausgedehntere) Spaziergänge oder feucht-fröhliche Wanderungen als Vereins-Jahresabschluss oder zum Vatertag. Mittlerweile hat sich der Wunsch nach etwas ausgedehnteren Touren sehr stark in meinem Kopf eingenistet (manche munkeln, dass dies etwas mit dem fortschreitenden Alter zu tun habe
). Das mittelfristige Ziel soll dann eine Wochentour in Schweden oder Schottland o.ä. sein. Zunächst aber sind einige Tagestouren geplant, um Mensch und Material testen zu können.
Da ich in Mannheim wohne, bietet sich der vor kurzem eingeweihte Neckarsteig an, der in acht Etappen von Heidelberg bis nach Bad Wimpfen verläuft, aber auch in die Gegenrichtung erwanderbar ist. Das Neckartal konnte ich schon bei Fahrradtouren kennlernen und ist wirklich sehr schön gelegen. Bei der Planung des Neckarsteigs hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht und die Start- und Zielpunkte einer jeden Etappe an eine Haltestelle der S-Bahn gelegt, sodass ich von Mannheim Hbf aus bequem jeden Einstiegspunkt erreichen kann.

Logo Neckarsteig
Für meine erste Tagestour im März 2014 wählte ich die sechste Etappe, die über rund 14 km von Neckargerach bis nach Mosbach führt. Die Hauptgründe dafür waren einerseits die auf dem Weg liegende Margarethenschlucht und dass ich mir bei meiner ersten Tour nicht gleich die Heidelberger Himmelsleiter mit ihren 1.200 Stufen antun wollte.
Also Sonntagmorgen zwei Brote geschmiert, meine neuen Stiefel geschnürt (Hanwag Banks GTX – passen wie angegossen) und auf zum Bahnhof. Die S-Bahn ist zwar nicht sonderlich schnell (rund 1 h bis Neckargerach), aber man hat einen tollen Blick ins Neckartal und kommt ganz entspannt an. In Neckargerach angekommen, sieht man am Bahnhof auch schon direkt die ersten Wegmarkierungen des Neckarsteigs. Dieser führt zunächst hinter den Gärten einiger Häuser vorbei, wobei mich schon etwas verwundert, dass sich manche Anwohner keine höhere Hecke wachsen lassen, da man doch einen guten Blick ins Wohnzimmer hat. Die Freude dann endlich im Wald auf dem „richtigen“ Wanderweg zu sein hält nicht lange, da der Weg gesperrt ist und eine Umleitung eingerichtet wurde. Diese weist dann zu allem Überfluss auch noch einen schönen Anstieg hinauf, sodass meine Motivation erstmal einen Dämpfer bekommt. Hinzu kommt, dass die Umleitung nur recht dürftig ausgeschildert ist. Und mit dürftig meine ich, dass nach zwei Wegweisern nichts mehr kommt und ich mich rund zwei km mit dem Gefühl herumschlagen muss, mich völlig zu verlaufen. Immerhin wird man zwischendurch mit einem schönen Ausblick auf das Neckartal von einem Gleitschirmstartplatz ein wenig entschädigt.
Irgendwann komme ich dann doch an der Margarethenschlucht an, aber leider am falschen Ende. Das heißt entweder ich folge dem offiziellen Weg und lasse die Schlucht aus oder ich klettere sie herunter und dann wieder hoch. Da ich ja hauptsächlich wegen der Schlucht diese Strecke ausgewählt habe, entscheide ich mich für letzteres. Und bereue es keinen einzigen Schritt, den ich doppelt zurücklegen muss. Die Strecke führt entlang und durch einen Bach, der in mehreren Wasserfallstufen durch die Schlucht fließt und wirklich wunderschön ist. Der Weg geht schon Richtung alpin, ist aber mit Seilen gesichert und mit entsprechendem Schuhwerk gut machbar. Da mir eine Jack-Wolfskin-Seniorengruppe (darf man hier Jack Wolfskin schreiben?) entgegen kommt und ich mich nicht zweimal an mehreren Leuten vorbeiquetschen will, drehe ich dann nach ca. 2/3 um und klettere wieder nach oben, folge der Beschilderung und freue mich auf eine unbeschwerte Wanderung.
Denkste! Nach gut 1,5 km treffe ich auf das nächste Schild „UMLEITUNG“. Na klasse! Nach ein paar Metern Umleitung merke ich aber, dass da etwas nicht stimmen kann, da der Weg in die komplette Gegenrichtung geht. Also die Wanderkarte auf dem Handy heruntergeladen und ein Blick darauf zeigt, dass mein Gefühl richtig war und die Umleitung wieder zur Margarethenschlucht führt, nur über andere Pfade. Diese ist wohl für Wanderer, die den Weg in Gegenrichtung begehen gedacht, was aber überhaupt nicht aus der Beschilderung ersichtlich ist.
Naja, genug aufgeregt, weiter geht’s. Ab hier sieht man auf dem offiziellen Weg alle paar Meter eine Markierung und die Beschilderung ist vorbildlich. Bis auf eine, die aus einem Pfosten besteht, der sich im Boden drehen lässt und deren Schilder sich auch drehen lassen, sodass man ganz einfach jede beliebige Richtung einstellen kann, was ein paar Scherzkekse auch gemacht haben. Nach kurzer Orientierung findet sich aber der weitere Verlauf.
Der Weg verläuft sehr abwechslungsreich durch Felder, Wiesen und Wälder, wobei man den Neckar (inklusive Atomkraftwerk) immer nur mal sporadisch zu Gesicht bekommt. Trotzdem kommt keine Langeweile auf, denn sobald ein Weg Gefahr läuft etwas eintönig zu werden, macht er überraschende Abzweigungen, mit denen man so nicht unbedingt gerechnet hätte. Hier ein Lob an die Planer. Auch beim Untergrund ist von Asphalt und Schotter (beides glücklicherweise eher weniger) bis hin zu Gras und schmalem Erdweg alles dabei. Teilweise schon recht uneben, sodass sich Wanderschuhe empfehlen. Endlich kann man mal seinen Blick und die Gedanken streifen lassen. Sehr schön.
Vorbei an einem Segelflugplatz mit Bismarckturm (eher –türmchen) kommt man irgendwann auf einen Naturlehrpfad, der teilweise auch einen schönen Blick auf das Neckartal bietet. An diesem Weg liegt auch ein verfallenes Haus, was laut Tafel mal eine Gaststätte war. Dort unbedingt nach oben klettern, denn irgendjemand hat sich die Mühe gemacht, dort zwei Gartenstühle (!) hinzuschleppen, sodass man dort einen wunderbaren Platz für eine kurze Pause hat. Von hier kann man dann auch schon gut Mosbach sehen.
1-2 km weiter steigt man dann zum Mosbacher Randgebiet in die Zivilisation hinab. Mit den Gedanken schon bei einem längeren Marsch durch asphaltiertes Mischgebiet und die Abfahrtzeiten der S-Bahn im Blick macht die Strecke einen Knick und führt über Treppen und Anstiege durch ein unwirtlich wirkendes Steingebiet wieder in den Wald. Dieser ist wohl bei Joggern recht beliebt, die dort ihre sonntägliche Runde drehen. Einem Serptentinenweg folgend geht es dann aber bald wieder ins Tal, wo man auch schon den Mosbacher Bahnhof in Sicht hat. Jedoch ist der Weg dorthin auf Grund einer Baustelle gesperrt. Auf einem kleinen Umweg kann ich mir so aber noch die Mosbacher Altstadt zu Gemüte führen, bevor ich die S-Bahn zurück nach Mannheim besteige.
Alles in allem ein sehr schöner, abwechslungsreicher Weg, der vor allem durch die Margarethenschlucht besticht, aber auch sonst viele schöne Ecken hat. Bis auf die unübersichtliche Umleitung am Anfang ist die Strecke auch sehr gut ausgeschildert. Für die Strecke habe ich ziemlich genau 3 h benötigt. Ohne Umleitung und Wegsuche und mit kürzeren Pausen schafft man aber auch locker deutlich weniger. Wenn man also am Neckarsteig eine Mehrtagestour machen möchte, könnte man die Etappe vielleicht noch etwas verlängern, wobei es da natürlich auch auf das Gepäck ankommt. Weitere Abschnitte des Neckarsteigs werde ich demnächst sicherlich noch angehen.
PS: Auf der offiziellen Website des Neckarsteigs wird bezüglich der Sperrung angegeben, dass man notfalls auch so durchkommt und die Sperrung bis zu Beginn der Wandersaison wieder weg sein soll.
Eigentlich bin ich ja eher der Fahrradfahrer. Bisher begrenzte sich das „Wandern“ bei mir auf (teilweise etwas ausgedehntere) Spaziergänge oder feucht-fröhliche Wanderungen als Vereins-Jahresabschluss oder zum Vatertag. Mittlerweile hat sich der Wunsch nach etwas ausgedehnteren Touren sehr stark in meinem Kopf eingenistet (manche munkeln, dass dies etwas mit dem fortschreitenden Alter zu tun habe

Da ich in Mannheim wohne, bietet sich der vor kurzem eingeweihte Neckarsteig an, der in acht Etappen von Heidelberg bis nach Bad Wimpfen verläuft, aber auch in die Gegenrichtung erwanderbar ist. Das Neckartal konnte ich schon bei Fahrradtouren kennlernen und ist wirklich sehr schön gelegen. Bei der Planung des Neckarsteigs hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht und die Start- und Zielpunkte einer jeden Etappe an eine Haltestelle der S-Bahn gelegt, sodass ich von Mannheim Hbf aus bequem jeden Einstiegspunkt erreichen kann.

Logo Neckarsteig
Für meine erste Tagestour im März 2014 wählte ich die sechste Etappe, die über rund 14 km von Neckargerach bis nach Mosbach führt. Die Hauptgründe dafür waren einerseits die auf dem Weg liegende Margarethenschlucht und dass ich mir bei meiner ersten Tour nicht gleich die Heidelberger Himmelsleiter mit ihren 1.200 Stufen antun wollte.
Also Sonntagmorgen zwei Brote geschmiert, meine neuen Stiefel geschnürt (Hanwag Banks GTX – passen wie angegossen) und auf zum Bahnhof. Die S-Bahn ist zwar nicht sonderlich schnell (rund 1 h bis Neckargerach), aber man hat einen tollen Blick ins Neckartal und kommt ganz entspannt an. In Neckargerach angekommen, sieht man am Bahnhof auch schon direkt die ersten Wegmarkierungen des Neckarsteigs. Dieser führt zunächst hinter den Gärten einiger Häuser vorbei, wobei mich schon etwas verwundert, dass sich manche Anwohner keine höhere Hecke wachsen lassen, da man doch einen guten Blick ins Wohnzimmer hat. Die Freude dann endlich im Wald auf dem „richtigen“ Wanderweg zu sein hält nicht lange, da der Weg gesperrt ist und eine Umleitung eingerichtet wurde. Diese weist dann zu allem Überfluss auch noch einen schönen Anstieg hinauf, sodass meine Motivation erstmal einen Dämpfer bekommt. Hinzu kommt, dass die Umleitung nur recht dürftig ausgeschildert ist. Und mit dürftig meine ich, dass nach zwei Wegweisern nichts mehr kommt und ich mich rund zwei km mit dem Gefühl herumschlagen muss, mich völlig zu verlaufen. Immerhin wird man zwischendurch mit einem schönen Ausblick auf das Neckartal von einem Gleitschirmstartplatz ein wenig entschädigt.
Irgendwann komme ich dann doch an der Margarethenschlucht an, aber leider am falschen Ende. Das heißt entweder ich folge dem offiziellen Weg und lasse die Schlucht aus oder ich klettere sie herunter und dann wieder hoch. Da ich ja hauptsächlich wegen der Schlucht diese Strecke ausgewählt habe, entscheide ich mich für letzteres. Und bereue es keinen einzigen Schritt, den ich doppelt zurücklegen muss. Die Strecke führt entlang und durch einen Bach, der in mehreren Wasserfallstufen durch die Schlucht fließt und wirklich wunderschön ist. Der Weg geht schon Richtung alpin, ist aber mit Seilen gesichert und mit entsprechendem Schuhwerk gut machbar. Da mir eine Jack-Wolfskin-Seniorengruppe (darf man hier Jack Wolfskin schreiben?) entgegen kommt und ich mich nicht zweimal an mehreren Leuten vorbeiquetschen will, drehe ich dann nach ca. 2/3 um und klettere wieder nach oben, folge der Beschilderung und freue mich auf eine unbeschwerte Wanderung.
Denkste! Nach gut 1,5 km treffe ich auf das nächste Schild „UMLEITUNG“. Na klasse! Nach ein paar Metern Umleitung merke ich aber, dass da etwas nicht stimmen kann, da der Weg in die komplette Gegenrichtung geht. Also die Wanderkarte auf dem Handy heruntergeladen und ein Blick darauf zeigt, dass mein Gefühl richtig war und die Umleitung wieder zur Margarethenschlucht führt, nur über andere Pfade. Diese ist wohl für Wanderer, die den Weg in Gegenrichtung begehen gedacht, was aber überhaupt nicht aus der Beschilderung ersichtlich ist.
Naja, genug aufgeregt, weiter geht’s. Ab hier sieht man auf dem offiziellen Weg alle paar Meter eine Markierung und die Beschilderung ist vorbildlich. Bis auf eine, die aus einem Pfosten besteht, der sich im Boden drehen lässt und deren Schilder sich auch drehen lassen, sodass man ganz einfach jede beliebige Richtung einstellen kann, was ein paar Scherzkekse auch gemacht haben. Nach kurzer Orientierung findet sich aber der weitere Verlauf.
Der Weg verläuft sehr abwechslungsreich durch Felder, Wiesen und Wälder, wobei man den Neckar (inklusive Atomkraftwerk) immer nur mal sporadisch zu Gesicht bekommt. Trotzdem kommt keine Langeweile auf, denn sobald ein Weg Gefahr läuft etwas eintönig zu werden, macht er überraschende Abzweigungen, mit denen man so nicht unbedingt gerechnet hätte. Hier ein Lob an die Planer. Auch beim Untergrund ist von Asphalt und Schotter (beides glücklicherweise eher weniger) bis hin zu Gras und schmalem Erdweg alles dabei. Teilweise schon recht uneben, sodass sich Wanderschuhe empfehlen. Endlich kann man mal seinen Blick und die Gedanken streifen lassen. Sehr schön.
Vorbei an einem Segelflugplatz mit Bismarckturm (eher –türmchen) kommt man irgendwann auf einen Naturlehrpfad, der teilweise auch einen schönen Blick auf das Neckartal bietet. An diesem Weg liegt auch ein verfallenes Haus, was laut Tafel mal eine Gaststätte war. Dort unbedingt nach oben klettern, denn irgendjemand hat sich die Mühe gemacht, dort zwei Gartenstühle (!) hinzuschleppen, sodass man dort einen wunderbaren Platz für eine kurze Pause hat. Von hier kann man dann auch schon gut Mosbach sehen.
1-2 km weiter steigt man dann zum Mosbacher Randgebiet in die Zivilisation hinab. Mit den Gedanken schon bei einem längeren Marsch durch asphaltiertes Mischgebiet und die Abfahrtzeiten der S-Bahn im Blick macht die Strecke einen Knick und führt über Treppen und Anstiege durch ein unwirtlich wirkendes Steingebiet wieder in den Wald. Dieser ist wohl bei Joggern recht beliebt, die dort ihre sonntägliche Runde drehen. Einem Serptentinenweg folgend geht es dann aber bald wieder ins Tal, wo man auch schon den Mosbacher Bahnhof in Sicht hat. Jedoch ist der Weg dorthin auf Grund einer Baustelle gesperrt. Auf einem kleinen Umweg kann ich mir so aber noch die Mosbacher Altstadt zu Gemüte führen, bevor ich die S-Bahn zurück nach Mannheim besteige.
Alles in allem ein sehr schöner, abwechslungsreicher Weg, der vor allem durch die Margarethenschlucht besticht, aber auch sonst viele schöne Ecken hat. Bis auf die unübersichtliche Umleitung am Anfang ist die Strecke auch sehr gut ausgeschildert. Für die Strecke habe ich ziemlich genau 3 h benötigt. Ohne Umleitung und Wegsuche und mit kürzeren Pausen schafft man aber auch locker deutlich weniger. Wenn man also am Neckarsteig eine Mehrtagestour machen möchte, könnte man die Etappe vielleicht noch etwas verlängern, wobei es da natürlich auch auf das Gepäck ankommt. Weitere Abschnitte des Neckarsteigs werde ich demnächst sicherlich noch angehen.
PS: Auf der offiziellen Website des Neckarsteigs wird bezüglich der Sperrung angegeben, dass man notfalls auch so durchkommt und die Sperrung bis zu Beginn der Wandersaison wieder weg sein soll.
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