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5½ tägige Rundwanderung im verschneiten Elbsandsteingebirge Ende März 2013
Rekordverdächtige Frühlingswärme in diesem Jahr? Das geht auch anders: Wie die meisten wohl schon wieder vergessen haben, war es bis Ende März 2013 noch unerhört kalt, was mich aber nicht davon abhielt, eine winterliche Tour im Elbsandsteingebirge (Hintere Sächsische Schweiz und Böhmen) zu unternehmen. Zwar sind die sächsischen Sandsteine ein Allerweltsziel, im Winter aber ruhig und von zauberhafter Schönheit. Es ist außerdem meiner Meinung eine der bizarrsten Landschaften in Mitteleuropa und somit etwas ganz Besonderes. Einzigartig auch die Tradition des Boofens, also das Nächtigen in ausgewiesenen Felsvorsprüngen, sodass ich kein Zelt mitnehmen musste.

Mit fünfstündiger umsteigefreier Fahrt im EuroCity nach Bad Schandau bot sich zudem eine schnelle und unkomplizierte Anreise an, sodass noch ein halber Tag für den Tourenstart blieb. Mit Umweg über Rathmannsdorf suchte ich schon nachmittags die mittlere Boofe am Torstein auf, denn es begann wie schon beim Start zu schneien.

Nachts klarte es wieder auf, was zwar für eisige Temperaturen sorgte, aber für einen klaren Blick von der Schrammsteinaussicht am nächsten Morgen.

Morgens hat man gute Chancen hier ganz alleine die Sicht ins Elbtal zu genießen. Insbesonders sorgte eine völlig vereiste Passage im Aufstieg für Besucherauslese.


Es gab vor Wochen Eisregen, der zu viel Holzbruch geführt hatte. Der wenig begangene Höllweg machte daher seinen Namen alle Ehre. Oben bot sich ein herrlicher Blick.


Nun ging es zum Carolafelsen, zwar ein touristischer Hotspot, aber einer der spektakulärsten Aussichtspunkte des "Sächsischen Monument Valley". Unterwegs ging's wieder an beschädigten Bäumen und riesigen Eiszapfen vorbei.


Mit tieferstehender Sonne suchte ich im Rauschengrund eine mir bisher unbekannte Boofe auf. Bei Regen wäre die zwar nicht so schützend gewesen, aber "zum Glück" waren es ja nachts zweistellige Minusgrade.


Am nächsten Morgen kundschaftete ich erstmal die weiteren Boofen im Rauschengrund aus, denn ich hatte mir nur ganz grob die Positionen auf der Karte eingezeichnet. Dann aber stieg ich den Rotkehlchenstieg hoch und folgte einem Bergpfad (Kletterzustieg?) zum Zurückesteig, der wegen des Schnees nicht ganz ohne war. Außerdem machte ich einen kurzen vereisten Abstecher zur Idagrotte.


Schon am Spätnachmittag suchte ich die komfortabelste der fünf Boofen am Alten Wildenstein auf und machte für heute etwas früher Schluss.

Am nächsten Tag ging es auf den Winterstein, einen freistehenden Felsen, der einmal zu einer Burgfestung ausgebaut war.


Nun ging's einen meiner Lieblingswege entlang, den ich - wann immer möglich - bei meinen Besuchen in der Sächsischen Schweiz einbaue: den Goldsteig. Beim Abstecher in die Weberschlüchte war ich das erste Mal froh Gamaschen mitgenommen zu haben, denn der Schnee war hier im Grenzgebiet schon recht hoch. Die Webergrotte war dann auch wie erwartet mit einer spektakulären Eiszapfenorgel bestückt - der Umweg in diese Sackgasse hatte sich wirklich gelohnt!


Nun hieß es aber wieder raus aus der Kernzone, denn dort gibt es keine legalen Boofen. Im erschwerenden Halbdunkel musste ich die Boofe am Kanstein suchen, die ich mir ungenau in meiner Karte eingezeichnet hatte.

Nachts war es jetzt bitterkalt (-10°C bis -13°C) und die Komforttemperatur meines Schlafsacks wurde ziemlich ausgereizt. Morgens aufstehen und anziehen vollzog daher wie beim Gefechtsalarm - möglichst schnell. Fließendes Wasser zu finden, war auch ein Problem (nur die Marienquelle gab Wasser) und weil es auch tagsüber Minusgrade gab, fror das Wasser in meinen Trinkflaschen fest.
In der Nähe des Luchssteins passierte ich die Grenze zu Tschechien und folgte dem Weg durch den Kleinen Ziegengrund. Querliegendes Holz und viel Schnee erschwerten das Vorankommen und als ich dann auf den Hauptweg stieß, musste ich feststellen, gerade einen gesperrten Weg gegangen zu sein (trotz, dass dieser auf meiner 2010er Karte eingezeichnet war).

So richtig begeistern konnte ich mich noch nie für die Böhmische Schweiz. Die Wege sind breit ausgebaut oder gar Forststraßen, man darf nicht boofen und die Kombinationsmöglichkeiten der wenigen Wege sind bescheiden. Und nun kann man anscheinend zwischen Elbe und Hinterdittersbach nirgendwo legal die Grenze passieren.

Und so folgte ich dem üblichen Weg zum Prebischtor via Mezni Louka, um dann unspektakulär auf Forstwegen zum Grenzweg bei Schmilka zu stoßen. Hier ist auch nicht ganz klar, ob dieser Weg legal ist. Zumindest ist er bis zur Grenze markiert. Fast im Dunkeln erreichte ich meine vorgestern ausgekundschafte obere Boofe im Rauschengrund,, die aber leider sehr zugig war.


Der Abstieg nach Bad Schandau war schneller als gedacht und so unternahm ich noch einen linkselbischen Abstecher zum Papststein, aber nicht ohne mich vorher im Bahnhof ein wenig aufzuwärmen. Am Papststein begann es dann zu schneien und so endete meine kleine Reise wie sie begann: im Schneefall.

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Rekordverdächtige Frühlingswärme in diesem Jahr? Das geht auch anders: Wie die meisten wohl schon wieder vergessen haben, war es bis Ende März 2013 noch unerhört kalt, was mich aber nicht davon abhielt, eine winterliche Tour im Elbsandsteingebirge (Hintere Sächsische Schweiz und Böhmen) zu unternehmen. Zwar sind die sächsischen Sandsteine ein Allerweltsziel, im Winter aber ruhig und von zauberhafter Schönheit. Es ist außerdem meiner Meinung eine der bizarrsten Landschaften in Mitteleuropa und somit etwas ganz Besonderes. Einzigartig auch die Tradition des Boofens, also das Nächtigen in ausgewiesenen Felsvorsprüngen, sodass ich kein Zelt mitnehmen musste.
Start in Bad Schandau - Lattengrund
Mit fünfstündiger umsteigefreier Fahrt im EuroCity nach Bad Schandau bot sich zudem eine schnelle und unkomplizierte Anreise an, sodass noch ein halber Tag für den Tourenstart blieb. Mit Umweg über Rathmannsdorf suchte ich schon nachmittags die mittlere Boofe am Torstein auf, denn es begann wie schon beim Start zu schneien.
Boofe am Torstein - Eiszapfensuppe
Nachts klarte es wieder auf, was zwar für eisige Temperaturen sorgte, aber für einen klaren Blick von der Schrammsteinaussicht am nächsten Morgen.
Schrammsteinaussicht
Morgens hat man gute Chancen hier ganz alleine die Sicht ins Elbtal zu genießen. Insbesonders sorgte eine völlig vereiste Passage im Aufstieg für Besucherauslese.
Schrammsteinweg und Falkenstein (mit Altendorf)
Schrammsteinkette (Hintergrund Königstein und Lilienstein)
Es gab vor Wochen Eisregen, der zu viel Holzbruch geführt hatte. Der wenig begangene Höllweg machte daher seinen Namen alle Ehre. Oben bot sich ein herrlicher Blick.
Nun ging es zum Carolafelsen, zwar ein touristischer Hotspot, aber einer der spektakulärsten Aussichtspunkte des "Sächsischen Monument Valley". Unterwegs ging's wieder an beschädigten Bäumen und riesigen Eiszapfen vorbei.
Mit tieferstehender Sonne suchte ich im Rauschengrund eine mir bisher unbekannte Boofe auf. Bei Regen wäre die zwar nicht so schützend gewesen, aber "zum Glück" waren es ja nachts zweistellige Minusgrade.
Am nächsten Morgen kundschaftete ich erstmal die weiteren Boofen im Rauschengrund aus, denn ich hatte mir nur ganz grob die Positionen auf der Karte eingezeichnet. Dann aber stieg ich den Rotkehlchenstieg hoch und folgte einem Bergpfad (Kletterzustieg?) zum Zurückesteig, der wegen des Schnees nicht ganz ohne war. Außerdem machte ich einen kurzen vereisten Abstecher zur Idagrotte.
Falkoniergrund und Idagrotte
Schon am Spätnachmittag suchte ich die komfortabelste der fünf Boofen am Alten Wildenstein auf und machte für heute etwas früher Schluss.
Rotkehlchenstiege und Boofe am Alten Wildenstein
Am nächsten Tag ging es auf den Winterstein, einen freistehenden Felsen, der einmal zu einer Burgfestung ausgebaut war.
Aufstieg Winterstein und Weberschlüchte
Idagrotte und auf dem Winterstein
Nun ging's einen meiner Lieblingswege entlang, den ich - wann immer möglich - bei meinen Besuchen in der Sächsischen Schweiz einbaue: den Goldsteig. Beim Abstecher in die Weberschlüchte war ich das erste Mal froh Gamaschen mitgenommen zu haben, denn der Schnee war hier im Grenzgebiet schon recht hoch. Die Webergrotte war dann auch wie erwartet mit einer spektakulären Eiszapfenorgel bestückt - der Umweg in diese Sackgasse hatte sich wirklich gelohnt!
Webergrotte
Nun hieß es aber wieder raus aus der Kernzone, denn dort gibt es keine legalen Boofen. Im erschwerenden Halbdunkel musste ich die Boofe am Kanstein suchen, die ich mir ungenau in meiner Karte eingezeichnet hatte.
Zeughaus vom Großen Teichstein, Niedere Schleuse an der Kirnitzsch
Nachts war es jetzt bitterkalt (-10°C bis -13°C) und die Komforttemperatur meines Schlafsacks wurde ziemlich ausgereizt. Morgens aufstehen und anziehen vollzog daher wie beim Gefechtsalarm - möglichst schnell. Fließendes Wasser zu finden, war auch ein Problem (nur die Marienquelle gab Wasser) und weil es auch tagsüber Minusgrade gab, fror das Wasser in meinen Trinkflaschen fest.
In der Nähe des Luchssteins passierte ich die Grenze zu Tschechien und folgte dem Weg durch den Kleinen Ziegengrund. Querliegendes Holz und viel Schnee erschwerten das Vorankommen und als ich dann auf den Hauptweg stieß, musste ich feststellen, gerade einen gesperrten Weg gegangen zu sein (trotz, dass dieser auf meiner 2010er Karte eingezeichnet war).
Kirnitzschtal und Kleiner Ziegengrund (CZ)
So richtig begeistern konnte ich mich noch nie für die Böhmische Schweiz. Die Wege sind breit ausgebaut oder gar Forststraßen, man darf nicht boofen und die Kombinationsmöglichkeiten der wenigen Wege sind bescheiden. Und nun kann man anscheinend zwischen Elbe und Hinterdittersbach nirgendwo legal die Grenze passieren.
Flügelwand und Prebischtor (CZ)
Und so folgte ich dem üblichen Weg zum Prebischtor via Mezni Louka, um dann unspektakulär auf Forstwegen zum Grenzweg bei Schmilka zu stoßen. Hier ist auch nicht ganz klar, ob dieser Weg legal ist. Zumindest ist er bis zur Grenze markiert. Fast im Dunkeln erreichte ich meine vorgestern ausgekundschafte obere Boofe im Rauschengrund,, die aber leider sehr zugig war.
Elbe bei Herrnskretschen (Hrensko), Boofe im Rauschengrund
Ausblick von der Boofe, Elbblick auf Krippen/Bad Schandau
Der Abstieg nach Bad Schandau war schneller als gedacht und so unternahm ich noch einen linkselbischen Abstecher zum Papststein, aber nicht ohne mich vorher im Bahnhof ein wenig aufzuwärmen. Am Papststein begann es dann zu schneien und so endete meine kleine Reise wie sie begann: im Schneefall.
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