[DE] Haustür - Hamburg . Eine Radtour,viele Radrouten

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  • Rainer Duesmann
    Fuchs
    • 31.12.2005
    • 1642
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [DE] Haustür - Hamburg . Eine Radtour,viele Radrouten

    Mensch, ein toller Reisebericht!
    Vielen Dank.
    Da juckt es mir als Radmuffel doch in den Füssen sowas auch mal mit der besseren Hälfte anzugehen.

    LG
    Rainer
    radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

    Kommentar


    • Franky66
      Fuchs
      • 07.09.2013
      • 1266
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [DE] Haustür - Hamburg . Eine Radtour,viele Radrouten

      Ich freue mich , hat der Bericht doch einigen Zuspruch gefunden

      @Rainer
      Seid Ihr Euch noch etwas unschlüssig , kann ich eine Tour an einem verlängerten Wochenende für drei oder vier Tage in Eurer unmittelbaren Umgebung empfehlen , um da rein zu schnuppern . Das Münsterland und die von mir beschriebene Strecke am Dortmund-Ems-Kanal sind da ideal . Auch eine Tour nach Osnabrück oder eventuell zum Dümmer bieten sich an - Rückreise mit dem Zug , oder umgekehrt . Bei diesem Zeitraum bleibt auch das Gepäck überschaubar

      Nun möchte ich Euch im zweiten Teil der Nachschau etwas zu unserer Ausrüstung und den technischen Dingen erzählen . Sollten da wichtige Details , die mir jetzt nicht einfallen fehlen , postet es hier oder kontaktiert mich . Ich bin mir ja auch nicht sicher , welche Angaben für Euch von Bedeutung sind !

      Nehmen wir das Beispiel Fahrräder . Interessiert das ? Da ich es nicht weiß , erwähne ich kurz die Stallzugehörigkeit unserer Pferdchen : meine Frau fährt ein VeleDeVille VDV R65 Reiserad mit Stahlrahmen . Auf den 26"-Felgen sind 60mm Schwalbe-Reifen montiert . Sie bremst mit Magura Hydraulik und schaltet über einen Drehgriff die Kassette , über einen Schiebeschalter die Nabe an ihrer 3x8 von Sram mit der kleinsten Entfaltung von 1,56m .
      Mein Reiserad , ein B-Modell der VSF-Fahrradmanufaktur Bremen stammt aus dem Jahr 1994 , ebenfalls mit ein Stahlrahmen in RH60cm , der allerdings herrlich federnd wesentlich weicher ist als der meiner Frau und mir einen tollen Komfort bietet . Die 28" Felgen tragen Schwalbe-Mäntel in 42er Breite . Die damals verbaute Suntour 21-Gang Kettenschaltung mit kleinster Entfaltung von 1,78m verrichtet ihre Aufgaben bis heute tadellos , hat sie doch die 30.000km erreicht , ebenso die einfachen Cantilever-Bremsen von Suntour , die ich zu den besten der damaligen Zeit halte und mit denen ich präzise aus schneller Fahrt stoppen kann . Die Mäntel und Schläuche sind seit 2002 montiert und halten , und halten , und halten ... . An beiden Rädern pumpen wir die Reifen nie über 4,5bar Druck auf , um den Federungskomfort so groß wie möglich zu halten .

      Als wichtigsten Teil der Ausrüstung sehe ich Werkzeug und Ersatzmaterial an . Zu allen Schrauben an den Rädern habe ich Passendes dabei , dazu gesellen sich zwei Ersatzschläuche und Flickzeug/Reifenheber , wobei bei einer Panne sofort der Ersatz zum Einsatz kommt und erst abends in der Unterkunft geflickt würde - wir hatten das unverschämte Glück die Schläuche und auch das Werkzeug nie gebrauchen zu müssen - doch rechnen sollte man mit allem ! Noch erwähnen möchte ich ein Ersatzkabel für die Beleuchtung und diverse Ersatzschrauben , Kettenglieder und Kettenschlösser ( zur Not funktioniert ein kleines Stück Edelstahldraht - das ist auch immer dabei ) , eine kleine aber gute Luftpumpe , Ersatzventile , ein Putzlappen und Kabelbinder .

      Da wir auf der Tour nach Kopenhagen ein Mal eine Situation erfahren hatten , in dem eine Notplane für einen eventuellen Unterschlupf als Backup eine gewisse Sicherheit geboten hätte , als wir nach 92km am heißesten Tag die von uns angesteuerte Unterkunft nicht nutzen konnten und ohne Aussicht auf Erfolg weitere acht Kilometer zurück legen mussten , dann aber Glück hatten , wünschte sich meine Frau diese auf der jetzigen Fahrt . Wir hatten also eine stabile Plane in 3x4m , diverse Heringe und Abspannseile , sowie eine isolierende Unterlage dabei , die auch als wärmenden Umhang nutzbar ist . Klar , im Nachhinein haben wir sie nicht ansatzweise benötigt , sie nimmt viel Platz weg und erhöht das Packgewicht deutlich . Jeder von Euch möge selbst entscheiden , ob er es in den hiesigen Gefilden mit reichlich Zivilisation für sinnvoll hält , so etwas dabei haben zu müssen . Für kürzere Touren an bekannten Radrouten oder Wegen entlang nehmen wir sie sicher nicht mehr mit . Mit ein wenig Überwindung werden wir im Notfall von Haus zu Haus ziehen und nach einem Plätzchen im Gartenhaus oder der Garage zu fragen . Klar ist , daß eine Plane etwas mehr Sicherheit gibt .

      Viel wichtiger und unerlässlich halte ich dagegen das Mitführen von irgend welchen Dingen , mit denen man Feuer machen kann ! Ich habe immer einen Magnesium-Feuerstarter und Tampons dabei , die aufgedruselt sofort anfangen zu brennen , fliegen die glühenden Magnesium-Späne hinein . Wärme ist das wichtigste , kommt man in die Situation , sich im Freien über Stunden und ohne viel Bewegung aufhalten zu müssen - meine Meinung ! Die beste Plane hilft nicht gegen das Frieren . Wenn ich zu wählen hätte : immer Feuerstarter und Tampons - klein , leicht , günstig , zuverlässig . Dazu eine Kleinigkeit zum Essen und natürlich Wasser , das immer gut eingeteilt werden sollte , ist der weitere Verlauf des Tages/Abends ungewiss !

      Tja , die Kleidung Hier kann man sich schon vertun , denkt man , dieses und jenes noch gut gebrauchen zu können . Unsere beiden großen Touren waren jeweils gleich lang mit gleich vielen Tagen des Aufenthaltes in der Zielstadt . Heute kann ich sagen : es reichen völlig eine Hose zum Ausgehen , und eine zum Radfahren , wobei ich es für sinnvoll halte , beide auch für den jeweils anderen Zweck nutzen zu können , also z.B. eine Jeans für Abends , in denen man aber auch radeln könnte , und umgekehrt . Wir halten nicht viel von diesen engen Radsport-Hosen und haben uns zip-off Rad-Hosen mit extra Innenhose und Polster gekauft , die sich echt bewährt haben . An den Beinen lassen sie sich mit Klettverschluss enger einstellen .
      Kurz-und Langärmlige Funktionsshirts ( auch Mal beide über einander gezogen ) als erste , eine sehr dünne aber winddichte Weste als Zwischenlage und eine Fleece-Jacke außen , die im Frontbereich und an den Ärmeln ebenfalls winddichtes Material eingearbeitet hat , haben uns bei Temperaturen bis an die 0°C bestens versorgt . Für kältere Temperaturen und Regen haben wir beide ein wasserdichtes Hardshell dabei , das mit allem anderen kombiniert werden könnte , je nach belieben !

      In einem Antwortpost habe ich schon erwähnt , wir haben für das Fortbewegen in den Unterkünften Badeschlappen dabei , mögen wir nicht auf den Teppichen , in Bädern oder sonstigen Räumen Barfuß laufen .
      Die Schuhe allgemein sind so gewählt wie die Hosen : ein Paar mit stabiler Sohle zum Radfahren , die auch nett aussehen und anderweitig genutzt werden könnten , und ein Paar sportlich-schicke Allround-Schuhe . Es bietet sich an , Hosen und Schuhe im Vorfeld für beide Einsatzzwecke zu testen

      Für die insgesamt 18 Tage unterwegs hatten wir noch diverse Shirts , Hemden und Blusen für die Zeit ohne Pferdchen dabei , dazu eine etwas nettere Jacke für die kühlen Abende - muss aber nicht , die Regenjacke hätte es auch getan . Da sind persönliche Vorlieben ausschlaggebend , genauso bei der Wahl der Nachtbekleidung - ich habe da nichts extra mit . Ist es Mal kühler , nehme ich ein T-Shirt . Im Zimmer , auf dem Balkon oder auf der Terasse , sofern vorhanden , schlüpfe ich gerne in einen leichten kuscheligen Fleece-Pulli , der wieder rum auch zum Radfahren eingesetzt werden könnte .

      Eine Mütze , ein Paar Handschuhe , das Nécessaire und die unerlässlichen Dinge kommen dazu .

      Jetzt bin ich allerdings auch ein Messer-und Taschenlampen-Freak . Ein Messer sollte man eh immer dabei haben - ein Opinel reicht völlig . Doch ich hatte davon drei in unterschiedlicher Größe bei mir , dazu auch drei TaLa's - nicht notwendig , mein Ding halt . Eine moderne LED-Taschenlampe mit einem Low unterhalb von einem Lumen bietet bei sehr langer Laufzeit in diesem Modus eine Nachtbeleuchtung in den Unterkünften , sollte es stock finster sein .
      Kompaktkamera und Ladegerät , ein Mobiltelefon , ein kleines Erste-Hilfe-Set mit zusätzlich unterschiedlichen Pflastern , das umfangreiche Kartenmaterial und eine Lektüre für einen schlecht-Wetter-Überbrückungstag oder -Abend waren auch mit dabei .

      Tipps zum Verpacken habe ich schon im Post #12 ab Bremen gegeben , die sich sehr bewährt haben . Die wichtigsten Dinge unterwegs sollten schnell zugänglich verstaut werden , also Werkzeug und Regenschutz ohne viel kramen erreichbar sein . Unsere Regenjacken waren nicht in den Taschen , sondern mit einem Gummi auf dem Gepäckträger geschnallt .

      Mehrere Schlösser zum Sichern von Rad und Gepäck hatten wir auch dabei und werden vorher getestet , ob sie funktionieren und ausreichend dimensioniert sind .

      Was wäre noch zu erwähnen ? Wenn mir noch etwas einfällt , editiere ich den Post und es kommt hier dazu :
      eine Schreibmöglichkeit und Notizzettel , ein Handwaschgel , welches kein Wasser benötig , um ausreichend zu säubern , wir hatten jeder eine leichte Regenhose dabei , die über die Rad-Hose passt , ein kleines Essbesteckset : einfach ein altes in den Griffen gekürzt , Loch rein und an einem kleinen Karabiner angehangen . Ein Set reicht , Gabel und Esslöffel können getauscht werden , dazu einen Kaffeelöffel , Messer haben wir eh andere dabei . Sieht dann so aus :



      die Frage kommt sicher : Gewicht 75g

      ,...

      Vor den Touren werden die Räder und Teile gereinigt , alles auf Funktion geprüft und Notwendiges geschmiert - versteht sich von selbst , oder !?


      So , meldet Euch , wenn Ihr etwas wissen möchtet !



      Liebe Grüße

      Franky
      Zuletzt geändert von Franky66; 23.01.2014, 18:06.
      Bemerke, höre, schweige. Urteile wenig, frage viel.

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      • gast3202010119
        GELÖSCHT
        Erfahren
        • 03.10.2008
        • 225
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [DE] Haustür - Hamburg . Eine Radtour,viele Radrouten

        Moin Franky, nebst Gattin natürlich!
        Du hast ne gute Schreibe, angenehm zu lesen. Interessant sind natürlich die schönen Bilder, von denen die roten Tomaten in HH und der "Baustellengitter-Übergang" über den Bach mit rutschigem Aufstieg in Erinnerung bleiben; authentisch! Da wären wir uns fast im letzten August begegnet, als ich bei Euch, westlich Rhein, vorbeifuhr. Ihr seid ein schönes Teilstück meiner Tour "Dengmert - Kopenhagen" gefahren. Der Bericht ist noch im Werden.
        Euch beiden weiterhin viele schöne, erlebnisreiche und - unfallfreie(!) Radl- und sonstige Touren!
        Gruß aus 'em Saarländche - (Wander- und Radl-) Hans

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