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Hallo,
die Tage habe ich den Eifelsteig angegangen, mit meiner Hündin als Begleitung.
Packliste war
- Schlafsack Yeti (ca 1kg)
- ein Schaffell aus einem schwedischen Möbelhaus in einer Mülltüte
- DD Tarp 3 x 3 Meter
- Hufix (eine Art Hobo-Kocher zum Zusammenstecken) und Kessel
- Unterwäsche, Socken, T-Shirt zum Wechseln
- Kleinkram wie Messer etc.
- Waschkram, Outdoorhandtuch (so was schnelltrocknendes, was wahnsinnig viel Wasser aufnimmt)
- Tasse, Löffel
- Kaffee, Müsli, Fruchtriegel vom Discounter, Hundefutter
- Miniregenzeug, zusammengeballt eine Faust groß
- Karte Eifelsteig
und der Rest, der mir jetzt nicht mehr einfällt.
Mein Auto stelle ich in Blankenheim Wald ab am Bahnhof und lasse mich nach Kornelimünster bringen. Doch halt, bei der Anfahrt sehe ich auf einmal die Tiefebene vor mir - will ich das alles wieder hochlatschen? Kurz entschlossen kappe ich Etappe 1 und lasse mich in Hahn an der Kirche absetzen. Kornelimünster - Hahn also geschlampt.
Dazu muss ich sagen, dass ich viel zelten war, aber meine letzte Wanderung seeeehr lange her ist.
Zur Erläuterung Packliste: Mit aufblasbaren Isomatten habe ich schlechte Erfahrungen, die aus Schaumstoff sind sehr sperrig - ein Fell schien mir eine warme und praktische Lösung.
Den Hufix wollte ich mal ausprobieren, er hat den Vorteil, dass er platzsparend ist und kein Treibstoff transportiert werden muss, er funktioniert mit Reisig o.ä.
Für die ersten 3 Nächte habe ich eine Unterkunft gebucht, aber da danach keine zu kriegen war, habe ich das Tarp als Sicherheit mitgenommen.
Hahn-Roetgen
Weg entlang kleiner Bäche, nett, aber nicht spektakulär. Übernachtung am Camping Faulenbruch, wo ich ein Tipi reserviert hatte. Das Tipi ist leider mit Teppichboden ausgelegt, so dass der Vorteil dieses Zeltes, das man drin Feuer machen kann, entfällt. Dafür gibt es aber eine Feuerschale.
Die Campingplatzfrau beharrt darauf, Niederländisch zu ihren Gästen zu sprechen, ob diese es verstehen, oder nicht. Wer weiß, warum.
Das Tipi ist klasse, fast, wie unter freiem Himmel zu schlafen, nur weniger nass und windig.
Am Morgen den Hufix fix zusammen gesteckt und in die Feuerschale gestellt. EIn paar Zweiglein rein und Kaffee gekocht. Das Feuer wird durch den Kamineffekt im Hufix begünstigt, wenig Zweige reichen aus, um das Wasser zum Kochen zu bringen und es wirkt fast wie ein echtes Minifeuer.
Roetgen - Monschau
Ich freue mich auf das Hohe Venn, von dem ich so einiges gehört habe. Erstmal komme ich an ehemaligen Höfen vorbei, die wegen einer Wassergewinnung geräumt wurden - nachdem die Menschen dort ca. 600 Jahre gelebt hatten. Dann biegt der Eifelsteig nach Belgien ab - ups, eigentlich sollte Hund hier seinen Heimtierpass dabei haben. Ich hatte nicht gewusst, dass der Weg teils durch Belgien verläuft.
Auf dem belgischen Teil darf man den Wald nicht betreten sondern muss auf asfaltierten Pisten bleiben. Schöner Wald jedenfalls. Viele Eichen.
Komme dannzum Hohen Venn. Ebenfalls handelt es sich um eine schnurgerade Asfaltpiste. Hm, ich hatte was von Holzbalkenwegen gelesen, aber das muss ein anderer Teil sein. Außerdem ist in diesem Naturschutzgebiet der Hund verboten. Soll er sich nun auflösen? Oder kilometerweit um das NSG herumlaufen? Hund quert das Hohe Venn illegal.
Es ist erstaunlich heiß - auf der ersten Hälfte des Weges ist Wasser im Graben, aber dem Hund schmeckt's nicht - vermutlich eisenhaltiges Moorwasser. Ich kriege einen Sonnenbrand und meine Halbliterflasche Wasserist zu schnelll leer - müsste eigentlich mehr Wasser für mich und noch extra was für den Hund dabei haben.
Danach Abstieg Richtung Mützenich. Dort weiche ich vom Eifelsteig ab, weil in der Karte eine Einkehrmöglichkeit angezeigt ist. Der Venngasthof bietet lecker Essen und einen guten Blick. Leider war er nicht auf der Webseite des Eifelsteigs als Übernachtungsmöglichkeit angegeben, aber offensichtlich ist er im Verzeichnis Bed Bike des ADFC, so jedenfalls die Plakette an der Tür. Ich hatte Schwierigkeiten, kurzfristig und mit Hund Übernachtungsmöglichkeiten zu finden - das Verzeichnis des ADFC wäre eine weitere Möglichkeit, Adr. zu finden.
Abstieg nach Monschau - es geht steil runter und nochmal steil rauf und dann runter in den Ort. Beim Abstieg hüpft ein Rotkehlchen vor uns her, das einen gebrochenen Flügel simuliert, um uns von seinem Nest wegzulocken. Das Nest sehe ich aber nicht.
Hier Übernachtung in einem Hotel, das nicht weiter empfehlenswert ist.
Der Ort ist mir zu dunkel, eng ins Tal gebaut, idyllisch auf die zu saubere Art und Weise.
Am nächsten Morgen Aufstieg durch Gärten - sehr schöne Wegführung.
Monschau - Einruhr
Dann geht es durch den Wald am Ufer des Perlenbachs, eine sehr schöne Strecke durch Schieferfelsen. Im Wald beobachte ich Buchfinken bei der Paarung.
Dann geht es hinauf nach Höfen, einem Ort mit besonders hohen Hecken, die eine Art Kulturdenkmal sind. Auch hier gibt es ein Restaurant, dies ist nicht auf der Karte eingetragen. Wolken ziehen auf, es wird schwül und dann fällt die Temperatur ab. Als ich den Wald erreiche, fängt es an zu regnen. Kurze Rast im Waldmuseum, das aus einigen Hütten und einer ehemaligen kleinen Sägemühle besteht, aber alle Hütten sind verschlossen. Unter dem Vordach trotzdem trocken.
Der Regen hört nicht auf und ich gehe weiter bis Widdau. Im Wald bin ich einigermaßen geschützt, aber die letzten Meter durch Widdau werde ich durchnässt. Die Softshelljacke ist nicht wirklich regendicht. Den Regenschutz habe ich nicht rechtzeitig angezogen - über die durchnässte Jacke bringt er nichts.
Am Ende des Ortes ist eine Kapelle in einem modernen Stil, viel Glas. Zu meiner Überraschung ist die Tür offen und ich nutze den Ort, um mal im Trockenen zu sitzen. Wie weiter?
Gegenüber am Haus hängt ein Schild "Ferienwohnung". Aber mit nassem Hund bekomme ich dort keine Herberge. Dafür sehe ich nun das Gasthaus, das etwas abseits liegt. Hier wärmt mich eine Hühnerbrühe wieder auf. Der Hund darf vor dem Bollerofen trocknen.
Weiter geht es mit frischem Mut Richtung Hammer. Inzwischen habe ich Blasen an den Füßen und jeder Schritt tut weh. Ich rufe ein Taxi an, aber das hat erst in einer Stunde einen Wagen frei. In einer Stunde bin ich auch die letzten 3 Km von Hammer nach Dedenborn gelaufen, wo ich einen Wohnwagen auf dem Campingplatz reserviert habe.
Ich weiche vom Eifelsteig ab und gehe an der Bundesstraße entlang, weiter im Regen. Bei den paar Autos, die vorbeikommen, versuche ich es mit Autostopp, aber wer will schon eine nasse Wanderin und einen nassen Hund in seinem schönen Auto?
Also durchhalten.
Wahrscheinlich hätte ich unten an der Rur entlang gehen können anstatt die Bundesstraße zu nehmen, aber ich werde aus der Karte nicht schlau. Es empfiehlt sich, eine TK 1:25.000 zu kaufen zusätzlich zur Eifelsteig-Karte. Der Eifelsteig ist supergut ausgeschildert, aber wer mal abweichen will, ist mit der TK besser bedient.
In Dedenborn auf der Höhe hat man einen wunderschönen Rundblick. Obstbäume und Schlehen in voller Blüte. Die Eifel von ihrer schönsten Seite. Allerdings muss ich nun zum Campingplatz wieder komplett runter ans Rurufer.
Fast nur Dauercamper, aber netter Platzwart. An der Rur können Zelte aufgestellt werden. Die Gaststätte auf dem Campingplatz ist nicht bewirtet und das nächste Gasthaus oberhalb an der Straße hat Mi UND Do Ruhetag. Naja, ich habe ja Müsli dabei, lecker. Der Campingwart spendiert mir eine Tüte Milch.
Zwecks Auskurieren der Blasen bleibe ich einen Tag hier und beobachte die Tiere an der Rur, u.a. ein Kleiberpärchen, das seine Jungen versorgt.
In der Nacht strömender Regen.
Dedenborn - Vogelsang
Checkout bei Sonnenschein, aber kaum bin ich 500 Meter unterwegs, wieder Regen. Diesmal bin ich schlauer und ziehe sofort die Regenjacke über. Die ist eigentlich als Notfallmaßnahme fürs Joggen gedacht, also sehr dünn, dafür aber bis über den Hintern gehend.
Abweichend vom Eifelsteig gehe ich an der Rur entlang nach Einruhr - ein sehr schöner Weg. Der Regen hört auf, die Welt ist wie frisch gewaschen. An der hier langsam fließenden Rur mit vielen Teichen stehen Graureiher. Frösche quaken.
Unvermittelt komme ich um eine Wegbiegung und bin schon in Einruhr. Ups, das ging aber flott. Hier ist ein nettes Cafe und ich esse erstmal einen Strammen Max - nach 2 Tagen Müsli mal was Warmes.
In Einruhr gibt es übrigens auch eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit im Mehrbettzimmer, die nicht auf der Webseite des Eifelsteigs erwähnt ist (Einruhe Coffee & Shop). In dem angeschlossenen Cafe samt Shop kaufe ich (da Feiertag, alles sonst geschlossen) Pflaster, denn mein Vorrat ist aufgebraucht.
Blasen neu verpflastert und weiter.
Jetzt geht es immer an der Rur bzw. der Urfttalsperre entlang. Weg leicht zu gehen, keine Steigungen. Es geht durch einen Naturpark, der früher Militärgelände war, daher darf man die Wege nicht verlassen, weil Minengefahr. Jedenfalls eine billige Lösung, dieses Gebiet der Natur zu überlassen - man spart sich die Entminung. Die Natur kommt nur zum Zuge, wenn das Gebiet nicht verwertbar ist.
Dann ab Urfttalsperre ein steiler Anstieg, aber inzwischen bin ich in guter Kondition, nur die Blasen schmerzen.
Danach eine Ginsterheide, sehr nett. Ich rolle das Fell aus und mache Pause. Das Fell hat sich gut bewährt.
Dann kommt die Wüstung Wollseifen - ein Dorf, das von der belgischen Armee geräumt wurde, um dort ungestört Manöver abzuhalten. Traurige Geschichte.
Irgendwie verliere ich durch die Besichtigung des Ortes den Eifelsteig und folge den Wegweisern aus Holz Richtung Vogelsang.
Dort ist ein gigantisches Nazi-Gelände, jetzt umfunktioniert zu Infozentrum etc.
Auf dem Weg Richtung Infozentrum und Cafe kommt mir ein Bus entgegen, der Nationalpark-Shuttle Richtung Kall.
Ich halte den Bus an und fahre mit nach Kall, von dort mit der Bahn nach Blankenheim-Wald, wo mein Auto auf mich wartet.
Nun ja, die Wanderung verlief nicht ganz wie geplant, aber die Landschaften sind so toll, da muss ich noch weitere Etappen laufen. Jedenfalls mit besserer Ausrüstung für Füße. Statt Regenjacke evtl, das Fahrrad-Regencape, das könnte auch über den Rucksack passen, ist aber schwerer. Außerdem mit der jeweiligen TK zusätzlich zur besseren Orientierung. Übernachtungen im voraus buchen. Das mit dem Übernachten in einer Schutzhütte oder unter dem Tarp fand ich dann doch keine gute Idee, als die Temperaturen deutlich fielen.
Ansonsten hat es super Spaß gemacht. Fortsetzung folgt (hoffentlich bald).
die Tage habe ich den Eifelsteig angegangen, mit meiner Hündin als Begleitung.
Packliste war
- Schlafsack Yeti (ca 1kg)
- ein Schaffell aus einem schwedischen Möbelhaus in einer Mülltüte
- DD Tarp 3 x 3 Meter
- Hufix (eine Art Hobo-Kocher zum Zusammenstecken) und Kessel
- Unterwäsche, Socken, T-Shirt zum Wechseln
- Kleinkram wie Messer etc.
- Waschkram, Outdoorhandtuch (so was schnelltrocknendes, was wahnsinnig viel Wasser aufnimmt)
- Tasse, Löffel
- Kaffee, Müsli, Fruchtriegel vom Discounter, Hundefutter
- Miniregenzeug, zusammengeballt eine Faust groß
- Karte Eifelsteig
und der Rest, der mir jetzt nicht mehr einfällt.
Mein Auto stelle ich in Blankenheim Wald ab am Bahnhof und lasse mich nach Kornelimünster bringen. Doch halt, bei der Anfahrt sehe ich auf einmal die Tiefebene vor mir - will ich das alles wieder hochlatschen? Kurz entschlossen kappe ich Etappe 1 und lasse mich in Hahn an der Kirche absetzen. Kornelimünster - Hahn also geschlampt.
Dazu muss ich sagen, dass ich viel zelten war, aber meine letzte Wanderung seeeehr lange her ist.
Zur Erläuterung Packliste: Mit aufblasbaren Isomatten habe ich schlechte Erfahrungen, die aus Schaumstoff sind sehr sperrig - ein Fell schien mir eine warme und praktische Lösung.
Den Hufix wollte ich mal ausprobieren, er hat den Vorteil, dass er platzsparend ist und kein Treibstoff transportiert werden muss, er funktioniert mit Reisig o.ä.
Für die ersten 3 Nächte habe ich eine Unterkunft gebucht, aber da danach keine zu kriegen war, habe ich das Tarp als Sicherheit mitgenommen.
Hahn-Roetgen
Weg entlang kleiner Bäche, nett, aber nicht spektakulär. Übernachtung am Camping Faulenbruch, wo ich ein Tipi reserviert hatte. Das Tipi ist leider mit Teppichboden ausgelegt, so dass der Vorteil dieses Zeltes, das man drin Feuer machen kann, entfällt. Dafür gibt es aber eine Feuerschale.
Die Campingplatzfrau beharrt darauf, Niederländisch zu ihren Gästen zu sprechen, ob diese es verstehen, oder nicht. Wer weiß, warum.
Das Tipi ist klasse, fast, wie unter freiem Himmel zu schlafen, nur weniger nass und windig.
Am Morgen den Hufix fix zusammen gesteckt und in die Feuerschale gestellt. EIn paar Zweiglein rein und Kaffee gekocht. Das Feuer wird durch den Kamineffekt im Hufix begünstigt, wenig Zweige reichen aus, um das Wasser zum Kochen zu bringen und es wirkt fast wie ein echtes Minifeuer.
Roetgen - Monschau
Ich freue mich auf das Hohe Venn, von dem ich so einiges gehört habe. Erstmal komme ich an ehemaligen Höfen vorbei, die wegen einer Wassergewinnung geräumt wurden - nachdem die Menschen dort ca. 600 Jahre gelebt hatten. Dann biegt der Eifelsteig nach Belgien ab - ups, eigentlich sollte Hund hier seinen Heimtierpass dabei haben. Ich hatte nicht gewusst, dass der Weg teils durch Belgien verläuft.
Auf dem belgischen Teil darf man den Wald nicht betreten sondern muss auf asfaltierten Pisten bleiben. Schöner Wald jedenfalls. Viele Eichen.
Komme dannzum Hohen Venn. Ebenfalls handelt es sich um eine schnurgerade Asfaltpiste. Hm, ich hatte was von Holzbalkenwegen gelesen, aber das muss ein anderer Teil sein. Außerdem ist in diesem Naturschutzgebiet der Hund verboten. Soll er sich nun auflösen? Oder kilometerweit um das NSG herumlaufen? Hund quert das Hohe Venn illegal.
Es ist erstaunlich heiß - auf der ersten Hälfte des Weges ist Wasser im Graben, aber dem Hund schmeckt's nicht - vermutlich eisenhaltiges Moorwasser. Ich kriege einen Sonnenbrand und meine Halbliterflasche Wasserist zu schnelll leer - müsste eigentlich mehr Wasser für mich und noch extra was für den Hund dabei haben.
Danach Abstieg Richtung Mützenich. Dort weiche ich vom Eifelsteig ab, weil in der Karte eine Einkehrmöglichkeit angezeigt ist. Der Venngasthof bietet lecker Essen und einen guten Blick. Leider war er nicht auf der Webseite des Eifelsteigs als Übernachtungsmöglichkeit angegeben, aber offensichtlich ist er im Verzeichnis Bed Bike des ADFC, so jedenfalls die Plakette an der Tür. Ich hatte Schwierigkeiten, kurzfristig und mit Hund Übernachtungsmöglichkeiten zu finden - das Verzeichnis des ADFC wäre eine weitere Möglichkeit, Adr. zu finden.
Abstieg nach Monschau - es geht steil runter und nochmal steil rauf und dann runter in den Ort. Beim Abstieg hüpft ein Rotkehlchen vor uns her, das einen gebrochenen Flügel simuliert, um uns von seinem Nest wegzulocken. Das Nest sehe ich aber nicht.
Hier Übernachtung in einem Hotel, das nicht weiter empfehlenswert ist.
Der Ort ist mir zu dunkel, eng ins Tal gebaut, idyllisch auf die zu saubere Art und Weise.
Am nächsten Morgen Aufstieg durch Gärten - sehr schöne Wegführung.
Monschau - Einruhr
Dann geht es durch den Wald am Ufer des Perlenbachs, eine sehr schöne Strecke durch Schieferfelsen. Im Wald beobachte ich Buchfinken bei der Paarung.
Dann geht es hinauf nach Höfen, einem Ort mit besonders hohen Hecken, die eine Art Kulturdenkmal sind. Auch hier gibt es ein Restaurant, dies ist nicht auf der Karte eingetragen. Wolken ziehen auf, es wird schwül und dann fällt die Temperatur ab. Als ich den Wald erreiche, fängt es an zu regnen. Kurze Rast im Waldmuseum, das aus einigen Hütten und einer ehemaligen kleinen Sägemühle besteht, aber alle Hütten sind verschlossen. Unter dem Vordach trotzdem trocken.
Der Regen hört nicht auf und ich gehe weiter bis Widdau. Im Wald bin ich einigermaßen geschützt, aber die letzten Meter durch Widdau werde ich durchnässt. Die Softshelljacke ist nicht wirklich regendicht. Den Regenschutz habe ich nicht rechtzeitig angezogen - über die durchnässte Jacke bringt er nichts.
Am Ende des Ortes ist eine Kapelle in einem modernen Stil, viel Glas. Zu meiner Überraschung ist die Tür offen und ich nutze den Ort, um mal im Trockenen zu sitzen. Wie weiter?
Gegenüber am Haus hängt ein Schild "Ferienwohnung". Aber mit nassem Hund bekomme ich dort keine Herberge. Dafür sehe ich nun das Gasthaus, das etwas abseits liegt. Hier wärmt mich eine Hühnerbrühe wieder auf. Der Hund darf vor dem Bollerofen trocknen.
Weiter geht es mit frischem Mut Richtung Hammer. Inzwischen habe ich Blasen an den Füßen und jeder Schritt tut weh. Ich rufe ein Taxi an, aber das hat erst in einer Stunde einen Wagen frei. In einer Stunde bin ich auch die letzten 3 Km von Hammer nach Dedenborn gelaufen, wo ich einen Wohnwagen auf dem Campingplatz reserviert habe.
Ich weiche vom Eifelsteig ab und gehe an der Bundesstraße entlang, weiter im Regen. Bei den paar Autos, die vorbeikommen, versuche ich es mit Autostopp, aber wer will schon eine nasse Wanderin und einen nassen Hund in seinem schönen Auto?
Also durchhalten.
Wahrscheinlich hätte ich unten an der Rur entlang gehen können anstatt die Bundesstraße zu nehmen, aber ich werde aus der Karte nicht schlau. Es empfiehlt sich, eine TK 1:25.000 zu kaufen zusätzlich zur Eifelsteig-Karte. Der Eifelsteig ist supergut ausgeschildert, aber wer mal abweichen will, ist mit der TK besser bedient.
In Dedenborn auf der Höhe hat man einen wunderschönen Rundblick. Obstbäume und Schlehen in voller Blüte. Die Eifel von ihrer schönsten Seite. Allerdings muss ich nun zum Campingplatz wieder komplett runter ans Rurufer.
Fast nur Dauercamper, aber netter Platzwart. An der Rur können Zelte aufgestellt werden. Die Gaststätte auf dem Campingplatz ist nicht bewirtet und das nächste Gasthaus oberhalb an der Straße hat Mi UND Do Ruhetag. Naja, ich habe ja Müsli dabei, lecker. Der Campingwart spendiert mir eine Tüte Milch.
Zwecks Auskurieren der Blasen bleibe ich einen Tag hier und beobachte die Tiere an der Rur, u.a. ein Kleiberpärchen, das seine Jungen versorgt.
In der Nacht strömender Regen.
Dedenborn - Vogelsang
Checkout bei Sonnenschein, aber kaum bin ich 500 Meter unterwegs, wieder Regen. Diesmal bin ich schlauer und ziehe sofort die Regenjacke über. Die ist eigentlich als Notfallmaßnahme fürs Joggen gedacht, also sehr dünn, dafür aber bis über den Hintern gehend.
Abweichend vom Eifelsteig gehe ich an der Rur entlang nach Einruhr - ein sehr schöner Weg. Der Regen hört auf, die Welt ist wie frisch gewaschen. An der hier langsam fließenden Rur mit vielen Teichen stehen Graureiher. Frösche quaken.
Unvermittelt komme ich um eine Wegbiegung und bin schon in Einruhr. Ups, das ging aber flott. Hier ist ein nettes Cafe und ich esse erstmal einen Strammen Max - nach 2 Tagen Müsli mal was Warmes.
In Einruhr gibt es übrigens auch eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit im Mehrbettzimmer, die nicht auf der Webseite des Eifelsteigs erwähnt ist (Einruhe Coffee & Shop). In dem angeschlossenen Cafe samt Shop kaufe ich (da Feiertag, alles sonst geschlossen) Pflaster, denn mein Vorrat ist aufgebraucht.
Blasen neu verpflastert und weiter.
Jetzt geht es immer an der Rur bzw. der Urfttalsperre entlang. Weg leicht zu gehen, keine Steigungen. Es geht durch einen Naturpark, der früher Militärgelände war, daher darf man die Wege nicht verlassen, weil Minengefahr. Jedenfalls eine billige Lösung, dieses Gebiet der Natur zu überlassen - man spart sich die Entminung. Die Natur kommt nur zum Zuge, wenn das Gebiet nicht verwertbar ist.
Dann ab Urfttalsperre ein steiler Anstieg, aber inzwischen bin ich in guter Kondition, nur die Blasen schmerzen.
Danach eine Ginsterheide, sehr nett. Ich rolle das Fell aus und mache Pause. Das Fell hat sich gut bewährt.
Dann kommt die Wüstung Wollseifen - ein Dorf, das von der belgischen Armee geräumt wurde, um dort ungestört Manöver abzuhalten. Traurige Geschichte.
Irgendwie verliere ich durch die Besichtigung des Ortes den Eifelsteig und folge den Wegweisern aus Holz Richtung Vogelsang.
Dort ist ein gigantisches Nazi-Gelände, jetzt umfunktioniert zu Infozentrum etc.
Auf dem Weg Richtung Infozentrum und Cafe kommt mir ein Bus entgegen, der Nationalpark-Shuttle Richtung Kall.
Ich halte den Bus an und fahre mit nach Kall, von dort mit der Bahn nach Blankenheim-Wald, wo mein Auto auf mich wartet.
Nun ja, die Wanderung verlief nicht ganz wie geplant, aber die Landschaften sind so toll, da muss ich noch weitere Etappen laufen. Jedenfalls mit besserer Ausrüstung für Füße. Statt Regenjacke evtl, das Fahrrad-Regencape, das könnte auch über den Rucksack passen, ist aber schwerer. Außerdem mit der jeweiligen TK zusätzlich zur besseren Orientierung. Übernachtungen im voraus buchen. Das mit dem Übernachten in einer Schutzhütte oder unter dem Tarp fand ich dann doch keine gute Idee, als die Temperaturen deutlich fielen.
Ansonsten hat es super Spaß gemacht. Fortsetzung folgt (hoffentlich bald).
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