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Die erste Tour
Ich möchte hier mal von der ersten, größeren Wandertour erzählen, die ich mit zwei guten Freunden durchs hessische Mittelgebirge unternommen habe. Zunächst muss ich die Leute enttäuschen, die einen komplett selbstkritischen Bericht erwarten. Natürlich werde ich auf Fehler eingehen, aber die halten sich wirklich in Grenzen. Das lag am relativ einfachen Schwierigkeitsgrad, am guten Wetter und an der ausreichenden Vorbereitung.
Natürlich hat sich dieser Wochenend-Trip wirklich tief in mein Gedächtnis eingebrannt, da er einen ersten Hauch von Abenteuer hatte. Für uns drei war es wirklich etwas Besonderes.
Los ging es an einem Ferien-Freitag. Wir hatten gut gefrühstückt und trafen uns vor meinem Haus. Da ich praktisch schon in der Rhön wohne und wir ohne große Anreise starten wollten, ging es direkt von dort los. Dabei hatten wir alles mögliche, über Zelt (extrem schwer), Isomatten, Schlafsack, bis hin zu Nudeln und Dosenravioli (auch extrem schwer, hat aber noch eine wichtige Rolle eingenommen). Das Einzige, was wir nicht hatten war ein richtiger Kocher. Viele werden sich bestimmt denken, dass diese naiven Kinder bestimmt ein Osterfeuer im Wald entzünden, um Nudeln zu kochen, aber dem wird nicht so sein. Die ersten Kilometer gingen ganz gut, da ich mich noch dank Fahrradfahren und Hund-Gehen ganz gut auskannte.
Das Wetter war wirklich prima: Es war sonnig, aber nicht allzu warm. Während zwei von uns angenehm zu tragende und neue Rucksäcke dabei hatten, führte der Dritte im Bunde (Wortspiel


Wir liefen also durch herrliche Auen und Wälder, machten eine erste Pause mit schweizer "Schokri". Zwischendurch hatten wir uns, (meiner Meinung nach) wegen der schlechten Karte verlaufen. Das war aber kein Problem, da man in der Rhön schnell wieder auf Zivilisation trifft. Außerdem liefen wir durch einen wunderschönen Waldpfad, auf dem es herrlich nach Thymian und Holz duftete. Jedenfalls schienen uns die Wanderwege danach zu langweilen und wir beschlossen abzukürzen. Also bei der nächsten Gelegenheit links auf den Berg. Hier merkten wir das erste Mal, wie alpin die Rhön sein kann: Es ging sehr lange, sehr steil bergauf. Der Kampfrucksack machte sich auch erstmalig bemerkbar. Zwischendurch gabs aber kleine Pausen mit wilden Brombeeren.
Querfeldein, mit wilden Brombeeren...
Querfeldein, die Zweite...
In der Nähe der "großen Nalle" machten wir aber eine wirklich schöne Entdeckung: Mitten im Wald auf einem Berg stand ein kleines Fachwerkhäusschen mit gegenüberliegender Scheune. Ein Hund rannte bellend auf uns zu, wir nahmen reflexartig unsere (Holz-)Wanderstöcke wie Steinzeitmenschen in Kampfstellung, also mit der Spitze nach vorne. Ein Mann, der in Latzhose und Flanell-Hemd gerade Holz hackte, rief den Hund zurück. Wir liefen also, erstaunt durch diesen ungewohnten Anblick, durch eine Herde Gänse, die sich gerade auf den Weg in den, vor Gemüse und Blumen bunten Vorgarten machte. Außerdem roch es wirklich gut nach frisch geschlagenem Holz. Ich bedauer es sehr, dass ich kein Foto gemacht habe und werde das garantiert noch nachholen.
Ausblick von der großen Nalle zur Wasserkuppe
Irgendwann gingen dann auch die Wasservorräte zu neige, auf der (schlechten) Karte waren Brunnen eingezeichnet, die schlichtweg nicht existierten. Wir hatten zwar nicht allzu wenig Wasservorräte eingepackt, waren aber trotzdem froh, zurück in der Zivilisation, in einem kleinen Supermarkt Mineralwasser in überdimensional großen Wasserflaschen zu kaufen.
Unser Ziel war im Übrigen ein kleiner Camping-Platz. Wir schleppten uns also noch die restlichen Kilometer. Zwischendurch und auch im Supermarkt trafen wir immer wieder Leute, die uns seltsam anschauten (etwa so ähnlich:

Auf dem Camping-Platz angekommen, zahlten wir ein stolzes Sümmchen für unseren Zeltplatz. Wir hatten außerdem gehofft, wenigstens eine kleine Feuerstelle zu finden. Dies sei aber wegen dem Titel "Biosphärenreservat" leider nicht möglich. Dazu muss man noch sagen, dass der Camping-Platz mitten in einem Dorf liegt. Wir haben dann also, hochmotiviert, das nächste mal wild zu zelten ( Scheeerz

Dann zauberte der Weinkenner unter uns plötzlich eine Flasche Wein hervor, die er im nahen Supermarkt erstanden hatte. Auf dem Etikett war "Ein stilvoller Begleiter für gutes Essen" vermerkt. Bei dem Preis und aus Emaille-Tassen getrunken, dazu Dosenravioli, schwer nachzuvollziehen

Jedenfalls ließen wir den ersten Abend dann beim Sonneruntergang und auf einer Wiesenterasse ausklingen. Leider ohne Lagerfeuer


(Für den zweiten Tag brauche ich aber erstmal eine kleine Schaffenspause

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