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Wochenlang vorher habe ich Karte, Pilgerführer und Pilgerausweis bestellt. Es gab keine Reaktion. Also mache ich mich ohne auf den Weg. November. Die Sonne strahlt nur so vom Himmel. Ich nehme den Zug nach Mainz. Auf dem Frankfurter Hauptbahnhof wird immer wieder durchgesagt, dass der RE nach Mainz wegen einer Baustelle unterwegs einen anderen Weg nehmen muss. Wird das klappen? Doch, ja. Der Zug fährt den Main entlang und setzt mich am Mainzer Hauptbahnhof ab. Der Weg zum Dom ist nicht zu verfehlen.
Der Bonifatius-Weg, der Bonifatius-Route heißt (der Weg ist der, über den Bonifatius nach Fulda überführt wurde, die Route ist ein neues Konstrukt) beginnt am Leichhof zwischen Dom und Johannis-Kirche. Hier treffe ich auf die erste Info-Tafel, finde aber keinerlei Hinweise, wie es weitergeht und gehe weiter zum Markt. Der Markt ist, weil November, ein Weihnachtsmarkt. Bonifatius, der vor dem Dom steht, übersehe ich also erst einmal, weil völlig umbaut. Ich gehe in den Dom, der mir vertraut ist, den ich mir aber nun einmal unter neuem Vorzeichen ansehe. Ich suche und finde die Grabplatte, unter der vor langer, langer Zeit Bonifatius' Eingeweide ruhten.
Danach suche ich den Domladen auf. Problemlos erwerbe ich Karte, Pilgerführer und Pilgerpass. Gleich mit dem ersten Stempel. Auf der HP findet sich eine Liste von Stempelstellen. Es gibt auch eine Liste der Unterkünfte. Durchwegs normale Hotels oder Ferienwohnungen mit normalen Preisen. Um diese Jahreszeit hat sowieso praktisch alles geschlossen.
Abmarsch. Es geht hinunter an den Rhein. Von hier ab benutzte der Leichenzug ein Boot bis Hochheim. Da da heutzutage keines mehr fährt, geht es ein Stück rheinabwärts bis an die Brücke, hinüber und dann an Rhein und Main entlang bis Hochheim. Zunächst einmal sehe ich bis Mainz Kastel keinen einzigen Wegweiser. Das ist nicht schlimm. Ich kenne den Weg. Vermutlich gibt es auch welche, die ich nur übersehe. Das Logo mit seinem rot-weißen-Schachbrettmuster, Kreuz und diagonalem Bischofsstab ist sowohl hübsch als auch leicht zu erkennen. Man sieht aber, dass der Pfad relativ neu ist. Die Schildchen hängen eher nicht dort, wo die anderen Wegweiser hängen. Sondern dezent irgendwo separat. Es gibt einen "geradeaus" und einen "Abbiegen"- Pfeil. Da sich in der Natur nicht alle Kreuzungen angemessen orthogonal verhalten, ist die Interpretation der Hinweise durchaus gewöhnungsbedürftig. Laut Führer findet man nur an Abzweigungen Hinweise. Keines heißt also: geradeaus. Nur weiß man nie, ob wirklich keines da ist. Oder das Schild vielleicht entwendet. Oder über-plakatiert. Wenn man weiß, wo sie sind, findet man sie leicht. Jedenfalls bin ich froh über Karte und Beschreibung.
Im strahlenden Sonnenschein geht es den Rhein entlang. Die Silhouette von Mainz ist absolut eindrucksvoll. Beim Einbiegen in den Main-Uferweg wird es ländlicher. Der Weg ist nett zu laufen. Es geht auch mal ein Gewerbegebiet entlang. Ich kenne den Weg eher sommerlich. Jetzt ist er verlassen. Die Gaststätten und Biergärten sind geschlossen. Natürlich sind Kirchen und Museen auch geschlossen.
In Hochheim geht es steil aufwärts zur dortigen Kirche mit ihren eindrucksvollen Decken-Gemälden. Auch diese Kirche ist geschlossen. Macht nichts. Ich kenne sie schon. Vor der Kirche müsste ich irgendwie abbiegen. Klar, aber der Weg bildet hier einen regelrechten Stern. Es gibt diverse Möglichkeiten. Der Wegweiser ist zu Boden gegangen. Ich versuche mir vorzustellen, wohin er zeigen würde, wenn er noch stünde. Keine Chance. Laut Karte irgendwie parallel zum Main. Da gibt es noch drei Alternativen. Ich nehme eine davon. Falsch. Keinerlei Bonifatiuszeichen mehr. Ein Spaziergänger mit Hund führt mich auf den richtigen Weg zurück. Was Sinn macht. Am "richtigen" Weg passiert man immer wieder Kapellen, Wegkreuze, Aussichtspunkte. Die Aussicht von hier oben im strahlenden Sonnenschein ist fantastisch. Drüber brummen die Flugzeuge vom Rhein-Main-Flughafen.
Der Weg führt durch die Weinberge. In denen wird fleißig gearbeitet. Die Weinstöcke werden zurückgeschnitten. Ein mühsames Werk, das anscheinend allerhand Sachkunde fordert. Die Arbeitenden reden polnisch.
Nun geht es durch den Regionalpark. Eine Rekultivierungsmaßnahme im Bereich der Deponie Wicker. Die Wege sind angenehm zu gehen. Die Landschaft ist mit reichlich bis überreichlich Kunstwerken gestaltet. Es geht durch die Flörsheimer Schweiz. Auf und ab. Sozusagen ein Landschaftspark. An der Flörsheimer Warte mache ich meine Mittagspause. Hier, kurz vor Wicker gibt es reichlich Sonntagsspaziergänger. Sie beäugen mich in meinen Wanderschuhen mit meinem Rucksack hochinteressiert. Die Aussicht ist schön. Das Wetter auch. Der Fluglärm unerträglich. Man meint, man könnte die unablässig über einem fliegenden Flugzeuge am Fahrwerk anfassen. Das wird jetzt lange so bleiben. Freiwillig werde ich diese Strecke bestimmt nicht noch einmal laufen.
In Wicker passiere ich das "Tor zum Rheingau". Verkehrt herum. Ich verlasse den Rheingau. Wicker ist noch ein richtiges Winzerdorf. Aber ab hier ist definitiv Schluss mit Weinbau. Weiter geht es durch den Regionalpark. Über den Panoramaweg nach Bad Weilbach. Die Dichte der Kunstwerke erhöht sich noch einmal merklich. Es geht durch ein Wäldchen und schon bin ich mitten in Bad Weilbach an der dortigen stark nach Schwefel riechenden Quelle. Ich raste kurz. Mir tun die Füße weh. Die Flugzeuge donnern. Ein eigenartiger Kurort. Nicht ohne Reiz. Ich gehe weiter. Über einen Acker. Über die Autobahn. Nach Weilbach. Mein Tagesziel.
Nun gibt es einige Bonus-Kilometer, die Straße entlang, nach Eddersheim an den Bahnhof. Ende der ersten Etappe.
Der Bonifatius-Weg, der Bonifatius-Route heißt (der Weg ist der, über den Bonifatius nach Fulda überführt wurde, die Route ist ein neues Konstrukt) beginnt am Leichhof zwischen Dom und Johannis-Kirche. Hier treffe ich auf die erste Info-Tafel, finde aber keinerlei Hinweise, wie es weitergeht und gehe weiter zum Markt. Der Markt ist, weil November, ein Weihnachtsmarkt. Bonifatius, der vor dem Dom steht, übersehe ich also erst einmal, weil völlig umbaut. Ich gehe in den Dom, der mir vertraut ist, den ich mir aber nun einmal unter neuem Vorzeichen ansehe. Ich suche und finde die Grabplatte, unter der vor langer, langer Zeit Bonifatius' Eingeweide ruhten.
Danach suche ich den Domladen auf. Problemlos erwerbe ich Karte, Pilgerführer und Pilgerpass. Gleich mit dem ersten Stempel. Auf der HP findet sich eine Liste von Stempelstellen. Es gibt auch eine Liste der Unterkünfte. Durchwegs normale Hotels oder Ferienwohnungen mit normalen Preisen. Um diese Jahreszeit hat sowieso praktisch alles geschlossen.
Abmarsch. Es geht hinunter an den Rhein. Von hier ab benutzte der Leichenzug ein Boot bis Hochheim. Da da heutzutage keines mehr fährt, geht es ein Stück rheinabwärts bis an die Brücke, hinüber und dann an Rhein und Main entlang bis Hochheim. Zunächst einmal sehe ich bis Mainz Kastel keinen einzigen Wegweiser. Das ist nicht schlimm. Ich kenne den Weg. Vermutlich gibt es auch welche, die ich nur übersehe. Das Logo mit seinem rot-weißen-Schachbrettmuster, Kreuz und diagonalem Bischofsstab ist sowohl hübsch als auch leicht zu erkennen. Man sieht aber, dass der Pfad relativ neu ist. Die Schildchen hängen eher nicht dort, wo die anderen Wegweiser hängen. Sondern dezent irgendwo separat. Es gibt einen "geradeaus" und einen "Abbiegen"- Pfeil. Da sich in der Natur nicht alle Kreuzungen angemessen orthogonal verhalten, ist die Interpretation der Hinweise durchaus gewöhnungsbedürftig. Laut Führer findet man nur an Abzweigungen Hinweise. Keines heißt also: geradeaus. Nur weiß man nie, ob wirklich keines da ist. Oder das Schild vielleicht entwendet. Oder über-plakatiert. Wenn man weiß, wo sie sind, findet man sie leicht. Jedenfalls bin ich froh über Karte und Beschreibung.
Im strahlenden Sonnenschein geht es den Rhein entlang. Die Silhouette von Mainz ist absolut eindrucksvoll. Beim Einbiegen in den Main-Uferweg wird es ländlicher. Der Weg ist nett zu laufen. Es geht auch mal ein Gewerbegebiet entlang. Ich kenne den Weg eher sommerlich. Jetzt ist er verlassen. Die Gaststätten und Biergärten sind geschlossen. Natürlich sind Kirchen und Museen auch geschlossen.
In Hochheim geht es steil aufwärts zur dortigen Kirche mit ihren eindrucksvollen Decken-Gemälden. Auch diese Kirche ist geschlossen. Macht nichts. Ich kenne sie schon. Vor der Kirche müsste ich irgendwie abbiegen. Klar, aber der Weg bildet hier einen regelrechten Stern. Es gibt diverse Möglichkeiten. Der Wegweiser ist zu Boden gegangen. Ich versuche mir vorzustellen, wohin er zeigen würde, wenn er noch stünde. Keine Chance. Laut Karte irgendwie parallel zum Main. Da gibt es noch drei Alternativen. Ich nehme eine davon. Falsch. Keinerlei Bonifatiuszeichen mehr. Ein Spaziergänger mit Hund führt mich auf den richtigen Weg zurück. Was Sinn macht. Am "richtigen" Weg passiert man immer wieder Kapellen, Wegkreuze, Aussichtspunkte. Die Aussicht von hier oben im strahlenden Sonnenschein ist fantastisch. Drüber brummen die Flugzeuge vom Rhein-Main-Flughafen.
Der Weg führt durch die Weinberge. In denen wird fleißig gearbeitet. Die Weinstöcke werden zurückgeschnitten. Ein mühsames Werk, das anscheinend allerhand Sachkunde fordert. Die Arbeitenden reden polnisch.
Nun geht es durch den Regionalpark. Eine Rekultivierungsmaßnahme im Bereich der Deponie Wicker. Die Wege sind angenehm zu gehen. Die Landschaft ist mit reichlich bis überreichlich Kunstwerken gestaltet. Es geht durch die Flörsheimer Schweiz. Auf und ab. Sozusagen ein Landschaftspark. An der Flörsheimer Warte mache ich meine Mittagspause. Hier, kurz vor Wicker gibt es reichlich Sonntagsspaziergänger. Sie beäugen mich in meinen Wanderschuhen mit meinem Rucksack hochinteressiert. Die Aussicht ist schön. Das Wetter auch. Der Fluglärm unerträglich. Man meint, man könnte die unablässig über einem fliegenden Flugzeuge am Fahrwerk anfassen. Das wird jetzt lange so bleiben. Freiwillig werde ich diese Strecke bestimmt nicht noch einmal laufen.
In Wicker passiere ich das "Tor zum Rheingau". Verkehrt herum. Ich verlasse den Rheingau. Wicker ist noch ein richtiges Winzerdorf. Aber ab hier ist definitiv Schluss mit Weinbau. Weiter geht es durch den Regionalpark. Über den Panoramaweg nach Bad Weilbach. Die Dichte der Kunstwerke erhöht sich noch einmal merklich. Es geht durch ein Wäldchen und schon bin ich mitten in Bad Weilbach an der dortigen stark nach Schwefel riechenden Quelle. Ich raste kurz. Mir tun die Füße weh. Die Flugzeuge donnern. Ein eigenartiger Kurort. Nicht ohne Reiz. Ich gehe weiter. Über einen Acker. Über die Autobahn. Nach Weilbach. Mein Tagesziel.
Nun gibt es einige Bonus-Kilometer, die Straße entlang, nach Eddersheim an den Bahnhof. Ende der ersten Etappe.
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