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Während ich mit dem Bus auf dem Bahnhofsvorplatz eintrudle, warten Rhodan und Kliku schon auf mich. Sie waren ein paar Minuten früher als ich eingetroffen. Wir wollten an diesen Wochenende unser 3. Winterliche Treffen im ZittauerGebirge zelebrieren. Hatten wir in den vergangenen 2 Jahren mit den winterlichen Temperaturen um -15° Grad und jede Menge Schnee, die besten Voraussetzungen für unser Unternehmen, so schien es diesmal, als ob es eine Tour in den Frühling wird. Kein Schnee und Sonne satt. Dieses sollte sich jedoch noch ändern. Da wir noch etwas Zeit hatten, bevor unser Bus für die Weiterfahrt nach Lückendorf kam, sprachen wir uns über den weiteren Wegeverlauf der Tour ab. Hatte ich mir den Weg genau ausgetüfftelt, um ja nicht enorme Höhenmetersteigungen zu absolvieren, so habe ich die Rechnung wie immer ohne den Buschhassadeur Rhodan gemacht. Ist völlig egal wo man mit ihm ist, er bringt es immer fertig auch die kleinste Steigung oder Gipfel, nicht zu ignorieren. Kurz- er übernahm die Führung und ich begab mich in mein unvermeidliches Schicksal, Ihm und Kliku zu folgen.

Unser Ziel sollte der Töpfer sein, um später die Nacht am Scharfenstein in der Edmundshütte zu verbringen.
Am Forsthaus Lückendorf führte uns der Weg erst einmal gemächlich mit moderater Steigung in den Wald hinein, was meinen kurzen Beinen sehr zuträglich war. Es scheint so, als folge der Weg einen Bachlauf. Es ist aber kein Bach, es sind die Narben einer Monstermaschine die diese Hinterlassenschaft im Waldboden des Naturparks Zittauer Gebirge zurück lässt. Ja, man muss nicht unbedingt nach Kamschatka um solchen Frevel an der Natur zu sehen. Wie war das noch mal mit dem Sinn oder Unsinn vom LNT...

Vor uns bauten sich die ersten Felsen der Felsengasse auf. Hier galt es nun den Kletterstieg zu erklimmen, um das Plateau zu erreichen. Von Eis und Schnee sind die Stufen überzogen, und man muss aufpassen, das man nicht abrutscht. Wie immer, habe ich so meine liebe Not mit die für mich überdimensonierten Stufen. Es müssen wohl Leute mit sehr langen Beinen und demzufolge langen Schritt am Werk gewesen sein, die diesen Kletterstieg gebaut haben. Für meine kurzen Beine jedoch die reinste Tortour.

Nun oben angekommen, ging es weitaus leichter weiter. Kurz vor dem Töpfer, machten Rhodan und Kliku noch schnell einen Abstecher zur Böhmischen Aussicht und genossen den Blick hinüber zum Jeschken, der sich in der Ferne im tschechischen Isergebirge zeigte. Während ich mir tapfer den Weg zur Töpferbaude bahnte, wo wir uns wieder vereinten.

Wir hatten Glück, denn die Baude war noch offen, und so konnten wir uns ein kleines Bierchen gönnen.
Rhodan, den Blick für nette Details geschärft, hielt nicht nur Kliku und mich für die Nachwelt im Bilde fest, nein auch die an der Decke hängenden Lampen fanden seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Überhaupt ließ er seine Kamera kaum eine Pause zum Luft holen. So entstanden auch alle Fotos, bis auf das Titelfoto für diesen Beitrag, aus seiner Hand.

Nachdem wir uns etwas aufgewärmt hatten, hieß es langsam aber sicher die Rücksäcke zu schultern und uns auf dem Weg zum Tagesziel, dem Scharfenstein zu machen. Wie immer, Rhodan voraus und ich bildete das Schlusslicht. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, das der Weg den wir gingen, nicht der Richtige war. Ich vermied es jedoch, meine Bedenken unseren Buschhassadeur mitzuteilen. der wird schon wissen was er macht. Dachte ich. Zuerst ging es eigenartiger weise Bergab um dann wieder kräftig anzusteigen. Mal abgesehen davon, das es in der Zwischenzeit recht Dunkel geworden ist und auch keine Wegmakierungen zu finden sind, saßen wir fest. Da endeckte Rhodan einen Abstieg. Nachdem Kliku und Rhodan voran gegangen sind, war die Reihe an mir. Bevor ich mich versah, da passierte es auch schon. Plötzlich verlor ich den Halt und rutschte aus. Nicht das ich nun auf dem Hosenboden landete, nein- ich schoß vorn Kopfüber den Hang herunter und landete auf dem Bauch. Damit nicht genug, bekam ich keine Luft mehr. Der Brustgurt vom Rucksack schnürte mir den Hals zu. Da ich nicht in der Lage war, mich allein zu befreien und dem Tode nahe war, hauchte ich den Beiden ein Hilfe zu. Statt mich jedoch aus dieser mißlichen Situation zu befreien, kringelten sich Beide vor lauter Lachen, wie ich mit dem schweren Rucksack so da lag. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, zückte Rhodan erst einmal die Kamera, um die Szene im Bilde festzuhalten. Erst als ich kurz vor meinen letzten Atemzug war, erbarmten sie sich meiner und befreiten mich.
Während ich mich vom Sturz erholte,machte sich unser Buschscout Rhodan, todesmutig wie nun so ist, erst mal allein auf dem Weg, um uns aus dieser Situation zu befreien. Es vergingen bange Minuten bevor er wieder aus der Dunkelheit zurückkehrte. Leider ohne Erfolg. Irgendwie muss es ja eine Möglichkeit geben, die uns von diesen Felsen befreit. Letztendlich haben wir es dann doch noch geschafft.

Da steht er nun vor uns, der Scharfenstein. Obwohl nun schon Stockdunkel, ließen es sich Kliku und Rhodan nicht nehmen, diesen zu erklimmen. Ich wartete derweil lieber mit den Füssen auf festen Boden, statt noch irgendwelchen mit Eis überzogenen Leitern hoch zu klettern.

Endlich, unser Tages/Nachtziel haben wir erreicht und könnten zum gemütlichen Teil übergehen. Aber denkste, es kommt meist alles anders als man denkt. An Wasser, Kaffee, Tee, und Bier wurde gedacht, jedoch nicht an dass wesentliche dieser Tour. Keiner von uns hatte Glühwein dabei, welch eine Tragödie!
Kliku hatte jedoch die Lösung für dieses Problem. Er hatte Kräuterschnaps dabei, den wir mit Tee tranken.
So wurde die Situation einigermaßen gerettet. Obwohl wir Zelte dabei hatten, zogen wir es vor, nur in den Schlafsäcken in der Hütte zu nächtigen.

Am nächsten Morgen hieß es dann nach einer schönen und ruhigen Nacht packen und weitergehen.

Entlang der Grossen Felsengasse ging es Richtung Krompach, wo wir im Böhmischen unser Mittagsmahl halten wollten.

Es sollte jedoch wieder alles anders kommen. Mit hängenden Magen und triefender Zunge errreichten wir Krompach. Unser Wunsch nach einen Labsal sollte leider nicht in Erfüllung gehen. Die Gaststätte die wir besuchen wollten, war durch ein Feuer abgebrannt.
So beschossen Kliku und Rhodan nach Dolny Svetlo zu gehen, deren Entscheidung ich mich beugte. Die Entscheidung war Gold richtig, nicht dass das Bier gut schmeckte, nein auch das Essen war gut und ausreichend und zwar so reichlich, dass man es kaum schaffte aufzuessen.

Nachdem wir die Stätte der Gastlichkeit verlassen haben, führte uns der Weg zum Falkenstein. Hier wollten wir eine weitere angenehme Nacht verbringen. Mit entsrechender Improvisation gelang es uns mit Folie die etwas luftigen Fenster zu schließen.

Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Über die Mühlsteinbrüche ging es an der Alten Schmiede zurück. Hier hatten wir das Glück, eine Wander und Museumsmitarbeiterin zu trffen. Die nette Dame ließ uns einen Einblick in die Geschichte der Mühlsteinmühle nehmen. Wenn auch nur kurz, so doch recht interessant.
Alles in allem, war es wieder eine sehr schöne wenn auch kurze Tour.
Atze 1407
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