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Diese erste Wander-Woche bildet den zweiten (dritten) Abschnitt des Fernweges!
Freitag 8.6.2012 Bayerisch Eisenstein
Nach einem Anreisetag starte ich gut ausgeruht in Bay. Eisenstein auf dem Goldsteig Richtung Passau. (Rucksackgewicht mit Verbrauchsmaterial ohne Wasser 6,5 kg, Rucksack ca. 0,3 kg- drin ist NeoAir Short, Ponchotarp - das ist dann aber meist nicht drin ein 10 Grad Schlafsack etc.) Schon direkt an den ersten Metern beginnt was die folgenden Tage nur noch in der Intensität schwanken wird: Es regnet. Wie es sich für einen Qualitätsweg gehört wird die Forststraße schon bald verlassen. Es geht quer Wald bergan. Schon kommt die erste Versuchung abzukürzen denn der markierte Weg sammelt (meist mit recht netten Zwischenzielen aber doch merklich) "km". Hochmotiviert fällt es hier leicht erst zum Schwellhäusl zu gehen.
Dort wird schon in der Küche gewerkelt doch erst deutlich weiter am "Umleitungsbachweg" treffe ich auf potentielle Gäste. Zwieslerwaldhaus wird am Ortsrad gestreift bzw. sorgfältig umgangen. Hier ein sehr altes Urwaldgebiet (schon vor Nationalparkzeiten) mit entsprechend beeindruckendem Baummikado. Die Regenintensität sinkt auf Null als ich den ersten "Schachten" (Historische Jungviehweide) quere. So kann ich die artenreiche Botanik anschauen. (Nicht fragen was da wächst: "Pflanze - nett"). Am Falkensteingipfel sogar blaue Stellen zwischen den Wolken und Sicht bis ins Tal! Mittagsrast wird freundlich umschwirrt von einer Kindergruppe (sobald gegessen wird da schon wieder fangis gespielt und das nach dem Anstieg, das ist Bewegungsdrang), es reicht für ein Fast-nickerchen. Dann aber geht es noch ein wenig weiter um die Etappe des nächsten Tages nicht zu lang werden zu lassen. Und Abstieg ins Tal
Samstag 9.6. .... und wieder Anstieg. Der Preis der Ortsübernachtung (dem Wetter geschuldet - im Nationalpark ist ja auch einiges verboten). Die Pension im Mobiltelefonnetzfreien Ort erreichte ich genau vor dem Schauer und auch nachts wurde ich vom Rauschen im Schlaf begleitet. Ein Nudelauflauf in Wandererportionsgröße war die Tageskrönung.
Mit den Bohlenwegen am Hochmoorartigen "Zwieselter Filz" komme ich auch zum Eierlauf: Obwohl sägerau sind die Bretter mit dem aktuell wieder fallenden Wasser bedeckt recht rutschig - Schlittschuhschritt ist angesagt. Die Stimmung ist schon besonders, nicht nur trüb sondern auch verzaubert.
Da Wege "ausgetreten" werden sind sie jetzt natürlich gefüllt. Ich sondiere mit dem Wanderstock und erkläre alles wo er nicht bis zum Griff einsinkt als "watbar". Die recht zuverlässige Wegmarkierung ist beruhigend zeigt sie doch das der Bach in dem man läuft auch der Weg ist. Der Goldsteig ist ein Zusammenschnitt vorhandener Wanderwege die eine Extramarkierung erhielten. Erst sogar direkt mit der Werbung der Käserei gleichen Namens drauf, dann wurde das - wohl wegen EU Mitteln - sorgfältig überklebt. Da ich mir nach Westweg (der ja auch einige Schlenkeri erhielt damit er Qualitätsweg ist) ziemlich klar war, was die Marke erwarten lies, bin ich über "Wegdreiecke" nicht frustriert.
Im Waldschmidthaus am Rachelgipfel wärme ich mich innerlich (Gulaschsuppe auf Hütten ist doch immer wieder fein) und äußerlich. Ich treffe auf fünf chinesische Studenten. Beim Abstieg zum Rachelsee überholen wir uns immer wieder. Sie sind zwar halb so schwer, 30 Jahre jünger und TaiChi erfahren, daher deutlich schneller, ich muß aber nicht dauernd auf jemanden (nur auf meine Puste und es geht ja bergab) warten. Es gelingt ein tropfenfreies Seebild, dann aber die gewohnte Wetterlage. Erst nach etlichen Ovomaltinekilometern im Etappenort Waldkirchen ist es dann sogar sonnig. Da hatte ich aber schon eingecheckt.
Sonntag 10.6. Aufstieg zum Lusen
Ein gläserenes Boot (Kunst) steht neben einem einladenden Informationspavillon (ich weiss gar nicht mehr ob da das sonst übliche "Nächtigen verboten"Schild drinhing) direkt vor der Himmelsleiter im Aufstieg. Dem kräftigen Wind ausgesetzte Blockbohlenhalde im Gipfelbereich - der Poncho kommt an seine Grenzen. Außerdem hier die Frage nach einem Trick wie ich meine Brille beschlagfrei halten kann.
Das ich fast nie räumlich d.h. durch zwei Gläser sehe macht das "Klettern" mühsam. Glücklicherweie bleibt Granit mit rauhen Flächen auch nass rutschfest. Später sehe ich an einem Haus eine Terasse aus exakt waagrecht verlegten (super mitgedacht oder?) - geschliffenen Granitplatten = die perfekte Wasserrutsche. Doch jetzt geht es erstmal schön lange leicht bergab. Davon weite Teile neben einem Wildbächlein. In der Pause gibt es Kaffee mit dem Teelichtkocher, aber trocken ist's halt nur in Hütten.
Montag 11.6. Der E6 "zeigt" sich nur an wenigen Schildern - in Phillipsreuth begeistern mich die herausfordernen Angaben "Ostsee - Wachau - Adria", Ich biege mit dem Goldsteig aber gleich darauf wieder mal zur Schleife ab um das verlassene Dorf Leopoldsreuth mitzunehmen. Da verlassen gehört der Sarg in der Dorfkiche wohl noch zu den Requisiten der Festspiele letzte Woche. Dieses Wanderwegstück fällt auch durch seine Flutlichtanlage etwas aus dem Rahmen. Am Haidel"gipfel" (ziemlich sanfter Hügel) ein beeindruckender Aussichtsturm. Sichtweite bis zur nächsten Wolke ;-(
Trotzdem fällt der Tag mit nur 30 Minuten Morgenregen in die "Sonnige" Kategorie. Das es heute neben eher kleinen noch feuchten Waldabschnittspfaden viel auf Forstautobahnen dahingeht passt mir ganz gut. Nicht voll konzentriert sein müssen läßt die Gedanken leichter schweifen und ohne Kapuze wird der Horizont auch weiter. Inzwischen zurück im Wirtschaftswald könnte ich allerdings lange Zeit auch im Kreis gelaufen sein - Bäume links, Bäume rechts - nur die Wegweiser sagen es geht weiter. Doch mit ein wenig Phantasie werden die Steintürme links und rechts zu den Toren von Moria...
Da ich nach Lichtschutzfaktor 200 Tagen nicht eingecremt bin röten sich meine Arme heute etwas.
Dienstag 12.6. An der Kreuzbachklause (Tipp - man kann ruhig dem Erklärungsweg folgen und kommt dann wieder auf den weiterführenden Waldweg) schon wieder (s. Schwellhäusl oben) eine Baumtransporttechnologie. Anstieg zum Dreisessel. Ein Bein nach Tschechien (an der Grenze läuft man ja schon die ganze Zeit entlang). Nach den Dreisesseln wieder gesichert E6 der Adalbert-Stifter Steig durch das Steinerne Meer. Da hat jemand sich vertippt und statt 30 bis 200 mm Granitkieseln wurden 30-200 cm Blöcke auf den Weg geschmissen. Am historischen Säumerpfad (gut ausgebaut aber nur für zufuß) hinab. Heute geht es durch Österreich. Dort regnet es mal wieder, die letzte halbe Stunde sogar wie aus Kübeln. Recht kleinräumige Landwirtschaft meist Wiesen aber auch handgehäufelte Kartoffelfeldchen. Das mir aus einem VW Bus mit der Aufschrift Goldsteig-Wanderbus freundlich zugewunken wird, heitert mich nicht vollständig auf.
Ein wenig derangiert komme ich in Breitenbach an und schlage die Einladung ins erste Haus am Platze nicht aus - die um so überraschender ist, da eigentlich Ruhetag. Daher kann die Wandererselbstküche zum Tragen kommen, habe ich das Tüten-Zeug wenigstens nicht umsonst geschleppt. Schmeckt immer wieder überraschend gut, es gibt dann sogar noch Nachtisch.
Mittwoch 13.6. Ich weis ich werde langweilig: Start bei Regen. Aber der hält sich diesmal wirklich zäh. Und daher bin ich zunächst sehr froh mal ausnahmsweise andere Goldsteigwanderer zu treffen. Es tröstet irgendwie wenn man nicht der einzige Verrückte ist. Die mißverstehen meine Zielangabe "Passau" als Tagesziel und bringen mich damit auf eine Idee. Nach einem Mittagspausenunterstellen beschliesse ich heute tatsächlich zwei Etappen zusammenzuziehen. Und so geht es dann lange an Flüßchen (mit gut Füllung) und aufgelassener Bahnlinie entlang. Passau präsentiert sich am Abend in dramatischer Stimmung: Schräge Sonne unter schwarzen zerfetzten Wolken. Passend zur Wanderung auf den letzten Metern vor dem Bahnhof nochmal ein Schauer. Ich werde von einem Reisenden gefragt: "Jetzt hat es aufgehört zu regnen?" und antworte weder richtig noch ganz falsch:"Ja JETZT hat es aufgehört zu regnen."
Inzwischen haben sich die Schwimmflossen wieder rückgebildet. Natürlich habe ich die grandiosen Blicke (wenn man schon mal auf einen Berg steigt) und den blauen Himmel vermisst. Die etwa 170 km waren aber auch so reizvoll. Ich hatte für die Strecke ab Dreisessel angenommen: Da muß der Wanderer halt irgendwie in eine Stadt kommen, bin aber wirklich angenehm überrascht über die angenehme erst hügelige "offene" Landschaft und dann die flußnahe Strecke. Die Hasen haben einen Werbevertrag mit Tourismus Ostbayern, ich bekomme jeden Tag einen Langlöffel zu sehen, am Endtag dann natürlich sogar zwei.
Freitag 8.6.2012 Bayerisch Eisenstein
Nach einem Anreisetag starte ich gut ausgeruht in Bay. Eisenstein auf dem Goldsteig Richtung Passau. (Rucksackgewicht mit Verbrauchsmaterial ohne Wasser 6,5 kg, Rucksack ca. 0,3 kg- drin ist NeoAir Short, Ponchotarp - das ist dann aber meist nicht drin ein 10 Grad Schlafsack etc.) Schon direkt an den ersten Metern beginnt was die folgenden Tage nur noch in der Intensität schwanken wird: Es regnet. Wie es sich für einen Qualitätsweg gehört wird die Forststraße schon bald verlassen. Es geht quer Wald bergan. Schon kommt die erste Versuchung abzukürzen denn der markierte Weg sammelt (meist mit recht netten Zwischenzielen aber doch merklich) "km". Hochmotiviert fällt es hier leicht erst zum Schwellhäusl zu gehen.
Dort wird schon in der Küche gewerkelt doch erst deutlich weiter am "Umleitungsbachweg" treffe ich auf potentielle Gäste. Zwieslerwaldhaus wird am Ortsrad gestreift bzw. sorgfältig umgangen. Hier ein sehr altes Urwaldgebiet (schon vor Nationalparkzeiten) mit entsprechend beeindruckendem Baummikado. Die Regenintensität sinkt auf Null als ich den ersten "Schachten" (Historische Jungviehweide) quere. So kann ich die artenreiche Botanik anschauen. (Nicht fragen was da wächst: "Pflanze - nett"). Am Falkensteingipfel sogar blaue Stellen zwischen den Wolken und Sicht bis ins Tal! Mittagsrast wird freundlich umschwirrt von einer Kindergruppe (sobald gegessen wird da schon wieder fangis gespielt und das nach dem Anstieg, das ist Bewegungsdrang), es reicht für ein Fast-nickerchen. Dann aber geht es noch ein wenig weiter um die Etappe des nächsten Tages nicht zu lang werden zu lassen. Und Abstieg ins Tal
Samstag 9.6. .... und wieder Anstieg. Der Preis der Ortsübernachtung (dem Wetter geschuldet - im Nationalpark ist ja auch einiges verboten). Die Pension im Mobiltelefonnetzfreien Ort erreichte ich genau vor dem Schauer und auch nachts wurde ich vom Rauschen im Schlaf begleitet. Ein Nudelauflauf in Wandererportionsgröße war die Tageskrönung.
Mit den Bohlenwegen am Hochmoorartigen "Zwieselter Filz" komme ich auch zum Eierlauf: Obwohl sägerau sind die Bretter mit dem aktuell wieder fallenden Wasser bedeckt recht rutschig - Schlittschuhschritt ist angesagt. Die Stimmung ist schon besonders, nicht nur trüb sondern auch verzaubert.
Da Wege "ausgetreten" werden sind sie jetzt natürlich gefüllt. Ich sondiere mit dem Wanderstock und erkläre alles wo er nicht bis zum Griff einsinkt als "watbar". Die recht zuverlässige Wegmarkierung ist beruhigend zeigt sie doch das der Bach in dem man läuft auch der Weg ist. Der Goldsteig ist ein Zusammenschnitt vorhandener Wanderwege die eine Extramarkierung erhielten. Erst sogar direkt mit der Werbung der Käserei gleichen Namens drauf, dann wurde das - wohl wegen EU Mitteln - sorgfältig überklebt. Da ich mir nach Westweg (der ja auch einige Schlenkeri erhielt damit er Qualitätsweg ist) ziemlich klar war, was die Marke erwarten lies, bin ich über "Wegdreiecke" nicht frustriert.
Im Waldschmidthaus am Rachelgipfel wärme ich mich innerlich (Gulaschsuppe auf Hütten ist doch immer wieder fein) und äußerlich. Ich treffe auf fünf chinesische Studenten. Beim Abstieg zum Rachelsee überholen wir uns immer wieder. Sie sind zwar halb so schwer, 30 Jahre jünger und TaiChi erfahren, daher deutlich schneller, ich muß aber nicht dauernd auf jemanden (nur auf meine Puste und es geht ja bergab) warten. Es gelingt ein tropfenfreies Seebild, dann aber die gewohnte Wetterlage. Erst nach etlichen Ovomaltinekilometern im Etappenort Waldkirchen ist es dann sogar sonnig. Da hatte ich aber schon eingecheckt.
Sonntag 10.6. Aufstieg zum Lusen
Ein gläserenes Boot (Kunst) steht neben einem einladenden Informationspavillon (ich weiss gar nicht mehr ob da das sonst übliche "Nächtigen verboten"Schild drinhing) direkt vor der Himmelsleiter im Aufstieg. Dem kräftigen Wind ausgesetzte Blockbohlenhalde im Gipfelbereich - der Poncho kommt an seine Grenzen. Außerdem hier die Frage nach einem Trick wie ich meine Brille beschlagfrei halten kann.
Das ich fast nie räumlich d.h. durch zwei Gläser sehe macht das "Klettern" mühsam. Glücklicherweie bleibt Granit mit rauhen Flächen auch nass rutschfest. Später sehe ich an einem Haus eine Terasse aus exakt waagrecht verlegten (super mitgedacht oder?) - geschliffenen Granitplatten = die perfekte Wasserrutsche. Doch jetzt geht es erstmal schön lange leicht bergab. Davon weite Teile neben einem Wildbächlein. In der Pause gibt es Kaffee mit dem Teelichtkocher, aber trocken ist's halt nur in Hütten.
Montag 11.6. Der E6 "zeigt" sich nur an wenigen Schildern - in Phillipsreuth begeistern mich die herausfordernen Angaben "Ostsee - Wachau - Adria", Ich biege mit dem Goldsteig aber gleich darauf wieder mal zur Schleife ab um das verlassene Dorf Leopoldsreuth mitzunehmen. Da verlassen gehört der Sarg in der Dorfkiche wohl noch zu den Requisiten der Festspiele letzte Woche. Dieses Wanderwegstück fällt auch durch seine Flutlichtanlage etwas aus dem Rahmen. Am Haidel"gipfel" (ziemlich sanfter Hügel) ein beeindruckender Aussichtsturm. Sichtweite bis zur nächsten Wolke ;-(
Trotzdem fällt der Tag mit nur 30 Minuten Morgenregen in die "Sonnige" Kategorie. Das es heute neben eher kleinen noch feuchten Waldabschnittspfaden viel auf Forstautobahnen dahingeht passt mir ganz gut. Nicht voll konzentriert sein müssen läßt die Gedanken leichter schweifen und ohne Kapuze wird der Horizont auch weiter. Inzwischen zurück im Wirtschaftswald könnte ich allerdings lange Zeit auch im Kreis gelaufen sein - Bäume links, Bäume rechts - nur die Wegweiser sagen es geht weiter. Doch mit ein wenig Phantasie werden die Steintürme links und rechts zu den Toren von Moria...
Da ich nach Lichtschutzfaktor 200 Tagen nicht eingecremt bin röten sich meine Arme heute etwas.
Dienstag 12.6. An der Kreuzbachklause (Tipp - man kann ruhig dem Erklärungsweg folgen und kommt dann wieder auf den weiterführenden Waldweg) schon wieder (s. Schwellhäusl oben) eine Baumtransporttechnologie. Anstieg zum Dreisessel. Ein Bein nach Tschechien (an der Grenze läuft man ja schon die ganze Zeit entlang). Nach den Dreisesseln wieder gesichert E6 der Adalbert-Stifter Steig durch das Steinerne Meer. Da hat jemand sich vertippt und statt 30 bis 200 mm Granitkieseln wurden 30-200 cm Blöcke auf den Weg geschmissen. Am historischen Säumerpfad (gut ausgebaut aber nur für zufuß) hinab. Heute geht es durch Österreich. Dort regnet es mal wieder, die letzte halbe Stunde sogar wie aus Kübeln. Recht kleinräumige Landwirtschaft meist Wiesen aber auch handgehäufelte Kartoffelfeldchen. Das mir aus einem VW Bus mit der Aufschrift Goldsteig-Wanderbus freundlich zugewunken wird, heitert mich nicht vollständig auf.
Ein wenig derangiert komme ich in Breitenbach an und schlage die Einladung ins erste Haus am Platze nicht aus - die um so überraschender ist, da eigentlich Ruhetag. Daher kann die Wandererselbstküche zum Tragen kommen, habe ich das Tüten-Zeug wenigstens nicht umsonst geschleppt. Schmeckt immer wieder überraschend gut, es gibt dann sogar noch Nachtisch.
Mittwoch 13.6. Ich weis ich werde langweilig: Start bei Regen. Aber der hält sich diesmal wirklich zäh. Und daher bin ich zunächst sehr froh mal ausnahmsweise andere Goldsteigwanderer zu treffen. Es tröstet irgendwie wenn man nicht der einzige Verrückte ist. Die mißverstehen meine Zielangabe "Passau" als Tagesziel und bringen mich damit auf eine Idee. Nach einem Mittagspausenunterstellen beschliesse ich heute tatsächlich zwei Etappen zusammenzuziehen. Und so geht es dann lange an Flüßchen (mit gut Füllung) und aufgelassener Bahnlinie entlang. Passau präsentiert sich am Abend in dramatischer Stimmung: Schräge Sonne unter schwarzen zerfetzten Wolken. Passend zur Wanderung auf den letzten Metern vor dem Bahnhof nochmal ein Schauer. Ich werde von einem Reisenden gefragt: "Jetzt hat es aufgehört zu regnen?" und antworte weder richtig noch ganz falsch:"Ja JETZT hat es aufgehört zu regnen."
Inzwischen haben sich die Schwimmflossen wieder rückgebildet. Natürlich habe ich die grandiosen Blicke (wenn man schon mal auf einen Berg steigt) und den blauen Himmel vermisst. Die etwa 170 km waren aber auch so reizvoll. Ich hatte für die Strecke ab Dreisessel angenommen: Da muß der Wanderer halt irgendwie in eine Stadt kommen, bin aber wirklich angenehm überrascht über die angenehme erst hügelige "offene" Landschaft und dann die flußnahe Strecke. Die Hasen haben einen Werbevertrag mit Tourismus Ostbayern, ich bekomme jeden Tag einen Langlöffel zu sehen, am Endtag dann natürlich sogar zwei.
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